Hallo zusammen,
ich danke dir Cheru für dein Verständnis! Keine leiblichen Kinder, mit einem Partner den man liebt, bekommen zu können, ist eines der vielen schlimmen Seiten für mich an meiner Homosexualität. In der homosexuellen Gemeinschaft, darf man soetwas kaum äussern. Offiziell darf es nur glückliche und zufriedene Homosexuelle geben, damit nach aussen hin, ein möglichst gutes Bild repräsentiert wird. Wer unglücklich mit seiner Homosexualität ist, gilt da als krank und sehr schlechter Mensch. Ich war bis vor kurzem in einem homosexuellem Selbsthilfeforum. Da war es für mich kaum möglich offen über meine Probleme und Lebensfragen zu reden. Viel zu gross war der Druck meine Homosexualität doch gefälligst als etwas Gutes annehmen zu müssen. Ich will nicht sagen, das ich von allen Seiten da blöd angegangen wurde. Es gab da auch, wenn auch nur sehr sehr wenige gute Erfahrungen. Unterm Strich war das aber Schrott und ich fühlte mich durch das fast ständige Unverständnis nicht sehr wohl da. Zum Schluss wurde dann von einem frech behauptet, ich hätte massenhaft Terrormails an diverse User verschickt in denen ich psychisch ausrastete. Das war einzig und allein zu dem Zweck mich da rauszumobben. Ich war nicht immer nett da, das gebe ich zu, denn ich wollte mich schützen und fühlte mich sehr ohnmächtig. So ist dann zwischenmenschlich halt alles schief gelaufen, was schieflaufen konnte. Aber nun egal, weil off-topic ;-)
Mit meinem Kinderwunsch habe ich grosse Probleme, insbesondere jetzt zu Weihnachten, wo es mir so deutlich wird, wie sehr mir meine Kinder fehlen. Das ist so, als wenn meine eigenen Kinder verstorben sind und ich sie niemals kennenlernen kann. Verdammt mir laufen schon wieder die Tränen..... Erzählt mir jetzt bitte nicht, ich solle mir nun irgendwelche "synthetischen Kinder" anschaffen. Oder gar für irgendein Kind in Afrika, als guter zahlender Onkel eine Patenschaft übernehmen. Damit ist mir nicht geholfen. Genausowenig wie mit folgenden Sprüchen von einem aus der Homoriege " Wer als Homosexueller Kinder mag, ist als Kind falsch erzogen worden". Den Schmerz, der aus meiner Kinderlosigkeit entstanden ist, den kann niemand mit irgendwelchen noch so gut gemeinten Sprüchen wegbügeln. Die Tatsache, das andere ebenfalls keine eigenen Kinder im Leben haben können, macht mich nicht glücklicher. Ich gebe zu Cheru, ich wäre gerne an Deiner Stelle, hätte gern deine Möglichkeiten. Ich gönne sie dir aber von Herzen, denn niemandem, wünsche ich dieses Leid, welches ich zu tragen habe.
Sinus