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Wie heißt die Verpflichtung, dass Kinder in die Schule müssen?:

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Zusammenfassung

Autor: Gedankenschachtler
« am: 20 April 2011, 09:07:32 »

Morgen, Jenna.

In dem, was du über deine Ansprüche an dich schreibst, finde ich mich wieder. Noten sind für mich nicht allein Urteile über mein Wissen in einem bestimmten Gebiet, sondern Urteile über mich als Mensch. Gute Noten geben mir die Hoffnung, ich könne die Zukunft aus eigener Kraft bewältigen, schlechte machen hoffnungslos.
Als mich die Depression so stark einzuschränken begann, dass ich kaum noch zur Schule ging, befand ich mich im 13. Schuljahr. Inzwischen bin ich auf eine Abendschule gewechselt und sehe jene "Zwangspause" nicht mehr ganz so negativ wie früher. Manchmal hat unser Inneres Priorität vor äußeren Anforderungen. Wir haben jetzt die Chance, unsere Belastungen zu bearbeiten und zu verringern. Die Alternative wäre, sich mehr schlecht als recht durchzubeißen und Jahrzehnte daran zu schleppen.
Ein paar Worte zu dem Umgang mit den Fehlzeiten. Hast du einen Tutor ? Kannst du mit ihm sprechen, eventuell in Anwesenheit deiner Therapeutin ? Vielleicht könnt ihr auf diesem Weg das Verständnis der Schule wecken. Funktioniert das nicht, sprich einzeln mit den Lehrern. Schildere ihnen deine Situation und auch, wie wichtig dir das Abi ist. Erkläre ihnen, dass Depressionen nichts mit mangelndem Willen zu tun haben. Bereite diese Gespräche ruhig mit deiner Thera vor.

"Ich fühle mich vollkommen unverstanden. Meine Mutter war/ist Depressiv, sie versteht mich jedoch auch nicht. Sie hat immer gekämpft und sie versteht nicht warum ich es nichtmal mehr versuche teilweiße. "

Du machst eine Therapie, setzt dich mit dir auseinander, willst das Abi... Sprich, du kämpfst. Phasen, in denen du dich nur zurück ziehst, in denen dir alles zu viel wird und du dich zu nichts aufraffen kannst, gehören zu deiner Krankheit. Versuch, dich nicht zusätzlich vom "Vorbild" deiner Mutter stressen zu lassen. Das ist ihr Umgang damit, das ist ihr Weg. Du suchst dir deinen.
Einen gedanklichen Weg aus dem Leistungsdruck, dem Vergleichen etc. finde ich momentan eher, wenn ich mich nach draußen in die Sonne setze und aufs Wasser schaue. Enten und den Himmel beobachte. Das ist fast meditativ... ;) Womöglich hilft dir das auch ? Natürlich ist das nicht DIE Lösung, mit der sich alles verändert. Aber es tut manchmal gut *lächel*

Gedankenschachtlerin
Autor: Jenna
« am: 19 April 2011, 18:08:07 »

Hallo,
Vielen Dank für die Antwort weisses_rauschen und Wohlstandspudel!
Ich kann mich mit vielem von dem was du geschrieben hast identifizieren, weisses_rauschen. Ich denke immer das ich etwas tun will, aber mir fehlt der Impuls aufzustehn und das dann auch zu machen. Später habe ich dann ein schlechtes Gewissen das ich es nicht geschafft habe. Meine Therapheutin war überrascht das meine Noten noch in Ordnung sind, aber mir reicht das einfach nicht. Sie sagte ich müsse lernen meine Ansprüche an mich selbst herunterzuscharuben. Aber es fällt mir schwer, alles kommt mir dann sehr sinnlos vor. Ich befinde mich im Abitur, ich kann mir das einfach nicht leisten. =( Meine Zukunft hängt leider davon ab, ich weiß nicht wie ich damit Leben soll.
Ich Frage mich wie man daran vorbeikommen soll sich selbst zu Vergleichen, zumal dies die Umwelt doch die ganze Zeit tut? Ich habe schon gemerkt was passiert wenn der Stress zuviel wird, dann klappt alles völlig zusammen. Leider respektiert kein Mensch diese Situation bisher. Die Lehrer wissen bescheid, können mir aber anscheinend was Fehlzeiten betrifft nicht entgegenkommen. Ich werde wahrscheinlich demnächst die nächste Strafe deshalb bekommen. Ich fühle mich vollkommen unverstanden. Meine Mutter war/ist Depressiv, sie versteht mich jedoch auch nicht. Sie hat immer gekämpft und sie versteht nicht warum ich es nichtmal mehr versuche teilweiße. Ich frage mich oft wozu ich mir das überhaupt antue.

Liebe Grüße
Jenna
Autor: weisses_rauschen
« am: 19 April 2011, 12:52:15 »

Hallo Jenna,

ich habe mir deinen Thread gerade durchgelesen.
Ich kann dir hier nur einiges aus meinen Erfahrungen weitergeben da ich auch von mir selber weiss, dass es in besonders schlechten Phasen kein herankommen gibt, wenn man versucht aufbauende Worte zu finden.
Oft hatte ich den Gedanken faul zu sein. Auf eine Weise bin ich es sicher auch, allerdings ist faul vielleicht das falsche Wort. Mir beispielsweise fehlt in besagten Phasen der innere Ansporn. Die Dinge beschäftigen mich so sehr und bringen mich auch oft einfach so zum Weinen, dass es auch an körperlicher Motivation liegt, dass ich mich zu einigen Dingen nicht aufraffen kann. Es gibt Menschen, die sind viel ehrgeiziger, zielstrebiger als ich. Woran es liegt, weiss ich nicht genau. Es kann der Charakter sein oder aber auch überhaupt eine Leidenschaft für etwas, welches die Motivation in jenen hervorruft. Wie du schriebst sagt deine Therapeutin du würdest für deinen Zustand viel schaffen. Mir kam es auch meist nicht viel vor, Dinge die ich in meiner Therapie zb umsetzen sollte. Ich dachte oft der Fortschritt ist einfach zu gering. Dies löste bei mir des öfteren einen Gedankenzirkel aus und dieser demotivierte mich zusätzlich. Es war kraftraubend. Meine damalige Therapeutin sagte zu mir, ich solle mal probieren meine Ansprüche an mich etwas runterzuschrauben, gerade in solchen Situationen in denen ich sehr down war, die Ziele kleiner stecken.
Meine Grenzen, ob körperlich oder geistig-ok, eher geistig-abzustecken und diese zu erkennen fällt mir bis heute sehr schwer. Ich versuch es zu akzeptieren. Gelingt mir allerdings auch sehr schwer.

Vielleicht kannst du davon irgendwas für dich mitnehmen. Vielleicht fühlst du dich nicht so allein mit dem Gefühl.

Ich lass das mal so stehen.

Liebe Grüße
weisses_rauschen
Autor: Jenna
« am: 19 April 2011, 12:05:11 »

Hallo,
es macht mir Momentan wirklich sehr zu schaffen das ich nichts auf die Reihe bekomme. Ich sehe an meinen Mitmenschen wie es eigentlich seien sollte und komme mir dabei wirklich wie der letzte Mist vor. Meine Therapeutin meinte ich würde viel schaffen für meinen Zustand und ich müsse meine Grenzen respekieren, aber ich fürchte das kann ich nicht. Es ist mir immer zu wenig. Viel zu wenig.
Jedoch kann ich auch nicht einfach weitermachen. Vielleicht bin ich einfach zu faul für das alles, denn mich aufraffen Irgendetwas zu tun kann ich auch nicht wirklich.

Liebe Grüße
Jenna
Autor: Jenna
« am: 05 April 2011, 20:45:18 »

Hallo Wohlstandspudel,
danke für die Antwort!

Ich versuch ja alles hinzubekommen aber manchmal klappe ich zusammen, dann geht garnichts mehr. Ich versuche dann auch das es am nächsten Tag wieder geht. Aber allein wie entäuscht meine Eltern mich dann ansehen, das tut sehr weh.

Mir ging es eine Zeit besser, das heißt das ich auch wieder gute Tage hatte. Aber momentan spüre ich wie es jeden Tag wieder schlimmer wird. Ich hab das Gefühl alles stürzt über mir zusammen.
Ich hatte bisher nur die Vorgespräche für eine Theraphie, warte nun seit fast einem Jahr auf einen festen Platz.

Liebe Grüße
Jenna