Ich bin mir gerade nicht sicher, ob ich hier im richtigen Bereich bin, falls nicht bitte verschieben. Es geht aber im weitesten Sinne auch um Medikamente.
Es gibt ja viele kluge Sprüche darüber, dass "der Mensch ist was er isst", Liebe durch den Magen geht, Essen und Trinken Leib und Seele zusammenhält, und war es nicht Hippokrates der meinte, dass Nahrung Medizin sein soll?
Bei einer Depression gibt es ja eigentlich nur zwei Möglichkeiten, entweder man ist zu deprimiert zum Essen, oder man stopft alles in sich rein.
Mich würde jetzt interessieren welche Erfahrungen ihr mit dem Essen habt, ob es Nahrungsmittel gibt die euch vielleicht sogar helfen, usw.
gewichtszunahme wird oft durch psychopharmaka verursacht und hat nichts mit ungesunder ernährung zu tu, auch wenn es jettz nichts mit deiner ursprünglichen frage zu tun hat
Zitat von: Hardworking Fool in 28 Dezember 2024, 14:37:00Bei einer Depression gibt es ja eigentlich nur zwei Möglichkeiten, entweder man ist zu deprimiert zum Essen, oder man stopft alles in sich rein.
Nicht jeder Mensch mit Depressionen hat ein krankhaftes Essverhalten.
Mein eigenes Essverhalten ist inzwischen eigentlich relativ normal, weil ich versuche, gut auf mich zu achten. Ich esse einigermaßen regelmäßig und gesund, verzichte aber auch nicht auf Süßigkeiten oder Fettiges. Alles in Maßen.
Okay. Das mit den zwei Möglichkeiten war vielleicht etwas flapsig formuliert. Allerdings wird der Appetit ja nicht ohne Grund bei den gängigen Depressionsselbsttests abgefragt.
Ich habe jedenfalls nicht behaupten wollen, dass jeder der Depressionen hat grundsätzlich auch eine Essstörung hat.
Mir ging es darum, ob es Nahrungsmittel gibt die euch helfen - dunkle Schokolade soll ja z.B. nachweisbar die Stimmung heben, wobei ich persönlich einen knackigen Salat vorziehen würde.
Ich meine mich zu erinnern, das Ende der 90er/ Anfang 2000er es eine Studie gab, dass eine Chemische Verbindung aus/in Curry und Tomate und Fett (a.k.a. Currywurst) "glücklich" macht. (Angaben o.G. und nsfw)
Ich weiß nicht ob das bei mir einen Placeboeffekt auslöst, aber ja, eine gute Currywurst mit geilen Pommes rot-weiß gibt mir einen Stimmungsschub. Ist eines meiner Soulfoods.
Miese Currywurst macht mich traurig und manchmal wütend.
Ansonsten denke ich, dass Ernährung nicht nur Ursache sein kann, aber auch Symptom. Sich selber abwechslungsreich zu ernähren ist mit Aufwand verbunden und gerade wenn man "nur" für sich selbst kocht auch mit dem eigenen Selbstwert, Achtsamkeit und Aufmerksamkeit für und Kontrolle von den eigenen Bedürfnisse.
Ich hatte im Herbst 2 Wochen lang Antibiotika genommen und seit dem war meine Verdauung ganz schön aus dem Gleichgewicht. Ich hab dann Anfang Januar eine "Darmsanierung" ausprobiert und seit dem fühle ich mich wohler. Auch ist ein Teil der bleiernen Müdigkeit verschwunden. Das hat mich echt überrascht.
Auch Selbstliebe geht durch den Magen
Bei mir stehen Sahnetorte, Kuchen und Pudding mit viel Sahne ganz weit oben. Das sind aber natürlich immer nur Momente, in denen ich dadurch "glücklicher" bin. Und ja, da kann ich tatsächlich von Glücksgefühlen sprechen.
Was mir langfristig hilft und guttut, ist einfach eine einigermaßen ausgewogene und gesunde Ernährung, denn wenn es dem Körper gut geht, wirkt sich dies zweifellos auch auf das seelische Wohlbefinden aus.
Datteln, Bananen und Schokolade sollen ja auch stimmungsaufhellend wirken. Bestimmt noch eine ganze Menge anderes Zeug. Mir hilft da frisches, knackiges Gemüse, Salat und Obst, am liebsten Himbeeren.
Obst hat bei mir nie einen festen Platz bekommen. Obwohl ich Obst mag.
Dafür hab ich immer Gemüse im Kühlschrank. Sowohl zum roh essen wie auch zum kochen :-)
So n Radieschen zwischendurch finde ich erfrischend.
Schokolade, Nüsse und Co verbinde ich mit einmummeln, einkuscheln, warm und cozy
Zuviel Obst soll ja auch gar nicht so gesund sein wegen des Fruchtzuckers.
Früher war "Fleisch mein Gemüse" (hab früher nie verstanden warum man dazu irgendwelche Beilagen braucht, außer vielleicht Kartoffeln um die Sauce aufzustippen - aber mittlerweile finde ich es viel abwechslungsreicher und interessanter Gemüse zu essen - und Hülsenfrüchte. Fördert nicht nur die Verdauung sondern auch das Wohlbefinden:
"Isst du Linsen musst du grinsen." Und es heißt ja nicht umsonst "Kicher-"Erbsen.
der Fruchtzucker spielt wohl eher eine Rolle, wenn du Säfte als Obsteinnahme siehst..
in einer depressiven Phase ist mir zumindest das Heckmeck um gesund, rumrechnen etc zu viel.. geht dann vllt anderen auch so, irgendwas reinstopfen, das bereits verarbeitet und somit mühelos verfügbar ist. Fix-Tütchen auf, schnell im Discounter Fleischfertigprodukte dazu und als Alibi dann ein Stückchen Gurke und Tomate ;c), gern auch genommen bei Menschen mit wenig Zeit und/oder wenig Geld... mit Vollzeitjob, Überstunden dazu, Haushalt, zeitintensivem Hobby denk ich auch oft leider gepflegt "rutsch mir doch mal übern Buckel mit der Heiligsprechung bei der Ernährung, ich sitz halt nunmal nicht bezahlt den ganzen Tag daheim"
Hmm. Die Frage ist, ob man mit Fertiggedöns tatsächlich so viel Zeit spart.
Man kann vieles ja auch vorbereiten und es dann portionsweise einfrieren. Und ob das dann wirklich so viel teurer ist? Ich wage es gewisse Zweifel anzubringen
Was wirklich gut für die Psyche ist: Der Duft frisch gebackenen Brotes.
Das nutzen tatsächlich auch manche Makler um ihre "Schrottimmobilien" an den Mann oder die Frau zu bringen. Wenn es in der Wohnung nach frischgebackenem Brot duftet, dann fühlt man sich gleich wie zu Hause - und übersieht im Zweifelsfall die Wasserflecken an der Wand. ^^
Was bei mir tatsächlich positive Auswirkungen hat, sind frisch gekochte warme Mahlzeiten.
Das klingt jetzt großartiger, als es ist, für Nudeln mit Tomatensoße zB. braucht man nun wirklich kein Sternekoch sein.
Aber irgendetwas an einer heißen (!) frisch gemachten Mahlzeit hat bei mir heilsame Wirkung. Keine Ahnung, ob mein Körper dann glaubt, dass ich für mich sorge, während er bei 5-Minuten-Terrinen "jaja, ich bin mir nur Chemiefraß wert" assoziiert, oder ob mein Magen das tatsächlich besser verträgt und ich mich dadurch ganzheitlich besser fühle.
Ich weiß es nicht. Ist ja letztlich auch egal. Bei mir gilt jedenfalls, dass es wichtig ist, dass ich nicht vergesse zu essen. Eine warme Mahlzeit. Im Sitzen. Es reicht TK-Gemüse, auch gegen Tomaten aus der Dose o.ä. spricht nichts, frisches Gemüse finde ich häufig logistisch sehr stressig. Aber wenn ich mich eine Woche lang nur von Brot oder Müsli ernähre, mache ich es schlimmer.
Danke Ponyhof, dass du 5 min Terrine angesprochen hast. Hab ich früher auch oft gemacht, klar. Wenn man nur eine halbe Stunde Mittagspause hat in der Arbeit und in der Zeit vielleicht auch noch etwas frische Luft schnappen will, dann geht nicht viel mehr als das oder Fertiggerichte aus der Mikrowelle - die bei uns auf der Arbeit nicht vorhanden war.
Tatsächlich fand ich die auch echt lecker, aber wenn ich heute in das Zimmer meines Sohnes gehe nachdem er das Zeug gegessen hat - ich könnte kotzen. Der Geruch ist echt schlimm. "Chemiefraß" - trifft es perfekt.
Frisches Gemüse ist manchmal wirklich schwierig, vor allem weil die Dimensionen oft nicht stimmen. Ich bin z.B. großer Grünkohlfan - aber unser Supermarkt verkauft das Zeug wenn überhaupt nur in 1kg-Beuteln. Selbst wenn mein Sohn mitessen würde wäre das viel zu viel - und man möchte ja auch nicht eine Woche lang jeden Tag Grünkohl futtern
Oft ist TK-Gemüse ja sogar besser. Wird ja erntefrisch eingefroren. Im Laden liegt das Zeug ja oft doch recht lange.
Bei mir sinds Instant-Nudel-Suppen. Daheim schnibbel ich zumindest manchmal noch Paprika mit rein. Aber gesund oder auch nur sinnvoll nahrhaft kann man die echt nicht nennen. Aber lecker
Ganz ehrlich, wenn man die ein bisschen aufpeppt, dann finde ich Instant-Nudeln durchaus völlig okay (auch wenn ich manchmal lieber meine eigene Gerwürzmischung verwende als die beiliegenden Tütchen). Je nach Lust und Laune.
Aber diese Terrinen, vor allem wenn dann die Becher (inklusive Restinhalt) im Zimmer so vor sich hinmüffeln.... Nicht gerade Wohlfühlessen.
Oh, Mann. Da fällt mir gerade auf, dass ich dringend etwas essen sollte. Hab das Mittagessen heute total vergessen, und Frühstück. Na ja.
Ich esse ausgesprochen gerne diese Asia-Instantnudeln und verwende sie auch schon mal für eine vollständige Mahlzeit: also Gemüse und Fleisch im Wok anbraten, besagte Nudeln dazu - fertig.
Finde ich auch nichts bei.
Und Reste, die rumstehen und vor sich hinmüffeln habe ich nicht. Was nicht gegessen wird kommt weg.
Ich bin kein Ordnungs- oder Sauberkeitsfanatiker (weiß Gott nicht^^) - aber Essensreste sind für mich ein No-Go.
Ob mir ein bestimmtes Essen gut tut, kann ich nicht sagen... früher hätte ich gesagt: 'klar!: Schokolade!'
Aber inzwischen esse ich kaum noch welche.
Und grundsätzlich ist es schon so: es muss mir gut gehen, damit ich Lust habe zu kochen.
Dementsprechend gibt es in schlechten Zeiten gerne mal was vom Lieferdienst oder einfach 'Brotzeit'.
Zum Glück is(s)t Ingo unkomliziert und macht das klaglos mit <3
Also ich finde Resteverwertung eigentlich ganz gut, z.B. Brotsalat
Ansonsten würde ich dir, nubis, natürlich zustimmen. Vor sich hingammelnde Essensreste gehen gar nicht. Mein Sohn "vergisst" aber leider des öfteren seine mehr oder weniger leergefutterten Becher zu entsorgen. Wenn ich das sehe ist das definitiv Gift für meine Psyche - und für meinen Magen.
Hi fool,
nur um das kurz zu revidieren: je nach, was in welcher Menge übrig bleibt, gibt es am nächsten Tag natürlich auch noch mal 'Reste-Essen' und es bleibt auch mal ein kleiner Rest 'zum Naschen' in Topf oder Pfanne.
Aber spätestens am Abend kommt es entweder in die Tupperdose und in den Kühlschrank - oder in den Müll.
Das meinte ich mit 'weg' :-)
Es gibt doch so geruchsdichte Eimer für Babywindeln - vielleicht stellst du deinem Sohn mal sowas ins Zimmer, gut erreichbar vom Sitzplatz aus (oder vom Bett^^) ;-)
Und zum Thema zurück-kommend: trotzdem ich weniger koche, wenn es mir nicht gut geht und obwohl ich keine Schokloade in mich reinstopfe, schaffe ich es in schlechten Zeiten zuzunehmen...
Ich habe jetzt extra ein Ernährungstagebuch angefangen, weil ich grade merke, dass mir momentan wieder entgleitet.
Inzwischen merke ich schon, dass ich schlichtweg zu oft esse.
Hier nur eine Scheibe Käse, da ein Stückchen von dem oder mal ein heißer Kakao.
Es läppert sich halt zusammen - vor allem, wenn man dann trotzdem noch morgens-mittags-abends isst -.-
Ob ich mich durch das ständige futtern besser fühle, kann ich auch nicht sagen. Aber anscheinend meint meine Psyche, es müsste mir helfen. Echter Hunger ist es nämlich nicht.
Hallo Nubis!
Das finde ich echt spannend. Ich habe sogar wenn es mir grottenschlecht geht immer noch Lust zu kochen (jedenfalls meistens) - da höre ich dann nebenbei ein Hörbuch und irgendwie schaffe ich es dadurch zu entspannen. Blöd nur, dass ich es dann nicht schaffe das fertige Mahl auch zu genießen. Ich bin dann meistens so fertig, dass das Essen direkt, ohne Umweg auf meinen Teller, in den Kühlschrank wandert. Oder bei den momentanen Temperaturen auf den Balkon
Angeblich leiden Menschen die morgens frühstücken seltener an Depressionen.
Zitat von: Hardworking Fool in 11 März 2025, 20:49:50Angeblich leiden Menschen die morgens frühstücken seltener an Depressionen.
Da frag ich mich ja, woher diese Annahme kommt und aus welchen Daten sie aufgestellt wird. Hat man Umfragen ausgewertet und gemerkt: Das geht irgendwie miteinander einher?
Und bedeutet das, dass Menschen ohne Depressionen sich halt tendenziell leichter morgens aufraffen können - dass sie also frühstücken, weil sie keine Depressionen haben; oder haben Menschen tendenziell keine Depressionen, weil sie frühstücken?
Genau das ist das Problem, Fuchs. Henne oder Ei?
Es ist nicht ganz klar, ob depressive Menschen einfach seltener frühstücken weil ihnen morgens der Antrieb fehlt, aber angeblich hilft ein feststrukturierter Tagesablauf mit regelmäßigen Mahlzeiten die Psyche zu stabilisieren. (Prof. Dr. Stefan Kabisch, Charité Berlin)
Laut Ernährungsexpertin D´Urso gibt es hinweilse, dass "eine Ernährung mit Ballaststoffen, Obst, Gemüse, Nüssen und Samen, Omega-3-Fettsäuren und wenig verarbeiteten Produkten" sich positiv auf die Stimmung auswirkt und möglicherweise das Rsisiko an einer Depression zu erkranken senkt.
Zitat von: Hardworking Fool in 12 März 2025, 20:06:05Laut Ernährungsexpertin D´Urso gibt es hinweilse, dass "eine Ernährung mit Ballaststoffen, Obst, Gemüse, Nüssen und Samen, Omega-3-Fettsäuren und wenig verarbeiteten Produkten" sich positiv auf die Stimmung auswirkt und möglicherweise das Rsisiko an einer Depression zu erkranken senkt.
Und auch da stellt sich die Frage, was zuerst kommt: wenn es mir nicht gut geht habe ich auch weniger Lust zu kochen - geschweige denn, dass ich mich hinstelle und frische Produkte kaufe, verarbeite und zubereite...
Nicht umsonst sind Chips und Schokolade als Trost- und Frustessen bekannt - die gibts schnell am Kiosk an der Ecke, reinstopfen und (erst mal) gut fühlen - fertig.
Dass man sich im Nachhinein eben doch nicht so gut damit fühlt ist dann wieder die andere Sache.
Wobei mir beim Schreiben grade selber auffällt: man kann in geselliger Runde und wenn es einem gut geht auch Knabberzeug naschen ohne dass man sich anschließend schlecht fühlt.
Sei's in Hinsicht auf die Kalorien oder einfach weil es ungesund ist.
Ebenso kann man Schokolade (oder besser noch: Pralinen und Trüffel ;-) ) durchaus genießen statt eine Tafel zu verschlingen...
Also liegt es vielleicht doch eher an der Psyche, wie sich das Essen auswirkt - als am Essen, dass die Psyche beeinflusst?
So oder so: das Maß macht es ja - wie bei so vielen Dingen.
Zu viel davon und es wirkt sich mit Sicherheit auch auf das körperliche - und damit auch seelische - Wohlbefinden aus.
Vielleicht wäre eine Option an guten Tagen gleich mehrere Gerichte vorzubereiten, die man dann z.B. einfrieren kann.
Auf YouTube gibt es einige Videos zum Thema Meal prepping oder Vorkochen, so nach dem Motto 1 Stunde Kochen 1 Woche essen. Find ich eigentlich ziemlich gut. Ich koche auch gerne etwas mehr und friere die Reste ein.
Besonders praktisch: Ich habe mir jetzt so Glasbehälter mit Deckel gekauft. Da kann man z.B. Lasagne oder Aufläufe schon mal vorbereiten, einfrieren und wenn der große Hunger kommt muss man es nur in den Ofen stellen und frisch überbacken. Das geht sogar wenn man wirklich wenig Energie und Lust zum Kochen hat.
Drei Tage hintereinander das gleiche essen würde mich auch irgendwie noch zusätzlich deprimieren. Bin ja nicht die Witwe Bolte, die das ach so gerne wollte: "Wovon sie besonders schwärmt, wenn es mehrfach aufgewärmt."
ich ernähre mich fast ausschließlich von TK-Fertiggerichten, Eintöpfen aus der Dose usw. Selbst beim Vesper gibts oft nur ungesundes Toastbrot dazu. Gemüse, Obst und Salat eher selten.
In Deprimiertem und erschöpften Zustand noch an gesundes kochen zu denken ist natürlich schwer und verleitet mich noch mehr dazu schnell was ungesundes zu essen.
Das lesen der Beiträge hier hat mich jetzt aber irgendwie motiviert dem Thema mehr Beachtung zu schenken.
Ich finde das Thema Ernährung bei Depression hat auch etwas mit Wertschätzung zu tun. Also sich selbst und den eigenen Körper wichtig zu nehmen.
TK und andere Fertigprodukte würde ich nicht verteufeln wollen, aber man kann die ja auch oft sehr leicht ein bisschen aufpeppen. Ein paar Tomaten- oder Paprikawürfel in die Dosensuppe, ein bisschen (selbstgezogene) Kresse oder ein paar Halme Schnittlauch oder Petersilie aus dem Topf am Küchenfenster drauf und schon hat man aus einem langweiligen Fertiggericht etwas viel Leckereres gemacht.
Ich habe übrigens während meiner Therapie das Brotbacken für mich entdeckt. Erst wollte ich damit eigentlich nur Aggressionen abbauen. Ist allemal besser auf einen Hefeteig einzuschlagen als jeden im eigenen Umfeld anzugehen und dann habe ich festgestellt, dass es auch noch ziemlich lecker ist - und vermutlich auch noch günstiger als selbstgekauftes Brot.
Ist auch wirklich simpel. 500g Mehl (entweder reines Weizen oder Dinkel, gerne auch Vollkorn, eventuell gemischt mit etwas Roggen),
dazu je nach Gusto eine Handvoll Körner (ich nehme meistens ganz einfaches gemischtes Müsli. Nüsse, Leinsamen, Sonnenblumen- oder Kürbiskerne gehen aber auch),
1 Pckg Trockenhefe, je 1 knapper EL Salz und Zucker, ca.350ml lauwarmes Wasser. Zusammenkneten und in eine gefettete und mit Mehl ausgekleidete Form geben. Auf dem Backblech geht auch, dann kann es aber sein, dass es eher ein Fladenbrot wird.
Ich lass das dann im Ofen bei 30°C eine Stunde gehen und backe es dann bei 160°C Umluft in ca. 50 min fertig. Wenn es beim Klopfen hohl klingt ist es fertig.
Finde ich toll @Fool. 😃😃😃
Ich wünschte, ich könnte mich beim Kochen / Backen abreagieren. Früher habe ich davon geträumt auch so zu sein. In meinen Träumen hatte ich ein Kräuterbeet. Und diese Abo Gemüse Kisten, die man bestellen kann. Und ...
Aber zu meinem Pech funktioniere ich so nicht.
Tatsächlich finde ich insbesondere die Logistik des mit-frischem-Gemüse kochens unheimlich anstrengend.
Frisches Gemüse muss man zeitnah kaufen und verbrauchen. D.h. Mahlzeiten planen. D.h. dass man Reste nur begrenzt aufheben kann (Salat zB kann man vergessen) D.h. keine Großeinkäufe. Von so Dingen wie "Kräuter auf der Fensterbank" die man gießen , umtopfen und betüddeln muss, ganz zu schweigen. Macht mich schon müde und depressiv nur daran zu denken.
Ich bin daher ein großer Fan von TK Gemüse. Das ist mMn viel besser als sein Ruf. Und statt Mahlzeiten Planung, Einkaufen auf dem Wochenmarkt und ner halben Stunde schnippeln und dann die nächsten zwei Tage verbrauchen müssen, nehme ich einfach ne Handvoll Brokkoli aus dem Gefrierfach. Kein Stress, keine Reste. Und der übrige Brokkoli bleibt haltbar und frisch bis ich wieder welchen möchte. Damit schaffe sogar ich es immer Mal wieder frisch zu kochen...
Das Problem mit dem Gemüseeinkauf kenne ich auch sehr gut. Mein Problem sind die Mengen. Sohnemann würde sich am liebsten ausschließlich von Nudeln mit Ketchup, Schinkenspeck und Brötchen ernähren.
Also müsste ich eigentlich für mich alleine z.B. 1/4 Stange Lauch, eine Handvoll Erbsen oder Bohnen, 1 kleine Karotte oder so kaufen. Geht natürlich auch nicht. Ich friere dann auch einiges ein oder wähle TK.
Und mein Anbau auf dem Fensterbrett beschränkt sich momentan auf Kresse und Radieschensprossen auf einem Wattebett in kleinen Schälchen. Nix mit Umtopfen, in der Erde wühlen etc. Das wäre mir nämlich gerade auch zu viel.
Sehr schwieriges Thema, obwohl man denken könnte es ist so einfach wie schwarz und weiß.
Ich neige eigentlich nicht dazu etwas zu vereinfachen aber Fakt ist Zucker wird immer Glücksgefühl auslösen.
Man sollte einfach aufpassen das es nicht das einzige ist was dies tut, wenn es einem schlecht geht.
Seit ich vor zwei Jahren die neue Stelle angetreten habe, ertappt ich mich oft dabei das wenn ich sauer oder frustriert nach dem Nachtdienst nach Hause fahre mein Weg zum Bäcker geht. Zimtschnecke heißt das Zauberwort was mich wieder halbwegs erträglich macht für meine Familie. Nun einfacher wäre zu kündigen denn der Job trägt viel dazu bei das ich mich schlecht fühle..
Meine Freundin hingegen steckt in ner üblen Scheidung und isst nix mehr. Da schicke ich ganz oft Care Pakete was sie glücklich macht, einmal das Essen vor allem Schoki und dann das ich an sie denke...
Eine Sucht wird eben dann immer stärker, wenn es irgendwo eine Leere gibt die gefüllt werden will..
Ich habe mich entschlossen es mal von "der anderen Seite" zu versuchen.
Also bewusst *nicht* Kalorien zu zählen, sondern zu essen, wenn ich hungrig bin und soviel ich hungrig bin, aber gesündere Sachen.
(Also zB. statt "Abends nach 18 Uhr gibt's nichts mehr" - was halt auch dazu führt, dass ich vorher "genug" esse um durchzuhalten. Probiere ich es jetzt mal mit "wenn ich später noch Hunger bekomme, mache ich mir noch einen Bananen-Shake". Mal sehen, ob ich damit tatsächlich mehr esse. Oder "nur" mehr aber dafür kleinere Mahlzeiten...)
Ich hoffe, dass es zu weniger Heißhunger, weniger gibt-so-bald-nichts-wieder Gefühl führt.
*Und* dass ich mehr Lust habe etwas auszuprobieren, weil macht-nicht-satt nicht zu "Rest des Tages Hunger" sondern zu "okay , dann weiß ich das" führt.
Ich habe z.B. heute gekocht. Gab Ofenkartoffeln, Ofenkürbis, Hähnchenbrust und Champignons. Hätte ich die Kalorien gezählt, hätte ich den Kürbis weggelassen, der war eigentlich "zusätzlich". So habe ich ihn dazu gemacht und weiß jetzt, wie gut er sättigt. Was hoffentlich manchmal dazu führen wird, dass ich ihn manchmal statt der Kartoffeln mache. Was hoffentlich manchmal zu mehr Abwechslung und mehr frischem Gemüse in meiner Küche führen wird...
Wenn das so funktioniert, wie ich mir das denke...
Man wird sehen.
Es ist ein Experiment. Und vielleicht ist es ja schon ein gutes Zeichen, dass mir solche Experimente einfallen.
Der ständige Wechsel zwischen vielleicht-werde-ich-mich-mit-10-Kg-weniger-besser-fühlen und is-auch-sch**egal ist ja irgendwie auch nicht soooo hilfreich...
Ein Beitrag von den Ernährungs-Docs über den Einfluss der Ernährung auf die Psyche. Vielleicht ganz interessant.
https://www.youtube.com/watch?v=mTd6_PU8nPM
@Ponyhof Ich glaube was du beschreibst ist "Intuitives Essen" - klingt für mich vielversprechender als jede Diät. Wobei es gar nicht so einfach ist auf den Körper zu hören.
Vor allem nicht wenn man gelernt hat, dass der Teller immer leergegessen werden muss, man isst was auf den Tisch kommt, usw.
Viel Erfolg dabei!