Nur Ruhe - Selbsthilfeportal über Depressionen und Selbstmord
Allgemeines Nur-Ruhe Forum => Erfahrungen mit Kliniken, Therapien und Medikamenten => Thema gestartet von: Sternentänzerin am 19 Februar 2021, 07:43:21
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Hallo
Ich habe seit kurzem eine Therapeutin. Nur irgendwie bin ich nicht ganz so zufrieden. Sie macht im Moment nur Gespräche per Telefon oder Online (wobei letztes nicht immer klappt) , sagt sie kann nichts verschreiben, dafür müsse ich zum Hausarzt, und auch die Termine sind relativ weit auseinander. Gerade das finde ich für mich in meiner Situation sehr schwierig, weil es sehr viel und vielschichtig ist, was mich belastet.
Ist das normal so? Oder suche ich lieber nach jemand anderem?
Liebe Grüße
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Hallo Sternentänzerin,
ob ein Therapeutenwechsel Sinn macht, ist schwer zu sagen. Bist Du mit der Therapie an sich unzufrieden oder "nur" mit den Umständen?
Wenn die Chemie zwischen Dir und Deiner Therapeutin nicht stimmt, sie Dir unsympathisch ist oder Du aus anderen Gründen das Gefühl hast, dass es keine vernünftige Basis gibt, auf der ihr zusammenarbeiten könnt, ist ein Wechsel auf jeden Fall sinnvoll. Ohne ihr zu vertrauen, wirst Du in der Therapie vermutlich nicht weiterkommen, weil Du Dich ihr dann nie ganz öffnen können wirst. Ich halte Vertrauen jedenfalls für eine Grundvoraussetzung.
Sind es die derzeitigen Umstände, die Dich stören, würde ich die Therapie an Deiner Stelle nicht so einfach aufgeben. Es wird schließlich nicht immer so bleiben. Es kann wohl niemand so genau sagen, wann, aber irgendwann werden auch wieder richtige Therapiesitzungen möglich sein – von Angesicht zu Angesicht. Bis dahin wäre ich froh, dass überhaupt jemand da ist, an den ich mich wenden kann, auch wenn ich es "live" besser fände und gerne öfter die Möglichkeit hätte, mit ihm zu reden. Es ist besser als nichts, denke ich.
Deine Therapeutin ist wahrscheinlich Psychologische Psychotherapeutin und darf deshalb keine Medikamente verschreiben. Dafür sind Psychiater oder Ärztliche Psychotherapeuten zuständig. Ärztliche Psychotherapeuten dürfen beides: Therapeutische Sitzungen abhalten und Medikamente verordnen. Wenn Du bei Deiner jetzigen Therapeutin bleibst, empfehle ich Dir (erneut^^), Dir für die medikamentöse Behandlung zusätzlich einen Psychiater zu suchen. Ein Hausarzt kann zwar auch Psychopharmaka (Antidepressiva, Neuroleptika usw.) verschreiben, ist aber nicht darauf "spezialisiert". Ein Psychiater wird Dir kompetenter zur Seite stehen können.
Nochmal kurz zur Therapie: Du könntest Deine jetzige Therapie erst einmal fortführen, Dich aber parallel dazu nach jemandem anders umsehen. Die Wartezeiten sind bei vielen Therapeuten so lang, dass Du bis dahin (bis Du dort einen festen Platz bekommen könntest) bestimmt herausgefunden haben wirst, ob Du bei Deiner aktuellen Therapeutin bleiben möchtest oder es lieber bei jemandem anders versuchen würdest.
Liebe Grüße
Ina
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Hallo Sternentänzerin,
ich würde an deiner Stelle die Frage bzgl der Termine mal offen ansprechen. Es kann sein, wie Ina und Wohlstandspudel schon sagten, dass es im Moment coronabedingt nicht besser geht. Aber ich kenne es auch von Therapeuten, dass diese einfach nicht öfter Termine vergeben, auch in normalen Zeiten. Und ich kann nachvollziehen, dass man sich in manchen Situationen eine engmaschigere Betreuung wünscht.
Daher würde ich da einfach mal nachfragen, ob sich das nach Corona wohl ändern wird oder ob sie plant, die Abstände so beizubehalten. Und dann zu sehen, ob das so für dich passt.
Zu den anderen beiden Problemen haben dir Ina und Wohlstandspudel ja auch bereits geantwortet, da kann ich nichts mehr hinzufügen.
LG