Der Spiegel
Ich sehe dich, hinter mattem Spiegelglas,
Von Staub überzogen, im dunkeln stehend, so ich ihn vergaß.
Wie auch dich, mir nicht mehr nah, nur entfernt verloren, unhaltbar da,
Mein Herz ebenso düster und dunkel gebrannt,
Gleich einem Kohleklumpen, ausgeloschen, grau, verbannt
Aus der Gedanken und Gefühlswelt. Ich, einsam und allein entstellt.
Doch was denke ich nun wieder nur an mich,
Wenn du doch so greifbar hinter Schleiern im dünnen Tageslicht
Auf eine Hand dir gereicht ersehnst? Dich in Hoffnung danach wähnst,
Dass dich jemand für sich wiederfindet.
Kein Prinz, kein Herr und auch kein Gläubiger, der dich bindet,
Sondern nur ein schwarzes Herz, das du suchst in seinem toten Schmerz,
Weil du weisst, dass es, dass ich für dich lebe,
Weshalb meine Hand die Schicht zerreibt, ich nach dir suchend strebe.
So aufgedeckt deine Gestalt, schönstes Antlitz in diesen Spiegel gemalt,
Hinter mir erblickt, immer zu mir gestanden,
Nie weg gewesen, hälst du mich fest, ummantelt. Hatte es nie verstanden,
Dass ich dich ewig bei mir habe, deine Güte, deine Liebe, deine größte Gabe,
In Herzen zu schlummern, Liebe zu tragen,
Wo selbst der Tod scheinbar einzug gehalten. Doch werd es wieder wagen,
Mich dem Leben zuzuwenden, wirst nie wieder alleine, in einem Spiegel, enden,
Sondern wieder in mir mit hinausgenommen.
Die schale Kohle nun aufgebrochen, in ihrer Asche ein Pochen leicht vernommen,
Herzen wieder schlagen sacht, in Liebe, Glaube, Erinnerung und Hoffnung selbst bedacht.
ui Hunterchen, dass ist wieder sehr schön!
Den Wandel innerhalb der Zeilen von zuerst traurig, trostlos und hoffnungslos, zu was positiven, wo sogar erste zaghafte Gefühle wieder erblühen, dieses sanfte Pochen, finde ich ja wunderschön! Es ist auch ziemlich Konfliktreich, durchzogen von ungewissen Gefühlen, was Liebe soll, kann und darf.
Sehr gelungen!
Liebe Grüße :)
berührt mich sehr...das musste ich gleich mehrmals lesen... du benutzt genau die richtigen worte, man ist mittendrin! mehr davon, bitte!