Wär ich ein Baum, auf dieser Erde,
wie könnte das sein, auch wenn's ich nie werde?
Hätt' Wurzeln so stark und tief in dem Boden,
damit Steine zerbrechen, könnten Felder roden.
Würde ständig mich strecken, mich wiegen im Wind.
All überblickend, wär' stolz wie ein Kind.
Gäb Schutz vielen Tieren, mein Blätterdach mächtig.
Soll'n in Ästen froh toben, amüsieren sich prächtig.
Wär' Heimat für Vögel, können Nester bauen.
Soll'n wohl sich hier fühlen, blind mir vertrauen.
Ich bräuchte nicht reden, ständ nur stumm so da.
Würd' oft übersehen und doch bin ich wahr.
Vielleicht hätt' ich Blüten die im Frühling mich schmücken,
wird's Sommer und warm, dann könnt man sie pflücken.
Ist möglich, das zu meines Stammes Fuß,
ein Pärchen sich trifft, in Sehnsucht so süß.
In lauer Nacht sich Liebe versichern,
ich Dach ihn geb, die Blätter leis' kichern.
Der Wind wär' mein Freund, besucht mich dort gerne,
schiebt fort dunkel Wolken, ich liebe die Sterne.
Die Rinde mein Mantel, so fest diese Haut,
gefurcht, windgegerbt, so ist sie gebaut.
Die Blätter sind leicht, so zart und grünseiden,
sind schön wie ein Mantel, mich wunderbar kleiden.
Meine Zweige strecken sich dem Himmel entgegen,
sind mit allem zufrieden, ob Sonne, ob Regen.
Im Herbst würd ich leuchten, in rot, gelb und braun,
werd' prächtig mich zeigen, will stolz auf mich schauen.
Dann lass ich sie gehen, die Blätterkinder,
bin müde vom Jahr, werd' schlafen im Winter.
Hallo Nele,
ein Gedicht wie gemalt, voller Lebendigkeit und wechselnder Bilder, mit verspielter Leichtigkeit sichtbar gemacht, mein Freund, der Baum zu neuem Leben erweckt.
Freudige Grüße
Sintram
Lieber Sintram,
ein Lob von Dir, ist wie geadelt werden. Du Meister der Sprache. Danke!
wow das gedicht ist sehr schön :-) hast du es selbst ausgedacht?
Liebe Coco,
ja, das ist selbstgeschrieben.
Lieben Gruß, Nele
schön!!!
Ich find das Gedicht auch voll schön,
es berührt mich total