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Zusammenfassung

Autor: Ponyhof
« am: 31 Januar 2022, 16:06:03 »

Ich war sehr lange in Therapie. Wie erwähnt ändert es ja die anderen nicht. Der Therapeut konnte auch nach Jahren nicht nachvollziehen was an mir so schlimm sein sollte, das mir das immer wieder so geht.
Er sagte mehr als einmal "Sie sind doch kein schlechter Typ, intelligent, bissiger Humor, hilfsbereit, zuverlässig..." Tja. toller Ansatz für ne Verhaltenstherapie wenn das Verhalten so scheiße nicht ist, das es geändert werden müsste. Die Therapie bestand also primär darin dass ich jemanden zum auskotzen hab. Ein bezahlter Freund...

Dagegen gibt es Leute, die sich wie der letzte Arsch aufführen. Prügeln ihre Freundinnen, gehen fremd, unzuverlässig, großmäulige Schwätzer die nichts als heiße Luft produzieren. Aber genau die Sorte scheint ständig ein volles Telefonbuch zu haben.

Heute wird man nur von anderen akzeptiert wenn man immer gut drauf ist. Selbst von "angeblich" Depressiven hab ich mehrfach gesagt bekommen, dass ich denen zu depressiv bin und sie lieber kein Kontakt wollen.
Toll... nach 20 solcher Erfahrungen ist man dann auch wirklich bedient. Das führt nicht gerade dazu ein besseres Bild über andere zu entwickeln.

Sich um sich selbst kümmern ist ja ne prima Sache nur tue ich das schon seit Jahren. Aber ich scheine nicht dafür gebaut zu sein komplett ohne die Anerkennung und Akzeptanz anderer auszukommen. Wahrscheinlich ist das Niemand.

Inzwischen kann ich so Typen wie den an der Uni verstehen. Irgendwann ist die eigene Psyche dann auch sturmreif geschossen. Tja und dann wird zurückgeschossen.
Mich wundert eigentlich nur noch das es so wenige sind


Hallo Deadinside

also jetzt Mal langsam. Zwischen "depressiv" und " besagtem Typen an der Uni" liegen ja nun doch nochmal ein paar Welten.

Ehrlich gesagt frage ich mich, was (bzw. WEN) Du suchst.

Du schreibst, Du magst keine Menschen. Andererseits fühlst Du Dich einsam.

Wenn wir Mal annehmen, dass "die Menschen" nicht morgen aus dem Bett aufstehen und sich geläutert fühlen und alles anders machen (gelinde gesagt: unwahrscheinlich) dann bleiben sie wie sie sind.
Nachteil: Engel sind die alle nicht.
Vorteil: Wir müssen auch nicht perfekt sein um dazu zu passen.

Gegen Einsamkeit helfen nur andere Menschen und zwar in der Art und Weise wie sie sind. Das ist meines Erachtens gesetzt, hilft NIX. (oder man lässt es sein und kauft sich nen Hund aber das war ja nicht die Frage)

Nun würde ich mich auch strikt weigern jemanden in meinen Freundeskreis aufzunehmen, der mich nicht leiden kann. Sorry, aber Aufnahmevoraussetzung ist mich-mögen. Der einzige Mensch für den ich in diesem Punkt ne Ausnahme mache bin ich selbst. Ansonsten gilt: jemand mag mich nicht? - Da ist die Tür. In meiner Freizeit umgebe ich mich nur mit Menschen die dieses Kriterium erfüllen. #zack Ich kann mir daher vorstellen, dass es viele Menschen gibt, die Dich grundsätzlich von deiner Art her gut leiden könnten. Aber denen die Voraussetzung "kann mich auch gut leiden" fehlt. Und so nehmen sie Dich NICHT in ihren Freundeskreis auf.

Wenn ich an diesem Punkt angekommen bin, dann bleiben dir meiner Meinung nach 2 Möglichkeiten.

1) Du versuchst soweit wie möglich ohne Menschen auszukommen.
oder
2) Du ziehst los und versuchst Menschen zu finden, die Du mögen könntest. Denen DU bereit wärst ne Chance zu geben. Vielleicht nicht sofort ne Chance die Liebe Deines Lebens zu werden (dass von Null auf Hundert in den seltensten Fällen ohne Unfälle abgeht dürfte einleuchten) aber ne Chance mit Dir etwas zu machen, was Du gern tun würdest. Fußball gucken? Kochen? Wandern? Bier trinken? Auf Corona schimpfen? Ein Baumhaus bauen? ...

Weil: Wieso sollte jemand, der glaubt, dass Du ihn als Müll ansiehst, Dich auf'n Kaffee treffen wollen? Geht meines Erachtens nur sofern und soweit Du bereit bist von dieser Einstellung Abstriche zu machen. Andererseits WENN Du das tust... Hättest Du eine "echte" Verhaltensänderung - die also nen unterschiedlich machen könnte...

Alles kein Ponyhof ;-)

Autor: Robert
« am: 30 Januar 2022, 23:57:33 »

Hallo Deadinside,
mit dem vorigen Beitrag wollte ich noch etwas mitteilen. Habe den Gedanken aber dann verworfen.
Entschuldigung.
Alles Liebe und Gute, dass Deine Wünsche und Träume in Erfüllung gehen.
So räume ich dir denn auch hier das Feld und sage Euch Lebewohl.
Robert
Autor: Robert
« am: 30 Januar 2022, 08:58:28 »

Hallo Deadline,
mit dem vorigen Beitrag wollte ich noch etwas mitteilen. Habe den Gedanken aber dann verworfen.
Entschuldigung.
Alles Liebe und Gute, dass Deine Wünsche und Träume in Erfüllung gehen.
So räume ich dir denn auch hier das Feld und sage Euch Lebewohl.
Robert
Autor: Robert
« am: 30 Januar 2022, 08:19:50 »

Hallo Deadinside,
Autor: Ina
« am: 30 Januar 2022, 05:07:57 »

 
@ Robert: Das Gefühl von Ablehnung wollte ich Dir wirklich nicht geben. Gut, dass wir uns einander erklärt haben!


@ DeadInside:

Selbst von "angeblich" Depressiven hab ich mehrfach gesagt bekommen, dass ich denen zu depressiv bin und sie lieber kein Kontakt wollen.

Warum „angeblich“? Jemand, der ebenfalls Depressionen hat, wird zwar wahrscheinlich Verständnis für Deine Gedanken und Gefühle aufbringen können, kann sie aber dennoch auch als Belastung empfinden. Es kommt wohl stark darauf an, WIE sich ein Kontakt gestaltet. Ein paar Beispiele, um zu erklären, was ich meine: Ich selbst habe es schon erlebt, dass sich die Depression einer anderen Person negativ auf mich ausgewirkt hat. Es zieht mich manchmal nur weiter runter, wenn jemand wirklich ständig darüber spricht, wie schlecht es ihm geht, wie scheiße er sein Leben findet und dass die Welt ja so böse ist. Oder wenn alles an meinem Gegenüber abprallt, egal was ich sage, und Zustimmung à la „Ja, du hast recht, es ist wirklich alles grauenhaft und ich hasse das Leben auch.“ das Einzige wäre, was bei ihm vielleicht noch auf Akzeptanz stoßen würde, und dies nicht nur MAL, sondern immer so ist, dann habe ich das Gefühl, ganz viel Zeit und Energie zu „verschwenden“, weil offenbar weder mein Bemühen, ihm zu helfen, noch einfaches Zuhören etwas ändert oder ihm zumindest guttut und ich mich schlicht und ergreifend hilflos oder überfordert fühle. Das kann schon dazu führen, dass ich mich vorübergehend zurückziehe – und das halte ich auch für legitim, weil es nichts anderes als Selbstschutz ist. Das gleiche gilt, wenn ich nach einer depressiven Episode das Gefühl habe, dass er wieder aufwärts geht: Dann muss ich gut auf mich achten und aufpassen, dass ich mich nicht von den negativen Gedanken anderer Menschen mitreißen lasse und selber auch wieder in diesen Strudel gerate. Davon abgesehen gibt es bei mir häufig Phasen, in denen es mir schwerfällt, Kontakt zu anderen zu halten, entweder weil mir einfach der Antrieb fehlt, mich etwas blockiert oder ich gerade so sehr mit meinen eigenen Problemen beschäftigt bin, dass ich mich gedanklich nicht genug auf andere einlassen kann. Und dann kann es natürlich auch noch vorkommen, dass mein Gegenüber andere Vorstellungen hat als ich, was die Intensität des Kontakts betrifft. Wenn man von mir erwartet, dass ich Lust habe, mich jeden oder fast jeden Tag über irgendetwas zu unterhalten oder mich sehr oft zu verabreden, wird das mit uns nicht lange gut gehen, da ich diese Erwartungen weder erfüllen kann noch möchte.

Das nur, um Dir zu verdeutlichen, dass es durchaus Gründe geben kann, warum ein Kontakt selbst einem depressiven Menschen „zu depressiv“ sein kann bzw. wie dies gemeint sein kann. Man muss halt immer auch auf sich selbst aufpassen. Und wenn man merkt, dass jemand einem nicht guttut, darf man den Kontakt zu ihm auch temporär reduzieren oder sich ganz zurückziehen. Das heißt nicht, dass man ihn nicht versteht oder gar als Mensch ablehnt.

Wie gesagt: Ich denke, das WIE spielt eine große Rolle – unabhängig davon, ob man es mit einem Depressiven zu tun hat oder nicht. Klagt man immer nur sein Leid oder ist man auch offen für anderes? Spricht man in erster Linie von sich selbst oder hört man dem anderen ebenfalls zu, und zwar auch dann, wenn es mal um ihn geht? Achtet man in der Kommunikation auf „feine Nuancen“ und nimmt somit auch die Stimmung, Wünsche und Bedürfnisse seines Gegenübers wahr? Ist man fähig und bereit, sich in mancher Hinsicht an den anderen anzupassen? Gibt man ihm das Gefühl, dass es einem wichtig ist, mit ihm und nicht mit irgendwem zu sprechen / Zeit zu verbringen?

Vielleicht verändert sich etwas, wenn Du bei einem Kennenlernen (etwas genauer) auf diese Punkte achtest.

Liebe Grüße
Ina