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Autor Thema: Lohn des Lebens  (Gelesen 11001 mal)

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Paranoid_Android

  • Gast
Re: Lohn des Lebens
« Antwort #60 am: 23 April 2010, 08:57:35 »

Hobo, ich hab es  nicht als Allwissend aufgenommen ;)

Hast schon recht mit dem belehrbar und nehme ein Pädagoge denkt bestimmt auch, dass man immer noch was dazu lernen kann. Wird schon noch kommen selbst bei den Unbelehrbaren.

LG Para

PS: Jetzt muss ich schon wieder an Bernd das Brot denken. Ist übrigens ein Kastenbrot mit zu kurzen Armen. Bernd hat meistems überhaupt keine Lust dazu, Abenteuer zu erleben und würde am liebsten zuhause die Wand anstarren und das Muster seiner Raufasertapete auswendig lernen. Er bildet dabei einen negatorischen Gegenpol zu den  aufgedrehten "Bekloppten", wie er sie nennt, und vertritt für uns alle das Recht auf schlechte Laune. Das Leben ist nun mal nicht immer eitel Sonnenschein, sondern manchmal ganz schön stressig und nervig – und Bernd oft der Verzweiflung nahe.
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dejavu

  • Gast
Re: Lohn des Lebens
« Antwort #61 am: 23 April 2010, 20:10:55 »

Hejo Para

ich sehe immer wieder an deinen Worten, das du deinen Zustand noch nicht als solchen erkennen möchtest. Du steckst immer noch in der Funktionsfalle fest und kein objektiver Vorschlag der Welt wird dich zugeben lassen, das es wirklich kein Jammern sondern ein Symptom ist. Nicht aufgeben, weitermachen bis zum (eigenen) bitteren Ende......Selbst wenn es solch eine Arbeit ist, wie du sie hast, die Gedanken bleiben, das Kopfchaos wirbelt.
Dein Erlebnis mit der Tram ist eines von weiteren folgenden Phänomenen, die du iwann als Signal sehen kannst/wirst. Gedankenverloren, unkonzentriert, mit sich beschäftigt, die Umwelt nicht mehr wahrnehmend......ein gefährliches Experiment, das manchmal unbewußt bewußt tödlich endet. Manchmal eben auch nicht. Seelische Grausamkeit inbegriffen. Sui subjektiv als individuelle Stärke sehend. Es tun zu wollen, als persönliches Bekenntnis. Todeswunsch, Todessehnsucht. Erlösungsträume. Gnadengesuche an höhere Mächte.

Ich hab während dieser Zeit mich mal in der Klinik unter Gottesverse gesetzt. Im Eingangsbereich hab ich unter 3 Gottesversen gekauert. Ich war so irre, ich wollte mir die Segnung abholen für meinen Sui. Dann haben sie mich abgeschossen. Als ich Wochenendurlaub hatte, hab ich mir die Kehle aufgeritzt und bin wie eine Geisteskranke Auto gefahren. Ich hab das Feuerzeug oder die Zigarette benutzt, um mir ein Kreuz zu brennen. Ich hab einem Junkee Geld für Heroin gegeben und hab es mit ihm geholt. Manchmal hab ich ihm das Leben gerettet. Im gleichen Atemzug, in dem ich mich auslöschen wollte, hab ich für sein Leben gekämpft. Ich war mir nichts mehr wert. Null. Nada. Zero.
Ich möchte dir damit sagen, das eine andere (bessere) Zeit kommen wird.

Eben hab ich wieder schön gelacht. Private Feiern oder Ausgang-- fragst du. Ich mußte einen Moment nachdenken, was du mit Ausgang meinst..:-))
Ich meine privat. Ich schließe es aus für mich. Nicht erstrebenswert. Ausgegangen bin ich zum letzten Mal vor 4 Jahren.
Stell dir vor, du forderst eine Frau zum Tanzen auf--Kennenlernphase, Schmuserunde. Dieser Frau laufen urplötzlich die Tränen übers Gesicht. Es hört einfach nicht auf. Sie stößt dich weg, haut ab.  Wahrscheinlich hat sie sich -genau wie du in deinem Posting- elendig verschluckt.
Diese Frau ist nach Hause gefahren und hat sich mit deiner - von ihr- empfundenen Wärme in Erinnerungen verfangen. Seitdem hast du sie nie wieder gesehen.

Mein Studium--ja, ich wollte einmal eine Grundschullehrerin werden. Deutsch, Mathe, Musik. Als erstes versagte meine Stimme, obwohl ich 8 Jahre Gesangsunterricht hatte. Danach versagte meine Konzentration und Aufnahmefähigkeit. Es folgten diverse Geschichten wie Schwächeanfälle, Phobien, Angst und Panik, Asthmaanfälle bis zum Status. Psychotische Zustände mit Todeserleben und- nicht lachen- das Holen meines Körpers durch Außerirdische. Klinikaufenthalte. 8 Autounfälle. 8 Autos. 8 Umzüge. Ein Partner, der nach der Geburt des gemeinsamen Kindes eine Anzeige wegen Vergewaltigung einer Frau erhält. Trennung. Psychoterror. 8 Jahre Kampf um das alleinige Sorgerecht.
Studium ahoi!
Neuanfang. Lehre als Arzthelferin. Alleinerziehend.

Mein Familienleben hat mich so geprägt, das ich heute alles negiere, was auch nur annähernd damit zu tun hat.
Manchmal könnte man denken, ich hasse Familienleben.

Was hältst du von Jan Delay " Hoffnung" ?

einen schönen Freitagabend

LG Deja

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Paranoid_Android

  • Gast
Re: Lohn des Lebens
« Antwort #62 am: 23 April 2010, 23:22:46 »

Liebe Fee,

Das Klingen war aber mehr als Mist. Ich hoffe du konntest den Tag trotzdem etwas geniessen.
Jetzt warte ich noch um zu wissen, was das mit Camus noch auch sich hat ;)

LG Para  
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Paranoid_Android

  • Gast
Re: Lohn des Lebens
« Antwort #63 am: 24 April 2010, 00:00:03 »

Ach Deja,

Du hast so recht, mein tiefstes Inneres weiss das doch alles selber. Aber es sträubt sich auch und muss noch etwas kämpfen bis es vielleicht irgendwann auch mal müde ist, einschläft und dann wirklich aufwacht. Geht halt nur Gänsefuss vor Gänsefuss (heisst das so?) Wenn man sich mit all dem Müll anfreunden muss, den man seit über dreissig Jahren angestaut hat, ist das seltsam. Von wegen hier biologisch abbaubar, da braucht man ja eher ein Endlager dafür.

Der Ausgang, ;) ich bin inzwischen wohl schon zu sehr helvetioniert.
Privat hasse ich auch, selbst wenn ich heute gerade wieder dem zugesagt habe und jetzt  schon weiss, es wird wohl eher eine Katastrophe aber einer meiner besten, längsten und bedeuteten Menschen eben. mal sehen ob sich die Wege trennen oder nicht, ich sehe das immer so man begegnet menschen und geht ein Stück zusammen und manchmal gabelt sich eben der Weg. Jetzt muss ich lachen, Insider, es gab diese Kartoffelaffäre, die mich etwas überfordert hat. Es gibt weitaus schlimmes als bei der Schmuserunde in Tränen auszubrechen, habe das schon beim Kartoffelkauf erlebt, also nicht ich.
Nebenbei hast du mich auch zum Lachen gebracht, die Schmuserunde, so was gibt es noch? Ich glaube das habe ich das letzte Mal mit 14 oder 15 erlebt. Im meinem heutigen Ausgang kommt so etwas doch eher selten vor.
  
Dein Verfangen klingt traurig, Vielleicht kann man das Fangnetz ja doch irgendwann zerschneiden. Ich finde das gute an guter Musik ist, dass man darin vollkommen aufgeht und dafür braucht man auch keinen Tanzpartner, das geht ganz alleine. Naja, was erzähle ich da, ich tanze ja ab und wann auch manisch durch keine Wohnung.

Was du erzählst klingt verdammt hart. Ich sage ja, ich jammere auf hohem Niveau. Die 8 scheint eine sehr markante Zahl in deinem Lieben zu sein, wenn man sie um 90°C dreht, ergibt es unendlich. Hat sowieso ziemlich viele Bedeutung diese Zahl.

Über die Ausserirdischen habe ich übrigens nicht gelacht, finde das eigentlich einen netten aber zugleich ein erschreckenden Gedanken. Wir sind eben doch ein Langzeitexperiment und irgendwann bauen sie eine Umgebungsstrasse und müssen die Erde sprengen. Da sage ich nur Paranoid Android und könnte Marvin ewig zitieren „I am so very depressed.“

Welches Familienleben meist du genau? Das in dem man aufwächst oder das danach? Ersteres hat mich selber so geprägt, das Zweiteres daran bis jetzt immer gescheitert ist. Aber vielleicht kann man selbst die Folgeschäden noch irgendwie mindern, auch wenn ich im Moment nur seltsam finde, was das aus einem macht.

Jan Delay ist gut, bin aber gerade im Depeche Mode Modus. „I don't want to start any blasphemous rumours, but I think that God's got a sick sense of humor and when I die I expect to find him laughing.”

Ich wünsche dir einen erholsamen Schlaf bzw. morgen ein gutes Aufstehen.

LG Para
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dejavu

  • Gast
Re: Lohn des Lebens
« Antwort #64 am: 24 April 2010, 14:23:59 »

hejo Para

jaaa, die Schmuserunde gibts noch....hier gibt es eine -tja, was ist es- Disko, Bar, Restaurant, Cafe---alles in einem......nennt sich "Feuerwache"
alle 14 Tage gibt es den "Ex-Schwoof"---das ist für Leute ab Ende 20 und in guter alter 80/90er Manier......coole Musik, Gin Tonic oder Wodka Lemon, drängeln ohne Ende, und zwischendurch immer mal die altbewährte langsame Runde.....:-)

also, lachen geht immer noch....du schreibst, du tanzt manisch durch keine Wohnung...ich denk mal, es liegt an der nächtlichen Zeit, ein Verschreiber, sicher meintest du meine Wohnung-*häh* also deine Wohnung-*häh*.....ich mußte mir nur sofort vorstellen, wie du manisch draußen tanzt........und wie sie alle gucken würden...die Leute, denen du begegnest......

Familienleben meine ich das, was man erlebt hat. Zuerst hab ich immer nach dem perfekten Mann gesucht, weil meine Eltern mir immer vorgelogen haben, das sie nie streiten, immer alles harmonisch und so. Ich dachte wirklich, wenn man streitet, muß man sich trennen. Blöd.
Außerdem war es immer so, das ich die, die ich kennengelernt hab immer abgecheckt hab, ob sie meinen Eltern gefallen. Versteht man das? Das ich immer im Hinterkopf hatte, wie kommt er an? Gefällt er ihnen vom Aussehen? Paßt das Umfeld? Kann man das verstehen??
Ich hab nur danach ausgewählt. Nicht, ob ich ihn mag. Das war --sagen wir mal---drittrangig. Das Schlimme daran ist, die Auswahl reduzierte sich praktisch auf 0.
Meine Eltern sehen beide viel jünger aus, als sie sind. Mein Vater ist sportfanatisch- hat einen dementsprechenden Körper. Meine Mutter ist- meines Erachtens nach- magersüchtig und sieht ebenfalls dementsprechend aus. Beide tragen nur Markenklamotten und sind extrem eitel. Nicht nur, das ich mein Leben lag diesen Vorbildern nachgeeifert hab, ich hab eben auch die Männer nach diesen Kriterien definiert.
Hm. Dumm gelaufen, das ich nicht mal im Erwachsenen bzw Jugendalter darauf gekommen bin, das es falsch läuft. Ich wurde auch sehr beherrscht und kontrolliert......das weiß ich aber heut erst. Für mich war normal, das meine Mutter auch mein persönliches Zeug liest (Tagebuchz.b);  meine Schränke von oben nach unten durchguckt, ich nie lang ausgehen durfte, wenn ich 2min später kam sofort Arrest bekam, ich durfte nicht auf die Sportschule, weil ich ins Internat gemußt hätte. Ich bekam mal für ein Zeugnis ein Jahr Hausarrest, weil es nur aus Zweien bestand, man war nur Einsen gewohnt. Als ich mit 13 Jahren Asthma bekam, hat mein Vater im akuten Anfall mich aufs Fahrrad gesetzt, damit ich solang Fahrrad fahre, bis ich wieder Luft bekomme. Als ich die Pille haben wollte (mit 18-man überlege sich das mal) hat mein Vater gesagt, ich wär eine Schlampe.
Das nur mal kleine Ausschnitte meine Familienlebens. Immer zusammen essen. Dabei immer zwei gegen einen. Nichts war gut genug.
Meine Mutter hat mich als Eheberater-und Vermittler benutzt, mein Vater dazu, seinen Sarkasmus und Zynismus an mir auszuleben. Damals war ich schwach. Ein Kind eben. Heute bin ich genauso. Nur nicht meinem Sohn gegenüber.
Wahrscheinlich wollte ich iwann deswegen gern geholt werden.

Ich halte es heute so, das ich esse, wann ich Hunger hab. Ich kümmer mich auch um Luki, aber ich laß ihm die Freiheit, die er braucht, um sich zu entwickeln. Es ist eben ein ganz andres Familienleben, eines, was Luki und ich mögen.

Du schreibst, du bist auch sehr geprägt davon. War es auch so leistungsorientiert? So fanatisch? So Elternehrgeizig...Eltern, die ihre Träume an dir verwirklichen wollen?

Ich wollte dir noch ein harmonisches Zusammentreffen mit disem wichtigen Menschen wünschen. Was deine Einstellung zu Freundschaft anlangt, geb ich dir völlig recht. Menschen ändern sich, entwickeln sich und manchmal auseinander. Dann trifft man wieder neue Menschen, die für den neuen Abschnitt passen. Mit Partnern funktioniert es ja- glaub ich- auch oft so. Lebensabschnittsgefährten eben. LAG.

Heute schick ich dir Purple Schulz mit "Sehnsucht"

lg Deja
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Paranoid_Android

  • Gast
Re: Lohn des Lebens
« Antwort #65 am: 24 April 2010, 22:06:38 »

Guten Abend Deja
      
Das manisch auf der Strasse tanzen kommt dann in der nächsten Phase. Mal überleg, LOL, habe ich wohl noch nicht so oft gemacht, ab und wann ist das aber wohl vorgekommen, aber dann immer mit Mittänzern. Einmal sind wir deswegen von einem Bahnhof geflogen. Lag wahrscheinlich an unserem künstlerischen Ausdruck, bis zur Strasse übe ich dann wohl besser noch was in meiner Wohnung ;)

Meine Eltern leistungsorientiert. Der war gut, nein ich komme da eher aus einem etwas anderen Milieu, da gibt es keine wirklichen Träume. Da war es auch so, dass sich die meisten Eltern nicht so um die Kinder gekümmert haben, die waren immer alle draussen haben gespielt und das bis es dunkel wurde, dann wurde vom Balkon gebrüllt, jetzt komm endlich rein.
Streit und anderes war normal. Feste Essenszeiten gab es nicht, musste man sich selber machen, und naja Eltern spielen doch nicht mit Kinder, oder nehmen sie in der Arm, wenn man z. B. hinfällt wurde man eher angemeckert, super wieder ein Loch in der Hose. Sich unterhalten gab es schon gar nicht. Kinder sind eben einfach da und stören am besten nicht die Erwachsenen. Das waren so Sachen, die ich erst mal lernen musste, upps es gibt ja auch andere Familien.

Das mit dem Kontrollieren kann ich mir überhaupt nicht vorstellen. Das hört sich alles nur schrecklich an. Kontrolliert wurde eigentlich nie. Ich durfte immer machen was ich will, es gab nie wirklich Regeln. Die fehlen mir heute manchmal noch.

Naja aber sie hatten auch viel Gutes, sie haben mich immer unterstützt, das ging immer nur über Geld eben. Haben mich trotzdem aufs Gymi geschickt, obwohl ihnen davon abgeraten wurde, weil ich schon sehr früh gesagt habe, ich will das, ich werde mal Wissenschaftler (war schon immer komisch eben). Sie konnte mir da zwar nie helfen, aber dann haben sie eben für Nachhilfe gesorgt. Ich war immer gut in manchen Fächern und andere sind eher nicht so mein Ding, ohne Rechtschreibkorrektur hier wäre ich z. b. sehr verloren, also selbst ein Fünfer war da nie eine Katastrophe.

Es gibt da viele kleine Geschichten in denen sie recht cool waren, mit 18 habe ich mal eine Party gefeiert und ein Mädel war so betrunken, hat gebrochen, intelligenter Weise in ihr T-Shirt, dass sie dann wie so einen Beutel gehalten hat, wollte damit auch die Toilette, nur dazwischen war eine Treppe, die hat sie nicht mehr so geschafft, gestolpert und das Ganze ist vor die Wand geknallt. Sah nicht schön aus. Da haben sich beide rühren um sie gekümmert. Die Wand, die musste danach neu gestrichen werden, war kein Thema, so was ist dann eher lustig in meiner Familie.

Und dann sind eben tausend Geschichten, die nicht wirklich lustig waren. Mein Vater ist so ein Dr. Jykell, Mr Hyde Typ, als letzterer nicht wirklich nett. Meine Mutter, sie lebt in ihrer eigenen Welt, sie hat das immer alles geduldet. Ich wollte da immer nur so schnell wie möglich weg und bin kurz nach dem Abi auch ausgezogen. Heute kann ich mit beiden nicht mehr wirklich mit beiden, aber ich weiss auch was ich ihnen zu verdanken habe, eben wieder dieses Dualismus.

Jemanden meine Eltern vorstellen, hmm, es hat sie sowieso nie interessiert und sie hätte auch nie was dazu gesagt, fällt mir heute noch schwer und das dauert schon sehr lange bis das passiert. Es ist mir peinlich, ich eben eine schlechtes Kind, dass sich für seine Familie schämt.

Du das Zusammentreffen ist ja erst im Juni oder Juli, also noch was Zeit bis dahin. Da ist eine grosser Feier geplant, genau das was ich also absolut hasse.  Keine Ahnung ob man an der Freundschaft noch was retten kann, ich bezweifele es, aber einen Versuch ist es wert.

Sehnsucht, der ist aber alt. Lange nicht mehr gehört. Schicke mal die Eels zurück mit Novocaine for the soul. „Life is hard and so am I. You'd better give me something, so I don't die.”

Wünsche dir einen schönen Restabend

LG Para
 
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dejavu

  • Gast
Re: Lohn des Lebens
« Antwort #66 am: 25 April 2010, 19:04:03 »

Hey Para

das was du beschreibst, ist das krasse Gegenteil von dem,w as ich erlebt hab. Beides in ihren Extremen führt nun auch mit dazu, wie es in uns heute so aussieht.
Was du schreibst, hätte ich mir von meinen Eltern gewünscht. Ich weiß, es war für dich auch nicht gut, aber als Kind war es für mich die einzige Möglichkeit, mich wegzuträumen. Ganz abgesehen davon, das ich immer andre Eltern haben wollte bzw mir gewünshc thab, sie würden sich scheiden lassen. Für mich stand felsenfest, ich geh dann zu keinem von beiden, ich geh zu meiner Tante.

Heute weiß ich leider nur noch Bruchstücke und die fallen nicht sehr positiv aus. Wenn bei mir jemand so gewesen wär, wie das Mädel bei dir...oje, es wär eine Welt zusammengebrochen.

Nähe, Wärme und all den Krams kenn ich auch gar nicht. Ich durfte auch nicht weinen, was damals manchmal ein Kraftakt war aber man lernt damit fürs Leben. Oder auch nicht, weil ich nie Schwäche zeigen kann geschweige denn vor jemandem weinen. Die tränenreichen Phasen kamen und gingen wie aus dem Nichts. Sie dauerten ca ein Vierteljahr und in dem Moment, als ich auf Station mußte, waren wieder die "man muß sich gefälligst zusammenreißen Nerven" aktiv.
Am Schlimmsten ist es, wenn ich jemanden gut kenne. Je besser ich eine Person kenn, umso härter werd ich nach außen. Nur nicht zeigen, wenn man getroffen ist.

Für morgen wünsch ich dir mal ein gutes Aufstehen (ich weiß)....

Kannst du dich auf etwas einlassen?

http://www.youtube.com/watch?v=uewNvqSctEk

lg
Deja

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Paranoid_Android

  • Gast
Re: Lohn des Lebens
« Antwort #67 am: 26 April 2010, 08:57:52 »

Moin Deja,

Und immer wieder Montag, wähhhh….

Stimmt das Erlebte ich schon sehr komplementär. Wenn man beides zusammen in einen Topf packt, einmal aufkocht, dann reduzieren lässt, das ganze durchsiebt und noch ein paar wichtige Zutaten hinzugibt, bekommt man vielleicht eine halbwegs vernünftige Familie raus, aus der man dann als so zu sagen normal ins Leben entlassen wird. Die anderen Eltern, ja hatte meinen insgeheimen Wunsch ja schon mal erzählt, ich muss im Krankenhaus vertauscht wurden sein. Habe schon geschaut, Blutgruppe und enttäuscht festgestellt, Mist haut hin.

Und mit den Wünschen ist immer so eine Sachte, da sollte man immer sehr vorsichtig mit sein. Freiheiten sind schon gut, aber dass was sie bedingt nicht immer. Für mich war es normal, dass Freitag, Samstagnacht immer Terror angesagt war. Irgendwie hatte ich gedacht, das alles hinter mir gelassen zu haben, nur jetzt fällt mir Stück für Stück ein und bin dann immer überrascht, wie frisch und unverbraucht eine Erinnerung sein kann, in der plötzlich selbst kleinste Details leuchten.

Weggeträumt habe ich mich auch oft, oder weggelesen eben. Kennst du das als Kind mit sich selber Gesellschaftsspiele zu spielen? War ganz groß darin im Vier gewinnt gleichzeitig zu gewinnen und zu verlieren.

Wie kann man denn ein Kind nicht weinen lassen? Das da was verloren geht weiß ich. Ich denke ich durfte dass, kann ich mich nicht mehr dran erinnern, irgendwann hört man damit auf, es macht ja auch nichts besser und man baut sich eben eine hohe Mauer auf an der alles abprallt, die aber auch nichts wirklich durchlässt. Die habe ich heute noch, ich schätze sie ist aus Granit oder so, schwer einzureißen.

Eltern sollten eigentlich so eine Art Elternprüfung erst ablegen… oder alternativ würde ich gerne mal so ein best aus meinem Kopf zusammen schneiden und den beiden vorführen. Ich denke danach wäre sie das erste Mal wirklich still in ihrem Leben… nur es sind eben die Eltern und sie bleiben immer ein Teil.

So und nu muss ich mal was machen. menno... Wünsch dir einen schönen Tag.

LG Gruss Para
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dejavu

  • Gast
Re: Lohn des Lebens
« Antwort #68 am: 26 April 2010, 19:36:08 »

Nabend Para

und immer wieder Montag geschafft *haha*.......

Ein Kind nicht weinen lassen...das geht gut...sehr gut sogar....man nehme einen Vater, der in dem Moment, wo die Tränen kommen, aus seiner Zynismusschatzkiste den ein oder andren Schatz rausholt und ihn dir schenkt.......iwann bist du soweit, das keine Tränen mehr kommen....ich hab mich als Kind nicht mal gewundert, warum ich dann so freundlich lächele.....
in der Therapie hat man mich darauf aufmerksam gemacht....wenn ich gefragt werd, wie es mir geht, überzieht ein Lächeln mein Gescicht und alles wird gut....

Vertauschen...ja.....meine Eltern denken bis heute, das ich glaube, vertauscht worden zu sein.....es ist ihre schöne friedliche Rechtfertigung für meine Probleme, unsre Tochter denkt, sie sei nicht unser Kind, was für ein Quatsch, wie kommt sie bloß drauf....

du magst es glauben oder nicht...Nachbarn über uns hatten auch oft Streit, es war immer sehr laut über meinem Zimmer....trotzdem wollte ich immer lieber dort oben sein....Gesellschaftsspiele hab ich mit mir nicht gespielt....ich hab stundenlang Selbstgespräche geführt oder auch gelesen......die schlimmste Strafe für mich war immer Bücherverbot......

ich habs gestern wieder bemerkt....sie wollen nicht die Wahrheit wissen....ständig rechtfertigen sie sich und ihre Methoden und lassen dich gar nicht zu Wort kommen und wenn doch, dann wird es sofort negiert...als ob man blöde wäre......haha, der war gut...blöde wäre.....blöder geht nimmer.......
ich hab heute meine Freundin in der Klapper wieder besucht und sie meinte, so wie sie mich kenne, hätte ich doch meinen Eltern längst mal was drüber verlauten lassen.....
nein, hab ich gesagt, nein.....ich hab nicht mal mehr  Lust, darüber zu reden......wenn, will ich ihnen alles ungefiltert aufs Butterbrot schreien....
wie du in deinem Tagebuch geschrieben hast....schreien, brüllen, toben.....das sind iwi kindliche Bedürfnisse, die nie ausgelebt werden durften und jetzt oft nach oben drängen......

in Galileo wurde eben gesagt, in der Pubertät entstehen Nervenzellen, die nach Beendigung derer abgestoßen werden.....also iwi hab ich da was übersprungen......ich fühl mich immer als Kind, nicht fähig, Entscheidnungen zu treffen, immer hin und hergerissen zwischen den Welten, nicht wissend, was ich eigentlich möchte oder erwarte.......

der Link war übrigens für dein nächtliches Gedankenkarussell gedacht  (ich weiß)....

lg
schönen Abend
Deja
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Paranoid_Android

  • Gast
Re: Lohn des Lebens
« Antwort #69 am: 26 April 2010, 21:31:02 »

Guten Abend Deja

Immer wieder Montag und der ging arbeitstechnisch erstaunlich schnell vorbei, ist ja auch nur noch etwas mehr als die Hälfte zu Woche bis zum Wochenende ;).
 
Das ist aber schon das Letzte Zynismus gegenüber einem Kind zu benutzen, zeugt von einer grossen von Hilflosigkeit. Deinem Vater würde ich gerne mal  begegnen, ist bestimmt ein Spass wenn zwei Zyniker aufeinander treffen. Darf ich fragen, was er von der Ausbildung ist? Das alles hört sich jetzt mich schon eher wie gehobene Schicht an?
Zynismus beherrscht meiner nicht und versteht in bis heute auch nicht. Der hat dann immer seiner aus seiner Wörterkiste der netten Titulierungen ausgepackt, was ich da nicht schon alles war, möchte ich hier nicht wiedergeben.

Bei vielem das du beschreibst kann ich einfach nur den Kopf schütteln, das ist absolut grausam, Bücherverbot zum Beispiel. Verbote überhaupt oder Bestrafungen, ich glaube ich bin nie in meinem Leben bestraft wurden. Kann ich mich zumindest nicht erinnern. Aber ich war ja auch immer ein pflegeleichtes Kind. Nicht so schwer, wenn man eher unsichtbar ist.

Lächeln, eine Maske eben oder? Ich kenne ganz gut dieses hilfloses halb verlegenes Grinsen, wenn mir gar nicht mehr einfällt. Meistens kurz der Moment vor dem ich sowieso abschalte und mich irgendwo anderes hinklinke. Heute zum Beispiel beim Kopfdoc.

Es gibt Streit und Streit, bei dem den ich kenne ist auch öfters mal was zu Bruch gegangen oder es gab ein paar Blessuren. Das ist dann nicht mehr wirklich ein Ort an dem man all zu gerne wohnen will, ein Irrenhaus eben. Heute sind das die makabren Anekdoten der Familie, die teilweise so skurril, dass man nur den Kopf schütteln mag. Pack schlägt, Pack verträgt sich. Inzwischen hat sich das alles etwas normalisiert, Gewalt erzeugt Gegengewalt und selbst der eigentliche Aggressor kann dann mal plötzlich ganz hilflos sein und irgendwann sind alle ruhig, friedliche Koextsitenz mehr oder weniger eben.

Ich bin mir nicht sicher, ob Eltern die Wahrheit nicht wissen wollen oder sie einfach nicht ertragen. Mir kommt es wie das letztere vor. Irgendwo tief drinnen wissen sie schon, dass etwas falsch gelaufen ist aber sie sind eben auch nur Menschen und wenige habe die Grösse sich selber so etwas einzugestehen. Wobei mir erscheinen deiner Eltern, da noch etwas seltsamer zu sein als meine, die merken immerhin, dass etwas nicht stimmt und sie leiden auch darunter, etwas. Dass deine Eltern dieses Vertauscht-Denken als Rechtfertigung benutzen, verstehe ich nicht. Ich habe das meine mal wirklich gefragt, jetzt könnt ihre es doch zugeben, da gab es irgendeine Verwechslung, dass hat aber nur Empörung erzeugt, was ich mir mal wieder erlaube. Die sind ja noch stolz auf mich, fanden es dann nicht so gut, dass ich noch drüber gewitzelt habe, so da geht also meine letzte Illusion flöten. Es hat sie wirklich verletzt, dass ich lieber nicht ihr Kind wäre.
Wobei, ich stimme dir zu, reden bringt nicht wirklich etwas, dass habe ich mal versucht, kann man vergessen. Endete in viel Fassungslosigkeit und Tränen von ihnen, verändert hat es nicht. Es ging einmal durch den Kopf durch und weg, danach alles wie gehabt. Vielleicht sollte man sich wirklich einfach mal auf den Boden schmeissen, manchmal ist mir echt danach und ich habe das Gefühl, da habe wohl einige Phase verpasst, durch die man eigentlich hätte durchgehen sollen. Wobei könnte ich bei meinem nächsten besuch ja mal machen. Die Reaktionen wären bestimmt interessant

Wünsche dir einen schönen Restabend und eine schöne Nacht.
  
PS: Link habe in Sonntag im Karussell bereits angesehen, schöne Bilder, beruhigend, nur der Anfang Baum mit einer Leiter hat mich etwas verwirrt. Ich sage gar nicht warum ;).Sollte man auch nie vergessen, bitter aber denoch süss. http://www.youtube.com/watch?v=qzYwoKu619w
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dejavu

  • Gast
Re: Lohn des Lebens
« Antwort #70 am: 27 April 2010, 19:18:51 »

hey Para

und heute ist ist schon der Dienstag wieder um.....*ParamalaufdieSchulterklopft* :-)

Grausam- sagst du- grausam triffts wohl....aber eben nur für mich.....sie fanden und finden es normal.......mein Vater hat mich auch immer bloß gestellt auf Feiern oder so...er brauchte es wohl, um sein angeknackstes Ego aufzupolieren.....schließlich hab ich unfähige Tochter seinen großen Lebenstraum- Lehrerin zu sein- nicht erfüllt....am Ende war ich nur eine poplige Arzthelferin........

ich weiß gar nicht, ob dass mit der gehobenen Schicht so stimmt....Fakt ist, mein Vater ist sehr intelligent und er war Ingenieur- Pädagoge.....er hat Schüler und Lehrlinge unterrichtet und ausgebildet, nach dem Mauerfall wurde die Firma abgewickelt und er arbeitet heute als Reparaturschlosser...meine Mutter ist Friseurin.......ist ja nicht unbedingt gehobene Schicht.....ich glaube heutzutage, mein Vater hält meine Mutter für dumm.....man merkt heute noch an vielen Dingen, wie überlegen er kopftechnisch ist..meine Mutter macht dieses Defizit allerdings mit Manipulationen und emotionalen Erpressungen wett.....
früher hab ich mich immer gewundert, wenn mein Vater auf Kranbahnen in 20m Höhe ohne Sicherung lang spaziert ist, er fand es toll......heute hab ich mir überlegt, das es für ihn  wahrscheinlich auch ein Kick ist, um sich zu spüren......es ist auch viel Alkohol im Spiel, alles sehr dubios...

Manchmal hatte ich auch den Eindruck, das mein Vater schon leidet.....er kann es eben nur nicht zeigen...hä, kommt uns iwi bekannt vor, oder ? :-)....
er hat oft Tränen in den Augen, nach einem Therapiegesspräch sagte eine Schwester mal zu mir, meine Eltern täten ihr leid, er hätte geweint, und das ich nicht so stur sein soll....ich hab nur geantwortet, sie möge sich mal bitte überlegen, warum ich so hart wäre, käm ja nicht von ungefähr.......

Sich auf den Boden schmeißen und trampeln..hey, das wärs.....so richtig bocken wie ein Kleinkind.....Hammer....
Da wird man neidisch, auf die, die es noch können.....und danach an Mamas Rockzipfel quengeln, das man dies oder jenes haben will......lol

Heute kam die Sonne in wenig raus, also kann ich dir eine schönen Sonnenabend wünschen.
Die Symphony ist genial, wußtest du, das sie deswegen lange mordsmäßigen Ärger hatten und von der Bildfläche verschwunden waren?
Hast du schon mal den Himmel über Las Vega gesehen?...........http://www.youtube.com/watch?v=dtBr5JKSuks........

lg Deja

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Paranoid_Android

  • Gast
Re: Lohn des Lebens
« Antwort #71 am: 28 April 2010, 10:56:58 »

Moin Deja

Da muss das Ego aber sehr angeknackst sein, wenn man solche Bloßstellungen braucht. Hat da nie mal jemand zurückgeschossen?  Ich bekomme bei so was immer sehr schnell eine Art Robin Hood Syndrom und kann dann schon etwas unangenehm werden.

Das Kind soll einen großen Lebenstraum erfüllen, finde ich einen schrägen Gedanken. Nun ja meine Mom ist aber immer noch enttäuscht, dass ich wohl eher keinen Nobelpreis nachhause bringen werde.
  
Ja der IQ kann so hoch sein wie er will, wenn kein EQ da ist. LOL, mein Vater hält alle für dumm, selbst mich und meint immer, er weiß alles besser. Und wenn das Wissen dann versagt, ist es das studierte Pack, das ja keine Ahnung vom harten Leben hat. Man kann sich eben immer eine eigene Logik zusammen bauen.

Nicht so stur sein. Was für eine dumme Aussage und wie indirekt sie einen zum Kind reduziert. Habe ich nie verstanden, was machen Menschen mit ihren Worten bewirken wollen, sehen wahrscheinlich nur die Fassade und haben keine Ahnung was eigentlich dahinter liegt. Habe mir als ich das gelesen habe überlegt, ob es vielleicht etwas besser machen, wenn sich wenigstens mal einer im Ansatz entschuldigen würde.

Auf den Boden schmeißen und schreien und trampeln, ja das hätte was könnte man auch auf viele Bereiche ausdehnen. Ich geh jetzt mal in Büro von meinem Chef und mache das, „Ich will aber frei…“ Da er aber nicht da kann ich das dann immerhin schon als so Art Generalprobe sehen.

Das Verve wegen dem Lied Ärger hatten, wusste ich gar nicht habe es aber eben nachgelesen. Hab mich gefreut als sie 2009 ein neues Album rausgebracht haben, aber wer weiß ob sie nicht schon lange wieder getrennt sind. Den Himmel über Las Vegas habe ich noch nicht gesehen, er muss leider auch noch etwas warten. Mein Compi hier hat leider keine Soundkarte. Und da frage ich mich echt, wer und wo bestellt man so was, hmmpffff…. http://www.youtube.com/watch?v=to7PxdyEdDw

Deja, ich wünsch dir einen guten Tag mit viel Sonne

LG Para
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dejavu

  • Gast
Re: Lohn des Lebens
« Antwort #72 am: 28 April 2010, 19:24:48 »

Nabend Para......Bergfest!!!!

Ich finde, niemand kann nachvollziehen, wie es in einem aussieht, wenn man es nicht selbst erlebt hat. Die besten Therapeuten wären doch eigentlich die, die so etwas selbst durchmachen mußten. Vor allem die Ratschläge während einer Depression sind so wunderbar. "Aber sie müssen doch mal raus, so schönes Wetter!" Brr, darum hasse ich den Sommer. Alle wollen, das man rausgeht, man traut sich kaum noch mit jemandem zu reden, weil man lieber drin ist. Immer diese entsetzten Gesichter.
Meine Neurologin ist auch Experte in sowas. Ich könne doch Nordic Walking machen. Man überlege sich das mal....Nordic Walking. Etwas, was ich überhaupt so dermaßen.....finde. Und dann noch, wenn man nur zum Einkaufen rausgeht. Weil alles andere eine Zitterpartie ist. Und dann als allerbeste Sache, das auch noch ganz allein.
Wenn man sich unansehnlich findet und dann noch soviel von sich zeigen soll, egal, wie andere Menschen es betrachten, dann ist es die Hölle. Ich meine, gelesen zu haben, das du auch so deine Sorgen mit den "eingefleischten subjektiven Meinungen über sich" hast. Das kriegt man einfach nicht raus, es ist zu sehr verinnerlicht, man hat es sozusagen zu seiner persönlichen Eigenschaft ungewandelt.
Sie haben einen total im Griff. Also mich zumindest. Ich fühl mich so beobachtet...... als ob die Menschen um mich herum nichts anderes zu tun hätten. Völliger Unsinn. In meinem Kopf. Aber wie festgenagelt.
Heute war ich mit einer Freundin ein Stück spazieren. Ich war nach 10min erschöpft, müde. Der Tag war gelaufen. Das macht doch keinen Spaß.

Ich schick dir heute kein Lied. Erst noch den Himmel anschauen.

Sonnige Abendgrüße und gute Nacht

lg Deja

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Paranoid_Android

  • Gast
Re: Lohn des Lebens
« Antwort #73 am: 28 April 2010, 22:20:40 »

Nabend Deja,

Ich bin schon über den Berg nur noch morgen, dann zum Glück frei ;) Bloss irgendwie ist es eben Berg für Berg, die Wochen des Sisyphus, oder ähnliches. Vielleicht überrollt mich der Stein ja irgendwann, ich wette dann mache ich noch ein Comedy Klassiker so Cartoon mässig draus. Stein und Ich  werden dann ein grosses Duo.

Mit dem Nachvollziehen hast du so recht und ich könnte dann jedes Mal explodieren, wenn jemand mit seinen hausgemachten Weisheiten kommt, aber blanken Ansatz überhaupt nichts weiss. Da sollte man sich Ratschläge lieber sparen, wenn man keine Ahnung hat (peinlich habe hoffentlich nicht all zu blöde Vorschlage an anderer Stelle gemacht!!!).

Therapeuten die eigene Erfahrungen haben wäre bestimmt eine Revolution, LOL, ich wollte mal als Zweitstudium Psychologie machen, manchmal überlege es noch das als Fernstudium anzufangen. Wobei vielleicht braucht es eben dieses Neutrale komplett andere Denken. Meine Thera ist da ganz ok, da hatte ich echt Glück, was Neues, die davor war die Hölle. Zu der jetzigen bin ich ja nur über den Notfall reingekommen, aber das hat direkt von der ersten Stunde für beide gepasst und sie hat sich mega reingelegt Termine gesucht, weil sie eigentlich keine neuen Patienten mehr aufnimmt und keine Zeit hatte. Sie ist etwas streng, aber das passt, ich brauche ja Regeln. Immerhin gibt sie mir keine Ratschläge sondern ermutigt mich eher, dass ich mich auch mal gehen lassen darf, wenn ich dann nicht zu weit gehe. Muss man sich mal vorstellen ich brauchte die Erlaubnis meiner Thera, dass ich krank sein darf, nachdem ich fast 3 Wochen nicht mehr geschlafen hatte und es nicht mehr wirklich ging. Und dass wo ich sie bestimmt extrem nerve, der ewige Neinsager, der mit Argumenten schon die Logik auf den Kopf stellen kann und dann auch noch zutiefst gespalten ist. Aber hey, sie hat mir heute gesagt, wenn es mir so danach ist, darf ich mich gerne mal bei der nächsten Sitzung schreiend und stampfend auf den Boden werfen. Über das Angebot denke ich noch mal nach.

Zu deinem Spaziergang fällt mir nur ein, ist doch ok, du darfst erschöpft sein, und wenn es blöde war, war es das eben, gibt viele Dinge die das sind. Sieh es als Versuch den du gemacht hast, das Spazieren ist dann eben nicht das Richtige und da wird was anderes sein, das passt.

Das schönste Wetter ist so wieso der Herbst wenn stürmt. Die Sonne jetzt so hat einfach etwas Angenehmes so für 5 Minuten etwa, dann braucht man den Schatten. Ich finde mit dem nicht rausgehen gar nicht so unnachvollziehbar. Ich mache das am liebsten wenn es draussen nicht mehr so grell ist. Manchmal hat man Glück und sieht sogar noch den Sonnenuntergang. Sommer war aber noch nie mein Ding und ich verweigere das seit Jahren standhaft, man wird mich auch niemals in kurzen Hosen und Sandalen oder FlipFlops (alleine das Wort ist schon so dämlich) sehen. Wenn mich einer wirklich bestrafen will schenkt er mir einen Strandurlaub. Das einzige Gute am Sommer sind Sonnenbrillen.

Nordic Walking, das ist das alberne mit den Stöcken. Ich habe halt das Inline-Skaten und das es Spass macht im Moment ist übertrieben, aber powert eben etwas aus. Mir hilft das zumindest etwas, Musik in den Ohren und durch.

Was meinst du genau mit den "eingefleischten subjektiven Meinungen über sich". Ich fühle mich nicht beobachtet, selbst wenn würde es mich nicht stören, war mir schon immer egal, was andere denken  und wenn sie schauen, sollen sie es machen, machen eben weil ich beobachtungswert bin. Bohh ich bin so arrogant…..  Nee sagen wir so, ja klar schaue ich da auch hin, aber was läuft draussen rum? Menschen, die die Welt mit einem Modesteg verwechseln, du siehst einen Menschen, der wie Nächste aussieht, alles erscheint austauschbar und dann noch die krassen Verfehlungen bei denen man sich einen Augekrebs wünscht. Ich bin meisten irgendwo ganz anderes in meinem Kopf wenn ich draussen unter Menschen bin, als das ich bemerke, was um mich herum vorgeht. Ich weiss nicht ob das für alle so ist.ich für mich verstehe es nicht sich daran messen, die es machen, muss man auch nicht kennen oder als Ausschlag nehmen, ihre Meinung ist irrelevant, weil es nicht eine wirkliche eigene ist, sondern ein Diktat. Die mochte ich noch nie.

Den Himmel habe ich mir angeschaut. Danke dafür, musste an die 80ziger denken. Mein schwarz weiss Denken eben, da fällt mir dann das ein. http://www.youtube.com/watch?v=aCPQws-4v2I&feature=related

Wünsch dir eine gute Nacht und Morgen einen guten Tag.

LG Para
Gespeichert

dejavu

  • Gast
Re: Lohn des Lebens
« Antwort #74 am: 29 April 2010, 19:03:03 »

HELLAU PARA:::

geschafft, den ersten Berg hast du geschafft...nicht davon zu reden, das noch ein Riesengebirge vor dir liegt......ich will nicht gleich so gemein sein..:-)
Ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll. Du hast natürlich recht, am Montag fängt das Elend wieder von vorn an. 5Tage Arbeit, 2Tage Pause. 5 Tage Arbeit, 2Tage Pause uswusw....Es ist eine Kette ohne Ende. Niemand außer dir kann sie durchbrechen, aber was machen, wenn die Kraft fehlt.....Stein und du als Duo macht mir Angst, denn ich denke, versteinert bist du schon genug.....wenn dann noch ein Stein über dich rollt, zerbrichst du vielleicht, das wäre eine Katastrophe.
Ich mag Steine wirklich sehr. Sie fühlen sich gut an für mich. Wenn ich an der Ostsee bin, sammle ich immer Steine am Strand. Sie haben etwas magisches, beruhigendes. Es wird nur gefährlich, wenn das Leben ein Stein wird. Wie ein Klotz am Bein, den man nicht mehr los wird. Oder wenn der Mensch innerlich zu Stein wird. Wenn alles kalt ist, kein Leben, keine Wärme, keine Liebe (was n Wort brr) mehr fließen kann. Man kann auch einen Stein nicht aufweichen. Es funktioniert nicht. Du weißt es selbst am besten. Man kann sie sprengen oder zerbröseln. Aber nichts und niemand kann ihn weich machen.
Man kann Materialien erhärten. Und schmelzen. Es muß nur heiß genug sein.
Ich war immer sehr hart nach außen. Dann hat mich jemand aufgeschmolzen.
Am Ende hat er aus mir einen Stein gemacht. Er hat in die Schmelze soviele Gesteinsbrocken geworfen, das diese Überhand genommen haben.
Jetzt kann man ihn wärmen, den Stein, aber er bleibt ein Stein.

Manchmal, wenn ich dein Tagebuch lese, überleg ich, ob man dich noch retten könnte. Ob du dich noch retten könntest.
Wenn ich die Links anschaue, macht mich das traurig. Betroffen. Die letzten beiden. Ist denn überhaupt noch etwas weißes da--bei dir?
Es erinnert mich an meine schwärzeste Zeit.
Du mußt einfach darauf vertrauen, das es dauert. Es kann besser werden. Es wird wohl nie wieder so wie früher. Du wirst wohl nie wieder so wie früher.
Wenn die Sonne lange genug scheint, kann sie den größten Stein wieder erwärmen.
Die Zeit heilt nicht alle Wunden. Man kann nur lernen, mit ihnen zu leben.

Ich wünsche dir einen schönen freine Tag.
In meinem Link taucht etwas andres auf, als nur schwarz/ weiß.
Es kann so werden.
http://www.youtube.com/watch?v=3Ii8m1jgn_M

Schlaf gut aus!

Lg Deja








« Letzte Änderung: 29 April 2010, 19:09:31 von dejavu »
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