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Autor: Lebensverbot
« am: 28 Oktober 2017, 17:13:33 »

Hallo Fritzi,
danke für deine Rückmeldung und die Worte, tut gut zu lesen , das es da noch andere gibt, denen es so geht.
Vielleicht schreiben wir uns ja mal wieder. Wollte es nur kurz schreiben, habe gerade eigentlich gar keine Kraft um viel zu schreiben und drücke mich gerade mit laptop und internet vorm aus der whg gehen und evtl sogar schwimmengehen -.-
So, ich mache noch einen letzten Versuch heute, um die Tasche zu nehmen und die türe aufzumachen und raus.
Drück mir die Daumen das ichs raus schaffe
Viele Grüße und magst du mal von dir berichten, falls du das hier noch ließt?
Grüße
Autor: fritzi
« am: 27 Oktober 2017, 20:54:24 »

hallo Lebensverbot,
wollte dir schreiben, dass es da noch jemanden gibt, dem es auch so geht wie dir. Bin auch eine Kämpfer-
natur. Kämpfe schon über 20 Jahre mit meiner Angst und Depressionen. Nichts hilft!!!! Und habe auch kein AUSSEN mehr, obwohl es so wichtig für mich wäre. Bin auch sehr verzweifelt.
Liebe Grüße
Autor: fritzi
« am: 27 Oktober 2017, 20:48:27 »

Hallo,
ich verstehe die Gedanken absolut, wenn man nicht mehr will und kann und nur noch einen AUsweg sieht.
Ich zb habe auch immer nur gekämpft und bin Jahrelang, trotz richtig hartem aufwachsen und leider auch sehr hartem Leben danach, immer wieder aufgestanden und habe es wieder und wieder versucht.
Das Ergebnis 4 Suizidversuche, ein paar glücklichere Monate in meinem ganzen Leben und viele Jahre richtig schlimmes Leid, das man fast schon als Lebensfolter bezeichnen kann.
Ich habe nun kurz vor meinem 5. Versuch bemerkt, das obwohlich wirklich nicht mehr will und kann, ich mittlerweile zu viel Angst vor einem Versuch habe, weil so viel schief gehen kann und man dadurch noch mehr Leid hat (körperlich  wie Seelisch und evtl Freiheitsentzug/Entmündigung/Zwangseinweisung  zum "Selbstschutz - lol"). Ich war kurz vor dem Verrückt werden und bin mehrere Nächte fast 10mal an der Schwelle zum springen gestanden, um dann weinend und mich auslachend zugleich, festzustellen, du bekommst es nicht mehr hin. Egal wie schrecklich deine Qualen sind und wie dunkel deine Gedanken werden.
Die Ängste sind mittlerweile auch übermächtig und ich kann es nicht mal mehr versuchen zu beenden, auch weil ich durch die misslungenen Versuche weiß wie schlimm das "danach" werden kann.

Suizid ist für mich, weder ein Hilfeschrei, noch Selbstmissachtung sondern ausschließlich um das fast zur täglichen Folter gewordene Leben, das schreckliche Leiden zu beenden. Ich würde gerne, sehr gerne Leben, wenn es nur mittelmäßig erträglich wäre und irgendwo Hilfe her käme, etwas schönes passieren würde, irgendeine art Gemeinschaft, ein machbares , mit anderen lebbares Hobby, ein Weg. Mich ein (oder mehere) Mensch achtet und erkennt der auch mir gut tut, sich eine Freundschaft oder Beziehung ergäbe aber es wird immer schlimmer.
Das traurigste ist, das es nicht nur und sogar in vielen Dingen gar nicht von MIR abhängt und viel im Außen ist und passiert, auf das ich keinen Einfluss habe.
Aber alleine die Punkte die von mir abhängen, sind mittlerweile fast schon unbewältigbar, weil mein innenleben nun wirklich am "krankwerden" ist und ich wenn ich so weiterlebe, wirklich schwer gestöhrt werde.

Ich selbst weiß jetzt kein Weg und kein Ausweg mehr. Ich finde jedoch, wenn es lange genug schlimm war und man keine direkte eigene Familie hat und nicht zu jung ist, darf man es, wenn man nicht mehr kann, beenden.

Geht es jemanden so wie mir?  Das der Alltag, die Lebenssituation so schlimm geworden ist aber auch kein Weg/Ausweg machbar ist?  Was ist euer Weg, was macht ihr dann?   Liebe Grüße Lebensverbot
Autor: hardworking fool
« am: 27 Oktober 2017, 17:50:58 »

Hallo Lebensverbot,

in einem Punkt würde ich dir absolut zustimmen. Wer dem Tod einmal ins Auge geblickt hat -vor allem wenn er ihm bewusst in die Augen schauen wollte (wenn ich bei dem Bild bleiben darf) - wird nie wieder der Gleiche sein wie vorher.

Ich glaube aber, dass der Versuch nicht nur negative Folgen haben kann. Manchmal wird einem dadurch vielleicht auch etwas bewusst was man vorher nicht erkennen konnte.

Nur so ein Gedanke. Ich hatte noch viel mehr geschrieben, aber das wäre dann doch zu privat geworden. Ich will hier ja auch niemanden zu etwas anstiften.

Liebe Grüße
Fool
Autor: Lebensverbot
« am: 27 Oktober 2017, 15:15:55 »

Ich mag noch eines zur Schuld und dem oft, vielleicht auch erst nach Monaten/Jahren kommenden schrecklichen Gefühl von Schuld und sich gegen Gott und die Welt "schuldig gemacht zu haben" sagen.

AnneM hat es gut ausgedrückt, diese Schuld und das schlechte Gewissen und zu realisieren was man sich angetan hat und tun wollte, hat auch bei mir nach meinem ersten Versuch (mit18) sehr viel und tiefe Spuhren hinterlassen und wohl auch einiges am Wertegang verändert!
Und das obwohl ich jetzt, fast zwei Jahrzehnte später es im Grunde bereue, das es darmals nicht geklappt hatte und es mich ärgert, das ich in den Jahren als ich es gern wieder versucht hätte, zu viel an Andere und wie es denen dann geht gedacht hatte.

Aber, ein Versuch kann viel im Negativen verändern. Manchmal direkt danach oder erst Monate/Jahre danach, wenn es wieder hochkommt. Ich habe gedacht das mir das nichts ausgemacht hat, die Versuche, weil ich sogar drüber gelacht habe und teils am gleichen Tag weitergemacht habe als ob nichts wäre (außer bei dem Versuch, der eine zeitlang schwere körperliche Beeinträchtigungen hatte)... aber es verändert!