Nur Ruhe - Selbsthilfeportal über Depressionen und Selbstmord

Allgemeines Nur-Ruhe Forum => Nur-Ruhe - Einfach nur Ruhe! => Thema gestartet von: WeirdLife am 24 Januar 2011, 19:50:50

Titel: Kindliche Suizidgedanken...
Beitrag von: WeirdLife am 24 Januar 2011, 19:50:50
Hallo,

aus aktuellem Anlass stellt sich mir die Frage wie man mit Suizid bzw. Todesgedanken bei Kindern umgehen sollte.

Allein die Tatsache, dass ein 9-jähriges Mädchen denkt der Tod könne besser sein, macht mir schon zu schaffen. Ich glaube zu wissen, dass sie emotional bei ihren Eltern gut aufgehoben ist, die Probleme liegen im Umgang mit den Mitschülern und ihrem Selbstbewusstsein. Ich könnte mir vorstellen, dass ihr jetzt antwortet sie solle sofort einem Therapeuten vorgestellt werden, aber ich bin mir unsicher, ob das der richtige Weg wäre. Da sie das Thema Tod unter Tränen abends nach einer sehr schwierigen Woche ihrer Mutter gegenüber angesprochen hat, bin ich mir nicht sicher inwiefern es einfach aus der akuten Verzweiflung heraus kam oder ob sie häufiger daran denkt. Die Mutter hat es mir jetzt im Laufe eines Gesprächs, als ich das Kind nach einem schönen gemeinsamen Nachmittag nach Hause gebracht habe, auch im Beisein des Kindes erzählt, wo man natürlich anders spricht, als wenn man alleine wäre. Ich will die Situation einfach weder über- noch unterbewerten. Ich weiß nur, dass ich es mir niemals verzeihen könnte sie zu verlieren, auch wenn ich mich derzeit mehr um fremde Kinder als um meine Verwandtschaft gekümmert habe, aber das wird sich jetzt ändern. Solange ich noch hier wohne, werde ich versuchen deutlich häufiger mit ihr was zu unternehmen etc. In dem Moment habe ich sie einfach feste in den Arm genommen und ihr nochmals gesagt wie wichtig sie mir ist und dass ich sie ganz doll lieb habe. Ich versuchte sie zu bestärken sich gegen die Mädels in der Schule zur Wehr zu setzen und ihnen nicht so viel Raum in ihrem Leben zu geben. Aber jetzt, wo ich hier so sitze, überkommen mich meine Depris wieder und ich bin einfach nur traurig darüber, dass mittlerweile die kindliche Unbekümmertheit auch verloren geht.

So viel also zu meinen Gedanken gerade. Ich wollte euch gerne daran teilhaben lassen...und vielleicht hat ja jemand was zu dem Thema zu sagen.

*Weird*

Titel: Re:Kindliche Suizidgedanken...
Beitrag von: Adrenalinpur am 24 Januar 2011, 23:19:54
Das Kind - in welchem Verhältnis stehst du zu "dem Kind"? Ein Pflegekind? Warum? Erzähl mal bissel mehr darüber.

Akkzeptanzprobleme in der Schule sind sehr häufig aber führen doch nicht gleich zu Selbstmordgedanken?
Titel: Re:Kindliche Suizidgedanken...
Beitrag von: WeirdLife am 24 Januar 2011, 23:55:30
Verwandschaft, sie wohnt ein paar Häuser weiter und ich habe sie von klein auf begleitet. Sie ist ein leibliches Kind ihrer Eltern, welche verheiratet sind. Sie müssen zwar aufs Geld achten, aber es fehlt ihr soweit materiell gesehen an nichts.

Sie scheint wohl seit der 1. Klasse gemobbt zu werden. Hat zwar eine Freundschaft aufgebaut, aber dann sind da halt die vielen anderen die sie massiv hänseln. Das geht über das normale kindliche Maß hinaus von dem was ich gehört habe. Die Lehrerin ist auch schon dazwischen gegangen, aber das hat natürlich nichts gebracht. Ihr Selbstbewusstsein ist nicht besonders gut ausgeprägt, was denke ich auch mit ihrem Übergewicht zusammenhängt, wobei sie immer schon sehr ängstlich war. Die Mutter steht ihr emotional denke ich sehr nahe, sie vertraut sich ihr auch regelmäßig mit Problemen an.

Einerseits macht mir dieser Satz von ihr echt zu schaffen, andererseits ist sie im Umgang mit mir immer sehr fröhlich....mein kleiner Sonnenschein halt...



Titel: Re:Kindliche Suizidgedanken...
Beitrag von: Fee am 25 Januar 2011, 00:26:01
liebe weird,

wenn es meine tochter wäre,würde ich sie von der schule nehmem und mit gesunder kost und schwimmen,usw. ihr normalgewicht ansteuern,damit sie nicht aufgrund ihres moppeligsein immer wieder gemobbt wird.und alles versuchen,damit ihr selbbewußtsein gestärkt wird.


l.g. fee
Titel: Re:Kindliche Suizidgedanken...
Beitrag von: WeirdLife am 25 Januar 2011, 00:49:01
Danke fee.

"Von der Schule nehmen" - ich weiß nicht, ob das so der richtige Weg ist, denn so lernt sie nur Problemen aus dem Weg zu gehen, anstatt dagegen anzugehen. Das mit der gesunden Ernährung versuchen sie, da hat sie selbst auch schon offen drüber geredet. Aber ich denke da sind einfach die Eltern in der Verantwortung (ist doch klar, dass sie nicht widerstehen kann, wenn es angeboten wird) und ich kann nicht einschätzen, was bei denen so gekocht wird, da ich selten dort bin und sie immer zu mir hole oder Ausflüge mache. (Liegt an der verrauchten Umgebung, dass ich nicht gerne dort bin. Das ist der einzige Punkt, wo man den Eltern wirklich einen Vorwurf machen kann und muss, aber da stoße ich auf taube Ohren :-(( ) Sie wird jetzt auf jeden Fall zum Tanzen angemeldet. Ich werde versuchen, wenn ich frei habe mit ihr schwimmen zu gehen, denn das könenn ihre Eltern nicht.

In Sachen Selbstbewusstsein fällt mir grad sowas wie Karate ein, das macht mein Babysitterkind. Sie ist zwar ein sehr zierlicher Typ, aber auch eher schüchtern und ängstlich. Vielleicht wäre das auch was, wobei das bestimmt auch für ne Jungensportart gehalten wird... -.-
Titel: Re:Kindliche Suizidgedanken...
Beitrag von: Fee am 25 Januar 2011, 12:51:20
... also weird,verrauchte Bude,Eltern können nicht mit schwimmen gehen,kind zu dick ... nun gut,nicht das Thema.

Hat denn mal jemand mit der KlassenlehrerIn,den "Moppern" oder sonstwem gesprochen (z.B. den Eltern der "Mopper" oder besser noch mit allen zusammen ) ?

... und ein Kind gegen viele,lernt nichts außer Aussichtslosigkeit, ducken,Schulpanik,Einsamkeit ... und Suiziggedanken (wie man sieht).

Ohne Übertreibung,sehe ich hier zügigen Handlungsbedarf und schlimmstenfalls von DIR !

L.G. Fee
Titel: Re:Kindliche Suizidgedanken...
Beitrag von: WeirdLife am 25 Januar 2011, 13:01:56
Dass die Eltern als Kind nie schwimmen gelernt haben und es hier keine Kurse für Erwachsene gibt, dafür können sie nichts.

Habe heute noch mal mit ihnen alleine gesprochen, da man so natürlich anders reden kann als mit Kind. Das Problem ist wohl eine Mädchenclique, die ihre beste Freundin für sich haben will, so dass sie dann häufig alleine auf dem Schulhof ist. Die Person, die sie die ersten beiden Jahrgänge gemobbt hat, hat sich wohl seit diesem Schuljahr endlich wieder eingekriegt (Mutter des Kindes hat ihn angesprochen doch er dreht sich einfach weg und geht..., Lehrerin hat ihm Strafarbeiten für unangemessenes Verhalten gegeben). Aber an dem besagten Tag war wohl ein Vorfall eines anderen Jungens, der auf der gleichen Schiene anfing, da würde ich auch nicht schwimmen wollen. Sie ist einfach ein herzensgutes Mädchen und obwohl der Typ auch seine äußerlichen Macken hat, würde sie nie genauo zurückärgern, was ja an sich auch lobenswert ist.

Die Eltern werden jetzt den Kinderarzt informieren und nachfragen wegen Schilddrüse etc. denn viel süßes z.B. isst sie gar nicht und sie achten wohl schon länger auf die Ernährung. Dann wollen sie bei der Krankenkasse nachfragen, was es dort für Programme gibt und sie fängt mit Tanzen an. Wenn es nicht grad in Strömen regnet, ist sie auch immer viel draußen spielen.

Die Klassenlehrerin ist involviert und Mitte des Jahres steht eine Klassenfahrt bevor, auf die sie sich freut. Ich hoffe, dass die Klassenlehrerin dann vor Ort agieren kann und der Klassenverband gestärkt wird.

Ich werde sie heute noch mal einladen und mal genauer nachhacken wie es heute lief. Dazu dann was leckeres und GESUNDES für uns kochen :)
Sobald ich meine Erkältung los bin (also nächstes WE) werde ich dann wieder mit ihr schwimmen gehen und hoffe ihr Selbstbewusstsein auch etwas mitaufbauen zu können.
Titel: Kindliche Suizidgedanken...
Beitrag von: Fee am 25 Januar 2011, 13:11:09

Kurzfilm zum Thema Mobbing

http://www.dailymotion.com/video/xfjntm_nah-dran_shortfilms


... ansonsten :x


L.G. Fee





Titel: Re:Kindliche Suizidgedanken...
Beitrag von: Epines am 25 Januar 2011, 20:46:08
Liebe Weird life

Kommt mir so bekannt vor die Geschichte. Ich wollte zum ersten Mal mit 6 Jahren sterben und meine ganze Kinderzeit war mit diesem Wunsch überschattet, es gab wohl keinen einzigen Tag an dem ich nicht weinend zu Gott gebetet hatte, dass er mich zu sich holt.

Als Überlebende hätte ich mir eine Verwandte wie dich gewünscht, einen Menschen bei dem ich einige Stunden hätte vergessen können und keine Angst zu haben brauchte.

Ich hatte meine Grossmutter, leider wohnte sie so weit weg, dass ich sie nur in den Ferien besuchen konnte. Ich lebte nur in diesen Ferien...

Egal was dieses Kind durchmacht, zu hause, in der Schule oder sonst wo, es hat in dir eine Freundin und dies ist viel mehr wert als du ahnst! Schön dass es dich gibt!!!

Alles Liebe
Epines
Titel: Re:Kindliche Suizidgedanken...
Beitrag von: WeirdLife am 25 Januar 2011, 20:57:55
Danke! Das ist lieb von dir :)

Das tut mir leid, dass es dir bereits so früh so schlecht ging :(

Ich glaube nicht, dass sie zu Hause Angst haben muss. Meine Kritik zu Hause ist ausschließlich das Rauchen. Ihre Mutter ist sehr herzlich, ihr Vater etwas komplizierter aber dennoch...das Problem seh ich in der Schule und ihrem Selbstbewusstsein - aber wir arbeiten dran :) Sie hatte heute eine neue Bluse und neue Schuhe an, da habe ich sie direkt mal darin bestärkt wie schick sie aussieht, denn das war sie wirklich :) (Auch wenn ich gar nicht will, dass sie so schnell erwachsen wird =P )

Ja, ich werde IMMER für sie da sein, auch wenn ich demnächst vielleicht wegziehen muss :-( Ich werde immer zu Besuch kommen und sie kann mich jederzeit anrufen.
Ich bin mir sicher, dass sie heute auf jeden Fall einen schönen Tag hatte. Sie hat viel gelacht, wir haben lecker und gesund gegessen und ich hoffe das gibt ihr Kraft. Jetzt bin ich leider wieder ein paar Tage arbeiten, aber ich werde sie dann am Sonntag hoffentlich wieder zu mir holen und wenn ich gesund bin mit ihr schwimmen fahren. Tut uns schließlich beiden gut :)
Titel: Re:Kindliche Suizidgedanken...
Beitrag von: Epines am 25 Januar 2011, 21:24:03
Mir geht's heute wirklich gut und dies verdanke ich nicht zuletzt meiner Großmutter, die wenn auch nicht in unmittelbarer Nähe , doch immer gedanklich bei mir war.

Für belastete Kinder ist es überlebens- notwendig jemanden zu haben, dem sie vertrauen, bei dem sie auch mal die Sorgen und Ängste loslassen können.

Ich habe auch zu meiner Nichte eine wunderbar vertraute Beziehung und sie genießt es ebenfalls bei mir ihr Herz ausschütten zu können, ohne dass ich bewerte was sie tut und sagt.

LG
Epines

Titel: Re:Kindliche Suizidgedanken...
Beitrag von: Adrenalinpur am 25 Januar 2011, 21:57:29
@Epines mit sechs Jahren?
da wurde ich grad mal eingeschult das Leben war noch wie in Supertramps logical song
was war da
ich meine villeicht irre ich mich
im Alter von 4-6 habe ich erstmal das Leben angetatzt
lesen malen mal ein blümchen anschauen
was kann ein Kind in diesem Alter so verzweifelt machen?
Erlärt ihr mir das?

Titel: Re:Kindliche Suizidgedanken...
Beitrag von: WeirdLife am 25 Januar 2011, 23:07:45
Also ich weiß zwar nicht was bei epines war, aber mir fällt da schon einiges ein...die ganze Bandbreite von Deprivationserfahrungen (Vernachlässigung, Verwahrlosung) oder Missbrauch und Gewalt (Physisch und Psychisch).

Wobei Kinder darauf in der Regel nicht mit Suizidgedanken reagieren, sondern andere Auffälligkeiten und psychische Probleme entwickeln, aber wie ich in den letzten Tagen gelesen habe, gibt es durchaus einige Fälle in denen Kinder mit 8 oder 9 sich das Leben genommen haben. Traurig aber wahr :-(
Titel: Re:Kindliche Suizidgedanken...
Beitrag von: Fee am 26 Januar 2011, 02:21:57
Hallo Adre,

***was kann ein Kind in diesem Alter so verzweifelt machen?
Erlärt ihr mir das?***


... ich kenne jemanden,der (sie) wollte schon mit 3 Jahren,aus dem Fenster springen,um zu sterben.

Weird hat die Gründe genannt,aber gucke selbst:

http://www.youtube.com/watch?v=6-D84RsyRIQ


Gruss Fee
Titel: Re:Kindliche Suizidgedanken...
Beitrag von: WeirdLife am 26 Januar 2011, 02:23:15
Würde mir das Video gern anschauen fee, aber da steht das sei in meinem Land nicht verfügbar... in welchem Land lebst du denn? ^^
Titel: TRIGGER möglich
Beitrag von: Fee am 26 Januar 2011, 11:42:20

:) ... in Hunululu ... bei mir geht`s ... hm,probier mal die Seite       


http://www.youtube.com/my_videos?feature=mhum

... und dann: Für immer zerstört   (TRIGGER möglich)


L.G. Fee

Titel: Re:Kindliche Suizidgedanken...
Beitrag von: WeirdLife am 26 Januar 2011, 13:59:20
Da lande ich bei meinen eigenen hochgeladenen Videos...aber vielleicht hat es nicht sollen sein...
Titel: Re:Kindliche Suizidgedanken...
Beitrag von: Epines am 26 Januar 2011, 16:50:10
Hallo Adre

**was kann ein Kind in diesem Alter so verzweifelt machen?
Erlärt ihr mir das?***

Ich wurde mit 5 Jahren zum ersten Mal auch an andere Männer ausgeliehen, erklärt dies warum ein Kind nicht leben will, nie lachen kann? Ich kann mich nicht erinnern je Kind gewesen zu sein, je diese Unbeschwertheit und Fröhlichkeit zu erleben die unbelasteten Kindern nun mal eigen ist.

Heute redet man eher darüber, was gut ist für jene die überlebten, für die Kinder hat sich aber nach wie vor nichts geändert, man redet nicht, weil es meist in der Familie passiert und die darf man nicht schlecht machen!

Fast alle Opfer gehen danach den selben leidvollen Weg, bis sie es endlich schaffen die alten Wunden verheilen zu lassen. Dies ist unbestritten ein sehr schmerzhafter Prozess und beginnt mit der Akzeptanz der Vergangenheit als unumstößliche Tatsache und Teil unserer Biographie und endet damit endlich mit dem Leben zu beginnen.

Wenn ich folglich höre, oder lese, dass ein Kind vor der Pubertät nicht mehr leben will, gibt es dafür meistens gravierende Gründe, die Außenstehende kaum erahnen, denn wer möchte schon jemanden beschuldigen, man traut keinem etwas zu, sieht lieber weg.

Ich habe verhindert, dass meine Nichte mit ihrem Grossvater je alleine sein musste. Mein Bruder allerdings, glaubte ihm. Zum Glück hat seine Frau meine Warnung ernst genommen, aber dadurch habe ich meinen Bruder verloren...

Epines
Titel: Re:Kindliche Suizidgedanken...
Beitrag von: Fee am 28 Januar 2011, 12:40:34
liebe epines,

ich habe meine schwester gegen mich,weil sie mir aus selbstschutz "nicht glaubt",auch wenn sie vieles von dem,was mit mir "angestellt wurde" gesehen hat.mit drei jahren,schleppte mich meine kitatante in eine kinderklinik,weil ich aus dem fenster der kita springen wollte.warum,daß durfte ich doch nicht sagen.


0.41 min,auf diesem video,fee 3 jahre alt

http://www.youtube.com/watch?v=6-D84RsyRIQ


alles gute dir fee
Titel: Re:Kindliche Suizidgedanken...
Beitrag von: Adrenalinpur am 28 Januar 2011, 23:04:34
mit 3 aus dem Fenster springen wollen? Erinnert ihr euch an euere Gedanken als ihr 3 wart?

Die links gehen nicht und nicht alles was in Youtube steht ist wahr
Titel: Re:Kindliche Suizidgedanken...Trigger!
Beitrag von: Epines am 29 Januar 2011, 01:41:40
@Fee

Was du schriebst stimmt mich sehr traurig, jemand der so etwas nicht erlebt hat, kann wohl kaum nachvollziehen wie die Hölle wirklich aussieht.
Deine Schwester ist vermutlich noch nicht so weit, hat die Kraft nicht und vielleicht gibt es selber bei ihr Dinge wofür sie sich schämt und die Schuld gibt.

Auch ich versuchte mit meinem Bruder darüber zu reden allerdings erfolglos.
Es gab einen Vorfall wo meine Nichte von ihm zu seinem Vater geschickt wurde, um dem im Garten zu helfen. Vorher hatten sie kaum Kontakt und plötzlich wollte er, dass sie ihm helfen soll... Die Kleine war da etwa 12 und rief mich an und erzählte mir, dass mein Bruder sie als faul beschimpft hatte, weil sie sich weigerte da hin zu gehen und als sie darauf sagte, dass er mich als Kind  belästigt hatte, wurde er sauer und erklärte das dies alles nicht stimmt und ich es erfunden hätte.

Meine Nichte erkannte dann richtig, dass wenn der Opa sie nun auch belästigen würde, dann würde er ihr ja auch nicht glauben.

Ich schob dann natürlich voll die Panik und habe meine Schwägerin kontaktiert. Sie sagte, dass sie auch ein total ungutes Gefühl habe und  hat dann entschieden, dass die Kleine auf keinen Fall hin geht, was wiederum bei ihnen eine heftige Ehekrise ausgelöste.

Worauf mein Bruder dann sagte, dass wenn sein Vater die Kleine anfassen, er ihn windelweich prügeln würde...
Dies hat mich extrem schockiert, da hätte er quasi die Kleine hin geschickt, nur um zu sehen, ob er ihm vertrauen kann, ob sein Vater nun wirklich das Schwein ist, als dass ich ihn immer hinstelle... Er hätte tatsächlich riskiert, dass sie verletzt würde, mir wird gerade wieder schlecht wenn ich nur daran denke...

Ich hätte gerne mit ihm geredet, aber er hat bis heute (5 Jahre) jedes Gespräch verweigert. Wenn ich ihn sehe tut er so als sei nichts gewesen. Meine Nichte ist nun 17 hat aber ihr Vertrauen in ihren Vater durch solche und ähnliche Vorfälle total verloren und ich habe mich dadurch emotional vollständig von ihm entfernt.

Wer weiss, vielleicht sind unsere Geschwister eines Tages so reif um mit uns reden zu können, ich selber vermute, dass mein Bruder ebenfalls von  seinem Vater missbraucht wurde, aber es immer noch verdrängt...

Wir können diesen Kreislauf der Familien zum Teil über Generationen begleitet nur durchbrechen, wenn wir nicht wegsehen, auch wenn es für uns erneut schmerzhaft ist.

Dir liebe Fee wünsche ich nur das Allerbeste!


@Adre
ich kann mich nicht an exakte Gedankengänge erinnern nein, aber ich habe Erinnerungen an Vorkommnisse die besonders schmerzhaft für mich waren und dies sogar schon im Alter von 2 Jahren.

Ganz besonders schlimm empfinde ich es als Überlebende,  wenn  Aussagen immer wieder in Frage gestellt werden, meist sogar von Verdrängenden...

Epines



Titel: Re:Kindliche Suizidgedanken...
Beitrag von: Fee am 29 Januar 2011, 02:09:03
liebe epines,

inzwischen haben meine schwester und ich,einen weg gefunden,der es ermöglicht,uns zu treffen.wörter wie mutti,oma,papa,kindheit,usw. "dürfen" wir nicht benutzen,wenn wir zusammen sind.

denn meine mutter hat sich suizidiert,als ich anfing zu reden.und vorher hat sie ihr lieblingskind gebeten,wegen suizidgedanken,zu ihr zu kommen,was ich bis dahin immer getan hatte.aber meine schwester hatte keinen bock und ich war hunderte km von ihr entfernt,in der reha.

... und weiteres (nicht an dich),schlucke ich jetzt mal besser runter,sonst gibt es hier bald "klassenkeile" für mich  ;)

alles liebe fee
Titel: Re:Kindliche Suizidgedanken...
Beitrag von: Sintram am 29 Januar 2011, 11:28:19
Ich weiß jetzt auch nicht so recht- nach all dem Schrecklichen, das ich hier lesen musste- ob meine Gedanken dazu eine Chance oder Relevanz haben.

Aber soweit ich mich erinnere, und zwar nicht allein in Bezug auf meinen Lebenslauf, ist das Alter zwischen 10 und 12 gar nicht so selten von einer gewissen Todessehnsucht umwallt, einer depressiven Phase sozusagen, die bisweilen zu Katastrophen führt, für gewöhnlich aber in einen Bewusstwerdungsprozess der Ernüchterung mündet.

Die sogenannte Unschuldsphase der Kindheit verliert ihre letzten Träume und Illusionen,
das zeitliche Empfinden erstreckt sich auf einmal in einen unüberschaubaren Raum ungewisser Zukunft,
das bisherige relativ unbeschwerte Augenblicksempfinden schwindet.

Das Kind beginnt den Schutzraum der Kindheit zu verlassen auf der Schwelle zum Teenager, vieles was bisher Sicherheit und Geborgenheit schenkte, erweist sich als unzulänglich und bricht in sich zusammen.

Die bisher kaum hinterfragte vorbildliche Welt der Erwachsenen zeigt erste Risse, Zweifel (etwa an die Allmacht der Eltern) treten an die Stelle von Gewissheit, Entmutigung und Selbstverachtung nagen massiv an der bisherigen Annahme von Unverwundbarkeit und Unbesiegbarkeit.

Es ist eine Phase, in der sich das reifende Selbst die Frage nach dem Willen der Daseinsbewältigung stellen muss, ob es den Kampf in diese Welt hinein aufnehmen will und was es sich davon verspricht, ja ob es sich überhaupt lohnt, und ob es diese neue Herausforderung bewältigen und schaffen kann.

Fluchtgedanken und Sehnsucht danach, anders zu sein als man ist, "woanders" zu sein, sprich "am liebsten tot sein zu wollen" in Anbetracht all der unlösbaren aktuellen und zukünftigen Probleme und der eigenen Ohnmacht und Unvollkommenheit sind im Grunde Ausdruck erstmals intensiv und bewusst erfahrener und erlittener Existenzangst.

Wenn ein Mädchen diese ihre Mutlosigkeit der Mutter anvertrauen kann, ist das schon mal ein positives Zeichen von Vertrauen, und wenn sie noch einen Menschen wie Dich @Weird an seiner Seite hat, stehen die Chancen für die Überwindung dieser präpubertären Krise sogar sehr gut.

Meine bescheidenen Gedanken dazu
Sintram
Titel: Re:Kindliche Suizidgedanken...
Beitrag von: WeirdLife am 29 Januar 2011, 22:01:09
*** Ich wurde mit 5 Jahren zum ersten Mal auch an andere Männer ausgeliehen, erklärt dies warum ein Kind nicht leben will, nie lachen kann?***Fee, ja das erklärt es, doch das ist deine traurige Geschichte, nicht die meiner Nichte. Ich denke du projezierst da mehr hinein und suchst etwas, was nicht dort ist. (fühl dich jetzt bitte nicht angegriffen, das ist nicht meine Intention)

*** Wenn ein Mädchen diese ihre Mutlosigkeit der Mutter anvertrauen kann, ist das schon mal ein positives Zeichen von Vertrauen*** Ja das sehe ich auch so! Ich hätte mich nie meiner Mutter anvertraut, das zeigt doch nochmals eindeutig ihre gute Beziehung zueinander.

*** Aber soweit ich mich erinnere, und zwar nicht allein in Bezug auf meinen Lebenslauf, ist das Alter zwischen 10 und 12 gar nicht so selten von einer gewissen Todessehnsucht umwallt, einer depressiven Phase sozusagen, die bisweilen zu Katastrophen führt, für gewöhnlich aber in einen Bewusstwerdungsprozess der Ernüchterung mündet.*** Diesbezüglich werde ich mich noch mal genauer informieren. Könnte mir gut vorstellen, dass dies so ist, wobei ich keine Ahnung bezüglich der Altersspanne habe. Aber sich mit dem Tod auseinanderzusetzen ist denke ich schon etwas normales. Zudem ist heute der Todestag unserer Oma und vielleicht gab es in den letzten Wochen in der Familie auch Gespräche diesbezüglich und sie kam so auf das Thema Tod? Ich weiß es nicht, aber das fiel mir gerade ein…

Mehr habe ich im neuen Therad im Gästebereich noch geschrieben...
Titel: Re:Kindliche Suizidgedanken...
Beitrag von: Fee am 30 Januar 2011, 01:10:52
liebe weird,

dieses von dir zitierte stammt nicht von mir:

*** Ich wurde mit 5 Jahren zum ersten Mal auch an andere Männer ausgeliehen, erklärt dies warum ein Kind nicht leben will, nie lachen kann?***

... und es bezog sich auch nicht auf dein "sorgenkind",sondern auf die frage,warum so kl. kinder z.b. schon suizidgedanken haben können.

l.g. fee
Titel: Re:Kindliche Suizidgedanken...
Beitrag von: WeirdLife am 30 Januar 2011, 11:31:05
Entschuldigung, dann habe ich mich da gestern verlesen :-( Sorry!
Titel: Re:Kindliche Suizidgedanken...
Beitrag von: Sintram am 30 Januar 2011, 14:39:14
Hallo Weirdlife, danke für Deine Antwort.

*wobei ich keine Ahnung bezüglich der Altersspanne habe*

Klar, ist ja auch von Fall zu Fall verschieden, ob von 8 bis 13 oder 7 bis 14, die Phase vor Eintritt in die Pubertät eben.

Ich bin auch kein Fachmann und kenne nur aus Beobachtung, dass Kinder in dieser Zeit, bevor ihre Hormone verrückt spielen und sie fast ausschließlich mit ihrem Gefühlschaos beschäftigt sind, oft erstaunlich ernsthaft und nachdenklich sein können und ihre Eltern mit tiefschürfenden und wesentlichen Fragen überraschen und überfordern.

Ein Todesfall in der Familie oder im Freundeskreis kann ein durchaus entscheidender Auslöser sein.
Ihr Denken geht eben über das bisherige "nicht mehr da und kommt nicht mehr" hinaus und fragt "Ja, wo ist sie denn jetzt genau, gibt es sie anderswo noch, lebt sie noch weiter?"
Und wenn sie dann hören: "Dort wo sie jetzt ist, geht es ihr sehr gut",
ist die Idee, auch ebendort an jenem geheimnisvollen Ort sein zu wollen, wo alles besser ist -oder einfach mal gedanklich diese Möglichkeit in Erwägung zu ziehen-, gar nicht so dramatisch und abwegig, sondern einfach nur logisch.

Besonders, wenn sie etwas bekümmert oder bedrückt, was sie sehr absolut und endgültig erleben mit all der Gefühlsintention, die Kinder eben so in sich tragen. Was aber auch erstaunlich schnell wieder vergessen ist.

Wie Du Deine Nichte ansonsten so schilderst, ist sie ein eher fröhliches natürliches Kind.
Was ich eigentlich sagen wollte ist nur, dass es noch lange kein Grund ist die Pferde scheu zu machen oder den Teufel an die Wand zu malen, wenn Kinder in diesem Alter derartige Äußerungen von sich geben, besonders dann nicht, wenn sie von ihren Eltern geliebt werden, FreundInnen haben und auch sonst
verhaltensunauffällig sind.

Das wird schon alles gut.

LG
Sintram
Titel: Re:Kindliche Suizidgedanken...
Beitrag von: Adrenalinpur am 30 Januar 2011, 19:37:03
Gestern habe ich nochmal nachgelesen, es gibt soetwas offensichtlich wenn auch selten schon mit 3. Vielleicht liegt es daran, dass heutzutage Sex mit 12 auch schon normal zu sein scheint usw. Werde nächste Wochenende mehr lesen ich fuinde es befremdlich, weil doch die Präsenz des Todes in seinem wirklichen Umfang doch erst viel später ins Bewusstsein eindringt. Ich dachte mit 3 fängt man erst an die Welt zu entdecken. Man liest noch nicht schreibt noch nicht. Wenn man natürlich als Kleinkind missbraucht und misshandelt wurde und vielleicht da schon noch mehr unsäglich Schreckliches mitbekommen hat, kann das durchaus sein.
Titel: Kindliche Suizidgedanken...
Beitrag von: Fee am 30 Januar 2011, 20:28:02

... danke Adre !

Titel: Re:Kindliche Suizidgedanken...
Beitrag von: Adrenalinpur am 02 Februar 2011, 00:13:09
mit 5 ist schon die Schwelle zum Teenager? Herrjehi ch hatte ein Zeitloch ohne es zu merken :-(
Titel: Re:Kindliche Suizidgedanken...
Beitrag von: Sintram am 02 Februar 2011, 10:48:30
Also, Zeitlöcher gibt´s, bin schon des öfteren in eins gefallen.
Ich glaube, es handelt sich um genetisch gespeicherte und vererbte Erinnerungen, die urplötzlich wachgerufen werden.
Etwa die unergründliche Spinnenphobie aus grauer Vorzeit, als die Viecher in unsern Breitengraden noch hochgiftig waren.

Manche Menschen bleiben ihr Lebtag Fünfjährige, manche verweilen in der Kindheit bis zum zwanzigsten Lebensjahr, bei anderen macht sie sich mit Zwölf davon, wieder andere sind schon mit Fünfundzwanzig vergreist.

Dass auch Kinder -und noch viel häufiger Jugendliche- sich umbringen, ist eine tieftraurige Tatsache.
Die Frage, inwieweit sie sich der Tragweite ihrer Verzweiflungstat bewusst sind, dürfte ziemlich müßig sein.
Sind sich das die Erwachsenen? In der Regel eher nicht.

Ab wann ein Mensch "fähig" ist, sich das Leben zu nehmen, das mögen die Götter entscheiden. Von mir aus die in Weiß, ihr Hang zu Allwissenheit ist bisweilen nicht von der Hand zu weisen.

Ich erlaube mir hier kein Urteil.

...
Titel: Re:Kindliche Suizidgedanken...
Beitrag von: Fee am 04 Februar 2011, 09:20:18
Eine sechsjährige hat Streit mit ihrer Mutter,die das kind daraufhin in ihr Zimmer schickt.Das kind sagt zur Mutter,daß es sich dort umbringen werde ...

... tot,erhängt.


Auch ich meine,daß es sinnlos ist darüber zu diskutieren,ob sich das Kind der Tragweite desses,was es da tat,bewußt sein konnte.

Aber Erwachsene sollten solche Äußerungen immer ernst nehmen !

... bei Erwachsenen tun sie es ja schließlich auch.
Titel: Re:Kindliche Suizidgedanken...
Beitrag von: Sintram am 04 Februar 2011, 10:53:20
Klar, sicher, überhaupt keine Frage.

Wenn das Vertrauensverhältnis da ist, genügt ein ruhiges Gespräch, damit ein Kind sich ernstgenommen fühlt.
Ein behutsames "das geht wohl allen manchmal so" kann schon helfen, um die Dramatik zu enschärfen.

Unzählige Kinder (und Jugendliche) bewältigen Frust und Enttäuschung mit derlei Äußerungen, ohne reale Absicht zur -ja Gedanken an eine- Umsetzung.
Die Gefahr, einer "lebensmüden" Aussage durch panikartige Überreaktion erst eine Gewichtigkeit zu verleihen, die sie für das Kind in diesem Moment gar nicht hat, darf man nicht außer Acht lassen.

Wenn eine Schreckensmeldung wie die obige durch die Medien kursiert, gibt sie nur die Spitze eines Eisberges wieder. Die eigentlichen Ursachen sind sicher woanders zu finden als im einmaligen Weghören der Mutter.
Kinder verfügen über mehr natürlichen Lebenswillen als Erwachsene, und es gehört Einiges dazu, diesen zu brechen.

Meiner unerheblichen Einschätzung nach ist bei besagter Nichte jedenfalls genug davon vorhanden, das wollte ich ursprünglich sagen.
Was die Selbstmordgefährdung von Kindern an sich betrifft, weiß ich einfach zu wenig, um mitreden zu können.

LG
Sintram





   



Titel: Re:Kindliche Suizidgedanken...
Beitrag von: 21HEIDI am 04 Februar 2011, 17:09:57
Adre:
Zu Deinen Fragen möchte auch ich etwas sagen:

ICH wurde schon mal ungewollt und gehaßt geboren(Abtreibung war verboten und sie wollte NIE Kinder!)
ICH wurde als Kind nur eingesperrt und geschlagen,wie man es nicht beschreiben kann.
Auch ICH kann mich noch SEHR GUT erinnern,was alles los war.....,daß später in der Schule im Turnunterricht immer die Lehrerin sah,wie ich aussah und Polizei u. Jugendamt informierte.
Fast JEDE Woche waren sie bei uns,...und weißt,was ich gesagt habe?!? Das weiß ich heute noch.
"Nein,nein,....wir wollen nicht in ein Kinderheim.Wir wollen zu Hause bleiben!"

Und weißt,warum?
Kinder glauben in einem gewissen Alter,was ihnen gesagt wird.
Uns wurde gesagt,man müsse auf einem kalten Steinboden schlafen,wäre angekettet,man würde mit kaltem Wasser abgespült,man bekommt nichts zu essen,u.s.w...
Klar,daß wir höllische Angst hatten vor einem Kinderdorf oder Kinderheim.
Später dann nahm uns sowieso meine Großmutter zu ihr,aber die Erinnerungen sind heute noch da...und ich bin schon 46 Jahre.
Liebe Grüße,
HEIDI