Es ist Zeit es zu schreiben
.nicht, dass dies mir Hoffnung machen könnte
oder mich befreien
nein.
es ist einfach Zeit
schon als Kind fühlte ich mich in dieser Welt nicht wohl
es war nicht permanent so, aber doch immer dann, wenn ich den häuslichen Schutz verlassen musste, weil es das Leben von mir forderte
als Kind dachte ich noch nicht großartig darüber nach
die Angst war einfach da
.die Schule war, jedenfalls teilweise die Hölle
ich fühlte mich wie ein Fremdkörper
Außerirdischer
.um auf andere zuzugehen, war ich viel zu schüchtern
und es sollte eine lange Zeit werden
.Grundschule..
Gymnasium
...ich kann mich an Zeiten erinnern, als ich vor der Schule fast kotzen musste (oder es auch tat)
.für die anderen war alles anscheinend ganz normal
erste Freundin
.Anforderungen, die das Leben mit sich bringt
neue Erfahrungen
.zu oft negativ
.oder jedenfalls negativ aufgefasst
nein, ich bin kein Optimist
irgendwie war ich damals bereits überfordert
mit ca. 20 war das Kapitel Schule dann zu Ende
mit der ein oder anderen traumatischen Erfahrung
jedenfalls für mich
.sicher
gut
ich habe das Abi geschafft
noch heute träume ich manchmal, dass ich es nicht geschafft habe, sondern versagt habe und diesem Stück Papier der Stempel fehlt
seltsam
.und erschreckend
nach so langer Zeit
denn ich bin jetzt über 30
..nach der Schule: Bundeswehr
diese Zeit hatte gute und schlechte Seiten
jedenfalls war ich körperlich fit
das war das Gute
.meine allgemeine Lebensangst war aber immer mein Begleiter
.bereits damals brannte ich aus...ich zog mich immer mehr von allem zurück
.dann das Studium
.ich wurde an meine Grenzen gebracht
aufgrund meiner psychischen Blockaden, war es unendlich schwer für mich
ich erinnere mich noch an den Tag ca. 1 Woche vor der Diplom-Prüfung, an dem ich mich einfach ins Bett legte und aufhörte zu lernen
es ging nicht mehr
wohl Burn Out
keine Ahnung wie ich die Prüfung dann geschafft habe
wohl auch mit gutem Willen des ein oder anderen Prof
leider scheiß Noten, aber wenigstens durch
.na gut
.ich nahm zu dieser Zeit schon Antidepressiva und war in neurologischer Behandlung
.es war anders einfach nicht auszuhalten
mit 24 über meinen Stiefvater einen Job bei einer Firma gefunden
.sicherlich
das Glück haben nicht alle
aber es ändert an der Hölle meines Lebens nichts
.oder doch?....ich weiss es nicht
die Jahre zogen ins Land
Gruppentherapie bei einem Psychologen
4 jahre lang
im Laufe der Jahre 30 kg zugenommen
wohl die Medikamente
.sicher auch die Ernährung
.die ein oder andere schlechte Erfahrung mit Beziehungen gemacht
.tiefe Wunden...Verletzungen
wie böse und mies Menschen doch sein können
.Zusatzausbildung gemacht, weil alle anderen im Büro diese auch hatten
geschafft
.jedoch war ich mittlerweile ein lebender Toter und das bin ich auch heute noch
.da ist kaum noch Energie und Kraft
ich schleppe mich so durch
arbeite aber ganz normal
...glaube kaum, dass man es mir bei der Arbeit nicht anmerkt
ich bin soweit, dass es mir egal ist
ja, es ist ALLES egal
.fast
ich bin mir egal
manchmal mache ich mir einen Spass daraus meinen Galgenhumor im Büro offen auszuleben
sollen die andern denken was sie wollen
es muss einfach raus
ich werde sonst verrückt
bin im Jahr vielleicht 5 Tage krank
ist das gut so
.ist das in Ordnung?...ich kann meinen Job nicht aufgeben
.es geht nicht
.ich kann mich nicht dazu durchringen
.noch nicht
ob es letztlich dazu kommen wird
ich weiss es nicht
was bleibt vom Leben:
die Wochenenden..die Urlaubszeiten
nur Ruhe
einfach nur Ruhe
schlafen
.mittags 2 oder 3 Stunden..wie schön
nichts fühlen
nichts spüren
nur die angenehme Wärme der Decke
sonst nichts.
die Einsamkeit frisst mich auf
ich lebe mit einer Katze zusammen
.ein sehr liebes Tier
.mein einziger Begleiter sozusagen
Ihr soll es besser gehen
.Sie soll es gut haben
wenigstens sie
.doch bringt diese Bindung nicht auch unendliche Schmerzen mit sich
ich kann sie nicht leiden sehen
es zerreisst mir das Herz
kürzlich hatte sie einen Grashalm verschluckt
sie hatte Erstickungsanfälle
es nimmt mich immer so mit, wenn sie leiden muss
.sie ist jetzt 10 jahre alt
erste Alterserscheinungen
wann muss sie sterben?
wie muss sie sterben?...wird sie leiden müssen?....wann muss ich sterben?
wird mich die Depression letztlich umbringen?....werde ich anderweitig krank, weil das kein Mensch auf Dauer aushalten kann?..ich habe Angst davor
.neuerdings ein neues Symptom
Benommenheits- und Schwindelgefühle..
armes, krankes Hirn
unklarer Sehfehler auf dem linken Auge...ich sehe leicht verzerrt
gerade Linien erscheinen leicht gebogen
.EEG beim Neurologen
alles O.K
.Durchblutung der Hirnnerven untersucht
.alles O.K
.beim Augenarzt gewesen
.Sehnerv ein wenig auffällig, jedoch beidseitig
.unklarer Befund
.Termin für Uniklinik bekommen
.wie wird es weitergehen in meinem Leben
.
Hallo Sensitive!
Herzlich willkommen erstmal von mir.
Dazu könnte ich Dir fast das Gleiche nur von weiblicher Seite her aufzählen!!!
:) Als Baby ungewollt geboren,jahrelang geschlagen und eingesperrt...
:) Mit 15 von 3 Schweinen verge... ,bis ich bewustlos zusammenbrach...
:) Zu früh geheiratet und prompt in die Falle,...
:) Mit 34 der erste Schlaganfall,KOMPLETT gelähmt,konnte nicht mal alleine essen oder sprechen....
:) Es folgten 2 weitere (nur) einseitige Schlaganfälle,...
:) Konnte logischerwiese nicht arbeiten-kein Geld,weil ich bei ihm gemeldet war.Galt vom Gesetz her als Lebensgemeinschaft,also war ER für mich verantwortlich....mitgehangen-mitgefangen also,...
:) Vor 4 Jahren der nächste Schock: Krebs! Mittlerweile 15 Krebsoperationen und die 16. OP steht bevor...
U.S.W...
:) Zig Medikamente,Injektionen und Infusionen,...
Wenn man behindert ist und sich scheiden läßt,bekommt man automatisch kein Erziehungsrecht für die Kinder....
Wie soll man auch für die Kinder kochen,einkaufen,zum Arzt,...u.s.w...,wenn man ja selbst behindert ist?!?
Doch heute habe ich meine eigene Wohnung,bin niemand eine Rechenschaft schuldig und fühle mich super!
Auch meine Tiere sagten immer wieder irgendwann "Tschau",......Sonst darf ich mir kein Tier nehmen!
Auch ich habe heute wieder eine Katze,die ich abgöttisch liebe.
Wenn Katzen einen Grashalm verschlucken,ist es völlig normal,daß sie zeitweise würgen und kotzen.
Das ist NORMAL,das dient zu ihrer Magenreinigung! Mach Dir also deswegen keine Gedanken!
Du fühlst Dich in dieser Welt nicht wohl?
Dann mußt Du sie Dir SO gestalten,daß DU Dich eben wohlfühlst.Egal,was die Anderen dazu sagen oder von Dir denken.
Ist eine harte Prüfung,aber es geht!
Liebe Grüße,
HEIDI :-) (46J.)
Hallo Heidi,
ich hatte schon einiges von Dir gelesen und es ist bewundernswert wie Du deine Schicksalschläge meisterst. So schlimme Dinge habe ich sicher noch nicht erlebt.
Aber jeder von uns hat nunmal sein eigenes Leid. Das habe ich in der Gruppentherapie gelernt. Was für den einen normal ist, ist für den anderen eben schlimm.
Vielleicht bin ich einfach zu sensibel für das Leben und die Welt...nur die Harten kommen in den Garten...schade nur für die anderen....das mit dem Grashalm ist mir schon klar:-)...worauf es mir ankam ist: ich kann das Leiden des Tieres nicht mit ansehen...zudem ist die Katze das Einzige, dem ich mich zugeneigt fühle...und ja: wenn ich es nicht verkrafte, dass ein Tier gehen muss, darf ich mir keins nehmen....und daher kann es auch gut sein, dass ich nach dieser Katze auch keines mehr haben werde....
Ich arbeite daran, mir mein Leben so angenehm einzurichten, wie ich das möchte...dazu gehört auch ein Stück Egoismus...das habe ich gelernt...
wenigstens ein Stück weit....aber aufgrund der Depressionen kann ich mich anscheinend nicht glücklich fühlen...sozusagen "allein aus mir heraus" glücklich sein, es geht nicht...
und das ist (unter anderem) das Tragische an dem Ganzen....
LG
Hallo Du,
Deine Geschichte klingt hart und traurig, in einigem kann ich mich auch wiederfinden,
gerade was die Schulzeit angeht. Mobbing, Ausgrenzung, Übelkeit und Angst, da über-
haupt noch hinzugehen und die Mitschüler zu sehen, insgesamt einfach nur die Hölle.
Du hast viel geschafft, obwohl es Dir schon lange schlecht geht. Das ist bewunderswert,
gerade für jemanden wie mich, der die Schule abgebrochen hat, keine Lehre gemacht
hat, nicht arbeitet und nicht erwerbsfähig ist. Aber: Es wirkt auf mich, als würdest Du
Dich selbst unter Druck setzen und somit überfordern. Du versuchst alles durchzuziehen,
egal wie schlecht es Dir geht, und zwar allein aus dem Grund, dass Du Versagensängste
hast. Aber ist es wirklich ein Versagen, wenn Du Dich mehr um DICH kümmerst? Wäre
das nicht eigentlich das Beste, was Du tun könntest? Es ist doch klar, dass es auf Dauer
zu Krisen führt oder zum Burn-Out kommt? So kann es nicht weitergehen! Du musst
viel mehr auf Dich selbst achten und man muss nicht immer alle (An-) Forderungen er-
füllen können! Stell Dir vor Du bist Marathonläufer und bricht Dir was. Wirst Du dann
trotzdem laufen und Dich mit Schmerzen quälen? Nein, würdest Du nicht! Du würdest
Dich auskurieren und darauf warten, gesund zu werden! Du würdest auf Deine Gesund-
heit achten! Das tust Du jetzt allerdings nicht - Du machst weiter und weiter, aber ver-
gisst dabei, für Deine Gesundheit zu kämpfen! Man darf psychische Erkrankungen nicht
unterschätzen. Das weißt Du mit Sicherheit - aber gerade deshalb musst Du da einen
anderen Weg gehen! Verstehst Du, was ich meine? Sei Dir selbst wichtig und lerne da-
rauf zu achten, dass Du Dich nicht überforderst, um den Forderungen anderer Menschen
gerecht zu werden. DU BIST WICHTIG! Und dazu gehört auch Dein seelisches Wohlbe-
finden.
Alles Gute und viel Kraft für Dich.
Ina
Hallo Sensitive!
Ist schon klar,was für den Einen "normal" ist,ist für den Anderen aber negativ.
Ich konnte auch nicht gleich so wie heute mit all dem leben,....
Auch ich mußte erst lernen,daß,....
Du schreibst von einer Gruppentherapie.
Das ist ja schon mal ein großer POSITIVER Schritt!!!
Nimm es mal von DIESER Seite,...
Nicht Jeder macht eine Gruppentherapie so wie Du!!! Super!!!
Aber es muß Dir auch ziemlich egal sein,was die Anderen von Dir denken.....DEIN Gedanke zählt!
Wenn Du mein Bild anklckst,kannst Du vielleicht meine Lebensdevise auf meinem Arm lesen.
So lebe ich heute.Bin gerne für die Anderen da,aber wer mir nicht glaubt,wer was auszusetzen hat,u.s.w..., der ist mir egal geworden.
Damit kann ich leben...!
Laß die Anderen reden und denken,was sie wollen...!
Liebe Grüße,
HEIDI :-)
@InaDiva
Was Du schreibst ist im Prinzip richtig, jedoch kann ich irgendwie einfach den Schritt nicht gehen "einfach ab sofort krank zu sein". Auch würde das Folgen haben, die ich mir finanziell derzeit nicht leisten kann...in 3 Jahren sieht das evtl. anders aus....sicherlich: ich könnte jetzt mein Auto verkaufen, könnte in eine kleinere Wohnung ziehen usw...usw...das Problem bei der Sache ist: ich habe ja schon einiges versucht: Gruppentherapie 4 Jahre lang, 3 Wochen Klinik....ohne Erfolg...ich bin quasi chronisch depressiv und müsste wohl jahrelang aus dem Arbeitsleben ausscheiden und mich jahrelang nur um mich kümmern....ich bin dazu anscheinend noch nicht bereit, obwohl mein Leid unendlich ist...weiss auch nicht wie es weiter geht...es kann aber auch anders kommen und die Entscheidung wird mir abgenommen...kann nämlich sein, ich werde ggf. auch (noch) physisch krank...eine Untersuchung bzgl. der Sehstörung steht ja noch aus...je nachdem was da rauskommt, wäre das Problem sozusagen gelöst...ich weiss ja, dass die Gesundheit das Wichtigste im Leben ist, aber wenn doch irgendwie gar keine Aussicht auf Besserung besteht...weiss auch nicht, was richtig ist...
@Heidi
also, ich habe da schon einiges dazu gelernt und andere sind mir heute eher egal wie früher...das bringt das älter werden mit sich und ist auch gut so...das allein macht ich aber bei weitem nicht glücklich und heilt mich auch nicht...leider...
LG