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Zusammenfassung

Autor: hardworking fool
« am: 25 September 2019, 22:26:04 »

Wenn ich nicht hingeschaut hätte, wäre ich heute nicht der Mensch den ich zu lieben beginne. Und das ist es was ich mit Euch teilen möchte.
Stellt Euch euren Dämonen, Euren Schmerzen und hört nicht auf die Stimmen in Euch, die Euch vom tiefsten Eurer Existenz fernhalten wollen. Dem Ort in Euch der nie verletzt war, weil er nie verletzt werden kann.

Wow! Was für ein starkes Bild! Genau so sehe ich das im Grunde auch. Der Schmerz und das Leid machen uns vielleicht sogar stärker. Auf jeden Fall wachsen wir wenn wir uns dem stellen und unser Augenmerk auch auf die Abgründe richten.
Es ist wie bei einer Diamantenmine. Man muss sich durch Unmengen von Dreck wühlen, aber was man darunter findet ist unglaublich wertvoll.
Autor: Mitleser
« am: 25 September 2019, 20:28:59 »

Ihr lieben, ich danke Euch immer wieder für Eure Antworten. Wie sehr ich mich über Bella und Fool gefreut habe kann man nur über das Gefühl verstehn das ich hatte als ich Euch lass und auch wenn ich zb Sound kaum verstehe, danke ich trotzdem das Du mir einen Blick hinter Deine Kulissen gewährst. Dieses Teilen mit Euch führt dazu das ich immer öfter kann.

Ich werde akzeptieren das ich Hausgäste habe aus einem ganz bestimmten Grund!

Ich habe gedacht ich stehe auf einem Misthaufen. Ich verstehe es jetzt richtig. Es ist kein Misthaufen! Mein Leben mit all seinen Schmerzen ist kein Mist, sondern alle Vorfälle sind Richtungsweiser meines Weges. Wenn ich nicht hingeschaut hätte, wäre ich heute nicht der Mensch den ich zu lieben beginne. Und das ist es was ich mit Euch teilen möchte.
Stellt Euch euren Dämonen, Euren Schmerzen und hört nicht auf die Stimmen in Euch, die Euch vom tiefsten Eurer Existenz fernhalten wollen. Dem Ort in Euch der nie verletzt war, weil er nie verletzt werden kann. All der Schmerz ist nur Schleier vor diesem Ort. Euer Herz ist im Kern wie Schnee und das Übel das Euch begegnete ist nur Dreck auf der Scheibe. Die Räume Eurer Seele sind unbefleckt.

Das betreten dieser Räume ist wohl die anstrengendste alle Aufgaben und ich kann verstehn das viele von uns aufgeben.
Ich möchte Euch ermutigen nicht aufzugeben.

Richtet Euren Blick auf das was Euch Schmerzen bereitet und übt, übt solange Ihr wollt, den Blick in die Räume zu werfen die in Euch versteckt liegen. Ihr werdet Euren Dämonen begegnen, Euren Anteilen, Euren Schmerzen, doch sie alle sind Wegweiser im Labyrinth Eures Weges zu Euch und am Ende steht eben nicht das Ende, sondern der Anfang in das Leben welches wir uns wünschen.

Seid so mutig Euch dem zu stellen, es lohnt sich. Euer Mitleser <3
Autor: Sound of Silence
« am: 18 September 2019, 01:28:59 »

Lieber Mitleser,

Ich lese, wenn hier nur passive, kommentieren habe ich mir abgewöhnt. Jetzt mach ich das mal.

Depression kann auch unreflektiert sein, zu viele Gedanken, Abdriften.
Ich sehen das simpel, ich bin einer der stärkten Menschen, der Welt, das wissen die meisten, nur nicht. Stark sind alle Depression für mich. Depression kann niemand mal auf die Schnelle mal eben erklären. ist auch für jeden auch anders und es gibt Vorurteile, Dogma.
Erste Stelle wir. Die Welt, ist eben was verrückt geworden, ändern wird sie wohl kaum. Ich habe dann immer das, zwei Planeten treffen, der eine juckt sich wie wild, der andere sagt nur, „Menschheit? Hatte ich auch mal, das löst von selber“

Falls das depressiv klingt, ja chronisch, aber anders gemeint.

Ich habe aber auch nicht so richtig, ambitionierte Ziele, meine sind eher bescheiden, Dogmas weg. Finde ich auch eine grenzwertige Aussage wenn ein Therapeut sagt, ich es ist krank. Wir haben alle so viele Stärken. Mit so einer Aussage schon was falsch im Beruf. Hat eben auch was mit genetischer Disposition und was erlebt zu tun.

Ein Treffen mit meiner Thera  und ihm, das würde bestimmt spannend. Sowas hat sie mir nie gesagt. Musste sie grade nach 3 Jahre wieder konsultieren, da geht es nie darum, ob ich krank bin, das bin ich eben, und fühle mich normal damit, nur die Gedanken, sie wurden was zu schwarz. Sie ist super hat mir dann Input zu geben, zwei Gespräche, haben meine Welt geändert, ein Thema, warum opfern sie sich. Da ging nicht um empfinden, das können Depressive gut, eher ich fühle das so, eben Depression, sie lügt oft. Thera ist immer dann da, sie kennt mich, ein Anruf, Termin am nächste Tag  So sollten Therapeuten sein oder ihre ersten Worte, ich froh das sie was erkannt habe und mich angerufen haben. Ich weiss es nicht immer so.

Manchmal habe ich so Gedanken. wenn ich mich jetzt umbringe, wenn interessiert es? Ist nicht so, da ist nicht  keiner, aber sowas sagt mir mein Kopf. Das aber nur manchmal, wenn nicht gerade depressiv, dann echt positiv, lass uns Leben, lass uns lachen, lass uns die besten Menschen sein, die meistens alles richtig machen, sich nicht entschuldigen müssen. Bei mir geht das am besten im alltäglichen Umfeld. Ich habe da wenn die Angst, andere werden auch depressiv. Meine Welt ist kunterbunt, Zirkus der Eitelkeiten sehe oft, muss aber keinen beindruckt, das ist wohl das grösser Kopfproblem. Und ich bin funktional depressiv, manches kenne somit auch nicht. Mein Beruf, dem ich mag, beschäftigt mich, da ist kein Platz für Depression, das kommt dann später daheim. Eitelkeiten gehen aber um sowas, Fehleinschätzung, alles besser wissen.

Die größte Ausdauer haben Depressive,  auch depressiven Realismus oder Empathie. Das habe wir alle sollten sollte wir benutzen. Ich hoffe das findet ihr auch. Ich finde das Beste gerade meine Kollegen. Sie fragen, was ist passiert, du warst so gestresst, jetzt so relaxed, so positiv, der Stress ist doch noch nicht weniger. Warum, werde ich aber ich nicht sagen wegen Dogmen. Es hat aber wohl damit zu tun, Depression macht viele Bilder im Kopf, oft negative. Depression kann mein größter Feind sein aber auch mein Verbündeter. 

Am Ende super simpel. Depression ist nicht nur negativ, vielleicht kann aber nur ich sage, und ein schlechtes Vorbild, passe nicht in Konzepte. Wenn wir alle kurz die Augen zumachen, Fantasie,  was ist alles möglich?

Please you all take care

PS: Diss-Angriffe kommentiere ich nicht, ist auch einer im Tread. Das macht die Karma Police. Jeder ist so wie er ist und jeder kann eine andere Meinung haben, damit fängt Akzeptanz an.
Autor: Mitleser
« am: 08 September 2019, 20:46:42 »

 
*TRIGGER*



Ich bräuchte grade dringend jemanden zum reden, es ist aber keiner da, also schreibe ich etwas.

Ich musste vor 2 Jahren jemanden wiederbeleben oder zumindest eine Herz-Lungenmassage geben damit er eine Chance hat zu überleben. Es ist wohl unter meinen Händen gestorben und als die Feuerwehr kam und weiter machte, war er im Grunde schon Tot. Er starb entweder vor mir auf der Couch oder beim Versuch ihn am Leben zu halten.
Er ist erstickt.
Es ist mir egal. Es berührt mich nicht. Ich bin nicht traurig, er besucht mich nicht im Schlaf, ich denke nicht schmerzvoll an Ihn und ich bedauer ihn nicht. Er ist einfach tot, ich lebe und gut. Es gibt nichts was mich irgendwie mit ihm verbindet. Ausser dem Gedanken das er es hinter sich hat.
Ich durfte mir sogar zum Abschluss, als alle draussen waren nochmal die Leiche ansehn. In dem Moment habe ich einfach nochmal hinsehn wollen. Da lag er, in einem Chaos aus Kanülen, aufgerissenen Verbandspackungen, mit hochgeschobene Polohemd, nacktem Bauch und freier Brust.
In einer kleinen Wohnung hier im Erdgeschoss. Ich kann mich erinnern das ich noch auf die Wohnung geschaut habe. Klein, vollgestellt, unaufgeräumt, ungepflegt, so wie das sterben in dem Moment. Chaotisch und unaufgeräumt.

Dann schaue ich mich hier um und denke, wenn ich jetzt tot umkippe, dann wird jemand mich genauso vorfinden wie ihn. Dann war es das alles nicht wert.
Keine Kinder, keine Frau, kein Reichtum, nur Träume und Wünsche und nichts als vor dem Computer hocken in einer kleinen schmuddeligen 2 Zimmerwohnung in der Mitte der Stadt, umgeben von Lärm und Dreck und ohne Sinn.

Das berührt mich. Nicht das Sterben, nur dieses sinnlose Sterben. Dieses Sterben irgendwann morgens zwischen einer Tasse löslichen Kaffees und einem schnellen Mittagessen aus der Dose. Ich korrigiere heute nicht mal die Fehler im Text, ich lasse das so chaotisch und schnell geschrieben wie dieses sinnlose sterben für nichts.

Sterben Soldaten in einem Krieg für etwas?
Sterben Rennfahrer auf der Strecke für etwas?
Ist das glorreicher? Sinnvoller? Ehrenvoller?

Oder ist es immer das gleiche sterben? Irgendwann im laufe des Tages auf dem Schlachtfeld der Eitelkeiten.

Ich habe zugesehn wie ein Freund in jungen Jahren zerhackt wurde, keine Einbildung. Ich habe richtig seine Knochen gesehn, ein bisschen so wie in Ruanda, nur eben ein bisschen so, hier in Berlin, nicht im Busch, nicht weit weg, aber eben vor mir, ganz nah. Ich konnte das Blut riechen.
Macht aber auch nichts mehr mit mir. Früher habe ich noch oft das Blut riechen können in Momenten der Erinnerung, obwohl das wohl auch gelogen war. Ich kann mich nur noch an das Bild erinnern, aber Gefühle hatte ich nicht. Seine Schädelplatte, die Knochen vom Oberarm und der Unterschenkelknochen. Bei grossen Schnitten ist nicht sofort alles voll Blut, das Gewebe muss erstmal merken das es durchtrennt ist. Dann erst kommt das rote Blut.

Warum erzähle ich das, weil ich mich grade an meinen Nachbarn erinnert habe und in mir alles düster ist. Mein Hausgast ist heute von einer ganz besonderen Sorte, dieser fiesen. Ganz emotionslos steht er da, eingehüllt wie der Sensenmann, aber nicht so bedrohlich. Mehr so ein dräuendes Unheil. Gleichzeitig auch Spott. Das bin wohl ich selbst da auf meiner Veranda, den Kapuzenpulli tief im Gesicht, lauernd, abwartend. Immer bereit zu springen.
Welcher Teil von mir ist das? Der Täter? Das Opfer? Der Bewusstlose? Welcher Teil von mir steht da draussen ins Dunkel gehüllt auf meiner Veranda und ist bedrohlicher als das Messer im Bauch oder der Tumor im Hals. Beides übrigens auch Begegnungen meines Lebens... und absolute Wahrheit.

Wie oft ich in diesem Leben dem Tot begegnet bin und alles was es brauchte war ein Leben in Berlin. Nichts glorreiches dabei. Es ist auch nicht glorreich als Held zu sterben. Sterben scheint immer irgendwie im Chaos und Schmerz zu enden. Und dann rennen sie in unserem Land wieder den braunen Hetzern nach.
Gleichschritt, Gleichschaltung,  Abschaltung, Unfreiheit. Nachbarn die dich beobachten, die alles melden was so vor sich geht, wer so vor sich hingeht. Wer zu frei ist.
Melden was nicht passt, einreihen was nicht passt oder es wird passend gemacht. Das ist Faschismus, das ist das Übel des Nazionalsozialismuses, nicht mal die ganze Mordmaschinerie im grossen. Ehr das ganze kleine eklige denunzieren, ausspionieren, hinterherschleichen und schmutzige eklige Gedanken in sich kochen lassen, bis man bereit ist den Nachbarn zu verraten und die Polizei in der Nacht bestellt um wieder Menschen abholen zu lassen. Am Anfang nur die Schwarzen, dann die Gelben, die Grünen, die Roten sowieso. Bis nur noch Einheitsbrei übrig bleibt, bis keine Wolke mehr den Himmel trübt, kein Negergesicht oder Kanakenfresse den Ausblick versperrt. Deutschland einig Vaterland, einig im Bücherverbrennen und Goldzähne klauen.

Ekelhaftes getue um Ehre und Ruhm und grösse einer Nation die sich auf die Ausbeutung des eigenen Volkskörpers spezialisiert hatte. Gleichschaltung bis die Glieder brechen im Trommelhagel der Posaunen und Kanonen. Und alles schön in Männlichkeitsritualen verkleistert. Frauen als Brutkästen der Folgegeneration. Sauber und jungfräulich, nur vom Arischen Besen besudelt, aber nicht von Untermenschenschwänzen.
Aber Hurra, war ja alles so toll, war ja alles so strahlend und wie wir marschiert sind bis die Häuser im Bombehangel erst über den anderen, dann über uns selbst zusammengekracht sind. Und wieder schreien sie da draussen, weil sie nichts gesehn haben in ihrem Leben als die Zahlen des Dispokredites und die Raten ihres Volkswagens!
Scheisse da steht doch wieder an der Ecke so eine Kanackenfresse!

Ich habe dieses unreflektive Gelaber so satt, dieses Schreien nach Gerechtigkeit um diese in Ungerechtigkeiten zu ersticken. Dieses ganze Aufrechnen und Abrechnen und Schuld zu weisen und Strafen. Ja, sich aufgeilen am bestrafen und abmahnen und umlegen und ausradieren.

Bloss nicht die Arme öffnen, bloss nicht die Hände entgegenstrecken, zu den gleichen schwachen Gliedern einer Fremden Kultur. Nicht verstehend das man in den Spiegel schaut.

Ich hab es so satt und das ist es warum ich nicht mehr kann!
Autor: Bella
« am: 16 August 2019, 12:13:34 »

Mein Hausgast hat Schmerzen und mein Hausgast ist krank. Ihm gegenüber muss ich mich an den barmherzigen Samariter erinnern. Ihm gegenüber darf und muss ich barmherzig sein.

Und immer wieder möchte ich das auch mitteilen weil das irgendwie der Weg aus der Krankheit ist, die uns verbindet. Egal was Ihr hinter Euch habt, seid gut zu dem Teil in Euch der Angst hat, der Krank ist, der Eure Hilfe braucht.
Das ist ein grosser Teil der Hilfe die wir brauchen.

Lieber Mitleser,

auch ich fühle mich sehr von dem angesprochen, was du hier schreibst. Danke dafür. Gerade jetzt tun mir deine Worte von dem Hausgast, der Barmherzigkeit und Hilfe von uns selbst braucht, sehr gut. Bei mir ist er nämlich auch gerade mal wieder zu Gast, und bis jetzt habe ich ihm immer bekämpft und wollte ihn einfach nur schnell wieder los werden. Diesmal bekommt er die Liebe, Aufmerksamkeit und Zuwendung von mir, die er braucht...

LG Bella und Hausgast :)