Nur Ruhe - Selbsthilfeportal über Depressionen und Selbstmord

Gästebereich (Schreiben ist ohne Registrierung möglich) => Gästebereich => Thema gestartet von: LostSoul am 27 September 2016, 00:12:45

Titel: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 27 September 2016, 00:12:45
Guten Abend erstmal..

Normalerweise schreib ich nie in irgendwelchen Foren, lese eigentlich immer nur mit. Aber mittlerweile frisst es mich innerlich auf, so dass ich mir mal alles von der Seele schreiben muss. Zu meiner Person: Bin weiblich, 21 Jahre, wohne mit Partner zusammen und bin in einer Ausbildung.. Ich leide schon seit ich 13 bin unter Depressionen, wahrscheinlich ausgelöst durch jahrelanges Mobbing, verarscht, benutzt und enttäuscht werden von Mitmenschen und das zieht sich bis jetzt hin und nimmt einfach kein Ende. Freunde  habe ich keine, die Leute bei denen ich dachte es wären welche erwiesen sich als falsch.. Denn als ich Hilfe brauchte war keiner mehr da, ich wurde von einigen ignoriert und andere sagten mir direkt ins Gesicht, dass sie mit meinen Problemen nichts zu tun haben wollen und dass es sie nervt.. Die einzigen Menschen, die ich in meinem Leben habe, sind meine Eltern (die aber weiter weg wohnen, da ich wegen meinem Freund umgezogen bin) und eben mein Freund.. Mittlerweile habe ich die dritte Ausbildung, die beiden davor habe ich abgebrochen, jedes mal wegen regelrechter Demütigung von Kollegen und von der Chefin, ich hab es einfach nicht mehr ausgehalten und bin irgendwann zusammengebrochen. In meiner jetzigen Ausbildung verstehe ich mich zwar mit allen, habe versucht Anschluss und Freunde zu finden, aber von Männern werde ich oft nur aufs eine reduziert und es stellt sich schnell heraus was sie wirklich wollen und andere Frauen haben trotz meiner Versuche auf sie zuzugehen und vielleicht mal was nach Feierabend zu unternehmen kein Interesse an mir... Ich fühle mich so unendlich einsam und innerlich leer, weil ich niemanden habe, mit dem ich reden kann. Mein Freund kann es nicht nachvollziehen warum es mir so schlecht geht, hab schon oft ohne Erfolg versucht es ihm irgendwie zu erklären.. Ich merke wie mein Leben immer mehr den Bach runter geht, ich an nichts mehr Freude habe, jeden morgen aufwache und mich immer wieder frage "Wozu das ganze noch?" Ich habe Selbstmordgedanken, ich habe auch schon sehr oft Planungen gemacht, den Gedanke dann aber wieder beseite gelegt, denn ich kann es meinen Eltern einfach nicht antun. Damals mit 13 wollte ich mich schon einmal umbringen, es war ein Schock für sie, über den sie bis heute noch nicht richtig hinweg sind..

Zeitweise war es mal besser geworden und ich konnte wieder Lebensfreude empfinden, aber seit ungefähr einem halben Jahr wir es immer schlimmer, ich denke nur noch nach, Tag und Nacht. Könnte nur noch heulen, was ich sobald ich allein bin auch meist tue, oft stundenlang.. Schlafen kann ich schon lang nicht mehr richtig, brauche Stunden um einzuschlafen und wache dann trotzdem fast jede Stunde auf und bin am nächsten Tag wie gerädert. Da ich einfach nicht mehr konnte hab ich mich entschlossen zum Psychiater zu gehen, hab erstaunlicherweise schnell einen Termin bekommen.. Weil ich selbst für meine Arbeit keine Kraft mehr habe (Arbeite in drei Schichten) habe ich mich erstmal für drei Wochen krank schreiben lassen. Das Gespräch mit der Psychiaterin war kurz und schnell wurde mir ein Antidepressiva verschrieben. Venlaflaxin... Nun liege ich wieder hier auf meinem Sofa, sehe die Tablettenschachtel vor mir und denke mir "Warum??" Warum kann ich nicht einfach normal sein, warum brauch ich nun diese Chemiekeulen damit mein Gehirn wieder richtig funktioniert? Als ich den Beipackzettel gelesen hab ist mir schon kotzübel geworden.. Ich habe unendlich Angst ein anderer Mensch zu werden, Angst vor den starken Nebenwirkungen.. Das einzige was ich will, ist nach sovielen Jahren Leid endlich wieder glücklich zu werden, ein normales geregeltes Leben zu führen so wie es die anderen auch können.. Und nicht abhängig von Tabletten zu sein, aber ich weiß wenn ich es nicht probiere wird es nie besser.. Ich bin verzweifelt und habe gerade wieder Gedanken wie "Einfach ins Auto setzen und alles beenden". Ich weiß mittlerweile keine Lösung und allein der Gedanke, was die Antidepressiva aus mir machen löst in mir Panik aus, könnte jetzt schon wieder durchdrehen vor Angst.. Hatte damals schon einmal Mirtazapin bekommen und jeden Tag ca 20 Stunden durchgeschlafen nach den ersten Tagen der Einnahme. Nach dem aufwachen war ich dann nochmal mehr als 24 Stunden neben der Spur, fühlte mich wie von der Realität gelöst als ob ich in einer anderen Welt wäre und hängen geblieben bin.. Damals hatte ich schon solche Panik, dass ich nun verrückt geworden bin und will auf keinen Fall wieder in solch einen Zustand kommen..

Wie genau mir nun jemand hier helfen kann, weiß ich leider auch nicht. Text ist auch sehr lang geworden, sorry.. Vielleicht hat ihn sich trotzdem jemand durchgelesen und ein paar aufbauende Worte übrig..

Danke schon mal dafür.

LG
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 27 September 2016, 06:49:39
Guten Morgen LostSoul,
willkommen im Forum und danke für Deinen langen Beitrag. Ich hoffe, dass es Dir nach dem Schreiben besser geht.

Ich bin zwar mittlerweile ziemlich müde, aber ich werde es mit den aufmunternden Worten versuchen.
Zum einen sind mir ein paar Dinge aufgefallen, die ich durchaus als positiv werten würde:
1. Du hast dich an einen Spezialisten gewandt und dir selbst Hilfe gesucht. Das ist beispielsweise etwas was ich nicht allein geschafft habe. Mir musste erst jemand anderes sozusagen die Pistole auf die Brust setzen.
2. Das mit der derzeitigen Ausbildung klingt doch gar nicht schlecht. Manchmal dauert es halt länger Anschluss zu finden. Ich selbst habe seit knapp einem Jahr einen neuen Job und weiß wie schwierig es ist. Mein Rat: Hab Geduld.
3. Du schreibst selbst, dass es Dir schon mal phasenweise besser ging. Du weißt also wie sich das anfühlt und du wirst sehen irgendwann wird es dir auch wieder gut gehen.
4. Last but not least: Du bist nicht allein, hast deinen Freund und deine Eltern.

Was die Antidepressiva angeht. Ich habe da mittlerweile auch so einige Erfahrungen. Mirtazapin war für mich ein Alptraum. Schlafen konnte ich trotzdem nicht, dafür hätten mich die Nebenwirkungen beinahe im wahrsten Sinne des Wortes in den Selbstmord getrieben. Im Moment nehme ich Venlafaxin und ich muss sagen, dass mir das ziemlich gut hilft. Die Nebenwirkungen sind auszuhalten, eigentlich habe ich nur mit Mundtrockenheit und etwas stärkeren Monatsblutungen zu kämpfen. Den verminderten Appetit werte ich als absolut positiv da ich dadurch schon einige überschüssige Kilos verloren habe.
Du solltest Dich aber unbedingt auch um eine Psychotherapie bemühen. Psychiater haben zu wenig Zeit zuzuhören und arbeiten hauptsächlich mit Medikamenten. Eine wirkliche Besserung kann meines Erachtens nur durch eine Therapie erreicht werden. Ich bin jedenfalls hellauf begeistert von meiner Therapeutin. Ich habe zwar immer noch nicht begriffen was sie eigentlich mit mir macht, oft scheinen wir über ziemlich nebensächliche, ganz alltägliche Dinge zu sprechen, aber irgendwie geht es mir danach immer viel besser.
Noch ein kurzer Gedanke. Meinst Du, dass du zumindest übergangsweise vom Schichtdienst befreit werden kannst, oder vielleicht immer nur die gleiche Schicht übernehmen kannst? Ich bin ja kein Arzt, aber ich glaube es wäre schon wichtig, die Medis immer zur gleichen Zeit nehmen zu können. Ich hatte mit dem Mirtazapin nämlich das gleiche Problem.
Soviel für den Moment. Alles Gute für Dich! Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Harmonie am 27 September 2016, 08:23:40
Guten Morgen LostSoul,
ich schließe mich den Worten von hardworking fool an...

Was ich noch mal erwähnen möchte, ist, dass du keine Angst vor der Medikamenteneinnahme haben solltest.
Jeder, der Antidepressiva nimmt - garantiert die meisten hier im Forum...haben einige vorher länger ausprobieren müssen, um die Passenden zu finden - so war es auch bei mir...
Leider ist es so, dass sie Nebenwirkungen machen können, die aber nach ein paar Wochen verschwinden sollten.
Sollte die Nebenwirkungen nicht verschwinden, solltest du mit deinem Arzt darüber sprechen.
Vielleicht kannst du dir die Nebenwirkungen etwas notieren, damit du das mit dem Arzt besprechen kannst.

Bitte hab Geduld bei der Einstellung der Medikamente, sie werden dich unterstützen!
Auch ich empfehle dir eine Therapie zu machen.

Alles Gute wünsche ich dir!
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 27 September 2016, 08:39:58
Lostsoul,
schön, dass du den Mut hast dich hier mitzuteilen. Vielleicht hilft dir das Scheiben etwas.
Ich kann mich den anderen anschließen und dir sagen. Du bist nicht alleine. Wir alle hier kennen diese quälenden depressiven Gedanken.
Mir ging es ähnlich wie dir, gemobbt und alleine gelassen, habe ich bereits mit 15 Jahren einen Suizidversuch unternommen. Mich dann für meine Kinder (mit 16 wurde ich schwanger) alleine da raus gekämpft und nun wieder eine Depression.
Ich kann gut verstehen, wie alleine du dich fühlst. Ich kenne dieses Gefühl zu gut. Misstrauen und Verunsicherung bei jedem sozialen Kontakt.
Vor 3 Monaten habe ich mich endlich getraut Hilfe anzunehmen und eine Therapie zu machen. Es ist immernoch ein Annäherungs-Vermeidungs-Konflikt mich mit zu teilen und gleichzeitig Angst vor Verletzung. Aber es tut auch so gut, dass mich endlich Jemand ernst nimmt und mir helfen möchte.
Ich hoffe du findest einen guten Therapeuten. Vertrauen kann man neu lernen, sagt meine Therapeutin.
Alles Gute für dich!
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 27 September 2016, 11:52:25
Guten Morgen, oder eher Mittag mittlerweile...

Vielen Dank an alle, die mir geantwortet haben, tut gut zu lesen, dass man mit seinen Problemen nicht alleine ist. Die Nacht war mal wieder die Hölle. Trotz des Valdoxan, was ich zum schlafen nehmen soll, hab ich kaum ein Auge zubekommen.. Im Gegenteil, hatte Herzrasen und bin die halbe Nacht in meiner Wohnung auf und ab gelaufen vor Unruhe. Eigentlich hätte ich nun schon längst die Venlaflaxin nehmen sollen, aber nach dieser Nacht hab ich noch mehr Angst vor Antidepressiva..

Vorhin habe ich mich erstmal um einen Termin bei einem Psychotherapeut gekümmert und glücklicherweise in drei Wochen auch schon einen bekommen, da ich mir denke, dass allein die Einnahme von Tabletten die Ursache für meine Depression auch nicht ändern wird.. Wie ihr ja selbst schon geschrieben habt, dass mir eine Therapie empfohlen wird. Hoffe so sehr, dass es etwas bringt und ich irgendwann wieder ein normales Leben führen kann.

Das mit dem Hilfe suchen.. Nun ja so komplett allein hab ich es auch nicht geschafft. Erst als ich gemerkt hab, dass sich meine Mitmenschen immer mehr von mir abwenden durch mein Verhalten und die extremen Stimmungsschwankungen und ein Bekannter mir empfohlen hat, zum Psychiater zu gehen habe ich den Schritt gewagt. Bin ja auch einerseits froh darüber aber andererseits hab ich so eine unendliche Angst vor dem was kommt.. Meine Psychiaterin hat mir auch empfohlen, in eine Tagesklinik zu gehen, allerdings steht dann meine Ausbildung auf dem Spiel und ob das der Sinn der Sache ist, dass ich dann mit bald 22 Jahren nochmal von vorn anfangen muss mir eine Ausbildung zu suchen?

Mit Mirtazapin konnte ich sehr gut schlafen, zu gut. Aber wie schon geschrieben, hatte damals das Gefühl als löst sich mein eigenes Ich auf.. Dachte wirklich ich werde irre. Davor hab ich eben Panik, dass mir wieder sowas passiert und wenn man im Internet so über Venlaflaxin liest... Da wird einem ganz anders. Vorallem wenns ums Absetzen geht, soll ja ziemlicher Horror sein.. Das schlimme ist eben auch, dass ich viel allein zu Hause bin und sobald ich Nebenwirkungen bekomme, die meine Psyche verändern, richtig schlimme Panik bekomme.. Mein Freund war heute auf Nachtschicht und als die innere Unruhe angefangen hat durch das Antidepressiva, wusste ich nicht wie ich die Nacht überstehen soll wenn das alles noch schlimmer wird. Fühl mich dann so hilflos und verloren. Glaube wenn die ersten Wochen immer jemand bei mir wäre, würde ich besser mit der Tabletteneinnahme klarkommen....
Durch das Venlaflaxin hat man weniger Appetit? Wäre in meinem Fall nicht gerade förderlich, bin von natur aus schon sehr schlank und kann eigentlich den ganzen Tag essen was ich will und nehme nicht zu (zu guter Stoffwechsel haben die Ärzte mal gemeint).

Das mit dem Schichtdienst geht leider nicht, gibt auch niemanden bei uns der nur die Frühschicht machen kann.. Es wird eben immer gewechselt, jeder hat seine Maschine und die muss dann eben auch besetzt sein zur entsprechenden Schicht.

Danke nochmal für die netten Worte, hat mir ein Stück weit geholfen und würde mich freuen, wenn weitere Antworten folgen.

LG

 
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 27 September 2016, 12:14:43
Hallo VerloreneSeele,

ob das mit dem Appetitverlust jeden trifft, weiß ich nicht. Normalerweise führen die meisten Antidepressiva zu Gewichtszunahme. Ich würde es einfach mal ausprobieren. Möglicherweise musst du erst einmal eine ganze Reihe von Medikamenten versuchen bis du das richtige findest. Venlafaxin ist jetzt das 5. Mittel welches ich ausprobiere. Ist auch alles eine Sache der Dosierung. Bei mir waren es jetzt 75mg, aber ich hab's wieder auf 37,5mg reduziert. Zur Unterstützung scheint das bei mir zu reichen, allerdings habe ich auf die letzten "Medikamententests" auch ziemlich heftig reagiert. Weniger körperlich, aber psychisch. Das mit der Abhängigkeit ist meines Erachtens kein allzu großes Problem wenn man nicht gerade innerhalb von 24 Std von der Maximaldosis auf Null herunterfährt. :-)

Das mit der Ausbildung ist natürlich ein Problem. Eine Tagesklinik ist sicher eine Möglichkeit, aber ich würde es erst einmal mit einer ambulanten Psychotherapie probieren. Ich wünsche dir sehr, dass die Chemie zwischen dir und deinem zukünftigen Therapeuten stimmt. Dann ist so eine "Redekur" tatsächlich erstaunlich effektiv.
Sei mir nicht böse, aber irgendwie musste ich kurz grinsen als ich deine Worte gelesen habe. "mit bald 22 Jahren nochmal von vorn anfangen" Natürlich ist so ein Neuanfang alles andere als leicht und du schreibst ja auch, dass es dir in der jetzigen Ausbildung besser geht, aber es wäre auch kein Beinbruch noch einmal von vorne anzufangen. Es ist jedenfalls möglich. Mit 22 hatte ich noch nicht einmal meine 1.Ausbildung beendet, meine 2. Ausbildung habe ich mit 40 angefangen. Du siehst also, dass es immer einen Weg gibt - solange man sich nicht aufgibt.
Ich wünsche Dir, dass du deinen eigenen Weg findest, mit oder ohne Hilfe von außen. Toi, toi, toi!
LG Fool 
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 27 September 2016, 12:37:44
Ja, das kenn ich noch vom Mirtazapin, hatte innerhalb eines Monats 5 Kilo zugenommen. War das einzig positive für mich, wollte schon immer gerne mal paar Kilo mehr wiegen. Aber will nicht wissen, was es noch für Ausmaße angenommen hätte, wenn ich es weiter genommen hätte. Hab damals einfach aufgehört, bin nicht mehr zum Psychiater gegangen und dachte es wird schon alles so wieder werden und das ich gar keine Therapie brauche, sondern mich einfach zusammenreisen muss.. Tja und nun hab ich wohl die Quittung für diesen Abbruch bekommen.

Ich hab ja jetzt erstmal 37,5mg bekommen.. Sollte es eigentlich morgens einnehmen, mittlerweile haben wir Mittag und weiß nicht, ob ich lieber bis morgen warten soll. Hab wirklich zuviel Respekt vor solchen Pillen und wahrscheinlich auch zuviel schlechtes im Internet gelesen. Genau das, was man eigentlich nicht tun sollte. Hoffe ich schaff es noch, mich zu überwinden damit anzufangen... Am liebsten wäre es mir, wenn ich von ganz alleine da raus komme, aber das schafft wohl so gut wie niemand, der an Depressionen erkrankt ist..
Hattest du auch so ein Gefühl, dass dein Ich sich auflöst und du irgendwie in eine andere Welt abgedriftet bist? Ist ein echt beschissenes Gefühl.. Klar kanns mit dem neuen Medikament jetzt anders werden als damals, aber das hängt mir irgendwie immer noch nach..

Ja werde es auf jeden Fall erstmal mit ambulanter Therapie probieren.. Leider noch drei Wochen hin bis dahin. Die Therapeutin hab ich in einer Psychiatrischen Institutsambulanz gefunden, die machen dort auch Psychotherapie wurde mir gesagt.. Bei allen anderen niedergelassenen Psychologen hätte ich sonst Wartezeiten von einem halben Jahr.. Danke dir und ja ich hoffe auch, dass die Chemie stimmt und sich dann endlich etwas ändert in meinem Leben..

Naja, wenn man schon mehrere Ausbildungen begonnen und wieder abgebrochen hat fühlt man sich mit fast 22 trotzdem alt. ^^ Geht halt eher um dieses Gefühl, noch nichts in meinem Leben auf die Reihe bekommen zu haben. Wenn ich andere sehe, die mit 22 schon einen festen Job haben, seit paar Jahren arbeiten und ich stehe immer noch am Anfang.. Konnte es mir auch schon von vielen Leuten anhören, dass ich nichts hinbekomme, selbst die Eltern meines Freundes sind dieser Meinung.. Und meine Eltern wären sicher auch enttäuscht wenn ich wieder etwas abbreche.. Andererseits wünsche ich mir einfach nur einen Neuanfang, ein komplett neues Leben..

Danke dir, tut gut mal mit jemanden über seinen ganzen seelischen Müll reden zu können. ;)

LG
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 27 September 2016, 14:25:52
Hello again,
na, das ist doch mal eine gute Idee das mit der Institutsambulanz. Ich hatte damals auch ziemliches Glück nahezu sofort (ebenfalls etwa nach drei Wochen) mit der Therapie anfangen zu können. Ein Vorteil meines "Privatknasts" da arbeiten auch Psychologen und Psychiater. :-) Geht doch nichts über gute Beziehungen.
Die 37,5mg sind offenbar die übliche Einstiegsdosis. Negative Auswirkungen auf meine Selbstwahrnehmung hatte ich dabei nicht. Anfangs wurde ich vielleicht ein bisschen euphorisch, aber das ist nun ganz sicher eine ausgesprochen angenehme Nebenwirkung. Ich fühlte mich eher wieder wie mein altes Selbst. Ein wunderbares Gefühl.
An deiner Stelle würde ich jetzt aber tatsächlich bis morgen warten, sonst könntest du Probleme mit dem Schlafen bekommen.
Ich kann dir nicht versprechen, dass das Venlafaxin bei dir hilft, eines ist jedenfalls sicher. In der Packung wird es keinerlei Wirkung entfalten. :-) Wenn du merkst, dass es nichts für dich ist, kannst du es jederzeit absetzen. Nach nur kurzer Einnahme wird es garantiert keine negativen Absetzsymptome geben.
Ach so, ich biete mich gern als seelischer Mülleimer an. (Auch dafür hätte ich vor der Therapie keine Kraft gehabt.)
LG Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Harmonie am 27 September 2016, 18:24:16
Hallo LostSoul,
was mir auffällt, ist, wie unsicher du bist, was die Einnahme von Antidepressiva betrifft - zu recht, machst du dir Gedanken und googelst oder liest Beipackzettel!
Allerdings musst du dir im Klaren sein, dass dort ALLE Nebenwirkungen, die jemals irgendwer bekommen hat, aufgelistet werden müssen - ABER KEINES der genannten auf DICH zutreffen müssen!

Du hast keine Kinder, denke ich mal, oder sonstwen, den du rund um die Uhr zu Hause versorgen musst?
Da wäre wirklich nachzudenken, ob du zur Einstellung der Medikamente entweder in einer Tagesklinik oder stationär "betreut" untergebracht, eine gute Unterstützung hättest.
Du hast dort immer Ansprechpartner, Schwestern, Pfleger, Therapeuten, Ärzte usw. und eben auch "Gleichgesinnte"...vielleicht ist das doch ein Weg für dich, damit du dich in der momentanen Situation nicht zu sehr allein fühlst.

Lass es dir mal durch den Kopf gehen...

Deine Gesundheit steht an erster Stelle!
Was nützt eine Ausbildungsstelle, wenn du dort nicht arbeiten kannst...weil du krank bist...



Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 27 September 2016, 18:35:51
Hey lostsoul.
In 3 Wochen! Da ist doch super! Ich habe 4 Monate gewartet.  Aber es hat sich gelohnt.

Antidepressiva nehme ich übrigens nicht. Auch aus Angst und weil Studien sagen, nur bei schweren Depressionen sollte man welche nehmen und selbst dann helfen sie nur einem Teil der Patienten. Bei mittelgradigen oder leichten kann auch Psychotherapie reichen. Ich kann ja immernoch welche nehmen, wenn es nicht reicht.

Und das mit der Ausbildung: wenn du es schaffst, mach es weiter. So wie du erzählst, gibt es dir bestimmt ein gutes Selbstwertgefühl, wenn du es wirklich schaffst! Und Arbeit kann auch Stabilisieren. Ich bin nun seit 12 Wochen zu Hause und ab nächster Woche arbeitslos. Mache dann erstmal nur einen Minigolf und Prüfungsvorbereitung (Weiterbildung). Aber ich habe keine feste Alltagsstruktur mehr. Das ist echt hart, denn ohne Struktur grübelt man noch mehr.
Aber an sich, bist du natürlich jung. Und selbst ich mit 30, mache jetzt nochmal einen Cut und fange neu an. Manche auch noch später. Manchmal braucht man halt ein Reset.

Heute habe ich mit meiner Therapeutin über Selbstvorwürfe gesprochen. Das war hart, aber aufschlussreich. Sie meinte, das sei eine Form der Gefühlsregulation. D.h. Hinter den Selbstvorwürfen stehen vermiedene Gefühle. In meinem Fall Scham, Schuldgefühle, Angst und Trauer. Sie hat mich ermutigt, mal darüber nachzudenken statt über die Vorwürfe und damit ins Fühlen zu kommen.
Ich dachte nachher: stimmt. Im Grunde bringt die depressive Leere und das Grübeln auch mit sich, dass man das Schmerzvollle nicht spüren muss. Ich geh also mal auf die Suche danach :-)
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 27 September 2016, 18:37:29
Minijob....nicht Minigolf :-D
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 27 September 2016, 18:47:23
Hey June!
Minigolf klingt aber auch nicht schlecht. Hab ich seit Jahren nicht mehr gespielt. :-)

Also ich bin wirklich kein Freund von Medikamenten (oder Ärzten - wenn ich ehrlich bin), normalerweise nehme ich nicht einmal Aspirin, Paracetamol oder andere frei verkäufliche Pillen, aber manchmal sind sie eben doch hilfreich. (Sowohl die Ärzte als auch die Medis)
Harmonies Idee mit der Tagesklinik zur Einstellung finde ich deswegen eigentlich ganz gut. Zu bedenken ist allerdings, dass es unter Umständen sehr lange dauern kann bis das richtige Mittel in der richtigen Dosis gefunden wird.
Egal wie du dich entscheidest, LostSoul, ich hoffe, dass du den richtigen Weg findest.
LG Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 27 September 2016, 19:15:40
Tagesklinik ist natürlich auch gut. Allerdings habe die auch meist Wartezeit.
Der Vorteil wäre auch, du könntest eine kleine Auszeit nehmen....In der Zeit bist du ja AU geschrieben.
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 27 September 2016, 19:33:23
Guten Abend, sind ja doch noch ein paar Antworten, freut mich sehr.. :)

@hardworking fool: Ja, das war wohl wirklich Glück, dass ich doch noch so schnell einen Therapeuten gefunden habe.. Habe aber auch lange genug rumtelefoniert, teilweise wurde ich unfreundlich abgefertigt am Telefon, was mich wieder total runtergezogen hat. War dann froh, als endlich jemand zeitnah einen Termin hatte.. Hat auch gute Bewertungen im Internet, deswegen bin ich recht zuversichtlich.. Weiß jemand, ob die Psychotherapie in der Institutsambulanz genauso gut ist wie bei einem niedergelassenen Therapeuten?

Ok das klingt ja gar nicht so schlecht, euphorisch zu werden wäre wirklich eher eine positive Nebenwirkung. Aber jeder reagiert eben anders auf Medikamente. Werde es morgen früh auf jeden Fall mal wagen eine zu nehmen und dann drüber berichten.. Auch wenn ich immer noch ziemliche Angst habe, aber sterben werd ich wohl nicht davon...

@Harmonie: Ja da hast du recht, bin wirklich sehr unsicher und der Gedanke, dass in meinem Gehirn irgendwelche Vorgänge verändert werden macht mir Angst.. Kenne auch leider jemanden, der durch Antidepressiva richtig gefühlskalt geworden ist und auch jetzt nachdem er sie schon lange nicht mehr nimmt einfach nur noch ein Eisklotz ist dem alles egal ist.. Ich weiß, kann auch tausend andere Gründe für so eine Entwicklung geben, aber ich hab einfach Panik davor, auch so zu werden...

Nein ich habe keine Kinder.. Das stimmt allerdings, die Ausbildung bringt nichts wenn ich ständig krank bin und es mir so elend geht.. Es ist ja nicht nur die Psyche, sondern auch körperlich. Durch die schlaflosen Nächte bin ich nur noch erschöpft und ständig krank, hatte jetzt jeden Monat eine Erkältung, hab ständig Kopfschmerzen, Bauchschmerze, etc... Körperlich konnte bei mir nix gefunden werden deswegen ja auch die Überweisung meines Hausarztes zum Psychiater..

@ Junehoney: Ja woanders hätte ich auch mehrere Monate warten müssen, hab wirklich alle abtelefoniert die ich im Internet gefunden habe.. Ist einfach schrecklich, wenn man krank ist aber solange auf Hilfe warten muss..
Hmm die Angst, dass es überhaupt nichts bringt, die Tabletten zu nehmen hab ich eben auch. Halte auch nicht viel von Psychopharmaka, gerade weil man soviel schlimmes darüber hört. Aber ich werde es trotzdem wenigstens einmal probieren und schauen ob es etwas bringt, absetzen kann ich sie immer noch..

Das ist ja das Problem, es fällt mir jeden Tag so schwer aus dem Bett zu kommen, gerade zur Frühschicht. Dadurch dass ich nachts kaum schlafen kann, bin ich Tagsüber wie gerädert, krieg meine Arbeit kaum mehr auf die Reihe und denke eigentlich die ganzen 8 Stunden auf der Arbeit nur noch und kann mich auf nichts konzentrieren. Zur Nachtschicht ist es am schlimmsten, bin immer todmüde und schlafe oft fast ein, vorallem frühs auf der heimfahrt, hatte auch schon mehrmals Sekundenschlaf, weil ich körperlich so sehr erschöpft bin... Ich wünschte ich könnte die Ausbildung einfach zuende bringen aber momentan schaff ich es einfach nicht.. Nächste Woche haben mein Freund und ich eigentlich einen Urlaub gebucht, ich hoffe, dass ich dann etwas Ablenkung bekomme und mich wenigstens ein bisschen erholen kann... Wenn ich weg vom Alltag bin kann ich oft meine Sorge für kurze Zeit vergessen, das dauert dann aber meist nur wenige Tage, bis die negativen Gedanken wieder kommen...

Also bringt dir die Therapie auf jeden Fall etwas so wie du schreibst? Das ist ja meine letzte Hoffnung, dass sich überhaupt noch etwas bessert. Und ich denke, gerade wenn man mit einer neutralen Person mal über all seine Sorgen reden kann und einem neue Wege aufgezeigt werden, wie man seine Probleme lösen kann, dass sich das positiv auf einen selbst auswirkt...

LG LostSoul

Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 27 September 2016, 20:03:41
Hallo LostSoul,

Schichtdienst ist echt hart. Es soll ja Leute geben für die Nachtschichten ein Klacks sind, aber irgendwie kann ich das nicht glauben. Nicht auf Dauer. In meinem Job gibt es tatsächlich viele, die sich darum reißen weil's mehr Kohle bringt, aber ich find's nur furchtbar. Dabei muss ich keine Maschinen bedienen, bei mir geht's nur um Überwachung, aber da darf man natürlich trotzdem nicht schlafen.
Im Moment wäre das für mich leider kein Problem. Ist ziemlich wurscht, was ich tue, ob ich frei habe, Tagschicht oder was auch immer: Ich kann einfach nicht schlafen.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass es einen gravierenden Unterschied macht zu was für einem Therapeuten man geht. Eigentlich glaube ich nicht einmal, dass die verwendete Methode so absolut entscheidend ist. Gut, eine klassische Psychoanalyse im Sinne Sigmund Freuds wäre wahrscheinlich nichts für mich (ich schaue den Leuten gerne ins Gesicht, wenn ich mich mit ihnen unterhalte und vor Fremden auf der Couch rumflätzen?? Bitte nicht.) aber auch die kann helfen.
Mein Problem ist, dass ich nur alle zwei Wochen zur Therapie gehen kann. Wenn dann noch ein Urlaub dazwischen kommt, dann kann so eine Therapiepause ganz schön lang werden. Da war ich dann schon ganz schön froh über meine chemischen "Krücken." Ich freue mich jedenfalls schon auf morgen. Dabei bin ich anfangs mit ebenso viel Begeisterung zur Psychotherapie gegangen wie zu einer Wurzelbehandlung beim Zahnarzt. :-)

Nur nicht unterkriegen lassen! Fool
 
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 27 September 2016, 21:40:24
Ja und genau deswegen fühle ich mich noch schlechter.. Weil ich weiß, dass es viele Leute gibt, die gut damit klar kommen und die meisten meiner Arbeitskollegen (die weitaus älter sind als ich) immer fit auf Arbeit sind, gut gelaunt und keine Probleme mit den Arbeitszeiten haben. Man fühlt sich dann wie ein Versager, der zu schwach ist und einfach nichts auf die Reihe bekommt.. :( Dabei würde ich gerne wie jeder andere einfach auf Arbeit gehen, meine 8 Stunden arbeiten und glücklich wieder heim fahren, aber das geht schon lange nicht mehr. Nach Feierabend komm ich zu Hause an und es arbeitet weiter in meinem Kopf, über alles, über das ganze Leben und den für mich nicht vorhandenen Sinn des ganzen....

Was machst du denn beruflich wenn ich fragen darf? Ich muss leider Maschinen bedienen und wenn man da nicht bei der Sache ist passiert schnell mal ein Fehler, kann auch sehr teuer werden... Gerade die letzten Wochen waren richtig schlimm, hab eigentlich nur noch Mist gebaut auf Arbeit, deswegen bin ich über die drei Wochen Krankenschein auch erstmal echt froh, um irgendwie versuchen zur Ruhe zu kommen..
Ja das mit dem nicht schlafen können kenne ich.. Meistens lieg ich die halbe Nacht wach und wenn ich dann eingeschlafen bin wache ich ständig wieder auf.. Mehr als 4 Stunden maximal schaffe ich schon lange nicht mehr zu schlafen.

Ok dann bin ich schon mal beruhigt.. Wenn man direkt in einer Klinik zum Psychologen geht bekommt man ja schnell ein anderes Bild von der ganzen Sache. War damals ja schon mal in einer Psychiatrie, zum Glück nur 4 Wochen.. War für mich die Hölle eingesperrt zu sein und nicht mehr über mich selbst bestimmen zu können, deswegen versuch ich solche Kliniken zu meiden. Auch wenn es sicher viele gibt, denen eine stationäre Therapie hilft, aber für mich wäre es nix.. Bei meinem ersten Freund damals wurde später eine Schizophrenie festgestellt, er war monatelang in der Klinik, hab ihn oft besucht und die Menschen die ich dort drin gesehen hab und wie dort mit vielen umgegangen wurde... Werd ich nie vergessen, war ja damals erst 14 und irgendwie hängt mir auch das noch ziemlich nach und hab oft noch die Bilder davon im Kopf.. Menschen die nur noch wie Roboter rumgelaufen sind, rumgeschrien haben, fixiert werden mussten. Schrecklich... Die Ambulanz befindet sich nur eben in solch einer Klinik, aber da muss ich dann wohl durch...

Aber ich muss sagen, ich freu mich auch schon etwas auf die Therapie, vorallem weil man weiß dass einem endlich geholfen wird und damit der erste Schritt zu Besserung gelegt ist. Auf jeden Fall werd ich morgen die erste Tablette vom Venlafaxin nehmen und dann mal berichten wie es mir ergangen ist.. Schlimmer als es jetzt ist kanns eigentlich gar nicht werden.. Gerade jetzt ist mein Freund wieder zur Nachtschicht gegangen und alleine fängt man noch mehr an über alles nachzudenken als man es eh schon tut..

LG
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 27 September 2016, 21:59:36
Hey lostsoul.

Dass ist doch eine gute Lösung. Probier das Venlafaxin einfach mal aus. Vielleicht ist es ja wirklich hilfreich.

Wegen dem Job: in einer Depression sieht man eben Vieles negativ. Da ist es ja klar, dass du die Arbeit aktuell nicht gut findest und erst recht nicht freudestrahlend davon gehst.
Puh, Schichtarbeit an der Maschine. Das stelle ich mir auch echt mühsam vor. Vielleicht ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für eine Entscheidung.  Aber eine Auszeit wäre ja vielleicht wirklich gut. Und dann kannst du ja nochmal später entscheiden, ob das das Richtige ist.

Psychotherapie in solchen Ambulanzen soll gut sein. Viel Qualitätssicherung, neuester wissenschaftlicher Stand und eben kurze Wartezeiten. Die Hauptsache ist aber, dass du dich wohlfühlst, der Therapeut dich wertschätzend behandelt, ernst nimmt und dir ein Gefühl gibt, dass du dich gut unterstützt fühlst. Das ist das Allerwichtigste.
Ich kannte meine Therapeutin aus einem Vortrag und wusste direkt Die oder Keine. Lass dich einfach von deinem Gefühl leiten. Und dann ist es halt wichtig, sich auch zu trauen alles, was dich belastet anzusprechen. So profitierst du am Meisten.
Gute Nacht, hoffentlich! ;-)
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 27 September 2016, 22:22:38
So, habe mich jetzt hier mal mit dem selben Name angemeldet, find das Forum echt gut, dass einem zugehört wird und versucht wird zu helfen. :)

@ Junehoney: Ich hoffe es.. Bin bei Medikamenten nur leider immer etwas paranoid und denke gleich das schlimmste. Selbst wenn ich mal nur Antibiotika bekommen habe, musste ich mir immer den ganzen Beipackzettel durchlesen und mir wurde ganz schlecht wenn ich die Nebenwirkungen nur gelesen habe.. Keine Ahnung ob sowas auch schon krankhaft ist, dass ich immer denke mir passiert alles was da drin steht.. Aber es nützt ja nichts, irgendwie muss mir ja geholfen werden.

Es fängt ja schon frühs an, wenn der Wecker klingelt und ich mir nur denke, dass ich doch auch einfach den ganzen Tag im Bett liegen bleiben könnte und nichts tun und das sowieso alles keinen Sinn hat. Man verdient Geld um sich Dinge zu kaufen, die einem sowieso keine Freude mehr machen. Es wirkt alles so sinnlos. Mir fällt es wirklich schwer, an jedem Tag irgendetwas positives zu sehen... Werde ja dann nach den drei Wochen mit den Medikamenten sehen, ob es mir besser geht, die Therapie hat ja bis dahin auch angefangen. Würde sehr gerne dann wieder arbeiten können, wenn ich die Kraft dazu finde. Hab auch irgendwie Angst vor einer Kündigung wenn ich solange ausfalle...

Kann man denn, wenn die Chemie beim Therapeuten nicht stimmt sich einfach einen anderen suchen oder macht das die Krankenkasse nicht mit wegen Kostenübernahme? Klingt auf jeden Fall schon mal gut, wenn dort die Qualität der Behandlung stimmt. Hoffe nur dass sich dann auch genug Zeit für mich genommen wird und ich nicht wie beim Psychiater nach 10 Minuten abgefertigt werde. Bin froh, wenn ich endlich mal mit jemanden in Ruhe über den ganzen Mist reden kann.. Mit meinen Eltern kann ich es nämlich nicht wirklich und sonst habe ich auch niemanden der mich wirklich versteht...

Dir auch eine Gute Nacht. :) Müde bin ich gerade absolut nicht, werde dann später versuchen irgendwie zu schlafen.

LG
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 28 September 2016, 03:19:08
Hallo LostSoul und guten Morgen!

Noch mal zurück zum Thema Nachtschicht. Ich bin überzeugt davon, dass die meisten Leute damit ganz massive Probleme hätten. Stell Dir doch mal eine Verkäuferin, einen Gärtner, Verwaltungsangestellte, Lehrer, Automechaniker etc. vor und überlege wie sie reagieren würden, wenn man von ihnen verlangte, auch nur eine einzige Woche lang nachts zu arbeiten. Der Aufschrei wäre laut genug dein Gehör dauerhaft zu schädigen. :-)

Was meinen Job angeht, nur so viel: Ich arbeite (als winziges Rädchen im Getriebe) mit an der Behandlung und Betreuung ganz besonderer Menschen.

Zur Therapie: Normalerweise gibt es erst einmal 5 probatorische Sitzungen zum gegenseitigen Beschnuppern, dann kann man entscheiden ob die Chemie stimmt. Falls nicht, kann man zu jemand anderem gehen. Ist der Krankenkasse normalerweise lieber als eine endlose Therapie die nichts bringt. Gerade in so einem Institut sollte der Wechsel relativ einfach sein. In seltenen Fällen kann es auch sein, dass dich der Therapeut ablehnt. Das sollte man aber dann nicht persönlich nehmen. Kann viele Gründe haben, z.B. wenn jemand mit dem Krebstod eines nahen Verwandten nicht zurecht kommt und der beste Freund des Therapeuten gerade wegen der gleichen Krankheit im Sterben liegt. Häufiger wird es so sein, dass der Therapeut der Meinung ist, dass eine andere Form der Therapie besser passen würde.
Die Sitzungen dauern i.d.R. 50min. Nicht wundern, wenn das Gespräch dann unter Umständen relativ abrupt beendet wird. Der Zeitplan der Therapeuten ist meist extrem kurz getaktet.

Ob du deinen Job riskierst wenn du in der Ausbildung länger ausfällst, kann ich dir nicht sagen. Dazu kenne ich mich zu wenig mit rechtlichen Fragen aus.  Wichtiger ist m.E., dass du erst mal etwas für deine Gesundheit tust.

Alles Gute
Fool (Vielleicht sollte ich es auch mal wieder mit Schlafen versuchen.)
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: nubis am 28 September 2016, 07:54:34

Werde es morgen früh auf jeden Fall mal wagen eine zu nehmen und dann drüber berichten.. Auch wenn ich immer noch ziemliche Angst habe, aber sterben werd ich wohl nicht davon...


Also - von einer Tablette wirst du sicher nicht sterben - und vermutlich auch sonst nicht viel merken.
Wenn du den Beipackzettel aber noch einmal durchliest und gut auf jede Körperregung achtest, jedes Räuspern deutest und dich schön darauf konzentrierst - dann findest du sicher eine 'Nebenwirkung'^^

Kleiner Scherz ;-)

Jetzt mal ernsthaft: natürlich KÖNNEN Nebenwirkungen auftreten - wie bei jedem Medikament und bei jeder Behandlung.
Müssen aber nicht.
Und es steht abzuwägen, was Schlimmer ist: wenn man dabei ist sein Leben zu verlieren, kann man auch mal eine kleine Nebenwirkung in Kauf nehmen.
Wenn der Schaden größer ist als der Nutzen bringt es natürlich nichts - dann sollte man mit dem Arzt reden und ein anderes Medikament ausprobieren - aber das weiß man nicht nach einer Tablette, sondern erst nach regelmäßiger Einnahme über mehrere Monate - im Verlauf derer die (möglichen) Nebenwirkungen dann eh abgeklungen sein sollten.




Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 28 September 2016, 08:07:39
Guten morgen Lostsoul!

Ich kann deine Ängste gut verstehen. Aber den Beipackzettel würde ich wirklich nicht lesen. Da kriegt man ja schon vom Lesen all die Symptome.
Probiers aus und wenn du dann wirklich irgendeine besondere Veränderung bemerkst, kannst du ja immernoch in den Beipackzettel gucken bzw. mit dem Arzt drüber sprechen.

Das mit der Sinnlosigkeit kenne ich. Aufstehen, Arbeiten und am Ende des Tages ist man erschöpft und fragt sich, was soll das noch.
Vielleicht kannst du versuchen dir privat 1 positive Sache pro Tag vorzunehmen, sodass wenigstens dein Privatleben Sinn ergibt.
Und wegen der Auszeit: weil du 3-6 Wochen eine Reha oder eine andere Behandlung machst, darfst du nicht gleich gekündigt werden.
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 28 September 2016, 16:21:41
Hallo LostSoul,
wie geht es Dir? Noch am Leben, nehme ich an?!

Ich hatte heute eine sehr produktive Therapiesitzung  in der es mal wieder um Überforderung etc. ging und da stellte mir meine Therapeutin eine Frage die ich ausgesprochen komisch fand. (Komisch im Sinne von merkwürdig.) Sie wollte wissen, ob ich die Sitzungen bei ihr als anstrengend empfinde. Also ich weiß ja nicht wie es den anderen hier geht, aber ich brauche danach eigentlich immer eine Pause. Je intensiver das Gespräch desto anstrengender finde ich es. Heute war ich nach den 50min klatschnass - und das hing sicher nicht nur damit zusammen, dass ich einen zudicken Pullover trug. Eigentlich ist Therapie wie Sport, danach ist man auch oft schweißgebadet, soll aber trotzdem gesund sein. :-)

Viele Grüße
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 28 September 2016, 17:07:11
Oh ja. Therapie ist anstrengend. Ich schwitze da auch immer....Im übertragenen Sinne und echt :-D
und ich bin danach immer total platt, will alleine sein, Tagebuch schreiben und mich ausruhen. Ansprechbar bin ich da nicht. Daher habe ich die Sitzung immer um 15Uhr. Denn morgens geht gar nicht. Da ist dann der ganze Tag hin.
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 28 September 2016, 17:41:16
Hi Junehoney,

phew! Da bin ich ja froh, dass ich nicht die einzige bin, der es so geht. Aber ganz ehrlich, die Frage ob das anstrengend ist... also ich fand sie ziemlich blödsinnig. 
Ich gehe zwar meistens vormittags, so gegen 11:00, aber danach brauche ich entweder einen Besuch in der nahegelegenen kleinen Buchhandlung (toller Laden, aber gefährlich! --- Ja, ich gebe es zu, ich bin Bookaholic) oder eine halbe Stunde bis Stunde im Park, Notizen machen. Gibt da eine ziemlich abgelegene Stelle wo seltenst jemand vorbeikommt. Direkt nach Hause geht nicht, denn da gäbe es eventuell Fragen, wie es war, oder so. Und das geht nun wirklich so etwas von überhaupt gar nicht.
Manchmal leiste ich nach so einer Sitzung gedanklich Abbitte bei meinen früheren Schülern. :-)
Dass so ganz einfache Fragen so dermaßen schwierig zu beantworten sein können, hätte ich nie geglaubt.
Viele Grüße!
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 28 September 2016, 18:15:10
Guten Abend.. :)

Ja ich lebe noch.. ^^ Mir gehts naja.. geht so, könnte besser sein. Habe heute früh um 10 mich mal an die Venlafaxin heran gewagt und hatte ein mehr als nur komisches Gefühl als ich sie geschluckt habe, weil ich nicht wusste was passiert. In der ersten Stunde hab ich gar nix gemerkt, aber dann hatte ich einen unglaublichen Drang mich zu bewegen, konnte meine Hände und Füße kaum still halten.. Und so bin ich dann zweieinhalb Stunden raus spazieren gegangen. Mir war auch etwas schwindelig, wie wenn man leicht angetrunken ist. Sonst nichts weiter beobachtet, hab es mir schlimmer vorgestellt. Jetzt abends hab ich immer noch diese innere Unruhe und muss mich die ganze Zeit bewegen. Gibt sich das mit der Zeit wieder?

Das mit der Nachtschicht stimmt. Leute die es noch nie gemacht haben in ihrem Berufsleben würden auch kaum damit klar kommen. Aber viele kennen es ja nicht anders, und gerade die Älteren in meiner Firma, die den Job schon seit Jahrzehnten machen, müssen ja auch irgendwie damit klargekommen sein, sonst wären sie jetzt nicht mehr dort. Aber vielleicht ist es auch wirklich nicht das richtige für mich.. Auch weil ich eigentlich jeden Tag das selbe mache auf Arbeit, es gibt keine großen Herausforderungen.. Aber wenigstens die Ausbildung muss ich jetzt mal irgendwie zuende bringen, danach kann ich immer noch was anderes suchen.

Ok dann will ich mal hoffen, dass es gleich von Anfang an mit dem Therapeuten passt. Gerade weil es so schwer ist, einen kurzfristigen Termin zu bekommen. Hatte ja vor einigen Jahren schon mal eine Therapie begonnen, da hatte auch alles gepasst, aber ich hatte es dann abgebrochen, weil ich eben dachte es geht mir wieder gut und ich brauch das alles nicht mehr. Diesmal werd ich es aber auf jeden Fall durchziehen.

Das mit der positiven Sache am Tag versuche ich eigentlich immer. Und wenn es nur eine Kleinigkeit ist.. Heute wars eben, dass ich einfach mal draußen war, war auch schönes Wetter gewesen und hat mal gut getan bisschen in der Natur zu sein und einen freien Kopf zu bekommen.. Man versucht eben kleine Dinge zu finden, die das Leben noch lebenswert machen. Tagsüber gelingt das ja noch ganz gut, aber sobald man dann abends wieder daheim sitzt denkt man wieder über alles nach, was es noch für Sinn macht.

Kann mir noch nicht vorstellen, dass so eine Therapiesitzung anstrengend sein kann, aber vielleicht wirds mir auch mal so ergehen, das weiß man ja vorher nicht. Man wird sicher mit vielen Dingen konfrontiert, mit denen man sich sonst nie auseinander gesetzt hat.. Finde es aber eher befreiend, endlich mal alles loswerden zu können und professionelle Hilfe zu bekommen. Kanns jetzt auch kaum noch abwarten, dass die Therapie endlich beginnt, denn nur mit Tabletten nehmen kann und will ich mich nicht wirklich abfinden..

LG 
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 28 September 2016, 18:49:15
Guten Abend!

Sich jeden Tag etwas Gutes tun ist garantiert eine hervorragende Idee. Theoretisch versuche ich das auch, stelle aber dann oft abends im Bett fest, dass ich es mal wieder "vergessen" habe. :-(

Irgendjemand hat mal behauptet, dass bei den meisten Antidepressiva die Nebenwirkungen nach etwa zwei Wochen verschwinden. Wie lange es dauert, bis die positiven Effekte eintreten ist wohl unterschiedlich. Sertralin z.B. habe ich fast drei Monate genommen ohne irgendeine Veränderung zum Guten zu bemerken. Hatte allerdings auch praktisch keine Nebenwirkungen.

Wie lange dauert denn die Ausbildung noch? Natürlich wäre es gut, wenn du sie erfolgreich beendest, aber ist das wirklich ein "muss"? (Hilfe, ich klinge ja schon wie meine Thera!)

Das ist übrigens genau das, was ich an der Therapie so anstrengend finde. Die Therapeuten hören ganz genau zu was du sagst und vor allem wie du es sagst. Und dann haken sie nach. Hat manchmal fast etwas von einem Vorstellungsgespräch, da passt man auch auf was gesagt wird.
Natürlich ist es auch befreiend, es tut gut, sich mal alles von der Seele reden zu können, mal im Mittelpunkt zu stehen, ohne dass man ständig auf andere Rücksicht nehmen muss. Und ganz im Vertrauen, es kann auch manchmal sehr lustig sein. Ich habe jedenfalls schon festgestellt, dass meine Therapeutin allmählich einen ziemlich schwarzen Humor entwickelt. Ganz offensichtlich mein schlechtes Vorbild. :-)
LG Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 28 September 2016, 19:12:01
So gehts mir leider auch.. Gerade unter der Woche, wenn ich arbeiten gehe verläuft eigentlich jeder Tag gleich, aufstehen, auf Arbeit gehen, heim kommen und den Rest des Tages bis man wieder ins Bett muss auf dem Sofa sitzen und nichts tun.. Egal ob ich Früh-, Spät- oder Nachtschicht habe, der Ablauf des Tages ist immer der selbe und dann fragt man sich oft wozu man das alles noch macht und was das Leben überhaupt noch lebenswert macht... Es erscheint einem dann alles so sinnlos und man denkt sich, wenn man tot wäre, wäre es auch egal.

Habe heute mal mit meiner Mutter telefoniert und ihr alles erzählt.. Als sie das mit den Tabletten erfahren hat, hat sie nur gemeint ich brauche doch sowas nicht und sollte das besser nicht nehmen weil es zu viele Nebenwirkungen hat. Soll ja lieber erstmal nur Therapie machen. Ist natürlich gerade in meiner Situation sehr förderlich für meine Genesung wenn man sich sowas anhören kann. Bin auf jeden Fall gespannt, ob ich nach den zwei bis drei Wochen einen Unterschied merke. Jetzt bin ich auf jeden Fall einfach nur total aufgedreht und könnte den ganzen Tag durch die Gegend rennen... Sehr unangenehm.

Die Ausbildung dauert noch ein einhalb Jahre.. Und wenn man zu lange krank ist müsste man ein halbes Jahr hinten dran hängen um seine Prüfung machen zu können. Wäre jetzt nicht so dramatisch für mich.. Mir ist es eher wichtiger, dass ich endlich wieder gesund werde. Auf Dauer wird wohl eine längere Pause besser sein als alle paar Wochen wegen Krankheit auszufallen, da hat ja auch niemand was davon. Naja geht auch darum, dass man immer Druck von außen hat, von meinen Eltern, von meinem Freund, die natürlich wollen, dass ich endlich mal was abschließe in meinem Leben und mir selbst wäre es auch lieber.

Aber immer noch besser so, als beim Psychiater wo man nur mal paar Worte miteinander wechselt und wieder nach Hause geschickt wird. Finde es gut, wenn auch mal nachgehakt wird. Denn oft gibts ja noch Dinge im Unterbewusstsein, über die man selbst nicht weiß, dass sie einen noch Belasten. Und ich denke gerade die ganze Mobbing Geschichte von damals hat mir ganz schön zugesetzt.. Hab auch schonmal irgendwo gelesen, dass Menschen die früher gemobbt wurden später stärker zu einer Depression neigen.

LG

Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 28 September 2016, 19:49:21
Guten Abend zusammen.

Lostsoul: Noch 1.5 Jahre....Immerhin die Hälfte hast du geschafft ;-)
Kann dich gut verstehen, dass du die Therapie herbeisehnst. Ich sammle auch schon lange, was ich Alles erzählen will. Dann mache ich mir vor der Sitzung immer eine Liste und schaffe dann doch nur einen Bruchteil zu erzählen. Aber gut. Dann ist es wenigstens nicht so oberflächlich.
Jeden Tag was Positives machen, ist bei mir meist auch Rausgehen. Ich habe eh eine agitierte Depression, also statt dauernde Antriebslosigkeit oft innere Unruhe und Bewegungsdrang. Ws. weil ich auch noch eine Posttraumatische Belastungsstörung habe, die bringt auch viel Anspannung mit sich.
Aber ab sich, ist es doch gut, dass du probiert hast das Antidepressivum zu nehmen und es nicht so schlimm war, wie du es dir vorgestellt hast.

Hardworking Fool: Das mit dem Ertappt-werden von der Therapeutin, das kenne ich auch. Sie hören halt das Wichtige raus :-D
Ich schäme mich auch manchmal, aber sie kriegt es hin, dass ich ihr glaube, sie findet mich, trotz meiner Kranken Gedanken, ganz in Ordnung.
Einmal musste ich auch lachen, weil sie mich total entlarvt hat, wie negativ und destruktiv ich denke. Ich habe davon erzählt, dass ich bei sozialen Kontakten immer gehemmt und misstrauisch bin, weil ich so viele Negative Erfahrungen gemacht habe. Und dass ich denke "mit mir stimmt was nicht. Ich bin nicht liebenswert usw."
Da meinte sie: "Das kann ich gut verstehen, wo Sie so schlechte Erfahrungen gemacht haben. Aber glauben Sie mir, dass viele Menschen denken, mit ihnen stimmt was nicht? Also sie sind nicht alleine damit."
Da hab ich gesagt: "Ja, aber bei den anderen stimmt es auch nicht. Nur bei mir stimmt es, dass mit mir was nicht in Ordnung ist."
Da meinte sie leicht lächelnd und zwinkernd: "Ja, natürlich. Mit IHNEN stimmt was nicht. Sie sind quasi das Alien und alle anderen sind normal, ne?"
Da wurde mir schon klar, wie absurd das ist. Aber da sieht man mal wie tief sich Mobbing und Zurückweisung einbrennt.
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 28 September 2016, 20:37:13
Naja mehr als die Hälfte, die Ausbildung geht insgesamt 3 1/2 Jahre. ;) Ach wenns darum geht, was ich alles erzählen will, glaube da wäre ich in einem Jahr noch nicht fertig.. Hab einfach dafür dass ich noch so jung bin schon zuviel scheiße im Leben mitmachen müssen, was mich immer noch belastet und womit ich einfach nicht abschließen kann. Die Therapie ist echt meine letzte Hoffnung, gerade weil ich auch oft schon gedacht hab, alles zu beenden. Aber andererseits weiß ich, dass das keine Lösung ist..

Hmm, aber das positive bei dir ist dann wenigstens, dass du deinen Alltag noch bewältigen kannst dadurch dass du so aktiv bist. Ich hab zwar auch ab und zu solche Phasen, wo ich am liebsten den ganzen Tag irgendwas machen will, aber das kommt eben immer seltener vor. Ich muss mich jeden Tag regelrecht dazu zwingen mal raus zu gehen, den Haushalt zu schmeißen, usw..
.
Ja klar, aber hab irgendwie auch Angst abhängig von einem Medikament zu werden und dann nie wieder ohne zu können. Wäre halt schön, wenn mans auch so irgendwie hinbekommt, so dass man irgendwann keine Tabletten mehr braucht.

Mobbing und ständiges ausgegrenzt werden brennt sich wirklich tief ein, merk ich selbst immer wieder. Bin auch ein sehr misstrauischer Mensch geworden, weil ich immer wieder verletzt wurde. Erst vor einigen Wochen hat sich ein eigentlich guter "Freund" von mir abgewendet und den Kontakt abgebrochen ohne auch nur irgendeinen sinnvollen Grund zu nennen. Sowas zieht einen extrem runter und man fragt sich immer wieder was an einem so verkehrt ist. Man versucht wieder jemanden zu vertrauen und wird doch immer wieder enttäuscht..
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 28 September 2016, 20:49:11
Dann ist ja gut, dass deine Therapie bald los geht. Dann brauchst du bestimmt irgendwann keine Medis mehr.

Wegen dem Misstrauen habe ich einfach Niemandem mehr gesagt, wie es mir wirklich geht. Daher habe ich mich auch sehr einsam gefühlt. Ist ja klar, wenn man Niemandem sagt, wie es geht, kann es auch ja Keiner verstehen.
Meine sogenannte "beste Freundin", der ich schon relativ viel erzähle, für meine Verhältnisse, hat mich nun auch total enttäuscht. Sie wusste, wie schlecht es mir geht, hat sich aber nie gemeldet. Meine Therapeutin hat mich dann ermutigt, ihr mehr davon zu erzählen, wie ed mir geht.
Und als ich sie einen Abend total verzweifelt angerufen habe, weil ich Suizidgedanken hatte, hat sie zwar zugehört, meinte aber dann. Du musst das mit deiner Therapeutin besprechen. Ich kann so viel Nähe nicht aushalten. Da war mir klar, dass ich mich auf sie auch nicht verlassen kann. Meine Therapeutin meinte dann, das sei eben für Freunde zu viel und ich könnte sie anrufen, wenn es mir so schlecht geht. Das finde ich zwar super lieb, aber ich weiß nicht, ob ich das wirklich machen würde.
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 28 September 2016, 21:33:20
Guten Abend, liebe Mitstreiter im Kampf gegen die Depression!
Oje, was für eine aggressive Wortwahl! :-)

Also so ein bisschen mehr Antrieb fände ich eigentlich gar nicht schlecht. Im Augenblick geht es mir zwar relativ gut, aber irgendwie ist alles so furchtbar anstrengend. Den Job kriege ich noch irgendwie auf die Reihe, aber mein Haushalt.... Schwamm drüber (das wäre zumindest mal eine sehr gute Idee.)
Es gab allerdings schon Zeiten in denen ich es nicht mal geschafft habe die Lebensmittel die ich mit viel Mühe eingekauft habe auch irgendwie zu verbrauchen.

Junehoney, das ist ja gerade der Unterschied zwischen Freundinnen und Therapeuten. Letztere haben gelernt wie sie mir derartigen Problemen umgehen müssen und wissen wie sie sich davor schützen können, sich emotional zu sehr zu engagieren. Überleg dir doch mal, wie die Sache andersherum ausgesehen hätte. Deine Freundin erzählt dir, dass sie an Selbstmord denkt. Wie reagiert man in so einer Situation? - Leider ist diese Frage bei mir zur Zeit ziemlich akut. Eine sehr gute Freundin von mir leidet seit Jahren an Depressionen. Gestern hat sie mir per sms mitgeteilt, dass sie die Therapie abbrechen will, weil das alles keinen Sinn hat und sie eigentlich nur noch Schluss machen will.
Das Angebot Deiner Therapeutin solltest du im Notfall wirklich nutzen. Sie hätte es dir nicht gemacht, wenn sie die Befürchtung hätte, dass du es missbrauchst.

LostSoul, das Problem ist ja, dass uns nicht nur die anderen herunter ziehen, sondern dass wir (zumindest die meisten von uns, nehme ich an) furchtbar gut darin sind, uns selber auch noch niederzumachen. Ich habe beispielsweise die Lektion "Alle anderen sind besser als du" so perfekt verinnerlicht, dass ich tatsächlich angefangen habe mit meiner Thera zu streiten als sie mir irgendwann sagte, ich dürfe Fehler machen weil das was ich tue auf alle Fälle "gut genug" sei. Ich habe ihr auf's entschiedenste widersprochen und ihr minutenlang erklärt, warum ich keinesfalls gut genug für irgendetwas bin sondern im Gegenteil abgrundtief schlecht und böse. So einen Schwachsinn muss man sich erst mal geben!

LG Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 28 September 2016, 21:53:05
Ja, das ist echt das Problem. Die Depression macht halt, dass man so negativ denkt. Meine jetzigen Kontakte sind alle super lieb zu mir, aber in meinem Kopf schreien die alten Wunden und ich vertraue Niemandem. Real ist das nicht, aber es überkommt einen einfach so.

Wegen meiner Freundin. Naja. Also ich bin ja noch nicht so lange krank. Jedenfalls nicht akut. Die letzte depressive Phase hatte ich vor 15 Jahren. Wenn meine Freundin akut in einer Krise steckt, dann kümmere ich mich um sie und frage sie regelmäßig, wie es ihr geht. Und bei Suizidgedanken hätte ich ihr angeboten zu mir zu kommen.
Meine Kollegen und andere Freunde (mit denen ich bisher nicht so eng war), fragen häufiger nach, als sie und finden ihr Verhalten (nicht bei mir melden) auch merkwürdig. Zumal ich sie seit frühester Kindheit kenne und sie selbst Psychologin ist.
Naja....Vielleicht war sie ja trotzdem überfordert.
Und ws. Hast du recht, hardworking Fool, dass meine Therapeutin es besser aushält und weiß, dass ich es nicht ausnutzen würde. 
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 28 September 2016, 22:57:37
@Junehoney: Man liest nur leider oft von Leuten, die von den Medis dann nicht mehr loskommen, gerade was Absetzerscheinungen angeht.. Ich google aber wahrscheinlich auch viel zu viel, war schon immer so, auch bei anderen Krankheiten sofort google gefragt und immer gleich das schlimmste gedacht obwohl es am Ende harmlos war.

Ich habe oft meinen "Freunden" gesagt wie es mir wirklich geht und ihnen von meinen Problemen erzählt und vieles anvertraut. Und am Ende deswegen nen Arschtritt bekommen, weil sie mit sowas kranken ja nix zutun haben wollen und nur noch genervt waren. Deswegen steh ich mittlerweile auch komplett alleine da. Klar ich hab paar Bekannte mit denen man mal einen trinken gehen kann, das wars aber auch schon. Echte Freunde hatte ich noch nie, da man gerade in schweren Situationen irgendwann gemerkt hat, wie scheißegal man doch eigentlich ist.
Meinem Freund zum Beispiel hab ich auch immer alles erzählt, wollte auch dass er sich mal wenigstens über Depressionen informiert um es besser zu verstehen. Aber er verstehts einfach trotzdem nicht, er kanns nicht nachvollziehen wie es einem so schlecht gehen kann und wie eine Therapie da helfen soll.. Geht nicht in seinen Kopf hinein deswegen hab ichs mittlerweile auch aufgegeben.

Ist doch gut, dass du deiner Therapeutin wenigstens vertrauen kannst und sie dir Ihre Hilfe so anbietet. Da weiß man wenigstens dass man nicht komplett alleine ist. Und das Freunde dann immer damit kommen, dass sie nicht helfen können weil sie keine Therapeuten sind kenne ich, konnte ich mir schon oft genug anhören. Vorher wird immer gesagt "Ja ich bin immer für dich da" und am Ende wird man trotzdem allein stehen gelassen.

@hardworking fool: Na immerhin bekommst du deinen Job noch hin.. Gab auch schon Tage auf Arbeit an denen ich einfach zwischendurch Pause machen musste, weil mir einfach alles zuviel wurde. Haushalt, naja ab und zu hab ich einen richtigen Aufräumwahn und alles muss ordentlich sein aber grad die letzten Wochen bleibt immer mehr liegen und ich merk wie ich mich manchmal noch nicht mal dazu aufraffen kann, den Abwasch zu machen oder mal eine Waschmaschine anzuschmeißen.

Hatte damals auch einen Freund, der mir oft gedroht hat sich das Leben zu nehmen, meist am Telefon oder per SMS. In so einer Situation ist man oft einfach nur verzweifelt und weiß auch nicht mehr wie man helfen soll. Irgendwann hab ichs aufgegeben und bin nicht mehr drauf eingegangen. Heute lebt er immer noch, ist aber in Therapie, was bei solchen akuten Problemen besser hilft als jeder gute Freunde denke ich. Klar ich wäre auch für jeden da, der mit solchen Problemen zu mir kommt, sowas ist selbstverständlich in einer Freunschaft. Aber wenns ein Dauerzustand über Wochen und Monate wird, weiß man irgendwann nicht mehr was man tun soll...

Geht mir genauso, ich denke auch oft ich kann nichts und bin eigentlich nichts wert. Vorallem wenn andere einem jahrelang sowas eingeredet haben. Und gerade weil ich in meinem Leben noch nicht wirklich was erreicht habe im Gegensatz zu anderen in meinem Alter.. Aber andererseits denk ich dann an Leute denen es eigentlich noch viel schlechter geht.

Wenn ich so nachdenke müsste ich eigentlich glücklich sein. Ich hab eine große und schön eingerichtete Wohnung mit perfekter Lage, hab einen Partner schon seit fast vier Jahren und wir wohnen zusammen, hab eine Ausbildung und verdiene dort auch schon ziemlich gutes Geld. Kann mir dementsprechend einiges leisten, besitze zwei Autos, wir fahren einmal im Jahr in den Urlaub... Eigentlich ein Leben was sich andere auch gern wünschen würden. Und trotzdem gehts mir so beschissen und ich bin so verdammt unglücklich. Ich verstehs einfach nicht.. :(
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 29 September 2016, 07:39:06
Hey lostsoul und hardworking Fool.

Arbeit hinkriegen ist ja immer relativ. ;-)
Ich habe mich jahrelang gezwungen. Ich hatte Schmerzen (mein Rücken ist total kaputt + chronische Kopfschmerzen), war übermüdet und abends habe ich geweint und hatte Suizidgedanken. Nur der Gedanke an meine Kinder konnte mich davon abhalten. Am nächsten Morgen habe ich mich trotzdem rausgequält, Tabletten eingeschmissen gegen die Schmerzen und weiter gings.
Wie Fool schon sagte: im Grunde ist da die Depression vorprogrammiert.
Und dann sieht man halt Alles negativ, auch wenn man vllt. Eigentlich positive Dinge im Leben hat.
Meine Therapeutin hat mir daher aufgegeben abends mindestens 1 positive Sache in ein Buch zu schreiben. Das ist schwer, aber es hilft tatsächlich auch mal was Positives zu sehen.
Bei dir lostsoul hört es sich fast so an, als wenn du die negativen Erfahrungen, die du gemacht hast noch verarbeiten musst, damit es dir besser geht.
Da nützt einem auch Urlaub und Autos nichts. Das sind Wunden, die erstmal heilen müssen. Aber das wirst du hoffentlich mit Hilfe der Therapie schaffen. Ich drücke dir die Daumen dafür.
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 29 September 2016, 08:45:25
Guten Morgen zusammen!

Also ganz ehrlich, Junehoney, die Arbeit die ich im Moment mache nicht hinzukriegen wäre an sich schon eine Leistung. Da ich z.Zt. dankenswerterweise ziemlich geschont werde, habe ich nun einen Posten wo ich im wesentlichen nichts anderes tue als andere zu überwachen und zu beobachten - also im Grunde Dauerfernsehen mit extrem langweiligem Fernsehprogramm.

Das mit den verlässlichen Freunden kenne ich auch nur zu gut. Ich hatte eine "Beste Freundin" die genau wusste, dass sie mich auch mitten in der Nacht anrufen konnte, wenn es ihr schlecht ging. Ich hab sie als eine Art Privatcoach durchs Referendariat "geprügelt," bin mit ihr zu Prüfungen gefahren um ihr gegen die Prüfungsangst zu helfen. Kurz ich war ständig für sie da. Alles natürlich kostenlos und ohne irgendeine Gegenleistung zu erwarten. Als sie dann mit meiner Hilfe ihre Ausbildung erfolgreich beendet hatte (vorher hatte sie schon zwei oder drei Studiengänge abgebrochen), brauchte sie mich nicht mehr. Sagt euch der Begriff heiße Kartoffel etwas? :-( Jedenfalls habe ich es dann irgendwann einmal gewagt, sie um Hilfe zu bitten. Ich kam nicht einmal dazu zu erklären, was das Problem war, schon hatte sie aufgelegt. Auch der 2., 3., 4. und 5. Versuch in den nächsten Tagen wurde gnadenlos abgeblockt. Was ich eigentlich von ihr wollte, hat sie nie erfahren. Hat sie ganz offensichtlich auch nicht interessiert, dabei hätte es ja sein können, dass ich nur ein Pfund Mehl gebraucht hätte. (Wir waren quasi Nachbarn) Kurze Zeit später ist sie dann weggezogen. Danach habe ich nur noch ein einziges Mal von ihr gehört: Sie lud mich zum Polterabend ein um mir zu zeigen, was für einen tollen und vor allem wohlhabenden Fisch sie sich geangelt hat. Tat irgendwie ein bisschen weh. ;-(

LostSoul, einer der gefährlichsten Gedanken, den du je entwickeln kannst, ist: "Eigentlich müsste ich glücklich sein." Ich habe mir sogar endlos lange Listen gemacht in denen ich penibel aufgezeichnet habe, wie viele Gründe ich doch hätte glücklich zu sein. Danach fühlte ich mich erst so richtig mies und schäbig. So ein "Schoßkind des Glücks" mit einem (beinahe) perfekten Leben!
>Subjektiv habe ich das damals tatsächlich so gesehen, objektiv gäbe es vielleicht doch so ein paar negative Aspekte; alleinerziehend, behindertes Kind, finanzielle Probleme wegen nicht gezahltem Unterhalt...!
Was war ich doch für ein erbärmliches Etwas das es nicht schaffte ständig himmelhoch zu jauchzen und meinem Schöpfer auf Knien zu danken, wie gut es mir geht.
Aber ganz ehrlich, selbst dem reichsten Menschen der Welt geht es nicht gut wenn er krank ist. Da hilft weder Urlaub, noch eine ganze Flotte von Luxuskarossen, ein Dutzend Penthousewohnungen oder was dir sonst noch einfällt.

Viele Grüße
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 30 September 2016, 11:07:47
So, will auch mal wieder schreiben.. Konnte in der ersten Nacht von Mittwoch auf Donnerstag überhaupt nicht schlafen, war aber auch am Tag dann nicht müde. Also über 24 Stunden wach gewesen und erst gestern Abend konnte ich endlich schlafen. Hab die Tablette gestern morgen weggelassen, weils mir wirklich schlecht ging davon, war total neben der Spur die ganze Nacht.. Und weiß auch ehrlich gesagt nicht ob ich es nochmal versuchen soll. Vielleicht ist es einfach nicht das richtige Mittel für mich. Heut gehts mir zum Glück etwas besser..

So gehts mir im Endeffekt auch, dass es mehr ein Sich jeden Tag auf Arbeit quälen ist.. Und irgendwann macht der Körper und die Psyche schlapp. Hab auch oft Schmerzen, vorallem Rücken und Kopf Schmerzen hab ich eigentlich so gut wie jeden Tag.. Jetzt wo ich Krankenschein hab und mich erholen kann, gehts mir zumindest körperlich etwas besser. Aber was soll man machen, man muss ja arbeiten, irgendwo muss das Geld herkommen..

Genau so einen "Freund" hatte ich auch schon. Immer da gewesen wenn irgendwas war und dann braucht man irgendwann mal selbst Hilfe ist man abgeschrieben. Zu mir wurde dann komplett der Kontakt abgebrochen von einem auf den anderen Tag und ich hab seitdem nie wieder was gehört obwohl ich mir immer den Arsch aufgerissen habe. Sowas tut einfach nur weh und man fragt sch womit man sowas verdient hat. Vorallem weil es mir immer wieder passiert, schon seit Jahren. Hab das Gefühl ich bin einfach zu nett und müsste endlich zum Arschloch werden um nicht jedes mal so enttäuscht zu werden...

Das mit dem Liste machen hab ich auch schon mal gemacht, da fällt einem einiges ein was einen eigentlich glücklich machen sollte.. Aber irgendwann hab ich eben auch mal gemerkt das materielle Dinge nicht alles im Leben sind.. Klar Geld mag für den Moment glücklich machen, ein schickes Auto auch, aber irgendwann merkt man, dass es nicht das ist, was man braucht um glücklich zu sein.. Nur was muss überhaupt passieren, damit es einem gut geht und man glücklich ist? Das ist eher die Frage, die ich mir selbst nicht beantworten kann.

LG
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 30 September 2016, 12:23:10
Hallo LostSoul,

das mit dem Zu-nett-sein kenne ich. Arschlöcher haben es ganz entschieden viel leichter im Leben, aber was soll man machen? Ich kann einfach nicht aus meiner Haut. Helfersyndrom?
Vor kurzem habe ich allerdings schon gedacht; Halt! Stopp! Das geht jetzt zu weit! Hat doch tatsächlich eine Kollegin nachts um 1/2 4 bei mir angerufen weil sie "Schmerzen in der Hand" hatte. Geht's noch?!
Und was mache ich Narr? Gebe ihr eine Tube Voltaren, die Adresse von einem Ärztehaus und wünsche ihr gute Besserung und eine gute Nacht, statt dass ich sie zum Teufel schickte und sie gefragt hätte, ob sie noch alle Tassen im Schrank hat.
Wer danach den Rest der Nacht bis kurz vor'm Weckerklingeln wach gelegen ist, dürfte wohl klar sein. Der Fluch der guten Tat. :-?

Was passieren muss, dass man glücklich ist? Komische Frage, die wohl jeder Narr nur für sich selbst beantworten kann. Materielle Dinge sind es bei mir eindeutig nicht, aber ich versuche Kants kategorischen Imperativ ("Handle so, dass die Maxime deines Handelns allgemeines Gesetz werden könnten.) einigermaßen in die Tat umzusetzen und mich so zu verhalten, dass ich mich abends mit gutem Gewissen selbst im Spiegel anschauen kann. Wenn ich das schaffe, kommt das Gefühl dem "Glück" nahe.
Vor kurzem hat mir eine meiner "Kundinnen" erzählt, dass sie sich jedes mal freut, wenn ich Dienst habe, weil ich "einer der wenigen Lichtblicke" in diesem Haus sei. Da ging's mir richtig gut und ich war tatsächlich glücklich.

An deiner Stelle würde ich unbedingt nochmal zu deinem Arzt gehen und über die Wirkung der Pille sprechen. Es gibt sicher noch andere Möglichkeiten.

Toi, toi, toi
Fool 
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 30 September 2016, 12:52:43
Hey liebe Leidensgenossen.

Lostsoul, gut du hast es probiert mit dem Medikament. Allerdings muss man sie ja leider jeden Tag 2-4 Wochen nehmen, um die echte Wirkung zu spüren. Sprich vllt. nochmal mit deinem Arzt drüber.

Zu dem zu nett sein....Ja das ist auch mein Problem. Meine Therapeutin meinte letztes Mal schon: "Können Sie eigentlich auch wütend sein!?" Ich so: "Ja, klar, oft, aber meistens heimlich. " Was ein Scheiß.

Ich habe schon früh ein Helfersyndrom entwickelt. Da meine beste Freundin seit der Grundschule von ihren Eltern misshandelt wurde und mein Bruder unter Schizophrenie litt und Alle überfordert waren mit seinen Halluzinationen und Wahnvorstellungen. Da musste ich ja helfen und selbst möglichst unauffällig sein.
Also, Fool, das mit der Kollegin, hätte mir auch passieren können. ;-)
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 30 September 2016, 13:24:24
Ach, zum Thema glücklich sein....Da gibt es einen tollen Vortrag von einem Psychologieprofessor bei YouTube.
Der sagt, die wichtigsten Grundvariablen sind:
Freiheit (eigene Wünsche und Bedürfnisse wahrnehmen und erfüllen, Entscheidungen treffen, Veränderungen usw.)
Begeisterung (sich für irgendetwas kindlich begeistern)
Und Verbundenheit (sich mit Anderen verbunden fühlen, Kontakte mit Menschen haben)
Ich finde er hat recht. Ist halt nur nicht so leicht. Aber ich arbeite dran.
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 30 September 2016, 13:54:42
Prima! Ich hab in meinem ganz persönlichen "Privatknast" die Freiheit zu wählen. ---> Ob ich auf Anordnungen aus der Chefetage mit "Ja" oder "Jawohl" antworte. :-P

LG Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 30 September 2016, 14:46:55
So ist es leider.. Ist man nett, wird man verarscht und benutzt und hat kaum richtige Freunde. Ist man ein Arschloch, ist man überall beliebt. Warum das so ist muss man auch nicht verstehen. Ich würde gerne zum Arschloch werden, macht einiges leichter. Ein Bekannter von mir hat mal erzählt, dass er seit er damals von seiner Partnerin nur ausgenutzt und belogen wurde, er gefühlskalt geworden ist, nichts mehr an sich ranlässt und ihm alles egal geworden ist. Da frag ich mich, kann man wirklich so werden, wenn man vorher ein emotionaler und hilfsbereiter Mensch war? Und wenn ja wie schafft man es?
Das mit deiner Kollegin kommt mir bekannt vor.. Sobald sich jemand meldet, und auch wenn er sich monatelang nicht gemeldet hat, und etwas von mir braucht, spring ich sofort und mach es auch noch. Eigentlich total dumm und man fragt sich, was mit einem nicht stimmt dass man immer wieder auf solche Menschen reinfällt obwohl man genau weiß, dass sie einen nur ausnutzen.

Materielle Dinge machen mich auch nicht glücklich. Nicht dauerhaft glücklich. Eine Zeit lang hatte ich immer einen regelrechten Kaufrausch, hab mir jede Woche irgendwas bestellt, nur um dieses kurze Glücksgefühl zu spüren. Aber mittlerweile hab ich gemerkt dass es auch nichts bringt.
Manchmal hatte ich auch den Gedanken daran, ob mich ein Kind glücklich machen würde, gerade wenn ich immer glückliche Familien draußen gesehen hab.. Dann würde es zumindest wieder eine sinnvolle Aufgabe in meinem Leben geben. Aber nur deswegen sollte man wohl kein Kind in die Welt setzen.. Seltsame Gedanken die ich da hab, aber so ist das eben, wenn man zwanghaft etwas sucht, an was man sich klammern kann, um den eigenen Leben wieder einen Sinn zu geben.

Wegen dem Medikament: Zum Arzt komm ich erst übernachste Wochen wieder, da wir nächste Woche für paar Tage wegfahren. Heute ist dort leider niemand mehr da. Ja klar braucht es ein paar Wochen bis es wirkt, aber mir war nach einer Tablette schon so komisch im Kopf und gerade nachts diese seltsame Angst die ich hatte.. Ich weiß auch nicht, aber das belastet mich zusätzlich zur Depression noch mehr, will ja nicht komplett durchdrehen.

LG LostSoul


Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 30 September 2016, 16:16:36
Es kommt aber wirklich auf die Menschen an.
Es gibt viele Arschlöcher. Aber es gibt auch tolle Menschen. In meinem alten Heimatort sind die Leute sehr egoistisch, verbohrt, engstirnig....Mit den Meisten habe ich keinen Kontakt mehr.
In meinem neuen Heimatort habe ich sehr viele sehr liebe Menschen kennengelernt. ABER ich kann nicht mehr vertrauen. Sie können noch so toll und hilfsbereit sein. Dauernd denke ich: ob das hält? Ob sie es ernst meinen? Das ist echt so dämlich. Aber es ist drin.

Wegen den Medis: ich kann dich total verstehen! Ganz ehrlich: dann lass es erstmal. Es bringt doch nichts, wenn es dich noch mehr belastet. Antidepressiva helfen eh nicht Jedem. Und vielleicht reicht ja die Therapie und eben das, was du da lernst.
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 30 September 2016, 17:26:56
Mag sein, dass es tolle Menschen gibt. Aber ich bin seitdem ich denken kann immer nur an Anschlöcher geraten. Gerade bei denen, wo ich dachte, es sind deine besten Freunde wurde ich dann doch eines besseren belehrt. Einer sagte mal zu mir ich habe es nicht anders verdient als scheiße behandelt zu werden. Was sowas in einem auslöst kann sich bestimmt jeder vorstellen. Man denkt man ist nichts wert und gehört eigentlich gar nicht hier her und würde man sterben dann vermisst einen eh niemand. Mittlerweile hab ich einen regelrechten Hass auf die meisten Menschen entwickelt. Menschen tun anderen weh, machen andere grundlos fertig, es wird gelästert ohne ende egal wo man hinkommt, sie nutzen andere nur für Ihren eigenen Vorteil aus, usw.. Ich finde es einfach nur krank und will am liebsten manchmal gar nicht mehr zu dieser Gesellschaft gehören.
Ich vertraue auch niemanden mehr, denn immer wenn ich vertraut habe wurde ich wieder enttäuscht und stand am Ende alleine da.

Ja werde es auch erstmal lassen. Hab eh viel zu viel Angst am Ende abhängig zu werden. Und der Gedanke, dass in meinem Gehirn etwas verändert wird gefällt mir auch nicht wirklich, ist ja schon ein ziemlicher Eingriff.. Ich fang erstmal die Therapie an und dann schau ich mal weiter.

LG
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 30 September 2016, 17:46:28
Hallo LostSoul,

Also einen tollen Menschen kann ich dir zeigen! Er bzw. sie treibt sich gerade in einem Forum mit dem Titel nur-ruhe.de herum. Wenn du ins Badezimmer gehst und in den Spiegel schaust, kannst du sie sogar sehen. :-)

Schönen Abend und ein tolles Wochenende!

LG Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 30 September 2016, 18:05:13
Danke, ist lieb gemeint. :) Aber was nützt es einem wenn man sich selbst toll findet und sich mag, wenn es aber sonst keiner tut? Man fühlt sich dann einfach ziemlich allein. Klar ich persönlich finde, dass ich zum Beispiel ganz gut aussehe und auch einen guten Charakter habe, aber leider bin ich die einzige die diese Ansicht hat da ich von anderen Leuten immer nur negatives zu hören bekommen und dann fängt man an zu zweifeln ob vielleicht doch was dran ist, dass man vllt ein schlechter Mensch ist...
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 30 September 2016, 18:16:14
Hey?! Falls es Dir noch nicht aufgefallen ist. Du bist nicht Ich und Ich bin nicht Du.
Keiner bin ich auch nicht, selbst wenn ich nur ein simpler Narr bin. Also untersteh dich, meinen Beitrag als unnütz abzutun. :-)

Ich habe nichts darüber gesagt, ob du dich toll finden sollst oder nicht. Ich habe nur zum Ausdruck gebracht, dass du meiner bescheidenen Meinung nach ein toller Mensch bist.
LG Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 30 September 2016, 18:36:34
Das wäre auch schlimm, wenn ich denken würde ich wäre du. Glaub dann hätte ich ein gewaltiges Problem. :D

Aber danke, ist mal schön sowas zu hören. :) Auch wenns von jemanden ist, den ich nicht kenne.

Ein anderes Problem von mir ist auch, dass ich schwer mit Verlusten umgehen kann. Also zum Beispiel wenn ein guter Freund plötzlich den Kontakt abbricht, dann mache ich mir Ewigkeiten einen Kopf über das Warum, und was ich falsch gemacht habe und denke immer an die ganzen guten Zeiten und kann einfach nicht damit abschließen, dass es vorbei ist. Kennst du das auch?

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 30 September 2016, 18:44:03
@ LostSoul .... Also sooo schlimm sind meine Gedanken nun auch nicht. Also zumindest nicht immer...
:-)
Hmm. Ich glaube, man kann jemanden ganz gut kennen lernen, auch wenn man nur schriftlich kommuniziert. Texte zu interpretieren war lange genug sozusagen mein tägliches Brot. Tatsächlich habe ich sogar eine sehr gute Freundin die ich seit Jahrzehnten kenne - obwohl wir uns noch nicht ein einziges Mal gesehen haben. Wir schreiben uns nur. Eine ganz altmodische Brieffreundschaft - aber sehr intensiv.

Das mit dem nicht abschließen können. Das kenne ich nur zu gut. Ich versuche zwar mich dann auf die Erinnerung an gute Zeiten zu konzentrieren, aber der Schmerz bleibt.

LG Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 30 September 2016, 22:07:32
Das habe ich auch nie behauptet. ;)

Ich hatte mal viele Brieffreunde, ist aber schon lange her, damals war ich noch 12 Jahre oder so.. Mittlerweile läuft ja alles nur noch über WhatApp, Facebook und Co. Ist auch sowas was mich sehr stört an der Gesellschaft. Früher ist man zu jemanden hin und hat sich einfach getroffen. Heute gehts nur noch über Soziale Netzwerke, wer die meisten Likes auf ein Bild hat, wer wieviele Freunde hat. Finde das mehr als krank. Das macht es nur noch schwerer wahre Freunde zu finden, weil alles so schnelllebig ist, Leute werden einfach ausgetauscht, sobald sie nicht mehr ins Bild passen.

Gerade das ist es ja, was mir am meisten weh tut. Der Gedanke an schöne Zeiten. Und zwar weil ich genau weiß, dass es nie wieder so werden wird. Ich denk dann an schöne Erlebnisse mit Freunden die ich hatte, dass man sich mal eine Zeit lang so gut verstanden hat und dann soll alles einfach vorbei sein? Das will ich immer nie wahr haben..
Denke auch sehr oft an meine Kindheit, wie schön und einfach das Leben noch war. Und dann wünscht man sich zurück in den Sandkasten, als es noch keine Probleme, keine Depressionen gab. Man war glücklich, hat viel gelacht und einfach gelebt. Klingt jetzt vielleicht kindisch aber ich denke ziemlich oft an diese Zeit...

LG LostSoul.

Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 01 Oktober 2016, 08:01:49
Guten Morgen LostSoul,

meine Brieffreundschaft begann erst als ich so 18 oder 19 war. Reiner Zufall. Long Story. ;-)

Ja, das mit den angeblich sozialen Netzwerken nervt mich auch. Du würdest mich deshalb auch weder bei Facebook, what is los, oder wie die ganzen Dinger heißen, finden. Selbst wenn ich dir Namen, Adresse, Schuhgröße und Lieblingsessen verraten würde. :-))

Hmmm. Besser Erinnerungen an gute Zeiten als an schlimme Ereignisse. Aber wer sagt denn, dass es nie wieder besser werden kann? Ich wehre mich mit Händen und Füßen gegen diesen Gedanken.
Die Hoffnung stirbt zuletzt und erst wenn sie tot ist, werde ich aufgeben!

Ich wünsche Dir einen schönen Tag.
LG Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 01 Oktober 2016, 10:09:00
Guten Morgen!

Leider hält ja gerade der Gedanke: "Es wird nie besser." Oder "früher war Alles schöner." davon ab Freunde zu suchen und zu finden. Denn das wird zu einer selffullfilling Prophecy!
Bei mir war es auch genau anders herum. Es gab früher auch schöne Zeiten. Aber es gab viel Mobbing, Abbrüche und Enttäuschungen. Heute ist es mit den meisten meiner Kontakte besser. Nur dass eben mein Vertrauen kaputt ist. Aber das ist ja auch nur in meinem Kopf. Meine Therapeutin sagt, das kann man neu lernen.

Jetzt erstmal Kaffee trinken.
Tschüß ;-)
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 01 Oktober 2016, 12:22:29
Guten Morgen/Mittag...

Zwar gut geschlafen heute, aber dafür wieder die schlimmsten Alpträume gehabt, wie ich das hasse. Dementsprechend nun auch die Laune.. -.-

Nur leider ist es heutzutage schwerer geworden Leute kennenzulernen, die auf eine ernsthafte Freundschaft aus sind. Wir leben nun mal in einer Wegwerfgesellschaft und das wird sicher auch nicht besser werden.

Hab auch schon oft überlegt mich von Facebook abzumelden. Eigentlich ist es der größte Mist und alles andere als sozial. Mehr Oberflächlichkeit geht gar nicht mehr... Aber wenn man heutzutage die sozialen Medien meidet steht man noch mehr als Loser da. Fing schon damals an, als alle ein Smartphone hatten, außer ich, weil ich der Meinung war ich brauch sowas nicht. Konnte mir oft genug Sprüche deswegen anhören, da sieht man mal wie krank die Menschheit ist.

Naja Freundschaften, die kaputt sind, werden nie wieder kommen. Wenn der andere den Kontakt abgebrochen hat, was soll man da tun? Gekämpft hab ich lange genug, bei einigen sogar mehrere Jahre, aber gebracht hat es mir nichts außer noch mehr Enttäuschung. Und dann denkt man eben an die schönen Zeiten und warum alles so gekommen ist und was man falsch gemacht hat.

Mobbing gabs bei mir auch seit der fünften Klasse.. Seitdem ist mein Leben immer schlimmer geworden. Die Zeit davor war eigentlich die schönste meines Lebens, deswegen denk ich auf so oft an meine Kindheit zurück. Manchmal denk ich aber auch, dass es besser ist niemanden mehr zu vertrauen, denn so kann man auch nicht mehr verletzt werden..

LG Lostsoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 01 Oktober 2016, 19:00:17
Guten Abend LostSoul!

Ich will dir ja nicht ständig widersprechen, aber ich wehre mich entschieden gegen die Aussage, dass Leute die nicht bei Gesichtsbuch sind Loser seien.

Preisfrage: Und als du dann "endlich" ein Smartphone hattest, hat sich dadurch irgendetwas verändert?

Ich gebe zu, dass es ungewöhnlich ist, wenn man in der heutigen Zeit zur Not auch ohne Smartphone überleben könnte, aber es ist tatsächlich machbar. :-)

Als ich vor bald 3 Jahren meine 2. Ausbildung angefangen habe, musste ich mir mehr als ein Grinsen verkneifen. Da hieß es nämlich: Während der Arbeit Handyverbot. Manche meiner Kollegen bekamen richtige Entzugserscheinungen. Na ja, vielleicht schützt mich mein doch schon weit vorgerücktes Alter (Hüstel, hüstel, warte auf Widerspruch.... Mist, kommt keiner!) vor derartigem Blödsinn. Mir ist es jedenfalls lieber einen einzigen realen Freund zu haben als 5000 Facebookfreunde. Im Zweifelsfall dann lieber gar keine Freunde.

Nichts für ungut.
LG Fool

Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 01 Oktober 2016, 21:52:36
Guten Abend..

Ich weiß, dass man kein Loser ist. Nur man wird von den Leuten so hingestellt und das nervt. Ich brauch den ganzen Mist eigentlich auch nicht, vorallem weil ich merk, dass ich im Endeffekt trotzdem alleine bin. Wenn ich wenigstens nur einen einzigen richtigen Freund hätte wäre ich schon glücklich. Ich brauch keine 1000 Freunde, einer würde reichen.

Ja es hat sich etwas verändert, aber eher zum negativen. Dass vieles nur noch online und über irgendwelche Apps läuft, was man auch bei seinem Umfeld bemerkt. Die Menschen sprechen nicht mehr miteinander sondern hängen nur noch vor dem Ding... Eine Zeit lang war ich auch mal so, bis ich gemerkt hab, dass das nicht das Leben ist. Ich sprech lieber mit Leuten persönlich und unternehme etwas als 24h vor so einem Teil zu hängen...

Bei meiner Ausbildung ist auch Handyverbot und ich kenne das von den anderen Azubis, die selbst in der Berufsschule keine Minute das Handy weglegen können. Und wenn sie es weggenommen bekamen, sind sie richtig unruhig geworden.. Eigentlich traurig so eine Entwicklung, da fragt man sich wie die Leute früher überlebt haben..

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 02 Oktober 2016, 04:57:53
Hallo LostSoul,

lass mich mal nachdenken. Wie haben die Leute früher überlebt? Du meinst so ganz ohne 24h-Erreichbarkeit, Apps die ihnen verraten ob sie gut geschlafen haben und genügend Bewegung bekommen haben, virtuelle Freunde als Ersatz für echte Menschen?!
Das muss ja irgendwann zur Zeit der Dinosaurier gewesen sein. Kann mir nicht vorstellen, dass es tatsächlich noch Leute geben soll, die sich an diese längstvergessene Epoche erinnern.
Ich habe irgendwann einmal versucht, das einem 6.-Klässler zu erklären, dass es früher halt noch keine Handys gab, dass in meiner eigenen Schulzeit die Leute keine Ahnung hatten, was Internet ist. Manche Sachen konnte ich dem Jungen aber auch gar nicht erklären, hätte ich ihm beispielsweise erzählt, über wieviel Speicher mein erster Computer verfügt hat - so kleine Maßeinheiten hätte der wahrscheinlich gar nicht gekannt, hätte ich ihm beschrieben wie groß und schwer die ersten Mobiltelefone waren und was man damit machen konnte: telefonieren, sonst nix, hätte er wahrscheinlich gedacht, ich will  ihn verarschen. Das Prinzip einer landkartengestützten Navigation ohne App hätte er ganz sicher nicht begriffen und wozu man ein Lexikon oder Wörterbücher brauchte? Völlig unverständlich.
Also wie gesagt, ich erwähnte nur, dass ich als ich in seinem Alter war weder Handy noch Internet hatte. Daraufhin fragte er mich allen Ernstes ob es "zu meiner Zeit" überhaupt schon elektrisches Licht gegeben habe.
Kein Kommentar.
Viele Grüße von einem Narren, der sich plötzlich sehr, sehr alt fühlt. Vielleicht sollte ich mich mal in einem Museum bewerben. Als Exponat. ;-)
LG Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 02 Oktober 2016, 06:32:26
Ey.... Ich kenne diese Zeit auch noch und so alt bin ich noch nicht ;-)
Ehrlichgesagt nutze ich das Internet ausschließlich, um mich mit Fremden auszutauschen. So wie hier :-) oder über Nähen. Ansonsten natürlich noch zur Informationsbeschaffung und zum Email und WhatsApp schreiben. Letzteres allerdings auch nur, um Verabredungen zu machen oder ganz kurz Lebenszeichen zu geben. Kommunikation findet ansonsten bei mir tatsächlich noch über das gute alte Telefonieren und Treffen statt :-D Verrückt....Ich weiß :-)
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 02 Oktober 2016, 07:23:00
Hallo Junehoney, guten Morgen!

Das mit dem Alter ist so eine Sache. Schau Dir mal die Zeit an zu der ich meinen letzten Beitrag geschrieben habe: 4:57. Da war ich aber schon seit mindestens 3:30 wach weil die Studenten die in meiner Straße wohnen eine überaus lautstarke Gartenfeier gemacht haben. So viel Energie hätte ich wahrscheinlich nicht mal mit 20 gehabt. Jetzt ist es 7:18 und die feiern immer noch!
Immerhin bin ich NOCH nicht so alt, dass ich die Polizei gerufen hätte. Daran gedacht habe ich aber. So eine kleine Drogenrazzia hätte sich wahrscheinlich auch gelohnt. :-?

Verrückt? Ganz sicher. Willkommen im Club! Soll ich mal schauen, ob in meinem "Irrenhaus" noch Plätze frei sind.

Schönen Sonntag! Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 02 Oktober 2016, 10:36:53
Hey.
Oh ja. Solche Parties macht unsere Nachbarschaft auch. Leider auch in der Woche, wenn man am nächsten Tag 6 Uhr raus muss. Da war ich schonmal nah dran die Polizei zu rufen. Aber es gibt ältere, genervtere Menschen bei uns, die mir zuvor kommen :-D

In deinem Irrenhaus. Nee, ich glaube dafür bin ich zu sensibel. Ich befürchte ja sogar bei positiven Äußerungen was Böses dahinter und bin eingeschüchtert. Wie würde es mir erst bei deinem Anstaltsleiter gehen?
Psychiatrie ist auch ein Graus für mich. Mein Bruder musste ja mit seiner Schizophrenie mehrmals rein. Das brauche ich nicht. Da zitiere ich doch gerne das Buch "Wir behandeln die Falschen" :-D
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 02 Oktober 2016, 12:03:41
Hi!
Ja, ältere Leute sind manchmal ganz praktisch. So etwas gibt's bei uns auch. Hat mich gewundert, dass letzte Nacht nichts passiert ist.
Wobei... ich erinnere mich mit Grausen an eine Sommernachtsparty vor etwas über einem Jahr. Beginn Freitag nachmittag, Ende irgendwann Montag morgens. Als ich zur Frühschicht fuhr, waren die immer noch munter dabei. Damals kam die Polizei x-Mal vorbei. Geholfen hat's: genau nichts. Immerhin hatten sie gestern keine Lautsprecheranlage und jetzt regnet es. Gott sei Dank!

Oje, wenn mein "Anstaltsleiter" wüsste, dass ich öffentlich von einem "Irrenhaus" spreche. Eine Einladung zu "Tee und Gebäck" wäre mir sicher. ,-)
Wenn ich so darüber nachdenke. "Privatknast" u.a. fände er wahrscheinlich auch nicht wirklich toll.
:-)

Falsch ist nur unsere Definition von Normal! Selig die Bekloppten, sie brauchen keinen Hammer!
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 02 Oktober 2016, 13:09:29
Hallo in die Runde..

Ja das mit den nervigen Nachbarn kenne ich und das sag ich obwohl ich noch so jung bin. ^^ Aber war schon immer ein ruheliebender Mensch gewesen, kann das nicht haben wenn ich nachts nicht meinen Schlaf bekomme, kann eh schon immer so schlecht einschlafen.

Und trotz, dass ich hier die pure Ruhe habe und erholt sein müsste, ist heute mal wieder so ein Tag, der einfach nur scheiße ist. Alpträume gehabt und seit dem aufwachen kreisen die Gedanken und es nimmt kein Ende. Mir gehts einfach nur elend und ich würd am liebsten die ganze Zeit nur heulen.. Mal wieder so ein Punkt, wo man sich fragt, ob es überhaupt jemals besser wird...

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 02 Oktober 2016, 14:01:33
@ LostSoul. Es wird besser werden. Ich weiß nur leider nicht wann.

In diesem Sinne: Nicht die Geduld verlieren und niemals aufgeben!

Alles GUte
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 02 Oktober 2016, 14:30:28
Hmm mittlerweile kann ich daran nicht mehr wirklich glauben.. Vorallem weil es sich jetzt schon seit fast 10 Jahren so hinzieht. In der ganzen Zeit ist nie etwas besser geworden, obwohl ich schon mehrere Therapien angefangen habe und in der Klinik war.
Mein Freund hat mittlerweile auch die Schnauze voll, kommt mit solchen sehr geistreichen Kommentaren, dass ich doch mal mit meiner schlechten Laune aufhören soll und dass es ja gar keinen Grund dafür gäbe..
Ich hasse es... -_-
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 02 Oktober 2016, 16:18:52
LostSoul, ich kann dich gut verstehen, es ist wirklich nicht leicht an Besserung zu glauben.

Ich bin zwar erst seit Februar wegen meiner Depression in Behandlung, depressiv war und bin ich aber wahrscheinlich schon fast so lange wie du. Ich habe bloß lange nicht gemerkt, dass es nicht normal ist, wenn man sich immer mehr in ein Schneckenhaus zurückzieht, keine wirkliche Freude mehr empfindet, ständig müde und erschöpft ist auch wenn es dafür keinen Grund gab. Ich kam mir vor als wäre ich innerlich schon längst gestorben, als existiere ich nur noch als seelenloser Roboter. Je schlechter es mir ging, desto krampfhafter spielte ich die Rolle der stets gutgelaunten Spitzenkraft, die mühelos 50 Dinge gleichzeitig schafft und niemals Pause oder Hilfe braucht. Irgendjemand hat nachts um halb 3 ein Problem, kann nicht schlafen oder fühlt sich einfach nur einsam und will reden? Null problemo, ich bin ja da. Ob ich vielleicht gerne um die Zeit geschlafen hätte? Völlig egal, die Anderen waren ja schon längst wichtiger als ich.
Na ja, und eigentlich hat sich ja nicht viel geändert. Ich versuche immer noch, gute Laune zu verbreiten und den Menschen zu helfen, dafür zu sorgen, dass es ihnen gut geht. Mittlerweile versuche ich aber auch auf mich selbst zu achten. Und seit ich dies tue, habe ich zumindest wieder die Hoffnung, dass es irgendwann wieder besser wird. Anders ausgedrückt weigere ich mich zu glauben, dass die Depression unbesiegbar ist.
 
Aber eigentlich wollte ich gar nicht so viel über mich schreiben. Bestell deinem Freund einen schönen Gruß von mir und sag ihm, er ist ein A....h ! *Scherz*
Möglicherweise solltest du gemeinsam mit ihm mal auf YouTube schauen, da gibt's einen Teilzeit-Nerd oder so ähnlich, der einiges über Depressionen veröffentlicht hat, z.B. "5 Dinge, die Menschen mit Depressionen nicht hören wollen."
Ich fand's ganz hilfreich.
LG Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 02 Oktober 2016, 18:11:42
Das ist wohl wahr. Vorallem weil man sich selbst immer fragt, was einem eigentlich fehlt, damit es einem gut geht. Das ist ja das schlimme an der Krankheit. Die letzten Tage hatte ich immer wieder Alpträume von der Arbeit, dass ich gekündigt werden soll, angeschrien werde von meinem Chef warum ich denn krank bin und nur so ein Mist... Deswegen hab ich mir gedacht, ob vielleicht die Arbeit ein Auslöser ist? Wobei ich da eigentlich bis auf die Arbeitszeiten nichts auszustehen hab. Man versucht irgendwann zwanghaft einen Grund für die Ursache seiner Depression zu finden...

Ich war ja wie gesagt schon mehrmals in Behandlung. Einmal mit 13, als ich nach meinem Selbstmordversuch in die Klinik eingewiesen wurde. Danach war ich noch über zwei Jahre zu einer ambulanten Psychotherapie.. Damals war das Mobbing der Auslöser für den Selbstmordversuch und die dauerhaften negativen Gedanken und Zusammenbrüche. Deswegen dachte ich, nach der Schule wird alles besser. Dann gings aber in der ersten Ausbildung weiter, war eine schulische Ausbildung.. Und wieder mal wurde ich als Opfer auserkoren, wurde wieder jeden Tag fertig gemacht und ausgegrenzt, weswegen ich dann gekündigt habe und mir eine Therapeutin gesucht hab.. Nach einigen Monaten ging es mir dann auch wirklich wieder besser. Nächstes Ausbildungsjahr ein neuer Versuch, diesmal eine Ausbildung als Zahnarzthelferin angefangen.. Wieder das selbe Spiel, Mobbing vom Chef und von Kollegen, nur weil ich manche Dinge nicht von Anfang an richtig gemacht habe, wurde sogar vor den Patienten bloßgestellt. Da fragt man sich, warum immer ich? Was ist an mir falsch, dass ich jedes mal das selbe mitmachen muss? Ich habe nie jemanden etwas getan, bin immer nett und hilfsbereit, aber trotzdem macht man mich fertig. Auch da hatte ich irgendwann frühs vor der Arbeit einen Nervenzusammenbruch weil ichs einfach nicht mehr ertragen hab. Hab aber danach nicht wieder einen Therapeuten aufgesucht.. Bis zum Beginn meiner jetzigen Ausbildung hab ich nur einen Nebenjob gemacht, in dem ich relativ gut klar kam. Danach hab ich eben die nächste Ausbildung angefangen die ich ja jetzt bis heute mache. Das letzte mal, dass ich Hilfe in Anspruch genommen hab, war letztes Jahr im Winter, als es mir ohne ersichtlichen Grund auch immer schlechter ging.. Gut ich hatte viel Stress mit Freunden und einige Kontaktabbrüche, aber das war ich ja über die Jahre hinweg schon gewohnt. War da jedenfalls bei einem Psychiater der mir Mirtazapin aufschrieb, war glaube ich 3 Monate weiterhin regelmäßig dort, hab die Tabletten nach paar mal einnehmen auch wieder abgesetzt und es ging mir auch danach noch gut und hab auch keinen weiteren Termin ausgemacht.. So und nun steh ich schon wieder an dem Punkt, an dem es mir so elend geht und ich versteh einfach nicht warum ausgerechnet mir sowas passieren muss... Schon wieder Psychiater, Psychotherapie, Tabletten. Wo soll das noch alles enden und ist mir überhaupt zu helfen? Ich habe mittlerweile wirklich sogut wie alle Menschen verloren, dadurch dass sie mit meiner ständigen schlechten Laune und den Stimmungsschwankungen nicht klar kommen. Und wenns so weiter geht sucht mein Freund sicher auch bald das Weite. Habe ihm mal gesagt er soll sich informieren, hat er auch getan, aber so wirklich nachvollziehen wieso so eine Depression überhaupt entsteht kann er trotzdem nicht.. Ist ihm vielleicht auch nicht übel zu nehmen, er kennts eben nicht. Und eine Freundin die manchmal stundenlang auf dem Sofa sitzt und die Wand anstarrt ist sicher auch nicht gerade angenehm. Das mit dem Video werd ich auch mal probieren, gerade eben weil immer oft solche Dinge von ihm kommen die mehr als unangebracht sind...

Oh man was für ein langer Text geworden.. Aber so ist das eben wenn man sich sonst niemanden mitteilen kann, da sprudelt dann alles mit einmal aus einem heraus..

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 02 Oktober 2016, 19:38:32
Liebe verlorene Seele,

danke für deinen langen Text. Ich wünschte ich wüsste die richtigen Worte um dir zu helfen.

Das mit dem immer wieder einen auf den Deckel bekommen. Echt sch... schlimm. Ich bin jedenfalls froh, dass du von dem Zahnarzt weg bist. Jmd. derartig bloßstellen geht gar nicht. Da könnte ich mich dermaßen aufregen!
Ich kenne das allerdings auch. Es wird erwartet, dass man instinktiv weiß was zu tun ist und wehe man fragt nach. Ist noch gar nicht so lang her, da hat mich meine Vorgesetzte angefaucht als sei ich geistig irgendwo zwischen Bakterium und Amöbe angesiedelt, weil ich es gewagt habe, eine Frage zu stellen. Da habe ich dann auch versucht, mich irgendwie zu rechtfertigen und mich sogar entschuldigt. Aber dann fing ich an nachzudenken und etwas später habe ich sie wegen ihrer Ungerechtigkeit zur Rede gestellt. Allerdings im Gegensatz zu ihr ohne Publikum.
Seitdem wurde ich von ihr nie wieder angefaucht oder blöd angemacht. Andererseits hat sie seitdem auch praktisch kein Wort mehr mit mir gewechselt... Hat sich definitiv ausgezahlt etwas zu sagen. :-)

Ich glaube daran, dass dir zu helfen ist.
Ich glaube nicht, dass es dir ohne Grund schlecht ging / geht.

Ach so, das mit dem Grund für die Ursache der Depression. Vielleicht findest du sie heraus, vielleicht auch nicht. Wichtig ist, dass du die Depression irgendwann überwindest. Für den Anfang solltest du vielleicht versuchen, trotz Depression weiter zu leben - und damit meine ich nicht (nur) dich nicht umbringen, sondern wieder etwas wie Lebendqualität zu finden.
Viel Erfolg auf deinem / unserem Weg!

LG Fool "Sind wir nicht alle etwas Bluna?"
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 02 Oktober 2016, 21:50:11
Danke für deine Antwort..

Ja das fällt vielen schwer für meine Probleme überhaupt noch Worte zu finden. Die meisten haben es aufgegeben, deswegen steh ich auch so alleine da. Einsamkeit ist ein so beschissenes Gefühl. Und selbst wenn man unter Menschen ist, fühlt man sich trotzdem einsam, weil einen niemand versteht.

Seh ich auch so, finds das allerletzte andere fertig zu machen, egal ob vor anderen Leuten oder unter zwei Augen. Sowas hat niemand verdient. Aber den Leuten ist einfach nicht bewusst was sie in einem damit anrichten und wie sie einen innerlich zerstören mit ihren Worten und Taten. Damals war ein Mädchen bei mir auf der Schule, die hat Selbstmord begangen. Davor wurde sie nie beachtet, aber danach kamen dann die ganzen heuchlerischen Mitleidsbekundungen und wie tragisch das ja sei.. Wie ich solche Menschen hasse.
Genau, deswegen macht man ja auch eine dreijährige Ausbildung, weil man von Anfang an alles wissen muss. Kann sowas immer nicht nachvollziehen, wie so jemand überhaupt Ausbilder werden kann. Gefragt hab ich immer sehr viel, aber das war verkehrt. Dann wurde ich auch hingestellt, als wäre ich dumm und könnte nichts. Habe damals auch das Gespräch gesucht, hat aber nichts gebracht, wurde nur angeschrien.. Seit dem Tag bin ich dann auch nicht mehr hin. Und dann fängt das nächste Problem der Arbeitslosigkeit an, was einen auch wieder runter zieht. Denn die Gesellschaft und das persönliche Arbeit verlangt ja regelrecht, dass man immer arbeitet um ein guter Mensch zu sein und bloß nicht als "Hartz4 Assi" wie manche immer so schön sagen zu enden.

Hmm, das komische ist eben, dass ich manchmal wirklich schöne Tage habe. Gestern zum Beispiel war ein richtig guter Tag, war mit meinem Freund draußen Tagsüber, nochmal das schöne Wetter genutzt. Abends sind wir essen gewesen. Hab auch wenig nachgedacht und konnte sogar lachen. Und heute früh wach ich auf und mir gehts sowas von dreckig und das zieht sich über den ganzen Tag hinweg. Kommt dann eben auch oft aus dem nichts dass ich einfach anfangen könnte mit heulen. Da muss doch irgendwas in meinem Unterbewusstsein vorgehen...

Zum Glück bin ich davon weg, dass ich wirklich Selbstmord begehen will. Ich denk zwar noch ab und zu dran, aber gerade wenn ich dann doch mal wieder einen schönen Tag erlebe, weiß ich warum ich es nicht tun werde. Trotz Depression gibts eben auch mal Tage an denen man lachen kann und einem nicht alles aussichtslos erscheint, nur sind diese Tage leider selten..

Den Erfolge wünsche ich dir auch und hoffentlich baldige Besserung. :)

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 03 Oktober 2016, 09:47:04
Guten Morgen,

ist es nicht merkwürdig? Es gibt so viele Menschen, die an Depressionen leiden und trotzdem scheint es den Gesunden unendlich schwer zu fallen auch nur ansatzweise zu verstehen, was das eigentlich ist.

Ich hatte da vor kurzem auch eine Art Aha-Erlebnis. Ich hatte mehrfacht versucht, meiner Mutter mitzuteilen, dass ich krank bin, aber es ging irgendwie nicht. Sie hat das Thema komplett ignoriert. (Das tut sie eigentlich bis heute) Einige Monate später erzählte ich einer etwas weiter entfernten Verwandten davon. Diese kannte das Problem aus eigener Erfahrung und bot mir an, mal vorsichtig bei meiner Mutter nachzufragen.
Ergebnis: Auf die Frage wie es mir so geht, antwortete meine Mutter sie sei der Meinung ich sei noch in psychotherapeutischer Behandlung und würde wohl auch noch Tabletten nehmen. (!!!) 
Bis zu diesem Zeitpunkt war ich eigentlich davon ausgegangen, dass meine Mutter im wahrsten Sinne des Wortes nichts von meinem Zustand wissen wollte. Ich war echt baff, dass sie von meiner Depression weiß und trotzdem jeden Versuch abblockt darüber zu reden.

Aber zurück zu Ausbildung und anderen Katastrophen. Ich war auch einige Zeit arbeitslos und weiß, wie beschissen sich das anfühlt. An Hartz bin ich zwar irgendwie vorbeigeschrammt, aber eigentlich nur weil ich mich lange Zeit geweigert habe die Tatsache zu akzeptieren, dass es auf die Dauer nicht funktioniert wenn man keinen Anspruch auf ALG hat und trotzdem irgendwie weiter leben will. Deshalb hatte ich Hartz noch nicht beantragt als ich die Chance zu der neuen Ausbildung bekam. Diese dauerte übrigens nur 20 Monate, da kann man also schon erwarten, dass jeder Neuling von Anfang an alles weiß. :-))
Erschwerend kam hinzu, dass ich bei dem erwähnten Anschiss schon fertig ausgebildet war und trotzdem nicht instinktiv wusste, wer ein gewisser Herr XY, dessen Namen ich nie zuvor gehört hatte, ist.
Am schlimmsten ist, wenn man auch noch irgendwie aus dem Rahmen fällt. Ich war fast doppelt so alt wie die meisten die mit mir angefangen haben. Das allein hätte wahrscheinlich schon genügt, mich zum Außenseiter zu stempeln, wäre aber mittlerweile irrelevant, da ich nun altersmäßig ziemlich gut ins Bild passe. Das "Kollegium" ist einigermaßen überaltert. :-)
Was sich allerdings nicht ändern wird ist, dass ich mich aufgrund meines bisherigen schulischen und beruflichen Werdegang komplett von meinen Kollegen unterscheide. Standard ist Haupt-/ bzw. Realschulabschluss.  Mit Abitur ist man in meinem derzeitigen Job schon der absolute Exot. Nicht, dass es das nicht gäbe, aber Leute mit Abitur und oder Studium findet man da nur in der Führungsebene und der Verwaltung - und ein reiner Bürojob wäre für mich der Alptraum schlechthin.

Mittlerweile versuche ich es als Kompliment zu sehen, wenn irgendjemand versucht mich runterzuputzen. Motto: "Die ist ja bloß neidisch weil ich anders bin." Klappt nicht immer, aber immer öfter.

Hey! Es gibt auch schöne Tage!  Mögen sie wachsen und sich vermehren und immer zahlreicher werden!

LG Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 03 Oktober 2016, 10:43:16
Guten Morgen,

da hast du Recht. Depressionen sind ja mittlerweile eine Volkskrankheit geworden. Glaube mal gehört zu haben, dass jeder fünfte Mensch in seinem Leben mindestens einmal an einer Depression erkrankt bzw. eine depressive Phase durchmacht. Und trotzdem wird man oft immer so hingestellt, als sei man gar nicht krank und tut ja nur so. Als ich gestern noch mal ein Gespräch mit meinem Freund darüber hatte, meinte er nur, dass für ein Depressionen nur schlechte Laune sind und gegen die kann man ja was machen... Super, das hilft mir auf jeden Fall weiter. -_-

Bei meinen Eltern hab ich das Glück, dass sie mich verstehen. Aber ich möchte sie auch nicht unnötig damit belasten. Es ging ihnen damals wegen mir schlecht genug, meine Mutter hat selbst Schlaftabletten gebraucht, weil sie mit meiner Situation nicht mehr klar kam. Dass ich mich umbringen wollte und in einer Psychiatrie gelandet bin. Meine Eltern haben sich jahrelang Vorwürfe gemacht, deswegen sprech ich das Thema kaum an und versuch wenn sie mal zu Besuch hier sind ihnen die heile Welt vorzuspielen damit sie sich keine Gedanken machen.. Aber manche Leute können vielleicht auch einfach nicht darüber reden, wie deine Mutter? Wer weiß das schon, was in den Köpfen jedes einzelnen vorgeht.

Jetzt bin ich zwar nicht arbeitslos aber eben erstmal paar Wochen krankgeschrieben und muss sagen, dass es mir dadurch dass der Stress der Arbeit wegfällt ich zumindest nachts wieder besser schlafen kann, was ich die ganzen Wochen und Monate zuvor nicht konnte. Da war es normal, dass ich manchmal gar keinen Schlaf hatte und dann zur Frühschicht bin obwohl ich körperlich am Ende war... Aber dauerhaft arbeitslos sein will ich auf keinen Fall. Nur ein etwas ruhigerer Job mit normalen Arbeitszeiten wäre nicht schlecht. Was war denn das für eine Ausbildung, die nur 20 Monate dauert? Meine geht ja leider 3 1/2 Jahre...

Wir haben bei uns in der Berufsschule auch einen, der ist schon 27.. Kommen auch des öfteren mal dumme Spruche von den ganzen "Kindern". Ich halte mich immer raus aus sowas, mir ist egal wie alt jemand ist wenn er eine Ausbildung macht. Allgemein ist meine Klasse der reinste Kindergarten, bin immer froh wenn Freitag ist und ich wenigstens zwei Tage meine Ruhe vor denen habe.. Könnte man denken man hats mit 10jährigen zu tun.. Bei mir in der Firma bin ich immer die jüngste, der Altersdurchschnitt ist ca. bei 50.. Und am nervigsten ist, wenn alle Männer denken, sie müssten sich an einen ranmachen, nur weil ich die einzige jüngere bin. Belastet einen auch, wenn man immer auf sowas reduziert wird.
Also ich kenne viele, die mit Abitur nur eine Ausbildung gemacht haben. Ich war ja auch mal auf dem Gymnasium, hätte das Abitur auch geschafft aber noch zwei weitere Jahre Mobbing hätte ich nicht durchgestanden. Deswegen hab ich nach der 10. meinen Abschluss gemacht. Das wichtigste ist doch immer noch, dass man sich wohl fühlt in seinem Ruf, dann ist es egal ob man studiert hat oder nur einen Hauptschulabschluss hat.

Sowas kann ich zum Beispiel gar nicht. Wenn mich jemand runterputzt gehts mir meistens den Rest des Tages scheiße und ich mach mir einen Kopf darüber. Ich lass einfach immer viel zu viel an mich ran, kann das aber auch schlecht abstellen. Mich kann man aber auch mit Kleinigkeiten verletzen, das nutzen viele auch aus..

Heute ist wieder so ein Tag, wo ich gar nichts fühle und mir eigentlich alles egal ist.. Jeden Tag eine andere Stimmung bei mir, vielleicht bin ich auch schon völlig verrückt geworden..

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 03 Oktober 2016, 12:42:57
Hey Lostsoul.

Gut, dass du erstmal krank geschrieben bist. Das wird dir bestimmt helfen erstmal runter zu kommen.
Ich wollte es ja auch nicht glauben, dachte ach so eine Depression die geht doch bestimmt nach ein paar Wochen weg. Nee. Leider nicht. Ich war nun 12 Wochen AU und nun hab ich den Job gekündigt. Und erst jetzt wird es langsam besser.

Hast du eigentlich Hobbys? Mir hilft es irgendwas zu haben womit ich mich selbst verwirklichen kann. Bei mir ist es das Nähen, also ich nähe mir selbst Kleidung. Das lenkt ab, man muss nicht unter Menschen und hat schnell ein tolles Ergebnis.
Vielleicht findest du ja auch etwas, was dich erfüllt?

Solidarische Grüße
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 03 Oktober 2016, 12:51:28
@ LostSoul und alle anderen, die sich angesprochen fühlen!

Völlig verrückt? Willkommen im Club!

Seitdem ich mir bewusst gemacht habe, dass ich einfach ver-rückt bin, ein Narr / Fool eben, geht es mir besser. Wer will schon "normal" sein? Was ist das eigentlich, "normal"?

Ist doch beruhigend zu wissen, dass du bloß schlechte Laune hast. Vielleicht sollte sich dein Freund mal an die Krankenkassen wenden. Die wären für diese bahnbrechende Erkenntnis sicherlich dankbar. Man muss sich das mal illustriert vorstellen! Da geben die Unsummen aus für irgendwelche ADs und sauteure Therapien, dabei sind diese angeblich Depressiven einfach nur Miesepeter. Am besten man gibt jedem dieser angeblich Kranken eine Mr. Bean DVD und die Sache ist erledigt.

Okay, jetzt ist mein Tag gerettet! "Der ist schon 27!" Schon!! Was soll denn da ich sagen? "Wo bitte geht's zum Friedhof? " :-))

Glaub nur nicht, dass es mir leicht gefallen ist, mich gegen die ungerechten Vorwürfe zu wehren. Mir ging's auch den ganzen Vormittag schlecht, hundsmiserabel! bis ich dann doch allen Mut zusammengenommen habe und den Mund aufgemacht habe. Das hätte ich vor 20 Jahren aber ganz sicher auch nicht gewagt.

Supertoll! Gerade habe ich mich mal kurz mit meiner Mutter "unterhalten." Sie kam wieder mit ihrem Lieblingsvorschlag: "Du musst (danke!) im Urlaub nach ... ins Hotel ... fahren." (Ach so!)
Als ich nicht sofort zum Telefon gerannt bin um zu buchen, hielt sie mir einen langen Vortrag darüber wie undankbar ich doch bin, etc., etc., etc.
Ich brauche wohl nicht zu erklären, warum mich allein der Gedanke einen Urlaub zu organisieren im Augenblick ziemlich stresst. Ich freue mich zwar auf ein paar freie Tage, aber ich möchte sie am liebsten zu Hause verbringen und mich mal wirklich ausruhen.
Was mich allerdings wirklich interessieren würde ist, warum ich so überaus offensichtlich nicht in der Lage bin zu entscheiden, ob und wenn ja, wohin ich wegfahren möchte.
Ach so, wann ist anscheinend auch so eine Frage, die ich keinesfalls selbst entscheiden kann. Vielleicht sollte ich meiner Mutter mal erklären, dass ich schon eine Zeitlang aus meinen Kindergartenklamotten herausgewachsen bin. :-P
Das war mal wieder so eine Situation wo ich dann doch lieber den Rückzug angetreten habe, statt endlich mal Klartext zu sprechen. Vielleicht würde es auf längere Sicht helfen (wie bei meiner aufgeblasenen Kollegin), aber ich habe im Moment einfach nicht die Kraft dazu. Mein Leben und meine Arbeit einigermaßen auf die Reihe zu bekommen ist schwierig genug, da kann ich nicht auch noch gegen Windmühlen kämpfen. Vielleicht sollte ich mich doch endlich mal AU schreiben lassen.

So, jetzt muss ich aber erstmal packen. Nicht für einen Urlaub sondern für meinen "Außendienst." Gott sei Dank diesmal nur 4 Tage und dann habe ich tatsächlich mal ein kleines bisschen länger FREI!
Vom 8.-16.! Das sind zwei freie Wochenenden am Stück LUXUS PUR!!!

Schöne Woche wünsche ich!
LG Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 03 Oktober 2016, 14:22:27
@Junehoney: Ja das hilft mir auf jeden Fall. Gut diese Woche hätte ich sowieso Urlaub gehabt aber eine Woche reicht da schon lange nicht mehr. Dann hab ich noch die nächste Woche Krankenschein und mir graut es ehrlich gesagt jetzt schon wieder davor auf Arbeit zu gehen, allein schon die Angst vor summen Sprüchen und dass ich wegen der langen Fehlzeit wieder mal ein Gespräch mit dem Chef hab. (Hatte ich schon mal weil ich ständig krank werde, mit Fieber und allen drum und dran und mir wurde gedroht mich nach der Ausbildung rauszuschmeisen wenn es so weiter geht.) Träume jetzt auch seit einigen Tagen nur noch schlecht von der Arbeit. Würde auch lieber kündigen und erstmal mein Leben wieder auf die reihe kriegen, die Krankheit besiegen um dann komplett von vorne zu beginnen. Aber dann könnte ich mir wieder von allen Leuten was anhören dass ich nichts auf die Reihe bekomme und nie etwas zu ende bringe. Wie es mir geht interessiert dabei keinen, das es jeden Tag ein Kraftakt ist überhaupt aus dem Bett zu kommen und auf Arbeit zu fahren.

Ja ich habe bzw hatte Hobbys. Interessiere mich für Autos und Tuning. Hab auch schon viel selbst an meinem Auto gemacht und bin auf dementsprechende Treffen gefahren.. Bis mich die Depression wieder fest im Griff hatte und ich allmählich das Interesse mehr und mehr verlor.
Dann wäre noch die Musik, hab ne große CD Sammlung zu Hause, hab mich auch immer gern damit beschäftigt, bin oft auf Festivals gegangen.. Aber selbst dazu hab ich mittlerweile kaum noch Lust. Vorletztes Wochenende waren ich und mein Freund auf einer Veranstaltung für die wir schon seit einem halben Jahr Karten hatten und ich konnte mich einfach nicht freuen, hatte den ganzen Abend bzw Nacht schlechte Laune und war traurig.
Früher hab ich auch mal gern gezockt, also an der Konsole. Aber jetzt auch null Motivation mehr dafür.
Also wie man sieht, ich hab an allem das Interesse verloren und hab eigentlich auf nix mehr richtig Lust.. Bin ja froh wenn ich es mal eine halbe Stunde raus zum spazieren gehen schaffe.

@Fool: Ja normal sein wäre langweilig. Aber meine extremen Gefühlschwankungen machen mir Angst. Erst kann ich über irgendwas ewig lachen und von einer auf die andere Minute könnte ich heulen. Wobei die traurige Stimmung immer mehr überwiegt. Manchmal wünschte ich Ich wäre ein gefühlskalter Eisklotz der einfach gar nichts mehr empfindet...

Finds cool wir sarkastisch und humorvoll du noch mit der ganzen Sache umgehen kannst. ;) wäre schön wenn ich auch nicht immer alles so ernst nehmen würde... Aber egal was es ist,  auch wenn mir nur jemand an den Kopf wirft dass ich ja nur schlechte Laune hab, dann macht mich dass aggressiv, weil diese Leute einfach null Ahnung haben was es bedeutet so eine Krankheit zu haben...

Und ich fühl mich hier noch wie das Küken in der Runde mit meinen 21. :D aber egal wie alt wir haben ja scheinbar alle das selbe Problem.

Das ist es ja, wenn man noch so jung und naiv ist dann traut man sich nicht den Mund aufzumachen, sagt lieber zu allem ja und amen, nur um nicht noch mehr runtergeputzt zu werden. Was mir eindeutig fehlt ist Selbstbewusstsein aber wie soll ein Depressiver sowas lernen?

Morgen geht's für mich auch in den Urlaub. Fahren paar Tage nach Berlin an einen See.. Denke der Abstand zur Heimat tut mal ganz gut und vielleicht krieg ich meinen Kopf etwas frei. Nicht dass die Depression weg wäre. Aber immer wenn ich im Urlaub bin geht es mir besser als daheim, zwar nicht gut aber wesentlich besser. Da tickt dann wohl jeder Mensch anders. Sollte deine Mutter aber auch akzeptieren, aber manche Menschen wollen es einfach nicht verstehen..

Außendienst wäre gar nichts für mich.. Bin immer froh wenn ich nach der Arbeit in meinem eigenen Bett schlafen kann. Dann wünsche ich dir trotzdem eine schöne Woche. :)

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 03 Oktober 2016, 14:50:30
Hallo Küken!

Jugend ist eine Krankheit, die sich von Tag zu Tag bessert. :-) Wenigstens etwas.

Ehrlich gesagt habe ich mich mit 21 manchmal älter gefühlt als jetzt mit 43. Manches wird allerdings mit zunehmendem Alter vielleicht wirklich leichter. Man hat ja schon das eine oder andere erlebt und da ist es leichter (nicht leicht!) selbstbewusster aufzutreten. Zumindest so zu tun als sei man selbstbewusst und stark. Ich habe schon immer gern Theater gespielt. :-)

Bei meiner Mutter fühle ich mich manchmal wie eine 12jährige. Da werde ich dann auch so richtig aggressiv.  Wie du siehst, Alter ist relativ. :-)

Der Sarkasmus, die Ironie und die dummen Witze sind reiner Selbstschutz. Anfangs hat meine Therapeutin noch versucht, mich davon abzubringen. Für den Augenblick hat sie es jedoch aufgegeben, da ihr klar wurde, wie wichtig der Galgenhumor momentan für mich ist. Müsste ich darauf verzichten, müsste ich mir einen hohen Turm suchen. Natürlich nur, um die Aussicht zu bewundern - und das bei meiner Höhenangst! ;-)

Als Narr hat man aber auch viele Vorteile. Man darf auch mal die Wahrheit sagen.

Außendienst im eigentlichen Sinne mache ich nicht, aber meine Arbeitsstätte liegt so weit von meinem Heimatort entfernt, dass Pendeln unmöglich wäre. Ganz umziehen kann ich nicht, da mein Sohn eine spezielle Betreuung braucht, die er andernorts nicht bekommen könnte. Deshalb arbeite ich z.Zt. nur 50%, so dass ich wenigstens jede 2. Woche mit meinem Sohn verbringen kann. Ansonsten warte ich darauf, dass in meinem Heimatort eine entsprechende Stelle frei wird und ich mich versetzen lassen kann.
Ich bin immer wieder froh, wenn ich zu Hause bin und dann möchte ich das auch genießen und nicht irgendwohin fahren nur weil irgendjemand anderes findet, das sei gut.

So, jetzt muss ich mich dann aber auch bald auf den Weg machen. 
Alles Gute!
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 03 Oktober 2016, 18:22:01
Guten Abend..

Und dann fühlt man sich alt und wünscht sich wieder jung zu sein.. :) Aber ich denke im Gegensatz zu anderen in meinem Alter hab ich schon weitaus mehr mitgemacht und musste auch früh lernen, erwachsen und selbstständig zu sein.

Nur was bringt es, so zu tun als sei man stark, wenn man innerlich zusammenbricht? Wenn man allen immer etwas vorspielt hat man vielleicht viele Freunde und alle mögen einen. Aber dann mögen sie nur die Maske und nicht das, was man wirklich ist. So kann man auch schnell erkennen wer seine wahren Freunde sind, denn wenn man sich wirklich so verhält wie man auch fühlt, dann sind die meisten weg...

Ich werd allgemein immer sehr schnell aggressiv wenn mir irgendwas gegen den Strich geht. Ob das auch ein Symptom von Depressionen ist?

Selbstschutz müsste ich langsam aber sicher auch mal lernen. Aber es fällt verdammt schwer, zu versuchen alles mit Humor und Witz zu sehen, wenn man eigentlich lieber zusammenbrechen würde und es in einem drin nur noch düster aussieht.. Ich hoffe während meiner Therapie bekomm ich auch dahingehend Hilfe, dass ich nicht mehr alles an mich heran lasse.

Hmm sowas könnte ich mir trotzdem nicht vorstellen, von zu Hause weg zu sein. Würde mich zu sehr aus der Bahn werfen. Sowas ist immer besser, wenn man einen Job in der Heimat findet. Ich fahr leider auch jeden Tag insgesamt 80km auf Arbeit. Ist jetzt nicht soo viel aber es stresst mich trotzdem extrem. Der Verkehr, die ganzen nervigen Menschen auf der Straße. Da bin ich manchmal nur vom Autofahren so erschöpft, dass ich daheim erstmal stundenlang auf dem Sofa liegen und mich erholen muss.

Ok dann wünsche ich eine angenehme Fahrt.
Auch dir alles gute. :)

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 03 Oktober 2016, 19:38:38
Hey ihr Beiden.

Alter ist nun wirklich relativ. Ich bin 30....Also genau zwischen euch :-D
Aber körperlich fühle ich mich manchmal wie 70. Und wenn ich vor meinem Dad stehe, bin ich ws. ungefähr 6. Doofe Regression ;-)

Das mit der Maske kenne ich auch. Meine Kollegen sagen über mich, ich sei immer lieb und fröhlich, wirke sehr kompetent und werde nie wütend. Jau! Ich bin nämlich Superwoman!
Nee. Natürlich nicht. Eigentlich fühle ich mich, wie ein Wurm, der sich in seinem Loch verkriechen will, der sich inkompetenter, hässlicher und dümmer fühlt als Andere, der nie sagt, wenn ihn was stört. Aus Angst wieder abgelehnt und gemobbt zu werden! Aber die Maskerade scheint gut zu sein :-D

Ich hoffe sowas in der Therapie zu lernen. Also Vertrauen, Meinung sagen, Nein sagen, Anderen sagen wie es mir wirklich geht. Meine Therapeutin meint das kann man lernen. Ich bin ja mal gespannt wieviele Jahre meine Therapie dauern wird.

Dann wünsche ich dir, Lostsoul, einen schönen, erholsamen Urlaub bei Berlin....Ich mag Berlin und die Umgebung sehr!

Und dir, Fool, einen möglichst stressarmen Außendienst!

Ich muss zu Hause bleiben, aber wenigstens ist morgen wieder Therapie :-)

Bis bald!
Liebe Grüße
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 03 Oktober 2016, 22:42:49
Hey..

Wäre auch manchmal gern schon älter, denn mit dem Alter lernt man denke ich besser mit diesem ganzen Mist umzugehen. Und wie ich gelesen hab hast du ja auch schon ein Kind? War auch immer mein Traum eine eigene kleine Familie zu haben... Aber das muss ich wohl nun ganz hinten anstellen.
Das kenne ich, fühle mich auch oft wie eine 80jährige Oma. Mir tut ständig alles mögliche weh, bin bei der kleinsten Anstrengung schon kaputt. Aber man sagt ja auch oft, dass psychische Krankheiten sich irgendwann auf den Körper legen.

Bei mir ist es eher das Gegenteil auf Arbeit. Man sieht es mir scheinbar regelrecht an, wie schlecht es mir geht. Wurde schon oft angesprochen, warum ich denn immer so traurig guck und so wenig rede. Ob ich denn Probleme hätte.. Aber was geht die das an? Würde ich denen meine ganzen Probleme erzählen, wären so schneller wieder weg als ich denken kann. Deswegen wünschte ich ich könnte gut schauspielern. Manchmal klappt es auch, bei meinen Eltern zum Beispiel. Aber da hab ich auch genug Vorbereitungszeit, weiß ja wann sie zu Besuch kommen, deswegen fällt es mir da leichter.

Genauso fühle ich mich auch. Als ob ich nichts kann, nichts auf die Reihe bekomme und einfach nur dumm bin. Und es nicht wert bin von irgendjemanden geliebt zu werden. Nehme immer alles hin, nur um nicht noch mehr verletzt zu werden und auf die Schnauze zu fallen. Es ist ein beschissenes Gefühl, wenn man sich immer mehr und mehr hasst und andere Leute einen mit ihren Sprüchen auch noch Bestätigung geben...

Das hoffe ich auch. Das wichtigste was ich lernen muss, ist endlich mehr Selbstvertrauen zu haben, mich selbst zu akzeptieren.. Das fällt mir mehr als schwer. Mir kann zum Beispiel auch jemand sagen ich seh hübsch aus. Ich kann es aber einfach nicht glauben, weil ich schon zu oft verletzt wurde und null Vertrauen und Selbstwertgefühl mehr habe.

Danke dir. Ja wir machen eigentlich jedes Jahr immer mal paar Tage in Berlin Urlaub. Dort wirds auch nie langweilig. Unsere Ferienwohnung ist ruhig gelegen aber bis in die Stadt rein ist es nicht weit. Das ist meine Art, mal abschalten zu können.

Bist du denn auf der Suche nach einem neuen Job oder bleibst du erstmal länger daheim? Denke nämlich wirklich, dass mir eine längere Auszeit auch gut tun würde..

Liebe Grüße

LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 03 Oktober 2016, 23:08:07
Hey Lostsoul.

Ja, es wäre schön, wenn man dazu lernt, wenn man älter wird ;-)
Das ist in gewisser Weise auch bestimmt so. Aber ich wunder mich immernoch, wie ich so lange ins Elend rennen konnte und tatsächlich dachte, ich werde nicht mehr depressiv. Tja, falsch gedacht. Die habe ich dann wieder viele Gründe für Selbstvorwürfe.
Ein paar Menschen haben mir auch schon länger angesehen, dass es mir schlecht ging. Aber ich habe dann auch immer abgewiegelt und gesagt: "ach, es geht schon!"

Leider werden wir uns wohl öffnen müssen, um Nähe zu bekommen. Denn so hält man Menschen auf Abstand und kann gar nicht das Gefühl bekommen verstanden zu werden.
Aber das geht ws. Nur mit Hilfe der Therapie. Mit meinem Mann über ich das gerade. Ich erzähle ihm ehrlicher, wie es mir geht und er mir auch (er hatte auch eine Depression und macht auch Therapie). Und das klappt ganz gut. Aber bei Freunden fällt mir das sehr schwer.

Ja, ich habe 2 Kinder. Sie sind das Beste, was ich habe und der einzige Grund warum ich noch lebe.
Ich überlege, ob ich nach der Depression noch ein Kind bekommen soll. Eigentlich wollte ich immer viele. Aber mal sehen, was die Zeit bringt.
Ja, ich plane mindestens ein halbes Jahr auszusetzen. Ich hoffe jedenfalls dass mich das Arbeitsamt in Ruhe lässt oder einfach keine Jobs für mich hat. Im April mache ich dann eine Prüfung (Weiterbildung) und danach suche ich mir einen hoffentlich netten Job.

Dann erhol dich gut in Berlin, grüß mir die Bären ;-)
Bis bald.
Junehoney

Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 04 Oktober 2016, 09:30:54
Guten Morgen..

Naja gibt auch hoffnungslose Fälle wie mich, die nie dazu lernen. :D
Das selbe dachte ich auch immer. Gerade wenn man mal paar Wochen am Stück gut drauf ist, denkt man man hats geschafft. Bis einen diese scheiß Krankheit wieder in ein Loch zieht, aus dem man ewig nicht mehr rauskommt. Aus diesem Grund hab ich meine Therapien nach paar Monaten immer abgebrochen, weil ich dachte mir gehts jetzt wieder gut und ich brauch das alles nicht mehr. Hätte ich nur mal wenigstens eine zu Ende gemacht... Aber hinterher ist man schlauer. Ich dachte auch eine lange Zeit, dass das alles nur eine Phase wäre. So richtig eingestanden, dass es sich dabei um eine Krankheit handelt, hab ich es mir eigentlich erst vor ca. einem Jahr, obwohl ich schon seit 10 Jahren damit lebe. Damals dachten immer alle, es sei nur die Pubertät. Aus der bin ich ja nun lange raus. Die schlechte Stimmung und Traurigkeit ist geblieben...

Die Leute, die mich gefragt haben, was mit mir nicht stimmt, denen hab ich es dann irgendwann erzählt. Diese Leute sagten mir auch, dass ich ja immer kommen kann, wenn etwas ist und ich jemanden zum Reden brauche. Habe ich getan. Resultat davon war, dass sie bald genervt davon waren, nichts mehr von mir wissen wollten und ich komplett alleine da stand. Deswegen hab ich auch mittlerweile keinen einigen richtigen Freund mehr. Wenn ich so meine Kontaktliste im Handy durchgehe.. ganz ehrlich ich wüsste nicht bei wem ich mich melden sollte, wenn ich mal ein Problem habe. Depression macht verdammt einsam.

Also sich öffnen muss nicht immer positiv enden. Bei den richtigen Menschen mag einem das helfen. Aber die habe ich bisher nie kennengelernt. Habe ich nichts gesagt, immer nur gute Laune vorgespielt, waren es die besten Freunde. Sobalds einem schlecht ging waren sie weg. Meinem Freund sage ich immer die Wahrheit, wie es mir geht. Aber da er noch nie Depressionen hatte und in seinem Umfeld auch niemanden kennt kann er es wie gesagt nur schwer nachvollziehen und ist dann auch irgendwann genervt... Mein erster Freund damals war ja schizophren und wurde vollgestopft mit allen möglichen Psychopharmaka die es gab. Damit bin ich irgendwann nicht mehr klar gekommen und hab mich getrennt, weil es mich mit meinen damals 16 Jahren zu sehr belastet hat. Weiß also selbst wie schwer es ist, mit einem psychisch Kranken zusammen zu sein.

Finde eigentlich auch, dass ich im perfekten Alter fürs erste Kind wäre. Ich liebe Kinder und immer wenn ich glückliche Familien sehe, dann wünsch ich mir auch so ein Familienleben. Es würde dem Leben wenigstens wieder einen kleinen Sinn geben. Aber dazu braucht man ja auch den Partner, und der ist der Meinung ich solle erstmal mit mir selbst klar kommen und die Krankheit behandeln lassen bevor ich an sowas denke.. Vielleicht hat er recht.
Naja wenn du in Therapie bist, wird dich das Arbeitsamt sicher nicht in eine Arbeit drängen. Hat ja einen Grund warum du erstmal eine Auszeit brauchst. Ich muss wohl leider noch irgendwie mit letzter Kraft die ich noch habe die eineinhalb Jahre Ausbildung durchstehen, auch wenn ich nicht weiß wie ich das schaffen soll. Der Chef ist mittlerweile eh nicht mehr gut auf mich zu sprechen wegen der Häufigen Krankentage. Seine Aussage war mal: "Werden sie doch einfach nicht mehr so oft krank." Super Ratschlag...

Danke dir, werde ich tun. ;)

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 07 Oktober 2016, 20:02:58
Hello again!

Schön, wieder hier im Forum zu sein. Ihr habt mir gefehlt.

@Lost Soul: Das ist ja toll, was dein Chef für geniale Ratschläge hat. "Werden sie einfach nicht so oft krank!" Klasse. Ich hoffe, du hast gleich gefragt wie das gehen soll? Vielleicht hätte er ein paar hilfreiche Tipps, die du uns mitteilen könntest. :-)
Gibt's bei euch eigentlich einen Personalrat oder eine Azubi-Vertretung oder so was ähnliches? Da würde ich mich mal ganz blöd stellen und einfach mal fragen, was du tun kannst weil du das Gefühl hast, dass dein Chef dich wegen deiner Fehltage auf dem Kieker hat. Bei sowas ist es immer gut sich Verbündete zu suchen. Soweit ich weiß unterliegt der Personalrat der Schweigepflicht (wenn du ihn nicht explizit davon entbindest), deshalb könntest du da deine Probleme ganz offen ansprechen. Wie du selbst sagst, du solltest die nächsten 1 1/2 Jahre Ausbildung noch irgendwie durchstehen.
Toi, toi, toi!

@Junehoney
Hallo Superwoman! Ich habe da mal eine interessante Theorie gelesen. Wenn du immer so tust als wärest du `immer lieb und fröhlich, sehr kompetent und nie wütend´ dann programmierst du dein Unterbewusstsein im Laufe der Zeit dementsprechend um und wirst wirklich fröhlicher etc.... Vielleicht ist das mit der Maske also gar keine so dumme Idee.
In gewisser Hinsicht habe ich sogar selbst diese Erfahrung gemacht. Ich arbeite, wie gesagt, mit "ganz besonderen Menschen" und manche davon sind tatsächlich äußerst gefährlich. Da gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten: selbstbewusst auftreten und sich dadurch Respekt zu verschaffen; oder seine Angst zeigen und zum Fußabtreter oder Schlimmerem werden.
Gut, das ist vielleicht etwas sehr vereinfacht, da es z.B. auch eine überaus wichtige Rolle spielt, wie man diesen Menschen gegenübertritt, wie man sie behandelt "Mensch oder Monster" ;-)
Ich hatte jedenfalls keine Lust, zwischen die Räder zu geraten und deshalb trage ich seit mittlerweile fast drei Jahren in der Arbeit die Maske einer knallharten aber fairen, überaus selbstbewussten, starken Frau.
Dadurch hat sich tatsächlich etwas verändert. Heute habe ich keine Angst mehr vor meinen "Kunden" und ich bin tatsächlich selbstbewusster geworden. Die Starke zu spielen kostet auch nicht mehr ganz so viel Kraft wie früher. ...
Auswertung: Experiment geglückt. Leider entwickelte die Testperson aufgrund von chronischer Überforderung etc. eine Depression, aber zumindest wurde sie von ihrer "Kundschaft" noch nie angegriffen.
Hurra ich lebe noch!

Schönen Abend!
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 07 Oktober 2016, 21:21:22
Hey.
Schön, dass du wieder da bist, Fool. Hab euch auch vermisst!

@ Lostsoul: Dein Chef hat echt einen Knall!! Die Idee mit dem Betriebsrat ist gut. Zudem darf dein Chef dich nicht einfach kündigen, weil du krank bist. Wenn du schon länger als 2 Jahre nachgewiesener Maßen (also durch Ärzte oder Therapeuten dokumentiert) Depressionen hast, könntest du auch einen Grad der Behinderung beantragen. Dann wird mit der Kündigung noch schwieriger.

@Fool: Ja, vielleicht ist es tatsächlich Übungssache. Manchmal habe ich ja auch mir selbst geglaubt, dass es mir wirklich gut geht. Hahahaha....Das nennt man dann Selbstverarsche. Bis dann wieder Suizidgedanken kamen.
Meine Therapeutin meinte letztes Mal: Sie wundert sich, dass ich das so lange durchgehalten habe, ohne mir professionelle Hilfe zu holen oder Medis zu nehmen. Sie meint, da müssen es irgendwelche Ressourcen geben, die mich aufrechterhalten haben und die könnte man ja wiederfinden. Ich bin gespannt! :-)

Selbstbewusstsein konnte ich vor meinen Kunden auch gut vorspielen und hatte nie Probleme. Aber in mir drin sah es halt anders aus. Und dann hab ich mich irgendwann darin verloren. Ich finde es auch aus irgendeinem Grund leichter im Job eine Rolle zu spielen, als im Privatleben. Da kriege ich das zwar auch hin. Aber es ist schwerer.

Fool, wie war denn dein Außendienst?

Gruß Junehoney

Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 07 Oktober 2016, 22:21:55
Guten Abend Junehoney,

??? Sorry, aber ich habe kein Problem mit "Selbstverarsche" wenn ich mir nur erfolgreich einrede, dass es mir gut geht. Second thoughts... Okay, wenn ich so darüber nachdenke. Ich habe ein Problem damit: Es klappt leider nicht immer.

Du hast übrigens vollkommen recht. Im Job fällt es mir auch leichter meine Rolle zu spielen. Vielleicht sollte ich meine "Arbeitskittel" auch privat anziehen? :-)
Hat irgendwie tatsächlich etwas von Theater. Wenn ich meine Kluft anziehe ist das wie Verkleiden und ich "schlüpfe" im wahrsten Sinne des Wortes in meine Rolle.

Ich bin ja mal gespannt. Ich wurde jetzt dazu "verdonnert" Überstunden abzufeiern und habe deshalb 5 Wochen "frei" vor mir - wenn nicht die erste große Grippewelle der Saison dazwischenkommt.
Klingt zwar doof, aber irgendwie habe ich richtig Angst vor soviel Freizeit. Das Problem ist, dass es mir z.Zt. in der Arbeit oft besser geht als zuhause. Da kann ich wenigstens mal abschalten vom Ärger mit meiner lieben Familie und etwas Abstand gewinnen von dem ganz alltäglichem Wahnsinn. Außerdem habe ich während ich arbeite keine Zeit zum Nachdenken und nach dem Dienst bin ich meistens so kaputt, dass ich nur noch eine Dusche, etwas Essbares und ein gutes Buch brauche. 

Danke der Nachfrage. Die Woche war zur Abwechslung mal richtig angenehm. Unser Team wurde von einer Praktikantin verstärkt, die uns tatsächlich effektiv unterstützte, ganz im Gegensatz zu manchen ihrer Vorgänger, die nur Arbeit machten und im Weg herumstanden. So war der "Außendienst" deutlich weniger anstrengend als sonst. Außerdem hat sie mit ihrem stark ausgeprägten Sinn für Humor ziemlich Leben in die Bude gebracht.

Gute Nacht an alle und schlaft gut!
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 07 Oktober 2016, 22:42:56
Hey Fool und wer sonst noch da ist ;-)
Lostsoul, bist du noch in Berlin?

Ja, die Selbstverarsche klappt leider nicht immer.
Und sie hat bei mir langsam aber sicher zum Totalzusammenbruch geführt. Frage mich immer noch, wie ich so dumm sein konnte mich so lange selbst zu verarschen. Da sagt meine Therapeutin natürlich, dass diese Selbstvorwürfe sehr destruktiv sind und eigentlich eine Emotionsregulation von Trauer. Darum, was ich Alles verloren und verpasst habe. Aber Trauern fällt mir irgendwie schwer.

Das mit dem Außendienst hört sich ja nett an. Wenigstens ein bisschen Humor dabei :-)
Dass dir die lange freie Zeit Angst macht kann ich seeeehr gut verstehen. Arbeit ist halt auch Ablenkung und Sinn.

Nach der Erleichterung über meinen gekündigten Job überwiegt bei mir nun auch eher Leere und Sinnlosigkeit.
Stress war auch doof, aber das kannte ich ja schon.

Ich wünsche dir trotzdem, dass es nicht so schlimm wird und du die Zeit auch positiv nutzen kannst!

Gutes Nächtle!
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 08 Oktober 2016, 03:01:37
Hey Junihonig!

Da hast du recht. Sich dauernd selbst etwas vormachen kann auch ins Chaos führen. Wahrscheinlich müsste man trotz allem immer darauf achten, sich Erholung zu gönnen. - Und meine Therapeutin würde sofort mecken und meinen, ich sollte nicht `man´ sagen wenn ich `ich´meine. :-P

Trauern kann ich irgendwie auch nicht. "Sie müssen sich ihren Gefühlen stellen!" Ha, ha, ha! Könnnen vor Lachen. Wenn ich momentan etwas fühlen könnte, hätte ich wahrscheinlich viele meiner Probleme gar nicht. Ich würde mich bestimmt auch meiner "Tränen nicht schämen" wenn ich nur weinen könnte! Leider kommt es mir so vor, als könne ich momentan Gefühle nur bei anderen wahrnehmen. Das allerdings ziemlich gut. Irgendwie macht das alles keinen Sinn.
Meine Thera ist auch schon ganz verzweifelt: "Lassen sie ihre Trauer zu. Sie dürfen weinen." Ja, gerne, wenn ich nur wüsste weshalb ich mich eigentlich traurig fühlen sollte. Manchmal denke ich ja auch, dass es da etwas gibt, was ich völlig verdrängt habe und was mir beispielsweise nachts den Schlaf raubt, aber ich habe keine Ahnung was das sein sollte.
Am besten fand ich aber: "Sie müssen keine Angst vor ihren Träumen haben. Diese helfen ihnen das Erlebte zu verarbeiten." Dumm nur, dass ich mich nie an irgendwelche Träume erinnern kann.

Ehrlich gesagt finde ich da "Selbstverarsche" irgendwie einfacher und zielführender. Zumindestens hilft es mir durch den Alltag. 

So, jetzt wünsche ich Dir erst einmal viel Erfolg bei der Sinnsuche und beim Ausfüllen der Leere. Manchmal ist es sicherlich ganz heilsam, wenn man sich der Leere stellt. Wie du sagst. Arbeit ist Ablenkung.

Alles Gute!
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 08 Oktober 2016, 13:48:52
Danke, Fool!
Ja, Trauern wäre wahrscheinlich heilsam. Aber ich kriege es auch nicht hin.
Meine Therapeutin ist auch sehr hartnäckig und sagt dann immer: "Bleiben Sie mal bei dem Gefühl. Nicht ablenken. Was macht Sie traurig?" :-) Sie hat mich schon durchblickt. Ablenkungsmanöver in Form von Gedanken und Ängsten sind mein Spezialgebiet.
Wenn sie nachbohrt, dann weine ich auch. Aber das kriege ich nur bei ihr hin. Alleine bin ich immer gedanklich unterwegs oder habe Angst.

Ich suche nun meinen Sinn im Nähen und im Versuch mehr auf meine Kinder einzugehen. Das habe ich die letzten Jahre wirklich vernachlässigt, weil ich wenig Zeit und Energie hatte.
Jetzt sind zumindest Ferien. Aber wenn die Kids in der Schule sind, fühle ich mich gleich sinnlos.

Du schreibst, du weißt nicht worüber du Trauern solltest?  Du hast doch sicherlich irgendwelche verpassten Gelegenheiten oder Verluste in den letzten Jahren.
Meine Therapeutin meinte, daran zu denken, könnte helfen an die Traurigkeit zu kommen.

Gruß Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 08 Oktober 2016, 16:20:04
Hallo Junehoney,

nanu? Ihr habt schon Ferien? Hier dauert es noch ein bisschen bis zu den Herbstferien. Bin nur gespannt, wie ich die überstehen soll ohne in den Urlaub zu fahren. ???
Erklärung: Meine Eltern sind der Meinung ich müsse "ja einfach nur mal weg fahren, Urlaub machen, entspannen." Eigentlich nerven sie mich damit schon seit Jahren. Sie meinen es ja gut, aber so wirklich durchdacht ist das nicht.
Zum einen ist mir das alles too much (Planung, Organisation, Kofferpacken etc.) und zum anderen kann ich mir das schlicht und einfach nicht leisten. Ich muss schließlich von einem halben Gehalt sowohl meine Wohnung zu Hause als auch das Zimmer im Exil bezahlen. Mein Sohn wird in wenigen Tagen 16 Jahre alt, da kostet das Leben etwas mehr als mit 16 Monaten. :-)
Der entscheidende Grund ist aber wohl: Ich habe keine Lust. :-(

Hast du außer Nähen noch Hobbies? Ist doch zumindest mal was kreatives. Ich kann gerade mal einen Knopf annähen. Alles andere überfordert mich schon selbst wenn ich keine Depression habe. :-))
Gibt es vielleicht irgendwelche Kurse die du besuchen möchtest? Sprachen lernen, sich weiterbilden oder einfach mal etwas für sich selbst tun. Hier gibt's z.B. ein Depressionsfrühstück für Betroffene. Eigentlich eine gute Idee.

Das mit der Sinnsuche ist so eine Sache. Meine diversen Ärzte wollen mich schon seit längerem AU schreiben. Am liebsten gleich für mehrere Wochen. Aber ich glaube, das würde ich nicht aushalten. Meine Arbeit ist zwar nicht gerade mein Traumjob aber immerhin hat mir gestern eine "Kundin" bescheinigt ich würde "etwas Licht in dieses Irrenhaus bringen." Vielleicht hat das was ich tue also doch irgendeinen Sinn.

Trauer. Natürlich habe ich auch den einen oder anderen Verlust erlebt, aber die habe ich an sich ganz gut bewältigt. Die betreffenden Personen vermisse ich zwar immer noch, aber ich wusste, dass ich sie gehen lassen musste und habe mich mehr oder weniger von allen richtig verabschieden können. Manchmal ist es ja tatsächlich so, dass der Tod eine Erlösung ist.
Tatsächlich glaube ich, dass da irgendwo noch etwas in mir schlummert was ich völlig vergessen habe. Ich habe das Gefühl, dass dieses Etwas mich wie eine dunkle Wolke immer und überall begleitet. Keine Ahnung was das sein könnte. Ich bin auch nicht besonders gut darin mich an meine Kindheit zu erinnern. Was auch immer es gewesen sein könnte, es hat Spuren und Narben hinterlassen.

Ablenkungsmanöver? Da bin ich unangefochtener Meister. Mittlerweile habe ich schon seitenweise Witze zum Thema Suizid und Therapie gesammelt damit ich ja nicht in die Verlegenheit geraten könnte irgendwann einmal keinen dummen Spruch mehr auf Lager zu haben. Im Alltag funktioniert das prima. In der Therapie versuche ich mich blöden Bemerkungen zurückzuhalten und meine Maske fallen zu lassen. Das kann manchmal verdammt anstrengend sein.
Trotzdem kann ich einfach nicht aus meiner Haut. Humor ist für mich wie ein Panzer den man mir auf den Leib geschmiedet hat.

So, jetzt muss ich aber mal einkaufen gehen, sonst frisst mich die Katz (mangels anderem Futter).
Viele Grüße
Fool

 
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 08 Oktober 2016, 16:51:49
Hey Fool.

Ja, ich kann gut verstehen, dass Urlaub zu stressig für dich ist. Geht mir auch so. Selbst mal übers We weg, ist der Superstress. Aber unsere Verwandtschaft wohnt weit weg. Was einerseits gut ist. Aber die Kids und die Großeltern wollen sich ja auch mal sehen. Und die haben es lieber wenn wir kommen. Aber den nächsten Geburtstag habe ich schon abgesagt.
Im Juli waren wir 1 Woche am Meer. Das war schon toll, einfach mal raus zu kommen, sich den Wind um die Ohren fügen zu lassen und so. Aber stressig war es schon. Zumal ich erstmal ab Tag 3 Fieber hatte. Aber das kenne ich schon, ich werde seit 2 Jahren in jedem Urlaub krank :-(

Wenn dir die Arbeit auch Stabilität gibt, ist es vielleicht wirklich gut, dass du weiter arbeitest. Ich war dazu nicht mehr in der Lage als ich im Juli AU geschrieben wurde. Habe nur noch geheult. Und das mit Kundenkontakt! Geht gar nicht! Und mein Rücken und meine Haut sind total kaputt. Selbst nach der langen Zeit ist es immernoch nicht viel besser. Meine Therapeutin und mein Hausarzt meinen, dass es halt länger dauert.
Zumal ich nun erstmal EMDR (Traumatherapie) mache. Nächste Woche gehts los. Ich hab schon total Angst davor! Aber dadurch soll sich die Gesamtanspannung reduzieren und hoffentlich auch der Körper zur Entspannung kommen.
Also eine Auszeit hat Fürs und Widers. Mit der Leere muss man erstmal klar kommen.

Das Nähen geht erst wieder seit 2 Wochen. Davor war ich zu depressiv, keine Ruhe, keine Lust und keine ausreichende Konzentration dafür. Aber nun geht's wieder.

Außer dem Nähen, mache ich viel Sport. Für den Rücken und gegen die Unruhe. Hab einen Crosstrainer, Handeln und Ähnliches zu Hause. Dazu zwinge ich mich jeden 2. Tag. Weil es auch so gut hilft. Und damit ich nicht zunehme, hab nämlich die letzten Jahre mühsam 17 Kilo abgenommen und wenn die wieder drauf wären, hätte ich einen weiteren Grund depressiv zu sein.
Mehr kann ich mir nicht leisten. Bin ja nun arbeitslos.

Hast du Hobbys? Außer dem Humor? :-)

LG June
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 08 Oktober 2016, 18:24:25
Hi Honey! :)

Habe heute einen Vortrag über Psychotherapie gehört in dem es auch am Rande um EMDR ging. Soll ja wirklich erstaunlich effektiv sein. Ich drücke sämtliche Daumen, dass diese Therapie bei dir supergut anschlägt.

Hobbies: Lesen, lesen und nochmals lesen. Dazu versuche ich zu schreiben, aber im Augenblick reicht es mir Tagebuch zu schreiben und mich hier im Forum zu betätigen. Ich hoffe, dass ich irgendwann die Energie haben werde meinen Traum vom eigenen Buch zu vollenden. Den einen oder anderen Text habe ich zwar schon verfasst, aber leider sind das meiste Fragmente. Der erste Versuch war zwar schon ziemlich weit gediehen, aber dann gingen mir die Ideen aus. Buchversuch Nr. 2 ist ein Kinderbuch das eigentlich fast fertig ist. Seit Jahren! Ein paar letzte Handlungsstränge müssten noch verknüpft werden und das ganze noch mal überlesen und dann könnte ich es an einen Verlag schicken.
Dazu habe ich mich aber bisher noch nicht aufraffen können.
Der 3. Versuch ist eine Sammlung kürzerer Texte die alle mehr oder weniger mit dem Thema Schule zu tun haben. Satire. Das war das letzte an dem ich gearbeitet habe.
Sport? Nee, nee, nee, da halte ich es lieber mit Winston Churchill: No Sports! Es ist nicht mal so, dass es mir keinen Spaß machen würde, ich spiele z.B. ganz gut Volleyball, aber irgendwie verletze ich mich beim Sport fast immer. Meistens so, dass ich wieder längere Zeit pausieren muss.

All the best!
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 08 Oktober 2016, 19:23:31
Hey.

Lesen! Ja, eigentlich gerne. Normalerweise jeden Abend. Also mind. 10 Bücher im Jahr. Aber im Moment kann ich das irgendwie nicht. Zum Einen wegen der Konzentrationsprobleme und zum Anderen, weil ich neuerdings auch Tagebuch schreibe und das mache ich meistens abends statt Lesen. Es tut wirklich gut Alles aufzuschreiben.

Was liest du denn so? Bei mir sind es meistens Thriller, Krimis, Satire oder Fantasy. Aktuell liegt noch "Mörder Anders und seine Freunde nebst dem ein oder anderen Feind" angelesen neben meinem Bett. Aber wie gesagt, irgendwie klappt das aktuell nicht.

Ein Buch wollte ich auch immer Mal schreiben, aber außer lose Ideen ist nichts daraus geworden.
Ich finde das toll! Trau dich! Das wäre bestimmt gut für deinen Selbstwert, wenn du damit erfolgreich bist. Und das kann ich mir bei dir sehr gut vorstellen. Dein Humor und wie du schreibst. Das ist bestimmt gut!
Eine Freundin von mir (auch psychisch krank und in Therapie) schreibt aktuell auch wieder viel. Sie hat mir einen guten Tipp gegeben, den ich auch nochmal beherzigen möchte. Nämlich zur Aufarbeitung eine Autobiographie schreiben. Aber nicht chronologisch, sondern mit Schlagwörtern. Also zum Beispiel das Wort Liebe und dann alles dazu schreiben, was biographisch dazu passt, Einstellungen, Erfahrungen, Gefühle, Gedanken. Das finde ich echt super. Und ist bestimmt hilfreich die eigene Geschichte aufzuarbeiten.

EMDR: Ja, soll gut sein. Hab nur so Angst das Ganze zu erzählen. Wenn ich nur kurz dran denke, kriege ich schon Panikattacken. :-( Aber ich bin ein Freund von Ganz oder Gar nicht und als meine Therapeutin mir das angeboten habe, hab ich direkt ja gesagt. Sie kann das bestimmt gut und ich vertraue ihr, dass sie mir damit hilft.

So. Jetzt erstmal Familienzeit.
Schönen Abend!
LG Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 08 Oktober 2016, 21:58:05
Guten Abend!

Das mit der Schlagwort-Autobiographie klingt interessant. Ich fürchte bloß, dass mein Leben ziemlich langweilig ist. Nix mit Sex, Drugs und Rock'n'roll. Oder doch? Stille Wasser...  LOL :-)

Den Mörder Anders habe ich vor kurzem als Hörbuch "gelesen" - ach so, noch ein Hobby. Ich koche leidenschaftlich gern und höre dabei Audiobooks. Bloß zum Essen habe ich danach meistens keine Lust mehr. Depression als Diät. Mal was anderes.

Ansonsten lese ich gerne Historienschinken (Mittelalter), satirische, schwarzhumorige Texte, Fantasy - wenn's um Drachen geht, Bücher über Japan, GB und London, Bücher in denen geheimnisvolle Bücher oder geheime Bibliotheken eine Rolle spielen. 
Krimis und Thriller nur noch äußerst selten - so viel Schrecken und Blut kann ich nicht mehr vertragen. Den Tatort und ähnliche Sendungen kann ich mir nicht mal mehr im Fernsehen anschauen, dabei habe ich es früher geliebt auf virtuelle Mörderjagd zu gehen. Aber jetzt? Mit gestörten, gefährlichen Menschen, Gewalt, Angst und Schrecken hatte und habe ich so schon genug zu tun.
Ach ja, mein neuestes Steckenpferd seit Beginn meiner Depression: Bücher über Psychologie, Psychotherapie und Psychiatrie / von anderen Betroffenen.

Wenn mir allerdings der Stoff ausgeht (Lesestoff, keine Drogen - siehe oben), dann lese ich alles was Buchstaben hat und in einer mir verständlichen Sprache geschrieben ist. 

So, jetzt sollte ich aber mal versuchen zur Abwechslung etwas Ruhe und Schlaf zu finden. Morgen ist große Familienfeier, da brauche ich Kraft.

Angenehme Träume!
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 08 Oktober 2016, 22:11:56
Huhu.

Ach, in deinem Leben ist bestimmt was los, was du autobiographisch aufschreiben könntest. Ich glaube es gibt kaum Menschen, die nicht irgendwelche interessanten Dinge erlebt haben. Dafür braucht man nicht unbedingt Sex, Drugs und Rock n Roll.....Habe ich auch nicht zu bieten ;-)

Hört sich interessant an, was du liest. Drachen mag ich auch. Hab sogar angefangen Kinderbücher zu lesen. Von Harry Poster über Tribute von Panem oder auch das Sams...Mir ging nämlich auch der Stoff aus.
Bei Thrillern denke ich eher....hach geht's mir gut!
Psychologische Literatur habe ich auch schon oft gelesen. "Anleitung zum Unglücklichsein" und "Auf der Kippe" kann ich dir empfehlen, falls du sie noch nicht kennst.

So. Muss nun auch versuchen Schlaf zu finden.
Morgen versuchen wir Spielzeug aufm Trödelmarkt loszuwerden. Aaaah....So viele Menschen. Hab jetzt schon schiss. Aber ich hoffe wir verdienen ein bisschen Taschengeld für die Ferien.

Dir auch eine gute Nacht und schöne Träume!
Gruß Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 09 Oktober 2016, 08:37:22
Guten Morgen!

Na, ich danke. So ein paar Dinge gab es in meinem Leben schon, die "interessant" waren. Allein die Story wie ich den Vater meines Sohnes kennen gelernt habe und vor allem wie die Beziehung endete.... Aber das könnte ich nie aufschreiben. Würde mir auch kein Mensch glauben und für einen fiktionalen Text wäre es einfach zu unwahrscheinlich, absurd und an den Haaren herbeigezogen. ;-)

Danke für den Buchtipp. Watzlawick kenne ich, auf der Kippe noch nicht. Was ich lustig fand ist"Da gehen doch nur Bekloppte hin" - geschrieben aus der Sicht einer Therapeutin. War 'ne gute Einführung in Psychotherapie. Auch gut Hornby A Long Way down über vier Leute die sich zufällig auf dem Dach eines Londoner Wolkenkratzers trafen von dem sie eigentlich herunterspringen wollten.

Drachen liebe ich. Mein Kinder-"Buch" handelt auch von einem kleinen grünen Drachen. Ist aber wie gesagt leider unvollendet.

Na dann viel Erfolg beim "trempeln" wie das bei uns heißt. Wünsche gute Geschäfte. Und keine Sorge, die meisten Menschen beißen nicht - und wenn man nicht gerade eine Wurstsemmel ist braucht man keine Angst haben. (Schreibt diejenige, die es gestern nicht im Einkaufszentrum ausgehalten hat weil es zuging wie am letzten Adventswochenende vor Weihnachten.)

Schönen Sonntag! Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 09 Oktober 2016, 15:57:44
Hey Fool.

Da werde ich natürlich neugierig, wenn du schon sagst, die Geschichte mit deinem Ex ist so kurios, dass sie Keiner glaubt :-D

Danke für den Tipp. Werde ich mir mal anschauen.
Auf der Kippe ist mega spannend.  Auch fast nicht zu glauben.
Und zu deinem Buch: warum nutzt du nicht dein Überstundenfrei und schreibst es zu Ende? Wäre doch zu schade, wenn es nie fertig wird. Und du hast eine Aufgabe.
Habe gehört, dass das gut sein soll bei Depressionen ;-)

Trödelmarkt hab ich nun hinter mir. Es war saukalt und ich hab noch nicht mal die Standgebühr verdient, weil nix los war :-( Naja, zumindest waren meine Nachbarn nett und die Standgebühr ging an einen guten Zweck.

Was treibst du so?
Und lostsoul, bist du wieder da?

Gruß Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 09 Oktober 2016, 16:30:14
Hallo in die Runde..

Bin nun wieder in der Heimat angekommen. Urlaub leider vorbei. Konnte mal richtig den Kopf frei bekommen, waren jeden Tag von früh bis abends in Berlin unterwegs und haben viel unternommen. Tat echt mal gut abgelenkt zu sein und keine Zeit zu haben nachzudenken. Vor allem von der Arbeit konnte ich mal abschalten, hab ja sonst immer nur darüber nachgedacht und sogar jede Nacht davon geträumt. Abends schlief ich dann auch immer sehr schnell ein und hab sogar durch geschlafen. So gut wie schon lange nicht mehr. Nun ja, kaum bin ich aber wieder daheim, fühl ich mich als wäre ich in ein tiefes Loch gefallen. Wie ausgewechselt irgendwie. Denke wieder drüber nach, wie alles weiter gehen soll..

Bezüglich der Aussage meines Chefs: Ja der ist eben nicht ganz sauber in der Birne. Habe dem auch schon gesagt, dass ich nichts dafür kann, wenn ich krank bin. Bin ja wirklich krank und mit Fieber gehe ich ganz sicher nicht auf Arbeit. Meine Gesundheit ist mir wichtiger als alles andere. Wir haben eine Azubivertretung und einen Betriebsrat, ja. Aber wirklich für einen interessieren tun die sich auch nicht. Wird eher alles so gedreht, dass man ja selbst Schuld ist an der Situation. Mir wurde auch schon gesagt ich sei die einzige die so oft krank ist. Er hat mich auf jeden Fall auf dem Kieker, hat mir ja auch schon gedroht mich nach der Ausbildung rauszuschmeißen wenn es so weiter geht.. Dass ich dann umso mehr Angst hab, dort überhaupt noch hinzugehen ist nicht verwunderlich. Und meine Depressionen verschlimmert es durch solche Aussagen und die damit ausgelösten Ängste noch mehr.

Nächste Woche hab ich zum Glück noch Krankenschein, aber naja. Danach muss es irgendwie weiter gehen, auch wenn ich mich total kraftlos fühle was die Arbeit angeht... Irgendwie muss ich mich aber mal aufraffen, sonst wird wohl alles nur noch schlimmer je länger ich krank geschrieben bin.

Und was macht ihr heute noch so? Ich werds mir mal wieder den Rest des Tages auf meinem Sofa gemütlich machen, bei dem Mistwetter da draußen auch besser so..

LG LostSoul

Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 09 Oktober 2016, 18:57:39
Hey lostsoul.

Erstmal schön, dass du wieder in unserer Runde bist. Und umso schöner, dass du in Berlin abschalten und dich etwas erholen konntest. Vielleicht ist es gut, wenn ihr öfter kleinere Ausflüge oder Wochenendurlaube macht, wenn dir das gut tut. Mir tut sowas auch gut. Aber ich kenne das auch, dass man danach in ein Loch fällt, weil die alten Probleme ja doch noch da sind :-(

Aber umso mehr ein Zeichen, dass du was ändern solltest. Fängt nicht nächste Woche deine Therapie an?
Der Therapeut wird dir helfen etwas zu ändern. Ich fühle mich auch schon freier seit ich mich entschieden habe wirklich etwas zu ändern. Manchmal muss das wahrscheinlich sein. ;-)

Bei mir ist nun auch Sofazeit angesagt. Hab schon wieder Rückenschmerzen vom vielen Sitzen heute.

Gruß und einen schönen Abend!
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 09 Oktober 2016, 23:21:44
Guten Abend..

Wir versuchen schon immer mal irgendwas zu unternehmen an den Wochenenden, aber ist eben auch oft eine Geldsache. Immer geht das auch nicht. Und oft fehlt dann eben auch die Motivation, mich aufzuraffen etwas zu unternehmen. Wenn ichs dann erstmal geschafft hab, gehts mir meistens besser, zumindest für den Zeitraum bis ich wieder daheim bin und Zeit zum Nachdenken habe. Brauch scheinbar permanente Beschäftigung. Nur komischerweise konnte ich mich auf die Arbeit gar nicht mehr konzentrieren und hab trotzdem über alles nachgedacht, obwohl ich immer sehr viel zu tun habe auf Arbeit. Alles seltsam... Ja leider sind die alten Probleme trotzdem noch da. Wenn man wenigstens wüsste was genau das Problem ist.

Ja am Dienstag hab ich den ersten Termin bei dem Therapeuten. Hoffe doch, dass die Chemie auch stimmt. Bin auch echt froh, dass ich endlich anfangen kann, etwas zu ändern. Da fühlt man sich schon ein wenig besser, wenn man weiß, es wird einem geholfen. Das freut mich, dass dir die Therapie hilft und denke bei mir wird es auch so werden, auch wenns ein sehr langer Weg werden wird. Kann sich ja über Jahre hinziehen sowas.

Eigentlich sollte ich langsam mal ins Bett, aber kann wie immer nicht einschlafen. :(

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 10 Oktober 2016, 09:58:06
Huhu.
Ich hoffe ihr habt Alle gut geschlafen. Ich musste erstmal wieder Grübeln bevor ich eingeschlafen bin. Die Angst vor der Konfrontation-Sitzung morgen steigt.

Ja, sich Aufraffen ist ein täglicher Kampf. Meine Kinder und mein Mann helfen mir glücklicherweise dabei und animieren mich irgendwas mitzumachen. Dann geht's leichter. Vielleicht kann dein Partner dich ja auch motivieren? Und wenn es dir gut tut, dann kannst du dir das ja auch selbst sagen, um dich zu motivieren. Manchmal reicht ja vielleicht auch ein ausgiebiger Spaziergang. Wir haben auch nicht viel Geld. Das frustriert dann auch. Besonders weil die Kinder natürlich Schwimmen gehen oder in den Zoo oder ins Kino wollen. Aber das können wir uns für Alle maximal 1-2x pro Monat leisten. Manchmal auch gar nicht. :-(

Lostsoul: schön, dass deine Therapie nun endlich startet. Das ist bestimmt ein guter Anfang. Klar, kann es länger dauern. Aber ich finde alleine das Gefühl jede Woche einen festen Ansprechpartner zu haben, der es gut mit mir meint, schon sehr hilfreich.
Drücke dir die Daumen dafür!

Heute ist der erste Ferientag für meine Kids. Daher werden wir wohl ein bißchen unterwegs sein.
Wünsche euch einen schönen Tag!
LG Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 10 Oktober 2016, 10:32:33
Guten Morgen und einen schönen Start in eine erfolgreiche Woche wünsche ich!

Das mit dem Aufraffen ist so eine Sache, nicht wahr? Ich müsste jetzt eigentlich auch den Vormittag nutzen um Vorbereitungen für die nächste Familienfeier morgen zu treffen... Jetzt ist es schon gleich 1/2 11 und ich habe noch nix getan außer auf den Knopf der Waschmaschine zu drücken. Beladen hatte ich sie schon gestern. :-(

Die Idee mein Buch fertig zu machen klingt ja toll. Doch dafür müsste ich mich mal wirklich ein paar Stunden hinsetzten und schreiben. Jetzt ist auch noch mein Bildschirm hinüber und auf dem Smartphone kann man nun wirklich nicht literarisch tätig sein. Grmph. Wenigstens eine gute Ausrede.

@Junehoney: Alles erdenklich gute für deine morgige Sitzung. Ich werde in Gedanken bei dir sein und ganz fest Daumen drücken!

@LostSoul: Auch dir alles, alles Gute für die Therapie. Toi, toi, toi, dass die Chemie bei euch stimmt und ihr erfolgreich zusammen arbeiten könnt. Ich bin da ganz zuversichtlich. Die meisten Therapeuten die ich bisher kennen gelernt habe sind echt nett.

Liebe Grüße an Alle!
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 10 Oktober 2016, 11:23:26
Guten Morgen..

Nach über zwei Stunden im Bett wälzen hab ich es nun auch mal geschafft aufzustehen. Morgen der Termin ist schon um 07:30, frag mich wie ich das schaffen soll, so früh aus dem Bett zu kommen.. Es ist eine Qual. Geschlafen hab ich nicht besonders. Bis ich eingeschlafen bin hat es ewig gedauert und bin auch mehrmals wach geworden von Alpträumen...

Junehoney: Gut wenn man Kinder hat, dann ist die Motivation denke ich mal noch höher, denn man hat ja jemanden zu versorgen. Also eine Aufgabe im Leben. Wenn man sonst niemanden hat (außer meinen Partner, aber der kommt auch gut alleine zurecht), dann sieht man nicht wirklich einen Sinn, warum man jetzt aufstehen und etwas tun sollte. Denn was macht es für einen Sinn? Am Ende denkt man trotzdem wieder nach, ist traurig und verzweifelt und weiß nicht weiter...
Ja er fragt mich auch oft ob ich mitkommen will wenn er rausgeht, und wenns nur einkaufen ist. Aber selbst das ist mir oft zu viel. Früher haben wir an jedem Wochenende was unternommen, sind abends auch mal weg gegangen. Aber seitdem es mir wieder so schlecht geht, ist das alles kaum noch möglich. Meistens läufts dann wirklich nur auf einen Spaziergang hinaus..

Hat man denn jede Woche einen Termin beim Therapeuten oder sind die Abstände größer? Für den Anfang wäre es mir ja ganz lieb wenn ich öfter Gespräche hätte. Gibt ja mehr als genug aufzuarbeiten für mich. Wie genau ich das schaffen werde, ist mir allerdings immer noch ein Rätsel. Danke dir, ich drück dir auch die Daumen für deine Sitzung morgen. :)

Fool: Ich hab bis jetzt auch noch nichts produktives getan. Gut ich hab auch nicht wirklich etwas, was ich vorbereiten müsste. Aber wenn ich mir die Wohnung ansehe, die zum Beispiel mal wieder gesaugt werden müsste.. Aber da fängts schon wieder an. Bin froh dass ich es vom Bett ins Bad geschafft hab und nun auf meinem Sofa sitzen kann...

Die Idee mit einem Buch hatte ich auch schon mal. Aber dafür fehlen mir wohl die Ideen. Hatte damals auch mal angefangen zu schreiben, aber nach 20 Seiten fiel mir schon nichts mehr ein. Da bleibe ich lieber beim Lesen von Büchern. Habe mir gestern abend mal wieder eins rausgekramt, ewig kein Buch mehr gelesen. Aber es entspannt auf jeden Fall und tut mir gut.

Danke auch dir. Bin auch recht zuversichtlich. Schlimmer kanns ja eh nicht mehr werden..

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 10 Oktober 2016, 15:22:29
Hallo ihr Lieben.

Danke fürs Daumendrücken für Morgen. Das kann ich echt gut gebrauchen! *bibber* Meine Sitzung ist erst um 15-17Uhr (Doppelsitzung, weil es wohl länger dauert).
Also lostsoul: es gibt normalerweise jede Woche 50 Minuten. Aber der Therapeut kann auch Mehrfachsitzungen beantragen. Zudem wenn es dir schlecht geht, auch mal 2 Sitzungen pro Woche. Meine Therapeutin hat es mir angeboten. Ich hatte dann 4 wochenlang 2 Sitzungeb pro Woche. Und jetzt halt die Doppelsitzungen für die EMDR (Traumatherapie). Du kannst aber auch danach fragen, wenn es dir schlecht geht und du denkst die Woche wird sonst zu schlimm.
Wegen dem Sinn: ja Kinder geben Sinn. Sind aber auch nicht Alles. Sie bedeuten auch viel Sorgen und Stress. Gerade wenn man gerade nicht so fit ist. Ich habe oft ein schlechtes Gewissen. Vielleicht kannst du dir ein besonderes Hobby suchen, das dir Sinn gibt? Bei mir ist es das Nähen. Aber es gibt ja so viel! Auch Dinge, die nicht so teuer sind ;-)

Fool: Das ist ja doof mit deinem PC. Und aufm Smartphone macht es wirklich keinen Sinn. Kannst du irgendwo günstig einen neuen Monitor bekommen?
Und zum Nicht-Aufraffen-Können: ich habe heute morgen, trotz guter Vorsätze, auch nur gefrühstückt und Fotos für Ebay gemacht. Erst um 12 Uhr geduscht und erst um 14 Uhr mit dem Hund raus. Meine Kids waren beschäftigt und da hatte ich ja keinen weiteren Grund mich aufzuraffen. Also haben wir heute doch nichts unternommen :-( und einkaufen muss ich auch noch.

Also. In diesen Sinne....
Einen gemütlichen Tag noch!
Gruß Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 10 Oktober 2016, 15:31:09
Ah. Hab noch was vergessen.
Wollte euch noch Gedankenwelt.de empfehlen. Ich lese da ab und zu ganz interessante psychologische Artikel. Fiel mir eben ein, als lostsoul schrieb "Schlimmer kannst nicht werden". Zu dem Thema gab's da nämlich auch vor ein paar Tagen was.
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 10 Oktober 2016, 18:06:00
Hallo LostSoul und Junehoney,

danke für die Termine, dann weiß ich wenigstens wann ich in Gedanken bei euch sein muss / soll / werde. :-)

Hab' für den Anfang jetzt wieder einen Bildschirm, vom Nachbarn - leider ist er viel kleiner. In meinem Alter ist das durchaus ein Problem. (Eine Runde Mitleid bitte!)
Ach, wie war das noch? Positiv denken! Der neue Monitor ist RIESIG (im Vergleich zum Smartphone).

@LostSoul Tu mir bitte einen Gefallen und erwähne dieses schreckliche Wort nicht mehr. Staubsaugen! Ich versuche mir mittlerweile schon einzureden, dass das in meiner Wohnung eine Staubmauszucht ist die nicht gestört werden darf. Leider überzeuge ich damit niemanden - nicht einmal mich.
Das Schlimme ist, dass es bei mir wenn ich morgens saufe, abends schon wieder aussieht wie bei Hempels unter'm Sofa. Mein Kater scheint ganzjährig in der Mauser zu sein und mein Sohn ist offensichtlich das reale Vorbild für das Krümelmonster in der Sesamstraße.
Hey, Was ist denn das für ein Blödsinn?! "saufe" ??? Ich meinte natürlich "sauge"!

Statt die Wohnung auf Vordermann zu bringen habe ich heute bei den Nachbarn Möbel geschleppt. Verringert hat sich mein Staubproblem dabei nicht, aber immerhin brachte die Aktion einen Monitor ein.

Wieso schafft man es manchmal leichter sich für sehr viel anstrengendere Tätigkeiten zu motivieren als für banale Sachen wie Hausarbeit? Geht euch das genauso? ??

Hilfe! Jetzt hat mir mein Herr Sohn auch noch mitgeteilt, dass er ein paar Leute für morgen eingeladen hat. Wir hatten eigentlich ausgemacht, dass er am Wochenende feiert. Uff.

Es gibt viel zu tun - lassen wir's bleiben!

@LostSoul: Eine angenehme erste Therapiesitzung wünsche ich. Wenn du unsicher bist würde ich dir raten erst einmal selbst ein paar Fragen zu stellen, z.B. nach Art der Therapie und Ausbildung. Kannst natürlich auch gleich zum erzählen anfangen. Ich war damals so froh, dass mir endlich mal jemand zugehört hat, dass ich die probatorischen Sitzungen eigentlich übersprungen habe. :-))

@Junehoney: Keine Angst vor morgen. Immer daran denken, dass die Therapeuten nichts böses sondern nur helfen wollen.

Alles Liebe
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 10 Oktober 2016, 19:40:07
Danke, Fool! Ja, sie will mir nur helfen. Eigentlich habe ich auch eher Angst vor der Angst. Aber ich bin ja sonst auch nicht zimperlich mit mir. Also quält ich mich da morgen durch ;-)

Dann dir hoffentlich wenig Stress mit den Gästen!

Staubsaugen finde ich recht meditativ. Das mache ich von allen Haushaltstätigkeiten am Liebsten. Ich prokrastiniere eher mit Bodenputzen, Fensterputzen und Aufräumen.

Lostsoul: toi, toi, toi für Morgen! Denke an dich. Und wenn du Lust hast, schreib danach mal, wie es war! ;-)

Schönen abend euch!
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 10 Oktober 2016, 19:51:42
Guten Abend..

@Junehoney: Na sei froh, dass es bei dir erst nachmittags ist. Dann musst du dich wenigstens nicht so früh aus dem Bett quälen wie ich. Mir graut es jetzt schon davor, morgen früh aufzustehen.. Ich frage mich auch gerade, wie ich es vor ein paar Wochen noch geschafft habe viertel 5 aufzustehen, um zur Frühschicht zu fahren. Muss wohl nur noch wie eine Maschine funktioniert haben. Aber auch die beste Maschine geht irgendwann kaputt und das ist nun bei mir der Fall. Habe heute den ganzen Tag nichts gemacht. Nicht mal geschafft, mir etwas zu essen zu kochen. Zur Zeit ist es wirklich wieder eine einzige Katastrophe, und das obwohl ich erst so einen schönen Urlaub hinter mir habe, in dem es mir besser ging..

Ok, aber dazu muss er ja auch die Zeit finden oder? Die meiste Therapeuten sind immer so sehr überlaufen, dass man froh sein kann überhaupt einen Termin zu bekommen. Aber ich werde ihn mal drauf ansprechen, wie das ganze dann so ablaufen wird. Vielleicht brauche ich auch eine Traumatherapie, ich weiß es nicht. Aber Mobbing ist ja nun nicht wirklich ein Trauma. Naja ich werde es einfach auf mich zukommen lassen morgen.

Gut das stimmt auch wieder, dass Kinder Stress sind. Aber es ist eben das eigene Fleisch und Blut, auf was man auch stolz sein kann. Aber ich denke, bis ich dieses Thema angehe, muss ich erstmal selbst wieder mit mir klar kommen. Ich wäre eine schlechte Mutter in meinem jetzigen Zustand.

Hobbys hatte ich, wie ich glaube schon mal geschrieben habe. Aber dazu fehlt wie gesagt zur Zeit einfach die Motivation. Habe ja immer gerne was an meinem Auto gemacht. Gut das kostet auch eine Menge Geld, aber mir hats immer Spaß gemacht. Ich habe aber jetzt mal wieder mit lesen angefangen. Kostet nicht wirklich was und lenkt einen auch einigermaßen ab und man muss nicht rausgehen dafür.

Die Seite ist gut, hab auch mal bisschen dort gelesen, danke für den Tipp. :)

@Fool: Wenn du denn um die Uhrzeit schon auf bist, kannst du daran denken. ;) Ich würde, wenn ich nicht müsste, nicht freiwillig so zeitig aufstehen.

Das ist natürlich auch eine Möglichkeit, es als Staubmauszucht zu bezeichnen. :D Ich bin ja froh, dass mein Freund sich einigermaßen um den Haushalt kümmert. Aber er ist auch jeden Tag so gestresst von der Arbeit, dass es meist bis zum Wochenende dauert, bis etwas getan wird. Und dabei leben wir nur zu zweit, ohne Haustiere. Soviel Dreck fällt eigentlich gar nicht an, aber das was anfällt, bleibt meistens trotzdem ewig liegen. Ist schon eine beschissene Situation zur Zeit, aber was will man machen. Mehr als hoffen, dass es irgendwann besser wird, kann man auch nicht.

Ja, kenne ich irgendwoher. Mal den Abwasch zu machen scheint unmöglich zu sein. Aber sobald jemand zu mir ankommt, dass er Hilfe benötigt, dann spring ich sofort. Wahrscheinlich weil ich froh bin, überhaupt mal unter andere Leute zu kommen, auch wenn ich im Endeffekt weiß, dass ich nur benutzt werde..
Heute war ich so unproduktiv wie schon lange nicht mehr. Wie kann man denn den ganzen Tag nur auf dem Sofa sitzen und nichts tun? Am Abend fühle ich mich dann deswegen noch schlechter. Das kann doch nicht wirklich das Leben sein...

Danke dir.. Es gibt soviel zu erzählen, glaub da werd ich gar nicht mehr fertig werden. Aber ich bin auch sehr froh, dass endlich mal jemand da ist, dem man alles sagen kann. Auch wenns ein Fremder ist, aber vielleicht ist gerade das ja gut. Umsonst hab ich mich ja auch nicht in einem Forum angemeldet, wo ich eigentlich niemanden kenne.

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 10 Oktober 2016, 19:53:30
Ja, werde dann Morgen berichten. :)

Hoffe ich komme heute mal eher ins Bett, damit ich morgen nicht wieder wie gerädert bin, wenn ich früh raus muss.

LG
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 10 Oktober 2016, 20:07:40
Dann drück ich dir die Daumen, dass du gut schläfst.
Ich hoffe das schon gar nicht mehr und nehme einfach an, dass ich schlecht schlafen werde. Dann kann ich mich selbst positiv überraschen, wenn es doch mal gut klappt.
Da meine Kids Frühaufsteher sind, ist die Nacht immer früh rum. Daher werde ich auch wach sein und an dich denken ;-)
Lesen ist doch gut! Da kann man ja viel Zeit mit verbringen.
Und versuch dir keine Vorwürfe zu machen, weil du einen Tag auf dem Sofa verbracht hast. Du bist depressiv. Das ist eine Erkrankung, die sowas mit sich bringt. Wenigstens bist du aufgestanden und hast hier im Forum geschrieben.

Gute Nacht!
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 10 Oktober 2016, 20:58:58
Guten Abend!

@LostSoul: Das ist eines des Probleme. Wenn man Kinder hat, muss man halt leider dafür sorgen, dass die kleinen Monster auch brav zur Schule gehen. Meiner ist zwar mittlerweile größer als ich, aber wenn ich ihn nicht wecken würde, käme er wahrscheinlich rechtzeitig zur letzten Stunde. :-)
Demnächst macht er ein Schulpraktikum in einer Bäckerei. Das kann ja heiter werden! :-))
Im Gegensatz zu meinem Sohnemann war ich schon immer Frühaufsteher. Ist also kein Problem Dich in Gedanken zu begleiten.
Ich glaube übrigens, dass der Zeitmangel kein Problem ist. Zwar gibt es bekanntermaßen zu wenige Therapeuten, aber während der 50 min gehört dir die ungeteilte Aufmerksamkeit. Du darfst dich aber nicht wundern, wenn nach der Zeit tatsächlich Schluss ist, auch wenn du vielleicht gerne noch weitergemacht hättest. Ist einerseits wohl so etwas wie ein therapeutisches Prinzip (auch wenn ich das noch nicht wirklich kapiert habe) und dann wohl tatsächlich auch der knappen Zeit geschuldet. Wenn zwischen zwei Behandlungen nur 10 min Zeit sind muss sich so ein Therapeut ganz schön sputen, wenn er vielleicht auf's Klo muss, eine Tasse Kaffee braucht, ein paar Notizen machen will für's nächste Mal mit Dir und sich auf den nächsten Patienten vorbereiten muss.

@Junehoney. "Angst vor der Angst." Das erinnert mich irgendwie an Harry Potter mit den Dementoren. Meint da nicht Professor Lupin die Angst vor der Angst sei weise? Irgendetwas positives war es jedenfalls. Ein Zeichen der Stärke? Sorry, fällt mir gerade nicht mehr ein.
Wahrscheinlich wäre das Ganze viel weniger schlimm, wenn du schon genau wüsstest wie die Behandlung abläuft. Das Ungewisse ist es was die Angst macht.

Schönen Abend und eine gute Nacht!
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 10 Oktober 2016, 23:30:10
Hey.
Ja, nach 50 Minuten ist Schluss mit der Sitzung. Aber irgendwann muss ja auch Schluss sein. Ich will ja auch nicht, dass mein Therapeut zu meiner Sitzung zu spät kommt. Und ein kleines Päuschen sei ihm gegönnt.

Hat Lupen das zu Harry Poster gesagt? Kann mich auch nicht erinnern. Nur, dass man natürlich seine Angst durch positive Gedanken, also Gedanken an die schönste Erinnerung, überwinden kann :-) Das will ich mal bis zur Sitzung versuchen.

In diesem Sinne....Schöne Träume, wenn schon der Schlaf nicht so lang wird ;-)
Gruß
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 11 Oktober 2016, 09:36:01
Guten morgen liebe Mitstreiter!

Der Morgen ist gut, weil ich froh bin, dass die scheiß Nacht endlich rum ist. Alpträume, ständiges Aufwachen...Mein Rücken schmerzt...ich fühle mich als wäre ich 80. :-(

Und ich bin soooo aufgeregt, dass ich schreien könnte. Mein Herz klopft und es fühlt sich an als zerspringe mein Brustkorb! Aaaaaaaah.
Ich muss mich ablenken, sonst drehe ich durch!

Lostsoul: wie war deine Sitzung?

Fool: wie geht's mit deinen Geburtstagsvorbereitungen?

Liebe Grüße
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 11 Oktober 2016, 09:52:31
Guten Morgen Zusammen,
und besondere Grüße an Dich, Junehoney,

80? Heißt es nicht, Jugend sei eine Krankheit die sich von Tag zu Tag bessert? Aber gleich so einen Sprung in der Genesung zu machen?! Du übertreibst.

Aber willkommen im Club, ich habe auch miserabel geschlafen. Bei mir ist es die Schulter. Komme mir vor als hätte ich die ganze Nacht Mehlsäcke geschleppt.

Geburtstagsvorbereitungen? Uuuups. Gerade habe ich mir doch mal wieder mein Buchfragment angesehen und ein paar Dinge ergänzt. Ich bin wirklich ein Meister im Verschieben. Heute morgen habe ich auch noch schnell erfahren, dass mein Sohn seinen Freunden Muffins versprochen hat. Das hatte ich eigentlich nicht geplant...

Was würdet ihr erwarten von einem Buch mit dem Titel: Von der Schulbank in die Anstalt.
Klingt das irgendwie interessant? Oder doch zu sperrig?

Vielleicht sollte ich doch mal wieder weiter machen. Hier schaut's irgendwie immer noch aus wie bei Hempels. Komme mir vor wie früher an der Uni. Da wurden die schriftlichen Seminararbeiten auch immer erst in der Nacht vor dem Abgabetermin fertig. Na ja, ein bisschen Zeit habe ich ja noch ehe mein Kleiner aus der Schule kommt.

Junehoney, vielleicht solltest du deinen Kleiderschrank ausmisten. Ich finde das immer sehr beruhigend, man entdeckt unter Umständen alte Schätze und es lenkt ab. Habe ich früher immer vor Prüfungen gemacht. Ich hatte schon immer wahnsinnige Prüfungsangst. Fühlte sich genau so an wie das was du beschreibst.

Liebe Grüße
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 11 Oktober 2016, 11:55:33
Danke, Fool, für deinen Beistand! Das tut mir wirklich gut.

Bei meiner Alterung bin ich leider nicht weiser geworden. Aber das wäre eine schöne Nebenwirkung. :-)
Ach, Schulter hast du auch. Ich auch. Das ist echt blöd. Kann deswegen nicht mehr auf meiner Lieblingsseite schlafen und teilweise nur noch auf dem Rücken, weil dann die andere Schulter auch schmerzt. Ich frage mich echt, wie das erst mit 80 wird :-( ...naja, vielleicht bin ich dann wenigstens weiser und glücklicher ;-)

Schrank sortieren habe ich leider schon gemacht. Daher musste ich mir was Anderes suchen. Meine Tochter und ich räumen gerade meine Nähecke auf. Knöpfe sortieren usw. Sehr stumpf aber ablenken.

Und du backst nun Muffins?
Als Buchtitel finde ich deinen Vorschlag etwas zu seriös, eher so fachbuchmäßig. Wie wäre es mit "Ab in die Anstalt"? "Anstaltsreif" ? :-D
Bin da leider auch nicht so kreativ.

Ich geh mich weiter ablenken. Bis später!
LG Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 11 Oktober 2016, 12:29:02
Hi Junehoney,

und wieder bin ich nicht wirklich weiter gekommen. Musste mal kurz in die Debatte Trump-Clinton hineinschauen. Sehr wichtig, man will ja informiert sein. (Wahrscheinlich hätte ich auch eine Dokumentation über das Liebesleben der Regenwürmer angeschaut wenn ich in YouTube darüber gestolpert wäre.)
Immerhin schaut die Wohnung schon fast wieder wie eine menschliche Behausung aus. Ich brauche halt immer wieder mal eine Pause. Blöde Depression. Null Ausdauer!

So, weise möchtest du werden? Lass dir eines sagen: So verrückt wie ein Weiser können 1000 Narren nicht sein. :-)

Hmmm. Du hast recht. Der Titel ist nix. Fachbuchmäßig? Na ja. Aber "Von der Schulbank in die Klapse" klingt auch nicht viel besser. Ist aber auch nur als Untertitel gedacht. Der eigentliche Titel steht schon mehr oder weniger fest. Den möchte ich aber noch nicht verraten.

Übrigens, das mit dem Beistand ist nicht nur ein leeres Wort. Ich werde dich in Gedanken begleiten. Vielleicht zünde ich auch eine Kerze an oder so. Das ist der Vorteil von älteren Kindern - da ist bei der Geburtstagsfete die Mutter nicht mehr vonnöten oder gar erwünscht. ;-)

Fühl dich gedrückt!
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 11 Oktober 2016, 13:27:37
Hey.
Oh ja Clinton vs. Trump...habs noch gar nicht gesehen. Nur Kommentare dazu gehört. Ohne Worte!
Aber YouTube ist ja immer eine Möglichkeit sich zu beschäftigen. Gucke mir da auch oft psychologische Vorträge an. Oder natürlich Musik.

Ist ja praktisch, wenn die Kids älter sind....meine Große ist auch schon 13. Und nicht mehr an meiner Animation interessiert.
Dann kannst du dich zurück lehnen ;-)
Und wenn die Wohnung schon aufgeräumt ist, hast du ja doch was geschafft!

Wenn es nur der Untertitel ist, passt es vielleicht schon. Weiß ja nicht, was der Haupttitel ist.
Wenn du es an einen Verlag schickst, würden sie dir ja ws. eh nochmal Empfehlungen zu deinem Titel schreiben....Falls er ihnen nicht interessant genug erscheint. Aber toll, dass du dich wieder dran setzt! Ich bin überzeugt, dass Kreativität gegen Depressionen hilft!

Wir sind nun fertig mit Sortieren. Der Hund musste dann auch mal raus :-D
Jetzt surfe ich noch ein bisschen und dann muss ich schon losfahren. Oh Mann! Hab schon extra keinen Kaffee mehr getrunken, damit ich nicht noch hibbeliger werde.
Lieb, dass du an mich denkst!
Werde mich danach ws. erstmal ausruhen müssen. Aber heute Abend melde ich mich dann mal, wie es war.

Liebe, aufgeregte Grüße
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 11 Oktober 2016, 15:00:37
Hallo an alle...

Die Nacht war mal wieder eine Katastrophe gewesen. Ständig aufgewacht, und ewig gebraucht um wieder einzuschlafen. Glaube ich sollte vielleicht mal wieder Schlafmittel einnehmen, damit ich wenigstens endlich etwas zur Ruhe komme. Das macht mich sonst kaputt. Und wenn ich dran denk, dass ich nächste Woche in dem Zustand wieder arbeiten soll, wird mir ganz schlecht...

So meine Sitzung heute beim Therapeuten war ganz ok. Zum größten Teil musste ich erzählen, von mir und meinem Leben, was meine Probleme sind, was ich mir von der Therapie erhoffe. Ist das normal bei der ersten Sitzung, dass der Therapeut kaum selbst etwas sagt, sondern mehr aufschreibt und zuhört? Aber er ist auf jeden Fall sehr nett, hat eine ruhige Art an sich. Das gefällt mir schon mal und ich denke, das kann etwas werden. Was er mir aber heute schon geraten hat, war, dass ich dringend von der Schichtarbeit weg solltr, weil das ein Hauptauslöser dafür sein kann, dass die Depression wieder so schlimm geworden ist, da der komplette Biorhytmus dadurch gestört wird. War dann ganz verwundert, dass die 50 Minuten so schnell vorbei gegangen sind, hätte noch stundenlang weiter reden können. Hab nun eine ganze Menge Fragebögen und Formulare für die Kostenübernahme mitbekommen, die ich innerhalb einer Woche ausfüllen soll. Hab jetzt schon damit angefangen, muss auch viel über mich selbst schreiben, über meine Kindheit, Jugend, schlimme Ereignisse... Bin mal gespannt, wie die Therapie mir im weiteren Verlauf helfen wird, aber bin auf jeden Fall guter Dinge, dass es etwas bringt.

Vorhin bin ich wenigstens mal für eine Stunde woanders hingefahren und eine Runde spazieren gegangen, trotz des Mistwetters. Tat mal ganz gut, wieder draußen zu sein, auch wenns erstmal eine Stunde Überwindung gekostet hat, überhaupt aufzustehen. Sollte öfters mal versuchen, mich aufzuraffen. Hab gestern gemerkt, dass es mir immer schlechter geht, je länger ich nur rumsitze und nichts tue.

Wo wir es gestern von Kindern hatten.. bin mal wieder überfällig. Kann es vielleicht sein, dass Depressionen Zyklusstörungen auslösen können? Habe das Gefühl, seitdem es mir wieder schlechter geht, dass auch der Monatszyklus komplett durcheinander geraten ist, schon seit Monaten. Und man macht sich natürlich jedes mal aufs Neue wieder verrückt, dass etwas hätte passiert sein können... Anderseits würde ich es mir schön vorstellen, mich um ein Kind zu kümmern, käme man sich nicht mehr ganz so nutzlos vor in dieser Welt. Kranke Gedanken die man in so einer Depression hat, ich weiß...

Und da wir gerade bei körperlichen Problemen sind, die ihr ja wie ich lese auch habt, reih ich mich auch mal mit ein. Ich habe auch ständig Rückenschmerzen und fühle mich, dafür, dass ich erst 21 bin, verdammt alt. Hinzu kommt noch, dass ich sehr oft Kopfschmerzen hab, ist wohl auf den Schlafmangel zurück zu führen.  Es tut oft einfach jede Bewegung weh. Zur Zeit habe ich beim manchen Bewegungen Schmerzen im Brustkorb, keine Ahnung woher das schon wieder kommt. Aber ist schon traurig, dass man sich in so einem jungen Alter schon so krank fühlt.

Junehoney: Dann drücke ich dir mal nochmals die Daumen für deine Sitzung heute. Ist ja gleich soweit. ;) Berichtest uns ja dann später sicher.

Fool: Also ich fände den Buchtitel ganz interessant "Von der Schulbank in die Anstalt." :) Aber liegt vielleicht daran, dass es mich an mein eigenes Leben erinnert...

Hat zufällig jemand paar gute Empfehlungen für Bücher? Brauch mal wieder was neues zum Lesen...

Liebe Grüße, LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 11 Oktober 2016, 15:04:38
Hi Junehoney,

sorry, aber den Haupttitel möchte ich nicht vorab veröffentlichen, da dies zu viel verraten würde. Das Buch wird auch nie unter meinem eigenen Namen erscheinen können. Wenn es denn irgendwann einmal fertig werden sollte.

Das mit der Kreativität ist so eine Sache. Meine Psychiaterin meinte bei unserer ersten Begegnung ziemlich lapidar: "Machen sie jeden Tag 10000 Schritte und seien sie mindestens 1/2 Stunde kreativ und malen ein bisschen und dann werden sie geheilt."
Ein toller Tipp, oder? Könnte von Losthoney's Chef stammen. Ich hab's sogar versucht - früher habe ich tatsächlich gerne gemalt. Das Ergebnis war diesmal jedoch, dass ich mich nur noch schlechter fühlte. Ich habe noch nie etwas vernünftiges zustande gebracht wenn ich gezwungenermaßen oder widerwillig zum Pinsel gegriffen habe. Schade um Leinwand und Ölfarbe.

All the best!

Fool

Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 11 Oktober 2016, 15:22:46
Hallo LostSoul!

Schön von dir zu hören. Das mit dem Spaziergang war bestimmt eine gute Idee. Ich brauche nach jeder Therapie auch mal ein bisschen Zeit für mich bevor ich in den Schoß der Familie zurückkehre. :-) Bei gutem Wetter gehe ich dann in den Park, bei schlechtem führt mich der Weg vorbei an einer wunderbaren kleinen Buchhandlung. Sehr schön, geht aber auf die Dauer ins Geld. Bei Büchern werde ich schwach.
Vor kurzem habe ich ein ganz gutes Buch gelesen. "Der Pfau" Verfasser habe ich leider vergessen. Geht um ein Landhaus in Schottland, ein paar Pfauen - einer davon ziemlich durchgeknallt, die Farbe Blau, eine Art Selbsterfahrungsgruppe und eine Psychologin. Sehr nett geschrieben. Humorvoll. Empfehlenswert.

Aber zurück zu deinen Fragen: Ja, es ist normal, dass die Therapeuten sehr wenig sagen. Du wirst wahrscheinlich auch nicht viel privates von ihm erfahren. Wenn überhaupt.

Zyklusstörungen? Ich weiß nicht, ob das "normal" ist, aber seit der Depression hab ich das auch. Genau wie die Kopfschmerzen und die Schlafstörungen. Und ja, ich fürchte dein Therapeut hat recht. Schichtdienst ist Gift. Ich war wahrscheinlich auch schon länger latent depressiv, aber mit dem Schichtdienst ist es erst so richtig unerträglich geworden.

Sorry, muss mal kurz nach den Feiergästen schauen.

LG Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 11 Oktober 2016, 15:58:40
PS: Bevor ich es vergesse, LostSoul! Ich hoffe inständig, dass der Untertitel nichts mit deinem Leben zu tun hat. :-)

Es gibt ja ziemlich viele Anstalten: Anstalt des öffentlichen Rechts, Badeanstalt, Besserungsanstalt, Bewahranstalt, Blindenanstalt, Heilanstalt, Kadettenanstalt, Strafanstalt, Vollzugsanstalt, Bundesanstalt, Bundesforschungsanstalt, Kreditanstalt, Entlausungsanstalt, Filmförderungsanstalt, Forschungsanstalt, Korrektionsanstalt, Kreditanstalt, Landesanstalt, Landesmedienanstalt, Lehranstalt - wer kennt sie nicht?!
Medienanstalt, Präparandenanstalt, Rundfunkanstalt, Treuhandanstalt, Versicherungsanstalt, Wohltätigkeitsanstalt und die gute alte Irrenanstalt.

Am liebsten sind mir allerdings die Badeanstalten!
Alles Gute!
Fool

Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 11 Oktober 2016, 20:09:39
Hey.

Bin wieder da....und total erschossen. Mann, war das anstrengend und auch sehr emotional. Aber ich habs überlebt. Und es war auch nicht so schlimm, wie ich es mir vorgestellt habe. Die Zeit verging, wie im Flug. Ich hatte Angst und eine dicke Stressreaktion. Aber es ist doch gut, dass ich mich getraut habe. Meine Therapeutin möchte gleich per Email nochmal mit mir Kontakten, wie es mir geht. Sie meint, das arbeitet nun noch ein paar Tage weiter.
Ich hoffe es hilft.

Lostsoul: schön, dass du dich bei dem Therapeuten gut aufgenommen fühlst. Es ist gut, dass es nun los geht. Ein erster Schritt. Am Anfang habe ich auch immer viel geredet. Das wird später anders. Aber erstmal muss der Therapeut dich und deine Problematik kennenlernen.....entgegen vieler Gerüchte können Therapeuten leider doch nicht Hellsehen. Daher: nimm dir den Raum und erzähl Alles, was du möchtest. So hilfst du dir am Meisten, denn je besser der Therapeut Bescheid weiß, desto besser kann er dir helfen.
Schichtdinst, zumindest Nachtschicht, soll tatsächlich nicht gut sein, wenn man depressiv ist. Vielleicht schläfst du deswegen so schlecht!?

Fool: Nein, natürlich hilft nicht nur kreativ sein ;-) Aber zusätzlich zu Therapie vielleicht schon. ;-)
Sonst könnte ich ja gar nicht depressiv werden. So viel, wie ich die letzten Jahre genäht habe :-D

Müde Grüße
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 11 Oktober 2016, 21:31:58
Guten Abend!

Willkommen zurück, Junehoney,

und danke für die Rückmeldung. War schon sehr neugierig wie es dir ergangen ist. Kann mir vorstellen, dass du jetzt erst mal fix und alle bist. Hoffentlich kannst du dann wenigstens gut schlafen und dich erholen.

Nee, Kreativität allein hilft nicht. Eines ist jedenfalls sicher: Hätte ich in den letzten Jahren  viel Zeit mit Nähen verbringen müssen ... dann hätte ich garantiert schon viel früher Depressionen gekriegt und mich wahrscheinlich irgendwann mit einer Stecknadel entleibt. Stich mitten ins Herz. :-)
Handarbeiten und ich, das passt irgendwie nicht zusammen. Noch schlimmer ist Stricken. Da habe ich sämtliche Handarbeitslehrerinnen in die Verzweiflung (Depression???) getrieben. Eine sagte sogar mal zu mir: Es ist mir völlig egal, was du tust. Hauptsache du lässt die Stricknadeln in Ruhe!
Hammer, Säge etc. das ist eher meine Welt.

So jetzt wünsche ich Euch allen eine gute, alptraumfreie Nacht! Schlaft gut und angenehmes Flöhebeißen, wie meine Oma immer zu sagen pflegte.
LG Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 11 Oktober 2016, 22:06:29
Hahahaha. Fool, du hast eindeutig ein anderes kreatives Talent als Handarbeit! Dein Humor und deine Sprache. Danke für ein köstliches Amüsieren! :-)
Dann lass das lieber mit den Handarbeiten, nicht, dass du dich noch mit einer Nadel erstichst :-D

Stricken usw. Kann ich auch gar nicht! Meine Hände wollen solche komplizierten Dinge einfach nicht tun. Nähen ist da einfacher. Keine Fummelarbeit. Daher nähe ich auch keinen Kleinkram. Lieber Pullis, Hosen oder Jacken. Da geht's fast immer geradeaus. Sehr meditativ.

Hoffe nun auch, dass mein Schlaf gut wird. Ich denke eher nicht.  Aber vllt. Kann ich mich ja positiv überraschen.

Euch auch eine ruhige Nacht!
LG Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 12 Oktober 2016, 07:30:04
Guten Morgen alle zusammen!

Wünsche wohl geruht zu haben!

Vorsicht, jetzt wird's schwarzhumorig: Tja, Junehoney, das mit der Nadel hat es auf die "Liste der besten Suizidmethoden" geschafft: `Sich mit einer Nähnadel in den Finger stechen und warten bis man an einer Blutvergiftung eingeht.´ Platz 6 zwischen `Sich bei Ikea ins Bällebad stürzen.´ und `Sich mit den Abgasen eines Elektroautos vergiften.´ Platz 1 ist übrigens, `sich in der Dusche ertränken.´
Falls ihr noch weitere gute Ideen habt...

Ist das albern. Heute habe ich nach etlichen Wochen wieder einen Termin bei meiner Psychiaterin (die mit den "10000 Schritte gehen und sie sind geheilt"). Eigentlich brauche ich bloß wieder ein neues Rezept, trotzdem bin ich schon vorher fix und fertig. Ich könnte nicht mal behaupten, dass ich die Frau unsympathisch finde, eigentlich ist sie sogar ganz nett, aber der Gedanke an den heutigen Termin macht mich extrem nervös. Das hat bei mir immer eine ziemlich verdauungsfördernde Wirkung. Bäh!
Wie war das mit dem positiv Denken? Probleme mit Verstopfung habe ich zur Zeit garantiert nicht. Sorry, was für ein be-scheidenes Thema.
Wenn ich es nicht besser wüsste würde ich sagen, dass ich panische Angst vor der Frau habe (was mir allerdings gerade erst so bewusst wird). Komisch, oder? Gibt eigentlich gar keinen Grund dafür.

Verwunderte Grüße an alle!
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 12 Oktober 2016, 09:28:36
Guten morgen allerseits.

Auch wenn ich länger gebraucht habe um einzuschlafen, habe ich tatsächlich komatös geschlafen, traumlose 9 Stunden....herrlich. Wenn das nach EMDR immer so ist, freu ich mich schon fast auf das nächste mal :-D
Meine Therapeutin schrieb mir, dass es normal ist sich danach platt zu fühlen, dass sie es sehr intensiv fand und glaubt, dass mir das helfen wird. Da bin ich ja gespannt.

Fool: ich kann dich gut verstehen. Psychiater sind eine ganz spezielle Spezies. Ich finde diese pseudoallwissende, fixberatende Art ziemlich ätzend. Ich hoffe du kannst dich vorher noch ein bisschen ablenken und den Termin schnell hinter dich bringen!

Zu den Suizidarten:
köstlich, Fool. Dein Humor gefällt mir! :-D
Ich hätte da noch Schlussverkauf bei H&M und Stoffmarkt. Wer dahin geht ist lebensmüde, denn dort droht höchste Gefahr erdrückt und zertrampelt zu werden.

Erleichterte Grüße
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 12 Oktober 2016, 10:03:09
Hello again!

Schlussverkauf! Genial! Das kommt auf die Liste. Aber was zum Geier ist ein Stoffmarkt? Ich kann mit gutem Gewissen behaupten, dass ich noch nie auch nur in die Nähe einer derartigen Veranstaltung gekommen bin.

Hmmm, die Schlacht am kalten Büffet wäre wahrscheinlich auch eine Möglichkeit.

Junehoney, LostSoul und eventuelle Mitleser, dann hoffe ich mal, dass die diversen Therapien helfen und ihr keine weiteren Tipps von mir braucht. Höchstens einen noch: Falls es wie ein Unfall aussehen soll, kann man sich beim Erdbeerpflücken von der Leiter stürzen.

Wie wahr! Eine ganz spezielle Spezies, diese Psychiater. Meine hat es beim Erstgespräch innerhalb von knapp 20 min geschafft, die komplette Anamnese abzuhandeln, dazwischen ein paar Fragen ihrer Sprechstundenhilfe zu beantworten, eine genaue Diagnose zu stellen, die Ursache meiner Depression konkret zu benennen, die richtige Therapie zu finden, ein Rezept auszustellen und sich dazu noch ausführlich bei mir über ihre frühere Kollegin zu erkundigen. (Meine jetzige Psychotherapeutin war im gleichen Krankenhaus als Psychiaterin tätig wie sie - bevor die beiden unabhängig von einander ihre eigenen Praxen eröffnet haben.)
Hat eigentlich schon irgendjemand begriffen warum Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie nicht gleichzeitig eine medikamentöse und psychotherapeutische Behandlung durchführen dürfen? Das wäre so viel einfacher und ich bräuchte den Termin heute mittag nicht. Stöhn!

Ha ha, und ich habe meiner Therapeutin beim letzten Mal erzählt, dass ich überhaupt keine Angst mehr habe bzw. spüre. (Das mit den Gefühlen ist bei mir z.Zt. sowieso so eine Sache. Aber wenigstens lachen kann ich noch!)
Tatsächlich hatte ich kurz vorher ein interessantes Erlebnis gehabt. Ich war spätabends mit einer Kollegin unterwegs als wir einem Besoffenen mit einer Eisenstange begegneten. Die Kollegin bekam voll die Panik, aber ich habe überhaupt nicht begriffen warum. Für mich gab es keine Bedrohung. Ist ja auch überhaupt nichts passiert. Keine Ahnung ob der Kerl uns überhaupt bemerkt hat.

Na und nun? Nun schiebe ich voll die Panik weil ich zum Psychiater muss. Wegen eines saublöden Rezepts. Womit wieder einmal bewiesen wäre was für ein Narr ich bin. :-)
Liebe Grüße Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 12 Oktober 2016, 12:05:50
Guten Morgen.

Was für eine Nacht, wieder mal jede Stunde aufgewacht und kaum erholt. Gestern Abend noch einen Streit mit meinem Freund gehabt und er meinte, er schafft das mit mir nicht mehr, ihn macht das zu sehr fertig und er geht selbst daran kaputt wenn nicht bald mal etwas besser wird. Genau, als ob es einem innerhalb von ein paar Wochen mit Therapiesitzungen sofort wieder super geht. Warum verstehen es manche Menschen einfach nicht??

@Fool: Genau, brauchte einfach gestern bisschen Ruhe und Zeit für mich nach der Sitzung. Hier zu Hause wird zur Zeit eh von früh bis abends unter uns gebaut, also den ganzen Tag Lärm. Da ist man ganz froh wenn man bisschen raus kommt.
Ich hab eigentlich den ganzen Schrank voll mit Büchern, alle mal angefangen zu lesen, aber die meisten nie zu Ende gebracht, weil mal wieder die Motivation fehlte und ich mich, wenns mir schlecht geht, eh kaum konzentrieren kann..

Hmm aber wenn Therapeuten kaum was sagen, wie sollen sie mir dann helfen? Aber gut, am Anfang wird es wohl normal sein, er muss mich ja auch erstmal kennen lernen. Allein was in den Fragebogen, die ich mitbekommen hab, alles gefragt wird, da gibts soviel zu schreiben, da reicht das Blatt gar nicht aus.

Ok schon mal beruhigend, dass ich damit scheinbar nicht alleine bin. Wäre ja auch zu einfach, wenn der Körper einfach mal funktionieren würde. :( Kopfschmerzen hab ich wirklich ständig, hab schon manchmal Angst gehabt, einen Tumor zu haben, man liest im Internet soviel, dass man irgendwann komplett durchdreht. Hmm aber irgendwie muss ich ja die 1 1/2 Jahre noch überstehen, trotz Schichtarbeit. Ich weiß zwar nicht wie, aber ich darf nicht schon wieder was abbrechen. Fühle mich ja sowieso schon wie ein Versager, danach wird es nicht besser werden.

Dein Untertitel war eher auf Anstalt in Form von "Irrenanstalt" auf mich bezogen. ;) Trifft in gewisser Weise auf mich zu, auch wenn ich glücklicherweise nicht lange in dieser Klinik war. War die pure Hölle...

@Junehoney. Schön, dass du dich getraut hast und die Sitzung hinter dir hast. Hast du sowas jetzt öfters? Da hast du aber eine wirklich gute Therapeutin, wenn sie dir sogar anbietet, noch danach Kontakt mit ihr aufzunehmen und dich fragt wie es dir geht nach der Sitzung. So müssten alle Therapeuten sein.
Muss man eigentlich die 5 probatorischen Sitzungen machen, oder kann man das auch überspringen? Na da bin ich mal gespannt wie sich die Therapie entwickelt. Wie genau er mir helfen wird, weiß ich zwar immer noch nicht, aber ich bin mir sicher, dass es etwas bringt.
Ja das denke ich auch, dass ich deswegen so schlecht schlafe. Naja seit ich krank geschrieben bin, schlaf ich zumindest wieder etwas mehr, aber besser einschlafen kann ich auch nicht. Als ich noch gearbeitet hab war aber eine Stunde Schlaf pro Tag manchmal viel, das hat sich jetzt schon gebessert.

Das mit den Psychiatern geht mir aber genauso. War ja nicht der erste bei dem ich war. Meistens dauert das erste Gespräch 10 bis 20 Minuten höchstens, aber sie wollen trotzdem genau wissen was man hat, welche Medikamente man braucht, welche Therapie.. Da hat man mehr das Gefühl, dass es nur ums Geld geht. Deswegen bin ich froh, endlich einen Therapeuten zu haben, der sich wirklich Zeit nimmt. Kann man nicht bei dem Psychiater auch eine Therapie beginnen, wenn er auch als Psychologe ausgebildet ist? Dachte immer das wäre möglich..

@Fool: Ich glaub ich hätte auch wie deine Freundin reagiert. :D Bekomme ja schon Panik, wenn ich draußen alleine rum laufe, wenn es dunkel ist und irgendjemand hinter mir läuft. Denke mir dann immer das schlimmste. Bin allgemein ein Angsthase, wenns um Dunkelheit geht, hasse es, dann alleine zu sein.
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 12 Oktober 2016, 12:16:46
Hey LostSoul,

willst du mir etwa wirklich erzählen, dass du nach der ersten Sitzung nicht schon komplett geheilt bist? Na, da kann ich deinen Freund aber verstehen.
--- Sorry, aber wenn ich so etwas höre / lese werde ich echt sarkastisch.

Hoffe du kannst dich noch etwas erholen. Später mehr - jetzt muss ich erst mal zum Irrenarzt.

LG Fool : PS: Natürlich denkt bei dem Titel jeder an eine Irrenanstalt. Das ist auch gewollt, aber nicht gemeint. :-)
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 12 Oktober 2016, 12:28:55
Hey,

ja natürlich, war auch ganz enttäuscht, dass ich nicht sofort fröhlich durch die Gegend gesprungen bin nach der ersten Sitzung..

Aber was soll man tun, wenn es jemand nicht versteht... Ich erwarte doch nur etwas Unterstützung, aber scheinbar ist das zu viel verlangt. Mir ging es gestern Abend wieder sehr schlecht, die Gedanken im Kopf haben nicht mehr aufgehört und musste plötzlich heulen, einfach aus dem nichts. Er hat natürlich gefragt was los ist, ich wollte es erklären und das Ende vom Lied war, dass er genervt ins Bett gegangen ist.. Vielleicht kann so eine Beziehung ja auch nicht funktionieren, in der der eine gesund ist und der andere eine psychische Krankheit hat... Ich weiß es nicht.

Ok dann gutes Gelingen beim Irrenarzt. ;)

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 12 Oktober 2016, 13:54:05
Hey lostsoul.

Das tut mir leid, dass dein Partner bisher so wenig Verständnis zeigt. Du machst das ja nicht extra. Vielleicht muss er es noch ein bisschen besser verstehen!? Zeig ihm mal auf YouTube das Video mit dem schwarzen Hund (gibts auch ein Buch zu). Das erklärt das ganz gut. Und sag ihm vielleicht noch mal, dass du das nicht extra machst und dir selber wünscht, dass es besser wird.
Mein Mann und ich hatten seit letztem Jahr auch die totale Krise. Aber seit er und ich Therapie machen, reden wir mehr. Vor Allem mehr über Gefühle, Gedanken und Ängsten.  Seitdem verstehen wir uns wieder viel besser und sind sehr zusammengewachsen. Und das nach 13 Jahren Beziehung....Wir haben lange dafür gebraucht uns so nah zu kommen. Eine Beziehung braucht halt Arbeit, sonst geht sie kaputt.

Ja, meine Therapeutin ist eine ganz Gute! Wobei nach Trauma-Sitzungen ein abendlichen Nachkontakt wohl üblich ist.

Du fragst dich, wie der Therapeut dir helfen kann? Es ist mehr Hilfe zur Selbsthilfe. Er macht dir ein Beziehungsangebot, also mit Zuhören, Verständnis, Unterstützung usw. Das soll dich befähigen Vertrauen aufzubauen und Mitgefühl mit dir selbst zu lernen. Denn erst dann kannst du anfangen dich selbst zu verstehen, dich selbst zu mögen und Dinge zu tun, die dich glücklich machen. Das macht der Therapeut, indem er dir hilft dich und dein Verhalten zu reflektieren, Verständnis für dich zu entwickeln und dich ableitet genauer hinzusehen, alternative Denkmäler zu entwickeln und neues Verhalten auszuprobieren. Zudem hilft er dir Zugang zu deinen Gefühlen zu bekommen, dadurch dann auch zu deinen Bedürfnissen und somit ein Weg zufriedener zu werden. Die Methoden sind bei Verhaltenstherapie und Tiefenpsychologischer Behandlung unterschiedlich. Aber das Ziel ist dasselbe.
Zum Beispiel:
Ich sage zu meiner Therapeutin "ich bin selbst schuld, dass ich krank geworden bin."
Dann sagt sie: "Wie kommen Sie darauf?"
Ich sage: "Ich bin nicht zum Arzt gegangen, habe gemerkt, dass es mir schlecht geht und trotzdem weiter gemacht. Wie dumm von mir"
Therapeutin: "Wie konnten Sie denn wissen, dass Sie krank werden?? Können Sie Hellsehen? Ich glaube, Sie hatten gute Gründe sich so zu verhalten. Haben für Ihre Familie weiter gemacht. In gewisser Weise war es also sogar nützlich, dass sie nicht bei jedem Pieps zum Arzt gegangen sind. Und wer rechnet schon mit 29 Jahren damit schwer krank zu werden?"
Ich: "Ja, damit gerechnet habe ich nicht. Aber ich bin schlecht mit mir umgegangen, habe nicht auf meinen Körper gehört."
Therapeutin: "Das heißt, Sie wussten es nicht besser. Nun können Sie es ja anders machen. Damals wussten Sie es nicht."

Das ist jetzt nur ein kleiner Ausschnitt, der aber vielleicht zeigt, wie sie macht, dass ich anfange neu zu überdenken, Verständnis für mich entwickelt habe und aufhören kann mir selbst Vorwürfe zu machen.
Manchmal ist auch Humor oder Sarkasmus hilfreich. Das macht das Thema nicht so schwer. Hilft aber auch neue Perspektiven einzunehmen. Ne, Fool?
Dein Therapeut muss dich aber dafür erstmal kennenlernen. Dafür ist die Probatorik gut.
Damit es dir nicht so lang vorkommt, kannst du dir ja auch selbst Ziele für die Woche setzen. So mache ich das.
Meistens kommen mir auch über das Tagebuchschreiben neue Erkenntnisse.

Fool: wie war dein Termin beim Pillendoktor?

Herzliche Grüße
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 12 Oktober 2016, 14:46:53
Hey..

Eben, wenn ich es extra machen würde, dann hätte ich es auch unter Kontrolle. Hab ich aber nicht. Es ist einfach da und ich kann es mir selbst oft nicht erklären. Er bemüht sich aber nicht mal wirklich es zu verstehen. Er sagt immer, er kennt niemanden der so drauf ist wie ich und kommt deswegen nicht damit klar. Und dass es ja sein Leben kaputt machen würde, wenn er weiterhin mit jemanden zusammen lebt, der so depressiv ist. Sehr aufbauend sowas... :(
Kenne ich seit gestern das Video, hab ich zufällig gefunden und fande es gut erklärt. Ich habe ihm schon mal Seiten zeigen wollen, aber es interessierte ihn nicht wirklich. Er beschäftigt sich lieber mit seinen Hobbys, anstatt sich mal darüber zu informieren, warum es mir so schlecht geht. Ich mein es gibt tausende Seiten im Internet, auch für Angehörige, wo gezeigt wird, wie man mit Menschen, die Depressionen haben, umgeht. Aber wenn man nicht mal Eigeninitiative zeigt, dann kann ich auch nichts mehr tun.. Fühle mich irgendwie nur noch als Last, es ist einfach jedem zu viel mit mir....

Wie lange bist du denn jetzt eigentlich schon in Therapie?
Du scheinst ja schon einiges mehr an Erfahrung damit zu haben wie ich. Hatte zwar damals auch eine Therapie angefangen, es hatte mir auch zeitweise geholfen, aber wie genau meine Therapeutin das gemacht hat, weiß ich bis heute nicht. Ist auch schon zu lange her und kann mich gar nicht mehr richtig daran erinnern.
Ich erhoffe mir ja von einer Therapie genau das, was du beschrieben hast. Dass man eine andere Sicht auf die Dinge hat, lernt mit sich selbst besser klar zu kommen und das Leben auch mal wieder von der positiven Seite zu sehen. Sich selbst wieder zu mögen ist auf jeden Fall ein wichtiger Schritt, würde so gerne endlich mal mehr Selbstvertrauen haben, aber schaffe es seit Jahren einfach nicht. Hab manchmal regelrechten Hass auf mich und denke mir, es wäre besser ich wäre gar nicht hier. Solche Gedanken will ich aber eigentlich gar nicht haben. Hoffe wirklich der Therapeut kann mir dabei helfen.

Tagebuch schreiben habe ich mal angefangen, aber war dann irgendwann zu antriebslos und nicht ausdauernd genug, es weiter zu führen.. Immerhin habe ich es heute mal geschafft, mich etwas um den Haushalt zu kümmern. Wäsche Waschen, Geschirr spülen, Staubsaugen. Für andere vielleicht normal, aber für mich ist es schon eine enorme Leistung. Wenn ich da an die meisten anderen Tage denke, an denen ich zu gar nichts zu gebrauchen bin..

Liebe Grüße, LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 12 Oktober 2016, 14:58:22
Hallo, liebe Mitstreiterinnen!

Phew, Termin beim Pillenlieferant überlebt. Falls ihr es noch nicht bemerkt habt: Ich habe ein Problem mit Ärzten, v.a. mit allwissenden Psychiatern!
Soll ich's erwähnen oder nicht? Heute morgen habe ich festgestellt, dass ich im Schrank noch eine komplette Packung Venlafaxin habe. (Eigentlich logisch, da ich die Dosierung nicht wie verordnet verdoppelt habe.) Der Termin heute war also für die Katz.
Immerhin habe ich jetzt eine neue Diagnose und gleich die passende Lösung. Ich leide an Iatrophobie (Angst vor Ärzten). Hört, hört! Therapie: "Sie sollen halt einfach keine Angst mehr haben."
Siehste, LostSoul. So leicht geht das.

Manchmal ist es vielleicht ganz sinnvoll wenn der Partner bei einer Therapiesitzung dabei ist. Das Thema solltest du auf alle Fälle beim nächsten Mal ansprechen.

Das Beispiel von Junehoney ist übrigens sehr gut und beschreibt die Sache recht zutreffend. Meine Therapeutin würde da ähnlich reagieren:
"Wieso glauben sie, dass sie schuld sind?" "Sie sollten nicht immer so negativ von sich selbst sprechen. Sie sind nicht dumm. Sie sind eine intelligente Frau." (Sowas geht runter wie Öl. Fällt mir aber verdammt schwer derartige Aussagen über mich zu akzeptieren. "Sie sind ja verrückt" zu glauben würde mir irgendwie leichter fallen.)

Wie das Ganze funktioniert habe ich immer noch nicht begriffen - obwohl ich mittlerweile schon einiges über Psychologie, Psychiatrie und Psychotherapie gelesen habe, sozusagen als "Zweitstudium." Aber irgendwie funktioniert's.

Noch merkwürdiger stelle ich mir das bei der klientenzentrierten Gesprächstherapie vor, die allerdings bei uns nicht von den Krankenkassen übernommen wird. Dabei hält sich der Therapeut noch mehr zurück und wiederholt eigentlich nur die Aussagen des Klienten mit anderen Worten bzw. fasst sie zusammen und bringt sie auf den Punkt. Zumindest habe ich das so verstanden. Zur Illustration ein weiterer Witz aus dem Reich der Psychiatrie:

Der Professor ist sehr beeindruckt von den Leistungen seiner Lieblingsstudentin und beschließt, ihr Gelegenheit zu geben praktische Erfahrungen mit der Gesprächspsychotherapie zu sammeln.
Er bittet dazu einen seiner Patienten um seine Mithilfe. Dieser erklärt sich nur zu gerne bereit, mit der attraktiven jungen Dame ein Gespräch zu führen. Die Studentin soll ihren Kommilitonen dabei demonstrieren wie im Rahmen eines therapeutischen Gesprächs die Gefühle des Klienten widergespiegelt werden:
Patient: „Ich fühle mich einfach nur tieftraurig.“
Studentin: „ Sie fühlen sich einfach nur tieftraurig.“
Patient: „Das ganze Leben hat keinen Sinn und alles ist wie ein schwarzes Loch.“
Studentin: „Das Leben macht überhaupt keinen Sinn und alles ist schwarz.“
Patient: „Ich habe das Gefühl, in einen tiefen Abgrund hinabgezogen zu werden. Das Leben, es wird mir alles zu viel.“
Studentin: „Es ist wie ein Sog. Eigentlich können Sie sich nur noch umbringen.“
Patient steht langsam auf, geht schweigend zum Fenster, öffnet es und springt in die Tiefe.
Studentin: „Platsch.“

LG Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 12 Oktober 2016, 15:51:41
Hallo Ihr!

Fool!! Du bist ja fies :-D Aber sehr amüsant!

Willkommen im Club! Ich habe auch eine Ärztephobie!! Man könnte auch sagen, ich hasse Ärzte. Es gibt auch nette, keine Frage. Aber es gibt richtig böse, selbst verliebte, ignorant, inkompetente Arschlöcher!! Und Einige durfte ich schon kennenlernen!
Eins meiner Traumata ist, dass ich 6 Wochen!! dachte, ich hätte Metastasen im Rücken und würde dieses Jahr noch sterben, weil ein Arzt mir das (am Telefon!!!) gesagt hat und die Diagnostik das Gegenteil zu beweisen dann noch 6 Wochen gedauert hat.
Ein weiteres Highlight war der Arzt vom MDK. Ich nur am Weinen. Er stellt kaum Fragen. Stattdessen hält er mir 1.5 Stunden einen Vortrag darüber, wie toll er ist, wie dumm ich bin und zeigt mir seine Lauf-App und meint nur Joggen hilft gegen Depressionen. Ich solle nicht so viel auf dem Sofa rumsitzen (tue ich nie, mache Sport, aber das konnte er ja nicht wissen, wenn er nix fragt). Erzählt mir aber wie dumm ich bin, dass ich Psychotherapie mache. Das helfe ja eh nicht. Wie dumm ich bin vom Pferd gefallen zu sein. Er habe seit seinem 5. Lebensjahr voltigieren gemacht und könne kontrolliert vom Pferd fallen. Das können ich ja offenbar nicht. Das alles wusste er nur aus seinen Unterlagen. Dann hat er mir eine schwere Depression diagnostiziert und aber meine AU beendet.
Wenn ich keine Kinder hätte, wäre ich danach von der nächsten Brücke gesprungen!
So ein Arschloch! Das meinte selbst meine Therapeutin und die wählt normalerweise nettere Worte ;-)

Lostsoul: ich habe viel gelesen und Vorträge über Psychotherapie bei YouTube geguckt. Ich finds megaspannend. Und meine beste Freundin ist Psychotherapeutin. Bin selbst erst seit Anfang Juli in Therapie ;-)
Tut mir leid, aber dein Freund ist wirklich unsensibel! Vielleicht sollte er tatsächlich mal mit zu deiner Therapie kommen!
Viele trennen sich ja in oder nach einer Therapie. Sozusagen als Nebenwirkung. Manchmal ist es ja vllt. auch besser. Aber nichts Überstürzen. Vllt. braucht er Redundanz. Also häufiger Erklärungen von dir. Männer sind ja manchmal etwas begriffsstutzig. Aber es liegt bestimmt nicht an dir! Du kannst nichts dafür! Und dass du dir Sorgen um eure Beziehung machst, zeigt ja wie wichtig dir das ist.
Vielleicht kannst du ihm das nochmal sagen?

Herzliche Grüße
Junehoney 
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 12 Oktober 2016, 17:07:31
What the ...! Junehoney, was bitte soll denn das heißen? Ich und fies????? Niemals, unter keinen Umständen, gar nie nicht, never ever, sozusagen überhaupt nicht!
(= Danke für das Kompliment.) ;-)

Mich hat mal eine Ärztin in eine elementare Existenzkrise gestürzt. Ich ging zu ihr weil ich durch's viele Schreiben per Hand (damals noch eine ziemlich ungewohnte Tätigkeit für mich) Schmerzen hatte und eigentlich eine Überweisung zum Orthopäden wollte. Sie diagnostizierte (ohne weitere Untersuchung) sofort Multiple Sklerose.
Dies zu einer Zeit als im mitten im Referendariat steckte und nur kurz nachdem ich erfahren hatte, dass der Sohn einer Bekannten meiner Mutter mit 25 Jahren wegen MS pensioniert wurde. Perfektes Timing.
Als Referendar ist man Beamter auf Widerruf und hat dementsprechend nach der Ausbildung nicht einmal Anspruch auf Arbeitslosengeld. Ich konnte mir also ausrechnen, wie es mit mir weiter gehen würde:
Einfache Rechnung:
Lehrer + MS  = ist nicht.
Ausbildung beendet - Verbeamtung = Hartz IV
Die Diagnose hat sich zwar nicht bestätigt, aber irgendetwas ist wohl irgendjemanden zu Ohren gekommen, jedenfalls bekam ich nach kurzer Zeit auf der Warteliste (für die Verbeamtung) vom Ministerium die Mitteilung, ich hätte nie eine Wartelistenberechtigung gehabt und auch eine Festanstellung sei bei mir generell nicht möglich. Trotz bestandenem 2. Staatsexamen.

Hmmm. Wenn ich so darüber nachdenke... Keine Ahnung warum ich was gegen Ärzte habe. Vielleicht weil bei der Geburt meines Sohnes so ziemlich alles schief ging was in einem Krankenhaus verkehrt laufen kann? Weil es fast ein Wunder ist, dass wir beide diese Erfahrung einigermaßen (!!!) unbeschadet überlebt haben. (Ich kann schließlich nicht beweisen, dass die Behinderung meines Sohnes irgendetwas damit zu tun hat, dass bei einer Steißlage kein Kaiserschnitt gemacht wurde etc. pp.) Nö, gibt wirklich keinen Grund.

Wenn meine liebe Pillenlieferantin allerdings noch einmal gefühlte 10 min auf meinem Geburtsdatum herumreitet und mir erklärt, dass ich bald eine alte Frau sein werde (wie sie es im Grunde schon beim letzten Mal gemacht hat), dann könnte es sein, dass sie irgendwann einmal selbst eine traumatische Erfahrung macht. Mit einer Patientin. Nennen wir sie der Einfachheit halber: Fool.

LostSoul: Ich bin seit Anfang März in Therapie, hatte aber noch gar nicht so viele Stunden, da ich grundsätzlich nur jede 2. Woche Zeit habe und meine Therapeutin und ich unsere Urlaube nicht wirklich gut abgesprochen haben. :-( Da gab's schon mehrfach ziemlich lange Pausen.
Das wichtigste was ich in dieser relativ überschaubaren Zeitspanne bisher gelernt habe:
Auch mal für sich selbst Partei ergreifen und sich nicht immer alles gefallen lassen. Wenn ich so lese, was du über deinen Partner und deinen Chef schreibst, scheinst du dich meist in einer Verteidigungsstellung zu befinden. Du versuchst dich ständig zu rechtfertigen (Ist das eigentlich auch typisch Depression? Wahrscheinlich! Geht mir manchmal immer noch so.), statt mal mit der Faust auf den Tisch zu hauen und zu sagen: Ich bin krank und ich brauche eure Hilfe und Unterstützung. Ich brauche keine bescheuerten Ratschläge und ich bin ganz sicher nicht schuld an meiner Krankheit.

Viel Kraft euch allen!
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 12 Oktober 2016, 17:23:03
Hey ho.

Fool: Ja kein Wunder, dass du Ärzte hasst....Bei den Erfahrungen. Unglaublich wie unbedacht manche Ärzte Diagnosen raushauen, ohne über Konsequenzen nachzudenken!

Ja, sich verteidigen und ständig in der unterwürfigen Position sein, ist bestimmt depressionstypisch. Meine Therapeutin war ja auch schon ganz verwundert, was ich mir Alles so gefallen lasse. Und ich dachte, das sei normal! :-D Da sind wir wahrscheinlich Alle etwas depressiv verdreht in unserer Wahrnehmung. Aber dann kann es ja nur besser werden.

Ach, noch ein Buchtitel bzw. Lieber das Hörbuch: Mark Uwe Kling "Die Känguruchroniken". Da gibt's auch einen Psychiater, der selbst bekloppt ist ;-)

Und als Serie fiel mir eben ein: Der Tatortreiniger, auch sehr feiner Humor! Die Folge "Geschmackssache" hab ich gestern noch gesehen. Da habe ich dran gedacht, als du schriebst, Fool, dass deine Psychiaterin ein Problem mit dir kriegt. Der Psychiater hatte nämlich auch ein Problem mit seiner Patientin :-D

LG Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 12 Oktober 2016, 18:46:33
Guten Abend..

Gut zu wissen, dass ich nicht die einzige bin, die ein Problem mit Ärzten hat. Hab auch schon mehr als genug schlechte Erfahrungen gemacht mit Ärzten. Von einem wurde ich mal regelrecht angepöbelt, dass ich nur simulieren würde, weil ich keine Lust hätte zu arbeiten. Wie es mir danach ging, kann man sich sicherlich denken. Dort bin ich nie wieder hin. Bin froh, dass ich mittlerweile wenigstens eine gute Hausärztin gefunden hab, die auch Verständnis hat.
Habe letztens mal eine Liste von allen Ängsten bzw Phobien gesehen, die es so gibt. Was da teilweise dabei ist.. Zum Beispiel "Angst vor Erdnussbutter, die am Gaumen kleben bleibt" oder so ähnlich. Mittlerweile glaube ich, dass jeder Mensch irgendwie psychisch krank ist, denn irgendetwas hat jeder und wenn nicht, wird eine neue Krankheit gefunden.

Geht das denn so einfach, den Partner zu einer Sitzung mitnehmen? Aber ich denke er würde eh nicht mitmachen, er sträubt sich immer gegen alles, was mit Psychologen, Psychiatrie, psychischen Krankheiten zu tun hat und will am liebsten nichts davon wissen. Hmm Trennung kann ich mir auch gar nicht vorstellen, weil ich dann mein Leben komplett für mich alleine Leben müsste, keiner mehr da, der mir auch mal beim Haushalt unter die Arme greift, keiner mit dem ich einfach mal reden kann.. Gerade bei einer Depression ist es ja sehr wichtig, dass man Menschen hat, die hinter einem stehen und unterstützen. Will gar nicht dran denken, dass es womöglich vorbei sein könnte. Ja Männer sind da wohl wirklich so. Hab schon oft versucht es zu erklären.. :(

So geht es mir auch immer. Mir kann jemand sagen, ich sehe gut aus oder irgendwas anderes nettes, aber so recht glauben kann ich es einfach nicht. Bin einfach mit mir selbst nicht im Reinen und sehe eigentlich nur schlechtes an mir..

Naja so eine Gesprächstherapie könnte ich mir gar nicht vorstellen, wenn der Therapeut nur zuhört oder alles nur wiederholt. Dann kann ich ja auch gleich mit meiner Wand reden. :D Aber wenn es Leute gibt, denen es hilft.. Ja der Witz ist böse, ich mag schwarzen Humor. :D Wenigstens habe ich es noch nicht verlernt zu lachen, zumindest ab und zu gelingt es mir noch.

So ist es, muss mich eigentlich immer vor allen rechtfertigen. Obwohl ich darauf gar keine Lust mehr hab. Ich weiß auch, wenn ich nächste Woche wieder auf Arbeit gehe, dass Fragen von meinem Chef kommen werden und ich mich wieder erklären muss. Statt dass die Leute mal Verständnis haben und mich unterstützen, reden sie solange auf mich ein, bis ich nachgebe und einfach dem was sie sagen zustimme... Kann mich wirklich sehr schlecht verteidigen, sag dann meistens lieber gar nichts mehr um es nicht noch schlimmer zu machen.

Und hat sich seit ihr eure Therapien angefangen habt schon etwas gebessert bzw. geht es euch besser?

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 12 Oktober 2016, 19:23:14
Hey.

Mensch, Lostsoul....Du klingst wirklich sehr verzweifelt. Das tut mir wirklich leid, dass dein Freund und dein Chef so hartnäckig verständnislos sind. Aber ganz ehrlich: du darfst dich wehren!! Das ist nicht ok, wie sie dich behandeln! Du kannst es ja zumindest vorsichtig versuchen, indem du sagtst: "Ich finde das nicht ok. Ich mache das nicht extra!"
Erzähls auf jeden Fall deinem Therapeuten, dass der dir helfen kann resistenter und mutiger zu werden. So kann es ja nicht gut für dich sein! Fühle dich herzlich umarmt ;-)

Meine Therapie hilft mir sehr! Ich habe das erste Mal in meinem Leben das Gefühl, dass mir wirklich Jemand hilft, ich wirklich Jemandem vertrauen kann und nicht ausgelacht, verletzt und verstoßen werde. Und sie kennt ja mittlerweile wirklich meine verrücktesten Seiten und macht trotzdem Therapie mit mir bzw. Sagt auch, dass sie mich mag und deshalb möchte, dass es mir besser geht.
Zudem hat sie mich zu dem wichtigsten Schritt ermutigt.....Meine Stelle in dem Irrenhaus aufzugeben (dabei ist Irrenhaus nicht wörtlich zu nehmen). Dabei stand sie mir mit Rat und Tat zur Seite und hat mir Zuversicht vermittelt, sogar bei Kollegen und Freunden recherchiert, was Rechtliches zu bedenken ist usw.
Und natürlich, dass sie einfach weiß, was Depression und Trauma bedeutet, es ernst nimmt und mir zuversichtlich und überzeugt vermittelt, dass wir das in den Griff kriegen.
Vermutlich würde ich ohne das nicht mehr leben.
Im Juli und August hatte ich fast jeden Tag Suizidgedanken und auch -Pläne.  Das habe ich überwunden. Und darüber bin ich mittlerweile froh.

Bin dann mal weg für heute.
Ich treffe mich gleich mit meiner besten Freundin (die sich so lange nicht gemeldet hat) und wir wollen das klären. Bin sehr aufgeregt.

All the Best!
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 12 Oktober 2016, 19:54:31
Guten Abend!

LostSoul, da hast du ja was angerichtet! ;-) Der Gedanke, dass Erdnussbutter am Gaumen kleben bleiben könnte, ist mir noch gar nicht gekommen. Aber nun...! PANIK!!!
Gott sei Dank habe ich eine Erdnussallergie. Vielleicht kann ich also trotz
"Erdnussbuttersandwich-pappt-im-Mund-fest-Phobie" weiterleben.

Danke! Habe schon lange nicht mehr so sehr gelacht!

Spaß beiseite, auch wenn's schwer fällt. Natürlich kannst du nicht einfach deinen Partner mitschleppen, aber ich habe mir sagen lassen, dass manche Therapeuten sogar ganz gerne das Umfeld ihrer Patienten in die Behandlung einbeziehen. Wie gesagt, einfach nachfragen.
Was ich durch die Depression und die Therapie gelernt habe:
1. Depressive sind unglaublich stark!!!
Klingt erst einmal doof, ist aber so!
Was wir uns von anderen so alles gefallen lassen, würde die "Normalen" dazu bringen zum Hackebeil zu greifen und Amok zu laufen. Falls ihr mir nicht glaubt, versucht doch mal euren Partnern bei der nächsten Erkältung klar zu machen, dass sie sich bloß ein bisschen zusammenreißen müssen. Dann läuft auch die Nase nicht mehr.
2. Depressive sind unglaublich belastbar!!! Was wir uns an Aufgaben und Pflichten aufladen lassen, würde innerhalb von Minuten den stärksten Ochsen in die Knie zwingen. Aber wir halten das Jahre aus bevor wir irgendwann zusammenbrechen - und dann machen wir uns auch noch Vorwürfe deswegen.
3. Depressive sind absolut selbstlos!
Wir sind unglaublich sozial und stets bereit anderen zu helfen. Dabei sind wir ja ach so bescheiden und anspruchslos. Wenn uns mal jemand lobt, glauben wir es nicht, denn wir sind so verdammt selbstkritisch, dass wir immer glauben, dass jeder andere besser ist als wir. Nie sind wir mit uns selbst zufrieden. Sagt einer, "du hast schöne Haare" hören wir "die Haare sind ja vielleicht ganz okay, aber die Figur und das Gesicht! Unmöglich!" Hilfe von anderen? Erwarten wir eigentlich gar nicht.
4. Depressive sind unglaublich leidensfähig und geduldig.
Wir lassen uns mies behandeln weil wir meinen, ohne den anderen nicht überleben zu können. Oder noch schlimmer, wir lassen uns nur zu gerne einreden, dass wir es ja gar nicht anders verdient haben.
Wenn ich daran denke, was der Vater meines Sohnes mir so alles angetan hat.... Und nie habe ich darüber nachgedacht, ob da vielleicht irgendetwas falsch lief. Ich habe es einfach akzeptiert und versucht alle seine Wünsche zu erfüllen - und mir eingeredet, dass ich genau das Gleiche will wie er. Verdammt noch mal, wenn der Kerl sich überlegt hätte, mich "zu meiner Sicherheit" einzusperren, hätte ich wahrscheinlich gesagt, das sei eine hervorragende Idee.

Die schwerste Lektion, die wir aber wahrscheinlich alle noch lernen müssen:
Widerstand. Wir müssen uns wehren, für unsere eigenen Rechte eintreten. LostSoul, du sagst selbst, dass du lieber schweigst als dich zu rechtfertigen um es nicht noch schlimmer zu machen. Das ist gleich zweimal falsch. Erstens musst du dich nicht verteidigen. Zweitens, wenn du dich nicht gegen Vorwürfe wehrst, wird es immer schlimmer.
Du denkst dir jetzt wahrscheinlich, "Die hat leicht reden." Aber das scheint nur so. Theoretisch wüsste ich vielleicht schon, was ich selbst auch besser machen könnte, aber die praktische Umsetzung? Das klappt auch bei mir nur sehr, sehr selten. Aber immerhin, es klappt schon manchmal. Zu erkennen, was man tun müsste ist immerhin schon ein wichtiger Schritt.
Das eigene Verhalten zu ändern ist unendlich schwierig und es ist durchaus möglich, dass dein Partner damit nicht zurecht kommt. Andererseits scheint es ja so zu sein, dass ihr bereits massive Probleme miteinander habt. Wenn du etwas änderst, kann es also auch sein, dass es wieder besser wird und eure Partnerschaft sogar gestärkt aus dieser Krise herausgeht.

Phew. Jetzt habe ich aber wieder mal viel zu viel geschrieben. Hoffe, ich habe eure Geduld nicht allzu sehr strapaziert.
Schönen Abend!
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 12 Oktober 2016, 20:02:05
Danke, Fool! Diese Auflistung was depressive sind, stimmt sowas von! Und ist Balsam für meine Seele! Danke dafür :-)

Schönen Abend!
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 12 Oktober 2016, 20:25:09
Nachtrag: Achtung jetzt wird's hart. #Trigger#
Auch bei mir ist einer der wichtigsten Erfolge der Therapie, dass ich noch am Leben bin.
Ich war an einem Punkt angelangt an dem mir absolut egal war, was mit mir oder meinem Sohn passieren würde. Ich dachte überhaupt nicht mehr darüber nach, ob mich vielleicht irgendjemand vermissen würde. Eigentlich hatte ich nur noch kein konkretes Datum ausgewählt, aber auf der Suche nach der passenden Autobahnbrücke war ich schon recht erfolgreich. 
Bewusst war mir diese Todessehnsucht gar nicht gewesen, aber sie hatte schon lange Zeit bestanden bevor ich gezwungen wurde einen Spezialisten aufzusuchen. (Lange Geschichte.)
Ich fuhr in dieser Zeit am liebsten mit Bleifuß, völlig übermüdet und ganz und gar nicht im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte, Auto. Dabei dachte ich immer darüber nach, wie schnell durch einen einfachen kleinen Unfall alles vorbei sein könnte. Für mich damals eine verlockende Vorstellung.
Erst als mich meine Therapeutin auf mögliche Suizidgedanken ansprach (die ich natürlich auf's Entschiedenste verneinte), erkannte ich, dass ich tatsächlich nicht mehr leben wollte.
Meine Therapeutin sagte mir damals, sie könne mich nicht behandeln, wenn ich ihr nicht verspräche, mich nicht umzubringen. Ich erinnere mich noch, dass ich damals dachte, "Na, die ist ja gut. Was soll sie denn machen, wenn ich mein Versprechen breche? Mich verklagen?!" Also schloss ich diesen Non-Suizid-Vertrag mit ihr. Während ich das tat, war ich überzeugt, dass ich ihn sehr bald brechen würde, aber dann realisierte ich allmählich, dass sie mir mehr vertraute als ich mir selbst in diesem Augenblick. Wenige Tage später hätte ich beinahe tatsächlich einen Unfall auf der Autobahn gehabt. Ohne eigenes Verschulden. Bei Tempo 180 (mehr schafft meine Karre nicht) wäre wahrscheinlich nicht viel von mir übrig geblieben.
Mein erster Gedanke war. Scheiße, wenn du da nicht so schnell reagiert hättest, dann würde Frau Dr. .. jetzt denken, dass du den Vertrag gebrochen hast.
Völlig absurd, ich weiß, aber dieser Gedanke drang irgendwie in meine Seele vor und brachte eine verloren geglaubte Seite wieder zum Klingen. Wie gesagt, an meine Familie dachte ich in dieser Zeit gar nicht mehr, aber ich wollte nicht, dass eine Fremde glauben würde, ich hätte sie angelogen.

Jedenfalls habe ich danach nie wieder das Schicksal auf der Autobahn herausgefordert und fahre seitdem wieder so vorsichtig und defensiv wie früher. Und mittlerweile kann ich überhaupt nicht mehr verstehen, warum zum Geier ich mich umbringen wollte. Das heißt nicht, dass mich das Thema nicht mehr beschäftigt, ganz im Gegenteil, aber zumindest im Moment scheint die Gefahr einigermaßen gebannt zu sein.

So, beim nächsten Mal werde ich versuchen, wieder etwas mehr zur Erheiterung beizutragen, aber manchmal wird eben auch ein alter Narr ernst.

Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 12 Oktober 2016, 20:30:16
Ich bin auch verzweifelt. Merk langsam auch, wie wieder öfter die Gedanken aufkommen, einfach alles zu beenden, weil es sowieso keinen Sinn hat. Zum Glück besitze ich noch etwas Verstand, um es nicht in die Tat umzusetzen und hoffe das bleibt auch so. Zur Zeit ist es wieder schrecklich, so schlecht ging es mir lange nicht mehr. Das schlimmste ist, wenn man paar Tage hatte, die gut liefen und dann fällt man plötzlich wieder in ein tiefes Loch und es geht einem noch viel schlechter als vorher...

Ich wehre mich ja, indem ich schon sage, dass ich es garantiert nicht mit Absicht mache. Aber dann kommt immer nur "Ich kann es nicht nachvollziehen, wie man so werden kann und was der Grund dafür ist." Vor allem weil ich, als wir uns kennen gelernt haben anders war, hatte da eine relativ gute Phase, mir ging es besser. Hat sich im Laufe der Zeit eben wieder verschlimmert und das belastet die Beziehung sehr. Habe ich meinem Therapeuten gestern schon erzählt, darauf hin hat er mir erst mal ausführlich erklärt, was es bedeutet, wenn man Depressionen hat, was es überhaupt ist. Sollte ich dann eben bei meinem Freund auch mal probieren, es ihm zu erklären, was das für einen Betroffenen bedeutet depressiv zu sein, aber leider versteht er es immer noch nicht. Wäre wohl bei anderen Krankheiten das selbe. Mal angenommen, jemand hört Stimmen, die nicht da sind. Wird ein Außenstehender, der es nicht kennt, wohl auch nie verstehen.

Das ist schön zu hören, dass euch beiden die Therapie hilft, und für mich auch ein eindeutiges Zeichen, dass Therapien auf jeden Fall etwas bringen und etwas ändern können. Manche Leute zweifeln das ja an...
Suizidgedanken hab ich leider immer noch ab und zu, hoffe dass ich bald komplett davon weg komme. Habe auch wahnsinnig Angst vor einer Kurzschlussreaktion, wenn man wieder alles zuviel wird und ein schlechtes Ereignis nach dem anderen kommt, dass ich mich nicht mehr unter Kontrolle habe.

@Fool: Freut mich, dass ich dich zum lachen bringen konnte. ;) Musste auch erstmal lachen, als ich das gelesen hatte. Gibt auch die Angst vor Blumen. Geht nicht in meinen Kopf hinein, wie man vor so etwas schönem Angst haben kann. :D Aber es gibt scheinbar nichts, was es nicht gibt.

Das ist wirklich eine gute Auflistung und trifft voll und ganz zu. Vielen dank dafür. :) Sollte ich mir ausdrucken und aufhängen. ;)
Das mit dem schlecht behandeln lassen, weil man ohne den anderen nicht kann ging mir leider schon viel zu oft so in meinem Leben, gerade auf Freundschaften bezogen. Ich hab mir immer alles gefallen lassen, nur aus Angst auch noch den letzten Freund zu verlieren. Hab mir einreden lassen, dass nur ich Fehler mache, habe mich für Dinge entschuldigt, obwohl ich gar nichts falsch gemacht habe. Das muss endlich aufhören. Die Leute merken ja auch, wenn sie es mit einem machen können und dann wird es sich wohl durch das ganze Leben so weiter ziehen, dass man immer wieder schlecht behandelt wird.

Hmm, aber wenn ich mich gegen Vorwürfe wehre, wird mir solange das Wort im Mund rumgedreht, dass die anderen doch wieder im Recht sind. So zum Beispiel bei meinem Chef. Und dann weiß ich irgendwann auch einfach nicht mehr was ich noch sagen soll.

Ich finde aber, in einer Beziehung sollte man auch in schlechten Zeiten zu seinem Partner halten und nicht nur, wenn alles gut läuft. Oder nicht?

Viel Erfolg beim Treffen mit deiner Freundin Junehoney. Sowas habe ich auch schon mal durch, mich mit meinem ehemals besten Freund auszusprechen. Leider ist der Kontakt danach trotzdem wieder abgebrochen.. :/

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 12 Oktober 2016, 20:42:16
@Fool: Könnte glatt ich sein, von was du da schreibst. Beim Autofahren war ich noch nie jemand, der langsam fährt. Fahre gerne schnell, auch mal Vollgas, aber trotzdem immer so, dass ich niemanden gefährde und Rücksicht auf andere nehme.
Bis es angefangen hat, dass es mir von Tag zu Tag wieder schlecht sein. Seitdem war es mir egal, bin auch mal mit 230 über die Autobahn ohne drüber nachzudenken was ich da gerade tue. Bin immer viel zu schnell gefahren, auch in der Stadt, Kurven geschnitten, bei rot über Ampeln, gefährliche Überholvorgänge. Halt nach dem Motto: Wenn jetzt was passiert, dann ist es eben so, dann ist es auch egal und es ist wenigstens alles vorbei.
Hab zwar versucht, es etwas in den Griff zu bekommen, aber auch jetzt hab ich mich manchmal nicht unter Kontrolle, hab solche Gedanken wie "jetzt einfach das Lenkrad rumreisen und mit 100 gegen einen Baum"... Macht mir ja selbst Angst, solche Gedanken. Ich habe zwar nicht mehr gezielt vor, mir etwas anzutun, aber denke immer noch so, dass wenns passiert es auch nicht so schlimm wäre. Scheiß Gedanken... :( Wie schön es doch wäre, sich endlich wieder am Leben erfreuen zu können. Manchmal klappt es, aber die Tage werden leider immer weniger, die Tage an denen es einem wirklich gut geht und man das Leben genießt...
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 12 Oktober 2016, 21:57:12
@ LostSoul
Einspruch, Euer Ehren! Deine Worte kann ich nicht unwidersprochen lassen.
"Die Tage an denen es einem wirklich gut geht," werden NICHT weniger. Ganz im Gegenteil! Es wird besser und dann ist das Leben wieder etwas zum Genießen!

Ich weiß übrigens nicht, was dein Thera dazu sagen würde, aber meine würde wahrscheinlich monieren, dass du "einem" geschrieben hast, statt "mir." Das Wörtchen "man" kann sie nämlich auch nicht ausstehen - wenn "ich" gemeint ist. :-)

Offensichtlich fährst du ein ganz anderes Auto als ich. Bei meinem braucht's schon Rückenwind und eine ziemlich abschüssige Straße damit ich die 180 km/h knacke.

Aber zurück zum Thema. Egal ist es nicht, wenn dir etwas passiert. Ganz und gar nicht. Wenn ich mal ganz depressions-untypisch ganz egoistisch sein darf: Ich würde den Austausch mit dir hier im Forum sehr vermissen. Du würdest mir wirklich fehlen.
Du magst zwar jetzt erwidern, dass ich dich ja gar nicht kenne, aber das stimmt nicht. Und das kann ich sogar beweisen. Schau dir einfach mal an, wie viele Seiten wir alle zusammen allein zu diesem einem Thread schon verfasst haben. Ich komme da so auf 200 Seiten (ungekürzt). Das ist ein ganzer Roman!

Im Augenblick bist du krank. Das ist eine Riesenkacke und alles andere als schön. Da ist es verständlich, dass du dir wünscht, dass alles vorbei sein möge.
Aber irgendwann wird es dir wieder besser gehen und du wirst dich gut fühlen. Depressionen sind eine Krankheit die besiegt werden kann. Möchtest du dich wirklich um diese Chance bringen?
Am liebsten würde ich dir jetzt auch einen Anti-Selbstmord-Vertrag vorlegen und falls du dich weigern solltest, diesen zu unterzeichnen, dich zur Not auch mit vorgehaltener Pistole zwingen zu unterschreiben.
Leider wird das wohl zum einen daran scheitern, dass ich keine Schusswaffe besitze und zum anderen wäre ein unter Zwang zustande gekommener Vertrag rechtlich nicht bindend.
Versprich mir wenigstens, keinen Blödsinn zu machen ehe die Therapie eine Chance hatte zu wirken. Das ist doch sicher nicht zu viel verlangt - und ich würde vielleicht dadurch etwas besser schlafen können.

Ganz liebe Grüße
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 12 Oktober 2016, 22:48:59
Danke für die lieben Worte. Ehrlich. Hört man selten so etwas. Eher immer das Gegenteil. Schon oft haben mir damalige "Freunde" gesagt, ich soll es doch einfach machen, mir das Leben nehmen. Einer hat sogar mal gemeint, es wäre besser, wenn ich tot bin, weil ich eh nur eine Last für die Menschen bin. Solche Worte sitzen natürlich immer noch tief in meinem Kopf, auch wenn es schon lange her ist.. Sowas vergisst man nicht und man denkt immer wieder drüber nach.

Ich hoffe es doch sehr, dass es besser wird und die guten Tage mehr werden. Aber ich stehe ja noch ganz am Anfang und von heute auf morgen geht es leider nicht.

Ja, bin ziemlicher Autofreak, ich weiß ungewöhnlich für 'ne Frau. :D Aber auch dieses Hobby hab ich leider sehr vernachlässigt. Selbst mein Auto mal selbst zu waschen krieg ich schon nicht mehr auf die Reihe, früher hab ich das alle zwei bis drei Wochen gemacht. Jetzt seh ich nur, wie es Tag für Tag immer mehr verdreckt... Schon traurig was so eine Depression mit einem anrichtet. Dinge, die einem mal Spaß gemacht haben sind plötzlich komplett unwichtig.

Finde ich schön zu hören, dass es jemanden gibt, der mich vermissen würde. So direkt hat das noch nie jemand gesagt. Eher das Gegenteil.. Mir hat auch schon mal jemand an den Kopf geworfen, dass es ihm egal wäre, wenn ich nicht mehr da wäre.
Auf jeden Fall tut es mir sehr gut, mich mit anderen austauschen zu können, die die selben oder ähnliche Probleme haben, die selbe Krankheit durchmachen müssen und vor allem dafür Verständnis aufbringen. Kann das von dir Geschriebene nur zurück geben, auch wenn wir uns nicht kennen, ist es schön, jemanden zum reden haben und es würde mir auch fehlen, wenn plötzlich niemand mehr hier antworten würde.

Bin selbst erstaunt, wie viel Text hier schon entstanden ist. Wahnsinn. Hätte ich am Anfang auch nicht gedacht. Im Internet kann man eben auch schnell Kontakte knüpfen und neue Leute kennen lernen mit denen man sich gut versteht. Vor allem dann, wenn man am wenigsten daran geglaubt hat, dass sich überhaupt jemand für einen interessiert.

Der Wunsch das alles vorbei ist, ist einerseits schon sehr groß. Aber andererseits denke ich dann "Was wird wohl in ein paar Jahren sein?" Wenn ich mich jetzt umbringen würde, werde ich es nie erfahren. Die vielen schönen Seiten, die das Leben vielleicht noch zu bieten hat, nie erleben. Und es gibt durchaus sehr viele Dinge, die einem Freude bereiten können, man sieht sie nur durch die Depression nicht mehr und sieht nur noch alles negative. Wenn es dann vorbei wäre, wäre es endgültig, kein zurück mehr. Und das ist das, was mir Angst macht und mich zum Glück davon abhält, Mist zu bauen.
Sowas steht auf einem der Formulare meines Therapeuten auch drauf, dass man sich für die Dauer der Therapie verpflichtet, keinen Selbstmordversuch zu unternehmen. In Anbetracht dessen, dass viele Depressive Selbstmordgedanken haben eigentlich ein ziemlicher Widerspruch.
Ich mache keinen Blödsinn. Ich denke nur manchmal daran. Aber der Selbsterhaltungstrieb ist immer noch stärker. Die Therapie hat ja auch gerade erst begonnen und würde ich wirklich fest entschlossen sein, mir etwas anzutun, hätte ich mir sicher gar nicht erst die Mühe gemacht, mich um einen Therapeuten zu kümmern sondern hätte es gleich beendet.
Ich möchte leben, aber endlich wieder glücklich und nicht so wie jetzt.

Liebe Grüße und eine gute Nacht,

LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 12 Oktober 2016, 23:48:02
Hey.

Ich auch! Ich würde euch auch sehr vermissen! Habe eben noch meiner Freundin erzählt, wie sehr mir das hilft und dass ihr so tolle Menschen seid und wir uns über Einiges austauschen.

Und wie ihr schon richtig sagt, es ist die Erkrankung, die uns zu diesen Gedanken bringt. Und eigentlich wollen wir ja nur DIESES Leben nicht. Weil wir gerade viel Leid durchmachen.
Ich hatte auch lange das Gefühl es wird niiiiiiie besser. Und dann ist es doch besser geworden.
Mir ging es genauso, dass ich einerseits dachte "alles egal" oder "mit nem Unfall könnte es so schnell vorbei sein". Ich hatte auch einen Tablettenvorrat zu Hause. Schon seit 15 Jahren. Meine Therapeutin wusste zunächst nichts davon. Und als ich überzeugt davon war, dass sie mir wirklich helfen will, da hatte ich ihr gegenüber so ein schlechtes Gewissen und dann habe ich den Tablettenvorrat weggeworfen und ihr davon erzählt. Sie war sehr erschrocken! Und das hat mich wiederum erschrocken und ich habe ihr versprochen sie anzurufen, wenn es mir wieder so schlecht geht. Danach kamen auch noch Suizidgedanken, aber ich habe dann immer daran gedacht, was sie gesagt hat und dass ich ihr das nicht antun kann. Denn das ist sicherlich ein harter Schlag für einen Therapeuten. Und sie hat mir nochmal klar gemacht, dass meine Kinder mich lieben und meine Liebe spüren, auch wenn ich es nicht immer so zeigen konnte.
Naja und jetzt wo es mir besser geht, kommt es mir nicht mehr so oft in den Sinn und ich bin auch etwas stolz es soweit geschafft zu haben. Und mit Suizidged würde ich das ja rückgängig machen. Für den Fall tödlich zu erkranken, behalte ich mir das vor. Aber das findet selbst meine Therapeutin verständlich.

In diesem Sinne. Haltet durch!
Liebe Grüße
Judith
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 12 Oktober 2016, 23:53:40
Aaaah. Dieser Autovervollständiger!!
Ich meinte Suizid
und ich heiße nicht Judith. Sondern eine Freundin von mir. Und weil ich den Namen oft schreibe, macht er aus Ju
immer Judith.
LG Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 13 Oktober 2016, 00:08:49
Und was sagt deine Freundin dazu?
So sollte es auch sein, dass man Gleichgesinnte findet mit denen man sich austauschen kann. Da Außenstehende einen meistens nicht verstehen, weil sie dass, was wir durchmachen noch nie erlebt haben und es nicht kennen. Bin auch froh, hier gelandet zu sein und es ist toll sich mal alles von der Seele schreiben zu können. Gibt eben doch noch gute Menschen und nicht jeder ist ein Arschloch. Auch ich das nach den vielen erlebten Enttäuschungen immer noch oft denke.

Du sagst es. DIESES Leben will ich nicht. Wäre gerne wieder ein Kind, den ganzen Tag nur essen, schlafen und spielen. Das war ein schönes Leben. :D Aber mal ernsthaft, Depressionen sind im Endeffekt auch "nur" eine Krankheit, die behandelt werden muss. Und das muss man sich eben erstmal eingestehen. Wenn man schon am Boden angekommen ist, kann es ja eigentlich nur noch bergauf gehen. Es gibt Tage, da funktioniert es gut, dass man positiv in die Zukunft sieht. Und dann kommen wieder Tage, manchmal sogar mehrere Wochen am Stück, an denen man denkt, dass man nie wieder glücklich wird und alles keinen Sinn mehr hat.
Das mit den Tabletten kenne ich auch, habe auch schon mehrere male die Packungen geleert und sie lagen schon alle vor mir auf dem Tisch. Aber mir hat (zum Glück) der Mut gefehlt, weil ich mich an damals erinnerte, als ich es durchgezogen hatte und danach die schlimme Panikattacken, Todesängste und Schmerzen inklusive Halluzinationen hatte. Sowas wollte ich nie wieder erleben.
Mittlerweile bin ich von solchen Vorbereitungen für einen Versuch endlich weg. Mein Leben ist zwar derzeit nicht wirklich schön, aber absichtlich beenden würde ich es auf keinen Fall. Schaue mir gerade, warum auch immer, Gedenkseiten von Eltern an, die ihre Kinder verloren haben, weil sie Suizid begangen haben. Da wird einem erstmal richtig bewusst, was man mit so einem Handeln bei den anderen anrichtet. Ich möchte das niemandem antun.

Liebe Grüße,

LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 13 Oktober 2016, 07:05:13
Guten Morgen! Wünsche wohl geruht zu haben!

Ja, ich finde auch, dass dieses Forum ein Segen ist. Wenn ich daran denke, dass ich darauf gestoßen bin als ich im Internet nach geeigneten Methoden gesucht habe…. 

@ LostSoul. Ich möchte es nur noch einmal betonen: Jetzt sind es schon zwei Leute, die dir offiziell bestätigt haben, dass sie  dich vermissen würden. Ich bin mir aber sicher, dass es noch viel mehr gibt, vor allem auch außerhalb dieses Forums. Das Problem ist, dass das wirklich (fast) keiner jemals ausspricht.

Wenn ich denke auf wie vielen Beerdigungen ich schon war bei denen ich mich gefragt habe warum ich der betreffenden Person eigentlich nie gesagt habe wie viel sie mir bedeutet hat.

So, jetzt muss ich aber mal schauen, dass mein Großer in die Gänge kommt. Wenn ich daran denke, dass er ab nächster Woche ein Praktikum bei einem Bäcker macht, wird mir schlecht. Wie soll ich den nur wach kriegen??? 

Heute habe ich wieder Termin bei meiner Therapeutin.  Bin ja mal gespannt, ob es mir heute gelingt wenigstens 1% der Dinge anzusprechen über die ich eigentlich reden möchte. Irgendwie sprechen wir dann doch über etwas ganz anderes als ich mir vorgenommen hatte – und bisher war das andere Thema immer viel wichtiger.

Ich wünsche Euch einen schönen Tag!
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 13 Oktober 2016, 08:05:05
Guten Morgen!

Puh....hab ich schlecht geschlafen! Rum wälzen ist mein neuer Sport.

Lostsoul: Ja, wieder Kind sein klingt verlockend. Allerdings müsste ich ja dann nochmal die Pubertät durchmachen unddas ganze Mobbing usw. Nee, da bin ich lieber älter. Vielleicht sollten wir uns jetzt ab und zu wie ein Kind benehmen. Mir geht's oft gut, wenn ich einfach mit meinen Kids spiele oder auf dem Spielplatz mal mitklettere. Da kann ich mir ein Stück Kindheit zurückholen ;-)
Leider ging das in der letzten Zeit wegen meinem Rücken nicht so. Aber wenn die Depression besser wird, werden ja wohl körperliche Symptome auch oft besser. Da hoffe ich jetzt mal drauf.
Meine Freundin findet es gut, dass ich hier Menschen zum Austausch gefunden habe. Zumal sie ja aus verschiedenen Gründen nicht für mich da sein konnte.

Fool: Dir viel Erfolg für deine Therapie heute!

Ich muss jetzt zur Physiotherapie und dann zu meinem Minijob.

Einen schönen Tag, wünsche ich euch!
LG Junehoney

Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 13 Oktober 2016, 09:08:12
Hello again!

Das mit dem Kindsein... Nö, also ganz ehrlich. Das will ich nicht mehr. Auch wenn die alten Knochen manchmal schon ganz schön knarzen. :-)) Aber mal Kind spielen! Das ist geil! (Auch wenn ich das Wort sonst nicht so wirklich prickelnd finde, hier passt es ausnahmsweise wie die Faust auf's Auge.)
Noch besser: Mal so richtig verrückt spielen.

Es ist schon Jahre her, da war ich einmal mit einer Theatergruppe unterwegs. In einer Probenpause schauten wir uns den Ort genauer an. Nun, ich kannte diesen fast so gut wie meine Westentasche, aber eine aus der Truppe war noch nie da gewesen. Was tat sie? Sie übernahm aus dem Stegreif die Rolle des gelangweilten Reiseführers und hielt uns einen ellenlangen Monolog über die Stadt und die diversen historischen Gebäude. Natürlich erzählte sie einen haaresträubenden Blödsinn, aber das so überzeugend, dass sich unserer Gruppe sogar weitere Touristen anschlossen. Es war zum Schreien komisch.
Etwas später beschlossen wir dann ganz spontan auf dem Marktplatz eine kleine dort aufgebaute Bühne zu entern und spielten Szenen aus Shakespeares Sommernachtstraum. Ohne Kostüme und Requisiten, aber dafür auf Englisch. Völlig irre, aber einfach herrlich!

Selten, ganz selten gelingt es mir auch mal einfach so zu spinnen ohne Rücksicht auf Verluste. So spontane Gesangseinlage beim Spaziergang durch den Parkt - auch wenn's vielleicht gar keiner mitbekommt. Oder "Verkleiden" und wenn's nur mit Hut ist (was ich normalerweise nicht trage.) Das tut wirklich gut und man fühlt sich wirklich fast wieder wie ein Kind.
In gewisser Weise war ja auch mit 40 nochmal die Schulbank drücken und genau wie früher die Hausaufgaben vom Nachbarn abschreiben und in Prüfungen auf die Blätter des Nebenmanns zu linsen ein Versuch noch einmal jung zu sein.

Vielleicht fällt es mit zunehmenden Alter auch leichter sich "kindisch" zu benehmen, empfehlenswert ist es auf alle Fälle.

In diesem Sinne: fröhliches Verrückt-spielen!
Fool
PS: Mich juckt es ja schon seit Wochen in den Fingern mal in meiner Arbeitskluft bei meiner Thera zu erscheinen. Ich hab' nämlich immer das Gefühl, dass ich in dieser "Verkleidung" ein ganz anderer Mensch bin... Na ja, ich fürchte, das traue ich mich doch nicht. Außerdem ist meine "Uniform" (ist ja keine, fühlt sich aber so an) noch nicht gebügelt. ;-)
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 13 Oktober 2016, 10:05:08
Guten Morgen..

Sogar schon geschafft aufzustehen, trotz dass die Nacht wieder mal kurz war. Ewig rumgewälzt und erst um drei oder halb vier eingeschlafen. Ich beneide wirklich Menschen, die die Augen zu machen und 30 Sekunden später eingeschlafen sind. Wie geht das?

Ich hab ja schon vorher immer mal in diversen Foren mitgelesen, aber mich nie getraut selbst was zu schreiben aus Angst vor Ablehnung. Wenn man so oft enttäuscht und abgewiesen wurde im Leben, dann hat man, auch wenn man anonym ist, Zweifel daran, dass einem überhaupt jemand zuhört und es jemanden interessiert.
Aber ja, dieses Forum ist wirklich gut. Die Methoden Suche hab ich auch immer mal wieder gemacht, aber wirklich nützliches nie gefunden. Oder eher gesagt sind viele Seiten, die es vor ein paar Jahren noch gab verschwunden.

Naja im realen Leben hab ich wie schon mal geschrieben leider keine richtigen Freunde. Und die Menschen, die von heute auf morgen den Kontakt abbrechen, nur weil sie von meinen Problemen genervt sind, bei denen bezweifle ich, dass sie mich vermissen würden. Sie würden es wahrscheinlich nicht mal merken, wenn ich nicht mehr da wäre. Mir würden da nur meine Eltern und mein Partner einfallen. Aber vielleicht hast du recht, irgendwo da draußen gibt es sicher Leute denen man etwas bedeutet...

Immerhin macht dein Sohn überhaupt ein Praktikum, ist doch schon mal gut, wenn er sich um seine berufliche Zukunft kümmert. Als ich noch zur Schule ging, musste meine Mutter mich auch immer aufwecken, oft mehrmals. Wollte nie aufstehen. Aber auch verständlich, wenn man jeden Tag die Hölle durchmachen muss.

Kind sein sollte man meiner Meinung nach nie verlernen. Wenn man immer nur erwachsen und ernst ist, ist das Leben langweilig. Und Kinder erfreuen sich wenigstens noch an den kleinen Dingen, daran sollten wir uns mal ein Beispiel nehmen. Gut durch die Jugendzeit würde ich auch nicht wieder gehen wollen, war die schlimmste Zeit meines bisher so kurzen Lebens. Aber ich wünsche mir vielleicht meine Kindheit zurück, weil es der einzige Lebensabschnitt war, in dem ich wirklich glücklich war. Mit dem Übergang aufs Gymnasium fing der ganze Mist an. Ich wünschte ich wäre einfach im Sandkasten sitzen geblieben...
So auf den Spielplatz gehen und ne Runde schaukeln oder rutschen hab ich auch schon gemacht mit meinem Freund, auch wenns total bekloppt ist, aber man hat Spaß.. ;) Man sollte eben das Leben nicht immer allzu ernst sehen und auch mal kindische Sachen tun.

@Fool genau solche Aktionen meine ich, ganz egal was andere von einem Denken, einfach mal verrückt sein und Dinge tun, die man sonst nicht tun würde.
Viel Erfolg bei deiner Sitzung mit deiner Therapeutin Fool. Bei mir ist es genauso, wenn ich meine ganze Lebensgeschichte erzählen würde könnte ich einen Roman daraus machen. Vielleicht sollte ich ja mal ein Buch schreiben. :D

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 13 Oktober 2016, 17:19:26
Verdammt noch mal, jetzt hatte ich einen ewiglangen Beitrag geschrieben und dann hat mich der Server rausgeschmissen und alles ist weg. Passt irgendwie zum heutigen Tag. Der war echt zum Davonlaufen! Ich glaub' ich kauf mir doch noch einen Strick und erschieß mich damit wo das Wasser am flachsten ist.
Ist aber wirklich kein Wunder. Heute ist ja der 13.

LostSoul, wo hattest du die Liste mit den Phobien entdeckt? Gibt's da nicht auch die Angst vor der Zahl dreizehn?
 
Zur Abrundung dieses wahrhaft beschissenen Tages darf ich auch noch gleich zum Elternabend in die Schule meines Sohnes pilgern. Manche Tage sollte man wirklich gleich aus dem Kalender streichen!

Immerhin habe ich es heute sogar irgendwie geschafft, dass meine Therapeutin am Ende einer ziemlich verkorksten Sitzung so richtig sauer auf mich wurde. Dabei habe ich heute zur Abwechslung mal versucht wirklich vollkommen ehrlich zu sein und keine dummen Witze zu machen.
Ist doch zum Kotzen! Wenn ich (m)eine Rolle spiele, heißt es "sie müssen sich hier nicht verstellen," aber wenn ich mal wirklich versuche ich selbst zu sein, dann ist es auch wieder falsch.

Ciao Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 13 Oktober 2016, 17:59:31
Sowas ist mir auch schon mal passiert. Deswegen kopiere ich meine Beiträge immer bevor ich sie abschicke. Solche Tage hat wohl jeder. An denen einfach alles nur scheiße läuft. Mein Tag war einigermaßen erträglich heute. Mal davon abgesehen, dass ein Brief meiner Firma im Briefkasten war. Einladung zum Gespräch aufgrund meiner vielen Fehltage. Bin echt am überlegen, die Ausbildung zu unterbrechen und erstmal in aller Ruhe meine Therapie zu machen und nächstes Jahr dann die Ausbildung zu Ende bringen. Denn in meinem jetzigen Zustand hat das alles wenig Sinn...

Hatte einfach "Alle Phobien" bei Google eingegeben, da hat es mir das angezeigt. Und ja die Angst vor der Zahl 13 gibt es wirklich. Wie schon gesagt, es gibt nichts was es nicht gibt.

Wieso ist deine Therapeutin da sauer auf dich, nur weil du ehrlich und du selbst bist? Das ist doch der Sinn der Sache, dass man sich nichts vormachen sollte und anderen etwas vorspielen.. Verstehe ich nicht. Und ich glaub ich würde heulend raus rennen, wenn mein Therapeut sauer wäre. Aber gut, ich bin eh ein empfindlicher Mensch und man kann mich schnell verletzen..

Einfach abhaken den Tag. Es kann nur besser werden.

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 13 Oktober 2016, 18:42:00
Hey liebe Leidensgenossen.

Ach, Mensch, Fool. Das ist ja wirklich doof heute! Und dann auch noch Elternabend!! Ich hasse Elternabend! Es gibt nichts Sinnloseres. Und dann noch die ganzen anderen bekloppte Eltern: "Kriegen die Kinder auf der Klassenfahrt genug zu trinken??" "Nein!! Jedes Jahr verdursten 40%! Das wird nur gerne vertuscht." *Kopf auf den Tisch hauen*

Wobei du mich sehr neugierig machst, wie deine Therapeutin wütend auf dich werden konnte ;-)
Ich habe den Eindruck meine Therapeutin bräuchte schon seeeehr viel Pfeffer, dass sie wütend werden könnte. Sie wirkt höchstens mal verzweifelt, angestrengt oder misstrauisch. Aber sauer?

Mein Tag ist auch irgendwie doof. Ich habe wieder total depressive Stimmung! Zum Heulen! Ich dachte, ich hätte mich langsam den Berg hochgezogen. Aber nein! Heute bin ich 1000Meter wieder nach unten gerutscht. Hoffentlich liegt es an der Scheiß Nacht. Und morgen erwache ich aus diesem Alptraum! Oder ob das die Nebenwirkungen der Trauma-Sitzung sind??

Lostsoul: oh Mann. So ein doofer Brief! Lass dich nicht unter Druck setzen! Der kann dir erstmal nix. Und im Zweifel, unterbricht du wirklich die Ausbildung. Bringt ja nichts sich für so eine scheiß Firma kaputt zu machen! Kopf hoch! :-*

Desillusionierte Grüße
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 13 Oktober 2016, 18:56:20
Scheint wirklich an der Zahl 13 zu liegen, dass der Tag so beschissen ist. Das Mistwetter da draußen macht es auch nicht gerade besser, zieht einen noch mehr runter. Jeden Tag nur grau in grau...

Bei meinem Therapeuten kann ich mir bis jetzt auch noch nicht vorstellen, dass er jemals wütend werden kann, so vom ersten Eindruck her. Ist einfach die Ruhe in Person. Genau das richtige für mich, bin selbst oft so aufbrausend und raste schnell mal aus, da braucht man einen Gegenpol als Gesprächspartner, der einen wieder etwas runter bringt.

Ist es bei euch auch so, dass abends die Stimmung immer schlechter ist als tagsüber? Merk das jetzt immer mehr. Selbst wenn ich tagsüber etwas unternommen habe, sitze ich dann abends wieder auf dem Sofa und die Gedanken kreisen und hören einfach nicht auf. Könnte zur Zeit auch nur noch heulen. Wobei das ja wiederum etwas gutes ist, richtig schlimm ist es erst, wenn man gar keine Gefühle mehr zeigen kann. Solche Phasen hatte ich auch schon, ist das schlimmste, wenn du dich nur noch wie ein gefühlskalter Eisklotz fühlst.

Naja es soll eher so ein Gespräch werden, in dem es darum geht ob ich denn irgendwelche Probleme auf Arbeit habe und deswegen so oft krank bin. Aber ich weiß nicht, ob es eine gute Idee ist denen die Wahrheit zu sagen, was man wirklich hat. Viele Chefs haben ja bei psychischen Krankheiten immer noch Vorurteile und man wird schnell in eine Schublade gesteckt. Das wollt ich eigentlich vermeiden. Fühle mich auf jeden Fall derzeit nicht in der Lage, wieder 40 Stunden in der Woche arbeiten zu gehen. Weiß nur nicht, ob es so einfach geht, dass man jetzt zum Beispiel ein halbes Jahr aussetzt und dann weiter macht. Kenne mich da leider überhaupt nicht aus. Kündigen will ich auf keinen Fall, denn dann hab ich kein Geld, bekomme eine Sperre und steh wieder ohne irgendetwas da.

Danke, und ihr lasst auch den Kopf bitte nicht hängen, es kommen ganz sicher auch wieder bessere Tage, auch wenn mans nicht glauben mag..

Liebe Grüße, LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 13 Oktober 2016, 20:55:54
Hey.

Tja, wahrscheinlich müssen wir damit rechnen, dass es auch immer mal schlechte Tage gibt.
Ich war ein Narr zu glauben, es wird nun kontinuierlich besser. Abergläubisch bin ich nicht. Wobei es ja nett wäre, wenn immer nur der 13. Tag schlecht wäre. Damit könnte ich leben.

Ob es abends schlechter ist?
Nee. Bei mir auch oft morgens. Und manchmal auch den ganzen Tag und am Schlimmsten nachts. Meine Therapeutin meinte, nachts sei alles schlimmer. Weil es so ruhig ist, man selbst zur Ruhe kommt, wenig Ablenkung hat und nachts sensibler ist. Biologisch sei es halt sinnvoll nachts wachsamen zu sein (Schutz vor Feinden).
Manchmal habe ich abends sogar ein Hoch. Weil ich froh bin, dass der Tag endlich rum ist. Nachts kommt dann die Ernüchterung, dass es doch noch nicht geschafft ist. Weil ja dann das Schlimmste noch kommt: das Wachliegen.

Scheiß Depression! Ich kündige dir....Es ist aus! Ich will dich nicht mehr sehen, hören oder fühlen!! Raus mit dir! Du gehst mir auf die Nerven! Raubst mir den Schlaf und lässt meine Gefühle blank liegen! Ich kann nicht mehr mit dir zusammenleben! Verzieh dich und lass dich nie mehr blicken! Es hat sich ausdeprimiert!

So. Das musste mal sein!

In diesem Sinne....Eine depressionsarme Nacht wünsche ich euch! Und mir ;-)
LG Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 13 Oktober 2016, 22:02:15
Guten Abend!

Nachdem ich mittlerweile doch ein bisschen müde und frustriert bin, ein Versuch einer Kurzfassung meines Tages.
Eigentlich fing es schon mit gestern an. Als ich zu meiner Psychiaterin ging, rutschte ich auf der glatten Steintreppe aus, konnte mich aber einigermaßen mit der rechten Hand abfangen.  Weil mir die Hand danach einigermaßen weh tat, merkte ich erst heute, dass ich mir bei der Aktion auch mal wieder das Knie verdreht habe.
In der Therapie gelang es mir tatsächlich ein paar der Dinge anzusprechen, die mir schon lange auf dem Herzen liegen, aber danach wünschte ich, ich hätte es nicht getan.
Ich sollte mir überlegen, worauf ich stolz bin. Nun, morgen bin ich genau ½ Jahr „trocken“ – bis auf einen einzigen Ausrutscher, eine Weinschorle im Urlaub. Nach einer besonders aufwühlenden Sitzung hatte ich mir allerdings tatsächlich eine Flasche Gin gekauft, meine Lieblingsmarke. Diese Flasche steht noch heute unangetastet im Regal und ich habe auch kein Bedürfnis mehr danach sie zu öffnen.  Das macht mich tatsächlich ein stückweit stolz, also habe ich diese Geschichte erzählt. Ergebnis: Ein Vortrag über die Gefahren des Alkohols und die `Androhung:´ „Darüber werden wir immer wieder reden müssen.“  Nein. Der Alkohol ist nicht das Problem. War es vielleicht auch nie.
Jedenfalls versuchte ich dann zu erklären, dass dieses Forum hier mir nun Halt gibt, so dass ich den Trost aus der Flasche nicht mehr brauche.
Antwort: „Wenn sie in einem Forum über Selbstmord unterwegs sind, ist Suizid offenbar immer noch ein ganz, ganz wichtiges Thema auf das wir uns jetzt ganz besonders konzentrieren müssen.“  Bitte nicht!!!
Na ja, und dann war die Zeit eh schon beinahe rum und deshalb stellte ich noch eine Frage. Gut, vielleicht hätte ich die Frage anders, direkter formulieren müssen, aber ich wollte eine offene und ehrliche Einschätzung. Es ging um eine Entscheidung die ich getroffen habe, die ich persönlich auch für richtig halte. Gleichzeitig habe ich Angst, dass ich mir dadurch zu viel zumute. Vielleicht wollte ich also eigentlich auch nur eine Bestätigung, dass ich das schaffen kann.
Was ich meiner Therapeutin hoch anrechne, sie machte sich die Beantwortung dieser Frage nicht leicht und erörterte relativ ausführlich die Vor- und vor allem auch die Nachteile. Na ja, und dann verriet ich, dass ich die Entscheidung bereits getroffen habe und auch bereits dementsprechend gehandelt habe. Da wurde sie dann sichtlich wütend und meinte, ich hätte sie „wieder einmal“  (???) mit meinen Fragen „auf’s Glatteis geführt“  und „irgendwelche dummen Spielchen gespielt.“
Ich bekam leider keine Chance mehr mich zu rechtfertigen weil die Stunde vorbei war.

Was für eine Sch….!

Kaum war ich draußen wurde ich Zeuge wie ein Hund vom Zug überfahren wurde.  Zu Hause stellte ich dann fest, dass mich mein Sohn gestern ganz frech angelogen hat, obwohl er mir sein Wort gegeben hatte und dann noch Elternabend. Was für ein herrlicher Tag!

@LostSoul: Danke, das mit den kommenden besseren Tagen hätte eigentlich mein Text sein sollen. Aber du hast völlig recht. Danke für die Erinnerung.

@Junehoney. Ich muss mal schauen. Irgendwann habe ich mal einen „Vertrag mit meiner Depression“ geschlossen. Ich glaube, so etwas könntest du heute auch brauchen.

Auf bessere Tage!

Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 13 Oktober 2016, 22:08:06
Nachtrag: Ich habe den "Brief an meine Depression" mal unter der Rubrik Gedichte (und Geschichten) eingestellt.

Alles Gute
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 13 Oktober 2016, 22:12:35
Danke, Fool. Ja, das könnte ich gebrauchen.

Oh, Mann! Das war ja echt ein Scheiß gestern und heute!
Wie geht's denn Hand und Knie jetzt?

Zu dem Dialog mit deiner Therapeutin: vielleicht hatte sie auch einen schlechten Tag? Ich finde ihre Reaktionen etwas übertrieben. Nur weil du hier schreibst, muss sie ja nicht direkt Angst habe, du bist noch Suizidal. Im Gegenteil: wenn es dir gut tut, dann machst du was Wichtiges um einen Suizid zu verhindern! Und ein halbes Jahr trocken! Das ist doch super gut!! Und das obwohl du Ging zu Hause hast! Weiter so! Du bist doch auf einem guten Weg.
Und selbst so einen scheiß Tag hat du nun überstanden!
Ich finde sie kann sich etwas abregen. Vielleicht sieht sie das Ganze nächstes Mal schon anders. ;-)

Also hoffentlich auch für dich eine ruhige Nacht!
Liebe Grüße
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 13 Oktober 2016, 23:02:16
Danke Junehoney,

wahrscheinlich hast du recht. Ich denke wir hatten beide einen schlechten Tag. Irgendwie habe ich es einfach nicht geschafft zu erklären, was ich eigentlich meinte. Normalerweise antwortet meine Therapeutin nicht sofort sondern wartet erstmal ab, ob noch etwas nachkommt oder denkt ein bisschen länger über das Gesagte nach, aber heute war irgendwie der Tag der (unüberlegten ??)Schnellschüsse.

Ich verstehe auch, dass die beiden Themen Alkohol und Suizid wichtig sind, aber im Augenblick spielen sie keine Rolle mehr in meinem Leben. Und das wird sich hoffentlich auch nicht so schnell ändern. :-)

Danke der Nachfrage. Der Hand geht es wieder gut. Das Knie sticht noch ein bisschen wenn ich es bewege, aber ich werd's überleben. Beim nächsten Mal werde ich jedenfalls darauf achten keine nagelneuen Schuhe zu tragen, wenn ich zum Psychiater gehe. :-)
Die Sohlen waren einfach noch zu rutschig.

Ich wünsche uns allen eine alptraumfreie, gute Nacht!
LG Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 13 Oktober 2016, 23:11:48
Guten Abend..

So endlich mal alle Fragebögen meines Therapeuten ausgefüllt, morgen gebe ich sie ab.. Nun weiß ich wieder nicht mehr, was ich mit dem Abend noch anfangen soll. Müde bin ich noch nicht, aber die ganze Zeit wieder nur nachdenken zehrt langsam immer mehr an meinen Nerven. Wieso kann dieser Mist nicht einfach verschwinden? :(

@ Junehoney: Ja, dass es mal schlechte Tage gibt das kennt jeder, auch gesunde Menschen. Gibt niemanden bei dem alles glatt läuft. Aber das schlimme, wenn man depressiv ist, ist ja, dass einen solche schlechten Tage gleich so dermaßen aus der Bahn werfen, dass man denkt, es wird nie wieder besser und bleibt jetzt immer so. Ich denke nach solchen Tagen immer wie beschissen doch das Leben ist und alles ohne Sinn.. Kann in einer Woche oder auch schon am nächsten Tag wieder ganz anders aus sehen. Ist eine einzige Achterbahnfahrt diese Stimmungsschwankungen.

Morgens ist es bei mir auch immer sehr schlimm. Und eben abends. Tagsüber geht es mir zwar auch nicht gut, aber dann habe ich nicht so sehr dieses unerträgliche Gefühl der Sinnlosigkeit des eigenen Lebens, wie es morgens meistens der Fall ist. Man wacht auf und denkt sich "Wozu überhaupt noch?" Und abends bis tief in die Nacht nimmt die Traurigkeit wieder mehr zu, was wieder zu schlaflosen Nächten führt. Es ist ein elender Teufelskreis, der einfach nicht enden will. Und hat man dann doch mal einen guten Tag hinter sich, kommt meist am nächsten Tag der Schlag in die Fresse und man fällt wieder in ein Loch.

@Fool: Hmm kann deine Therapeutin da aber ehrlich gesagt auch nicht verstehen, finde sie reagiert da etwas über. Gerade was das Forum hier angeht. Habe heute erst in der Broschüre über Depressionen die mir mein Therapeut mitgegeben hat gelesen, dass es gut tut, mit Menschen, die ähnliche Probleme haben zu sprechen, weil die es nachvollziehen können und man sich verstanden fühlt. Im Endeffekt ist es ja wie eine Selbsthilfegruppe, nur eben online, aber das Prinzip ist das gleiche. Dann müsste ich ja auch selbstmordgefährdet sein, weil ich hier schreibe... Aber mir gehts eher besser, weil ich mir mal alles was mich beschäftigt von der Seele schreiben kann und hier Leute sind, die einem zuhören bzw. lesen und Verständnis dafür aufbringen.

Das mit dem halben Jahr ohne Alkohol ist doch gut, darauf kann man wirklich stolz sein. Glaube ich würde es nicht schaffen, trinke öfters mal ein Bier, gerade nach Feierabend ist das eigentlich ein Muss. In letzter Zeit hab ich aber kaum noch Lust auf Alkohol, aber das liegt eher dran, dass ich allgemein auf gar nichts mehr Lust habe. Da muss deine Therapeutin aber etwas falsch verstanden haben, wenn sie dir einen Vortrag darüber hält. Wenns danach ginge wären ich und mein Partner wohl auch Alkoholiker, weil wir eine ganze Bar mit Alkohol besitzen...

Ist das Verhältnis zu deiner Therapeutin denn ansonsten gut, oder gibt es öfter solche Missverständnisse? Ich würde erstmal warten, wie es bei der nächsten Sitzung wird. Jeder hat ja mal einen schlechten Tag..

Wünsche eine angenehme Nacht. Und immer dran denken: Es kommen bessere Tage.

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 14 Oktober 2016, 09:01:20
Guten Morgen liebe Sorgen, seid ihr auch schon alle da?
Habt ihr auch so schlecht geschlafen? Ja? Dann ist ja alles klar.

Ich hoffe sehr, dass ihr weit besser und vor allem mehr geschlafen habt als ich.´
Was für eine Nacht! Normalerweise erinnere ich mich nie an irgendwelche Träume. Ich wünschte, das wäre heute auch der Fall. Brrrr.

LostSoul, ich hatte ganz vergessen den Brief zu kommentieren. Vielleicht solltest du es ja mal positiv sehen (versuchen kann man es ja mal). Möglicherweise will dein Chef ja tatsächlich eine Lösung finden die für alle Beteiligten akzeptabel ist. Ich denke, dass es für dich wichtig sein wird erst einmal aus dem Schichtdienst herauszukommen.

Manchmal sind Vorgesetzte gar nicht so schlimm wie man eigentlich dachte. Ohne meine Chefin wäre ich nie auch nur auf die Idee gekommen ich könne Hilfe brauchen und freiwillig wäre ich garantiert nie zum Seelenklempner gegangen. Ich hätte nie erkannt, dass mein tatsächliches Problem eine massive Depression ist und vielleicht hätte das ganze schon längst mit einem tragischen Autounfall geendet.

Was meine Therapeutin angeht. Wir hatten in der Stunde vorher über das Thema Zufall gesprochen und als ich dann erzählte wie ich beim Surfen auf der Suche nach Selbstmordmethoden zufällig (!!!) hier gelandet bin, da hat sie offensichtlich beim Rest nicht mehr zugehört. Alarmklingeln im Kopf, nehme ich an. Das ist mir schon mal passiert als sie von mir verlangte, dass ich mich während (!!!) der Therapie nicht umbringen werde. Ich hatte damals widersprochen weil ich mir dachte, na super, dann brichst du die Therapie irgendwann ab und dann machst du's doch noch. (Damals war ich an einem Punkt an dem mich nicht einmal der Gedanke an meinen Sohn so wirklich davon abhalten konnte. Merkwürdigerweise schien mir das Versprechen einem Fremden gegenüber viel wichtiger.) Was ich sagen wollte war in etwa: Nein, wenn ich so einen Vertrag schließe, dann grundsätzlich und für immer.

Jedenfalls bin ich froh, dass ich diesmal ausnahmsweise nicht wieder zwei Wochen auf die nächste Therapie warten muss. Ist aber doch wirklich bezeichnend, da versuche ich einmal ernst zu sein und schon hagelt es Missverständnisse. Stellt sich die Frage was nun eigentlich echt ist, der hartarbeitende Narr oder diese andere Person?

Also hier ist herrliches Wetter. Ein strahlender, "goldener" Oktobertag. Ich wünsche euch, dass es in euren Herzen genauso schön aussieht!

LG Fool
PS: Ein Mann ging zum Psychiater. Dieser diagnostizierte eine mittelschwere Depression und empfahl: Gehen sie doch heute abend in den Zirkus. Da tritt der legendäre Clown Oleg Popov auf. Sie werden sehen, das heitert sie auf.
Darauf der Mann: Ich bin Popov.
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 14 Oktober 2016, 12:58:57
Hallo allerseits...

Geschlafen habe ich heute erstaunlicherweise mal relativ gut. Davon abgesehen dass ich wieder viel zu früh durch den Krach vom Untermieter was du geworden bin...
An meine Träume erinnere ich mich immer. Leider. Ich hab eigentlich jede Nacht Alpträume, die meine Zukunft betreffen, vorallem was die Arbeit angeht. Bin dann immer froh wenn ich aufgewacht bin...

Ja sehe es ja auch positiv, aber Angst habe ich trotzdem vor dem Gespräch. Man weiß ja was die Leute immer noch für Vorurteile gegenüber psychischen Krankheiten haben. Meinst du ich sollte sagen, dass ich Depressionen habe? Mir wäre es ja wirklich am liebsten und würde mir auch am meisten gut tun, wenn ich die Ausbildung pausieren könnte solange bis ich wenigstens meinen Alltag wieder auf die Reihe bekomme und die Therapie ihre Wirkung zeigt. Ja mein Therapeut hat auch schon gemeint dass ich unbedingt versuchen soll in die Tagschicht zu kommen, weil ich dann auch einen besseren Rhythmus in mein Leben reinbekomme.

Weiß ja nicht wie groß die Firma ist in der du arbeitest, aber wir sind über 800 Mitarbeiter. Leider ist man da eben nur eine Nummer. Gab auch schon Selbstmorde bei uns in der Firma, das hat man dann mal so nebenbei beim Mittagessen erfahren. Also wirklich großes Interesse scheint nicht da zu sein, dass es den Mitarbeitern gut geht. Denen geht's im Endeffekt eh nur um ihren Profit, denn wer will schon für jemanden bezahlen der krank geschrieben ist?

Ja ich glaube wenn Psychologen das Wort Selbstmord hören schrillen bei denen die Alarmglocken. Ich war ehrlich und hab auch gesagt, dass ich manchmal daran denke. Seinen Therapeuten anzulügen bringt ja auch nichts. Aber immerhin hast du schon diesen wichtigen Schritt geschafft, dass du nicht mehr planst dir das Leben zu nehmen. An seine Familie sollte man bei sowas immer denken, auch wenn akut gefährdete das nicht mehr tun weil ihnen alles egal ist. Zum Glück bin ich aus dieser schlimmen Phase meines Lebens auch raus und versuche nach vorne zu schauen.

Das beste wird wohl sein, immer man selbst zu bleiben. Nur so kann dir ja auch geholfen werden. Ich hab auch lange allen Leuten was vorgespielt, dass ich gut gelaunt bin und es mir super geht. Aber irgendwann ging es nicht mehr, bis ich zusammengebrochen bin. Das Ende vom Lied war zwar, dass meine "Freunde" von meinen Problemen genervt waren und seitdem nichts mehr von mir wissen wollten. Wer will schon einen depressiven als Freund? Aber gut wenigstens weiß man dann woran man ist und man hört endlich auf sich für andere zu verstellen..

Hier ist auch herrliches Wetter, habe ich gleich mal genutzt. Musste eh die ganzen Fragebogen zu meinem Therapeuten schaffen und danach bin ich noch etwas in einen nahe gelegenen Wald zum spazieren gehen gefahren. Tut echt gut mal wieder raus zu kommen, auch wenn die Gedanken im Kopf trotzdem nicht aufhören und die permanente Traurigkeit bleibt.

Na der Witz passt ja zu dir wie die Faust aufs Auge. Oder? ;) andere zum lachen bringen wollen obwohl man innerlich am Ende ist...

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 14 Oktober 2016, 13:33:42
Hallo LostSoul,

ja komisch. Irgendwie fand ich auch, dass der Witz zu mir passt. Dabei mag ich Clowns gar nicht so besonders gerne.

Ob du das mit der Depression erzählen sollst. Ganz schwierige Frage. Ich hab's damals mehr oder weniger erzählen "müssen." Eigentlich hatte ich schon lange befürchtet, dass ich dabei war mich zum Alkoholiker zu entwickeln. Tatsächlich habe ich wohl nur versucht, die Depression zu "therapieren."
Na ja, und als ich dann am Rosenmontag (ausgerechnet!) mit Restalkohol im Blut erwischt wurde (bei uns im Job herrscht absolutes Alkverbot), da hieß es (Entzugs-)Therapie oder Job.
(Nur zu meiner Ehrenrettung und um mein schwer angekratztes Ego nicht noch mehr zu beschädigen: Wäre ich in eine Verkehrskontrolle geraten, hätte ich mit dem gemessenen Promillewert keine (!!!) negativen Konsequenzen zu befürchten gehabt. Aber irgendeine Kollegin hatte "den Braten gerochen" und der Chefetage gegenüber behauptet, ich sei schon öfter besoffen in der Arbeit erschienen.)
Immerhin bekam ich dadurch dann die richtige Diagnose. Meine Vorgesetzten haben es offensichtlich auch geschluckt, da die angedrohten unangekündigten Alkoholkontrollen nie durchgeführt wurden. Wäre mir eigentlich viel lieber gewesen, denn damit hätte ich ein für alle mal beweisen können, dass ich kein Säufer bin.

Wenn ich alle "Filialen" zusammenzähle kommen da auch ganz schön viele Mitarbeiter zusammen. Gemessen an der Masse der Personen die wir betreuen müssen ist die Zahl allerdings lächerlich gering. Und ja, auch bei uns gab es schon so einige Selbstmorde. Darüber spricht natürlich keiner. Die Arbeitsbedingungen sind aber auch eine Katastrophe.
Wie sagte doch meine Urgroßmutter immer? Such dir einen sicheren Job, gefressen und gestorben wird immer. Keine Ahnung, wie ich da jetzt drauf komme. ;-)

Alles Gute!
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 14 Oktober 2016, 13:43:44
Hey ihr Lieben!

Fool: willkommen im Club. Meine Nacht war auch super scheiße. Mein Kopf hört einfach nicht auf zu denken! Ich brauche einen Neuen.
Schön, dass es deiner Hand besser geht und du die Therapiesitzung nun auch mit mehr Distanz betrachten kannst. Und vielleicht auch siehst, dass deine Therapeutin diesmal vielleicht der Narr war. ;-)
Der Witz vom Clown ist mal wieder sehr passend :-D

Ich finde, es ist doch ein gutes Zeichen, dass du zumindest fremde Hilfe annehmen kannst. Manchmal ist das vielleicht sogar mehr wert.

Lostsoul: Ja, vielleicht solltest du die Wahrheit sagen, wenn du dich damit authentischer fühlst. Denn auch nur dann hat dein Chef die Chance es richtig zu verstehen.
Ich hielt meinen Chef auch für ein narzisstisches Arsch. Weil auch Viele mit ihm aneinandergeraten waren. Also hatte ich total Angst vor Gesprächen mit ihm. Aber zu mir war er nett und sogar verständnisvoll.

Mir geht's heute sehr schlecht.  Ich merke irgendwie jetzt erst in welch krasser Identitätskrise ich stecke! Ich weiß gar nicht mehr wer ich eigentlich bin, was ich will und wer ich war. War ich wirklich 15 Jahre stabil? Oder habe ich mich nur selbst verarscht. Und wenn ich mich verarscht habe, wer bin ich dann?? Muss ich jetzt wieder von vorne anfangen? Ist das, was ich mir nach dem Suizidversuch vor 15 Jahren erarbeitet habe, alles hinfällig und sinnlos? Werde ich jemals wieder zufrieden sein?
Fragen über Fragen. Ich fühle mich so wie Harry Potter bei der Suche nach dem Horkrux in der Höhle. Wenn ich einen Zombie abgeschüttelt habe, kommt der nächste und zieht mich in die Tiefe. Und ich bin so erschöpft....Will nicht mehr kämpfen.

Verzweifelte Grüße
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 14 Oktober 2016, 14:47:22
Hey..

Ich hasse Clowns, hab Angst vor denen. Mal als Kind Steven Kings "ES" gesehen, seitdem kann ich die nicht ausstehen..

Das mit dem Alkohol geht mir aber auch so, ich erwisch mich auch immer wieder dabei, dass jedes Mal wenn es mir besonders schlecht geht ich zur Flasche greife.. Ertränkt eben die Sorgen für kurze Zeit, man betäubt sich damit um irgendwie zu überleben. Als Alkoholiker würde ich mich trotzdem nicht bezeichnen, kann auch mal paar Wochen ohne Alkohol ohne Entzugserscheinungen zu haben. Aber es ist auf jeden Fall die falsche Art seine Probleme zu lösen, das weiß ich selbst, aber manchmal gehts eben nicht anders.

Bei uns herrscht auch striktes Alkoholverbot. Ist das nicht eigentlich in jeder Firma so? Da hast du aber auch sehr "nette" Kollegen wenn sie dich so verpfeifen.. Aber immerhin konntest du mit deinen Vorgesetzten reden. Das steht mir ja leider noch bevor.. Vielleicht ist es wirklich besser wenn ich mit offenen Karten spiele. Es gehen schließlich schon Gerüchte um, ich würde mir nur ein paar zusätzliche Urlaubstage gönnen und deswegen so oft krank sein.
Hoffe nur bei mir wird auch so verständnisvoll reagiert wie bei euch.. Sowas ist nie leicht. Ich denke mir auch immer, dass es ja eigentlich niemanden etwas angeht. Ist ja immerhin was sehr persönliches. Aber was hab ich schon zu verlieren... Meinen Ruf in der Firma hab ich eh schon weg.
Nach außen hin steht jede Firma immer gut da, aber was innerhalb alles so passiert weiß keiner. Kriegt man eben nur als Mitarbeiter mit. Bei uns ist es auch eine Katastrophe, gerade wie mit den Leiharbeitern umgegangen wird..

@Junehoney: Solche Tage gibts leider immer wieder. Lass nur jetzt den Kopf nicht hängen. Du schreibst ja selber, dass du dir 15 Jahre lang etwas erarbeitet hast. Darauf solltest du eher stolz sein oder meinst du nicht? Irgendwann wirst auch du wieder ein zufriedenes Leben haben oder zumindest wirst du lernen mit der Krankheit besser umzugehen, damit es dich nicht jedes mal so sehr in ein Loch fallen lässt. Fühl dich mal gedrückt. :)

Liebe Grüße,
LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 14 Oktober 2016, 16:55:08
Liebe Schicksalsgenossen,

die Sonne scheint immer noch einigermaßen und das Wochenende verspricht schön zu werden. Lasst es uns genießen!

@Junehoney. Ich habe lange über deine Worte nachgedacht. Du fragst dich, ob es dir wirklich besser ging, oder ob du dir nur etwas vorgemacht hast.
Blöde Frage: Was würde das denn für einen Unterschied machen? Selbst wenn diese Besserung nur eine Illusion gewesen wäre, so ging es dir ganz subjektiv gesehen damit doch 15 Jahre lang gut, oder?
Wenn wir das Ganze einmal objektiv betrachten:
1. Man kann sich zwar selbst etwas vormachen, aber sicherlich nicht 15 Jahre lang.
2. Wenn du es schon einmal geschafft hast, dich quasi an den eigenen Haaren aus dem Sumpf der Depression herauszuziehen, welchen Grund sollte es dann geben, dass du es diesmal nicht schaffst? Immerhin hattest du damals noch keine Kinder die dir Halt geben konnten.
3. Meines Wissens fällt es den Betroffenen bei wiederkehrenden depressiven Episoden allmählich immer leichter diese zu überwinden. Grund: Sie wissen, dass sie solche dunklen Zeiten schon einmal überlebt haben und können dadurch Hoffnung schöpfen.
=> Natürlich geht es dir im Augenblick beschissen, und ich möchte um Gottes Willen nicht mit dir tauschen, aber es wird dir auch wieder besser gehen.
Ich, Hardworking Fool, königlich-bayerischer Hofnarr von eigenen Gnaden gebe dir mein Wort darauf. :-)

LostSoul, ich hoffe, du hast nichts gegen Narren. Ich verspreche, ich hab auch keine rote Nase. Nur wenn es sehr kalt draußen ist. :-)
Ich weiß nicht, ob in jeder Firma Alkoholverbot herrscht. Da hat sich auch einiges geändert. Vor einigen Jahren waren feuchtfröhliche "Lehrerkonferenzen" gar nicht so selten und in einer Schule in der Oberpfalz an der ich mal unterrichtet habe, wurde jeder Geburtstag mit Sekt gebührend gefeiert. Ob das heute immer noch der Fall wäre?
Ich hatte aber noch nie davon gehört, dass ein Mitarbeiter tatsächlich ins Röhrchen blasen musste.
Tatsächlich bin ich mittlerweile der Kollegin sehr dankbar. Sie hat mir wahrscheinlich das Leben gerettet. Wer weiß, vielleicht hätte ich mich ja doch mal mit ein paar Promille Blut im Alkohol ans Steuer gesetzt...
Mein Problem war auch nicht so sehr die Menge als die Häufigkeit des Alkoholkonsums. Wie stellte ein hochrangiger bayerischer Politiker mal so treffend fest? "Mit zwei Maß Bier auf dem Oktoberfest sollte man danach noch Autofahren können." (Ich glaube nicht, dass er sich auf das schlechte Einschenken bezog.) Bier ist hier eben ein Lebens- kein Genußmittel.
Nun komme ich eher aus einer Weingegend als aus einer Biergegend, aber der Schoppen zum Essen war völlig normal und gehörte absolut dazu.

Das war heute gemein. Ich war an einem kleinen Delikatessengeschäft vorbeigegangen und die hatten in der Auslage einen absolut seltenen Gin von dem ich zwar schon viel gehört habe, den ich aber noch nie getrunken habe. Habe ich auch außerhalb von Großbritannien noch nie gesehen.
Hatte ich irgendwann einmal behauptet, ich würde den Alkohol nicht vermissen? Dann nehme ich diese Aussage hiermit zurück.

Herzliche Grüße vom Fisch auf dem Trockenen.

Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 14 Oktober 2016, 17:39:43
Hey meine Leidensgenossen.

Wie gut, dass ich euch habe!
Ihr macht mir Mut! Das ist einfach gut zu lesen! Danke dafür!
Ja, eigentlich sollte ich stolz sein. Aber wie geht das? Das konnte ich noch nie besonders gut. Irgendwie denke ich immer, es ist nicht gut genug. Ich habe nicht verdient mich darüber zu freuen.
Zu der Selbstverarsche: im Grunde waren es nur 9 Jahre in denen es mir gut ging. Seit 2011 kam ein Schicksalsschlag nach dem anderen und damit bröckelte es schon länger. Nur, dass ich nich nicht richtig depressiv wurde, sondern mich immernoch weiter aufbauen konnte. Bis dann nach einer traumatischen Situation, im Mai der Totalzusammenbruch kam.
Klar....sich selbst 9 Jahre zu verarschen ist wahrscheinlich schwer. Ich dachte nur, dass ich es damit geschafft hätte, habe an die Illusion geglaubt, ich sei stabil und das könnte auch so bleiben. Wenn ich wirklich stabil war und es mir nicht nur eingeredet habe, dann würde das schon einen Unterschied machen: denn dann habe ich die Hoffnung, dass ich die da gewonnenen Ressourcen nochmal wiederfinde. Wenn nicht: dann müsste ich mich komplett neu definieren und akzeptieren, dass ich eine verdammt schlechte Selbstwahrnehmung habe und ich erstmal viel an mir arbeiten muss, um da wieder rauszukommen (weil es ja dann doch nicht viel gibt, worauf ich aufbauen könnte).

Da ich seit heute morgen wieder viel Suizidgedanken hatte, habe ich heute Nachmittag mit meiner Therapeutin telefoniert.
Sie findet es völlig normal, dass die Depression nicht linear besser wird, sondern mit starken Schwankungen. Evtl. Sind es auch Nachwirkungen der Traumakonfrontation. Wahrscheinlich müssten wir noch ein paar Sitzungen dazu machen, bis es mir besser geht.
Sie findet es übrigens super, dass ich mich mit euch austausche!

Also. Ich bemühe mich, keinen Scheiß zu bauen.

Alkohol ist für mich leider (oder glücklicherweise?) keine Lösung. Ich habe mir irgendwann mal eine Aversion angetrunken und habe viele schlechte Erfahrungen mit alkoholisierten Personen. Zudem bedeutet für mich jede Substanz, die ich zu mir nehme, ein Kontrollverlust. Daher auch meine Aversion gegen sämtliche Psychopharmaka.

Alkohol im Betrieb ist ws. Vor Allem wegen der Versicherung verboten. Die zahlt nicht, wenn Jemand unter Alkohol arbeitet und Mist baut oder sich verletzt.
Bei uns wurde aber an Heiligabend morgens auch immer mit nem Gläschen angestoßen. Also ganz so ernst wird das ws. nicht überall genommen.

Etwas erleichterte Grüße und all the Best for you!
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 14 Oktober 2016, 18:33:55
Hey Junehoney!
Also ich bin da ja ganz egoistisch. Wenn ich es schaffe dir Mut zu machen, dann geht es mir auch besser. Ganz abgesehen davon, dass du mir auch schon ganz oft die richtigen Worte ins Stammbuch geschrieben hast.
Das ist übrigens etwas was mich tatsächlich ein bisschen stolz macht. Vor allem wenn ich lese, dass es mir gelungen ist jemanden ein klitzekleines Bisschen aufzuheitern. Aber hallo! Das ist doch ein Grund für Dich, dir mal auf die Schultern zu klopfen. Einen Narren dazu zu bringen, dass er den Eindruck bekommt, er habe vielleicht sogar mal etwas Schlaues geschrieben. Das muss dir erst einmal jemand nachmachen!!!

Ja, das mit dem Stolz ist so eine Sache. Mir wurde eingebläut: Stolz = Arroganz = Überheblichkeit = Böse
Ich hatte auch nie das Gefühl, dass irgendetwas von dem was ich gemacht habe gut genug war, also warum sollte ich stolz sein? Mein Lebensweg war schon im Kindergarten genau durchgeplant: Grundschule, Gymnasium, Abitur, Studium (immerhin die Wahl des Faches war einigermaßen freigestellt), Doktortitel.
Dazu Klavierspielen, Heiraten, Häuslebauen (nicht verpflichtend, aber doch gewünscht).
Ganz offensichtlich habe ich nahezu komplett versagt, da ich miserabel Klavierspiele (hab's von Anfang gehasst - nahezu 10 Jahre lang), nie geheiratet habe, kein Haus besitze.
Nur am Rande: Ich komme nicht aus einer Akademikerfamilie, war die erste in meiner Familie die auf's Gymnasium ging. Vielleicht gibt es Leute, die meinen, dass man darauf stolz sein könne... Aber was nützt das, wenn ich immer noch nicht berechtigt bin, die zwei Buchstaben vor meinen Namen zu setzen? Und das wird sich auch nicht mehr ändern, fürchte ich. Gekaufte Doktortitel darf man in Deutschland ja nicht führen. :-P

Vielleicht kann man die Depression mit einer schweren Grippe vergleichen. Da dauert es auch manchmal ganz schön lange, bis man wieder auf die Beine kommt und eine einmal überwundene Erkrankung schützt nicht vor Wiederansteckung. Trotzdem waren es 9 gute Jahre. Ganz ehrlich, ich hatte schon vor dieser "Grippe" jedes Jahr mehrere "Erkältungen."

Offensichtlich kam bei dir die "Neuansteckung" ja nicht aus dem Nichts, weil du zu schwach bist, sondern es gab einen ganz konkreten Grund dafür. Es spricht also alles dafür, dass du tatsächlich stabil warst.
Selbst eine Brücke die jahrhundertelang fest in der Erde stand gerät ins Wanken wenn ihre Pfeiler von einem Schwerlaster gerammt werden. Oder etwa nicht?
Also nix mit "verdammt schlechter Selbstwahrnehmung."

Ich hoffe du kannst mit meiner etwas bildhaften Sprache etwas anfangen. Ich weiß nicht, ob das eine Berufskrankheit ist, aber ich versuche halt immer die Dinge irgendwie mit einfacheren Worten darzustellen. Immerhin bin ich euch (soweit ich mich erinnern kann) noch nicht mit Shakespeare gekommen. Noch etwas, was meine Therapeutin an mir nervt... ;-)

Gute Besserung!
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 14 Oktober 2016, 18:59:55
Fool, du bist einfach ein liebenswerter Narr, der auch im richtigen Augenblick ernste Worte findet! Danke dafür!
Und du darfst auch gerne mit Shakespeare kommen, ich würde es ws. eh nicht merken, kenne kein einziges Stück von ihm.

Vielleicht hast du recht. Das Bild mit dem Schwerlaster finde ich gut! :-D Meine Therapeutin würde es genauso ausdrücken. ;-) Das hat sie mir auch schon gesagt, dass ich verdammt viel durchgemacht habe und es ein Wunder wäre, wenn ich nicht depressiv geworden wäre....Aber ich bin ja eben doch nicht Superwoman. Sonst hätte ich den Schwerlaster mit bloßen Hände gestoppt und dann nach Madagaskar geschleudert :-)

Tja, da haben wir ja noch eine Gemeinsamkeit. Mir ging es ähnlich. Ich war auch der Hoffnungsträger in unserer Familie. Aber ich habs auch mehrmals versaut.
Geige spielen habe ich nach 7 Jahren talentlos abgebrochen. Statt einer tadellosen Schullaufbahn und Vorzeigetochter habe ich als Professorentochter den Ruf total versaut, indem ich mit 16 schwanger wurde und auch noch die Dreistigkeit besaß das Kind zu bekommen, statt abzutreiben (wie meine Eltern es erwarteten). Abi und Studium mit Abschluss habe ich sogar mit Bestnoten gemacht, aber dann aus Trotz (um ihre Prophezeiung, aus mir werde nix mehr, zu widerlegen) > das waren die 9 guten Jahre. Und last but not least habe ich es nun mit der Depression total versaut. Wo meine Brüder schon Schizophrenie und Depression hatten, sollte ich natürlich Vorzeigekind werde und das kriegt selbstverständlich keine Depressionen. Ein Haus habe ich auch nicht und mein Mann ist nach ihrer Definition auch ein Versager und kein Vorzeigeschwiegersohn.
Man sind wir missratene Kinder! *Ironie aus*
Ich hasse sie dafür! Meine Therapeutin hat per Ferndiagnose festgestellt, mein Vater sei ein Narzisst.

Auch wenn ich sicher nicht Alles perfekt mache, meine Kinder kriegen von mir diesbezüglich keinerlei Vorgaben oder Wünsche. Sie dürfen tun, was sie wollen, werden wer sie wollen....Solange es im Rahmen normaler moralischer Vorstellungen ist....Also ein Mord, wäre jetzt nicht ok. ;-)

Herzliche und dankbare Grüße
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 14 Oktober 2016, 19:18:42
Guten Abend an alle..

Das kann ich nur zurück geben. Tut echt gut, sich mal alles von der Seele schreiben zu können und auf Verständnis zu stoßen. Nur gut wir alle hier sind auf dieses Forum gestoßen.
Und anderen zu helfen und sie aufzumuntern kann einem selbst wirklich auch ein gutes Gefühl geben.

@Junehoney: Ehrlich gesagt kann ich dir auch nicht sagen, wie man stolz sein soll. Ich selbst kann es nicht, aber es gibt auch nicht wirklich etwas, worauf ich stolz sein könnte. In meinem Leben ist bisher alles schief gegangen was nur schief gehen konnte. Es ist eine einzige Katastrophe. Und wenn ich meinen Lebenslauf anschaue, ist der mehr als verkorkst. Aber ich denke, du hast Gründe stolz auf dich zu sein. Immerhin hast du Kinder, die du erziehst bzw erzogen hast. Darauf kann man immer stolz sein, vor allem wenn man es trotz der Krankheit schafft. Und wenn du wirklich 15 Jahre lang das Gefühl hattest, es geschafft zu haben dann ging es dir in der Zeit wohl auch wirklich gut, denn so eine lange Zeit kann sich niemand etwas vor machen. Auch keine 9 Jahre. Ich wäre ja froh, wenn es mir mal paar Monate am Stück besser gehen würde und ich mein Leben auf die Reihe bekomme. Aber mehr als ein paar Tage ist da meist nicht drin, bis die Depression mich wieder daran erinnert wie scheiße mein Leben eigentlich ist und ich wieder in ein tiefes Loch falle...

Ist doch schön, dass deine Therapeutin für dich ein offenes Ohr hat, so sollte es sein. Da fühlt man sich wenigstens nicht komplett allein gelassen. Ich bin ja der Meinung, dass ein Mensch, der depressiv ist immer wieder im Leben Rückschläge bekommen wird. Komplett von der Depression befreien kann man sich sicherlich nicht, aber man kann lernen so damit umzugehen, dass es einen nicht total aus der Bahn wirft.. Aber vielleicht denke ich ja in ein paar Jahren ganz anders darüber und mir geht es wirklich wieder richtig gut. Leider kann man nicht in die Zukunft schauen.
Ich hoffe, dass deine Suizidgedanken auch nur Gedanken bleiben..

Aus dem selben Grund sträube ich mich auch gegen die Einnahme von Medikamenten, die etwas in meinem Gehirn verändern. Mir macht das einfach Angst. Bei Alkohol ist mir das Gefühl bekannt, es ist für mich steuerbar. Bei Psychopharmaka weiß ich leider nicht was sie mit mir machen, wie ich darauf reagiere, ob ich dadurch dauerhaft ein anderer Mensch werde.. Aber ich denke, wenn man nicht an einer extrem schweren Depression erkrankt ist, kann man es auch ohne Medikamente schaffen. Ich zumindest werd es erstmal so versuchen.

@Fool: Nein nur gegen Clowns. :) Und Puppen. Vor Puppen hab krieg ich auch Panik, hab sie schon als Kind gehasst.

Alkohol am Steuer.. habe ich leider in Kurzschlussreaktionen auch schon gemacht. Im Nachhinein bin ich froh, dass nie etwas passiert ist und würde auch nicht mehr so leichtfertig mein Leben und das Leben anderer aufs Spiel setzen. Aber wenn man sein Leben satt hat, dann ist einem sowas komplett egal..
Bei uns auf Arbeit ist zwar auch Alkoholverbot, aber zur Nachtschicht wird gerne mal ein Bier getrunken in der Pause. Merkt ja keiner. Ich halte davon nichts, wenn man noch Maschinen bedienen muss, aber gut. Man sagt ja auch, Schichtarbeiter sind stärker von Alkohol und Drogenmissbrauch betroffen. Wird sicher etwas dran sein.
Warst du denn alkoholabhängig, so dass du jetzt gar nichts mehr trinken dürftest? Oder hast du von dir aus gesagt, dass du zu viel trinkst und deswegen damit aufhören willst?

Die Vergleiche sind auf jeden Fall sehr gut. Kann mit solchen Darstellungen auch immer mehr anfangen als mit der Fachsprache von Ärzten. Vielleicht kannst du mir ja mal noch eine bessere Veranschaulichung von Depressionen geben, wie man es Außenstehenden besser erklären könnte. Die Geschichte mit dem Schwarzen Hund kenne ich ja schon. :)

Liebe Grüße
LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 14 Oktober 2016, 19:26:32
Mein Therapeut hat mir letztens gesagt, dass es für Depressionen wohl auch eine Veranlagung gibt. Es ist also schon sobald wir geboren werden bestimmt, ob wir mal daran erkranken oder nicht. Manche Menschen sind anfälliger dafür als andere. Passen dann noch die äußeren Umstände wenn alles im Leben schief geht ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis man depressiv wird...

Meine Eltern sind denke ich auch nicht wirklich stolz auf mich. Soviele abgebrochene Ausbildungen, schlechte Noten in der Schule, nach der 10. runter vom Gymnasium Depressionen bekommen.. Auf so eine Tochter kann man auch nicht stolz sein sondern eher enttäuscht. Aber das Leben läuft nun mal nicht immer nach Plan, das sollte man als Familie eigentlich verstehen...

Jetzt ist auch wieder mal eine richtig beschissene Stimmung, warum muss einem nach einem einigermaßen guten Tag plötzlich alles wieder so sinnlos erscheinen...
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 14 Oktober 2016, 19:41:44
Willkommen im Club der schwarzen Schafe! Ein fröhliches Mäh an alle!

Mensch, du bist aber auch ein harter Knochen, Junehoney. Da macht sie den Abschluss mit Bestnoten und statt stolz auf sich zu sein, macht sie sich gleich wieder runter und meint, das sei ja nur Trotz gewesen. Ungläubiges Schütteln meines weisen, alten Hauptes. (Oder schreibt man das weißen???)
Zur Verteidigung meiner Mutter könnte man vielleicht anbringen, dass sie selbst nie auf dem Gymnasium war und keine Ahnung hat, was es bedeutet Abitur und Studium erfolgreich abzuschließen. Womöglich dachte sie, dass sie in etwa so schwierig wie ein Diktat in der Grundschule. Aber was ist deine Entschuldigung dafür, dass du darüber nicht stolz bist?
Wenn du dir deine Worte noch mal genau durchliest, müsstest du eigentlich feststellen, dass du viele Gründe hast, dir kräftig auf die Schultern zu klopfen. Abi ist ja schon nicht so ganz einfach, mit Kind aber eine echte Meisterleistung. Außerdem scheinst du aus deiner Erziehung gelernt zu haben und vermeidest die Fehler deiner Eltern. Superwoman? Vielleicht nicht, aber eine super Mama!
(Ich glaube auch nicht, dass dir die Madagasker (?) dankbar wären, wenn du ihnen Schwerlaster vor die Haustür schleudern würdest.)

Wenigstens hast du einen Schwiegersohn geliefert. In den Augen meiner Mutter hätte das dich schon fast wieder rehabilitiert. (Da könnte man bzgl. des fehlenden Titels vielleicht sogar großzügig sein.)

Das mit Shakespeare glaube ich dir nicht. Du kennst garantiert einige Stücke und sei es nur dem Namen nach. Die Geschichte von Romeo und Julia beispielsweise ist dir sicherlich auch inhaltlich bekannt. Ansonsten ist es so, dass unglaublich viele häufig verwendete Zitate von Shakespeare stammen, meist aus Hamlet. ("Der Rest ist Schweigen.")
Im Deutschen stammen die geläufigsten Zitate übrigens aus Goethe Faust I. Aber das ist alles "graue Theorie."

Das Problem ist, dass ich im Gespräch mit meiner Therapeutin häufig Shakespeare im Original zitiere, was sie sprachlich schnell an ihre Grenzen bringt. Aber was soll ich machen? Ich habe Shakespeare kennen gelernt als ich Mitglied in einer englischen Laienschauspieltruppe war. Wir hatten damals keine Übersetzungen (die ich sowieso durch die Bank furchtbar finde).
Shakespeare kannte sich mit der menschlichen Psyche verdammt gut aus, was in zum idealen Sprüchelieferanten für Gespräche mit Psychotherapeuten macht. Das berühmte "Sein oder Nichtsein" beschreibt die Gedanken eines potentiellen Selbstmörders unvergleichlich gut.

Danke für das "liebenswert." Wenn du so weiter machst, werde ich noch ganz rot.

LG Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 14 Oktober 2016, 20:04:47
Liebe LostSoul,

sorry, aber es scheint mein neues Hobby zu werden, dir ständig zu widersprechen. ;-)

Gott sei Dank können wir nicht in die Zukunft schauen!!!  Und weil ich ein großzügiger Mensch bin, werde ich dir heute gleich drei Beweise liefern warum der Blick in die Zukunft eine Katastrophe wäre:

Die Menschheit wäre schon längst ausgestorben, wenn die potentiellen Eltern gewusst hätten, was mit ihren pubertierenden Jungs auf sie zukommt. Gibt’s da eigentlich kein Rückgaberecht???

Wenn ich gewusst hätte, dass mein Sohn behindert auf die Welt kommen würde, würde es ihn heute wahrscheinlich gar nicht geben. Dann hätte ich nämlich besser verhütet!

Natürlich kann es sein, dass du Recht hast, und dass man sich nicht komplett von Depressionen befreien kann. Ich glaube, dass du dich irrst, aber ich weiß es nicht sicher – deshalb würde ich einen Teufel tun und vorher nachschauen wollen!

Manchmal denke ich, die Depression ist wie Tinnitus (ziemlich quälende Ohrgeräusche). Als ich die vor etwa 15 Jahren bekommen habe, glaubte ich wahnsinnig zu werden. Ich konnte bei dem Lärm einfach nicht mehr schlafen. (Irgendwie erinnert mich das an etwas…?) Ich war bei X Ärzten, monatelang AU, nichts half. Das Pfeifen blieb. Mittlerweile habe ich mich so daran gewöhnt, dass es ein Teil von mir geworden ist. Ich könnte zwar gut darauf verzichten, aber ich kann damit leben. Normalerweise sogar recht gut. Das einzige was mich daran stört ist, dass ich seitdem nicht mehr Achterbahn fahren kann (Gleichgewichtssinn). Andererseits spart das eine Menge Geld. Ich brauche nur zusehen und schon wird mir schlecht. 

Rückschläge wird es im Leben immer geben, aber das betrifft jeden. Das Schicksal ist da doch ziemlich gerecht.

Ich finde, dass auch du allen Grund hast, stolz zu sein. Du hast schon so viel mitgemacht und überlebt und bist trotzdem ein ganz toller Mensch geworden. Ich weiß nicht, ob ich in deinem Alter so viel Kraft gehabt hätte.

Was die Beschreibung der Depression angeht. Ich werde darüber nachdenken. Vielleicht fällt mir ja noch etwas ein.

Halte die Ohren steif!
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 14 Oktober 2016, 20:07:21
Meine lieben Mitstreiter.

Ihr seid echte Goldstücke! Und versüßt mir meinen bitteren Tag! Mit Gold kann man gar nicht süßen, :-D naja egal. Ihr wisst was ich meine.

Ja, ihr habt recht. Rational stimmt ich dem absolut zu. Ich könnte stolz sein. Manchmal bin ich zumindest froh, bestimmte Dinge geschafft zu haben, aber für Stolz muss ich wohl noch Nachhilfe bei meiner Therapeutin nehmen. Die ist ja sogar stolz auf mich, wenn ich sie Anrufe und mir damit Schwäche und Hilfsbedürftigkeit eingestehe. Ich denke dann eher ich nerve sie oder bin der absolute Loser.

Ja, Fool. Ich bin ein schwerer Fall mit sehr negativen und dysfunktionalen Gedanken. Selbst meine erfahrene Therapeutin findet, es ist harte Arbeit mit mir, was ich ihr nur nicht übel nehmen, weil sie dabei wohlwollend lächelt.
Sie ist auch ein echter Glücksfall für mich! Ich bin sicher, ohne sie, hätte ich einen zweiten Suizidversuch gemacht.
Verrückterweise bedeutet ihr Vorname: glückliche Fügung und mein zweiter Vorname Kämpferin. Eigentlich glaube ich nicht an Schicksal. Aber in diesem Fall...

Fool, du hast es mal wieder geschafft. Ich habe herzhaft gelacht. Die Vorstellung wie der Schwerlaster auf die Einwohner von Madagaskar prallt, ist einfach nur köstlich! Ja, ich verspreche ich werde es nicht tun, ich bin ein gütiger Mensch und tue Anderen nichts Böses an...Außer mir selbst. Und vielen Dank für das Kompliment mit der Super Mama! :-)

Von Romeo und Julia habe ich schonmal gehört, kenne aber noch nicht mal den Film. Und so Zitate wie Sein oder Nicht sein, kenne ich schon. Aber das wars schon.

Lostsoul: da siehst du mal....Es ist mega subjektiv! Ich bin nicht stolzer als du, obwohl ich so gute Abschlüsse habe. Also gräme dich nicht. Es würde dir mit solch oberflächlichen Errungenschaften vielleicht auch nicht besser gehen. Mich hat es ja auch nicht vor dem Schwerlaster geschützt ;-)
Und stolz sollten eigentlich alle Eltern sein! Allein dafür, dass ihre Kinder da sind. Z.B. Schreiben und lesen kannst du wunderbar, damit kannst du schon viel mehr als viele andere Menschen auf der Welt. Außerdem bist du auch ein sehr sensibler, feinfühliger und hilfsbereiter Mensch. Damit hast du sehr vielen Menschen etwas voraus!! Du hast einen festen Partner, machst eine Ausbildung in einem Irrenhaus und das obwohl du depressiv bist!!! Und du kämpfst. Da hast du auch vielen Depressiven, die das nicht schaffen und sich das Leben nehmen, was voraus!
Also gibt es jede Menge Gründe, dass deine Eltern stolz auf dich sein können! Und auch du auf dich!
Aber wie meine Therapeutin heute so passend sagte: wenn man depressiv ist, sieht man das nicht. Das heißt aber nicht, dass es nicht da ist!

In diesem Sinne: einen schönen Abend meine Lieben!
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 14 Oktober 2016, 21:20:44
Hallo, liebe Härtefälle!

@LostSoul: Ich finde, du solltest dir en letzten Beitrag von Junehoney ausdrucken. Es gibt wirklich vieles worauf du stolz sein kannst. Ich finde übrigens auch, dass du sehr schönschreibst, dass sind alles gut formulierte und wohl durchdachte Texte. Und sag jetzt nicht, jeder könne schreiben und lesen. Ich wäre schon zufrieden, wenn m?ein Sohn einigermaßen lesen könnte. Außerdem kenne ich viele Leute, die zwar Buchstaben auf Papier bringen können, aber verständliche, grammatikalisch auch nur akzeptable Sätze kommen dabei nicht heraus. Und ich rede nicht von Ausländern.

@Junehoney. Warum verstehe ich dich wohl so gut? Meine Therapeutin war teilweise schon so frustriert, dass sie stolz auf mich war, nur weil ich irgendwann einmal darüber nachgedacht (!!!) hatte, ob ich die Telefonseelsorge anrufen sollte bevor ich mich umbringe. Überflüssig zu sagen, dass ich weder das eine noch das andere getan habe. Ich hätte mir damit wahrscheinlich eine bzw. mehrere der schrecklichsten Nächte meines Lebens erspart. Aber so etwas tut ein Fool nicht.
Das mit der Nachhilfe ist aber vielleicht eine gute Idee. Ich muss da aber noch vor Adam und Eva anfangen, fürchte ich.
Vor kurzem haben mir einige meiner "Kunden" bescheinigt, ich würde eine sehr gute Arbeit machen. Statt mich darüber zu freuen, habe ich nächtelang darüber nachgegrübelt, was sie wohl damit meinten. Ich kam dann zu dem Schluss, dass sie mich wahrscheinlich verarscht haben. Schon unter Kollegen gilt bei uns, ned gschimpft is g'lobt g'nug. Nette Worte von den "Kunden"? Fehlanzeige. Eigentlich verständlich, es gibt nun einmal Orte und Institutionen die man nicht gerne aufsucht - oder geht jemand von euch gerne auf's Finanzamt? zum Jobcenter? Zahnarzt? zum Beichten? (Falls jemand von Euch zufällig katholisch sein sollte) oder zu einer Aufführung von "Warten auf Godot" dem langweiligsten Theaterstück das je geschrieben wurde? Ich musste das mal mit einer Schulklasse drei-ein-halb Stunden lang ertragen. Kurzfassung: Godot kommt nicht. ;-)

Immerhin, wenn wir es schaffen rational zu begreifen, dass jede von uns gute Gründe hat, stolz auf sich zu sein, dann ist schon einiges gewonnen. Dann müssen wir es nur noch gefühlsmäßig akzeptieren.

Ach so, zu deiner Frage, LostSoul. Ich glaube nicht, dass ich wirklich alkoholabhängig war, sonst wäre es mir nicht so leicht gefallen aufzuhören. Da ich aber zur Zeit ADs nehme ist Alkohol absolut tabu. Ob ich danach immer noch abstinent bleiben werde? Keine Ahnung. Im Augenblick würde ich sagen, ja. Ich habe gemerkt, wie nah ich der Sucht gekommen bin.

So, aber nun gute Nacht. Und drückt mir die Daumen. Heute abend habe ich einen Anruf von meiner direkten Chefin bekommen (und das im Urlaub!!!) Wenn ich Pech habe, muss ich ab Montag ein paar Mal Nachtschicht machen. Keine Ahnung wie ich das schaffen soll, aber ich Depp konnte natürlich mal wieder nicht nein sagen.

Ich muss noch viel üben.
Habe die Ehre! Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 14 Oktober 2016, 21:50:49
Noch was vergessen!
LostSoul: Du schreibst, dass deine Eltern nicht stolz auf dich sein können. So wie du das formuliert hast, frage ich mich allerdings, ob das wirklich ihre Meinung ist, oder deine. Ich könnte ja mal eine kleine Wette riskieren....
Ich nehme jedenfalls nicht an, dass du sie jemals gefragt hast. Es ist gut möglich, dass sie sogar sehr stolz auf dich sind. Aber das sind so "Selbstverständlichkeiten" die man als Eltern leider nur selten ausspricht.

Junehoney. So wirklich ein Bild zur Depression habe ich nicht, aber vor einiger Zeit habe ich mal versucht, ein Gedicht darüber zu schreiben. Kannst du dir ja mal durchlesen. Aber erwarte nicht zu viel. I'm just a fool.

Gute Nacht, Freunde!
PS: Gerade kommt mir ein weiterer Gedanke. Ich glaube, meine Thera wäre mit der Wahl meines Namens alles andere als einverstanden. Arme Frau. ;-)

Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 14 Oktober 2016, 22:05:40
Hey.
Ich mag sehr wie du schreibst, Fool.

Und ja, wir Härtefälle müssen es ws. noch gefühlsmäßig lernen. Aber wie war das? Lernen muss man ein Leben lang.
Zu deiner Therapeutin: ich finde sie könnte auch von dir lernen. Nämlich Humor! Ich finde auch in der Therapie und gerade mit Depressionen Humor sehr wichtig. Wie kann man sonst die Schwere ertragen?

Das mit den Eltern fragen ist eine gute Idee! Man sollte häufiger Andere Fragen, was sie denken. Habe ich auch von  meiner weisen Therapeutin gelernt. Sie ermutigte mich meine Freundinnen mal zu fragen, ob ich Ihnen zu Last fallen und auf die Nerven gehen, wenn ich mich nun ausheule. Was eine meiner größten Befürchtungen ist, weil ich schon so oft verlassen wurde und dann direkt glaube, verlassen zu werden, wenn ich eine Beziehung überstrapaziere.
Und Oh Wunder: 3 Freunde, 3 verschiedene Reaktionen.
Nr. 1: "Nein! Im Gegenteil! Ich finde das so schön, dass du mal mehr von dir erzählst. Heute fühle ich mich viel näher zu dir!" Das war Balsam für meine Seele.
Nr. 2: "Nein. Ich finde dich sogar noch toller als vorher. Vorher habe ich dich oft für perfekt gehalten. Nun aber weiß ich, dass du auch Schwächen hast. Und dann fühle ich mich nicht mehr so klein neben dir und mag dich noch mehr." Uuuuuh.  Damit habe ich nicht gerechnet. Wie kann mich Jemand für perfekt halten!? Aber es war sehr schön das zu hören.
Nr. 3: "Ja, ich bin überfordert damit. Aber es liegt an mir und daran, dass ich Nähe nicht gut aushalten kann." Das tat schon weh, weil ich dachte, dass Nähe zu einer Freundschaft dazu gehört und ich mehr von ihr erwartet hatte.  Andererseits war es gut zu hören, dass es nicht nur an mir liegt.
Das war sehr anstrengend und kostete große Überwindung es anzusprechen. Aber es hat sich doch gelohnt.

Mehr Mut!

Herzliche Grüße
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 14 Oktober 2016, 22:09:15
Hallo, oh ja Härtefälle trifft es gut.. Wobei wenn ich mir das Schicksal anderer Menschen ansehe, denke ich manchmal meine Probleme seien Kindergarten und trotzdem geht es einem so unglaublich schlecht.

Danke euch beiden für die lieben Worte, weiß das wirklich zu schätzen und tut gut mal etwas nettes gesagt zu bekommen. :) Kenne ja leider nur das Gegenteil, dass alle der Meinung sind, dass ich keine guten Seiten habe und alles was ich tue falsch ist...

@Fool: Ach manchmal würde ich schon gerne in die Zukunft schauen, denn dann könnte ich sehen, ob es mir in ein paar Jahren wirklich wieder gut geht. Damit könnte man selbstmordgefährdete Menschen außerdem aufhalten Mist zu bauen, wenn sie sehen würden, dass es ihnen nicht für immer so schlecht geht und wieder bessere Tage kommen werden.
Und ob ein Kind behindert wird kann man ja mittlerweile schon vorher diagnostizieren lassen, auch wenn ich nicht wirklich weiß was ich davon halten soll. Stelle mir aber ein Leben mit einem behinderten Kind unglaublich schwer vor, vorallem wenn man dann noch unter Depressionen leidet. Dass du es trotzdem geschafft hast, deinen behinderten Sohn großzuziehen ist zum Beispiel etwas worauf du stolz sein kannst. Ich denke ich könnte das nicht. Aber ganz unrecht hast du nicht, in manchen Situationen ist man froh, wenn man nicht in die Zukunft sehen kann. Wäre ja auch irgendwo langweilig wenn man vorher schon alles weiß. ;)

Ohrgeräusche, also dieses Pfeifen im Ohr hab ich ab und zu mal, irgendwie immer wenn ich großen Stress habe. Ist das auch schon Tinnitus oder normal? Auf jeden Fall ein guter Vergleich mit der Depression, an die man sich ja in gewisser Weise auch irgendwann gewöhnt je länger sie da ist. Und jetzt wo wir sie nicht mehr einfach so loswerden können müssen wir eben lernen damit zu leben und es zu schaffen, dass sie nicht die Kontrolle über unser leben hat.

Da hast du Recht, hab schon genug Mist durchgemacht in meinem Leben, wie wohl die meisten hier in diesem Forum. Und leider gibt es auch immer noch zu viele junge Menschen die diese Kraft nicht mehr haben und sich das Leben nehmen... War schon immer jemand, der gekämpft hat um Dinge die mir wichtig sind, solange bis ich wirklich keine Kraft mehr habe. Aber aufgeben kam für mich nie in Frage.. Bis ich eben wirklich vor Erschöpfung zusammengebrochen bin. Aber immerhin bin ich wieder aufgestanden und hab mir professionelle Hilfe geholt.
Mich macht es irgendwie ziemlich traurig, dass ich in meinem jungen Alter schon soviel negatives erlebt habe. Während für andere die Jugendzeit die schönste ihres Lebens ist, bin ich durch die Hölle gegangen. es kommt einem so vor als hätte man sein Leben verschwendet... :(

Wegen dem Alkohol, da gab es auch schon Zeiten in denen ich wirklich jeden Tag meine zwei, drei Flaschen Bier nach der Arbeit gebraucht habe. Zum Glück hat sich das reduziert. Darf man mit den Medikamenten gar nicht mehr trinken? Ich sag mir ja immer: Sterben müssen wir sowieso, ob jetzt durch Alkohol oder Krebs oder was auch immer ist im Endeffekt egal. Manche leben ihr Leben lang gesund und bekommen eine schlimme Krankheit, andere rauchen jeden Tag eine Schachtel und werden 80. Das Leben ist ungerecht.

@Junehoney: Denke ich brauche da auch Nachhilfe drin. Mir fällt es unglaublich schwer, anderen zu vertrauen, wenn sie etwas positives über mich sagen. Und auch was das stolz auf sich selbst sein, selbstbewusst sein und sich selbst mögen angeht.. Das wird wohl noch ein langer Weg, bis sich da etwas ändert und ich nicht immer alles pessimistisch sehe.

Auf deine guten Abschlüsse kannst du aber wirklich stolz sein, immerhin stehen einem dadurch beruflich alle Türen offen. Ich mit meinem schlechten 10. Klasse Zeugnis hab da nicht allzu viele Möglichkeiten. Ärgere mich heute noch, dass ich nicht mehr für die Schule getan habe. Aber wie denn auch? Wenn man jeden Tag fertig gemacht wird von der Klasse hat man keinen Nerv mehr sich auf irgend etwas zu konzentrieren und so sahen dann auch meine Noten aus... Jetzt bin ich einer der besten in der Berufsschule, komme aber auch mit meinen Mitschülern gut aus. Da sieht man mal was das Umfeld in dem man sich aufhält für einen starken Einfluss auf einen hat.
Aber dass einen gute Abschlüsse vor Depressionen nicht schützen da hast du recht, wäre ja auch zu schön.. Es kann im Endeffekt jeden treffen diese Krankheit zu bekommen, egal ob Hauptschüler oder Student, Manager oder Putzfrau.

Meine Eltern werden wohl schon stolz sein, es ist nur meine eigene Meinung, dass sie allen Grund hätten von mir enttäuscht zu sein. Und deine Therapeutin hat recht, man sieht es einfach nicht. Man sieht nur noch das schlechte, egal wie viele positive Eigenschaften man besitzt. Das fängt schon beim Aussehen an. Wenn mir jemand sagt ich sehe gut aus, dann kann ich es einfach nicht glauben, auch wenn ich es noch so gern würde. Durch die Depression hat man wahrscheinlich eine komplett verschobene Selbstwahrnehmung und fühlt sich nur noch als Versager.

Trotzdem danke für die lieb gemeinten Worte Junehoney und Fool. Sowas bringt mir ein kleines Lächeln ins Gesicht und das ist in letzter Zeit wirklich sehr selten geworden. Ja Fool, das sollte ich mir wohl echt ausdrucken.

So mein Freund ist schon wieder auf dem Sofa eingeschlafen. Wie macht man das? Gibt es ein Geheimrezept dafür, dass man die Augen zumacht und sofort schläft? Wieder so eine Ungerechtigkeit in diesem Leben. Ich spüre noch nicht mal ansatzweise Müdigkeit...

Liebe Grüße und einen erholsamen restlichen Abend..

LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 14 Oktober 2016, 22:20:51
@Fool: Du hast es auf den Punkt gebracht. Ich bin der Meinung, dass meine Eltern nicht stolz sein können, weil ich nicht wirklich viel erreicht habe, zumindest was das schulische/berufliche angeht. Nie etwas durchgezogen, immer wieder abgebrochen. Und eine Tochter die sich mal das Leben nehmen wollte.. ich mein auf sowas kann man nur schwer stolz sein. Sie werden eher enttäuscht sein denke ich. Aber du hast Recht, gefragt habe ich sie noch nie, es ist nur meine Sichtweise wie ich darüber denke. Am Sonntag sehe ich sie wieder, da könnte ich eigentlich gleich mal fragen...

Hattest du eigentlich nicht letztens geschrieben, dass du mehrere Wochen frei hast? Und sollst jetzt Nachtschicht machen? Glaube ja dass das bei einer Depression nicht gerade förderlich ist.. :/
Das ist zum Glück eine der wenigen Dinge, bei denen ich mich nicht unterkriegen lasse. Wenn ich frei habe hab ich frei und dann lass ich mich auch nicht überreden. Gerade wenn es mal wieder darum geht, ob Samstag gearbeitet wird, da sag ich eben dass ich etwas vor habe und nicht kann, statt alles andere nur für die Arbeit abzusagen...

@Junehoney: Sei froh, du hast wenigstens immerhin drei Freundinnen. Ich wäre froh wenigstens einen guten Freund zu haben. Immer wenn ich mal Freunde hatte, war das nur von kurzer Dauer.. Wahrscheinlich weil ich sie eben zu schnell genervt hab. Sie reagierten dann so wie bei dir Nr.3, nur eben in extremerer Form, mit Kontaktabbruch weil sie von Problemen nichts wissen wollen. Im Nachhinein sind solche Menschen es nicht mal wert sie als Freunde bezeichnet zu haben... Ich bin auch der Meinung, dass Nähe und für den anderen da sein in einer Freundschaft dazu gehört, aber das sieht eben jeder anders.

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 14 Oktober 2016, 22:24:05
Hey lostsoul.

Da muss ich jetzt nochmal was zu sagen ;-)

Du verstehst dich mit deinen Mitschülern gut? Na, also. Doch nicht nur schlechte Menschen! Trau dich und verabredet dich mal mit Jemandem und dann macht ihr einfach mal was Nettes! Und dann erzählst du halt erstmal nix von den Depressionen. Wenn ihr euch dann noch besser versteht, dann kannst du das immer noch dosiert machen ;-)
Ich weiß bei Nr. 1 und 2 auch erst seit der beschriebenen Szene, dass sie wirklich meine Freunde sind. Vorher waren es nur Bekannte. Aber seitdem machen wir fast jede Woche was zusammen.  Und wenn es nur ein kurzer gemeinsamer Kaffee ist. ;-)

Und zu dem Einschlafen: Ja, das finde ich auch jeden Abend aufs Neue verdammt unverschämt. Ich wälze mich stundenlang hin und her. Und mein Mann schnarcht nach 2 Minuten munter vor sich hin! Da habe ich dann ein weiteres Problem! Aaaaaaaah. Zum Schreien.

Dann hoffentlich eine gute Nacht!
LG Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 14 Oktober 2016, 22:34:43
Naja ich komme halt mit ihnen aus, aber viel zu tun hab ich jetzt auch nicht wirklich mit meinen Mitschülern. Sind ja auch fast nur Kerle in meiner Klasse und die sind mit ihren 18/19 Jahren eh in ner schwierigen Phase. ;) Treffen sich meistens zum saufen und kiffen wie ich schon so mitbekommen hab.. Das ist dann eher nicht so meins. Ich bin erstmal froh, dass mich niemand mehr ausgrenzt und ich in der Schule mit ihnen gut auskomme.

Es ist eben gar nicht so leicht richtige Freunde zu finden in dieser Wegwerfgesellschaft. Ich denke sowas kommt von alleine irgendwann. Habe jetzt die ganze Zeit krampfhaft versucht Freundschaften aufzubauen, habe auch Freunde gefunden und das relativ schnell, nur sind diese leider nie lange geblieben. Da fragt man sich manchmal schon, ob an einem irgendwas verkehrt ist..
Deswegen bin ich jetzt auch so vorsichtig was neue Menschen angeht und kann nur schwer vertrauen...

Gut das Problem mit dem Schnarchen hab ich glücklicherweise nicht. ;) Aber er fragt sich immer, wie ich denn noch nicht müde sein kann, gerade wenn ich zur Frühschicht halb 5 aufgestanden bin und nachts um 24 Uhr immer noch wach bin. Dafür verstehe ich nicht, wie man so schnell einschlafen kann. Würde nur zu gerne tauschen...

Danke, wünsche auch allen eine Gute Nacht.

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 14 Oktober 2016, 22:39:30
LostSoul, ich muss dir danken. Durch dich habe ich ein neues Hobby entdeckt: Netten Leuten im Forum widersprechen. :-)
Ist auch wirklich nicht böse gemeint, aber wie soll ich einen Satz wie den folgenden so einfach stehen lassen???
"Kenne ja leider nur das Gegenteil, dass alle der Meinung sind, dass ich keine guten Seiten habe und alles was ich tue falsch ist..."

Nun, ICH bin der Meinung, dass du viele gute Seiten hast und ich weiß, dass nicht alles was du tust, falsch ist. Wahrscheinlich nicht einmal das Meiste, sondern nur ganz wenig. Fehler wirst du sicherlich gelegentlich machen, alles andere wäre ja unmenschlich.

Ach so, die Behinderung meines Sohnes ist wahrscheinlich auf einen ärztlichen Kunstfehler während der Geburt zurückzuführen. Kann ich aber nicht beweisen. Noch ein Grund warum ich Angst vor Ärzten habe.
Hatte ganz vergessen zu kommentieren, dass wir noch eine Gemeinsamkeit haben, LostSoul. Mich gruselt's auch vor Puppen.

Vielleicht habt ihr beiden übrigens recht. Ich sollte nicht mehr versuchen, während der Therapiesitzungen immer ernst zu bleiben. Der Humor gehört einfach zu mir, auch wenn's manchmal nur rabenschwarzer Galgenhumor ist. Das mag meine Therapeutin gar nicht, weil das ja nur Selbstschutz sei und ich doch in der Therapie ganz ich selbst sein solle. Möglicherweise ist das der Grund warum die letzten paar Male so unbefriedigend waren. Am Anfang fand ich es viel leichter zu erzählen und, dass wir dabei oftmals beide herzhaft gelacht haben war sicher auch nicht das schlechteste.
Ohne meine Narrenkappe bin ich eben nicht "ich selbst" sondern bloß
eine x-beliebige depressive Person.

Ach und noch etwas vergessen. Verflixt noch mal, ich sollte jetzt aber wirklich langsam Schluss machen. Brauche meinen Schönheitsschlaf.
Trotzdem: LostSoul, hast du schon mal darüber nachgedacht auf dem zweiten Bildungsweg deine Qualifikation zu verbessern? Ich bin mir sicher, dass du das schaffen könntest. Telekolleg oder so was. Nur so als Gedanke, falls du deine Ausbildung tatsächlich wegen der Erkrankung aufgeben müsstest.

Alles Gute!
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 14 Oktober 2016, 23:02:02
@Fool: Na das freut mich, dass du du ein neues Hobby gefunden hast. ;) Da fällt mir ein, ich sollte mir auch endlich mal ein Hobby suchen, aber ich finde nichts was mir Spaß macht. Aber das ist ja leider normal bei einer Depression.

War auch eher so gemeint, dass ich bis jetzt in der Vergangenheit immer nur Menschen kennengelernt hab, die mir meine ganzen schlechten Seiten vorgehalten haben und immer nur genervt waren. Und das schlimmste war immer der Satz: Du bist doch selbst Schuld an deiner Situation... Was soll man dazu noch sagen.
Auf die Leute hier im Forum war das nicht bezogen. Ihr seid alle die ich bisher hier kennengelernt hab nett und verständnisvoll und schafft es mich aufzumuntern. Dafür bin auch sehr dankbar.

Schon erstaunlich wenn man feststellt, wie viel man doch mit Menschen, die man nicht mal persönlich kennt gemeinsam hat. Habe damals als ich mal Chucky die Mörderpuppe geschaut habe die ganze Nacht nicht schlafen können. Denke die Angst kommt davon, dass ich als Kind immer Filme gesehen habe, die eigentlich für mein Alter gar nicht bestimmt waren.. Habe auch Angst vor der Puppe in SAW, wenn ich die nur irgendwo sehe dann gruselts mich...

Also ich mag schwarzen Humor, darf auch gern mal unter die Gürtellinie gehen. :D Solange man noch lachen kann hat die Depression noch nicht gesiegt und das ist doch das wichtigste. Was bringt es, wenn du dich verstellst? Nur deiner Therapeutin zuliebe solltest du das nicht tun.. Sie möchte doch, dass du du selbst bleibst. Und wenn du nun mal ein humorvoller Mensch bist, dann ist das eben so. Ist übrigens eine Eigenschaft, die mir bei Menschen wichtig ist. Mit Leuten, die keinen Spaß verstehen und wegen jedem Mist beleidigt sind kann ich nicht viel anfangen. Das Leben ist schließlich schon ernst genug.

Das mit den Qualifikationen habe ich mir auch schon überlegt. Schaffen würde ich es sicherlich, aber finanziell würde es dann sehr schlecht aussehen, hab ja in der Zeit gar kein Geld und hätte wohl dann erst mit Mitte/Ende 20 eine abgeschlossene Ausbildung... Mir würde es ja schon reichen einen einfachen Bürojob zu machen, in dem Bereich wollte ich ja damals eine Ausbildung machen, aber es gab einfach zuviele Bewerber, vorallem zuviele mit besseren Noten als ich. Waren teilweise 50 Bewerber auf eine Stelle, da hatte ich keine Chance...

Gute Nacht. :)
LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 14 Oktober 2016, 23:03:40
Danke, Fool. Das hatte ich auch gedacht. Aber vergessen zu schreiben: lostsoul du könntest noch einen besseren Abschluss machen. Du bist ja noch soooo jung. Mein Mann hat erst mit 27 sein Abi gemacht! Und ist total begeistert gewesen. Abendgymnasium ist total entspannt. Und nun mit 34 hat er seinen ersten festen Job. Als Lehrer! Und ist total happy. Er war übrigens auch depressiv. Und hat dadurch seine Depression überwunden!

All the Best!
Gute Nacht!
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 14 Oktober 2016, 23:06:24
Lostsoul: Man kann Schülerbafög bekommen. Das muss man noch nicht mal zurückzahlen. Oder wenn du nur abends gehst, kannst du tagsüber einen Job machen, der dir Spaß macht. ;-)
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 14 Oktober 2016, 23:09:20
Danke für den Tipp, ich werde es mir mal durch den Kopf gehen lassen. Denke ja eh schon die ganze Zeit nach...
Wenn da nur nicht immer die Angst davor wäre, was andere über einen denken. Dass ich schon wieder etwas neues anfange und immer noch nichts zu Ende gebracht habe.. Allein wenn ich dran denke meinen Eltern zu erzählen, dass ich mal wieder etwas abbreche, da krieg ich Panik..
Ist doch echt ein beschissener Teufelskreis. :(
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 14 Oktober 2016, 23:48:39
An dem Tag, an dem wir nicht mehr darüber nachdenken, was Andere von uns halten, an dem Tag sind wir wirklich frei

Vielleicht ist es Zeit für eine Mutprobe?

Nur du musst mit deinem Leben zufrieden sein.  Die Anderen müssen nicht jeden Tag mit deiner Depression zu einem scheiß Arbeitsplatz gehen. Sondern du!
Wenn du deinen Eltern das so erklärst, wie du es uns erklärt hast, werden sie es verstehen.
Wenn nicht. Dann liegt es trotzdem nicht an dir. Sondern an ihnen!
In diesem Sinne. Schlaf gut :-*
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 15 Oktober 2016, 00:00:50
Wahre Worte Junehoney. Bin begeistert, wie du und auch Fool für alles immer die richtigen Worte findet.

Ich glaub ich sollte wirklich mal die ganzen Texte hier ausrücken, mir an die Wand hängen und jeden Tag durchlesen, bis mein krankes Gehirn es endlich verstanden hat...

Ich denke grad sehr viel über meine Zukunft nach, wie alles weiter gehen soll und ich werde mir deine Worte zu Herzen nehmen. Danke dafür. Ich denke viel zu selten an mich und immer nur an andere. Das muss aufhören.

Schlaf du auch gut. :-*
Gute Nacht.
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 15 Oktober 2016, 07:10:44
Einen wunderschönen, guten Morgen! Hey, es ist Wochenende!!!
Schön, dass es euch gibt! Ich weiß ja nicht, wer auf die grandiose Idee mit diesem Forum gekommen ist, aber demjenigen sollte man ein Dankmal setzen. (Habe gerade gemerkt, dass Rechtschreibfehler manchmal gar nicht so falsch sind. He, he, he.)
@Lost Soul. Danke, dass du mir mein neues Hobby nicht übel nimmst. Ich habe nämlich schon wieder etwas gefunden. Etwas, was ich allerdings ganz genauso hätte schreiben können: „wenn ich mir das Schicksal anderer Menschen ansehe, denke ich manchmal meine Probleme seien Kindergarten.“ Als ich solche Gedanken einmal meiner Therapeutin gegenüber erwähnt habe, hat die mir aber so etwas von dem Kopf gewaschen! Ich sei schwer krank. Depression sei ein Killer, (ich nehme an, sie spielte auf die hohe Suizidrate von (je nach Statistik) bis zu 15% an) deswegen dürfe ich durchaus mal jammern. (Noch etwas, was ich nicht besonders gut kann. „Indianer kennt keinen Schmerz.“) Sie hatte zwar recht, aber das ist etwas was ich gar nicht so gerne gehört habe. Schwer verdauliche Kost.
Als es mir mal so richtig, richtig schlecht ging, kurz vor meinem ersten Zusammenbruch, hat mir mal jemand etwas gesagt, was mir viel Mut gemacht hat: Nothing which lies before you, can be more difficult and more impossible, than what you’ve done and been through already. Damals hat mir das nicht geholfen, aber nach meinem Kollaps hatte ich mehr als genug Zeit darüber nachzudenken. Anfangs dachte ich immer, was habe ich denn schon Großartiges geleistet, welche Schwierigkeiten gemeistert? Trotzdem haben mir diese Worte lange Zeit sehr geholfen, dann hatte ich sie irgendwann vergessen. Bis heute. Langer Rede, kurzer Sinn, wenn ihr beide euch anschaut, was ihr alles schon geschafft habt – LostSoul, du schreibst selbst, was du nicht schon alles negatives durchgemacht hast – dann wird euch so schnell nichts mehr wirklich umhauen können. Ihr werdet jedes Mal wieder aufstehen, euch schütteln wie ein nasser Hund und weitermachen. Da wäre es doch gelacht, wenn so eine banale Krankheit uns in die Knie zwingen würde!
„Was bringt es, wenn du dich verstellst?“ Weise Worte, LostSoul. Du hast vollkommen recht. Den Fehler mir krampfhaft den Humor zu verkneifen habe ich schon einmal gemacht, während meines Referendariats. Daraufhin kam der Kollaps, Hörsturz. Tinnitus und gelegentliche Schwindelattacken (Achterbahn) habe ich bis heute als Souvenir behalten, mein Gehör hat sich Gott sei Dank regeneriert.
Was ich allerdings zu vermeiden versuche sind humorvolle Angriffe unter der Gürtellinie. Als selbsternannter Hofnarr möchte ich die Leute aufheitern, ihnen auch mal den Spiegel vorhalten und sie mit der Nase in den Dreck stupsen, aber niemals verletzen.
Ach übrigens, meine Eltern haben beide erst die mittlere Reife und dann das Abitur per Telekolleg nachgeholt (berufsbegleitend), da waren sie schon um die 40. Mein Vater hat dann sogar ein paar Semester im Fernstudium BWL gemacht, hat dann aber aus organisatorischen Gründen nicht weitermachen können.
LostSoul, meinst du nicht, dass deine Eltern Verständnis hätten? Du bist krank und hast einen Job mit Schichtdienst, was bei Depressionen schlicht und einfach Gift ist. Da ist es doch legitim sich nach Alternativen umzusehen. Kompliment übrigens! Du schreibst selbst, dass du es schaffen kannst. Sehr gut!
„Ich denke viel zu selten an mich und immer nur an andere. Das muss aufhören.“ BRAVO!!! Hmmm. Noch ein neues Hobby: Hervorheben, was meine Forumsfreunde richtig formuliert haben. Och nöö, dann werde ich ja gar nicht mehr fertig. ;-D
Freunde, das Leben ist schön. Es könnte allerdings sein, dass die eine oder andere von uns, oder auch alle, dringend eine neue Brille brauchen um das auch richtig zu sehen! B-)
LG Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 15 Oktober 2016, 09:49:00
Guten Morgen!

Du hast so recht, Fool. Das Forum ist eine glückliche Fügung und ich bin froh euch zu haben! Das mit dem Dankmal ist gut :-D
Mir geht es heute schon etwas besser. Und das Beste: ich habe tatsächlich mal länger geschlafen. Das war echt mal nötig!

Lostsoul: wenn du sogar daran glaubst die Schule schaffen zu können....Das ist doch fantastisch! Was hält dich auf? Es könnte die Chance sein, dass es dir besser geht!
Und ganz ehrlich, wenn man mal so am Boden war, wie wir, dann hat man nichts mehr zu verlieren....Außer sein Leben. Aber IM Leben, kann es nicht schlimmer werden.
Überlegen mal! Ich habe mit 30 und 2 Kindern einfach so meine unbefristete Stelle aufgegeben. Weil ich verstanden habe, dass das Gift für mich ist und ich diese Depression niemals hinter mir lassen kann, wenn ich nichts ändere.

Heute werden meine Tochter und ich die Zimmer tauschen  (also viel zu räumen). Meine Tochter hätte gerne das Zimmer unterm Dach und ich hoffe durch einen Wechsel des Schlafplatzes auf eine Besserung des Schlafes. Meine Therapeutin meinte, das Bett sei ein Trigger für meine traumatischen Erinnerungen und ein Zimmerwechsel könnte tatsächlich helfen.

Euch auch einen schönen Tag!
Solidarische Grüße
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 15 Oktober 2016, 10:37:38
Hi!

Junehoney, du hattest mal geschrieben, vielleicht etwas überspitzt formuliert, dass deine Kinder machen dürften, was sie wollen - nur bei Mord würdest du eine moralische Grenze ziehen.
Soll das heißen, dass du mir abraten würdest meinem Sohn den Hals umzudrehen? Oder ihn alternativ ein kleines bisschen zu erschlagen? Mich juckt's nämlich gerade sehr in den Fingern.
Meine Therapeutin hat ja auch schon mal gemeint, ich solle meine Aggressionen rauslassen.... (Ganz fieses Grinsen!)

Ich bin mir ja nur zu 95% sicher, aber gestern war mein Geldbeutel noch (einigermaßen) wohlgefüllt. Heute morgen wollte ich meinem Filius etwas Geld geben damit er für mich zum Einkaufen geht - und da befanden sich noch ganze 50 Cent in meiner Börse. Außer mir, meiner Katze und meinem Sohn kam niemand in die Nähe meiner Handtasche.
Ich kann mich nicht erinnern, abends noch irgendetwas bezahlt zu haben. Alkoholbedingtes Vergessen kann ich einigermaßen ausschließen und ich glaube auch nicht, dass mein Kater den Reißverschluss geöffnet hat und das Geld entwendet hat. Das grenzt den Kreis der Verdächtigen ziemlich ein, oder?

Und keine Sorge, ich neige nicht dazu Kinder zu schlagen und die Leute die ich bisher ermordet habe laufen auch noch alle putzmunter auf Gottes Erde herum. ;-) Aber träumen wird man doch mal dürfen! ;-))

Lord, grant me the serenity to accept the things I cannot change, the courage to change the things I can, and the wisdom to hide the bodies of those I had to kill because they pissed me off.

Schönen Tag!
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 15 Oktober 2016, 10:46:43
Guten Morgen..

So früh wie du würde ich auch gerne mal aufstehen Fool. ;) Bin froh, dass ich es jetzt langsam mal aus dem Bett geschafft habe.. Und mal wieder mit Kopfschmerzen aufgewacht.. Hat das auch jemand von euch, sofort nach dem aufwachen heftige Kopfschmerzen? Kommt immer einfach so aus dem nichts, aber zum Glück nicht jeden Tag...

Da kann ich dir nur zustimmen, bin auch sehr froh das Forum und euch gefunden zu haben. Es hilft einem wirklich sehr, gerade wenn man mal wieder an sich selbst zweifelt, so wie ich es ständig tue.
Ja, diesem Menschen sollte man wirklich danken, gibt sicher sehr viele Leute, denen dieses Forum schon geholfen hat. Ich bin einer davon. Und das obwohl ich noch gar nicht so lange hier bin. Als ich hier das erste mal geschrieben hab gings mir so elend, dass ich mal wieder ernsthaft darüber nachgedacht hab ins Auto zu steigen und vor den nächstbesten Baum zu fahren.. Diese Gedanken sind zum Glück verflogen und ich hoffe sie bleiben auch weg. Hab ich vor allem euch lieben Menschen hier zu verdanken, die einem zeigen, dass das Leben nicht komplett sinnlos ist. Danke dafür. :)

@Fool: Schon mal darüber nachgedacht selbst Therapeut zu werden? ;) Denke du wärst perfekt dafür gemacht. Immerhin sorgst du zumindest bei mir dafür, dass ich meine Ansichten überdenke und einen ganz anderen Blick auf bestimmte Dinge habe. Tja, wenn man immer wieder von anderen hört wie gut es mir doch eigentlich gehen müsste und ich soll mich nicht so haben, dann denkt man irgendwann wirklich, dass es so ist. Aber damit soll ja jetzt Schluss sein.
Was das Jammern angeht, da bin ich leider ziemlich gut darin.. Wünschte, ich würde mehr aushalten. Gerade bei körperlichen Schmerzen bin ich echt schlimm. Aber auch so bin ich viel zu empfindlich, man kann mich mit Worten so schnell verletzen, dass ich bei Kleinigkeiten anfange zu heulen. Und dann kommen wieder die Sprüche wie "Hab dich nicht so und sei doch mal stark". Ja vielen dank auch, aber irgendwann kann man nicht mehr stark sein, wenn man immer nur scheiße durchmachen musste.
Aber ja du hast Recht, ich bin trotzdem jedes Mal wieder aufgestanden und hab weiter gemacht, sonst wäre ich jetzt wahrscheinlich nicht mehr hier. Irgendwie werden wir es alle schaffen aus diesem Sumpf der Depression rauszukommen.

Krampfhaft versuchen jemand anderes zu sein ist der falsche Weg. Ich habe das ja auch schon durch. Immer versucht fröhlich durch die Gegend zu gehen, jedem etwas vor zu machen wie gut es mir doch geht. Bis dann der Zusammenbruch kam. Seitdem schaff ich es nicht mehr eine Fassade aufzubauen.. Da bin ich lieber ich selbst anstatt alles in mich hinein zu fressen und so zu tun als gehe es mir gut. Ich bin auch ein sehr ehrlicher Mensch und sag den Leuten direkt ins Gesicht wenn mich etwas stört, auch das passt vielen nicht.. Aber wieso sollte ich die Leute anlügen, nur damit sie zufrieden sind?

Ok wenn du sagst, dass deine Eltern schon so alt waren, als sie ihren Abschluss nachgeholt haben, dann macht mir das schon etwas Mut.. Aber sie hatten doch vorher trotzdem eine abgeschlossene Ausbildung oder? Das ist ja mein Problem, dass ich bisher noch nichts abgeschlossen habe, da fühlt man sich logischerweise schnell als Versager. Ich könnte natürlich versuchen, die eineinhalb Jahre noch durchzuhalten mit dem Schichtdienst, aber ich weiß ehrlich gesagt nicht ob ich das schaffe... Und ein Abschluss in einem Beruf, den ich eh nicht weiter machen will bringt auch nicht wirklich viel denke ich..
Hmm meine Eltern wären sicher erstmal wieder geschockt, aber ich denke sie würden es verstehen, wenn ich es ihnen erkläre. Ich mein sie sehen ja nicht, wie es mir jeden Tag geht. Wieviel Kraft ich brauche um überhaupt früh aufzustehen und auf Arbeit zu gehen. Angst hätte ich trotzdem davor, ihnen zu sagen, dass ich wieder mal etwas nicht zu Ende gebracht habe. :( Andererseits sage ich mir ja immer, dass es nichts wichtigeres als die Gesundheit gibt und kein Job der Welt ist es wert diese aufs Spiel zu setzen.
Ja, man weiß theoretisch was richtig ist, dass man an sich selbst denken muss und nicht nur an andere.. Aber an der Umsetzung fehlt es eben leider. Es ist gar nicht so einfach, wirklich mal nur an sich zu denken und das zu tun, was einem gut tut. Ich mache mir einfach viel zu viele Gedanken was andere von mir halten..

@Junehoney: Was mich aufhält... Hmm die Menschen, die mir wichtig sind. Mein Freund zum Beispiel war damals schon nicht begeistert als die letzte Ausbildung abgebrochen habe. Wenn ich jetzt wieder mit Schule anfange, dann wäre er für paar Jahre der Alleinverdiener, abgesehen vom Schülerbafög. Und naja wie oben schon geschrieben meine Eltern. Aber es stimmt schon, es wäre eine Chance, dass es mir besser geht. Ich bin einfach nicht gemacht für diese Arbeitszeiten und dieses monotone jeden Tag. Wollte eigentlich immer gerne einen kreativen Beruf erlernen, aber habe bei allen Bewerbungen nur absagen bekommen.
Du hast aber schon eine abgeschlossene Ausbildung oder? Da ist es immer leichter, einen Job zu kündigen und einen neuen zu finden als wenn man so gar keine Qualifikationen hast.
Aber schön, dass du verstanden hast, dass du etwas ändern musst und es auch umgesetzt hast. Das ist der Punkt, an den ich erst noch kommen muss.

Montag hab ich dann einen neuen Termin bei meiner Psychiaterin, mal schauen was die sagt. Eigentlich hätte ich nächste Woche Nachtschicht. Aber wenn ich nur daran denke wird mir ganz schlecht. Wie soll ich das schaffen? :(

Ich weiß noch nicht, was ich heute machen werde. Wird sich spontan entscheiden.
Dann wünsche ich viel Erfolg beim umräumen und vielleicht hilft es dir ja wirklich. :)

Liebe Grüße,
LostSoul



Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 15 Oktober 2016, 11:04:18
Hey ho.

Fool: ich kann deine Mordgelüste gut verstehen. Meine pubertierende Tochter macht sowas auch....da werde icj auch fuchsteufelswild! Sie hat am 03.10. ihr 55 Euro teure Monatskarte für den Bus einfach so verloren. War ihr total egal. Wir können ja eine neue kaufen! Ja, klar. Wir kacken ja Geld. Die hat auch letztens Geld geklaut. Hab ich ihr vom Taschengeld abgezogen und nehme nun das Portmonee immer mit ans Bett.
Ich halte ihr dann immer einen Vortrag über asoziales Verhalten und dann ziehe ich Konsequenzen. Diesmal 1 Monat Internet aus und keine neue Busfahrkarte. Sind ja eh Ferien. Und das Kind bewegt sich endlich mal :-D
Natürlich sagt sie dann: "Ich hasse dich! Du bist die Schlimmste Mutter der Welt."
Naja, Pubertiere sind halt so. Ich habe dazu mal einen erleichternden Spruch gelesen. Sie meint eigentlich: "Ich hasse nicht dich, sondern deine Macht meine Pläne zu durchkreuzen."
Aber manchmal frage ich mich schon: Was hilft da noch? Ist schlagen doch eine Lösung? Nein. Ws. nicht. Meine Eltern haben mir 2x eine gescheuert. Das fand ich weniger schlimm als stundenlange Vorträge.

Lostsoul: Ja, ich habe ein Diplom. Aber auch erst mit 25. Mein Mann erst mit 34. Aber warum ist das Alter so wichtig? Wichtig ist, dass du gesund bist/ wirst. Und dir einen Job suchst, in dem du zufrieden bist! Was bringt es dir, wenn die anderen dir auf die Schulter klopfen, dass du was abgeschlossen hast, wenn du in Selbstmordgedanken versinkst!? Spätestens als ich als Professorentochter mit 16 schwanger wurde, habe ich gemerkt: egal, was du tust, es wird immer Kritik geben. Aber wichtig ist, dass du mit DIR im Reinen bist! Wenn ich abgetrieben hätte, wären alle zufrieden gewesen....Außer mir. Ich wäre wieder depressiv gewesen. Und im Nachhinein waren sie doch alle froh um ihr süßes Enkelkind, Nichte usw. ;-)

Liebe Grüße
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 15 Oktober 2016, 11:15:57
Also wenn ich das so lese, wie schwer es mit einem pubertierenden Kind ist, dann überlege ich mir das mit dem Kinder kriegen nochmal. :D Man sieht immer nur das süße kleine Baby, was man im Arm halten wird, aber an die Pubertät denkt man in dem Moment noch nicht.. Aber so wie deine Tochter reagiert, das kenne ich noch sehr gut von mir selbst, da fand ich meine Mutter auch mehr als scheiße und hab sie gehasst, aber das gehört eben zu dieser schwierigen Phase dazu und geht vorbei. Mittlerweile bin ich froh, meine Mutter zu haben und kann nicht verstehen, wieso damals dachte, sie wäre die schlimmste Mutter die man haben kann. Und das hab ich wirklich gedacht.

Hmm, das Alter ist so wichtig, weil es andere einem immer wieder vorhalten. So oft schon gehört, dass ich ja immer älter werde und noch nichts erreicht habe. Und dass ich mich von meinem Partner nur aushalten lasse, weil ich selber nur so wenig verdiene dass ich eben nicht genauso viel Anteil Miete zahlen kann wie er, und deswegen soll ich ja endlich mal etwas zu Ende bringen.
Ich selbst bin damit nicht glücklich nein.. Ich möchte auch erst mal gesund werden, das ist mir tausend mal mehr wert als ein Abschluss. Den kann man hinterher immer noch machen. Aber Menschen, die diese Krankheit nicht haben, verstehen es einfach nicht...

LG LostSoul

Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 15 Oktober 2016, 11:28:20
Hallo LostSoul,

da siehst du's wieder. Ich würde gerne mal so lange im Bett liegen bleiben.
;( Heute bin ich ja "relativ" spät aufgestanden. War schon fast 6:00. Oft halte ich es schon so gegen 4 Uhr nicht mehr aus. Blöd, wenn man abends ewig lang nicht einschlafen kann...
Ja, und meistens habe ich dann auch Kopfschmerzen. Aber da geht es mir fast so wie mit meinem Tinnitus. Wie pflegte meine liebe Familie früher immer zu sagen? "Dein Kopf tät mir auch weh!"

Ehrlich gesagt hatte ich tatsächlich mal darüber nachgedacht, einen Psychotherapiekurs zu belegen - allerdings nicht um selbst als Therapeut zu arbeiten, sondern weil ich verstehen wollte was genau meine Ärztin eigentlich mit mir macht.
Abgesehen von allem anderen würde das daran scheitern, dass dafür ein Nachweis psychischer Gesundheit erforderlich ist. :-?
Aber vielleicht habe ich mir ja doch schon das eine oder andere von meiner Therapeutin abgeschaut. Schade eigentlich, dass man sich nicht selbst therapieren kann.

In gewisser Hinsicht bin ich in meinem Job irgendwie auch therapeutisch tätig. Im allerweitesten Sinne. Wie schon des Öfteren erwähnt, ich arbeite mit sehr besonderen Menschen zusammen die sich manchmal auch psychisch in einer Ausnahmesituation befinden.

Aaaah! Da ist ja schon wieder so ein Satz. "Was das Jammern angeht, da bin ich leider ziemlich gut darin.. Wünschte, ich würde mehr aushalten." Geht's noch??? Was glaubst du denn wie viele Menschen dein bisheriges Leben überhaupt so lange ausgehalten hätten? Ganz sicher nur die wenigsten! Und sicherlich gäbe es keinen, der das völlig ohne Kratzer und seelische Narben überstanden hätte. Und da sollst du nicht auch mal jammern dürfen? Wenn es dir hilft! Nur zu!
Bei mir ist es eher umgekehrt. Mir wurde das Jammern von Kindesbeinen an ausgetrieben. "Durchhalten! Zähne zusammen beißen! Stark sein. Weiter machen!" Dumm nur, wenn du dabei überhaupt nicht mehr auf die Hilfeschreie deines Körpers und deiner Seele achtest. Warum stecke ich denn jetzt wohl in diesem Schlamassel? Weil ich mich nie geschont habe, alles ge- und ertragen habe und jegliche Klage immer brav heruntergeschluckt habe. Gut, es gab sicherlich auch noch andere Gründe, aber ich sehe meine Erziehung als eine der Hauptursachen.

Noch mal kurz zum Thema Ausbildung. Ich glaube nicht, dass eine abgeschlossene Ausbildung wirklich so essentiell ist. Sicherlich ist das kein Hindernis, wenn du dich noch einmal neu orientieren willst.
Schau mich an. Ich war sogar Lehrerin und verdiente einen Haufen Kohle, aber hat es mir irgendetwas genutzt? Ich stand dann trotzdem ohne Job da und musste noch mal etwas ganz neues anfangen. Ich wollte ja eigentlich nicht schon wieder die Alterskarte ausspielen, aber die ist gerade Trumpf: "Du bist noch so jung!" Ich war 40 als ich mit der Ausbildung für meinen neuen Job angefangen habe. :-))

Hmmmm. Eigentlich wollte ich es gar nicht erzählen, aber es passt gerade so gut. Erinnert ihr euch an die Frage in deren Zusammenhang meine Therapeutin so ärgerlich wurde? Sie lautete in etwa: "Was würden sie davon halten, wenn ich noch einmal studieren würde?"

Oh, Mist. Ich muss mal dringend das Mittagessen auf den Weg in den Ofen bringen. Mein lieber Herr Sohn hat angekündigt, dass er zum Essen einen Gast mitbringt.

Bis später!
Fool

PS: Ich würde mein Pubertier nicht für alles Geld der Welt wieder abgeben wollen ( ins Tierheim?). Selbst wenn ich es gegen ewige Schönheit,
körperliche und psychische Gesundheit, Reichtum und unendliches Glück eintauschen könnte, ich würde es auf alle Fälle behalten.
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 15 Oktober 2016, 11:59:38
Hey liebe Mitstreiter.

Jammern kann auch sehr sinnvoll sein. Abreaktion, Entlastung, Hilferufen....All das konnte ich nicht. Meine Therapeutin wäre anfangs sehr stolz auf mich gewesen, wenn ich gejammert hätte. Stattdessen habe ich gesagt:"Alles gut. Ich brauche keine Hilfe. Bin nur etwas erschöpft. Das wird schon wieder."

Du verdienst nicht so viel? Hast keine abgeschlossene Ausbildung? Meine Güte, dein Umfeld ist echt hart mit dir!!
Was soll das denn? Wenn du Multiple Sklerose hättest, würden sie das wahrscheinlich nicht sagen. Nur an MS sterben die Wenigsten. An Depressionen ca. 10%!!

Ich glaube man muss sich vom perfekten Leben verabschieden. Das gibt es nicht!
Jeder sollte das tun, was für ihn gut ist.
Und Kinder sind ganz wunderbar. Pubertierende muss man tatsächlich mit Humor nehmen. Wir lachen auch sehr viel zusammen. Selbst als ich schwer depressiv war, hat mein Pubertier mich trotzdem noch zum Lachen gebracht. Sie sind im Grunde, wie wir. Also wie wir als wir Teenager waren. Oder auch wie wir Depressiven. Ihr Hirn lebt in einem Wirbelsturm. Das macht Verworrtheit und merkwürdiges Verhalten....Na, erkennt ihr euch wieder? :-D

Mir ist vor ein paar Tagen noch klar geworden. Ich bereue nichts, was ich entschieden habe. Nicht meine Kinder, nicht meinen Beruf oder ähnliches. Aber, was ich nicht getan habe, das bereue ich zu tiefst!
Also wer weiß. Vielleicht ist es gut, Dinge einfach zu tun. Denn am Ende, bereuen wir vielleicht es nicht getan zu haben.

Liebe Grüße
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 15 Oktober 2016, 13:25:46
Junehoney, ich hab jetzt mal den Versuch einer Beschreibung online gestellt.
LG Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 15 Oktober 2016, 13:27:53
Hey.
Danke. Aber das war lostsouls Wunsch ;-)
LG Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 15 Oktober 2016, 14:10:17
Ja, mach mich nur fertig. Du hast aber recht, ich hab mich vertan. :-((
ICH HASSE es FEHLER zu machen.

Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 15 Oktober 2016, 15:23:06
Hey.
Ich wollte dich nicht fertig machen!!
Du hast doch gar keinen Fehler gemacht. Du hast was geschrieben was Vielen helfen wird. ;-)
Ich finde den Text auch gut!
Ein Fehler ist das nicht! Du hast gedacht, ich hätte danach gefragt und dabei lostsoul gemeint. Das kann doch passieren, bei dem vielen Gequatsche hier. Und trotzdem hast du dich dran erinnert, dass danach gefragt wurde.
LG
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 15 Oktober 2016, 15:27:06
Hey...

@Fool: Na dann lass uns tauschen. Ich hasse es, immer stundenlang im Bett liegen zu bleiben bis ich mich endlich mal hochgequält habe. Früh um 6 aufstehen wäre der absolute Horror für mich. Auch wenn ich bei der Frühschicht noch zwei Stunden eher raus muss, aber es ist jedes Mal eine Qual.. Ohje wenn 6 Uhr aufstehen für dich schon spät ist. Wäre froh, mal so früh aus dem Bett zu kommen, dann hätte man auch mal was vom Tag.

Das frage ich mich ja auch immer, wie es Therapeuten gelingt, dass es den meisten ihrer Patienten besser geht. Und das obwohl im Endeffekt nur geredet wird. Aber vielleicht sollte man gar nicht so viel darüber nachdenken und stattdessen einfach froh darüber sein, dass es so ist.
Echt braucht man dafür einen Nachweis, dass man psychisch gesund ist? Ich meine mal gehört zu haben, dass manche Psychologen selbst irgendwann krank werden und Hilfe brauchen. Die müssten ja dann ihren Beruf aufgeben.
Ja, sich selbst therapieren wäre schon. Wenn das gehen würde, wären aber alle Psychiater und Psychologen überflüssig.

Hmm, keine Ahnung wie viele mein bisheriges Leben ausgehalten hätten. Ich bin auf jeden Fall schon vielen Leuten begegnet, die auch keine einfache Schulzeit hatten und die dadurch eiskalt geworden sind, keine Gefühle mehr zeigen und denen alles egal ist. Also es gibt auch das Gegenteil, dass man dadurch abstumpft und nichts mehr an sich ran lässt. Aber ich bin nun mal ein empfindlicher Mensch, der sich über alles und jeden Gedanken macht. Naja helfen tut das Jammern nicht, aber so bin ich nun mal. Ich kann es schlecht verstecken wenn es mir, egal ob körperlich oder psychisch, schlecht geht. Und wenn mir dann irgendjemand zuhört und versucht für mich da zu sein, bin ich schon froh darüber.

Ja du hast ja recht, ich bin noch verdammt jung.. Aber das den Leuten zu erklären, dass man schon wieder etwas neues anfängt ist eben nicht so einfach, gerade wenns um die eigene Familie angeht. Ich bin eben jemand, der seine Familie nicht enttäuschen will. Auch wenn es in der Sache nur um mich geht, Gedanken was andere denken mach ich mir trotzdem.
Aber ich werd wohl keine andere Wahl haben, wenn ich endlich will, dass es mir besser geht muss ich etwas ändern.

@Junehoney: So ging es mir ja auch eine Zeit lang, dass ich immer nur allen etwas vorgespielt habe, dass es mir gut geht. Im Endeffekt geht es mir aber besser wenn ich ehrlich bin. Auch wenn ich viele Leute damit vertrieben habe, aber so weiß ich wenigstens woran ich bin.

Oh ja, mein Umfeld ist wirklich hart mit mir. Deswegen ging es mir auch schon oft genug sehr dreckig, so dass ich keinen Sinn mehr in allem gesehen habe. Wenn man von allen Seiten unter Druck gesetzt wird kann man irgendwann nicht mehr. Eben, das ist es ja, hast du eine körperliche Krankheit haben alle Verständnis und Mitleid. Ist man psychisch krank kann man sich immer nur anhören, dass man sich nicht so haben soll...

Vielleicht hast du Recht und wir sind nichts anderes als Pubertierende Teenager die in dieser Phase des Lebens hängen geblieben sind. :D
Das ist doch super wenn du nichts bereust was du getan hast. Man muss eben einfach lernen, das zu tun was uns gut tut und nicht das, was andere gern von uns hätten. Ich hoffe ich schaffe das auch bald...

Achso und danke an Fool für die gute Beschreibung, was Depressionen sind, finde ich sehr treffend. Und egal an wen es gerichtet war, ich denke wir alle finden uns irgendwo darin wieder.

Liebe Grüße,
LostSoul

Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 15 Oktober 2016, 16:00:15
Hallo zusammen!

Falls es für Dich ein Trost ist, LostSoul: Jugend ist eine Krankheit die sich von Tag zu Tag bessert. :-)
Ich fürchte, das mit dem Tausch müssen wir noch ein bisschen verschieben. Ab Montag ist ja das Praktikum meines Sohnes. Fängt zwar harmlos an (um 7:00), aber ab Dienstag soll er dann um 5:00 auf der Matte stehen.

Ach du Schande! Verflixt und zugenäht. Da habe ich ja überhaupt nicht dran gedacht, als ich gestern Abend mit meiner Chefin geredet hab! Na, meine Eltern werden begeistert sein, wenn sie Sohnemann zu dieser nachtschlafenden Zeit wecken sollen.
Und das weil ich mir "freiwillig" trotz dienstfrei die Nacht um die Ohren schlage.
Die werden mich für verrückt erklären! Blöd, ich kann meine Therapeutin außerhalb der Termine nicht erreichen. Aber vielleicht sollte ich ihren Anrufbeantworte bitten mich in die nächste Klappsmühle einzuweisen. Das löst zwar nicht das Problem mit dem früh aufstehen, aber vielleicht so manches andere.

Ich bin aber auch ein gottverdammter Narr!
Was noch schlimmer ist: Wenn ich ein einziges Mal wieder eine Nachtschicht übernehme, dann kann ich Gift darauf nehmen, dass ich in Zukunft wieder normalen Schichtdienst machen muss. Ohne Rücksicht auf Verluste. Aber darauf bin ich natürlich auch erst gekommen als es zu spät war!
Mann bin ich bescheuert!! Dieses Mal hätte ich so viele wirklich gute Gründe gehabt abzulehnen und was tu ich Riesenrindvieh?! Ich sag "Ja" obwohl das eigentlich völlig unmöglich ist.
Jetzt kann mir nur noch ein Wunder helfen.

Das mit den Pubertieren würde ich übrigens nicht unterschreiben. Ich habe nicht das Gefühl in der Pubertät stecken geblieben zu sein. Ich glaube eher, dass ich irgendwie nie richtig Kind war. Vor kurzem wollte meine Therapeutin wissen, was ich so als Kind gespielt habe. Mir fiel erst einmal nichts ein, da ich eigentlich ständig nur gelesen habe. Erst nach längerem Nachgrübeln viel mir ein, dass wir gelegentlich "Schule" gespielt haben. Ich war immer die Lehrerin. :-()

Wegen soviel Dummheit ungläubig den Kopf schüttelnd
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 15 Oktober 2016, 16:55:53
Hey.

So. Die Zimmer sind umgeräumt. Hoffe nun, dass es mir auch fürs Schlafen was bringt.

Lostsoul: ich meinte nicht, dass wir in der Pubertät stecken geblieben sind. ;-) Sondern, dass wir auch einen Wirbelsturm im Kopf haben, verwirrt sind und launisch und daher ähnlich wie Pubertierende.
Ich kann mich zum Beispiel immer noch nicht wieder aufs Lesen konzentrieren. Mein Kopf macht was er will.
Und bei Pubertierenden wird ja auch das Gehirn umgebaut und daher sind sie oft auch in der Schule schlechter, weil sie auch Konzentrationsprobleme haben.
Habt ihr das nicht?

Fool: Das ist ja blöd! Drücke dir die Daumen, dass du eine Lösung findest....Oder sie dich.
Nein sagen fällt mir auch total schwer.

So. Ich bin nun verabredet zum Sport.

Bis später!
LG
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 15 Oktober 2016, 17:12:48
Hey...

@Fool: Ach da glaub ich nicht mehr daran, dass sich da etwas bessert. Ohje um 5 schon anfangen, ist ja noch eher als bei mir. Glaub ich würde mich früh auch rumdrehen und weiter schlafen, zumindest in meiner aktuellen Situation. Ich bin erstaunt wie ich es überhaupt über Monate hinweg geschafft habe so früh aus dem Bett zu kommen. Wahrscheinlich nur noch wie eine Maschine gelebt, die funktionieren muss und nicht mehr wie ein Mensch.
Wünsche dir trotzdem viel Glück, dass das mit deinem Sohn alles gut verläuft. Ist das sein erstes Praktikum?

Dass du schwer nein sagen kannst ist echt blöd. Aber das geht vielen Menschen so, wie mir mal aufgefallen ist. Vorallem wenn es um die Arbeit geht. Man muss dann einfach auch mal an sich denken (ja ich weiß, sagt gerade die die selbst immer eher auf andere hört anstatt dass zu machen was mir gut tut.) Auf Dauer wird dich das kaputt machen, wenn du immer sofort zu allem ja sagst und springst wenn du gebraucht wirst.
Mach bloß keinen Schichtdienst. Kann ich dir nur raten. Und jeder Psychologe wird es dir wohl auch sagen. Mir haben es bisher meine Hausärztin, meine Psychiaterin und mein Therapeut gesagt, dass Schichtarbeit das schlimmste ist, was man bei einer Depression machen kann...

@ Junehoney: Weiß schon wie das gemeint war. Meinte es eher so, dass man pubertierende Jugendliche mit Menschen die Depressionen haben vergleichen kann. Die Verhaltensweisen sind ja schon recht ähnlich. Na immerhin hab ich jetzt eine Ausrede warum ich in der Schule so schlecht war, mein Gehirn wurde umgebaut. :D aber ja mir geht es genauso, hab echt Probleme mich auf irgend etwas länger zu konzentrieren. Gerade in der Berufsschule hab ich das gemerkt, in den letzten Wochen hab ich kaum noch aufgepasst weil ich mit den Gedanken wo anders war..

@Fool: also ich hab glücklicherweise viele Erinnerungen an meine Kindheit und was ich so gespielt habe, aber gut bei mir ist es auch noch nicht allzu lange her. Glaube in 20 Jahren werde ich mich nicht mehr wirklich an viel erinnern können. Aber ich kann sagen, dass die Kindheit die schönste Zeit in meinem Leben war. Danach fing nämlich diese Hölle namens Depression an. Hätte ich das damals gewusst wäre ich im Sandkasten sitzen geblieben....

Liebe Grüße,
LostSoul

PS: Sport wollte ich schon lange mal anfangen aber dafür bin ich wohl einfach zu faul und das hat ausnahmsweise mal nix mit der Depression zu tun. ;)
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 15 Oktober 2016, 18:40:47
Hey LostSoul!

Genauer lesen! Ich schrieb, dass Jugend eine Krankheit sei, die sich ständig bessert. Ich schwöre Dir, dass das so ist. Irgendwann, du merkst es erst gar nicht, wachst du auf und bist alt. Allerdings habe ich mich schon lange nicht mehr so alt gefühlt wie gerade jetzt. :-( Bei dir klingt das ja so als wäre meine Kindheit gefühlte Jahrhunderte her. Meine Probleme mich an Kinderspiele zu erinnern kommen wohl eher daher, dass ich wenig mit anderen gespielt habe. 

Richtig, Schichtdienst macht die Leute kaputt. Und eines ist sicher, sobald ich die Probezeit überstanden habe, besorge ich mir ein Attest, dass ich schichtdienstuntauglich bin. Eine Kollegin von mir hat es sogar geschafft eine Wochenenddienstbefreiung zu ergattern. Das hat etwas vom Sechser im Lotto.

Das ist jetzt das zweite Praktikum meines Sohnes. Das erste war in einer Gärtnerei. Da waren die Arbeitszeiten irgendwie angenehmer. Ich fürchte ja, dass der Beruf Bäcker nichts für ihn ist - wegen seines Asthmas, aber so wirklich viele Möglichkeiten hat er nicht.

Wenn ich etwas sportlicher wäre, würde ich mich jetzt wahrscheinlich in den Hintern beißen. Warum bin ich Vollhorst überhaupt gestern ans Telefon gegangen?! Eigentlich sowieso eine Unverschämtheit, mich im Urlaub anzurufen. Andererseits muss denen das Wasser schon wirklich bis zum Hals stehen, wenn sie Leute aus 150km Entfernung rekrutieren.
Das Problem ist, dass "dienstfrei" im Gegensatz zum Urlaub jederzeit gestrichen werden kann, man also eigentlich so etwas wie Hintergrundbereitschaftsdienst hat. (Was für ein langes Wort!)
Das mit dem Sport ist sowieso so eine Sache. Wenn ich mich mal sportlich betätige (z.B. weil ich im Rahmen meiner Ausbildung dazu gezwungen wurde), macht mir das meistens sogar Spaß. Allerdings hat mir meine Therapeutin selbstverletzendes Verhalten verboten, also kann ich das nicht mehr machen. ;-))  Ich habe ein unglaubliches Talent dafür beim Sport die absurdesten Unfälle zu bauen.

In diesem Sinne wünsche ich euch einen unfallfreien Abend!
LG Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 15 Oktober 2016, 19:13:07
Guten Abend..

Oh man, wieso ist man immer von einer auf die andere Minute so extrem schlecht drauf? Der Tag war eigentlich ganz ok und plötzlich könnte ich einfach nur noch heulen.. :( Es macht mich so fertig, kann es mir nicht einmal für längere Zeit gut gehen? Scheinbar nicht. Gedanken, die nicht aufhören wollen, Gedanken an schöne Zeiten, die nie wieder kommen werden. Kann mal jemand mein krankes Gehirn ausschalten?

Naja alt fühle ich mich ja wie gesagt sowieso schon, aber komme mir trotzdem noch so naiv vor, als ob ich gar keine Ahnung vom Leben hätte.. So meinte ich das sicher nicht, nur je mehr Zeit vergeht, desto mehr lässt auch die Erinnerung nach. Denke ich zumindest, kann es ja noch nicht sagen. Man ist immer nur so alt wie man sich fühlt, weißt du doch. ;)
Ich hab viel mit anderen gespielt. Dafür ist es jetzt das komplette Gegenteil. Soziale Kontakte = Null. Das ist das, was mich am meisten fertig macht. Ich frage mich jedes Mal was an mir so verkehrt ist, dass niemand es mit mir längere Zeit in einer Freundschaft aushält... :(

Gibt es das denn, ein Attest dass man keine Schichtarbeit mehr machen kann? Hätte ich auch gerne. Nur ist die Frage, ob das auch jeder Arzt einfach so ausstellt. Könnte ja sonst jeder kommen, der keine Lust mehr auf Schichtdienst hat. Ob jemand deswegen wirklich mit den Nerven am Ende ist interessiert denke ich nicht wirklich jemanden. Aber es wäre auf jeden Fall eine Erleichterung. Mit Normalschicht würde es mir um einiges besser gehen. Aber das ändert trotzdem nichts an der extrem eintönigen Arbeit. Mir fehlt irgendwie die Herausforderung.

Da gehts mir wohl wie deinem Sohn, wirklich viele Möglichkeiten hab ich, zumindest aktuell, nicht. Ich hab einfach die Ausbildung genommen, die ich bekommen habe. Glücklich bin ich deswegen aber noch lange nicht, eher im Gegenteil. Ich bereue es, dass ich mich von anderen so unter Druck setzen lassen habe, dass ich doch unbedingt jetzt etwas finden muss...

Ok das ist wirklich Mist, aber ich hätte wohl trotzdem gesagt, dass ich nicht kann. Ich mein man freut sich ja auch in gewisser Weise darauf, dass man frei hat und dann soll man plötzlich auch noch Nachtschicht machen? Aber wahrscheinlich hab ich da eine andere Einstellung wie die meisten Menschen. Alle die ich so kenne, die würden für ihre Arbeit jederzeit alles stehen und liegen lassen.
Ich hab auch die Einstellung: Sport ist Mord. Vermeide jede sportliche Betätigung, auf Arbeit bewege ich mich schon genug. Und ansonsten reicht mir ein ruhiger Spaziergang, da komme ich auch raus und bin an der frischen Luft ohne dass ich meinen Körper überstrapaziere.. ;)

Liebe Grüße
LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 15 Oktober 2016, 19:42:59
Hallo LostSoul,

na, jetzt geht's mir besser. Man ist so alt wie man sich fühlt?! Wo bitte kann ich meinen Rentenantrag abgeben?

 Du hast also nicht wirklich viele Möglichkeiten. Wie mein Sohn. Hmmm. Lass uns das doch mal kurz überprüfen. Wenn er Glück hat und sich deutlich mehr in der Schule anstrengt wird er es eventuell schaffen, einen Förderschulabschluss zu bekommen. Sicherlich nicht mit den besten Noten, aber das ist in dem Fall eigentlich egal. Selbst wenn er nur Einser hätte.... was ist ein FS-Abschluss wert? Eben.
Vielleicht kann er noch in der Berufsförderschule etwas reißen. Da gibt es, meines Wissens, etwa 10 mögliche Berufe, die er ergreifen könnte. Diejenigen bei denen er viel Kundenkontakt hätte fallen eigentlich schon einmal weg, da er enorme Probleme hat sich sprachlich zu äußern. Mündlich geht ja noch einigermaßen, aber mit dem Schriftlichen steht er auf Kriegsfuß.  Körperlich sehr anstrengende Berufe sind auch etwas wofür er sich wohl kaum eignet. Der Junge wiegt bei mittlerweile 175cm Körpergröße nur knapp 45 kg. Handwerkliches Geschick? Fehlanzeige. Er hat aber auch keinerlei Interesse daran beispielsweise mit Holz zu arbeiten.
Nur zur Abrundung: Für eine Behindertenwerkstatt ist sein Grad der Behinderung zu gering.
Alles in allem denke ich, dass er mit dir tauschen würde.

Entschuldigung, aber das musste jetzt mal sein. Ich weiß, das  war jetzt alles andere als therapeutisch oder pädagogisch wertvoll und eigentlich sollte ich das alles wieder löschen. Dabei wollte ich dir nur klar machen, dass du unzählige Möglichkeiten hast und dir Mut machen. Ich fürchte auch in diesem Punkt habe ich wohl so ziemlich versagt.

Ich kann nicht mehr
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 15 Oktober 2016, 19:59:08
Ich hoffe, ich hab nichts falsches geschrieben..

Naja wenns danach geht, wie alte ich mich fühle, bräuchte ich keinen Rentenantrag ausfüllen sondern würde schon unter der Erde liegen. Aber naja, das Leben geht trotzdem irgendwie weiter.

Ich sag mal so, wenn man über 200 Bewerbungen geschrieben hat für alle möglichen Berufe und von 199 Firmen bekam man nur Absagen.. Ja dann hat man das Gefühl, dass man keine anderen Möglichkeiten hat. Gut ich hätte es auch nicht annehmen können und Hartz4 beantragen. Aber dass das keine Lösung ist weiß denke ich jeder. Ich wollte gerne etwas komplett anderes machen, aber ich konnte es mir nicht aussuchen. Auch wenn ich körperlich dazu geeignet wäre und alle anderen Voraussetzungen auch erfüllt wären: Durch meine schlechten Noten hab ich mir nun mal die Zukunft versaut, niemand will einem damit haben. Weil die beschissene Menschheit nur Vorurteile hat, man wird nach Noten beurteilt und nicht danach, was für ein Mensch man ist und ob man trotzdem gut arbeiten kann, auch wenn man in Mathe nur eine 4 hat. Ich hasse diese Gesellschaft mit ihren Idealvorstellungen einfach... Am besten ich kündige und beantrage Hartz4, eine andere Chance wird einem hier ja scheinbar eh nicht gegeben....

Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 15 Oktober 2016, 20:45:58
@ Junehoney: Bibelquiz für Mütter:
Warum hat Abraham Isaak opfern sollen als der noch ein kleines Kind war? Wenn Gott gewartet hätte, bis Isaak zum Teenager herangewachsen war, wäre es kein Opfer mehr gewesen.

@ LostSoul: Nein, du hast nichts Falsches geschrieben. Du nicht. Ich schon und dafür möchte ich um Entschuldigung bitten. Verzeih mir. Es war mehr als unfair und völlig unangebracht, dir meinen ganzen Frust um die Ohren zu hauen. Es tut mir wirklich leid. Das hätte ich nicht tun dürfen.

Ich weiß wie schwer es ist, einen Job zu finden. Aber da draußen gibt es bestimmt Dutzende von Berufen, die du machen könntest, von denen du möglicherweise noch gar nicht weißt, dass es sie gibt. Was hältst du von Kaffeeröster? (Da könnte ich jetzt wirklich einen brauchen.) Ich selbst bin auch mehr oder weniger aus Zufall in meinem "Irrenhaus" gelandet. Welche Jobs es in so einer "Anstalt" gibt, darüber hatte ich vorher nie nachgedacht. Manchmal bin ich sogar glücklich, da gelandet zu sein.

Kennst du eigentlich den Titelsong von Schloss Einstein? "Auch Einstein hatte nur 'ne 4 in Mathe und war irgendwie total genial!" Schlechte Noten sind natürlich nicht wirklich hilfreich, aber hast du nicht zugehört, was Junehoney und ich erzählt haben? Selbst ein guter Abschluss beinhaltet keine "Gelinggarantie." Und auch wenn man seinen Beruf schon jahrelang erfolgreich ausgeübt hat, heißt das nicht, dass man nicht doch irgendwann einmal von vorne anfangen muss.

Du solltest mehr auf deine Stärken schauen als auf deine Schwächen. Vielleicht lagen die Absagen ja nicht an dir sondern an der Form deiner Bewerbungen. So ein richtiges Bewerbungstraining z.B. vom Arbeitsamt kann da wirklich etwas bringen.

Vielleicht stecken wir ja bald beide in den gleichen Schuhen. Ob ich meine derzeitige Arbeit dauerhaft weiter machen kann, wenn ich tatsächlich wieder Schichtdienst machen muss? Das ist mehr als fraglich.

Nichts für ungut.
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 15 Oktober 2016, 22:47:48
Brauchst dich nicht entschuldigen. Im Endeffekt hast du sogar recht. Mir würden alle Möglichkeiten offen stehen, wenn ich es mir nicht selbst versaut hätte. Muss ich wohl damit leben. Entweder ich mache wirklich noch einen besseren Abschluss (welcher aber auch keine Garantie ist, dass ich dann meine Wunschausbildung bekomme) oder ich finde mich damit ab, dass aus mir nicht wirklich etwas wird und muss mein Leben lang einen unliebsamen Job machen.

Klar es gibt massig Berufe, die ich machen könnte, wenn mir nur eine Firma dazu die Chance geben würde. Habe schon soviele Eignungstests gemacht, was mir liegen würde und was meine Interessen sind. Habe mich auf Alle Stellenangebote beworben die ich gefunden haben und trotzdem kam nichts dabei rum. Sowas frustriert.

Ja den Titelsong kenne ich.. Gibt viele Leute die trotz schlechter Noten sehr erfolgreich geworden sind. Aber dazu fehlt mir wohl der nötige Ehrgeiz und auch das Glück. Denn nicht jeder schafft es, manche können sich noch soviel Mühe geben und bleiben trotzdem nur ein einfacher Hilfsarbeiter.
Natürlich hat man keine Garantie, dass einem der Beruf für immer Spaß macht, man ihn für immer ausüben kann. Aber etwas abgeschlossen zu haben ist eben schon mal eine gute Basis für alles weitere.
Es kotzt mich selbst so sehr an, dass ich zur Zeit kaum noch Kraft dazu habe es zuende zu bringen. Fühle mich gerade wie ein Versager. :(

Also Bewerbungen schreiben ist eines der wenigen Dinge die ich wirklich gut kann. Selbst die Personaler beim Vorstellungsgespräch waren immer begeistert davon. Aber dann kamen sie alle auf das Thema Noten zu sprechen und ab da war es eigentlich jedes mal vorbei. Logisch dass sie bei mehreren Bewerbern lieber den mit den besseren Noten nehmen...

Oh man, schon wieder viel zu viele Gedanken im Kopf, das kann ja eine Nacht werden....

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 15 Oktober 2016, 23:07:15
Guten Abend LostSoul,

ich weiß nicht warum, aber ich sehe dich gerade vor mir wie du in ein, zwei Jahren deinen letzten Beitrag liest und herzlich darüber lachst. Du wirst gar nicht mehr verstehen, wie du so kleingläubig sein konntest, so wenig überzeugt von deinen eigenen Fähigkeiten.
Dann wirst du dich entspannt zurücklehnen und zufrieden daran denken, wie du es geschafft hast dir selbst zu beweisen, dass du dir dein Leben durch ein paar schlechte Noten keinesfalls versaut hast.

Vielleicht denkst du dann an einen müden, alten Narren - eine Person, die zwar vielleicht manchmal dummes Zeug schreibt, aber mal wieder recht gehabt hat.

Alles Gute.
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 15 Oktober 2016, 23:15:41
Hey meine lieben Mitleidenden.

Bin wieder da.
Habe mal versucht eure Texte nachzulesen :-D
Ui ui ui. Konzentration ist ja gerade nicht so meine Stärke.

Also: ich habe schon viele Menschen kennengelernt.
Dabei habe ich bisher folgendes Resümee gezogen:
Fast Alles ist möglich.
Ich habe mal einen Mann kennengelernt, geistig behindert, wegen sehr geringem IQ. Aber der war sowas von geschickt. War dann sogar Vollzeit in einer Firma tätig und hat da Fahrradteile montiert. Simple Arbeit, aber er war damit zufrieden, konnte sich eine eigene Wohnung, mit ambulant betreutem Wohnen, leisten. Und er hat an so ziemlich jedem Angebot für Behinderte teilgenommen. Tanzen, Theater, Basteln, Ausflüge usw. Der war so glücklich. Da hab ich gedacht. Meine Güte, wie glücklich Jemand sein, kann! Der von außen betrachtet auch echt schlechte Chancen hatte. Sein Glück war ein Großvater, der ihn immer ermutigt hat, Alles mögliche auszuprobieren und nicht aufzugeben. Toller Typ!

Es gibt auch Menschen, die sich selbständig machen. Und das ganz ohne gute Noten oder tolle Ausbildung. Zum Beispiel mit einer guten Idee, einem Café oder was auch immer. Wenn man es mit dem Herzen macht, kann es gelingen!

Und Schulabschluss nachmachen, vielleicht noch studieren. Dafür ist man fast nie zu alt. Als ich mein Diplom machte, war meine Lieblingskommolitonin 48! Die hatte zwar jetzt auch ein Burnout. Aber hat sich berappelt und hat nun eine gute Stelle und ist sehr zufrieden. Da hat Keiner nach ihrem Alter gefragt.

Ich weiß auch noch nicht so recht, wo mich mein Weg hinführt. Aber das gilt es vielleicht immer wieder neu herauszufinden.

So. Das wollte ich nur mal zu eurer Diskussion sagen ;-)
Jetzt bin ich müde! Sport war doch sehr anstrengend. Aber mein Rücken wird es mir hoffentlich danken.
Gute Nacht!
Liebe Grüße
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 16 Oktober 2016, 04:26:00
Guten Morgen, Junehoney! Hallo zusammen!

Danke. Du sprichst mir aus der Seele. Es gibt so viele Möglichkeiten die paar Kröten zu verdienen, die man zum Leben braucht.

Bei mir ganz in der Nähe hat vor einigen Jahren ein Café in einem winzigen Ladengeschäft aufgemacht. Platz für gerade mal eine Handvoll Zweiertische. Mit 1/2 Dutzend Kunden war der Laden eigentlich schon komplett überfüllt und wenn ich mich nicht irre, ist meine Küche größer als deren Backstube. Die Leute, die dieses Geschäft eröffnet haben waren alles, aber nicht vom Fach. Die gesamte Einrichtung sah aus als sei sie über Jahrzehnte beim Sperrmüll zusammen-getragen worden. Eigentlich von vorne bis hinten ein Himmelfahrtskommando. Es liefen in meiner Familie sogar Wetten, wie lange die finanziellen Reserven der Kleinstunternehmer reichen würden bis zur Pleite. Mittlerweile ist das Café die Institution im Viertel und die Leute stehen oft Schlange für ein Stückchen Kuchen - wie früher in der DDR. :-)

Das mit dem Studium kann ich toppen. Ich hatte mal eine Kommilitonin, die mit mir Geschichte studiert hat. Die Dame war 84! Zugegebenermaßen studierte sie nicht mit der Absicht daraus einen Beruf zu machen und ich weiß auch nicht, was aus ihr geworden ist.
Ich selbst habe ja auch gerade erst mit meinem Zweitstudium Psychologie angefangen. (@LostSoul: Psychologie kann man nämlich im Gegensatz zu Psychotherapie auch belegen wenn man geistig/seelisch nicht völlig auf der Höhe ist.) Vielleicht kann ich damit eines Tages eine andere Aufgabe in "meinem" Knast übernehmen. In so einem verrückten Irrenhaus sollte es diesbezüglich Möglichkeiten geben.
Nur meinen Sohn werde ich dadurch wohl nicht mehr verstehen. Heute bin ich um 3:40 vom Klappern der Wohnungstür aufgewacht. Kann mir irgendjemand erklären, was im Kopf eines Menschen vorgeht, der um diese nachtschlafende Zeit das Haus verlässt? Freiwillig?? Am Sonntag morgen???

Bevor ihr euch wundert was ich für eine Rabenmutter bin, die sich keine Sorgen macht, wenn ihr einziges Kind mitten in der Nacht abhaut: ich weiß genau wo er hingegangen ist und was er dort gerade macht. Ich wusste nur nicht, ob ich hinterherstürmen und zu dieser nachtschlafenden Zeit eine Szene machen soll. Ans Telefon geht er wohlweislich nicht.

Ich bin einfach so müde (nicht nur wegen der Uhrzeit.) Ich kann nicht mehr.
To sleep.  To die.   Perchance to dream...
Schlafen. Sterben. Vielleicht zu träumen... (Hamlet)

LG Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 16 Oktober 2016, 09:09:50
Hey ho.

So die erste Nacht im neuen Bett.....Mein Kopf hat zwar noch ein bisschen Grübeln müssen. Aber ansonsten habe ich gut geschlafen :-)

Fool: solche Cafés haben wir hier auch....Mini und scheinbar improvisiert, aber der totale Renner.
Ich hatte auch mal den Traum vom eigenen Café, habe auch jahrelang in der Gastronomie gemobbt und mag das Andere zu bewirten. Wer weiß....Vielleicht mach ich das noch mal.
84....Das ist doch top. So alte gab's bei uns auch. Die Studierenden halt als Hobby.  Finde ich aber super! Was soll man auch sonst mit so einer langen Lebenserwartung machen, als sich ein paar nette Hobbys suchen!? :-)

Wo wollte dein Sohnemann denn um die Zeit hin!?
Meine Große ist gerade das erste mal total verliebt und macht auch so verrückte Sachen :-) Hach, die erste Liebe. Das waren noch Zeiten!
Übrigens solltest du stolz sein, wenn dich jemand Rabenmutter nennt! Raben sind sehr gute Mütter.

Liebe Grüße
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 16 Oktober 2016, 09:39:13
Nochmal einen wunderschönen guten Morgen an alle!

Und danke, Junehoney, für das erste Grinsen des Tages.
Als Möchte-gerne-Therapeutin würde ich sagen, dass wir unbedingt darüber reden sollten warum du das denn getan hast. Waren es die Gäste oder die Kollegen die Zielscheibe deiner Aggressionen wurden? Wie hast du dich gefühlt als du sie gemobbt hast? :-)

Rabenmutter nannte ich mich selber. Also wieder nix mit dem stolz auf mich sein. Meine Therapeutin wäre sehr enttäuscht. :-P
Ich fürchte, bei meinem Sohnemann ist das viel weniger romantisch als die erste Liebe. Wenn, dann wäre er wohl nur in den Bildschirm verliebt. Das Kerlchen ist fernsehsüchtig, wenn du mich fragst. Nun ist es so, dass die blöde Mama ganz oft aufwacht, wenn er die Glotze anschaltet. Aber die Großeltern sind über's Wochenende weggefahren! Also hat er einfach die Wohnung gewechselt.

Wenn ich mal etwas ganz, ganz Böses schreiben darf. Manchmal denke ich schon darüber nach. Selbstmord ist ja keine Lösung, aber vielleicht Mord? Dann hätte ich mindestens die nächsten 15 Jahre, in Bayern höchstwahrscheinlich viel länger, Ruhe. Ich bräuchte mich nicht mehr um meinen Arbeitsplatz zu sorgen, Geld für Miete etc. wäre kein Thema mehr. Das bisschen Haushalt wäre auch viel leichter, kleine Zelle statt großer Wohnung. Was will man mehr? ;-)
Hmmmmmm. Mal überlegen. Irgendwo war da doch noch ein Haken an der Sache, oder?
Grübel, grübel.... Hilfe! Ich komm gerade nicht drauf! :-O

Schönen Sonntag!
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 16 Oktober 2016, 09:47:01
Hahahaha.  Der Autovervollständiger hat mal wieder zugeschlagen, als ich gejobbt schreiben wollte :-)
Aber du hast recht. Vielleicht könnte ich meine Aggressionen so ausleben und in meinem eigenen Café Leute Mobben. Die Frage ist nur, wer kommt da noch freiwillig. Die müssten ja schon einen Hang zu Masochismus haben :-D

Mord? Nee. Das könnte ich nicht. Außer wenn Jemand meinen Liebsten etwas antun würde. Aber sonst? Da finde ich es nicht verlockend genug, dass ich 15 Jahre versorgt bin. Wenn soll es denn treffen, Fool?

Dein Sohn ist fernsehsüchtig....Das ist ws. Eine Teenager Krankheit. ;-)

LG
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 16 Oktober 2016, 10:58:23
LOL Junehoney, vielleicht bist du da auf eine Marktlücke gestoßen:

Café Mobbing - Miserabler Service, geniale Kuchen.
Wir machen sie so fertig, dass sie kein schlechtes Gewissen mehr haben, wenn sie sich den Tag gleich wieder mit einem oder mehreren unserer leckeren Tortenstücke versüßen.

Ganz ehrlich, ich glaube mittlerweile, dass jeder zu einem Mord fähig ist. Alles eine Frage der „richtigen“ bzw. falschen Umstände. Aber keine Sorge, ich werde meinem Pubertier schon nichts antun. Das würde doch irgendwie bedeuten, dass ich die letzten 16 Jahre umsonst dafür gekämpft habe es groß zu ziehen. Nööö.
Aber den Haken an der Sache hast du auch nicht gefunden, oder? 

Spaß beiseite. Manchmal wenn meine Therapeutin mir wieder einmal erzählt, ich müsse meine Aggressionen herauslassen, dann denke ich mir schon, „gute Frau, das willst du nicht wirklich! Wenn ich das tatsächlich einmal täte, dann rette sich wer kann!“ Eigentlich bin ich ein sehr beherrschter Mensch mit einer hervorragend ausgeprägten Selbstkontrolle, aber wenn ich mal ausflippe, dann so richtig.
Gott sei Dank ist mir das bisher nur ein einziges Mal passiert. Ich habe damals einen Schüler so dermaßen angeschrien, dass die Tafel angefangen hat zu scheppern. Physikalisch eigentlich völlig unmöglich. Zu meiner Verteidigung kann ich nur sagen, dass ich ihn dabei erwischt hatte wie er versuchte das Klassenzimmer in Brand zu setzen.

Vor Jahren als mein erster Freund mir den Laufpass gegeben hat war ich so wütend, dass ich beschlossen habe (!!!) ich müsse unbedingt irgendetwas kaputt zu machen. Ich hab‘ dann das ganze Haus durchsucht nach etwas, was ich gefahrlos und ohne Schaden anzurichten zerstören konnte. (Kann man sich so etwas Bescheuertes vorstellen?) Am Ende fand ich dann ein paar Latten, die sowieso zu Brennholz werden sollten. Die hab ich dann zu Kleinholz verarbeitet.

Irgendwo habe ich mal gelesen, dass es in manchen (amerikanischen?) Städten Attack-rooms gibt. Das sind so kleine möblierte Zimmer die man für eine halbe Stunde oder länger mieten kann. Dann bekommt man Schutzkleidung und einen Baseballschläger und darf alles kaputt machen was man findet. Das wäre vielleicht etwas für mich.

Viele Grüße
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 16 Oktober 2016, 11:23:44
Lol.... Genau Café Mobbing! Genial....Ich bringe die Gäste dazu, dass sie selbst nicht mehr wissen was sie tun :-D

Tja, Aggressionen sind so ein Problem. Ich richte sie meistens gegen mich selbst. In Form von harter Disziplin und schonungslosen Selbstvorwürfen. Oder auch Selbstverletzung.
Allerdings ist es etwas besser geworden, seit ich Sport mache. Da kann ich mich mal so richtig verausgaben und manchmal fluche ich auch dabei vor mich hin und lasse es so raus.
Gestern allerdings hatte mich meine Freundin ins Fitness first geschleppt. Eigentlich ein Graus für mich. Diese Schönen und Reichen ekeln mich an mit ihrer stinkenden Oberflächlichkeit! Aber es war glücklicherweise wenig los. Und meine Freundin ist da zuerst zu Hause und hat mir ein bisschen von ihrem Selbstwert abgegeben. Nur das vor mich hin fluchen, hab ich mich da nicht getraut. ;-)

Sonst mache ich eher in der Natur oder zu Hause Sport. Da kann ich dann sein, wie ich will :-)

Genau, Fool, Teenager erschlagen macht gar keinen Sinn. Die ganze Arbeit! Alles wäre umsonst gewesen. Und im Grunde sind sie ja auch nur arme Irre, so wie wir ;-)

Von solchen Wutcamps habe ich auch schon gelesen. Autos aufm Schrottplatz zertrümmern ist bestimmt auch nett. Aber angeblich hilft ja Katharsis nur bedingt.
Meine Therapeutin wollte schon öfter Rollenspiele mit mir machen. Wie ich z.B. meinem Dad sage, wie wütend ich bin. Aber irgendwie bin ich nicht so geeignet dafür. Kann mich dann gar nicht da rein versetzen. Was meine Therapeutin zu dem Schluss gebracht hat, ich könnte gar nicht wütend sein. Ha....Wenn die wüsste!

Ich werde nun mal duschen gehen. Das Wetter ist super. Da muss ich wohl mal raus gehen.

Einen schönen Tag wünsche ich euch!
LG
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 16 Oktober 2016, 11:42:53
Guten Morgen...

Drei Stunden zum aufstehen gebraucht, es wird echt immer schlimmer. Sonntags ist es, warum auch immer, besonders extrem bei mir. Alles erscheint einem so sinnlos. Wozu überhaupt aufstehen? Ich denke 24 Stunden nur noch nach, wie mein Leben weiter gehen soll. Selbst im Traum, ich träume jede Nacht irgendwelchen Mist...

@Fool: Also ich sehe mich in ein paar Jahren immer noch hier sitzen, vor diesen Beiträgen und denke mir sicher, dass ich immer noch nichts auf die Reihe gekriegt hab in meinem Leben. Aber gut, sowas sieht ja jeder anders. Zur Zeit kann ich gar nicht anders, als nur negativ zu denken, selbst wenn ich es versuche. Es ist so verdammt schwer aus diesem Loch heraus zu kommen.
Ich habe mich mal über Abitur nachholen informiert. Die Voraussetzung ist überall eine abgeschlossene Berufssausbildung oder 3 Jahre Berufstätigkeit. Durch die vielen Abbrüche hab ich natürlich weder das eine noch das andere. Heißt also ich muss mich doch noch weiter durch die Ausbildung quälen. Könnte nur noch heulen...

@Junehoney: Das mit dem geistig behinderten Mann zeigt mal wieder, dass es eigentlich nicht viel braucht um im Leben zufrieden zu sein. Nur solche Menschen wie ich sehen das leider nicht. Man malt sich ein perfektes Leben aus wie es sein sollte, was man unbedingt erreicht haben muss, usw... Und wird unglücklich, wenn es nicht so läuft wie geplant. Dabei würde ich mich auch gerne mal über Kleinigkeiten freuen können, die ich geschafft habe. Aber ich freue mich schon lange über gar nichts mehr...
Und wenn man dann Leute sieht, die in ihrem Leben nicht viel besitzen, keine hohen Abschlüsse haben und trotzdem glücklich sind, da merkt man dann, dass alles Materielle und alles Geld der Welt einen auch nicht glücklich macht.

Hmm Selbstständigkeit, hab ich auch schon drüber nachgedacht. Aber dazu braucht man trotzdem erstmal einiges an Wissen und bestimmte Dinge muss man eben gut können. Jemand der sich zum Beispiel als Handwerker selbstständig macht sollte schon handwerklich begabt sein. Aber vielleicht hab ich ja wirklich mal irgendwann eine gute Idee, kann irgendetwas erfinden, was es noch nicht gibt. Wer weiß das schon. ;)

Das mit dem Schulabschluss nachmachen klingt für mich aber realistischer und könnte ich mir mittlerweile wirklich gut vorstellen. Nur sind da eben wieder die Voraussetzungen, die man dafür erfüllen muss. Oder gibt es noch andere Möglichkeiten außer das Abi an einer Abendschule nachzuholen?

@Fool: Die Idee mit dem Cafe ist natürlich auch schön, aber das ist auch wieder so eine Alles oder Nichts Sache. Entweder es klappt und man hat Erfolg oder eben nicht. Und ich glaube in der Gastronomie würde ich durchdrehen. Ich hasse es unter vielen Menschen zu sein, und dann der Stress den man hat. Sehe es ja selbst, wenn wir mal essen gehen, wie gehetzt die Kellner oft sind. Das wäre Gift für mich. Brauche eher etwas ruhiges, wenn es so einen Job überhaupt gibt.

Aber ihr macht mir auf jeden Fall Mut, wenn ich lese, dass es soviele Menschen gibt, die erst später nochmal neu anfangen, studieren gehen, usw.. Vor allem weil ihr selbst es ja auch geschafft habt bzw. auch jetzt wieder vor der Aufgabe steht etwas neues zu beginnen oder zusätzlich noch zu studieren.

Das mit den Aggressionen kenne ich auch, nur lasse ich es leider immer an den Leuten aus, die gar nichts dafür können. Muss das unbedingt in den Griff bekommen. Manchmal bringen mich Kleinigkeiten schon zum ausrasten, wo jeder andere gelassen reagieren würde. Ob das auch zur Depression gehört oder schon wieder ein neues Problem ist? Ich glaube ich bin wirklich verrückt..
Ich glaube in Berlin gibt es so einen Wutraum, den man sich mieten kann. Hab ich mal gelesen, wäre sicher sehr befreiend alles zu zerstören, seine ganze Wut rauszulassen.

So nachher gehts zu meinen Eltern. Ich hoffe sie sehen mir nicht allzu sehr an wie schlecht es mir geht. Bei dem schönen Wetter werden wir wohl auch mal raus gehen..

Wünsche euch einen schönen Tag,

LostSoul




Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 16 Oktober 2016, 12:12:37
Meine Güte, Lostsoul! Du darfst deiner Depression ausrichten, sie hat echt einen schlechten Einfluss auf dich!!

1. Du bist nicht sinnlos und dein Leben erst recht nicht. Wie kann ein Leben auch sinnlos sein? Eine Tat kann sinnlos sein.  Aber ein Mensch!?
2. Wenn du mehrere abgebrochene Ausbeutung hast, kommst du bestimmt auf 3 Jahre Berufstätigkeit. Zudem glaube ich nicht, dass das die Voraussetzung ist. Ein Realschulabschluss mit Quali für die Oberstufe ODER Berufsjahre. Kann also sein, dass du ein weiteres Jahr Schule machen müsstest, um die Quali nach zu machen und dann erst Abi. Aber so What? Du bist so jung!
3. Natürlich sollen deine Eltern merken, wie schlecht es dir geht. Wie du selbst schon schriebst, das Maskieren bringt ins nicht weiter. Wir sind soziale Wesen und brauchen den Beistand von anderen. Also sag ihnen ruhig, wie dich die Depression quält. Es ist doch auch viiiiel anstrengender sich zu verstellen. Und am Ende hat du wieder das Gefühl, dich versteht Keiner. Was ja auch nicht möglich ist, wenn du es Niemandem sagst.
4. Unter Menschen gehen ist schwer. Weil du depressiv bist. Aber eigentlich ist es genau das, was DU brauchst. Seine Depression will es nur nicht.

Also. Auf in den Kampf gegen diesen miesen Freund, der dich so negativ denken lässt!

Alles Gute
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 16 Oktober 2016, 12:14:06
Ausbildungen meinte ich. Aber Ausbeutungen trifft es vllt. Auch :-D
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 16 Oktober 2016, 12:41:42
Ihr Lieben, ich bin froh, dass es euch gibt!

Vielleicht sollte ich es ja auch mal mit Sport probieren. Im Augenblick bin ich einfach nur wütend auf mein eigen Fleisch und Blut. Ich hatte für das Wochenende ausnahmsweise einiges geplant. Gestern kam dann sein Freund dazwischen. Okay, hab ich mir gesagt, Freunde sind wichtig. Na ja und heute? Herrliches Wetter. Viele Ideen für Aktivitäten (z.B. Modellbauausstellung – eigentlich ein Hobby von meinem Kleinen). Leider schaffe ich es nicht, ihn vom Sofa loszueisen. Vielleicht fehlt mir auch einfach die Kraft dazu.

Offene Selbstverletzung mache ich nicht – obwohl ich die einzige in der Familie bin, die sich im Garten an das Schneiden der gesammelten Dornensträucher macht. Da sind Dinger dabei bei denen selbst die dicksten Lederhandschuhe keinen Schutz bieten. Ich mach’s aber sowieso immer ohne. (Oje, das klingt jetzt aber zweideutig! Grins.) Verrückt, denn ich reagiere auf einige dieser Pflanzen allergisch. Ansonsten würde ich deine Aussage auch unterschreiben, Junehoney.

Soweit ich weiß gehören Aggression und Depression tatsächlich zusammen. Der eine lebt die Aggression aus, der andere schluckt sie runter. Keine Ahnung was besser ist. Runterschlucken ist jedenfalls nicht das Gelbe vom Ei.

Stimmt! Das war der Haken. Ich hab‘ wirklich viel zu viel in meinen Tee-nager investiert.
Also doch lieber leben lassen.

@LostSoul. Klingt jetzt zwar vielleicht extrem schräg, aber ich habe mir nicht vorgestellt, wie du in ein paar Jahren aussiehst. Ich habe es gesehen. So eine Art Vision. Du darfst mich gerne für bescheuert halten, aber so etwas ist mir schon öfter passiert, dass ich die absolute Gewissheit hatte, dass irgendetwas geschehen würde. Und dann ist es auch eingetroffen.
Aber ihr macht mir auf jeden Fall Mut, wenn ich lese, dass es soviele Menschen gibt, die erst später nochmal neu anfangen, studieren gehen, usw.. Vor allem weil ihr selbst es ja auch geschafft habt bzw. auch jetzt wieder vor der Aufgabe steht etwas neues zu beginnen oder zusätzlich noch zu studieren.

Für mich wäre Gastronomie auch nichts, aber es gibt ja noch andere Möglichkeiten. Wenn man etwas mit Kunden machen will… Ich würde so eine Art Dienstleistungszentrum für Senioren aufbauen und ihnen z.B. Einkaufshilfen vermitteln. Es gibt ja immer mehr alte Leute, die eigentlich noch fit genug sind um allein zu leben, aber z.B. mit schweren Einkaufstaschen überfordert sind. Gleichzeitig gibt es viele Schüler und Studenten, Hausfrauen und rüstige Rentner, die froh wären, wenn sie ein paar Groschen dazuverdienen könnten.

Oh, dear, oh, dear, oh, dear! Also da muss ich Junehoney beipflichten. Geht’s noch?! Wieder die Maske aufsetzen und so tun als wäre alles Friede, Freude, Eierkuchen?!!
Also ich kann dir nur wünschen, LostSoul, dass deine Eltern dir an der Nasenspitze ansehen wie es dir geht. Wie sollen sie Verständnis für dich entwickeln, wenn du ihnen immer etwas vorspielst? Warum sollten sie dich unterstützen, wenn du das Maul nicht aufkriegst?! (Entschuldigung wegen meiner Wortwahl).
Natürlich, wenn du irgendwann einmal aus heiterem Himmel das Handtuch schmeißt, dann werden sie es nicht verstehen.

Frustriert den Kopf schüttelnd und immer noch nicht wissend, was ich mit dem heutigen Tag anfangen soll,
Euer Fool

Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 16 Oktober 2016, 17:31:13
Hey.
 
Ich bin auch froh, dass es euch gibt.
So habe ich eine feste Anlaufstelle, wo ich mal was loswerden kann.

Wie war euer Nachmittag?
Fool: Hast du noch eine Beschäftigung gefunden? Was macht dein Pubertier?
Lostsoul: wie war es bei deinen Eltern?

Mein Mann, meine Kleine und ich waren Spazieren, Eisessen und auf einem kostenlosen Openair-Konzert.
Mit Sonnenbrille gings :-)
Und die Musik war klasse!

Jetzt geht's mir etwas besser.

Liebe Grüße
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 16 Oktober 2016, 18:03:45
Hallo Junehoney,

mein lieber Herr Sohn hat sich die ganze Zeit nicht blicken lassen und jedes Mal wenn ich die Wohnung meiner Eltern betreten habe, hat er sich versteckt. (Vielleicht sollte ich ihn morgen doch lieber in den Kindergarten stecken und nicht zum Praktikum schicken.)

Was mich wirklich wütend macht ist, dass er mir offensichtlich weniger Intelligenz zutraut als einer gehirnamputierten Amöbe. Ganz ehrlich, ich müsste schon blind und taub sein, um ihn nicht zu entdecken. Sein Lieblingsversteck hat er nicht mehr geändert seit er 3 Jahre alt war. :-)

Irgendwann am späten Nachmittag hat ihn dann ein Freund abgeholt. Keine Ahnung was die beiden so treiben.

Ich habe dann halt das schöne Wetter genutzt um den Garten zu roden. Zwei komplette Biotonnen voll mit Grünschnitt. Wahrscheinlich werde ich morgen nicht mal mehr in der Lage sein einen Bleistift zu halten. Beim Tippen merke ich jetzt schon, dass es vielleicht doch etwas zu viel war.
So richtig geholfen zum Aggressionsabbau hat es sowieso auch nicht.

Schönen Abend!
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 16 Oktober 2016, 18:50:28
Lach* Ja, genau. Bring ihn morgen in den Kindergarten. Müsst ihr wenigstens nicht soooo früh aufstehen ;-)
Oh, Mann....Da hattest du ja allen Grund zum Frust abbauen im Garten.
Ist ja schön, dass ihr Garten habt! Wir haben auch "Garten". Ca. 10 Quadratmeter. Aber wenigstens eine Terrasse. Aber eh alles nur zur Miete. Ich hoffe irgendwann mal auf ein großes Haus auf dem Land. Dann kaufe ich mir noch Alpakas. Und für die Kids ein Pony. Aber dafür müsste ich erstmal wieder ans Arbeiten kommen. So kriegen wir natürlich keinen Kredit. Aber träumen darf man ja mal.

Hast du das nun mit der Nachtschicht geregelt? Also helfen dir deine Eltern deinen Sohn aus dem Bett zu zerren?

Ich muss morgen erstmal Ebaypakete verschicken. 180Euro verdient. Immerhin mal etwas, was funktioniert hat. Ws. Kriege ich eine Sperre vom ALG I. Da wird es die nächsten 3 Monate knapp mit dem Geld.

Jetzt werde ich erst mal wieder versuchen was zu lesen. Meine Psychologen-Freundin hat mir ein Buch geliehen, was sich ganz interessant anhört: Jorge Bucay "Drei Fragen: Wer bin ich? Wohin gehe ich? Und mit wem?"
Der Autor ist ein Gestalttherapeut. Bin gespannt. Aber befürchte mit meiner Konzentrationsspanne, die in etwas so groß ist, wie die einer Amöbe, wird das nix.

Schönen Abend. Und dir Fool noch erfolgreichen Aggressionsabbau.
LG Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 16 Oktober 2016, 19:47:03
Hallo Junehoney,

meinst du wirklich, dass die ihm seinen Kindergartenplatz aufgehoben haben? Ich bin da ja eher skeptisch.

Eigentlich ist das nicht mein Garten. Ich wohne in einem 4 Parteienmietshaus und da ist halt ein kleiner Garten dabei. Der Vorgarten besteht nahezu ausschließlich aus Dornenhecken - wie bei Dornröschen. Ideal für meine Zwecke. Im Laufe der Zeit hat es sich herauskristallisiert, dass ich so eine Art Hausmeister + Gärtner in Personalunion bin. Außer mir nutzt keiner den Garten und dafür, dass ich alles in Ordnung halte, zahle ich etwas weniger Miete. Meine Eltern haben auch noch einen kleinen Garten. Recht überschaubar, aber als ich heute hier fertig war, habe ich mir ihren auch noch vorgeknöpft.
Bloß Rasenmähen habe ich mich dann doch nicht getraut. Am heiligen Sonntag! :-)

Alpakas? Auch nicht schlecht. Aber weißt du, was ich wahnsinnig gern hätte? (Wahnsinnig trifft es ganz gut.) Einen Esel - oder gleich ein paar Kamele. Ich liebe diese Viecher! :-D

Hmmm. Treppengeländer müsste ich auch mal wieder streichen. Das hat so etwas Meditatives. Als ich im Februar / März so ganz knapp am totalen Kollaps vorbeigeschrammt bin, habe ich fast meine komplette Wohnung gestrichen. Verrückt, oder? Zu solchen Aktionen kann ich mich eigentlich immer aufraffen. Nur meine Spülmaschine schaut schon wieder ganz traurig weil sie seit Freitag nicht mehr ausgeräumt wurde. Eigentlich der Job des Pubertiers.

Hab ich eigentlich erwähnt, dass mir jetzt schon alles weh tut? Wer hat eigentlich behauptet, Bewegung an der frischen Luft sei gesund?!!

Ob ich wirklich die Nachtschicht übernehmen muss erfahre ich erst morgen im Verlauf des Vormittags. Drückt mir die Daumen. Vielleicht ist über's Wochenende ja doch noch ein Wunder geschehen und die große Gesundheitswelle ausgebrochen.

All the best!

Fool

Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 16 Oktober 2016, 19:59:08
Huhu.

Ja, vielleicht kriegt ihr einen Notplatz im Kiga :-)

Das glaub ich, dass dir alles wehtut. Geht mir nach Gartenarbeiten auch immer so. Das ist halt schon anstrengend, wenn man sonst eher der Denkertyp ist und mehr Kopfsport macht, als Muskeltraining ;-)
Ich mache ja zwar Sport. Aber meist eher für die Muskeln Brust abwärts. Und genau DIE untrainierten da oben, braucht man ja dann für die Gartenarbeiten. :-D

Ich liebe Alpakas. Bisher begnüge ich mich mit denen, die beim Bauer um die Ecke stehen. Eins sieht aus wie Atze Schröder mit der Frisur. Und guckt auch genauso beschränkt :-D
Esel sind auch schön. Ich liebe ja die Ohren! Auch in Büchern ;-)
Erdmännchen hätte ich auch gerne. Aber da braucht man ein großes einbetoniertes Gehege, sonst Buddeln die sich aus.

Dann drück ich mal mit aller Kraft meine Daumen, dass dir die Nachtschicht erspart bleibt!

Gruß
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 17 Oktober 2016, 07:12:28
Guten Morgen!

Kopfsport? Das klingt gut. Ich hab' ja auch schon mal behauptet, ich würde Sport treiben - Schach. Aber irgendwie akzeptiert das keiner so wirklich als Sportart und dann muss ich zugeben, dass ich schon lange nicht mehr gespielt habe. Als ich gegen meinen Sohn noch Chancen hatte, machte das irgendwie mehr Spaß. Angeblich ist er ja geistig minderbemittelt...

Eselsohren in Büchern! Blasphemie! Da gäb's bei mir Ärger. ;-)

Erdmännchen sind auch cool. Ich fürchte aber, dass ich mich mit meiner "grauen Eminenz" begnügen muss was Haustiere anbelangt. Eigentlich wollte ich ja gar kein Haustier. Ist nix für die Wohnung. Aber wie heißt es doch so schön? Der Narr denkt und Gott lenkt. :-P

Jetzt muss ich meinen Kater halt immer erst durch's Treppenhaus lotsen wenn er raus will. Blöd, wenn man schon im Nachthemd ist und einer der anderen Mieter gerade nach Hause kommt... (Warum hat man bei solchen Gelegenheiten eigentlich immer das älteste, verwaschenste Teil an? Das, was man eigentlich schon längst entsorgen wollte, welches aber so herrlich bequem ist weil so schön ausgeleiert.)
Einfach die Terrassentür öffnen wie bei meinen Eltern ist irgendwie einfacher.

Oh, Mist. Eigentlich wollte ich mir heute morgen ausnahmsweise mal ein Bad für meine schmerzenden Knochen gönnen - aber es kommen bald die Handwerker. Zur Abwechslung hatten wir mal wieder Wasser im Keller.   
Bloß gut, dass mir das gerade noch eingefallen ist!

Einen schönen, katastrophenfreien Tag wünscht
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 17 Oktober 2016, 08:24:23
Guten Morgen! Oder sollte ich lieber sagen "Morgen, ich hoffe er wird noch gut"?

Was eine beschissene Nacht! Neuer Schlafplatzes....pah, das interessiert meinen Kopf doch nicht. Mind. 3 Stunden nur gegrübelt...sportliche Leistung lieber Kopf. Leider zu meinem Nachteil. Ich bin nun todmüde und deprimiert. Mein Rücken schmerzt, mein Kopf auch.
Habe über meine Freundschaften gegrübelt und dann kamen mir plötzlich so irre viele Erinnerungen, auch schöne, aber auch sehr schlimme. Und dann musste ich an meinen Bruder denken. Warum ich ihn geliebt habe, obwohl Viele ihn verrückt fanden (er hatte Schizophrenie). In 2 Wochen jährt sich der Todestag zum ersten Mal. Ich vermisse ihn.

Fool: Wasser im Keller, das hört sich ja nicht gut an! Toi toi toi, dass die Handwerker das hinbekommen.

Wo ist eigentlich lostsoul?

Liebe Grüße
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 17 Oktober 2016, 08:54:30
Hallo Junehoney,

stimmt, das habe ich mich auch schon gefragt wo sie ist. Hoffentlich war ihr Besuch bei den Eltern nicht zu traumatisch.

Heute scheint wirklich wieder so ein Tag zu werden. Die Handwerker hätten eigentlich schon vor fast einer Stunde auf der Matte stehen sollen. Leider habe ich keine Kontaktdaten um mal nachzufragen. Sollte die Herrschaften eigentlich nur in meiner Funktion als Hausmeister ehrenhalber empfangen.
Dachte mir dann, ich könne ja noch etwas im Garten machen. Geht aber auch nicht, weil ich ja den Anruf meiner Chefin erwarte. Selber anzuklingeln hat keinen Sinn.
Diversen Papierkram, Formulare, Anträge etc. müsste ich auch noch erledigen, aber für die einen habe ich keinen Nerv und für die anderen müsste ich mal mit Pontius und Pilatus telefonieren. Klingt auch nicht gerade verlockend.

Wasser im Keller? Ist doch harmlos. Bis auf Flur und WC hatte ich schon überall Wasser und/oder Schimmel in der Wohnung. Und nein, ich wohne nicht in einem versifften Altbau.

Habe heute allerdings etwas ganz TOLLES im Internet entdeckt. Da gibt's eine CD mit der man seine Depression sofort los wird. Für lächerliche 9,99 €! Werde also die nächsten Therapietermine gleich absagen und die Pillen brauche ich ja dann auch nicht mehr.
Find ich ja eigentlich unfair, dass diese ganzen Quacksalber sich teuer bezahlen lassen für Therapien die eh nichts bringen. Dabei ist es so einfach!

Eigentlich könnte ich mich damit ja auch aus diesem Forum verabschieden...
dann müsste ich aber ein noch größerer Narr sein als ich es sowieso schon bin. ;-))

Nicht unterkriegen lassen!

Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 17 Oktober 2016, 09:25:36
Hey Fool.

Oh ja, Schimmel hatten wir auch schon. In 3 Monaten ist unsere komplette Wohnung durchgeschimmelt. Dachschaden. Aber der Vermieter hatte leider auch einen. Also sind wir schnell ausgezogen. Seit dem ist mein Mann krank. Trigeminusneuralgie, Gangstörungen, Hautexzeme. Aber man kann ja nicht beweisen, dass es von dem Schimmel kommt.

Aber wundert dich, dass die Handwerker zu spät kommen!? Handwerker sind doch die absoluten Könige darin. Bei uns sollten im Juni alle Dachfenster ausgetauscht werden. Sie kamen IMMER zu spät, dann wochenlang gar nicht. Angeblich wegen schlechtem Wetter. Aber ich weiß ja nicht so die wohnen, aber bei uns war super Wetter. Als ich sie dann angerufen und freundlich kritisiert habe, durfte ich mir einen Vortrag anhören, wie schwer er es als Dachdecker hat. Insgesamt hat das Ganze dann 2 Monate gedauert. Und wir wohnten die ganze Zeit im Siff und im Chaos!

Quecksalber: eins meiner Hassthemen! Unglaublich mit was alles geheilt werden kann. Und natürlich schonend, schnell, zuverlässig und universell wirksam. Meist kann man ja für alle Krankheiten dasselbe anwenden. Also EFT (Emotional Freedom Technique) zum Beispiel hilft gegen Krebs, MS, Migräne, Depressionen, Ängste usw. Toll!! Wir brauchen keine Psychotherapie mehr!

Dann geh ich jetzt mal zum Heilpraktiker EFT machen. Und Reiki.....
Bis später....Dann gesundet :-)
LG Junehoney

P.S.: Ich habe schon öfter gesagt: Man muss nur seine Moral über Bord werfen, dann kann man ganz einfach und schnell viel Geld verdienen. ;-)
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 17 Oktober 2016, 10:04:34
Aber hallo, Junehoney!

Mit den Quacksalbern meinte ich eigentlich Psychotherapeuten und Psychiater. :-D

Einmal habe ich das meiner Thera sogar schon gesagt. Zumindest andeutungsweise.  Sie hatte mich zu einer Psychiaterin, einer früheren Kollegin von ihr geschickt. Da habe ich mir aber schon mal die Freiheit genommen sie zu fragen, warum sie eigentlich so verdammt lange braucht mich zu „heilen.“ Langzeittherapie, ich bitte dich!
Die Psychiaterin hat innerhalb von Minuten herausgefunden, dass ich mich eigentlich bloß mehr bewegen muss und ein Hobby brauche. Selbst die Ursache meiner Depression erkannte sie auf einen Blick und das obwohl wir gar nicht über das Thema gesprochen haben!!! „Sie wurden als Kind nicht genug geliebt.“ SCHNIEF! Eine Runde Mitleid bitte! Besonders effektiv fand ich ihre Lösung für meine Angstproblematik: Haben sie einfach keine Angst mehr.

Also ich werde mir jetzt auf alle Fälle gleich die CD besorgen und mich selbst als geheilt entlassen.

So, die Handwerker sind jetzt da und ich weiß immer noch nicht, ob ich Nachtschicht habe oder nicht. Eines ist jedenfalls sicher. Die Idee mit „noch mal hinlegen und schlafen“ kann ich knicken. Too much noise.

Extrem genervte Grüße
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 17 Oktober 2016, 10:37:23
Hey Fool.

Ja, Psychiater sind manchmal wirklich auch Quacksalber. Aber du bist ja nun geheilt, wo du so eine schnelle und präzise Diagnose und praktische Handlungsempfehlungen bekommen hast, ne?
Der Arzt vom MDK, auch Psychiater, meinte ja auch zu mir, ich bräuchte bloß Joggen, dann bin ich geheilt!

Spaß beiseite....Meine Therapeutin hat es mir so erklärt:
Eine Depression ist meistens eine Sache, die sich lange entwickelt hat...Kindheit, Jugend, Erwachsenenalter....schlechte Erfahrungen, Verluste, Hilflosigkeitserleben. Und was lange wächst, braucht auch länger sich zurück zu bilden.
Zudem sei es oft nicht gelebte Wut oder Trauer. Und die braucht erst mal Raum und Zeit sich zu entfalten und abgebaut zu werden.
Die wenigsten Depressionen stehen alleine da. Sprich: die Meisten haben dazu noch eine soziale Phobie, Ängste, Suchtprobleme, Essstörungen oder eine PTBS. Ich habe alles, bis auf die Suchtprobleme.
Das kann man alles aber erst dann effektiv angehen, wenn die Depression gebessert ist. Denn die Taubheit der Gefühle und die Antriebslosigkeit machen eine intensive Auseinandersetzung mit anderen Problemen schwierig.
Zudem steht hinter all dem, meist Verletzungen und ein geringer Selbstwert. Und daran zu arbeiten ist ebenfalls eine längere Geschichte. Sie meinte, das wichtigste sei:
Die eigene Geschichte verstehen, Verständnis und Mitgefühl für sich selbst entwickeln und dann den gesunden Erwachsenen in sich aktivieren und sich damit selbst helfen lernen. Ich bin gespannt!
Ich stelle mich auf mind. 2 Jahre Therapie ein. Meine Freundin brauchte sogar 2 Therapien a 2 Jahre.

Bei mir war es auch tatsächlich so, dass die Symptome der PTBS erst richtig schlimm wurden, als sich die Depression etwas gebessert hatte. Vorher hilft ja auch Verdrängung und Vermeidung.

Das Buch von Jorge Bucay ist echt ganz gut. Aber schon 60 Seiten geschafft. Und es regt zum Nachdenken an. Denn: Wer bin ich eigentlich? :-) Habe ich mir noch nie so intensiv Gedanken drum gemacht. Ist ja auch schmerzhaft, daher verdränge ich dann lieber ;-)

Drücke dir die Daumen, dass die Störenfriede, ähm Handwerker, schnell fertig sind.

Gruß
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 17 Oktober 2016, 11:05:30
Hey Junihonig!

Immer langsam mit den jungen Pferden. Ich hab' doch schon mal über meine Einstellung zu Sport geschrieben. Ich halte es da ganz wie Winston Churchill: "NO Sports!" Nee, nee, nee, da gebe ich doch lieber die 10 Euro für die CD aus. Muss halt noch ein paar Tage bis zur Lieferung warten bis ich endlich wieder 100% depressionsfrei bin.

Deine Therapeutin scheint wirklich auch eine kluge Frau zu sein. Meine hat zuerst gemeint, ich würde das ernst meinen mit der 20 Minuten-Heilung. :-D
Mittlerweile wüsste sie es sicherlich besser. Ich glaube ja manchmal, dass ich einen schlechten Einfluss auf die Frau habe. Mein schwarzer Humor scheint abzufärben. :-))
Sehr selbstzufriedenes Grinsen.

Immer noch keine Rückmeldung aus der Irrenanstalt. Aber jetzt brauche ich erst recht nicht selber anrufen. Zwischen 10:45 und 11:45 Uhr ist da die Hölle los. Und dann machen die Kolleginnen meistens Mittagspause.

Wo bleibt jetzt eigentlich die Runde Mitleid???

Toll. Der Lärm lässt sich steigern. Fühlt sich ein bisschen wie Erdbeben an.

LG Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 17 Oktober 2016, 12:17:26
Hey Fool.

Ja, da hast du natürlich ein echtes PROBLEM mit der Heilung, wenn die CD nicht helfen sollte und du auch keinen Sport magst! Ewige Verdammnis!
Jetzt kriegst du wirklich eine Runde Mitleid!
Oooooooooooooooooh, Oooooooooooooooooh, Oooooooooooooooooh. Du tust mir wirklich leid!

Und dann auch noch die Therapeutin schlecht beeinflussen! Die Arme ist bestimmt schon ganz verzweifelt und zweifelt daran den richtigen Beruf gelernt zu haben. Wahrscheinlich braucht sie auch eine Runde Mitleid, wenn sie die Stunde überstanden hat ;-)

Nein. Mal im Ernst. Ich glaube, eigentlich mag sie dich und schätzt es vielleicht sogar, dass du nicht so eine popelige, langweilige Depressive bist, wie die 20 Anderen, die sie jede Woche hört.
Stell dir das doch mal vor! Unsere Therapeuten müssen sich zig mal denselben depressiven Schwachsinn anhören. Meine Therapeutin tut mir schon manchmal leid, wenn ich ihr zum 100. Mal sage, ich fühle mich wie ein Versager und sie zum 100. Mal mit mir diskutiert, warum ich es vielleicht nicht bin. Und dabei bleibt sie immer lieb und freundlich, klingt nicht genervt oder gelangweilt. Faszinierend!

Ich wünsche dir gute Nerven!
LG
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 17 Oktober 2016, 12:53:23
Hallo Junehoney!

Danke für das Mitleid. Weiß es zu schätzen! Aber wie kommst du darauf, dass die CD nicht helfen könnte? Die ist immerhin von einem Dr. med. Irgendwas! :-)

Und was soll das mit der ewigen Verdammnis!? Erstauntes Kopfschütteln!
Ich muss nur rechtzeitig vor meinem Ableben zur Beichte gehen und schon geht's gleich ins Paradies. Ätsch! Ach so, bloß Selbstmord darf ich als braver Katholik natürlich nicht begehen. Sollte ich vielleicht mal meiner Thera stecken, dann ist sie vielleicht nicht mehr ganz so verzweifelt. ;-)
Interessieren würde mich ja schon, woher du sie so gut kennst? Spionierst du mir etwa nach?  (Dachte mir, ich könnte vielleicht noch eine kleine Paranoia entwickeln, so als Sahnehäubchen auf dem Kuchen.) LOL !!!

Keine Ahnung, wie die Therapeuten das aushalten. Ich werde in meiner Arbeit ja schon mit ziemlich viel Schei...benkleister konfrontiert, aber ich muss mich wenigstens damit nicht aktiv auseinandersetzen. Mein Job ist, Gott sei Dank, nur das Organisatorische, die Sorge für den reibungslosen Ablauf. Man könnte sagen, ich verwalte das Elend, aber ich tu nichts dagegen.

Und immer noch keine Infos. Chefin ist in einer Besprechung.
LG Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 17 Oktober 2016, 13:07:57
Neeeeeee! Das glaube ich jetzt nicht. Ich glaub's nicht. Ich glaub es einfach nicht.

Gerade ist es mit beim gefühlten 97ten Versuch endlich gelungen eine der Chefinnen meiner Abteilung zu erwischen (die haben da so eine Art Dreierspitze - ein Albtraum.). Ich erkläre also, dass ich wegen der Nachtschicht anrufe. Antwort: "Warum???"
"Weil ich wissen wollte, ob ich heute Nachtschicht machen muss?" "Warum sollten sie???"
"Weil N.N. gesagt hat, sie würden mich eventuell brauchen!" "Davon weiß ich nichts. Wieso sollten wir sie brauchen?"
Ich danke für das Gespräch. Eines ist jedenfalls sicher: So schnell gehe ich nicht mehr ans Telefon. Vielleicht sollte ich meinen Anrufbeantworter sicherheitshalber auch deaktivieren.

Saftladen!

Sehr erleichterte Grüße vom Narren
PS: Langsam mache ich mir echt Sorgen um LostSoul. Oder muss sie wieder arbeiten?
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 17 Oktober 2016, 13:25:10
Oh, Fool!
Du hast es leider erfasst. Ich spioniere dir nach. Es tut mir leid aber ich war so neugierig, wie du deine Therapeutin in den Wahnsinn treibst, da hab ich Mäuschen gespielt :-D

Glückwunsch zu deinem Irrenhaus! Ist ja immer toll, wenn die eine Hand nicht weiß, was die andere tut.
Aber wenigstens keine Nachtschicht ;-)

Ich plage mich gerade auch mit meinem Ex-Irrenhaus rum. Ist ja so schwierig ein paar Bescheinigungen fertig zu machen! Naja, wenn alle Chefs gleichzeitig in Urlaub gehen. Geschickte Planung.

Ja, das ist echt merkwürdig mit lostsoul! Wo bist du? Wir vermissen dich!
Aber sie hat glaub ich heute den Termin bei der Psychiaterin. Vielleicht war das alles ein bisschen viel Stress und sie schreibt heute Abend erst.

Jetzt muss ich mein Töchterchen aus der Ferienbetreuung abholen.
Bis später!
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 17 Oktober 2016, 13:50:09
Phew! Erleichterung! Na, dann weiß ich ja endlich, wo der alte Opel herkommt, der die ganze Zeit vor meiner Wohnung steht.

Brauchst dich nicht zu entschuldigen wegen der Spionage. Aber ganz schön leichtsinnig von dir. Ich hatte doch erwähnt, dass ich einen Kater habe. Und der kommt nicht vom Saufen,
der ist mir zugelaufen.
Und ist er noch so dumm und fett,
zu Mäuschen ist er gar nicht nett.

(Oje, jetzt gehe ich auch noch unter die Dichter. Ich bin doch wohl nicht ganz dicht!)
Viel Geduld mit deinen Ex-Chefs wünsche ich dir. Wahrscheinlich haben die noch nie erlebt, dass eine Mitarbeiterin die Firma verlassen hat. Das ist dann natürlich schwierig....

Schönen Tag noch!
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 17 Oktober 2016, 17:23:37
Hey ho.

Ja. Stimmt, da war ich sehr leichtsinnig als Maus zu lauschen. Hatte ganz vergessen, dass du einen Kater hast. Aber nimmst du den auch mit zur Therapie?

Und....Bist du die Handwerker losgeworden?

Ich hab nun Alles geklärt. Morgen darf ich kommen und mir die Unterlagen abholen. Wenigstens etwas.

Leider grübelt mein Kopf wieder sehr viel. Ich kann es immer noch nicht fassen, dass sich meine ehemals beste Freundin als Flop heraus gestellt hat. Tja, man muss ja im Leben Prioritäten setzen. Ich bin nicht ihre Priorität. Also, ziehe auch ich meine Konsequenzen.

Morgen habe ich wieder Therapie. Bin ja mal gespannt, wie es wird. Jetzt wo ich wieder so ein Tief habe, machen wir ws. Keine weitere Trauma-Expo.
Leider muss ich morgen auch arbeiten (mein Nebenjob).
3 Stunden und ich denke jetzt schon, das schaffe ich nicht. Ich bin echt so abgewrackt und kriege nix mehr hin.

Wie es lostsoul wohl geht?

Depressive Grüße
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 17 Oktober 2016, 18:36:50
Guten Abend..

So da will ich mich auch mal wieder melden. Sorry, dass ich es gestern nicht mehr geschafft habe. Musste viel nachdenken über alles.. Gestern war ich ja bei meinen Eltern gewesen. Und hab es mal wieder nicht auf die Reihe bekommen, ihnen zu sagen und zu zeigen, wie es mir wirklich geht. Sie denken nach wie vor, dass es nur eine leichte depressive Phase bei mir ist, die wieder vorbei geht. Ich hab es aber auch einfach nicht übers Herz gebracht, ihnen davon zu erzählen. Hasse mich schon selbst dafür...

Heute war auch der Termin bei meiner Psychiaterin. Habe ihr gesagt, dass ich die Tabletten nicht vertragen habe und dass ich eine Therapie angefangen habe. Natürlich habe gleich die nächsten Pillen bekommen. Einmal Sertralin (Zoloft) und einmal Quetiapin (Seroquel). Im Nachhinein hab ich gelesen, dass Seroquel gegen Schizophrenie und Psychosen eingesetzt wird. Na vielen Dank auch, nun werd ich für vollkommen verrückt gehalten. So mies wie heute hab ich mich lange nicht mehr gefühlt.

Außerdem habe ich auch noch eine Überweisung für eine Tagesklinik bekommen. Hat da zufällig jemand von euch Erfahrungen damit? Weiß nicht so richtig, ob mir das wirklich was bringt, zumal ich ja gerade erst die ambulante Therapie angefangen habe. Aber ich wurde nur abgewimmelt, und es hieß wenn ich eine weitere Krankschreibung brauche soll ich mich an die Tagesklinik wenden. Tolle Unterstützung. Als Diagnose steht übrigens auf der Überweisung "Persönlichkeitsstörung". Hallo? Was soll das? Ich bin wegen Depressionen zum Arzt und werde nun gegen Schizophrenie und Persönlichkeitsstörung behandelt... Alles klar. -.- Zumal die Ärztin heute wieder mal nur 10 Minuten mit mir geredet hat so wie beim letzten Mal. Ich glaube langsam echt, es wäre besser ich wäre gar nicht mehr hier, ganz ehrlich....

Um nochmal zum beruflichen zu kommen. Ich habe mich nochmal informiert. Das normale Abi werde ich wohl nicht machen können, da man bei allen Schulen die ich gefunden habe mindestens einen Durchschnitt von 2,5 braucht und den habe ich leider nicht. Mir würde als Alternative das Fachabi bleiben. Habe ich mich schon umgeschaut und es gibt hier viele Möglichkeiten. Gerade der Bereich Wirtschaft und Soziales würde mich interessieren. Danach hätte ich auf jeden Fall eine größere Auswahl, ich könnte studieren gehen an einer Fachhochschule oder eine Ausbildung machen, für die man einen besseren Abschluss benötigt. Kann es mir auf jeden Fall sehr gut vorstellen, nächstes Jahr mit dem Fachabi zu beginnen... Trotzdem bin ich im Moment einfach nur am Boden zerstört, weil ich so hingestellt werde als sei ich komplett gestört... :(

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 17 Oktober 2016, 19:18:21
Hey lostsoul!

Schön, dass du wieder da bist! Wir haben dich schon vermisst und uns Sorgen gemacht.
Also: Selbstvorwürfe bringen dich ja nun auch nicht weiter. Immerhin wissen deine Eltern, dass du eine leichte Depression hast. Und du kannst Ihnen ja immer noch sagen, dass es dir schlechter geht. Das läuft ja nicht weg.

Toll, dass du dich informiert hast, mit den Schulen. Das wäre doch toll! Einen besseren Realschulabschluss könntest du ja noch machen. Du hast ja Zeit ;-)
Oder du machst so ein Fachabi. Auf jeden Fall wäre das ein Schritt aus deinem Irrenhaus raus zu kommen und keine Schichtarbeit mehr zu machen!

Zu der Psychiaterin: die spinnt ja wohl!! Persönlichkeitsstörung!
1. Das kann man nur beurteilen, wenn man jemanden über längere Zeit beobachtet hat (also Monate). Nachzulesen im ICD 10, Kapitel F. Ich lese da auch immer meine Diagnosen nach. Ist ganz informativ. Gibt es online.
2. Nach 10 Minuten kann man gar nichts beurteilen!
3. Quetiapin bekommen auch Depressive. Hatte meine Freundin. Ich glaube zum Schlafen.
4. Du bist nicht verrückt, sondern krank.
5. Eine Tagesklinik soll ganz nett sein. Hast halt ein paar Wochen quasi Reha. Also Therapien, Sport usw. Kannst dich mit anderen Austauschen. Deine Psychotherapie wird dafür pausiert.
6. Wechsel die Ärztin. Sie nimmt dich nicht ernst! Kannst dich auch vom Hausarzt krank schreiben lassen.

Also Kopf hoch! Wir sind ja auch noch da!
Fühle dich umarmt! Und mach dir einen netten Abend ;-)

LG Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 17 Oktober 2016, 19:40:23
Hey Junehoney..

Danke für deine Antwort. Bin grad froh, überhaupt jemanden zum Reden zu haben. Mir gehts so elend wie lange nicht mehr. :( Fühle mich so hilflos und komplett ohne Hoffnung. Langsam denke ich, dass ich kranker gemacht werde als ich eigentlich bin. Klar habe ich Depressionen, aber mich hier ständig mit anderen Tabletten vollpumpen zu wollen, obwohl ich gesagt hab ich will es erstmal mit meiner Therapie versuchen und abwarten.. Finde ich schon eine Frechheit.

Ach ihr hättet euch keine Sorgen machen müssen. Ich bin ja noch da.
Ja wissen sie, aber sie wissen scheinbar nicht, was eine Depression wirklich bedeutet wissen sie nicht. Ich weiß auch nicht warum es mir so verdammt schwer fällt ihnen das zu sagen wie schlecht es mir geht. Bei anderen schaffe ich es ja auch, aber bei meinen Eltern irgendwie nicht. Wahrscheinlich aus Angst sie wieder zu enttäuschen.

Wenn man einmal einen Realschulabschluss hat, kann man den soweit ich weiß nicht nochmal wiederholen. Was man einmal verbockt hat das bleibt. Leider. Habe mich da ja auch schon mal drüber informiert, man kann immer nur den nächst besseren Abschluss machen und das wäre in meinem Fall das Abitur. Hab auch schon zwei Schulen rausgesucht die mir ganz gut gefallen würden bezüglich des Fachabiturs. Wenn ich das mit guten Noten abschließe hab ich dann vielleicht auch bessere Chancen eine Ausbildung in einem Beruf zu bekommen der mich auch wirklich interessiert und der bessere Arbeitszeiten bietet.

Ja das habe ich mir auch gedacht. Kombinierte Persönlichkeitsstörung steht da drauf. Was genau das bedeuten soll weiß ich auch nicht, es wird einem ja nichts erklärt. Hauptsache Pillen verschreiben und wieder wegschicken. Kaum habe ich gesagt, dass ich die Venlafaxin nicht vertragen habe, kam sie mit dem nächsten Rezept an.
Und schizophren oder paranoid bin ich ganz sicher auch nicht. Ich höre weder Stimmen noch sehe ich Dinge die nicht da sind und Wahnvorstellungen habe ich auch keine.
Hmm ich soll das Quetiapin abends nehmen, kann schon sein, dass es zum Schlafen sein soll. Wie gesagt mir wird absolut nichts erklärt. Es hat angeblich kaum Nebenwirkungen, aber wenn ich mir den Beipackzettel schon wieder anschaue.. Naja ich glaube dazu brauch ich nichts sagen....
Achso die Therapie wird dadurch pausiert? Finde ja, dass es sinnvoller gewesen wäre, erstmal die Therapie überhaupt richtig anzufangen bevor schon wieder das nächste kommt.. Ich fühle mich nur noch überforder.

Danke euch, bin euch wirklich sehr dankbar dafür, dass ihr mir zuhört.
Immerhin hat es mein Freund langsam auch verstanden wie schlecht es mir geht und versucht besser für mich da zu sein.

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 17 Oktober 2016, 19:55:55
Hey meine liebe Lostsoul.

Natürlich kannst du mit mir "Reden". Das ist auch gut. Auch für mich. Ich freue mich ja, wenn ich dir helfen kann.

Lass dich von der Psychiaterin nicht unterkriegen. Die kann einfach nix Anderes als Medis aufschreiben und dich weiter verweisen. Pillendoktor halt.
Wenn du es nicht nehmen willst, nimmst du es nicht.  Du bist nur krank, nicht Unmündig. Das heißt du darfst selbst über dich bestimmen.
Sicherlich würde es dir gut tun besser zu schlafen. Daher ist es vielleicht einen Versuch wert.
Und die Tagesklinik könnte dir auch gut tun. Dir geht ja in der Therapie dadurch nichts verloren. Ruf doch erstmal bei der Tagesklinik an. Vielleicht ist da eh eine Wartezeit.
Und wenn du meinst, das ist jetzt nicht das Richtige. Dann ist es so. Ich würde es mit dem Therapeuten besprechen. Mal sehen, was er meint.

Das mit dem Fachabi hört sich doch sehr gut an! Klar hast du dann mehr Chancen. Und du hast Zeit gewonnen! Und die brauchst du zum gesund werden. Das kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen. Ich bin jetzt den 4. Monat zu Hause und immer noch nicht gesundet. Aber es ist besser geworden. Und ich würde ws. Diesen Text nicht schreiben, wenn ich weiter gemacht hätte. Ws. Hätte ich mich umgebracht. Also: Veränderung muss manchmal sein. Und dein Herz sagt dir doch was richtig ist ;-)

Schön, dass dein Freund endlich verständnisvoller ist! Sag ihm doch ruhig, wie gut dir das tut und dass du dich ja bemühst, dass es besser wird.

Und dass die Stimmung nun schlecht ist....Ja klar. Nach so stressigen Tagen! Aber es wird bestimmt wieder besser. Gönnen dir was Schönes und ruh dich etwas aus.
Ich war gestern auf einem kostenlosen Openair Konzert. Habe die Depression einfach mitgenommen, wo sie gerade eh nicht von mir weichen will. Und ich war am Ende froh, es gemacht zu haben. Besser als zu Hause Grübeln.

Einen schönen Abend!
Gruß Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 17 Oktober 2016, 20:02:46
Liebe VerloreneSeele,

schön, dass du dich wieder eingefunden hast. Hab dich vermisst.

Ganz ehrlich, für mich klingt das auch ziemlich absurd. Ich würde auch erst mal abwarten, ob die Therapie nicht doch etwas bringt. Bei Leuten die so extrem depressiv sind, dass sie sich nicht auf eine Therapie einlassen können ist es sicher sinnvoll erst einmal mit einer Tagesklinik anzufangen, aber das glaub' ich bei dir nicht...

Bei mir war es so, dass ich erst nach einigen Therapiestunden zusätzlich zum Psychiater geschickt wurde. Damals hatte ich aber echt Angst verrückt zu werden Schlafentzug kann einen Menschen in den Wahnsinn treiben - und damals kam ich praktisch überhaupt nicht mehr zur Ruhe.

Sertralin habe ich auch mal genommen. Positiv zu vermerken ist, dass es bei mir überhaupt keine Nebenwirkungen hatte. Dreimal darfst du raten, warum ich es dann nicht weiter genommen habe. :-)

Ich bin mir nicht sicher, ob ich heute abend noch mal an den Computer kann, deshalbwünsche ich euch beiden eine gute Nacht.

Viele Grüße vom Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 17 Oktober 2016, 20:27:24
Hallo ihr beiden...

Danke, das ist lieb von euch. Mir hilft es auf jeden Fall sehr mit jemanden zu schreiben, der meine Probleme versteht. Und ihr habt ja sicher auch schon genug Erfahrungen mit Psychiatern, Kliniken, usw...

@Junehoney: Ja so ist es leider. Pillendoktor trifft es sehr gut. Unterkriegen lasse ich mich nicht.. Nur denke ich mir eben auch immer, dass es ja Ärzte sind und irgendwoher müssen die ja ihr "Wissen" darüber was ich habe herhaben. Was würde es ihr bringen eine Diagnose zu erfinden? Aber naja, am Ende gehts wohl doch nur um Geld, so wie überall. Dass ich auch gleich zwei Medikamente von Anfang an nehmen sollte statt erstmal mit einem anzufangen finde ich auch sehr merkwürdig. Und keine weiteren Gespräche, es wurde kaum auf das was ich gesagt habe eingegangen. Das ich eine Therapie begonnen habe wollte sie so wie es mir vorkam gar nicht hören.

Für die Tagesklinik hab ich schon einen festen Termin bekommen. Also auf dem Zettel steht Verordnung von Krankenhausbehandlung und der 14.11.2016 um 08:30 als Termin. Wenn das schon fest ist muss ich also hin. Werde aber auf jeden Fall vorher erstmal hinschauen und mich beraten lassen und mir erstmal alles zeigen und erklären lassen, wie es dort überhaupt abläuft. Mit meinem Therapeuten werde ich auch erstmal darüber sprechen.

Ja das sehe ich genauso. Nun muss ich es nur noch schaffen, es meinem Umfeld zu erklären. Das wird wohl das schwierigste an der ganzen Sache. Bis es dann los geht, hätte ich bis nächstes Jahr August Zeit um wieder einigermaßen auf die Beine zu kommen. Und dann könnte ich mich wenigstens auch wieder auf etwas konzentrieren. Die letzten Monate konnte ich mich weder auf Arbeit noch in der Berufsschule auf irgend etwas konzentrieren und hab nichts mehr auf die Reihe bekommen.

Werde ich ihm sagen. Leider muss er nachher wieder auf Nachtschicht. Ich hasse es nachts alleine zu sein, das sind immer die schlimmsten Stunden am Tag...

Ich hoffe, dass es mir im Laufe der Woche besser geht. Werde auf jeden Fall auch versuchen etwas zu tun und nicht nur zu Hause rum zu sitzen. Da hast du wohl recht, manchmal sollte man einfach Dinge tun, auf die man eigentlich keine Lust hat, denn alles ist besser als auf dem Sofa zu sitzen und wieder nur nachzudenken..

@Fool: Habe euch auch vermisst hier und bin froh, endlich alles der letzten Tage loswerden zu können.

Ja so hatte ich es auch gedacht. Mein Therapeut meinte ja, ich hätte eine mittelschwere Depression. Und das hat er nach 50 Minuten Gespräch gesagt. Er meinte auch, wenn ich eine schwere Depression hätte, dann hätte ich es gar nicht geschafft mich früh um 7 anzuziehen und zu ihm zu gehen. Und hätte auch gar nicht die Kraft gehabt mir selbst einen Therapeuten zu suchen..
Meine Psychiaterin hat dagegen nach 10 Minuten Gespräch gesagt, ich hab eine schwere Depression und jetzt nach der zweiten 10-Minuten-Sitzung habe ich auch noch eine Persönlichkeitsstörung. Super oder? Die Krönung war ja, als sie mir unterstellen wollte, dass ich vielleicht eine Essstörung habe. Nur weil ich ziemlich schlank bin, dafür bin ich aber auch klein und jeder Arzt bisher hat gesagt mein Gewicht ist völlig normal. Und die will mir nun sagen, ich habe eine Essstörung. Dabei esse ich ständig, vorallem süßes und viel ungesundes, auch mal Burger und mache mir null Gedanken darüber ob ich dick werden könnte (würde sogar gern paar Kilo zunehmen. Aber hauptsache Menschen anhand ihrer Figur beurteilen.

Keine Ahnung warum du es nicht mehr genommen hast, kannst es mir ja aber verraten? ;)

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 17 Oktober 2016, 21:41:26
Hey.

Lostsoul:
Arzt heißt ja nicht gleich, dass er Ahnung hat. Im Gegenteil. Viele werden Arzt, weil das Ansehen mit sich bringt, weil man dann Macht hat und viel Geld verdient. Zudem haben die unter Umständen vor 10, 20 oder 30 Jahren studiert und sich nie richtig fortgebildet. Ihr Wissen kann demnach total veraltet sein. Und zum Beispiel, dass Psychotherapie wirkt, weiß man noch gar nicht so lange. Psychologie ist eine relativ junge Wissenschaft. Und die Fortbildungspunkte können sich Ärzte auch erschleichen. Es kann also sein, dass die Frau keine Ahnung hat.
Es kann aber auch sein, dass sie einfach ein Arsch ist und dich loswerden wollte. Das Wichtigste ist aber: das liegt nicht an dir! Sondern an ihr!
Und auch wenn du schon einen Termin hast für die Tagesklinik....Du MUSST gar nichts. Du bist der Patient, es geht um dich, also entscheidest du. Aber Mitte November ist ja noch was hin. Da hast du genug Zeit zu überlegen, dich von deinem Therapeuten beraten zu lassen und dann zu entscheiden.

Wegen dem Alleine sein heute Nacht. Ich bin auch nicht gerne alleine. Aber ich versuche dann Dinge zu tun, die ich sonst nicht mache bzw. für die ich mir sonst nicht so viel Zeit nehme. Zum Beispiel Baden, Nägel lackieren, Lesen....Also vielleicht kannst du es dir schön machen.

So. Ich gehe gleich auch ins Bett....Muss früh raus und habe einen anstrengenden Tag vor mir. Drückt mir die Daumen, dass ich das Alles schaffe.

Gute Nacht!
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 17 Oktober 2016, 22:23:07
Gut, da hast du auch wieder Recht. Schon traurig, wer heute alles Arzt werden kann. Ich lese mir ja oft vorher Bewertungen zu Ärzten im Internet durch und was da teilweise geschrieben wird, wie mit den Patienten umgegangen wird. Da kriegt man noch mehr Angst zum Arzt zu gehen. Aus Angst einfach abgefertigt und nicht ernst genommen zu werden. Leider gab es zu dieser Psychiaterin, bei der ich bin, keine Bewertungen im Internet und es war auch meine letzte Hoffnung, da alle anderen Wartezeiten von mehreren Monaten hatten und es mir so elend ging. Dass das dann so eiskalt ausgenutzt wird nur um an mir Geld zu verdienen macht mich noch mehr fertig. Ich bin ja bereit auch etwas auszuprobieren, hatte ich ja auch getan, die ersten Tabletten hab ich genommen, aber mir ging es so elend danach, dass ich das nicht mehr wollte. Aber mir dann mit einem NEUROLEPTIKUM zu kommen.. Ich versteh es nicht.

Klar bringt Psychotherapie etwas, umsonst sind die Therapieplätze ja nicht so begehrt. Ich sage mir ja immer, man muss die Ursache der Krankheit bekämpfen und nicht nur die Symptome. Ist ja im Endeffekt bei jeder anderen Krankheit auch so. Wenn ich eine Grippe habe, kann ich Medikamente einnehmen, die zum Beispiel mein Fieber senken. Aber Antibiotika muss ich trotzdem nehmen, um die Ursache, also den Erreger zu bekämpfen. Deswegen bin ich ja der Meinung, dass nur Tabletten bei einer Depression nicht heilen können. Klar kann es einem helfen, dass man wieder besser schlafen kann. Aber vor allem wenn die Ursachen in der Vergangenheit liegen muss das alles mal aufgearbeitet werden.. Wäre ja zu schön wenn man ein paar Pillen nehmen müsste und alles schlechte was einem passiert ist wäre vergessen. Und ob das mit dem chemischen Ungleichgewicht im Gehirn wirklich so stimmt, da sind sich die Wissenschaftler ja bis heute nicht einig.

Ich werde auf jeden Fall schon vorher mal in der Tagesklinik vorbei schauen und um ein Gespräch bitten. Ich kenne mich ja mit dieser Art von Therapie gar nicht aus, weiß nicht was auf mich zukommen würde. Hätte ja auch nie gedacht, dass es so schlimm um mich steht, dass ich in eine Klinik muss.. Zumindest hatte ich selbst nicht das Gefühl.

Ich werde noch ein bisschen Fernsehen.. Das lenkt etwas ab. Der Tag heute war ziemlich nervenaufreibend, da bin ich froh, dass ich jetzt nicht mehr allzu viel tun muss.

Ok dann wünsche ich dir eine gute Nacht, schlaf gut.
Drücke dir die Daumen für morgen, kannst ja dann berichten wie dein Tag war. :)

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 18 Oktober 2016, 04:00:31
Guten Morgen, meine Lieben,

ich werde mal versuchen etwas einigermaßen sinnvolles zu Papier bzw. auf den Bildschirm zu bringen, aber seht mir nach, wenn das nicht so wirklich klappt.
Ich hab auch nur noch knapp 20 min bis ich meinen Sohn wecken muss.

@LostSoul: Ich kann mich Junehoney nur anschließen. Dass du einen Termin hast, bedeutet gar nichts. Du kannst jederzeit absagen. Ganz blödes Beispiel aus meiner eigenen Erfahrung: Als ich 16 war geriet ich an einen Zahnarzt, der mir verklickerte, dass ich unbedingt und ganz dringend meine Weisheitszähne entfernen lassen müsse. Um Zeit zu sparen wollte er die Prozedur selbst durchführen. Vier noch nicht durchgebrochene Weisheitszähne in einem Aufwasch operativ entfernen, ambulant... Eine Schulfreundin von mir war für so eine Aktion eine Woche ins Krankenhaus gegangen! Als ich das hörte bekam ich eiskalte Füße und cancelte den Termin. Nun, die Weisheit habe ich zwar noch nicht, aber die dazugehörigen Zähne habe ich immer noch. :-)

Der beste Beweis für die Wirksamkeit von Psychotherapie ist, dass die Krankenkassen sie ziemlich problemlos übernehmen. ;-)

Ach so, das Sertralin. Bei mir zeigte es genauso viel Wirkung wie Smarties. Wobei... wenn ich so darüber nachdenke. Smarties hätten meine Stimmung wahrscheinlich effektiver gehoben.
Es ist aber scheinbar gar nicht so ungewöhnlich zwei Medikamente gleichzeitig zu nehmen. Ich hab mit dem Sertralin auch noch irgendetwas bekommen. Wie hieß das doch gleich??? Das eine sollte den Antrieb verbessern, das andere mich schlafen lassen. Geholfen hat keines von beiden.

Tipp: Bei Psychiatern sind Termine leichter zu bekommen. Du kannst also jederzeit wechseln. Fehldiagnosen sind ja leider nicht selten. Schönes Beispiel, welches mich damals in absolute Existenzangst gestürzt hat: Bei mir hat eine Hausärztin während des Referendariats Multiple Sklerose diagnostiziert. Abgesehen davon, dass das eine Scheiß-Krankheit ist, stellt sie eines der wenigen Ausschlußkritierien da. Lehrer + MS = kein Lehrer! Wenn man Glück hat, bekommt man noch befristete Aushilfsjobs, aber damit hat sich's.
Nur zur Beruhigung: Dass ich mich gestern kaum mehr rühren konnte, hat garantiert nichts mit MS zu tun sondern mit MK. Muskelkater.
Anmerkung: es ist nahezu unmöglich den Verdacht auf MS zu entkräften. Ein Indiz könnte allerdings sein, dass ich keinerlei Symptome aufweise und das seit mittlerweile 15 Jahren.

So, jetzt muss ich aber den schlafenden Riesen wecken.
Bis später!
Fool

Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 18 Oktober 2016, 05:34:11
Noch einmal einen wunderschönen guten Morgen!

Da bin ich wieder. So, das wäre geschafft! Mein Großer dürfte mittlerweile in der Backstube stehen.

Warum sollten manche Ärzte aus der Luft gegriffene Diagnosen stellen? Diese Frage habe ich mir schon oft gestellt. Geldgier? Profilierungssucht? Machtmissbrauch? Schlicht und ergreifend Dummheit???
Ich weiß es nicht. Tatsache ist aber, dass es so etwas gibt. Ich hatte ja in meinem letzten Beitrag bereits erwähnt, dass ich die Diagnose MS bekommen hatte. Damals war ich so bescheuert, dass ich die Rechnungen bei der Beihilfe eingereicht habe (war damals Beamter auf Wiederruf und dementsprechend privat versichert). Auf den Rechnungen stand natürlich die Diagnose. Dass ich natürlich bei diversen Spezialisten war, die mir alle bescheinigten, dass sie diese Verdachtsdiagnose nicht gestellt hätten, war völlig egal. Keiner gab mir einen "Persilschein" der erklärt hätte, dass ich nie MS bekommen würde.
Wenn man also genau darüber nachdenkt ist es die Schuld meiner damaligen Hausärztin, dass ich mittlerweile in meinem "irren Privatknast" gelandet bin. 10 Jahre Bangen und Hoffen, dass man auch in Zukunft irgendwo ein paar Stunden unterrichten darf ... irgendwann hält man das nicht mehr aus.

"Lustige" Anmerkung am Rande: Natürlich habe ich mir danach geschworen nie wieder zu dieser genialen Ärztin zu gehen, aber die Sache hatte ein Nachspiel. Jahre später brauchte ich eine AU - mein Hausarzt war im Urlaub und die Vertretung hatte ... genau!
Ich hatte eine einfache Magenverstimmung, etwas falsches gegessen. Diagnose (ohne weitere Tests nur nach Augenschein): "Sie sind schwanger." Und so warte ich seit bestimmt 12 Jahren darauf, dass das Kind endlich kommt. Selbst Elefantenschwangerschaften dauern nicht so lange!

LostSoul, wenn jemand beurteilen kann, ob es dir so schlecht geht, dass du in eine Klinik musst, dann bist das du. Kein anderer. Es ist deine Entscheidung. Vor einigen Monaten war ich selbst kurz davor, meine Therapeutin zu bitten, mich einzuweisen, aber das wäre ganz allein meine Entscheidung gewesen und unter den gegebenen Umständen durchaus vernünftig. Ich war damals so aggressiv, dass ich wirklich Angst vor mir selbst bekam. Kein besonders angenehmes Gefühl.
Sie hat mir dann geraten lieber das Mirtazapin abzusetzen. :-)
Und was soll ich sagen, sie hatte recht. Nach Beendigung der Medikation war ich sofort wieder der freundliche, harmlose Narr den ihr kennt.
Solange du nicht dich oder andere gefährdest, kann dich keiner gegen deinen Willen in eine Klinik zwingen.

Hat einer von Euch zufällig den Beitrag "In der Gutachterfalle" gesehen? War, glaube ich, 3Sat oder so. Vielleicht sollte man um Psychiater etc. doch lieber einen großen Bogen machen. Hilfe !!! Meine Ärztephobie kommt schon wieder durch. :-(

Jetzt bin ich schon wieder kurz davor Amok zu laufen. Nee, eigentlich nicht wirklich. Viel zu müde. Wie erwähnt hatten wir Wasser im Keller. Na und jetzt steht der gesamte Keller voller Industrietrockner. Der Lärm ist einfach unerträglich. Bin seit 2:00 wach und an Schlaf ist überhaupt nicht zu denken. Da hätte ich auch Nachtschicht machen können. :-((

Gehabt euch wohl!
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: nubis am 18 Oktober 2016, 08:14:05

Hallo LostSoul,

ich gebe zu, ihr schreibt mir hier zu viel, als dass ich alles mitlesen würde - schaue aber gelegentlich mal quer.
Dabei habe ich grade gelesen, dass du erzählst, du seist sehr schlank, obwohl du reichlich isst - auch
kalorienreiche Sachen.

Ist bei dir schon einmal die Schilddrüse untersucht worden?
Fehlfunktionen im Hormonhaushalt können auch Depressionen auslösen und/oder verstärken.
(http://www.forum-schilddruese.de/Schilddruese-News/News-Archiv.htm?ID=86#)

Sollte das noch nicht gemacht worden sein: ein Hormonscreening könnte sinnvoll sein und kann einfach vom Hausarzt veranlasst werden.
Ich habe schon gehört, dass manche meinen, das sei keine Kassenleistung und man müsse es selbst bezahlen - das ist bei begründetem Verdacht (und zB einer behandelten Depression) nicht der Fall.


Ich wünsche dir auf jeden Fall gute Besserung!
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 18 Oktober 2016, 08:27:08
Guten morgen allerseits.

Es ist etwas unfassbares passiert....Ich habe relativ schnell geschlafen und insgesamt 8 Stunden!! Das hatte ich das letzte Mal nur vor Erschöpfung nach der Trauma Sitzung. Ansonsten war ja 6 Stunden schon einen Freudenschrei wert.....Auch wenn ich es ja mit Freude nicht so habe.

Nubis: das ist eine gute Idee, die Schilddrüse überprüfen zu lassen. Kann wirklich auch daran liegen.

Lostsoul: ich kann mich Fool nur anschließen. Du entscheidest, was mit dir passiert. Und Ärzte sind eben doch keine Halbgötter in weiß ;-)
Als es mir vor 3 Monaten so schlecht ging und ich dauernd Suizidged. Und Pläne hatte. Da habe ich auch überlegt freiwillig in eine Klinik zu gehen. Habe es erst meiner Therapeutin auch nicht gesagt, weil ich damals wirklich ein Fall für eine Zwangseinweisung gewesen wäre. Und davor hatte ich Angst. Denn ich habe eine Ärzte und KH Phobie. Als ich es ihr später gebeichtet habe, meinte sie: "Ich glaube auch nicht, dass ihnen eine Klinik hilft, wenn sie da so viel Angst vor haben. Sie können mich anrufen, wenn es wieder kommt."

Aber eine Tagesklinik ist ja nur teilstationär. Also du bist da ca. 8-16Uhr, hast viele Therapien und darfst abends wieder nach Hause ;-)
Wer die moderne Medizin/Psychologie kennt, weiß: eigentlich verfolgt man heute nicht mehr das Konzept der Compliance (also der Patient folgt dem Rat des Arztes), sondern das Prinzip des informed consent (der Patient willigt freiwillig ein, weil er informiert ist und sich für die Behandlung entscheidet).
Denn nur dann, wenn DU das willst, kann die Behandlung wirken.

So. Ich hoffe nun etwas ausgeschlafener meine 3 Stunden Arbeit zu überstehen. Melde mich dann ws. Heute Nachmittag oder Abend.
Wünsche euch einen ruhigen (Fool ;-)) und angenehmen Tag!
LG Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 18 Oktober 2016, 11:25:41
Hello again!

Unfassbar! Ich habe es doch tatsächlich geschafft noch einmal eine Stunde zu schlafen. Fühle mich richtig fit und erholt. Pustekuchen! :-(

Das mit der Schilddrüse ist wirklich ein guter Gedanke. Das war so ziemlich das erste, was meine Therapeutin von mir wissen wollte. "Leider" hatte ich schon vor meinem "Zusammenbruch" in der Arbeit eine ziemliche Odyssee von Arzt zu Arzt hinter mir wegen psychosomatischen Beschwerden. Deshalb konnte ich sämtliche Werte von A-Z liefern, inklusive Vitaminmängeln etc. Habe mal gelesen ein Mangel an bestimmten Vitaminen des B-Komplexes könne auch depressionsähnliche Symptome auslösen. Pech gehabt: was meine Blutwerte anbelangt bin ich unheilbar gesund.
Also doch verrückt... Was will man auch von einem Narren anderes erwarten?! (Wenn ich mich richtig erinnere war das sogar Einstellungsvoraussetzung - sowohl in meinem alten Beruf als auch in meinem neuen Job.)

Noch mal zum Thema "nur" Fachabi. Ich würde das nicht abwerten, ganz im Gegenteil. Ich habe genug Leute mit der "Allgemeinen Hochschulreife" erlebt, die im normalen, alltäglichen Leben viel mehr Schwierigkeiten hatten als solche die "nur" Fachabitur hatten (oder "nur " einen Realschulabschluss). Am normalen Gymmi lernt man Gedichte in x-Sprachen zu interpretieren, aber der Text eines Mietvertrags wird den meisten Abiturienten ein Buch mit sieben Siegeln bleiben.
Und ganz ehrlich, wenn sich jemand nochmal aufrafft einen "höheren Bildungsgrad" zu erlangen, dann ist da allein schon eine hervorragende Leistung. Vielleicht würde es dir sogar Spaß machen, LostSoul. Probleme mit Mobbing dürftest du jedenfalls am Abendgymnasium nicht bekommen.

Übrigens fand und finde ich es immer noch schwierig mit meinen Eltern über das Thema Depression zu reden. Vor allem meine Mutter tut immer noch so als wäre mit mir alles in Ordnung. Ich trinke seit einem 1/2 Jahr keinen Alkohol mehr wegen der Medikamente (und vor allem wegen der Angst um meinen Job) trotzdem fragt sie mich immer wieder, ob ich ein Glas Wein mittrinken will. (Beim Essen gehört(e) der Wein in meiner Familie einfach dazu.) Dass ich selbst an meinem Geburtstag auf das nahezu obligatorische Glas Sekt verzichtet habe, nahm sie einfach nicht zur Kenntnis.

Wahrscheinlich ist irgendetwas mit ihren Hörgeräten kaputt. Wenn ich z.B. erzähle, dass ich zur Therapie gehe - sie hört es einfach nicht. :-P

Ist bei euch auch so ein bescheidenes Wetter? So richtig zum auf dem Sofa unter der Decke verkriechen. Wenn es nur nicht so verdammt laut hier drin wäre. :-O

Smarties auf Rezept. Das wäre eigentlich auch mal eine gute Idee...

Mit den besten Wünschen für jede Menge Sonnenschein im Herzen!
Fool

 
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 18 Oktober 2016, 11:29:42
Nachtrag: Ich glaub es schon wieder nicht! Ich kann es einfach nicht fassen!

Gerade habe ich ein Angebot bekommen: Lehrkraft für Englisch und Geschichte mit 1. und 2. Staatsexamen gesucht. Könnte sofort anfangen.
Einen winzig kleinen Haken hat die Sache allerdings. Die Schule ist nicht ganz in der Nähe. Müsste also wohl umziehen nach .... Peking!

Dann schon lieber mein persönlicher "Lieblingsknast."
LG Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 18 Oktober 2016, 13:12:09
Guten Morgen.

So ich hab es auch mal geschafft aufzustehen, was für eine Leistung... Dafür konnte ich heute Nacht mal erstaunlich gut schlafen, habe ganze 10 Stunden geschlafen und bin nur einmal aufgewacht. Das war schon lange nicht mehr der Fall.

@Fool: Naja wenn ich den Termin jetzt absagen würde, dann bekomme ich auch keine weitere Krankschreibung von der Psychiaterin. Sie hat mich ja regelrecht dazu gedrängt in die Tagesklinik zu gehen, weil eine ambulante Therapie ihrer Meinung nach nicht ausreicht. (Wohlgemerkt, nach 10 Minuten kann sie das beurteilen.) Und dann auch noch so gemeint, dass meine Behandlung bei ihr damit beendet ist, weil ich ja sobald mein Krankenschein ausläuft in die Tagesklinik gehe und die dann für mich verantwortlich sind. Ich werde mal selbst bei der Tagesklinik anrufen, dann sollen die sich erstmal ein Bild von mir machen und ich kann mir alles in Ruhe ansehen. Danach kann ich immer noch entscheiden, ob ich das will. Wie gesagt, ich wollte es schon erstmal ambulant versuchen, weiß ja nicht ob es etwas bringt wenn ich noch nicht mal richtig damit begonnen hab. Gegen Kliniken hab ich eh eine ziemliche Abneigung, der Aufenthalt damals in der Kinderpsychiatrie war der pure Horror...
Ach ja, das mit dem Zahnarzt ging mir genauso wie dir, nur damals war es der Kieferorthopäde, der der Meinung war die Weisheitszähne müssten unbedingt raus, weil ich in spätestens einem Jahr Probleme damit bekomme. Hab sie bis heute noch drin. I

Auch wieder wahr, würde es nichts bringen, dann würden die Kassen es wahrscheinlich nicht übernehmen. Da fällt mir gleich noch was ein, wie sieht es eigentlich mit Krankengeld aus? Bin ja jetzt wieder 4 Wochen krankgeschrieben, somit insgesamt 7 Wochen. Bekomme ich dann Post von der Krankenkasse? Oder muss ich mich selbst darum kümmern? Wird dann auch finanziell nicht gerade einfach werden mit so wenig Lohn...

Hmm, manche bekommen auch drei oder vier Medikamente. Letztens an der Anmeldung sollte eine Frau aufzählen, was sie alles bekommt. Insgesamt waren es glaube ich 15 Tabletten am Tag. Da kommt bei mir ja immer der Verdacht auf, dass solche Menschen nur ruhig gestellt werden sollen.
Ja so ist es bei mir auch, dass Sertralin soll den Antrieb verbessern und das Quetiapin soll ich zum schlafen nehmen. Warum dann aber ein Neuroleptikum, was eigentlich gegen Schizophrenie ist? Ich weiß nicht, aber ich fühle mich dann noch mehr krank als ich eh schon bin, wenn ich sowas zu mir nehme... Und Angst vor Veränderunge in meinem Gehirn hab ich sowieso, aber naja. Vielleicht probier ich es mal aus, von einer Einnahme wird nicht all zu viel passieren.

Das ist ja leider das Problem gewesen. Habe alle Psychiater in der Umgebung abtelefoniert und überall waren Wartezeiten von drei Monaten und mehr. Dort wo ich jetzt bin, war die einzige, die kurzfristig einen Termin für mich hatte. Deswegen ist schnell wechseln leider nicht möglich.
Oh man, da kriegt man ja noch mehr Angst, wenn man sowas hört. Um sowas wie MS zu diagnostizieren, müsste man erstmal einige Untersuchungen mit dir machen. Hat man das denn? Denn nur auf einen Verdacht heraus so eine Diagnose zu stellen ist schon eine Frechheit. Zumal man sich als Patient dann die ganze Zeit einen Kopf darüber macht. Nicht sehr förderlich wenn man eh schon an Depressionen leidet. Und dass dir diese Diagnose im Endeffekt die Zukunft versaut hat interessiert die Ärzte natürlich nicht. Die sind froh, dass sie an dir Geld verdienen können. Gibt sicher auch noch kompetente Ärzte, die wirklich auf ihre Patienten eingehen, meine Hausärztin ist zum Beispiel einer der wenigen Ärzte, denen ich wirklich vertraue und die sich auch Zeit für mich nimmt. Aber ich hab leider schon mehr schlechte als gute Erfahrungen mit Ärzten gemacht.
Haha, das ist ja auch genial, ohne Schwangerschaftstest behaupten du bist schwanger.. :D Sowas hab ich auch noch nie gehört.

Das Mirtazapin hatte ich auch mal. Ich hab es abgesetzt, weil ich nur noch wie ein Zombie durch die Gegend gelaufen bin, war total weggetreten von dem Zeug.. Aber ist doch gut, dass deine Therapeutin dir die Entscheidung, was du tust, selbst überlassen hat. Ich habe auch schon darüber nachgedacht, mich einweisen zu lassen. Nur denke ich mir dann, dass es mir nicht gut tut aus meinem gewohnten Umfeld rausgerissen zu werden. Deswegen hab ich mich immer wieder aufgerafft und weiter gemacht.

Habe den Beitrag nicht gesehen, aber gerade mal etwas dazu gelesen. Einfach nur gruselig, dass Gutachter über das Leben eines Menschen entscheiden und Menschenleben dadurch versauen.. Ich sollte echt nicht mehr soviele negative Dinge lesen, da bekommt man ja immer mehr und mehr Angst vor Ärzten.

Das mit dem Fachabi werde ich auf jeden Fall sobald es mir besser geht angehen. Bin vorher nie auf die Idee gekommen noch einen Schulabschluss nachzuholen. Hab mich immer nur für Ausbildungen beworben und nur Stellen bekommen, die mir überhaupt nicht zugesagt haben. Denn der Job muss ja irgendwo Spaß machen, was bringt einem alles Geld der Welt wenn man unglücklich ist..
Mobbing wird es denke ich überall geben. Selbst auf Arbeit, wo man denkt, man hat es mit Erwachsenen Menschen zu tun. Aber ich bin guter Dinge was das angeht, irgendwann muss auch ich mal Glück im Leben haben..

Vielleicht wollen Eltern es auch einfach nicht wahr haben, dass ihr Kind psychisch krank ist und wollen deswegen nichts davon hören? Ich weiß es nicht.. Irgendwann wird sich hoffentlich die Gelegenheit ergeben, ihnen zu sagen wie es mir wirklich geht..

@Nubis: Die Schilddrüse wurde bei mir schon überprüft, da ist alles in Ordnung. Meine Blutwerte auch, auch kein gefundener Mangel. Auch wenn ich es weitaus einfacher fände, wenn ich nur einen Vitaminmangel hätte statt einer Depression... Hormonscreening damit ist die Schilddrüse gemeint oder? Gibt es noch weitere organische Ursachen für eine Depression? Wäre ehrlich gesagt eine Erleichterung, wenn man die Ursache wüsste. Wobei ich eher denke, dass es viel mit meiner Vergangenheit zu tun hat, denn damit hat alles angefangen..

@Junehoney: Ich werde auch immer gefragt, ob ich Suizidgedanken habe. Habe natürlich ehrlich geantwortet, dass ich manchmal daran denke. Sobald Ärzte sowas hören, wollen sie einem gleich einliefern. Mein Therapeut hat dafür noch keine Notwendigkeit gesehen, es gehört ja in gewisser Weise zur Depression dazu solche Gedanken zu haben. Es ist ja auch nochmal ein Unterschied, ob man akut gefährdet ist oder nur hin und wieder daran denkt.
Habe auch Angst vor Kliniken. Allein schon die kalte Atmosphäre, da kann man sich gar nicht wohl fühlen und gesund werden. Und dann diese unsinnigen Regeln, dass einem das Handy weggenommen wird und man nicht Auto fahren darf, wenn man am Wochenende nach Hause darf.. Ist in der Tagesklinik übrigens auch so, ich müsste dann unterschreiben, dass ich kein Auto fahre, solange ich die Therapie in der Tagesklinik mache.
In deinem Fall hätte es wohl auch keinen Sinn, in eine Klinik zu gehen. Wenn du mehr Angst als alles andere hast würde es eher schlimmer werden als besser.

Hmm bei meiner Psychiaterin hab ich eher nicht das Gefühl, dass es danach geht, was der Patient will. Da wird versucht, mich zu Dingen zu überreden, die ich eigentlich gar nicht will und über die ich noch nicht mal richtig informiert werde. Würde ich mal mehr Informationen bekommen zu den Medikamenten und Therapieformen, dann würde ich vielleicht ganz anders darüber denken..

@Fool: Peking, nicht schlecht. ;) Wie kommt man denn an solche Job Angebote?
Das Wetter hier ist übrigens genauso mies hier, den ganzen Tag Regen. Da hat man wirklich auf gar nichts Lust. Ich muss dann später noch auf Arbeit anrufen, dass ich weitere 4 Wochen krankgeschrieben bin, mir graut es jetzt schon davor...

Wünsche euch einen schönen Tag.
Dir nicht allzu viel Lärm Fool.
Und Junehoney einen schönen Arbeitstag, die Zeit geht sicher schnell rum. :)

LG LostSoul


Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 18 Oktober 2016, 14:25:30
Liebe Irren, Normalos und andere Exoten,

tut das gut, sich mit anderen austauschen zu können!

Hmmm, komisch, das mit den Psychiatern. Hatte eigentlich nicht den Eindruck, dass es schwer sei, einen Termin zu bekommen. Könnte allerdings daran liegen, dass ich ausnahmsweise in den Genuss von Vitamin B kam. Wie erwähnt, waren meine Psychotherapeutin und die Psychiaterin im gleichen Krankenhaus tätig. :-)
Jetzt muss ich doch mal dumm fragen, LostSoul. Was für einen Psychotherapeuten hat du denn eigentlich? Psychologe oder Mediziner? Ich frag nur, wegen der AU. Musst du ja nicht unbedingt vom Psychiater bekommen. Könntest du ja auch z.B. vom Hausarzt erhalten.

Och, das mit der Diagnose Schwangerschaft ohne Test kann sogar ich als medizinischer Laie. Kommt halt drauf an in welchem Monat die Frau ist. ;-)
Bevor ihr euch wundert: Nein! Ich bin zwar nicht gerade unterernährt schlank, war aber garantiert auch damals nicht so fett, dass man mich für schwanger hätte halten können.

Wie ich nach Peking kommen soll? Keine Ahnung, wahrscheinlich mit dem Flugzeug. Spaß beiseite. Es ist mittlerweile mindestens 5 Jahre her, dass ich mich mal bei so einer Jobvermittlung im Internet angemeldet habe. Nie kam auch nur ein einziges Angebot - und nun gleich China! Ich bin entzückt! Oder verrückt? Bedrückt? Beglückt? Entrückt? Irgendetwas davon wird schon stimmen.

Bäh, mit dem dauerndem Brummen im Hintergrund ist es noch schwerer sich zu konzentrieren als sonst. Sollte vielleicht doch mal nach draußen gehen. Rasenmähen vielleicht. Böses (Lärm) mit Bösem (noch mehr Lärm) bekämpfen.

Schönen Nachmittag!
Fool

Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 18 Oktober 2016, 14:38:40
Hey meine lieben Leidensgenossen.

Nur ein kurzes Statement von mir. Ich lebe noch! Aber was eine Anstrengung....hab den ganzen Tag schon Herzrasen.
Aber die Arbeit ist wenigstens geschafft.

Nun sitze ich noch im Auto und schreibe Tagebuch und in 20 Minuten ist meine Therapiesitzung.

Haltet die Ohren steif.
Liebe Grüße
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 18 Oktober 2016, 16:09:25
Liebe Genossinnen und Genossen! (Sorry, aber Leidensgenossen gefällt mir nicht)

Na, das ist doch mal ein schönes Statement!

Hurra! Wir leben noch.

@Junehoney. Hoffe, du hattest eine angenehme Therapiesitzung. Ich bin selbst schon ziemlich gespannt auf meine nächste Stunde. Bin es ja gar nicht gewöhnt, dass ich jede Woche antanzen darf. Vielleicht hatte ich beim letzten Mal ja auch nur einen völlig falschen Eindruck.

@LostSoul. Vielleicht hast du recht und Eltern haben wirklich Schwierigkeiten so eine Krankheit zu akzeptieren. Mein Vater zeigt allerdings durchaus Verständnis - und er hat auch akzeptiert, dass es mir nicht hilft so überaus sinnvolle Vorschläge zu hören wie "Geh doch mal ein bisschen an die frische Luft." oder mein absoluter Favorit: "Denk POSITIV!" Da steckt nicht von ungefähr das Wort Po drin, das ist nämlich für'n A...ber ich bin ja eine Dame. :-))

Ist ja auch NUR die Psyche. Kein Beinbruch! Dumm nur, dass der nach wenigen Wochen ausgeheilt wäre; während Depressionen, wie wir ja wohl alle wissen, tödlich sein können. Das war für mich übrigens bis jetzt das aller-, aller-, allerschlimmste: zu akzeptieren, dass ich psychisch krank bin. Und ich stelle gerade fest, dass ich über diese Aussage immer noch stolpere.

Vielleicht sollte ich es aber doch mal mit der frischen Luft probieren. Rasenmähen ist zwar nicht, da das Grad noch patschnass ist, aber irgendwohin wo's ruhiger ist.

Mit solidarischen Grüßen! ;-)
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 18 Oktober 2016, 19:06:47
Guten Abend...

Ja, das tut wirklich gut, sich mit anderen "Irren" austauschen zu können. ;) Nein wirklich, wenn ich sehe, wie viele Beiträge hier schon entstanden sind, schon 253.. Kann man wirklich bald ein Buch damit füllen...

@Fool: Ja so ist es aber hier in der Gegend leider. Alle die ich angerufen habe, waren überfüllt. Und dann gab es noch welche, die im Internet durchweg schlechte Bewertungen hatten. Da versuch ich es gar nicht erst, das sind dann meist auch nur solche Pillendealer.
Also mein Psychotherapeut ist nur ein Therapeut, kein Mediziner. Er kann also keine Krankenscheine ausstellen und auch keine Medikamente verschreiben. Das kann nur meine Psychiaterin, zu der ich aber sicher nicht wieder gehen werde. Der nächste Termin, den ich damals hätte bekommen können ist in der ersten Novemberwoche. Kann man denn einfach so wechseln ohne dass die Krankenkasse Stress macht? Fühle mich bei der Psychiaterin wirklich sehr unwohl und komme mir unverstanden vor.

Also ich weiß ja nicht, wie das andere Ärzte machen, aber wenn ich dachte schwanger zu sein, wurde erstmal ein Test gemacht inklusive Ultraschall. Aber manche Ärzte können scheinbar hellsehen und wissen ohne Untersuchung was man hat. ;)

Vielleicht solltest du es als Chance sehen, nach Peking auszuwandern und ein komplett neues Leben anzufangen. :P Nee aber mal ernsthaft, bist du denn eigentlich auf der Suche nach einer anderen Stelle oder lässt du dieses "Irrenhaus" weiter über dich ergehen?
Ich habe es vorhin zumindest geschafft, auf Arbeit anzurufen. Zum Glück war nicht der Chef am Telefon. Aber diese Woche wird wohl noch das Gespräch in der Firma stattfinden. Hab jetzt schon Panik davor...

Ich war vorhin auch ein bisschen draußen, der Regen hatte aufgehört. Frische Luft tut schon immer ganz gut, man muss sich gar nicht großartig körperlich anstrengen, Hauptsache man ist draußen und kann einen freien Kopf bekommen. Auch wenn das nicht immer so leicht ist..

Naja man muss es auch mal so sehen, dass es die Eltern im Endeffekt nur gut meinen mit ihren wenig hilfreichen Ratschlägen. Sie verstehen einfach nicht, dass man durch eine Runde spazieren plötzlich geheilt ist und die Depression verschwindet. Es kann einem helfen, dass man etwas abschalten kann, aber geheilt ist man davon noch lange nicht..

@Junehoney: Hoffe deine Therapiesitzung ist gut verlaufen.. Kannst dann ja berichten wie es war.
Hoffe auch, dass ich bald eine Rückmeldung von meinem Therapeuten bekomme. Er wollte ja die Fragebögen auswerten und sich dann wegen einem neuen Termin bei mir melden.

LG LostSoul


Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 18 Oktober 2016, 19:37:10
Hey ihr Lieben.

Oh Mann oh Mann....Ich bin so durch. Totale Verwirrung heute. Und das, obwohl ich gut geschlafen habe.

Die Therapiesitzung war der Horror. Wie schafft es meine Therapeutin innerhalb von 50 Minuten mich so fertig zu machen!? Habe total viel geheult. Über meine Selbstzweifel und Selbstvorwürfe wegen zerbrochenen Freundschaften und wegen meinem Bruder (er ist letztes Jahr am 29.10. ganz plötzlich gestorben), das heißt der Todestag rückt näher. Alleine schaffe ich gar nicht darüber zu weinen. Aber meine Therapeutin stellt dann so besondere Fragen und ich breche total ab. Sie meint, weil es mir so schlecht geht, machen wir nun wieder 2 Termine die Woche. Ich glaube sie hat Angst, ich werde wieder suizidal. Denn das bietet sie mir erst an, seit sie davon weiß, dass ich vor 3 Monaten kurz davor war....naja....Vielleicht ist es ja auch ganz gut mal an die ganzen Gefühle ran zu gehen. Ich habe das irgendwie verdrängt und den Eindruck noch gar nicht realisiert zu haben, dass er tot ist.

Jedenfalls war ich nach der Sitzung einfach nur platt und habe Kopfschmerzen. Also Gefühle sind anstrengend. Naja, Gefühlsleere war irgendwie noch schlimmer. Es ist auch gut mal was zu spüren. Habe mich die letzten Monate ja schon fast tot gefühlt, so leer wie ich mich gefühlt habe. Daher entstand dann auch manchmal die Idee, wenn ich eh Gefühlstot bin, kann ich mich ja gleich umbringen.

Meine Th. hat jedenfalls nochmal betont, wie gut sie das findet, dass ich mich hier austausche. Sie meint, das wäre die beste Medizin. Denn nur wer so etwas durchgemacht hat oder macht, habe die ausreichende Sensibilität das zu verstehen. Wegen meinen Freunden meint sie, dass sich halt in Krisen die Spreu vom Weizen trennt. Recht hat sie. Aber es ist irgendwie schlechtes Timing, wenn man dringend Freunde braucht und über die Hälfte sich dann als unbrauchbar rausstellt. Zumal ich mich auf meine alten Freunde verlassen habe, und neuere Freundschaften nicht ausreichend geknüpft habe. War in den letzten Jahren einfach zu gestresst dafür. Da reichte die Energie so gerade noch für die Familie und nicht mehr für neue Freunde. Daher habe ich viele Bekannte, von denen sich 2 nun als Freunde qualifiziert haben. Dafür habe ich 3 verloren.
Meine Therapeutin meinte, das sei doch klar, dass ich dafür keine Zeit hatte bei dem ganzen Mist die letzten Jahre. Da habe ich etwas gegrinst und ihr von Fools Spruch mit dem Schwerlaster erzählt. Das Bild findet sie super! ;-)

Lostsoul: natürlich darfst du den Arzt wechseln....Die KK interessiert das nicht. Du hast freie Arztwahl ;-)

Fool: in NRW werden total viele Vertetungslehrer gesucht. Auf dem Verena-Portal. Mein Mann hat darüber seine neue Stelle gefunden. Möchtest du denn wieder als Lehrer arbeiten?

Zum Thema Eltern: Meine Eltern haben auch wenig Verständnis für meine Depression. Wenn man der Hoffnungsträger der Familie ist, dann ist es halt schwer zu akzeptieren, dass der Nachwuchs doch missraten ist.
Wobei sie sind schon recht unterschiedlich (sind eh geschieden). Mein Vater ist ein Narzisst. Sieht also nur sich selbst und seine Probleme. Von ihm gab's nur Vorwürfe, was ich mir einbilden würde nicht mehr arbeiten zu gehen. Daher rede ich mit ihm gar nicht darüber.
Meine Mum ist lieb und nett zu mir. Aber ignoriert es weitgehend. Ich glaube es ist zu hart für sie. Sie weiß ja wo das hinführen kann. Denn meine älteren Brüder waren ja beide schwer krank, der eine der Schizophrenie hatte ist ja erst letztes Jahr gestorben. Und  der Andere schwere, wiederkehrende Depressionen und der gibt ihr die Schuld dafür und hat daher Kontakt abgebrochen. Zudem noch bei mir der Verdacht auf Metastasen im Rücken diesen April. Das war also ein hartes Jahr für meine Mum.

So. Jetzt habe ich euch aber zu getextet.
Nun gehe ich zum Rehasport. Rücken schmerzt.
Bis später!
LG Junehoney 
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 18 Oktober 2016, 19:57:12
Guten Abend, hochgeschätzte Irre!

Wenn ich ehrlich bin, der Gedanke wieder in meinen Traumjob zurückzukehren? Verlockend, aber total unrealistisch. Bin ja auch schon einige Zeit aus der Schule draußen. Glaube zwar nicht, dass sich allzu viel geändert hat - nur zur Erinnerung ich komme aus Bayern - aber ich habe mir sagen lassen, es soll da in manchen Klassenzimmern jetzt so komische Dinger geben. Komm-puter, oder so ähnlich. Keine Ahnung was das soll. Bin eigentlich kein so großer Freund von Truthähnen. Aber Haustiere sollen ja gut sein für Kinder. Vielleicht deswegen???

Chinesisches Essen mag ich auch nicht besonders. Nicht mehr. :-(
Wir erinnern uns, als meine "Schwangerschaft" diagnostiziert wurde, hatte ich...? Richtig, etwas Falsches gegessen. :-P Bäh!!!

Spaß beiseite. Das mit den Medikamenten verstehe ich so einigermaßen. Obwohl du die ja sowieso nicht nehmen willst. Aber wegen der AU könntest du doch deinen Hausarzt bemühen? Oder nicht? Zur Not könnte der dir ja auch etwas verschreiben. Meine hat allerdings gesagt, sie würde mir das Zeug nur verschreiben, wenn ich einen Arztbrief vorlege, dass ich die Dinger schon mal bekommen habe.
Ganz blöd gefragt. Hast du deine Psychiaterin eigentlich mal auf ihr Verhalten angesprochen? Ich weiß nicht, ob ich das fertig gebracht hätte, aber es wäre möglicherweise sinnvoll.

Ob es beim Wechseln Probleme gibt kann ich dir leider nicht sagen, aber ich habe festgestellt, dass die Telefonhotline meiner Krankenkasse bei solchen Fragen echt hilfreich ist. Meistens konnten die mir meine Fragen sofort beantworten, oder ich hatte die Antwort spätestens zwei Tage später im Briefkasten.

Das mit dem Spaziergang habe ich nicht geschafft. Blöd, aber einfach so rauszugehen ohne das mit irgendwelchen Arbeiten zu verbinden, dazu kann ich mich nur sehr schwer aufraffen. Habe dann also doch den Rasen gemäht. Bei den Nachbarn gleich mit. Jetzt bin ich einigermaßen müde. Wäre ja toll, wenn ich zur Abwechslung mal schlafen könnte.

Schönen Abend!
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 18 Oktober 2016, 20:10:31
Hallo, liebe Mitstreiter!

@Junehoney, das klingt aber wirklich hart. Aber wahrscheinlich muss das alles mal raus. Meine Oma, eine sehr weise Frau, hat immer gesagt, dass es wehtun muss, wenn es helfen soll. (Ich glaube zwar, dass sie mehr an Massagen oder ähnliches dachte, aber wer weiß?) Ich glaube jedenfalls nicht, dass dir das deine Therapeutin "antun" würde, wenn sie nicht gute Gründe hätte.

Da mit der Gefühlsleere kann ich im Augenblick viel besser nachvollziehen. Offensichtlich bin ich noch nicht so weit wie du. Als mich meine Therapeutin einmal gefragt hat, was ich denn brauchen würde, kam mir relativ schnell der Gedanke: Tränen. Ich würde was dafür tun, etwas fühlen zu können. So gesehen ist es vielleicht ganz gut, dass mir schon wieder die Schulter vor Überanstrengung weh tut. "Der Schmerz zeigt mir, dass ich am Leben bin." (Keine Ahnung woher dieses Zitat stammt.)

Junehoney, ich glaube, deine Rechnung stimmt nicht so ganz. Vielleicht habe ich im Laufe der Zeit meine eigenen Ansprüche einfach zu weit heruntergeschraubt, aber ich würde euch beide durchaus als Freunde bezeichnen. Eine sehr spezielle Art von Freunden, möglicherweise, aber zumindest garantiert keine Schönwetterfreunde.

Immer daran denken: Bange machen gilt nicht! :-)
In diesem Sinne lasst euch nicht unterkriegen! Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 18 Oktober 2016, 21:14:47
Hallo ihr Lieben...

@Junehoney: Ohje, klingt wirklich nicht gut.. Das mit deinem Bruder tut mir leid. Aber kann dich sehr gut verstehen. Ich muss schon anfangen zu heulen wenn ich nur über meine zerbrochenen Freundschaften und andere schmerzhafte Verluste nachdenke ohne darüber zu reden. Habe bisher auch mit niemandem so wirklich darüber gesprochen. Ich denke aber, dass es gut ist wenn du deine Gefühle raus lässt. Nichts ist schlimmer als alles in sich hinein zu fressen. Und um solche Dinge zu verarbeiten ist es leider notwendig damit konfrontiert zu werden, auch wenn es sehr hart ist und weh tut. Ich habe auch einige Dinge verdrängt, die dann irgendwann trotzdem wieder hoch kommen. Und dann kommt der Punkt, an dem man merkt, dass man etwas dagegen tun muss. Aber es wird besser werden, da bin ich mir sicher. Wünsche dir auf jeden Fall alles Gute und viel Kraft für deine weiteren Sitzungen.

Es ist auf jeden Fall besser, wenn man noch Gefühle hat und diese auch zeigen kann. Zeitweise hatte ich auch solche Phasen, in denen mir alles nur noch egal war. Ich konnte weder traurig sein noch mich freuen. Und das war weitaus schlimmer.. Auch wenn ich es hasse manchmal aus dem nichts und ohne ersichtlichen Grund heulen zu müssen, aber es ist allemal angenehmer als gefühlstot zu sein.

Da kann ich deiner Therapeutin auch nur Recht geben. Gerade jetzt wo man krank ist und wirklich Freunde braucht, die einen unterstützen, merkt man wer wirklich ein wahrer Freund ist. Viel bleibt da leider nicht übrig. Bei mir ist kein einziger übrig geblieben bis auf meinen Partner. Das macht mich immer noch sehr fertig und ich weiß nicht wirklich wie ich damit umgehen soll. Ich frage mich immer: Bin ich wirklich so ein schlechter Mensch, dass man mit mir nichts zu tun haben will? Es tut einfach nur weh...
Aber umso mehr tut es mir gut hier im Forum Leute gefunden zu haben, die ähnliche Probleme haben, mit denen man sich austauschen kann. Und du hast Recht, Menschen die selbst an so einer Krankheit leiden wissen viel besser mit anderen umzugehen als Außenstehende, die es einfach nicht nachvollziehen können.

Das mit den Vorwürfen kenne ich. Meine Eltern wollen auch unbedingt, dass ich meine Ausbildung zu Ende bringe. Ob ich nervlich am Ende bin fragt da niemand. Und ich habe es ihnen schon erzählt, dass ich unter Depressionen leide, bin zwar nicht ins Detail gegangen, aber sie wissen davon. Wahrscheinlich muss ich wirklich mal ein bisschen "rumjammern", damit sie es verstehen. Vorhin habe ich mit meiner Mutter telefoniert und ihr das mit der Tagesklinik erzählt. Da meinte sie nur, dass meine Psychiaterin ja spinnt und ich eine Klinik nicht nötig habe. Na vielen dank auch, was soll man dazu noch sagen...
Was dein Vater da von sich gibt ist ja auch sehr hilfreich bei einer Depression. Manchmal frage ich mich, ob die Leute sich überhaupt mal darüber informieren, was es bedeutet eine Depression zu haben.. Dass es bei euch in der Familie schon viele psychische Krankheiten gab und gibt ist natürlich hart für die Eltern, aber hält man nicht immer zu seinen Kindern, egal was ist? Ich würde es zumindest so machen, hätte ich ein Kind...

@Fool: Auch wenn es für dich unrealistisch erscheint sollte man seine Träume doch nie aufgeben oder? Man sollte niemals nie sagen, schließlich weiß man nie was das Leben noch zu bieten hat. Wenn du natürlich mit deinem jetzigen Job einigermaßen zufrieden wärst, dann würde ja nichts dagegen sprechen dort zu bleiben. Weiß es ja nicht wie schlimm die Zustände sind.

Naja was heißt nicht nehmen wollen. Ich würde schon gerne mal wieder ordentlich schlafen können und mir weniger Gedanken machen. Aber ich hab einfach keine Lust mein Leben lang Medikamente zu nehmen nur um die Symptome der Depression zu unterdrücken. Und meine Psychiaterin hat wortwörtlich gesagt, dass es darauf hinaus läuft, dass man solche Tabletten sein Leben lang nehmen muss.. Gesund kann das sicher nicht sein. Ja eine Krankschreibung würde ich sicher auch von meiner Hausärztin bekommen, aber darüber mach ich mir dann Gedanken wenn es soweit ist.
Nein habe sie nicht darauf angesprochen. Habe zwar gesagt, dass es mir lieber wäre erstmal die ambulante Therapie zu beginnen und ich es ohne Medikamente versuchen will, aber sie ist nicht darauf eingegangen. Man traut sich auch nicht wirklich dem Arzt auf sein Verhalten anzusprechen, auch wenn es das einzig richtige wäre.

Ok na ich denke mal, dass es kein Problem gibt mit dem Wechsel. Den Hausarzt hab ich auch schon mehrmals gewechselt, da hat bisher niemand etwas gesagt. Zur Not frag ich eben nochmal bei der Krankenkasse.

Bei mir ist es eher umgekehrt. Kann mich eher dazu aufraffen, einfach so ohne Grund rauszugehen. Dafür fällt es mir umso schwerer draußen irgendwelche Arbeiten zu erledigen. Wir wohnen ja auch in einer Mietwohnung mit 3 Mietparteien. Einen Garten haben wir auch. Also genug zu tun wäre auf jeden Fall.. Allein wenn ich mir das Treppenhaus ansehe, was ewig nicht mehr sauber gemacht wurde...

Ich würde übrigens auch sagen, dass man im Internet durchaus auch Freundschaften schließen kann, gerade wenn man soviel persönliches miteinander schreibt. Ich denke, sowas kann sich zu einer guten Freundschaft entwickeln. :)
Wenn wir alle in der selben Stadt wohnen würden, würden wir uns bestimmt super verstehen, aber leider ist es ja oft so, dass man am anderen Ende von Deutschland wohnt und so nur der Kontakt über Internet bleibt.

Liebe Grüße,
LostSoul

Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 18 Oktober 2016, 21:43:49
Hey liebe Mitstreiter.

Danke, dass ihr mir Mut macht! Bin echt froh euch zu haben. Und tatsächlich ist es ja wie eine Freundschaft. Selbst meine konservative Mutter hat sogar übers Internet Ihren Freund kennengelernt. Also sogar Verlieben geht ja offensichtlich ;-)
Ich merke das auch bei der einen Bekannten, jetzt vielleicht Freundin, dass der Austausch mit Leidensgenossen einfacher ist. Sie erschreckt sich nicht, wenn ich sage, wie schlecht es mir geht und findet meine Gedanken auch nicht lächerlich. Sie kennt es selbst. Und weiß, wie sich das anfühlt. Leider hat sie nicht so viel Zeit. Aber immerhin habe ich sie.

Ja, vielleicht muss es wehtun. Ich glaube auch nicht, dass meine Therapeutin sadistisch ist. Sie findet es wichtig Gefühle zu spüren, weil sie meint, dass sie dadurch verarbeitet werden.
Difficult roads often lead to beautiful destinations.
Ein Spruch, den ich letztens gelesen habe. Ich hoffe, dass ist was wahres dran.

Ja, Fool: Da kann ich mich noch gut dran erinnern, wie sich das anfühlt, wenn man sich Tränen wünscht! Aber das hat bei mir auch lange gedauert bzw. die letzten 2 Jahre war ich leer und abgestumpft. Dann, ganz am Anfang der Therapie war ich so erschöpft und gleichzeitig erleichtert Hilfe zu bekommen, dass ich 5 Sitzungen lang durchgeheult habe. Danach aber kam die richtig fiese Leere mit den Suizidgedanken. Und jetzt nach weiteren 3 Monaten kommen mal wieder Tränen. Jedenfalls, wenn meine Therapeutin nachhilft ;-)

Rausgehen: Ja, das mache ich auch nur mit Hund. Traue mich eh nicht alleine. Seit einer Morddrohung und monatelanger Verfolgung vor 15 Jahren, habe ich so viel Angst draußen, dass es nicht ohne Hund geht. Und so habe ich wenigstens einen Grund. Denn der Grund scheißt mir sonst auf den Teppich :-D

Lostsoul: vielleicht wäre für dich auch eine Selbsthilfegruppe aus Fleisch und Blut ganz hilfreich!? Da könntest du neue Freunde finden. Und diesmal welche, die genauso krank sind wie du und dir nicht vorwerfen können, du bist Ihnen zu schwierig. ;-)
Ich wünsche dir sehr, dass du mal positive Erfahrungen machst! Ich kenne das ja! Ich habe auch bei jedem Kontakt Angst abgelehnt und verlassen zu werden. Aber wie meine Therapeutin so schön sagt: "Und trotzdem ist Kontakt so wichtig, dass Sie es versuchen müssen! Menschen brauchen Menschen!"

Jetzt bin ich fertig! Ich hoffe ihr habt alle eine gute Nacht!
Schlaft gut! Bis morgen.
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 18 Oktober 2016, 21:44:36
Dear Friends!

Wie kann eine Krankheit die angeblich so viele Leute irgendwann im Laufe des Lebens betrifft eigentlich so verdammt schwer zu verstehen sein??? Ich kapier's einfach nicht. Bin halt doch nur ein dummer Narr. Bin ja nur froh, dass es da draußen eben doch Menschen gibt, die wissen, was Depression heißt. Sonst würde ich noch annehmen ich sei total verrückt.

Nee, lass mal, LostSoul. Ich glaube nicht mehr daran irgendwann wieder als Lehrer arbeiten zu können. Dabei hatte ich mich als solcher auf meinen jetzigen Job beworben. Hier arbeiten nämlich alle möglichen Leute, von Ärzten über Handwerker, Seelsorgern bis hin zu Lehrern. Na ja, und dann gibt es noch das gewöhnliche Fußvolk, Handlanger wie mich, die das Ganze irgendwie zusammen halten.

Das mit dem nichts fühlen finde ich manchmal, ehrlich gesagt, gar nicht so schlecht. Immerhin kann ich meist noch lachen. Auf die negativen Gefühle könnte ich echt verzichten, aber die Freude fehlt halt auch. Wobei nur dauernd Freude ginge wahrscheinlich gar nicht. Vielleicht habe ich die Gefühle in mir so lange unterdrückt, dass ich tatsächlich vergessen habe, wo ich sie versteckt habe.
So richtig bescheiden finde ich das mit dem Schlafen. Das wäre der Hauptgrund für mich mir selbst etwas anzutun. Endlich Ruhe. Ewiger Schlaf.
Brrrrr. !!! Bräuchte mal dringend jemand, der mir den Kopf zurechtschüttelt! Freiwillige vor!

Wenn man mal darüber nachdenkt ist es eigentlich ganz einfach. Wenn man je geliebt hat, sei es einen Bruder, einen Partner oder einen Freund, dann weiß man, wie unendlich schmerzhaft so ein Verlust sein kann. Kein Wunder, wenn dann die Psyche dicht macht. Deswegen habe ich bei aller Vorfreude (was für ein Genuss, sich mal selbst in den Mittelpunkt stellen zu dürfen) auch immer ein Stückweit Panik vor den Therapiesitzungen. Ich habe eine Heidenangst, dass es meiner Thera auch mal gelingt, den Panzer zu knacken.

Ja, komisch, dass mit der Arbeit. Wenn ich "Dienst" habe, gibt es einfach keine Wahl, dann muss ich funktionieren, mich aufraffen und tun was nötig ist. Habe ich frei ist es unendlich viel schwerer mich für irgendetwas zu motivieren. Wahrscheinlich schufte ich deshalb auch lieber bis zum Umfallen im Garten, statt dass ich mir mal einen erholsamen Spaziergang gönne.
Verzweifelndes Kopfschütteln.

Gute Nacht euch allen!
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 18 Oktober 2016, 22:17:59
Bin auch froh euch zu haben! Und nur weil man sich nicht sehen kann, heißt es ja nicht, dass keine Freundschaft entstehen kann. Ich hatte auch mal eine sehr gute Freundin, die ich übers Internet kennengelernt habe. Ging über vier Jahre. Irgendwann hatte sie einen Freund, der ihr den Umgang mit mir ausgeredet hat, weil die Freundschaft ihr angeblich nicht gut tut. Dann von heute auf morgen Kontaktabbruch, bis heute keine Erklärung bekommen. Ja sowas tut weh...
Ach hör mir auf mit verlieben, hatte auch mal so eine Internetbekanntschaft. Der sah dann seltsamerweise im echten Leben komplett anders aus, als auf Bildern. Im Nachhinein hat sich herausgestellt, dass er mich bei allem was wir vorher geschrieben hatten nur angelogen hat, nur damit ich mich mit ihm treffe. Nie wieder. Aber wenn deine Mutter so ihren Freund kennengelernt hat ist das doch schön. ;) Macht halt jeder andere Erfahrungen.

Tja so jemanden würde ich auch endlich gern mal kennenlernen. Jemand der nicht genervt davon rennt wenn ich von meinen Problemen erzähle. Ich mein mir gehts ja nicht 24h dauerhaft schlecht. Aber wenn man dann mal jemanden zum reden braucht und es wird sofort auf Abstand gegangen, dann frag ich mich was das für eine Freundschaft ist...

Ich hab ehrlich gesagt auch etwas Angst vor den nächsten Therapiesitzungen. Es geht ja auch viel um meine Vergangenheit und ich war immer froh, wenn ich mit niemanden darüber reden musste. Wenn ich nur daran denke, gehts mir richtig schlecht.. Aber andererseits muss ich es irgendwann mal verarbeiten, sonst bin ich in 10 Jahren immer noch nicht weiter als jetzt.
Bloß den Kopf nicht hängen lassen Junehoney, es kann nur besser werden.

Ohje, Morddrohung.. Du hast ja auch schon ganz schön was durch. Glaub ich würde mich gar nicht mehr raus trauen wenn mir sowas passiert wäre. Hab ja schon immer Angst wenn ich abends allein im Bett lieg das jemand bei uns einbricht. Und das obwohl noch nie etwas passiert ist. Ich hab auch komischerweise zu Hause im dunkeln mehr Angst als wenn ich draußen eine Runde spazieren gehen würde. Bin wahrscheinlich wirklich irre..

Das mit der Selbsthilfegruppe hab ich mir auch schon überlegt. Wie findet man heraus, welche es da in der Umgebung gibt? Habe schon mal nachgeguckt, aber nicht wirklich etwas gefunden. Oder muss man sich die Leute selbst suchen? Da wäre ja eigentlich auch die Tagesklinik nicht schlecht, sollte ich mich wirklich dazu entscheiden. Dort lernt man ja auch neue Leute kennen und eventuell entwickeln sich Freundschaften.
Ja, Kontakt ist wirklich wichtig, merke das ja selbst. Trotzdem hab ich Angst wieder abgelehnt zu werden. Wenn einem das ganze Leben lang immer wieder das selbe passiert, dass man plötzlich nichts mehr wert ist und die Freundschaft weggeworfen wird, da will man das nicht noch mal erleben müssen. Es soll ja auch Menschen geben, die sagen, dass sie niemanden brauchen außer sich selbst. Aber kann man so wirklich glücklich sein? Kann es mir immer nicht vorstellen.

@Fool: Das ist eine gute Frage. Wenn man eine Erkältung hat versteht es schließlich auch jeder. Ich hab eh das Gefühl, alles was die Psyche und nicht den Körper betrifft, wird nicht verstanden. Man kann es eben schwerer erklären. Allein die Tatsache, dass sich manche Depressive das nehmen müsste doch den Angehörigen zu denken geben, dass es nicht nur eine harmlose Krankheit ist oder nur eine Phase von schlechter Laune.

Und eine andere Stelle beim selben Arbeitgeber ist bei dir wohl nicht möglich? Aber solange es noch einigermaßen erträglich ist..

Ich würde auch gerne mal wieder einfach gar nichts mehr fühlen. Nicht dauerhaft, das macht einen noch mehr fertig. Aber wenigstens mal als Auszeit für ein paar Tage um sich von dieser ewigen Traurigkeit zu erholen. Lachen kann ich manchmal auch, aber leider immer weniger. Meistens ist es dann nur ein erzwungenes Lachen, gerade wenn man unter Leuten ist und man nicht zeigen will, dass es einem eigentlich schlecht geht. Ewiger Schlaf wäre wirklich schön, aber dann bitte ohne Alpträume. Nur denk mal dran wie verdammt langweilig es wäre nur noch zu schlafen. Ab und zu hat das Leben doch noch schöne Dinge zu bieten, auch wenn man sie durch diese beschissene Krankheit oft nicht sieht.

Aber wäre es nicht gut, wenn deine Therapeutin es schafft deinen Panzer zu knacken? Das ist ja eigentlich das Ziel einer Therapie und erst wenn man sich öffnen kann, hat man auch die Chance irgendwann die Depression weitgehend loszuwerden. Aber so weit bin ich selbst noch lange nicht, es liegt noch ein weiter Weg vor mir..

Da kannst du dich glücklich schätzen, dass du es überhaupt noch auf Arbeit schaffst. Ich bin so erschöpft und fertig, dass zur Zeit gar nicht denkbar wäre wieder arbeiten zu gehen. :( Wünschte auch es wäre anders, aber es geht einfach nicht... Schon gar nicht 3 Schichten, ich würde wahrscheinlich irgendwann zusammenbrechen und in der Klinik landen wenn ich nicht die Notbremse gezogen hätte.. Ich bin eher so der Typ Mensch, der Entspannung dringend braucht um abschalten zu können..

Wünsche eine erholsame Nacht, schlaft gut. :)

LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 19 Oktober 2016, 05:33:20
Einen herrlichen Tag wünsche ich!
Es geht aufwärts! 2 ½ Stunden albtraumfreier Schlaf. Ich bin …. Nee, also was ich bin, kann ich echt nicht sagen. Hilfe!!!

Immerhin verdanke ich LostSoul das erste Lächeln des Tages. „Es kann nur besser werden.“ Danke. Das sind genau die Worte, die ich heute morgen brauche.

Ja, irgendwie komisch mit der Therapie. Am Anfang war das bei mir immer ein bisschen wie Zahnarzt. Man (ich) hat Angst hinzugehen, aber man weiß, dass es sein muss. Sonst hört der Schmerz nie auf. Danach ist man dann erleichtert. Und hat eine taube Lippe. :( Und, ja, ich bin mir sicher, dass meine Therapeutin es schaffen wird, „den Panzer zu knacken.“ Und ich habe eine Scheißangst davor, was dann zu Tage treten wird. Ich hatte und habe schon immer das Gefühl, dass in mir drin irgendwo etwas ganz Dunkles, Schwarzes verborgen ist. Etwas an dem man nicht rühren darf, an das man sich nicht erinnern darf.

Ist aber doch wirklich merkwürdig, was wir paar Leutchen schon alles so durchgemacht haben. Morddrohungen, Mobbing... Kein Wunder, wenn man da irre wird. Vielleicht sollte ich euch das gar nicht sagen, sonst denkt ihr noch ich sei ein gemeingefährlicher Psychopath. Ich wurde tatsächlich schon mal wegen Stalkings angezeigt. Nur weil ich wollte, dass eine meiner Sprachschülerinnen ihre Rechnung bei mir bezahlt und ich irgendwann eine Mahnung geschickt hatte. :-O
Ihr könnt euch nicht vorstellen mit wieviel Angst ich jeden Morgen zum Briefkasten ging um zu schauen, ob ein Brief von der Staatsanwaltschaft drin lag. Gott sei Dank wurden die Ermittlungen noch vor Eröffnung eines Verfahrens eingestellt.

„Es soll ja auch Menschen geben, die sagen, dass sie niemanden brauchen außer sich selbst. Aber kann man so wirklich glücklich sein?“ Nein, kann man nicht. Ich habe lange genug versucht mir das einzureden. Es geht nicht, führt aber ganz schnell in die Depression.

Meine Güte dieses Forum ist ja wirklich die reinste Therapie. Sonst hätte ich wahrscheinlich auch die Geschichte mit der Nachstellung (Stalking im Juristendeutsch) nicht erzählt. Meine Thera meint aber immer Ehrlichkeit sei wichtig. Finde ich im normalen Leben eigentlich nicht. Da ist es einfacher „gute Miene zum bösen Spiel zu machen.“

LostSoul: Andere Stelle? Eigentlich hab‘ ich das bereits. Da ich momentan keinen Schichtdienst machen kann, bin ich zur Zeit so eine Art Rezeptionistin. Da schiebe ich eine ziemlich ruhige Kugel, habe aber weit weniger „Kundenkontakt.“ Was jetzt irgendwie widersinnig klingt, aber die Kontakte sind viel kurzfristiger und oberflächiger. --- Ich weiß, es klingt verrückt, aber für mich ist es viel leichter mich durch 8 Stunden Dienst zu wurschteln als mich durch einen freien Tag quälen. Deswegen bin ich auch gar nicht so begeistert davon, dass ich dazu verdonnert wurde Überstunden abzubauen. Irgendwie ist das die protestantische Arbeitsethik oder was auch immer mir da eingebläut wurde (bin allerdings katholisch wie schon irgendwo erwähnt.): Arbeit ist Pflicht und die muss man erfüllen ohne wenn und aber. Deshalb lasse ich mich auch fast nie krankschreiben. Solange ich mich irgendwie auf den Beinen halten kann, kann ich auch arbeiten. (Bis ich dann zusammenklappe, was ja auch schon vorgekommen ist.) Ich hab’s sogar schon geschafft als Lehrerin mit einer massiven Kehlkopfentzündung in die Schule zu gehen. Durfte halt kein Wort reden, aber wozu gibt es Tafel und Kreide? ;-) Arbeite um zu leben. Oder doch „Lebe um zu arbeiten“?

„Ewiger Schlaf wäre wirklich schön, aber dann bitte ohne Alpträume.“ Genau die gleiche Aussage findet sich bei Hamlet, nur leicht anders formuliert. Nee, dann lieber doch erst mal weiter leben. Wie heißt es so schön? Better the devil you know … Oder doch lieber Sokrates? „Keiner kennt den Tod. Es weiß auch keiner ob er nicht das größte Geschenk an die Menschheit ist.“ Ich würde mal sagen, dass es noch so einige Jahre / Jahrzehnte Zeit hat das herauszufinden.

Ich wünsche euch, meine lieben Therapeutinnen, einen schönen Tag ;-) LG Fool
www.depressionsliga.de/unser-angebot/selbsthilfe-bei-depressionen/selbsthilfegruppen/gruppe-suchen.html
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 19 Oktober 2016, 08:14:04
Huhu.

Glückwunsch Fool zu 2.5 Std. Alptraumfreiheit!
Ich hab auch nicht gut geschlafen....Weiß gar nicht mehr wie das geht!

Therapie: na, klar....Hatte auch total Angst davor! Bzw. Es ist immer noch ein Annäherungs-Vermeidungs-Konflikt. Einerseits will ich es, also mich verändern, dafür sorgen, dass es mir besser geht, Verständnis und eine offenes Ohr haben. Aber andererseits habe ich Angst mich zu öffnen und unangenehme Dinge wieder zu erleben, Angst mich zu blamieren, Angst mich so zu zeigen wie ich wirklich bin und dann abgelehnt und verspottet zu werden.
Denn mich zeigen, wie ich wirklich bin, tue ich sonst fast nie. Zu grausige Abgründe in mir.

Lehrer sein, wäre auch nichts für mich. Dieser Alleinunterhalter vor 30 Schülern....oh je. Nein.
Mein Mann dagegen ist nun total glücklich. Er arbeitet allerdings auch nicht an einer normalen Schule, sondern in einem Förderwerk, wo behinderte, psychisch kranke und Straffällig gewordene Schüler eine spezielle Betreuung für das Erlangen einer Berufsausbildung bekommen. Er macht hauptsächlich Mathematik und Informatik mit denen. Und es sind immer maximal 12 Schüler auf einmal.
Er ist 34 und zum ersten Mal in seinem Leben einen Job der ihm Spaß macht. Und er hat schon viel durch. Ausbildung beim Arbeitsamt, Jobs in der Bußgeldstelle und im Büro, als Leiharbeiter, Studium und Arbeiten in der Gastronomie.

Fool: wie packt dein Pubertier sein Praktikum?
Und habt ihr wieder Frieden geschlossen?

Lostsoul: meldest du dich für die Schule an? Ich finde das super. Würde gerne noch mal zur Schule gehen.

Ich bin dann mal zur Werkstatt Winterreifen drauf machen lassen.
Bis später!
LG Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 19 Oktober 2016, 08:48:47
Hello again!

Pfui, Junehoney, da hast du aber ein ganz böses Thema angesprochen. Reifen müsste ich auch dringend wechseln lassen. Am besten vor dem Wochenende wenn ich wieder ins Bayerische Sibirien muss. (Und nein, ich meine nicht die Gegend rund um Hof.) Dazu müsste ich aber einen Termin ausmachen und dazu müsste ich ja zum Telefonhörer greifen. Hach! Ist das alles Anstrengend! :-o

Grausige Abgründe?! Na, das klingt aber spannend. Wäre wahrscheinlich auch ein guter Buchtitel. :-)
Wollte ich mich zeigen wie ich wirklich bin, müsste ich erst einmal wissen, wer oder was ich bin. Ich weiß nicht mal, ob das Dunkel in mir meine eigene Bosheit und Aggression ist, die ich mühsam unterdrücke, oder ob es schlimme Erlebnisse sind, die ich verdrängt habe. Alles was ich weiß ist, dass ich am Körper zahlreiche Narben habe deren Existenz ich mir nicht erklären kann.

Warum ist es eigentlich so schwierig ehrlich und offen zu sein? Zumindest in der Therapie müsste man sich ja eigentlich sicher sein können, dass man nicht abgelehnt und verspottet wird. Macht irgendwie alles keinen Sinn. Manchmal denke ich darüber nach, welche Themen ich gerne ansprechen würde, aber dann rede ich doch wieder über Dinge, die im Augenblick völlig belanglos sind, z.B. Alkohol und Suizid, bzw. ich mache meine üblichen Witze (am liebsten über A&S).
Dabei vertraue ich meiner Therapeutin vorbehaltlos. Normalerweise habe ich eine ganz gute Menschenkenntnis und bei ihr war ich mir schon beim ersten Telefongespräch (!!!) absolut sicher, dass wir gut zusammenarbeiten können würden. Als ich sie dann das erste Mal traf wusste ich, dass ich recht gehabt habe.
@LostSoul: Ich erinnere an meine Vision von Dir als gesund und fröhlich in ein paar Jahren. Da war und bin ich mir genauso gewiss!

Das Pubertier? Also zumindest überanstrengen wird es sich nicht. Um kurz nach 10:00 steht er immer schon wieder bei mir auf der Matte. Ansonsten halt die üblichen Probleme. Ich bin der Meinung, dass sein Stall (Zimmer) mittlerweile gesundheitsgefährdend ist. Dumm nur, dass ich fast nie irgendeinen Unterschied feststellen kann, wenn ich höre, dass das Tierchen ausgemistet bzw. aufgeräumt hat.

Nur so am Rande: Der Lehrerberuf ist gleichzeitig der schönste und der schlimmste Job den man sich aussuchen kann. Ich könnte euch Sachen erzählen, die würdet ihr ohne zu zögern als verrückte Ausgeburt meines kranken Geistes abtun...
Schule ist wie ein eigenes kleines Universum. Da gibt es nichts was es nicht gibt. Und selbst als Lehrer kann man da immer noch etwas lernen. Das vermisse ich eigentlich am meisten: Stilblüten aus Schülermund. Beispiel gefällig?
"Zu den religiösen Pflichten eines gläubigen Moslems gehört es fünfmal am Tag den Koran auswendig zu lernen." (Aus einer Geschichtsex.)
Oder mein favorite of all times: "Julius Caesar ging bei Adolf Hitler in die Lehre."
Da wundert man sich dann doch, dass nicht mehr Lehrer Selbst-/Mordphantasien entwickeln. ;-))
12 Schüler? Ein Traum, bei mir waren es bis zu 35.

Jetzt sollte ich aber mal in die Gänge kommen, sonst steht ein Monster vor der Tür und ich bin immer noch nicht fertig.

Haltet die Ohren steif!
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 19 Oktober 2016, 09:38:04
Hey ho.

Ja, das glaube ich, dass es da einen eigenen Kosmos in der Schule gibt. Viele Lehrer pflanzen sich ja auch nur untereinander fort. :-)
Und die Schüler: da kenne ich auch noch einige Geschichten aus der Schule....Es war aber auch irgendwie lustig.

Dein Pubertier darf schon um 10 Uhr wieder nach Hause? Wow....cooles Praktikum....Für ihn ;-)
Gut, was soll man zu so einem Saustall sagen!? Ich sage immer nur, hoch, schön, dass ich hier nicht leben muss! Und ich habe zwei Mädels....Da sollte man ja meinen, die sind ordentlicher. Tse tse tse.
Mein Pubertier hat noch Ferien und heute ihren Freund zu Besuch. Da war es natürlich seeeehr fies von mir, dass ich eben auch noch verlangte, sie muss vorher die Spülmaschine leerräumen....Kinderarbeit! Absolut überarbeitet das arme Kind! Was bin ich böse.

Das Reifenwechseln ging ganz schnell. Aber danach war ich schon wieder fix und fertig....Ich schaffe echt nix mehr! Noch vor ein paar Monaten war ich 10 Stunden arbeiten und bin danach noch Einkaufen und zum Reifenwechsel gefahren. Zu Hause habe ich dann noch Wäsche gemacht, die Spülmaschine leer geräumt und Essen gekocht. Und heute? Elend!
Also sitze ich nun hier und brauche erstmal eine Pause. Mit Kaffee. Eigentlich müsste ich Ebaypakete Verschicken, Wäsche machen, was Nähen, mit dem Hund raus.....nix. Da kommt wieder das Looser Gefühl!
Zumal ich am Freitag meiner Therapeutin einen Aktivitätenplan vorlegen soll....Was ich so mache, damit es mir besser geht....hahahaha...Das wird eine Blamage.

Tja, warum ist es selbst beim Therapeuten schwer offen zu sein, obwohl man ihm vertraut?
Also ich habe eine innere Vertrauensskala...Ich vertraue ja so gut wie Niemandem. Aber meine Therapeutin bringt es zumindest auf 8 von 10 Punkten. Denn ich glaube, sie rennt zumindest nicht davon. Kriegt ja Geld dafür.
Aber ich nenne es die Macht der unausgesprochenen Gedanken. Ich sitze da und seine stellt eine Frage. Mir kommt ein spontaner Gedanke, dann direkt der Gedanke....Nein, das kannst du jetzt nicht sagen, also sage ich was Anderes.
Im Verlauf ist es schon besser geworden. Ich kneifen dann einfach die Augen zusammen und haue es raus. Und sie! Reagiert überhaupt nicht beeindruckt....findet es dann manchmal sogar normal! Oder zumindest verständlich oder nachvollziehbar vor dem Hintergrund meiner Lebensgeschichte. Ich denke dann manchmal: "Jo, sie ist vielleicht auch verrückt!" :-D

Zum Beispiel war da was, was mir echt peinlich war: sie fragte, wie ich ins Fühlen kommen kann, wenn ich alleine bin?
Ich hätte dann sowas Unverfängliches antworten können, wie: "Musik, Nachdenken, Erinnerungen." Oder "ich weiß nicht, ich schaffe es nicht." (Ich weiß nicht ist meine Pauschalantwort, wenn ich es doch ganz genau weiß, aber nicht sagen will).
Aber eigentlich versuche ich es mit: Sport, Sex, Hungern, Selbstverletzung.
Nach kurzer Überlegung habe ich ihr das dann auch genauso gesagt. Und was sagt sie!? "Ja, klar. Das kann ich mir vorstellen. Es scheint sehr schwer zu sein ins Fühlen zu kommen, da greifen Sie zu härteren Mitteln."
Da hatte sie meinen vollsten Respekt! Sie versteht es. Verrückt!

LG Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 19 Oktober 2016, 10:13:51
Also nee, also nee, also nee. Kinderarbeit. Gaaaaanz furchtbar! Geht ja gar nicht.
Junehoney, du hast wirklich Glück, dass ich nicht weiß wo du wohnst - sonst würden in zehn Minuten die Bullen vor der Tür stehen.
???
Halt, nicht Kühe natürlich. Du hattest ja gesagt, dein Nachbar hat Alpakas. Vierbeiner halt.

Frisch doch mal bitte mein Gedächtnis ein wenig auf. Wozu genau legt man sich noch mal solche Haustiere zu? Doch nur damit irgendjemand die Spülmaschine aufräumt und vielleicht auch mal den Müll runter bringt. Katze füttern ist schon fast zu viel verlangt.

Ja, klar. Cooles Praktikum. Ich muss in aller Herrgottsfrühe aufstehen, damit ich den Herren aus den Federn kriege und kaum hab' ich ein bisschen was erledigt, kommt das Tierchen schon wieder ins Nest zurück und will Futter oder Aufmerksamkeit oder Mitleid weil es soooo hart arbeiten musste.
Das war beim letzten Praktikum irgendwie besser. Da war er 7 Std unterwegs und ich hatte tatsächlich mal etwas Privatzeit für mich. Was ein Luxus!

Mmmmh, ja. Das kenne ich auch, wenn man die Antwort genau kennt, aber nicht geben kann. Wobei ich deine Aussage ja noch relativ harmlos finde. Okay, das mit dem Hungern und der Selbstverletzung ist zwar nicht so toll, aber durchaus nachvollziehbar. Wobei in meinem Fall Sport und Selbstverletzung gleichzusetzen wären. :-)
Ich habe einmal eine geschlagene 3/4 Stunde versucht etwas herauszubringen und letztendlich konnte ich nur aufschreiben. Selbst dazu brauchte ich so lang (jeden Buchstaben einzeln auf's Papier zu pinseln als wäre ich ein von Legasthenie betroffener Orang Utan), dass das die erste und bisher einzige Stunde war an denen wir die 50 min überzogen haben. Aber sowas von! Glücklicherweise hatte meine Thera danach keinen weiteren Patienten.

Habt ihr nicht auch manchmal das Gefühl, dass es viel leichter ist, alles auf die Reihe zu kriegen wenn man eine ellenlange To-do-list hat, als wenn man nur einige wenige Dinge tun müsste, dafür aber viel Zeit hat?
Absurd? Ja. Verrückt? Keine Ahnung.

Habe ich schon erwähnt, dass mich diese verflixten Trockengeräte langsam aber sicher in den WAHNSINN treiben? Gut, dass keiner den Unterschied merken wird.
LOL
Fool

Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 19 Oktober 2016, 10:27:13
Guten Morgen...

Ich schlafe echt immer später ein, heute Nacht müsste es so gegen um 4 gewesen sein. Und jetzt bin ich auch schon wieder wach. Kein Wunder, dass ich den ganzen Tag nur noch erschöpft bin und nichts mehr auf die Reihe kriege.

Na das freut mich, dass ich dich zum lächeln bringen konnte Fool. ;) Es kann wirklich nur besser werden. Auch wenn es sich eher so anfühlt als würde es Tag für Tag schlimmer werden. Aber vielleicht hast du mit deiner Vision auch Recht und ich werde wirklich in ein paar Jahren diese Texte hier lesen und mich fragen, wie es mir jemals so schlecht gehen konnte.

@Fool: Der Vergleich mit dem Zahnarzt ist gut.. Da fällt mir ein, dass ich schon seit Wochen einen Termin beim Zahnarzt machen wollte. Selbst das ist schon zuviel.
Aber leider muss so eine Depression nun mal behandelt werden wenn sie nicht irgendwann tödlich enden soll. Ich habe auch eine gewisse Angst, was während der Therapie zum Vorschein kommen wird. Wer weiß schon, was sich tief in unserem Unterbewusstsein für Abgründe auftun? Irgendwoher müssen ja auch die Alpträume jede Nacht herkommen.. Dinge die man noch nicht verarbeitet hat tauchen dann wieder auf. Aber mehr als die Angst überwiegt bei mir die Erleichterung, dass mir endlich geholfen wird. Denn so wie ich jetzt lebe will ich auf keinen Fall weiter machen.

Ohje, jetzt bist du auch noch ein Psychopath. ;) Also was dir schon alles unterstellt wurde in deinem Leben ist auch erstaunlich. Ich habe jeden Tag Angst zum Briefkasten zu gehen, es könnte ja die Kündigung drin liegen.
Ja wir alle mussten wohl schon viel zu viel durchmachen im Leben. Aber dass wir nun immer noch hier sind ist doch eigentlich ein Zeichen von Stärke. Wir haben weiter gekämpft und uns nicht unterkriegen lassen. Darauf kann man schon mal stolz sein, auch wenn es schwer fällt.

Also ich kenne eine Person, die seit Jahren so lebt. Kein Interesse an Freundschaften. Und wenn er doch mal Freunde hatte und es ging in die Brüche war es ihm egal. Er meinte immer, dass er selbst der wichtigste Mensch ist und niemand anderen braucht und auch gut alleine leben kann. Eine Zeit lang hab ich versucht auch so eine Einstellung zu bekommen, aber es geht nicht. Ich brauch einfach den Kontakt zu anderen Menschen...

Bei mir kommts immer drauf an, mit wem ich es zu tun habe. Manche Menschen kann ich einfach nicht anlügen, bei anderen fällt es mir umso leichter die Heile Welt vorzuspielen. Es geht ja auch nicht wirklich jeden etwas an, dass man an Depressionen erkrankt ist. Leider ist es ja immer noch ein Tabu Thema in unserer Gesellschaft. Du musst funktionieren und tust du es nicht mehr wirst du an den Rand der Gesellschaft gestellt und jemand anderes nimmt deinen Platz ein. Zumindest konnte ich es schon oft so beobachten.

An der Rezeption von irgendeiner Einrichtung sitzen könnte ich mir auch gut vorstellen. Einigermaßen ruhig, nicht zu anstrengend, man hat keinen längeren Kontakt mit den Menschen. Na mal schauen wo es mich beruflich hintreiben wird..
Ok was die Arbeitseinstellung angeht sind wir wohl komplett verschieden. Ich bin eher jemand, wenn es ihm nicht gut geht, der dann auch zu Hause bleibt. Ich mein wegen bisschen Husten natürlich nicht. Aber ich würde niemals mit Fieber oder schlimmen Schmerzen auf Arbeit gehen. Allgemein, wenn ich mich nicht in der Lage dazu fühle zu arbeiten, weil ich entweder körperlich oder psychisch am Ende bin, dann bleib ich lieber daheim... Mir ist meine Gesundheit wichtiger, denn wenn die einmal kaputt ist kann man sie sich von keinem Geld der Welt wieder zurück kaufen. Und da ich auch einen körperlich anstrengenden Job habe ist das nicht sehr förderlich für die Genesung. Hatte schon mal eine Erkältung verschleppt, weil ich mit Fieber auf Arbeit war, hat dann in einer Lungenentzündung geendet. Seitdem hör ich lieber vorher auf meinen Körper.

Ja ich möchte jetzt auch noch nicht wissen was nach dem Tod kommt. Das werden wir früher oder später schon noch erfahren. Vielleicht ist es ja noch viel schlimmer als unser jetziges Leben? Wer weiß das schon..

@Junehoney: Die Angst abgelehnt zu werden habe ich auch. Aber bei einem Therapeut weiß man ja, dass es quasi sein Job ist, den Menschen zu helfen. Deswegen fiel es mir in der ersten Sitzung erstaunlich leicht einfach so drauf los zu quatschen, mir ist soviel eingefallen was ich alles loswerden will, dass ich gar nicht gemerkt hab wie schnell die 50 Minuten vorbei sind. Gut, wenn es dann darum geht in den Tiefen des Hirns nach Ursachen für die Krankheit zu suchen, da wird mir dann sicher auch anders, denn dann geht es ja um Themen, die man in die hinterste Schublade gesteckt hat und eigentlich nie wieder rausholen wollte.
Grausige Abgründe, das trifft es sehr gut. Aber irgendwie müssen wir alle da durch, wenn wir wollen dass uns geholfen wird. Es wird noch ein langer Weg werden, aber vielleicht sieht es in ein paar Jahren wirklich ganz anders aus und wir führen ein glückliches Leben. Immer versuchen irgendwie positiv zu denken.. ;)

Nee Lehrer wäre auch nichts für mich. Sich Respekt verschaffen vor einer ganzen Horde pubertierender Jugendlicher? Nein, da hätte ich schon wieder viel zu sehr Angst vor Ablehnung und respektlosem Verhalten. Ich könnte mich vor so vielen Kindern nicht durchsetzen, da bin ich einfach nicht der Typ dafür. Vielleicht sollte ich ja nochmal einen Berufseignungstest machen, um zu wissen, was ich denn eigentlich will. Wobei mir ja ein simpler Bürojob schon gereicht hätte, aber selbst dafür hat mich keine Firma genommen aufgrund der schlechten Noten.

Ja ich denke schon, dass ich mich dafür anmelden werde, aber dafür hab ich ja bis Ende März Zeit. Erstmal will ich wieder etwas auf die Beine kommen. Muss mir dann auch noch eine passende Schule aussuchen, hier in der Umgebung gibts mehrere. Und dann gibt es ja auch noch verschiedene Fachrichtungen. Auf jeden Fall brauchen die alle eine beglaubigte Kopie vom Zeugnis, das heißt ich muss zurück zu meiner alten Schule.. Eine Horrorvorstellung...

@Fool: Das sind ja wirklich traumhafte Arbeitszeiten, um 10 schon wieder zu Hause. So einen Job würde ich sofort annehmen. Mir ist meine Freizeit am nachmittag enorm wichtig, wenn ich erst abends nach Hause komme und der Tag vorbei ist gibt mir das immer so ein Gefühl, dass ich gar nicht richtig lebe, sondern nur noch schufte, schnell was esse und dann schlafen gehe.
Na vielleicht gefällt es deinem Sohn ja und er kann sich vorstellen dort eine Ausbildung zu machen?

@Junehoney: Das mit dem nichts mehr schaffen kommt mir so bekannt vor. Vor ein paar Wochen bin ich auch noch arbeiten gegangen, hab den Haushalt gemacht, einkaufen gegangen und abends dann erschöpft im Bett gelandet. Und jetzt kriegt man nicht mal mehr die kleinsten Dinge hin. Deswegen fühl ich mich auch sehr oft als Versager.

So, hier kommt gerade die Sonne raus, mal schauen was ich mit dem heutigen Tag anfange...

Reifenwechsel muss ich glücklicherweise nicht machen, ich tausche einfach die Autos. ;) Aber in die Werkstatt müsste ich trotzdem mal mit meinem Auto, aber da fehlt mal wieder die Motivation. Und außerdem muss man dann mit Menschen reden, darauf hab ich heute irgendwie mal gar keine Lust...

Wünsche einen angenehmen Tag,

Liebe Grüße
LostSoul


Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 19 Oktober 2016, 11:03:45
Hey Ihr!

Lostsoul: ich finde du hörst dich insgesamt ein kleines Bisschen zuversichtlich an, dass du weiter durchhälst....Das freut mich für dich! Vielleicht hilft ja der Austausch hier tatsächlich nachhaltig :-)
Gut, bis März hast du noch Zeit. Das ist doch gut. Und dann kannst du dir ja noch in Ruhe überlegen, was danach kommt. ;-)
Und schön, dass du direkt Vertrauen zu deinem Therapeuten hattest. Das ist erstmal das Allerwichtigste! Ich habe gelesen, dass man schätzt 70% der Wirkung einer Psychotherapie geht alleine auf das Vertrauen zwischen Patient und Therapeuten zurück. Also wir sind auf einem guten, aber schweren Weg. Dieser Weg.....Xavier Naidoo hatte ausnahmsweise recht.

Fool: Ja, klar.....Für DICH ist das ws. Nicht so prall, dass das Pubertier so früh wieder kommt. Mehr Zeit dich in den Wahnsinn zu treiben....Und dann auch noch das stetige Brummen dieser Trockner. Du Arme!
Du findest es harmlos!? Ich möchte nicht wissen, wie mein Mann das findet, dass ich Sex mit ihm habe, um ins Fühlen zu kommen.....Statt aus Lust oder Begehren....Der wäre bestimmt begeistert!

So....Immerhin läuft jetzt schonmal die Waschmaschine.
Nun muss der arme Hund mal raus. Da kann ich ja auch gleich die Pakete wegbringen. Lust habe ich nicht. Aber wie gesagt, der Hund zeigt mir sonst, dass er raus MUSS. ;-)

Ich wünsche euch auch einen angenehmen Tag!
Bis später!
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 19 Oktober 2016, 12:12:20
Hey Junehoney.

Ja vielleicht ein ganz kleines bisschen. Ich versuche es. Den ganzen Tag in Trauer zu versinken und pessimistisch in die Zukunft zu schauen bringt einem im Endeffekt auch nichts, außer dass es einem immer schlechter geht. Es ist leicht gesagt, aber schwer umzusetzen. Durchhalten muss ich schon mein ganzes Leben lang und es ist erstaunlich, dass ich es überhaupt bis hier her geschafft habe und nicht schon längst aufgegeben habe. Eine Zeit lang dachte ich wirklich Selbstmord sei die einzige Lösung. Aber dann ist alles vorbei und man wird nie wieder schöne Momente erleben können.

Der Austausch hier hilft auf jeden Fall. Davor hatte ich niemanden mit dem ich über Probleme reden konnte. Mein Partner hat mir zwar immer zugehört, aber verstanden hat er es nie so richtig, auch wenn er sich zur Zeit wirklich bemüht. Naja und bei meinen Eltern trau ich mich nicht wirklich, ihnen zu sagen wie es in mir aussieht. Sie würden sich nur viel zu viele Sorgen machen und denken, dass ich wieder versuchen werde mir das Leben zu nehmen...

Vertrauen ist ja auch das wichtigste an der ganzen Sache. Ich bin eigentlich jemand der nur sehr schwer vertrauen kann. Aber bei meinem Therapeuten weiß ich wenigstens, dass er es ernst meint und ich nicht wie von allen anderen bisher fallen gelassen und nur ausgenutzt werde. Es ist schließlich sein Job, anderen zuzuhören und zu helfen.

So ein Hund ist schon praktisch, dann hat man immerhin einen Grund rauszugehen. Vielleicht sollte ich mir auch mal einen zulegen. ;)

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 19 Oktober 2016, 12:41:57
Da sprach zu mir eine Stimme aus dem Chaos … Lächle und sei froh!

@LostSoul, das hoffe ich aber doch sehr, dass ich mit meiner Vision Recht habe. Ich HASSE es mich zu irren. Typisch Lehrer eben. ;-)) Du hast allerdings auch schon wieder etwas sehr Richtiges und Wichtiges geschrieben: Wir sollten wirklich allesamt stolz auf uns sein.

Hatte ich das nicht erwähnt, das mit dem Psycho? Ihr könnt mir jedenfalls nicht vorwerfen das je geleugnet zu haben. Was Vorwürfe angeht… Da gäbe es noch viel mehr.

Ich weiß bloß nicht, ob ich das erzählen darf / kann / soll. Ist nicht so wirklich einfach. Es heißt zwar, jeder Mensch macht Fehler, aber… Es gibt Dinge die dürfen einfach nicht passieren. Vor allem nicht einem Lehrer. Strafrechtlich habe ich mir zwar nichts vorzuwerfen, aber moralisch vielleicht? Könnte mir durchaus vorstellen, dass ihr nichts mehr von mir wissen wollt, wenn ich es euch erzähle. Aber, hey, wie war das mit dem Vertrauen? Also urteilt selbst.

Einmal hat mich eine Mutter für den Selbstmord ihres Sohnes verantwortlich gemacht. Schönes Gefühl, wenn da plötzlich so eine kreischende Furie mitten im Lehrerzimmer steht und brüllt, dass man das Leben ihres Sohnes auf dem Gewissen habe. Seitdem weiß ich wie sich das anfühlt, wenn man „vom Donner gerührt“ wird. Ich dachte, mich trifft gleich der Schlag. Ich wünschte mir nur noch, dass sich der Boden endlich auftun und mich verschlucken möge. Jedes einzelne Augenpaar war auf mich geheftet. Das gesammelte Kollegium starrte mich an als hätte ich das Blut dieses Jungen tatsächlich und ganz real an den Händen kleben.

Mich hatte damals nur gewundert, dass ich eigentlich der Meinung gewesen war, den Jungen wenige Minuten vorher in einem Pulk anderer Schüler auf dem Schulhof gesehen zu haben. Gott sei Dank hatte ich damit Recht. Wie gesagt, ich HASSE es mich zu irren. 

Der Junge hatte im Gegensatz zu seiner Mutter keinerlei Probleme mit der „schlechten“ Note in der Geschichtsklausur und dachte überhaupt nicht daran sich irgendetwas anzutun. (Wobei 8 Punkte immerhin einer Note 3 entsprechen. Da gibt’s nun wirklich Schlimmeres, oder?) Sein Abi hat er dann auch ohne Probleme bestanden. Aber falls er irgendwann einmal in Zukunft darüber nachdenken sollte sein Leben zu beenden, dann ist das ganz sicher meine Schuld. 

LostSoul, Ich werde in Zukunft versuchen, mich deiner Arbeitseinstellung anzunähern. Ob ich allerdings über meinen Schatten springen kann? Bei mir hieß es früher selbst wenn ich eine starke, fiebrige Erkältung hatte immer: Meinst du nicht doch, dass du in die Schule gehen könntest? Was natürlich keine Frage war sondern eine Handlungsaufforderung. Irgendwann als Erwachsene hatte ich mal die Windpocken. Was für ein Genuss! Eine der wenigen Krankheiten bei denen selbst meine Mutter einsah, dass ich berechtigt sei, mich in meinem Krankenbett einzuigeln. (Überflüssig zu erwähnen, dass ich natürlich in den Ferien erkrankte.)
Bis heute ist es so, dass ich wenn ich von irgendwelchen Ärzten (inklusive Psychiatern und Psychotherapeuten) gefragt werde, ob ich eine Krankschreibung brauche, normalerweise dankend ablehne. Und ja, ich weiß wie bescheuert das ist.

Phew. Wenn ich manchmal so lese, was ich schreibe… Man könnte meinen, ich wäre irgendwann im frühen 19.Jahrhundert erzogen worden.

Ach, bevor ich’s vergesse. Beglaubigte Zeugniskopien gibt’s auch auf dem Rathaus oder Einwohnermeldeamt. Da muss man nicht in seine alte Schule zurück. 

@Junehoney. Ja, ich finde es harmlos. Allerdings bin ich mir nicht ganz so sicher, was eigentlich mit diesem Wort gemeint ist. Sex? Ich meine zwar, dass ich das schon einmal gehört habe, aber sicher bin ich nicht. Ist schon so lange her. … Seufz. … Wenn ich mich recht erinnere war die Kirche dagegen. Aber ihr seid ja verheiratet. :-O Aber mal ernsthaft. Wenn du es nur ein bisschen anders formulierst, kann keiner `was dagegen haben:´ Du hast Sex aus Lust am Fühlen. Also für mich würde das gut klingen – aber ich bin kein Mann.

So, jetzt gibt’s erstmal einen Döner, hab’s wieder nicht geschafft einzukaufen, geschweige denn zu kochen.

Schönen Tag noch!
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 19 Oktober 2016, 13:05:13
Hey.

Na, klar ist es schwer positiv zu denken und nicht aufzugeben....Sonst wären wir ja alle nicht hier ;-)
Und damit hat es vielleicht auch etwas Gutes. Wir haben uns kennengelernt und können uns Austauschen.
Zudem soll es ja wohl weise machen, wenn man durch schwere Zeit gegangen ist. D.h. wir lernen das Gute erst richtig schätzen, wenn es uns mal wieder besser geht. Und wir sind vielleicht schlauer. Kennen uns selbst besser.
Das hoffe ich jedenfalls! Irgendwas Gutes muss die scheiß Depression doch auch mit sich bringen!
Naja, stolz sein. Soweit bin ich nun wirklich noch nicht. Aber ich versuche zumindest dem Ganzen auch Positives abzugewinnen.
Meine Therapeutin ist ja Buddhistin. Die würde natürlich auch sagen: Aus jedem Leid erwächst ein neuer Keim.
Außerdem meint sie: tief in uns sind wir alle gesund. Wir haben nur angefangen uns schädlich zu verhalten. Na, Prost! Dann müssen wir es wohl mal anders machen. Wenn das so leicht wäre....

Ich bin ja auch so ein hoffnungsloser Fall, was AUs und Schonung angeht. Nach meinen 2 gebrochenen Wirbeln bin ich nicht zum Arzt gegangen, sondern erst noch im Urlaub gewesen und dann direkt wieder Arbeiten und Sport machen. Wer braucht schon Hilfe oder Ruhe?
Naja. Das hab ich nun davon. Habe halt lange dafür gespart so reichlich krank zu werden!
Fool, wir müssen das nochmal überdenken ;-)

Ich kann gar nicht so recht sagen, woher das bei mir kommt. Meine Eltern haben schon akzeptiert, wenn ich krank war. Aber mein Dad ist eben ein workerhollic. Also schlechtes Vorbild. Zudem wollte ich nie im Mittelpunkt stehen. Was als Vorzeigekind sehr schwierig ist, aber ich hab dann immer so getan als wäre Alles paletti. Krank sein, hätte ja auch geheißen im Mittelpunkt zu stehen. Ich wollte aber meine Ruhe. Und Anderen nicht zur Last fallen. Meine Eltern hatten mit meinen Brüdern schon genug Ärger. Und haben auch oft gesagt, dass ihnen alles zu viel ist.
Zudem mag ich es eben, die Starke zu spielen, damit mir bloß Niemand Hilfe anbietet. Zumal ich nicht erwarte, dass mir Jemand hilft, wo mir schon so oft Hilfe versagt wurde. Zum Beispiel bei der Morddrohung.

Fool: was eine unangenehme und miese Situation mit der armen Irre. Mütter sind auch echt die Schlimmsten!
Da wäre ich an deiner Stelle auch gerne im Erdboden versunken. Aber im Grunde hast du doch nichts Schlimmes gemacht! Schlechte Noten muss ja jeder Lehrer mal geben. Du kannst ja auch nix dafür, dass die arme Irre, was besseres erwartet hat!

Jetzt muss ich gleich Mini abholen. Bis später.

Liebe Grüße
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 19 Oktober 2016, 15:14:16
Junehoney, ich danke Dir. Du, bzw. deine Therapeutin, sprichst mir aus der Seele.
Irgendeinen Sinn muss diese blöde Depression haben. Deshalb habe ich ja auch den Spruch von Heinrich Heine als Motto gewählt.

Wer weiß, vielleicht sind wir wirklich alle auf dem Weg weise, alte (sorry, Lostsoul) Frauen zu werden. Früher nannte man das Hexen. Also da hätte ich nix dagegen einzuwenden. So ein bisschen Zaubertränke brauen und auf dem Besen reiten. Cool!
Ich weiß nicht, was für einen philosophischen Hintergrund meine Therapeutin hat, aber als sie mich das erste Mal nach dem "Sinn der Depression" fragte, da habe ich mir schon überlegt wer von uns beiden in eine psychiatrische Klinik gehört. Geschlossene Abteilung - aber auf der Seite ohne Türgriffe. :-)

Jupp, das sollten wir wirklich mal überdenken mit der Arbeit und so. Da scheint LostSoul entschieden schlauer zu sein. Kompliment.
Ich finde aber schon, dass wir für unser Geld einiges geboten bekommen. Wie du sagst, wir haben ja auch einiges dafür investiert.

So was Blödes. Jetzt habe ich es tatsächlich einmal geschafft, mich nachmittags etwas hinzulegen und auch 1/2 Stunde geschlafen und statt dass es mir jetzt besser ginge fühle ich mich absolut zum Kotzen. Ich werde doch nicht schon wieder schwanger sein? ;-)
Dabei habe ich den Döner gar nicht gegessen sondern meinem Raubtier überlassen.

Bis später F.



Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 19 Oktober 2016, 16:49:12
Hey ho.

Ja, das wäre gut, wenn wir alt UND weise werden ;-)

Im Moment habe ich eher das Gefühl verrückt zu werden. Also noch verrückter! Mein Kopf denkt und denkt und denkt. Wusstet ihr, dass man auch wunderbar Grübeln kann, wenn man sich eigentlich gerade ablenkt?
Grübeln beim Nähen, beim Autofahren, beim Spülmaschine einräumen, beim Wäsche sortieren, beim Musik hören. Echt super! Und dann auch noch dieses Scheiß Wetter. Es regnet Hunde und Katzen und Elefanten. Leider keine rosa Elefanten.
Und dann habe ich mir beim Aussteigen aus dem Auto auch noch ordentlich den Kopf gestoßen. Jetzt brauche ich erst recht einen neuen. Der alte denkt zu viel und tut weh.
Ich glaube heute ist mein Pechtag. Dabei ist gar nicht der 13. Hatten wir uns nicht darauf geeinigt, dass nur der 13. schlecht sein darf!?

Oh, Mann....Ich will euch nicht anstecken. Also sag ich erstmal Tschüss!
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 19 Oktober 2016, 17:22:43
Howdy!

? Kann mich nicht erinnern, dass ich dem 13. gestattet habe schlecht zu sein. Hat mich aber auch nicht gefragt. :-)
Wobei... ich hatte einen Lehrer in Latein, teilweise auch in Deutsch und Geschichte, von Klasse 7-11. Wann immer es ging hat der am 13. Exen oder Schulaufgaben schreiben lassen. Da wird man schon abergläubisch!

Ganz ehrlich, ich kann niemals so gut nachdenken wie wenn ich mich "ablenke" - am besten geht das bei Arbeiten im Garten. Da finde ich das gar nicht so schlecht.

Oh, Mann. Ich finde Hunde und Katzen ja schon schlimm genug, aber Elefanten? Das hält doch kein Regenschirm aus. Könnte mir vorstellen, dass das die Kanalisation auch an ihre Grenzen bringt.
Okay, damit bekommst du von mir die offizielle, exklusive Willkommen-im-Club-der-Verrückten Urkunde auf Pergament mit Goldschnitt und Siegel.

Immer daran denken: Selig sind die Bekloppten! Sie brauchen keinen Hammer!

LG Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 19 Oktober 2016, 17:47:33
Hey.

Fool, du halt auch echt immer die richtigen Worte. Zumindest ein kleines Grinsen, hab ich geschafft.
Danke, für die Urkunde :-)

Der 13. War der Tag an dem es uns allen letzte Woche besonders schlecht ging, da hatte ich doch geschrieben, dass ich es in Kauf nehmen würde, wenn es wirklich nur der 13. wäre, an dem es uns besonders schlecht geht.
Aber wie man sieht, nicht nur der 13. Das wäre auch zu schön gewesen! ;-)

Wenigstens kocht heute mein Mann und ich kann mich ein bisschen Ausruhen.
Ich glaube es ist auch die Müdigkeit, die mich so fertig macht. Das kann so nicht weitergehen Depression! Du musst mich auch mal schlafen lassen!
Wenigstens muss ich morgen nicht so früh raus, wie gestern und heute.

Wünsche euch einen schönen Abend!
Gruß Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 19 Oktober 2016, 18:26:30
Guten Abend..

Bei mir ist es heute auch mal wieder besonders schlimm mit den Gedanken, sie wollen einfach nicht aufhören. Egal was ich tue, ich krieg den Kopf nicht frei. Und gerade wenn ich versuche mich abzulenken wird es noch schlimmer.

Immerhin hat mein Therapeut mich vorhin angerufen und hat gleich für morgen um 10 den nächsten Termin für mich. Endlich. Wenigstens ein kleiner Lichtblick.

Der Tag heute war einfach nur schrecklich.. Ich habe mal versucht alte Bekannte wieder zu kontaktieren und eventuell Dinge zu klären. Hätte ich es mal gelassen. Der eine hat gleich gar nicht geantwortet und der andere hat gesagt, dass er keine Zeit mehr hat, weil er jetzt eine Freundin hat und sich mit mir deswegen nicht mehr treffen kann. Super. Richtiger Schlag in die Fresse mal wieder. Mir ging es den ganzen Nachmittag schlecht, hab nur geheult. Mein Freund war natürlich nur genervt und hat gesagt ich soll mich mal zusammenreisen und stark sein. Haha vielen dank für den tollen Vorschlag. -.- Fühle mich nur noch allein gelassen und mir kommt alles so sinnlos vor. Und obwohl ich vor kurzem erst gesagt hab, das Selbstmord keine Lösung ist hab ich heut wieder stark darüber nachgedacht, das meinem Freund auch gesagt, dass es mittlerweile schon wieder so schlimm ist und sein Verhalten es nicht besser macht. Er meinte nur, dass er sich so ein Leben nicht vorgestellt hat und dass er nur Stress mit mir hat. Hab dann nur noch aus Wut gesagt, dass er mich doch in die Klappse bringen soll wenn ich ihn so sehr nerve. Darauf meinte er, dass er sich schämen würde wenn er da mit müsste und er will mit solchen Geisteskranken nichts zu tun haben... Ich glaub ich bin ganz bald auch noch eine Person los, denn sowas muss ich mir nicht bieten lassen. Wie ich es ganz allein schaffen soll weiß ich zwar auch nicht, aber naja... Bin froh, dass ich mich einigermaßen wieder gefangen habe jetzt, muss erstmal zur Ruhe kommen. Grad eben fühl ich gar nichts mehr, nur noch innere Leere...

Hoffe ihr hattet einen besseren Tag. Hab leider grad keine Kraft mehr auf die vorherigen Nachrichten zu antworten... :(

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 19 Oktober 2016, 19:21:04
Oh je, meine liebe Lostsoul....So ein Scheiß!
Das ist echt blöd gelaufen!
Und dein FREUND!! MENSCH! Mit dem möchte ich gerne mal ein Wörtchen sprechen! Kann er dich dann nicht einfach in den Arm nehmen und sagen "Alles wird gut"!?

Also hiermit umarme ich dich ganz feste und ich verspreche dir, es wird auch ein besserer Tag kommen!! :-*

Zudem, finde ich, deine Depression hat mal wieder schlechten Einfluss auf dich!
Natürlich bist DU nicht schuld und es liegt auch nicht an dir, wenn sich ein Freund nicht zurückmeldet und der andere doof ist!! Wie die Menschen dich behandeln, sagt ja mehr über sie aus und nicht über dich!!
Zumal: vielleicht meldet sich der erste noch!
Es gibt halt echt doofe Leute. Aber das liegt doch nicht an dir!

Kopf hoch und hoffentlich einen ruhigen Abend!
Solidarische Grüße
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 19 Oktober 2016, 20:36:56
Ihr Lieben!

Seid ihr einverstanden, wenn wir den heutigen Tag einfach nur abhaken? Am besten aus dem Kalender streichen.

LostSoul und Junehoney. Bitte ganz dringend um eine therapeutisch wertvolle Gruppenumarmung!

Das Versprechen von dir, liebe Junehoney, möchte ich aufgreifen aber in leicht veränderter Form. Es wird nicht "ein besserer Tag" kommen. Es werden viele bessere Tage kommen und noch mehr GUTE Tage.

Wenn's dein Freund schon nicht macht, sage ich es dir, LostSoul, und dir natürlich auch, Junehoney: Alles wird gut.

Das mit dem Termin ist doch schon mal ein gutes Zeichen. Es geht aufwärts. Muss es nach dem Gesetz der Logik. Wenn man ganz unten angekommen ist, führen alle Wege nach oben.

Jetzt wünsche ich uns allein eine gute Nacht. Mal wieder vernünftig schlafen wäre eine ziemlich gute Idee, findet ihr nicht auch? :-)

Alles Liebe
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 19 Oktober 2016, 21:13:53
Hey.

Stimmt! Lostsoul, du hast ja auch morgen wieder Therapie! Das ist doch wirklich eine gute Nachricht!

Ja, der Tag darf gerne gestrichen werden. Auf, dass noch einige gute Tage kommen!

Schlafen wäre echt super!
Ich drücke uns die Daumen!
Schlaft gut!
Liebe Grüße
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 19 Oktober 2016, 21:40:13
Du sagst es, so ein Scheiß.. Frag mich wirklich jedes mal womit ich sowas immer verdient habe. Was hab ich der Welt getan, dass sie so scheiße zu mir ist?? Es macht mich fertig. So schlecht wie heute ging es mir schon lange nicht mehr. Mein Kopf platzt gleich vor Schmerzen und mir ist einfach nur schlecht. Ich will nicht mehr. :(

Das habe ich ihm auch gesagt, er muss es ja nicht verstehen, aber wenigstens mal in den Arm nehmen ist ja wohl nicht zu viel verlangt. Da sagt er dann nur, dass mir das ja auch nichts bringt und meine Probleme davon nicht gelöst werden. Und außerdem hat er noch gemeint, dass mein Verhalten ihn immer weiter von mir distanziert, weil er einfach nicht damit klar kommt, dass ich so bin... Wird wohl nicht mehr lange halten und dann steh ich komplett alleine da. 4 Jahre Beziehung dahin wegen so einer beschissenen Krankheit.

Danke, das ist lieb.. Aber die Hoffnung auf einen besseren Tag ist im Moment komplett erloschen.. Vielleicht sieht es morgen nach der Therapiesitzung anders aus, ich weiß es nicht. Muss mich erstmal selbst wieder sammeln und zur Ruhe kommen, der Tag heute war echt zuviel. Würde sagen man kann es als Nervenzusammenbruch bezeichnen. Kennt ihr das, wenn ihr einfach nicht aufhören könnt mit heulen und am liebsten alles zusammenschlagen würdet? Es ist schrecklich...

Hmm, aber wenn ich nicht Schuld bin warum haben sich dann alle von mir abgewendet? Und das obwohl ich immer für alle da war, wenn sie Probleme hatten? Verstehe es nicht.. Das mit dem noch melden wird wohl nichts. Hatte es bei dieser Person schon mal versucht und nachdem ich ihn erstmal in Ruhe gelassen hatte, dachte ich wenn ich mich mal wieder melde kann man sich vielleicht mal ausquatschen und alles klären. Verdammte scheiß Idee war das, mit der ich mir nur wieder selbst weh getan hab...

Bin auch dafür, dass der Tag gestrichen wird. Kann in die Tonne. Und die Gruppenumarmung hätte ich auch dringend nötig.
Alles wird gut.. irgendwann vielleicht.

Dann wünsche ich euch mal eine gute Nacht. Auch wenn an schlafen für mich gerade nicht zu denken ist..

LG LostSoul

Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 19 Oktober 2016, 22:22:16
Ach, Mensch.
Ich drücke dich nochmal und schicke dir kühle Luft für den Kopf und eine Portion Schlafsand für eine geruhsame Nacht! :-*
Manchmal schläft man ja gerade nach so einer Aufregung doch schnell ein ;-)
Herzliche Grüße
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 19 Oktober 2016, 23:05:06
Liebe verlorene Seele,

ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass es dir bald wieder besser geht. Manchmal habe ich das Gefühl, das gerade Menschen wie Du, die immer für andere da sind besonders gerne fallen gelassen werden. Ich habe das selbst auch schon erlebt. Solange man "edel, hilfreich und gut" ist, ist man höchst willkommen und beliebt. Aber wehe, man erbittet auch mal Hilfe (bei anderen hätte ich "verlangt" geschrieben, aber das ist nicht unsere Art) dann setzt die große Massenflucht ein.
Was lernen wir daraus? Egoistischer werden und nicht mehr so verdammt nett sein.

Gute Nacht!
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 20 Oktober 2016, 05:45:18
Guten Morgen, ihr Lieben,

wie war das mit der Morgenstund? Irgendwie glaube ich, die hat höchstens Amalgam im Mund, aber kein Gold.

Habt ihr den wenigstens ein bisschen schlafen können? Geht es euch wenigstens ein bisschen besser? (Könnte ein paar gute Nachrichten brauchen!)

LostSoul, ich habe noch einmal über dein Problem nachgedacht. Scheinbar sind wir uns ähnlicher als ich dachte. Wie meine Therapeutin mal zu mir sagte: "Warum sind sie nur so verdammt nett?" Ich weiß ja nicht, wie es dir geht, aber ich kann diesbezüglich einfach nicht aus meiner Haut. Immerhin habe ich mittlerweile gelernt, dass die meisten Menschen leider nicht so "nett" sind und das skrupellos ausnutzen. Aber wehe, man bittet selbst einmal um ein bisschen Aufmerksamkeit und Unterstützung. Heiße Kartoffel!

Ich hoffe nur, dass es dir nicht so geht wie mir. Ich habe aus obiger Erkenntnis den Schluss gezogen, dass ich alleine besser dran bin. Du kennst vielleicht die Definition von Single? Eine Frau der zum Glück der Mann fehlt.

In meiner Ausbildung hieß es immer "Nett ist der kleine Bruder von Scheiße." Ich konnte diesen Satz noch nie ausstehen, aber vielleicht ist das falsch. Vielleicht sollten wir uns wirklich bemühen danach zu leben und so richtig Scheiße zu werden, egoistisch, selbstgefällig, anspruchsvoll. Vielleicht lebt es sich so leichter.

Viel Erfolg mit der Therapie. Genieße es, und sei es nur für kurze Zeit, absolut im Mittelpunkt zu stehen. Da geht es nur um dich. Da bist du der wichtigste Mensch auf der Welt. Das hast du dir verdient!

Einen wunderschönen Tag wünsche ich!
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 20 Oktober 2016, 08:52:29
Liebe Freunde des guten Schlafes.

Wie geht's euch heute?
Lostsoul: eine gute Therapiestunde! Kopf hoch. Ich denke an dich!

Tatsächlich habe ich gestern nur noch ca. 1 Stunde gegrübelt und bin dann eingeschlafen. Hatte vielleicht doch einen Vorteil, dass ich tagsüber schon so viel gegrübelt hatte. Da war der Kopf dann doch mal sprachlos und ihm ist nichts mehr eingefallen. Ha!

Das ist auch gut. Muss nämlich heute wieder zu meinem Nebenjob....Nur für 2 Stunden. Und heute Abend habe ich das erste Prüfungsvorbereitungstreffen. Will ja im Frühjahr meine Prüfung zur Weiterbildung ablegen.
Wobei ich noch nicht so richtig weiß, wie ich das schaffen soll!? Mit den Konzentrationsproblemen!

Ja, Fool, du hast recht. Wir sind alle zu nett, aber das bringt nichts. Wir müssen auch mal egoistisch sein.
Meine Therapeutin will mir ja auch dringend beibringen wütend zu sein. Bin ja gespannt, wie sie das hinkriegen will.

Ich wünsche euch einen schönen Tag!
Vielleicht melde ich mich mittags nochmal.
LG Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 20 Oktober 2016, 09:17:55
Noch einmal einen wunderschönen guten Morgen!

Hilfe, in einer 3/4 Std hat mein Großer schon wieder Schluss. In der Zeit muss ich noch sein Zimmer "entrümpeln" - habe keine Lust mehr auf Saustall im Haus. Außerdem muss DRINGEND gesaugt werden. Ich habe mich nämlich entschlossen die Hausstaubmauszucht wieder aufzugeben. Das wird mir alles zu viel. :-)

Stimmt, wütend soll ich ja auch werden. Nun, ich glaube nicht, dass das meine Therapeutin schafft. Mein Pubertier schon eher... wenn ich nicht so verflixt müde wäre.

LostSoul: Noch mal alles Gute für deine Therapie. Ich denke an dich!

Ich fürchte die Sitzung heute nachmittag wird für mich ein echt harter Test. Ob ich genügend Selbstbeherrschung habe mich nicht bei meiner Thera auf die Couch fallen zu lassen und ein Nickerchen zu machen???

Mit zweifelnden Grüßen
Fool

Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 20 Oktober 2016, 12:35:15
Hey..

Immerhin konnte ich dann doch ziemlich schnell einschlafen. Ins Bett hab ich es nicht mehr geschafft, bin gleich auf dem Sofa eingenickt. Dafür fühle ich mich jetzt wie gerädert...

So ist es leider. Bist du nett und hilfsbereit wirst du ausgenutzt und fallen gelassen. Bist du ein Anschloch und denkst nur an dich hast du tausende Freunde.
Der eine Freund den ich gestern kontaktiert hatte (der mit der neuen Freundin der deswegen angeblich keine Zeit mehr hat) hat mir doch noch etwas geschrieben. Kann den Text ja mal hier reinstelllen:
"In der heutigen Gesellschaft, muss man nur noch glücklich sein und das nach außen präsentieren, sonst geht man unter. Die Menschen sind alle oberflächlich und wollen mit Problemen von anderen nix zu tun haben. Wenn du allen erzählen würdest wie gut es dir geht und wie glücklich du bist, dann würden auch wieder mehrere was mit dir zu tun haben wollen."
Wo er recht hat hat er recht. Auch wenns traurig ist aber es ist leider die Wahrheit unserer kranken Gesellschaft. Wie du schon sagtest Fool, die meisten sind skrupellos und lassen dich wie eine heiße Kartoffel fallen. Ich muss wirklich lernen ein Anschloch zu sein. Dann hab ich zwar nur falsche Freunde aber bin wenigstens nicht mehr allein.

@Fool hat sich dein Freund/Mann auch von dir getrennt wegen der Depression? Manchmal denke ich auch dass ich allein besser dran wäre. Aber ich bin eben jemand der um eine Beziehung kämpft. Ich frag mich nur warum er so reagiert? Aus Verzweiflung? Oder denkt er wirklich ich sei geisteskrank und man muss sich dafür schämen? Ich versteh es nicht..

Das mit dem Wütend sein kann ich leider sehr gut, ich wünschte ich könnte mich manchmal besser beherrschen. Nur zu den Leuten die es eigentlich verdient hätten dass ich wütend auf sie bin, da bin ich wieder nett und die die mir nur gutes wollen geh ich oft genug an. Kann man sich eigentlich nur noch an den Kopf greifen bei soviel Dummheit.

So meine Therapie Stunde war recht angenehm, mir geht es jetzt auch etwas besser. Wir haben über die Medikamente geredet, er findet übrigens dass es nicht gut ist dass bei so einem jungen Menschen so sehr rumexperimentiert wird, gerade weil in dem alter das Gehirn noch in der Entwicklung ist. Hat mir nur empfohlen das Seroquel als Bedarfsmedikament zu nehmen wenns absolut nicht geht mit schlafen. Das mit der Tagesklinik will er erstmal noch abwarten wie sich meine Situation weiter entwickelt, ob ich meinen Alltag noch schaffe, usw..  Er findet dass im Moment Einzeltherapie besser wäre weil ich viel aus der Vergangenheit aufarbeiten muss, was auch das Hauptziel der Therapie ist. Dass ich mich hier im Forum mit euch austausche findet er auch gut, hat eben auch gemeint dass Leute die es selber kennen viel besser nachempfinden als Außenstehende. Und dann haben wir noch über die Arbeit geredet, er findet die Idee mit dem Abschluss nachholen auch gut. Er meinte aber wenn ich die Ausbildung fertig machen will könnte er mir auch etwas schreiben dass ich aufgrund der Krankheit keine Schichtarbeit machen kann. Jetzt hab ich noch einen Fragebogen mitbekommen, wo getestet wird ob ich wirklich eine Persönlichkeitsstörung hab, hatte erzählt dass meine Psychiaterin das diagnostiziert hat.. Alles in allem also eine gute Sitzung gewesen.

Dann wünsche ich dir eine erfolgreiche Sitzung für heute Nachmittag Fool. Drücke dir die Daumen.
Und dir Junehoney angenehme zwei Stunden auf Arbeit. Das mit der Prüfungsvorbeitung schaffst du auch. :) Immerhin tust du etwas für deine Zukunft, so weit bin ich leider noch nicht...

Liebe Grüße
LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 20 Oktober 2016, 12:59:09
Hey liebe Mitstreiter.

Fool: Alles Gute für die Therapiesitzung! Drücke dir die Daumen, dass du nicht einschläfst!
Das mit der Wut beim Pubertier kenne ich auch. Wobei ich meistens auch viel zu schnell einlenke und schnell verletzt bin, durch das was sie sagt. Obwohl es ja eigentlich ein normaler Abnabelungsprozess ist, dass sie sich abgrenzen.

Lostsoul: schön, dass du trotzdem schnell eingeschlafen bist. Das auf dem Sofa schlafen klappt bei mir auch viel besser....Aber ich versuche es nicht zu machen. Weil ich ja so viele Bandscheibenvorfälle habe....Da kann ich am nächsten Tag nicht mehr richtig gehen :-(
Das mit der Therapie klingt doch wirklich super! Scheint ein vernünftiger und verständiger Mann zu sein.....Und das Wichtigste: er nimmt dich ernst und will dir helfen!

Mit dem Schauspielern vor Freunden: nein, das kann ich gar nicht bestätigen. Klar, wenn du neue Leute kennenlernen willst, musst du entweder Leidensgenossen finden oder erstmal über Spaß in Kontakt kommen. Aber ansonsten macht ja das gegenseitige Öffnen Nähe und Zugehörigkeit. Dieser "Freund", der dir das geschrieben hat, ist meiner Meinung nach oberflächlich....Und auf solche Freunde verzichte ich. Bzw. halte mir solche Bekannte nur für Kino oder Ähnliches warm....Für mehr taugt so Jemand echt nicht. Und damit liegt es wieder nicht an dir! Sondern an ihm. Falsche Person!
Vielleicht ist es doch besser eine Selbsthilfegruppe zu besuchen. Oder erstmal auf solche Freunde zu verzichten und wenn es dir besser geht und du dazu in der Lage bist mit anderen Spaß zu haben, dann kannst du ja wieder darüber versuchen Kontakte zu finden. ;-)

Alles Liebe
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 20 Oktober 2016, 13:15:58
Liebe Freunde!

Vielleicht hat die Aussage doch etwas für sich. Wenn man so tut als ob es einem gut geht, dann kann das nachweislich die Stimmung heben. Dann steigt der Level an Glückshormonen tatsächlich an. Hab ich irgendwo einmal im Zusammenhang mit "falschen Lächeln" gelesen. Einen Versuch wäre es wert.

Schön, dass die Therapie dir gut getan hat, LostSoul.

Nein, Patricks Vater hat mich nicht wegen Depressionen verlassen. Zum einen war ich damals noch gesund und zum anderen habe damals ich "die Flucht ergriffen." Etwas worüber ich tatsächlich schon lange einmal sprechen wollte. Vielleicht gelingt es mir ja heute in der Therapie. Wahrscheinlich nicht. Ich fürchte , dass ich lieber wieder über "harmlose" Themen wie Suizid reden werde. Ich glaube mir würde es leichter fallen meiner Therapeutin zu erzählen, wie ich gestern einen Kiosk überfallen und sämtliche Alkoholvorräte inklusive Glasreiniger und Spiritus in mich hinein geschüttet habe. :-?
Was natürlich nicht stimmt!  Was denkt ihr denn von mir?! Ich bin vielleicht Psycho aber sooo verrückt dann doch nicht.

So, jetzt muss ich mich aber langsam fertig machen - bevor es meine Thera tut.
Schöne Grüße
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 20 Oktober 2016, 14:56:05
Guten nachmittag..

@Junehoney: Eigentlich schlafe ich nie auf dem Sofa, aber gestern hat es mir wahrscheinlich so die Augen zugezogen, dass ich es nicht mehr gemerkt hab. Schmerzen hab ich dafür heute umso mehr, mein Rücken und Nacken tut weh.. :( Was war das gestern eigentlich für ein Tag? Ich kann es manchmal selbst gar nicht glauben durch was für eine Hölle ich jeden Tag gehen muss und dass ich trotzdem noch am Leben bin...
Denke ich auch, dass das mit der Therapie wirklich was werden kann. Fühle mich ja jetzt schon etwas besser, auch wenn es erst das zweite Gespräch war.. Stimmt, es ist der erste Mensch seit langem, der mich ernst nimmt.

Naja so hab ich es ja gemacht mit den Freunden. Immer erstmal ganz normal in Kontakt gekommen durch gemeinsame Interessen. Man hat Spaß gehabt, alles hat gepasst. Aber irgendwann, wenn man sich längere Zeit kennt, kann man wohl erwarten, dass man auch für den anderen da ist wenn er Probleme hat. Das war aber bisher nie der Fall. Es kann jahrelang die beste Freundschaft gewesen sein, kaum brauche ich mal Hilfe wird man fallen gelassen und von heut auf morgen der Kontakt beendet. War wohl dann doch immer nur eine Zweckfreundschaft. Solange ich zur Bespaßung da bin ist alles in Ordnung, funktioniere ich aber nicht mehr wie gewohnt werd ich durch jemand besseres ausgetauscht. Deswegen meinte ich ja, dass der besagte "Freund" in gewisser Weise recht hat damit, dass man in dieser Gesellschaft nach außen hin etwas vorspielen muss um beliebt zu sein und nicht als Versager zu gelten. Gerade im Job ist das ja auch der Fall.
Hmm er hat dann nur noch geschrieben, dass er mich ja verstehen kann und will nächste Woche doch mal vorbei kommen. Weiß nicht was ich davon halten soll....

@Fool: Also ich fühl mich immer noch schlechter als eh schon wenn ich anderen mal wieder etwas vorgemacht hab. Deswegen will ich ja auch versuchen zumindest bei den Menschen die mir wichtig sind ehrlich zu sein. Mal schauen ob mir das bei meinen Eltern irgendwann gelingt. Es gibt auch Momente, in denen ich noch lachen kann und es auch wirklich echt ist. Aber sehr selten.

Leider muss man sich irgendwann wieder mit den Dingen der Vergangenheit auseinander setzen, wenn sie dich im Unterbewusstsein noch belasten. Nur so kann es aufgearbeitet werden.
Wenn du meinst, dass du ein Psycho bist, dann bist du aber ein sehr liebenswerter und netter Psycho. ;)

Kannst ja dann berichten wie deine Sitzung war. :)

Übrigens hat sich mein Partner vorhin als ich heim kam entschuldigt für sein Verhalten und gemeint er fühlt sich mit der Situation überfordert und weiß nicht wirklich wie er mir noch helfen kann... Auch wieder etwas, wo ich gerade nicht weiß was ich davon halten soll...

Liebe Grüße,
LostSoul

Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 20 Oktober 2016, 15:32:53
Danke LostSoul, schön zu hören, dass man wenigstens ein liebenswerter Psycho ist. ;-))

Was deinen Partner anbelangt würde ich das genau so verstehen wie er es gesagt hat. Ganz ehrlich, dass unsere Angehörigen manchmal überfordert sind, kann man doch verstehen, oder? Sag ihm einfach, dass er da sein soll, nichts sagen muss, nichts tun muss. Einfach da sein und hin und wieder zuhören.

Vielleicht kann ich wirklich hellsehen. Hatte ich nicht geschrieben, dass mich meine Thera fertig machen würde?

Großer Gott! Womit hab ich das verdient???????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 20 Oktober 2016, 15:47:25
Das war natürlich positiv gemeint, hoffe das weißt du. ;)

Ja klar kann man es verstehen. Aber es tut eben weh solche verletzenden Worte zu hören, dass man geisteskrank sei und dass man mit seiner Krankheit das Leben des anderes versaut.. Nun gut, auf der anderen Seite weiß ich es ja noch von damals wie es ist einen psychisch kranken Partner zu haben. Damals war es Schizophrenie und ich wusste irgendwann nicht mehr wie ich mit ihm umgehen soll. Ob jemand, der schizophren ist, genauso anstrengend ist wie ein Depressiver kann ich allerdings auch nicht sagen.

Einerseits wäre es schön, wenn du hellsehen könntest, dann wüsste ich dass es mir in ein paar Jahren wieder gut geht.
Anderseits klingt das ja grad gar nicht gut. Was ist denn passiert? Also wenn du drüber reden möchtest.. Du weißt ja, hier wirst du verstanden.

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 20 Oktober 2016, 16:05:35
Hey ihr Beiden!

Fool: Was hat sie gemacht, deine Therapeutin? Muss ich mal ein ernstes Wort mit ihr reden? Sie soll dich doch nicht fertig machen!

Lostsoul: ich finde es wirklich gut, dass sich dein Partner entschuldigt hat....Das zeigt, er sieht ein, dass ER sich falsch verhalten hat. Du könntest ihm auch ein Angehörugenbuch schenken. Ich glaube ganz sicher, er hat es noch nicht richtig verstanden! Er soll ja DICH unterstützen und nicht deine Depression, denn die willst Du ja auch loswerden! Das heißt umarmen und einfach sagen, Alles wird gut" unterstützt dich. Die Vorwürfe darf er gerne an die Depression richten aber nicht an dich....Den du leidest ja schließlich am Meisten unter der Depression.
Hautzinger hat ein gutes Angehörigenheft. Das hatte mir der Therapeut meines Mannes mitgegeben, als er vor 2 Jahren depressiv wurde. Es hat mir sehr geholfen darin zu lesen und Tipps zum Umgang mit ihm zu bekommen.
Ich hatte auch teilweise richtig Hass auf ihn, weil er mir nix erklärt hat, es lange geheim gehalten hat und ich dachte, er macht das Extra, lässt mich mit der ganzen Arbeit im Stich und liebt mich nicht mehr. Also, kann ich verstehen, dass der Umgang mit uns schwer ist, wenn die Anderen nicht verstehen, was los ist und was wir brauchen.

Meine Arbeit habe ich nun hinter mich gebracht. Jetzt sitze ich im Wartezimmer beim Ohrenarzt. Meine Kleine muss zum Hörtest.
Danach dann noch Prüfungsvorbereitung.
Was ein Stress heute!

LG
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 20 Oktober 2016, 16:41:13
Ja da hast du Recht. Nur leider kommt es sehr oft vor, dass er nicht mehr weiter weiß und an meinen Depressionen verzweifelt... Und dann kommen eben solche Aussagen, die im hinterher immer Leid tun. Nein er hat es auch noch nicht verstanden und ich denke für Außenstehende ist es auch verdammt schwer so eine Krankheit zu verstehen, die man selbst noch nicht durchmachen musste. Ich kann zum Beispiel auch nicht verstehen, dass es Menschen gibt, die Stimmen hören und Dinge sehen die gar nicht da sind. Würde aber deswegen nie auf die Idee kommen die Leute zu beleidigen nur weil ich es nicht verstehe.
Werde es ihm mal so sagen, hoffe er versteht es. Und du hast auch recht, mir würde es wirklich schon reichen einfach mal umarmt zu werden, gut zureden und solche Dinge halt. Ich erwarte gar nicht dass er eine Lösung für meine Probleme hat und mich therapiert. Dafür hab ich mir ja professionelle Hilfe gesucht.

Habe hier so ein Buch da, hat mir meine Psychiaterin mitgegeben. Heißt "Was ist nur mit mir los? Ist aber von Lilly Pharma und in dem ganzen Buch wird man immer nur darauf hingewiesen, dass man es ohne Tabletten nicht schafft die Depression zu besiegen. Also quasi nur Eigenwerbung vom Pharmaunternehmen...
Ich kann ja mal das nächste mal meinen Therapeuten fragen, ob er vielleicht etwas passendes für Angehörige hat. Oder ich schau mal im Internet nach dem Buch von dem du geschrieben hast.
Ja leicht ist es mit uns wirklich nicht, aber ich denke wenn man jemanden wirklich liebt dann steht man auch so eine schwere Zeit durch. Und mein Partner hat ja selbst gesagt, er möchte die ganzen Jahre nicht einfach wegwerfen und dass ihm noch viel daran liegt.

Ich war nach der Therapie noch etwas draußen gewesen, brauche danach einfach Ruhe und Zeit für mich. Jetzt bin ich wieder zu Hause, draußen regnet es und wirklich viel weiß ich mit dem Tag auch nicht mehr anzufangen.

Wünsche dir trotz des Stress noch einen angenehmen restlichen Tag. Vielleicht kann es dich auch ein bisschen von den schlechten Gedanken ablenken. Manchmal wäre ich froh, wenn ich Stress hätte, denn dann hätte der Kopf nicht soviel Zeit zum nachdenken..

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 20 Oktober 2016, 19:07:14
@ Junehoney, du enttäuscht mich. Hast du mich heute etwa nicht verfolgt? Jetzt sag bloß nicht, dass dich das bisschen sintflutartiger Regen abgehalten hast.

@ LostSoul, ich bin zwar Psycho aber nicht dumm. Ich weiß wie es gemeint war. War auch ein echtes, aufrichtiges Dankeschön. :-)
"Ich kann es manchmal selbst gar nicht glauben durch was für eine Hölle ich jeden Tag gehen muss und dass ich trotzdem noch am Leben bin..." Liebes Seelchen, ich muss mich bei dir entschuldigen. Junehoney hat ihre Urkunde bereits erhalten, aber dir habe ich deine Auszeichnung noch nicht verliehen. Dabei hast du sie dir wirklich redlich verdient. Ich will ja nicht immer wieder auf deinem Alter herumreiten, aber deine Jugend macht die Leistung tatsächlich beeindruckender. Was du schon alles überstanden hast und wie du es geschafft hast dabei eben nicht völlig verrückt und geisteskrank zu werden, dass ist wirklich eine Leistung auf die du stolz sein solltest.
Deshalb erhältst du nun die große goldene Tapferkeitsmedaille erster Klasse am Bande mit Eichenlaub und Krönchen! Herzlichen Glückwunsch!

Kennt ihr das, wenn etwas ganz dramatisches passiert, z.B. ein Unfall? Man muss irgendwie helfen, etwas tun und funktioniert wie ein gutgeöltes Uhrwerk. Man bringt die Leute aus der Gefahrenzone, leistet erste Hilfe, alarmiert die Rettungskräfte. Kurz man tut ohne groß darüber nachzudenken das was getan werden muss.
Dann schaut man den Krankenwägen nach wie sie davonsausen und plötzlich fängt man das Zittern an, die Knie werden weich und man muss sich ganz schnell hinsetzen damit man nicht umfällt weil es einem den Boden unter den Füßen weggezogen hat.

Genau so ging es mir heute nach der Therapie. Kaum war ich wieder auf der Straße und die ersten paar Meter gegangen bekam ich Schüttelfrost wie ich es in dieser Intensität noch nie erlebt habe.

Dabei haben wir allerhöchstens ein bisschen an der Oberfläche der höchsten Spitze des Eisbergs gekratzt.

Das Schlimme ist, jetzt weiß meine Therapeutin wo sie das nächste Mal den Hebel ansetzen muss. Das kann noch so richtig heiter werden.

Fix und fertige Grüße von einem der größten Narren dieses Jahrhunderts.
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 20 Oktober 2016, 20:29:55
Hey.

Fool: nein, heute war ich zu gestresst, um noch Mäuschen zu spielen. Aber ich hab ja offenbar was verpasst.
Oh, Mann....Ja schon krass, dass man von Therapie so fertig sein kann. Ich habe mich nach der letzten Sitzung vor Aufregung übergeben.
Klassische Schockreaktion. Kenne das nach einem Autounfall oder wenn meinen Kindern was passiert ist. Da macht man auch erstmal Alles und danach bricht man zusammen.

Bei mir kam heute auch noch der absolute Knaller.
Nach der Prüfungsvorbereitung kam ich nach Hause und mein Mann berichtet mir vom Ergebnis beim Ohrenarzt. Meine Tochter hat eine chronische Mittelohrentzündung, hört links kaum noch was und muss nächste Woche ins CT und dann auch direkt operiert werden.
Und der größte Knaller. Im April bei der U hatte der Kinderarzt schon eine Hörschwäche festgestellt und nix gesagt!! Fassungslos!
Immer wieder was Neues. Habe das Gefühl nie zur Ruhe zu kommen!

Diesen Tag bitte auch aus dem Kalender streichen.

Gestresste Grüße
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 20 Oktober 2016, 21:37:11
Guten Abend, Junehoney,

das trifft es, klassische Schockreaktion - und die bange Frage; Warum tue ich Idiot mir so was freiwillig an!??

Zu gestresst, hä? Das klingt aber nach einer faulen Ausrede. Gib's wenigstens zu, dass dir das Wetter zu schlecht war. :-))

Oje, das ist natürlich überaus unschön mit der Ohrengeschichte. Ich kann dich aber beruhigen, die OP ist wirklich ziemlich harmlos. Bei meinem Kleinen haben sie damals sogar noch während der Narkose den Erfolg der Prozedur überprüfen können. Ins CT musste er allerdings vorher nicht. Hat wohl jeder ein bisschen andere Methoden. Dem Kinderarzt würde ich allerdings mal gehörig die Leviten lesen.
Wird das Ganze unter Vollnarkose gemacht? Bei meinem Filius war das damals so, aber da war er auch noch keine zwei Jahre alt. Danach war er gleich wieder fit wie in Turnschuh.

Ich weiß, ich habe leicht reden, aber mach dir trotzdem nicht zu viel Sorgen deswegen. Wenn ich mich recht erinnere ist die Erfolgsquote dieser OP ziemlich hoch. Ich denke es waren mindestens 80% die danach keinerlei Beeinträchtigungen des Hörens mehr haben. Keine Ahnung bei wie viel Prozent sich das Hörvermögen wenigstens signifikant bessert. Dass sich gar nichts verändert ist wohl extremst selten.

Über das Kalender streichen sollten wir noch mal reden. Aber nicht mehr heute abend.

Kennt ihr das Gefühl eigentlich hundemüde zu sein aber trotzdem nicht ins Bett gehen zu wollen? Verbreitet eigentlich nur bei Kindern im schulpflichtigen Alter. Aber mir geht's gerade genauso. Habe Angst vor den Bildern die hochkommen könnten wenn ich das Licht ausmache. Und nee, bei Licht kann ich nicht schlafen.

Angenehme Träume und lasst euch nicht unterkriegen!
LG Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 20 Oktober 2016, 21:49:12
Hey.

Ja, Fool. Da fragt man sich echt, warum man sich das antut. Aber wie war das noch...Es muss weh tun!?
Wünsche dir, dass du trotzdem gut schläfst.....Wie gesagt, nach meinen schwersten Therapiesitzungen war ich einfach so dermaßen fertig, dass ich trotz der schlimmen Bilder relativ schnell weg war....komatös ;-)
By the way....Bei uns war heute gutes Wetter! :-) Aber das war auch nötig nachdem es gestern Elefanten geregnet hat.

Ja, bei kleinen Kindern werden dann so Paukenröhrchen gelegt. Dafür ist es zu spät. Meine Tochter ist schon 8 und der Knochen sei entzündet. Merkwürdig ist, dass sie keine Schmerzen hatte, außer jetzt. Der HNO-Arzt meinte, das ist bestimmt schon seit einem halben Jahr! Da hab ich nun schon Angst.
Aber andererseits gut, dass es überhaupt entdeckt wurde. Der Arzt meinte, wenn das nicht entdeckt wird, wird man davon dauerhaft taub. Evtl. Muss ein künstliches Gehörknöchelchen eingesetzt werden :-(
So ein Scheiß!

Sorgenvolle Grüße
Und gute Nacht!
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 20 Oktober 2016, 22:01:47
Guten Abend meine Lieben..

Das klingt ja alles nicht gerade berauschend. :( Mir gehts auch grad wieder ziemlich schlecht, obwohl der Tag ok war. Muss das jemand verstehen, dass man von einer auf die andere Minute plötzlich wieder alles nur noch negativ sieht und die Gedanken beginnen zu kreisen? Ich will doch einfach nur mal Ruhe haben.
Ja lass uns diesen Tag einfach genauso wie den gestrigen vergessen und hoffen, dass der morgige besser wird.

@Fool: Ok dann bin ich ja froh, dass du es richtig aufgefasst hast. Da ist meine Auffassungsgabe leider nicht so gut wie deine. Das ist eines meiner Probleme. Ich kann bei Menschen oft nicht unterscheiden, ob sie etwas aus Spaß gesagt haben oder ob es ernst gemeint war und bin deswegen viel zu schnell beleidigt, obwohl es gar keinen Grund gibt. Ich weiß, ich lauf echt nicht mehr ganz richtig im Kopf, ich glaube ich brauch mal ein neues Hirn. Hat jemand eins anzubieten?

Danke für die Urkunde. ;) Das wäre dann die erste in meinem Leben. Da kann man schon mal stolz sein. :P Aber ich finde, jeder von uns sollte stolz sein, denn wir alle haben bis jetzt immer weiter gekämpft, trotz dieser unerträglichen Situation.
Aber ja, du hast Recht, dass was ich schon alles durchmachen musste ist eigentlich viel zu viel für mein Alter, andere hätten sich wohl schon längst aufgegeben. Es macht mich aber andererseits traurig, dass so ein junger Mensch schon so viele schlimme Dinge im Leben erleben musste. Ich mein bei anderen ist die Jugend die beste Zeit des Lebens, andere haben in dieser Zeit Spaß, haben Freunde, gehen feiern.. Und für mich war es ein einziger Alptraum aus dem ich bis heute noch nicht aufgewacht bin. Warum..? :( Habe das Gefühl so verdammt viele Jahre verschwendet zu haben...

Ja das kenne ich auch, das Gefühl. Wenn etwas schlimmes passiert steht man erstmal so unter Schock, dass man es gar nicht realisieren kann. Erst danach merkt man, was man eigentlich gerade erlebt hat und man fühlt sich einfach nur fertig.

Aber vielleicht solltest du es als Zeichen sehen, dass sich von nun an etwas ändern wird, auch wenn es noch ein langer Weg wird. Ich denke mir, dass es von mal zu mal besser werden wird und vielleicht wirst auch du in ein paar Jahren vor diesem Beitrag sitzen und mit einem guten Gefühl darauf zurück blicken, weil du es geschafft hast wieder glücklich zu werden. Ich wünsche es dir sehr Fool.

Allerdings hab ich mittlerweile auch etwas Angst, wenn ich das bei euch beiden so lese, was für Reaktionen die Therapiesitzung bei euch auslöst.. Ich stehe ja erst am Anfang, es wird noch nicht so sehr in die Tiefe gegangen. Eventuell wird es mir auch irgendwann so ergehen, dass ich nach der Sitzung total fertig bin. Manche Dinge aus meinem Leben hab ich noch nie irgendjemanden erzählt, weil sie viel zu sehr weh tun, aber mir bleibt wohl nichts anderes übrig wenn ich meine Vergangenheit aufarbeiten will...

@Junehoney: Das tut mir wirklich leid, hoffe deiner Tochter geht es bald besser und sie übersteht die OP geht. Kopf hoch, du schaffst das schon. :-* Auch wenn es zur Zeit mal wieder viel zu viel auf einmal ist. Aber so ist es doch leider immer, gerade dann wenn man dringend mal Ruhe nötig hat überschlagen sich die Ereignisse..
Über die Ärzte kann man sich aber auch nur noch aufregen.. Kann man heutzutage überhaupt noch jemanden trauen?

Ja lass uns diesen Tag einfach genauso wie den gestrigen vergessen und hoffen, dass der morgige besser wird.

Wünsche euch dann eine gute Nacht, hoffe ihr könnt einigermaßen schlafen nach diesem Tag.

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 20 Oktober 2016, 22:07:36
Das mit dem müde sein und trotzdem nicht schlafen können kenne ich nur zu gut. Ich kann dagegen bei Licht besser schlafen, bei Dunkelheit hab ich immer die seltsamsten Gedanken und Bilder vor meinem inneren Auge.. Manchmal hab ich sogar Angst es könnte jemand neben meinem Bett stehen. Wahrscheinlich bin ich wirklich schon total geisteskrank.

Warum hab ich den Satz mit dem Tag vergessen zwei mal geschrieben? Oh man ich merk auch nichts mehr. Sollte vielleicht wirklich schlafen gehen...
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 21 Oktober 2016, 05:50:25
Guten Morgen ihr tapferen kleinen Schneiderlein!

@Junehoney. Okay, dann verstehe ich das mit dem CT. Aber versuch es trotzdem positiv zu sehen, deiner Tochter wird geholfen werden. Mein Vater hat einen Cousin bei dem war das Gleiche, auch eine nicht erkannte Ohrenentzündung. Da war er allerdings noch ein bisschen jünger und die Sprachentwicklung war noch nicht richtig abgeschlossen. Ergebnis: sehr starke Schwerhörigkeit und erhebliche sprachliche Beeinträchtigungen. Das passiert heute nicht mehr.
Überhaupt ist es ein Wahnsinn was die Ärzte heute so alles können. Gerade auf dem Gebiet des Hörens. Ich kannte mal eine Frau, die eigentlich völlig taub war aber so ein Implantat hatte mit dem sie fast normal hören konnte. Angemerkt hat man ihr nie etwas - bis sie irgendwann mal ihren Verstärker ausgeschaltet hat weil es ihr zu laut war. :-) Manche von unserer Schauspieltruppe haben erst da gemerkt, dass sie "behindert" war. Hörbehinderte Schüler hatte ich auch schon eine ganze Reihe. Die kamen eigentlich auch alle ganz gut zurecht.
Aber das braucht dich alles gar nicht zu interessieren, denn bei deiner Kleinen wird alles gut gehen und bald habt ihr diese leidige Geschichte vergessen. Ich wünsche es euch von ganzem Herzen.

In punkto "Duushörerdheit" wie das bei uns heißt (obwohl ich mir nicht ganz sicher bin, wie man das schreibt), bin ich leider fast so etwas wie ein "Experte." In meiner Familie gibt es fast keinen der normal hört - außer mir. Ein Albtraum waren für mich früher immer Familienfeste. Alles schrie durcheinander. Furchtbar.
Schlimm war's gestern abend. Ich wollte schnell den Müll runter bringen als die Tür ins Schloss fiel. Passiert mir nie - außer wenn ich wie gestern keinen Schlüssel in der Hosentasche habe. Was ebenfalls höchst selten vorkommt. Na ja, ich klingelte und klopfte und schrie vor der Wohnungstür wie eine Verrückte (wie auch sonst?). Bin ja nur froh, dass außer meinem Sohnemann und mir keiner im Haus war.
Irgendwann gab ich es auf und ging zu meinen Eltern. Hat ja nur geschüttet wie aus Eimern und ich hatte natürlich weder Jacke noch feste Schuhe an. Dort klingelte ich wieder Sturm. Ohne Erfolg. Echt fies, wenn man sieht, dass Licht brennt und die Leute zu Hause sind. Musste dann also noch um's Haus herum und von hinten an die Terrassentür klopfen bis ich endlich eingelassen wurde und einen Schlüssel ausgehändigt bekam. Grmph!

@LostSoul. Urkunde? Eigentlich war das ein Orden, aber du kriegst natürlich auch noch eine Urkunde wenn du das wünscht. Und eine Laudatio. Die Lobrede muss ich aber erst noch aufschreiben. Okay?

Auch auf die Gefahr hin, dass ich mal wieder klinge wie so ein altes, verbrauchtes, abgearbeitetes Mütterchen, ich glaube nicht dass die Jugendzeit wirklich die schönste Zeit im Leben ist. Früher war das wahrscheinlich sogar noch schlimmer, so aus der Perspektive eines Historikers betrachtet. Überlegt doch mal. Zur Zeiten der Industrialisierung mussten selbst Kinder viele Stunden täglich arbeiten - und nach Einführung der Schulpflicht mussten sie abends auch noch in die Penne gehen. Dort wurden sie dann fleißig geprügelt, wenn sie vor Erschöpfung einschliefen.
Aber auch heute ist das Leben für Kinder und Jugendliche doch wirklich alles andere als leicht. Manche werden schon im Kindergarten mit Fremdsprachen, Rechenaufgaben etc. gedrillt. Viele bekommen schon in der ersten Klasse Nachhilfe damit sie ja den Übertritt ins Gymnasium schaffen. Dort scheitern dann viele, nicht weil sie dumm sind, sondern weil sie einfach etwas mehr Zeit gebraucht hätten bzw. andere Begabungen haben und auf anderen Schulen viel besser aufgehoben wären.
Existenzängste, ob begründet oder nicht, nehmen bei Kindern und Jugendlichen immer mehr zu. Ich glaube, dass es selten eine Generation gab, die mit weniger Optimismus in die Zukunft geschaut hat als die heutige Jugend. (Boah, das klingt jetzt aber wirklich extrem nach alter Oma.)
Ganz ehrlich, wenn mir heute eine gute Fee anbieten würde mich 20 Jahre jünger zu machen... ich würde dankend ablehnen UND schreiend davonlaufen. :-)
Den Älteren geht es da schon etwas besser und vielen Alten geht es so wirklich gut. Wenn ich z.B. an meine Oma denke. Die ist mit 57 in Rente gegangen und hat dann noch mindestens 20 gute Jahre gehabt. Solange mein Opa noch lebte sind die beiden rüstigen Rentner in der Weltgeschichte umhergereist, das könnt ihr euch nicht vorstellen. Die haben den kompletten "Ostblock" unsicher gemacht. Wer weiß??? ... Vielleicht ist der Zusammenbruch der Sowjetunion Leutchen wie ihnen geschuldet. :-))
Nee, ganz ehrlich. Ich glaube das sind nur die Dichter, welche die Jugend so verklären. Wie es im Lied heißt: "Schön ist die Jugendzeit. Sie kommt nicht mehr." Nö, würde ich so nicht unterschreiben.

Hmm. So früh aufstehen hat echt Vorteile. Man kann viel schreiben. Hoffentlich wird's euch nicht zu viel.

Seid mir nicht böse, aber ich bin absolut dagegen den gestrigen Tag zu streichen. Er war zwar verdammt anstrengend und wenn ich an meine Therapiesitzung denke, fange ich schon wieder das zittern an (oder ist es hier plötzlich auf einmal so verdammt kalt?), aber ich würde ihn nicht missen wollen. Diesen ersten Schritt noch einmal machen zu müssen...??!!  UM GOTTES WILLEN!
War irgendwie aber auch lustig. Normalerweise fordern Therapeuten ja eher, dass man sich öffnet, aus sich herausgeht, die Gefühle zulässt etc. p.p. Gestern war meine Thera fast die ganze Zeit damit beschäftigt zu bremsen. "Sie müssen das jetzt nicht tun... Ich sehe doch wie schwer ihnen das fällt... Lassen sie es gut sein für heute... Wollen sie nicht vielleicht doch erst einmal eine Pause machen?...  ... .... " Usw., usw. Immerhin habe ich es geschafft, mir nicht vollkommen die Unterlippe zu zerbeißen. Gott, was für eine Scheiße! Und das bei einem Thema welches mir vollkommen bewusst ist! Ich wage gar nicht daran zu denken, was sich noch so alles in meinem Unterbewusstsein verstecken könnte.

Ehe ich es vergesse, LostSoul. Kann doch wohl nicht so schwer sein irgendwo ein neues, nie benutztes Gehirn aufzutreiben. Gibt doch genug Leute, die nur ein Hirn haben damit es im Kopf nicht so hohl klingt; wegen des Echos.
Ich glaube allerdings, dass du selbst schon ein ziemlich hochwertiges Exemplar besitzt. Das solltest du behalten. Ein besseres wirst du schwerlich finden.

So, jetzt habe ich euch aber genug zugetextet. Ich bitte deswegen um Nachsicht.

Möge die Sonne euch heute direkt in eure Herzen scheinen!
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 21 Oktober 2016, 06:04:40
Guten Morgen..

Irgendwo habe ich hier mal was von Schlafentzug als Therapie gelesen?
Ich bin jetzt sicher schon 24 Stunden wach.. Zwar total erschöpft aber ich kann trotzdem nicht schlafen.
Hab mir die halbe Nacht Serien an meinem Laptop angesehen. Komischerweise hab ich gerade so ein Gefühl von Leichtigkeit in mir, als ob alle Gedanken und Probleme wie weggespült wären. Ich werde es einfach mal genießen.
Antworte dann später, wenn ich heute irgendwann mal geschlafen habe. Fällt gerade schwer klare Sätze zu schreiben.
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 21 Oktober 2016, 06:05:39
Nachtrag. Sorry, ich weiß ich habe eh schon viel zu viel geschrieben.

Liebe LostSoul,
ich wollte mich noch ganz herzlich bei dir bedanken.
Hättest du nicht die Frage gestellt, ob mich der Vater meines Sohnes wegen meiner Depression verlassen hat, dann hätte ich das sicherlich nicht so bald zum Thema in der Therapie gemacht. Vielen Dank für diesen Denkanstoß. Du weißt gar nicht wie sehr du mir dadurch geholfen hast.

Was uns nicht umbringt macht uns stärker!

Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 21 Oktober 2016, 06:08:03
Hi LostSoul,

wenn ich das richtig verstanden habe soll nach längerem Schlafentzug so eine Art Euphorie eintreten. Ich weiß aber nicht ob dafür 24 Stunden ausreichen. :)

LG Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 21 Oktober 2016, 06:15:51
Und das hat dann eine dauerhaft positive Wirkung? Oder nur für den Moment? Wäre auf jeden Fall mal interessant zu wissen. Echt seltsam wie lange es der Körper ohne Schlaf aushält ohne müde zu werden.

Oh hab jetzt erst deinen Nachtrag gelesen. Das es so ein wichtiges Thema für dich ist hab ich gar nicht geahnt, war eigentlich nur eine Frage nebenbei. Aber es freut mich dass dir das geholfen hat. :) das steigert das eigene Selbstwertgefühl ein kleines bisschen.

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 21 Oktober 2016, 07:32:48
Noch mal einen wunderschönen guten Morgen,

tja, LostSoul, das ist das Problem. Eine dauerhafte Besserung bewirkt der Schlafentzug offenbar nicht. Müsste mich aber noch genauer darüber schlau machen.

Irgendwie unfair. Wegen meines lieben Herrn Sohnemann musste ich die ganze Woche in aller Herrgottsfrühe aufstehen. Statt dass ich dann wenigstens auch mal am Wochenende länger schlafen könnte, muss ich arbeiten - und früher anfangen als die meisten meiner Kollegen. Die normale Frühschicht beginnt am Samstag nämlich erst um 8:00.
Irgendetwas mache ich falsch. Nur was???

Ganz ehrlich. Dass das Thema T.C. aus F. in GB immer noch so verdammt wichtig ist, habe ich selbst nicht im entferntesten geahnt. Ich dachte die 1000 Meilen Luftlinie zwischen uns seien genug. Pustekuchen.
Eigentlich hatte ich gestern in der Therapie über etwas ganz anderes sprechen wollen...

Bescheuert oder? Ich versuche mir immer aufzuschreiben, was in den einzelnen Sitzungen besprochen wurde und vor allem was ich dabei innerlich gefühlt und erlebt habe. Gestern habe ich mir aber nur ein paar kurze handschriftliche Notizen (nicht der Rede wert, knapp 7 DIN A5 Seiten) gemacht weil ich viel zu aufgewühlt war. Gerade dieses Mal wäre es enorm wichtig alles festzuhalten - und ich habe eine Scheißangst davor. Sollte ich aber unbedingt heute noch erledigen. In meinem Exil habe ich keinen Computerzugang und bis Montag ist dann doch eine verdammt lange Zeit.

Immer noch zitternd wünscht euch euer Hofnarr einen schönen Tag!
Fool 
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 21 Oktober 2016, 08:59:47
Hey liebe Mitstreiter.

Schlafanzug! Brrrr. Ich halte das für Quälerei. Jedenfalls für mich. Mein selbst entstandener Schlafentzug quält mich ja so schon.

Fool: warum findest du es verwunderlich, dass er dich immer noch beschäftigt? Immerhin ist er ein Teil deines Lebens gewesen, Vater deines Sohnes....Also auch wenn es dir nicht gefällt, doch bedeutsam, oder?
Ich denke auch noch öfter an den Erzeuger meiner Großen....Auch wenn ich ihn ganz sicher nicht mehr liebe und ich diejenige war, die gegangen ist.
Und ich kenne das auch nur zu gut, dass ich nie das besprechen kann, was ich mir vorher aufschreiben.  1. Vergesse ich die Hälfte sobald ich da sitze 2. Fragt sie dann doch an ganz anderen Stellen nach, findet es dann wichtig und will da mehr ins Detail gehen....Und gefangen ;-)

Mein Schlaf war auch mal wieder bescheiden. 3 Stunden Grübeln und irgendwie unruhig geschlafen. Könnte daran liegen, dass ich gleich wieder Therapie habe und schon Angst davor.

Was treibt ihr heute so?

Herzliche Grüße
Junehoney

Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 21 Oktober 2016, 09:04:35
Boah....Was ist mit meinem Internet los....Jetzt sehe ich erst eure ganzen Beiträge.

Ja, ich glaube auch nicht, dass die Jugendzeit die schönste Zeit des Lebens ist. Da ist ja viel Gefühlschaos und es passiert so irre viel. Statistisch gesehen sind die über 60-jährigen am Glücklichsten.....Also es stehen uns noch gute Zeiten bevor.

Danke, fürs Daumen drücken fürs Töchterchen. Ich hoffe sehr, dass alles gut wird. Habe halt auch Angst vor der OP an sich. Vollnarkose und so :-(
Muss ich gleich mal mit meiner Therapeutin besprechen....Ängste über Ängste. Vor Allem, wenn man Ärzten nicht mehr vertraut.

LG Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 21 Oktober 2016, 09:18:08
Hallo Junehoney,

eine schöne Therapiesitzung wünsche ich! Hoffentlich fühlst du dich danach fit und erholt, zuversichtlich, ausgeglichen, erleichtert, befreit, zufrieden... einfach wohl. :-)

Korrektur: Ich finde es nicht erstaunlich, dass Er immer noch eine Rolle spielt - obwohl ich mir sehr viel Mühe gebe so wenig Gedanken wie möglich an ihn zu verschwenden. Was mich beinahe umgehauen hat ist die Erkenntnis wie sehr mich die Beziehung geprägt hat.

Bis vor kurzem hätte ich behauptet, dass ich die Zeit nicht zurückdrehen und alles anders machen würde, wenn ich es denn könnte. Ohne diese Beziehung hätte es schließlich niemals ein Pubertier gegeben das mir den letzten Nerv raubt. Und das ist nun etwas worauf ich für nichts in der Welt verzichten möchte.
Seit gestern frage ich mich, ob ich ein solches Angebot nicht doch annehmen würde. Sofort und ohne zu zögern.

Eines weiß ich jedenfalls. Mit meiner Therapeutin möchte ich nicht tauschen. Das wieder hinbiegen zu wollen - die paar lächerlichen Aufgäbelchen des Herkules waren im Vergleich ein Kinderspiel für Kleinstkinder. :-O

Immerhin wieder ein schöner Satz zum Aufschreiben und merken:
"es stehen uns noch gute Zeiten bevor." Du sagst es, Junehoney!

Ciao Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 21 Oktober 2016, 09:33:39
Hey liebe Freunde!

Danke dir, Fool! Ich hoffe, dass es mir danach besser gehen wird....Wäre ja auch sonst wirklich Irrsinn dahin zu gehen.
Ich befürchte nur sie findet es nun sinnvoll über den Tod meines Bruders zu sprechen. Das verdränge ich eigentlich lieber ;-)

Vielleicht führt ja die Verdrängung zu einer veränderten Sichtweise? Sodass du auch vor einiger Zeit noch anders über deinen Ex dachtest.

Wünsche euch einen schönen Tag!

LG Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 21 Oktober 2016, 10:18:05
Irrsinn! Das trifft es!
Ich hoffe ja nur, dass das was ich gerade erlebe wirklich nur so eine Art "Muskelkater" ist und bald wieder vergeht.

Ungünstig, dass ich meine Thera nicht erreichen kann  (z.B. per E-Mail). Mit dem AB reden macht wenig Sinn.

Wenn ich an's nächste Mal denke wird mir schlecht. Scheiße, scheiße, scheiße! Jetzt, wo die Lawine einmal losgetreten ist....... jetzt kommen immer mehr Bilder hoch........
immer mehr....  Ich halt das nicht aus..

Ich halt das nicht auf. Zuviel! Viel zu viel! Ich kann nicht mehr.
Erbarmen!
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 21 Oktober 2016, 15:59:23
Hey ihr Lieben!

Ja, Fool. Das wird ws. So eine Art Muskelkater sein. So gings mir auch, als es ans Eingemachte ging. Meine Therapeutin sagte dann, das wirkt nach....Und es ist natürlich auch so, dass Psychotherapie, wie Alles was wirkt, auch Nebenwirkungen hat. Es ist wohl normal, dass es einem dann erstmal schlechter geht....Die Lawine kommt ins Rollen, muss sich austoben und dann erst flacht sie ab. Ich dachte auch, ich halte es nicht aus....Aber ich habe es überlebt.
Also, Fool, du schaffst es! Auch, wenn es erstmal sehr hart ist. Du hast doch schon so viel gepackt! Und vergiss nicht: wir arbeiten doch daran weise zu werden ;-)

Und nun stecke ich mitten drin.
Meine Therapiesitzung heute war wirklich nochmal bahnbrechend. Ich habe Einiges verstanden von der Depression und der PTBS. Sie meinte, es ein total verständlich und normal, dass ich schon nach wenigen Aktivitäten platt sei. Die ganzen posttraumatischen Reaktionen seien so anstrengend, dazu der miserable Schlaf, die Konzentrationsprobleme der Depression, da wäre ganz klar, dass ich schnell platt bin. Das nimmt mir etwas das Looser Gefühl.
Ich sollte ja zu heute einen Wochenlang machen, mit Aktivitäten. Sie meinte, es ginge erst mal ums Machen, nicht so sehr darum wirklich Ablenkung oder Spaß zu erfahren. Das sei zu viel verlangt. Sie meinte es dauert halt, bis das wirkt, zumal ich keine Medis nehmen will.
Dazu hat sie noch gesagt, dass sie es ok findet.  Man könne es auch ohne schaffen, müsse halt dann viel über Aktivitäten machen und etwas länger kämpfen. Sie persönlich würde auch keine Medis nehmen. Das finde ich sehr erleichternd und ich habe etwas mehr Zuversicht auf dem richtigen Weg zu sein.

Nun bin ich aber auch platt.
Sofazeit.
LG
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 21 Oktober 2016, 16:16:02
Hallo zusammen.

So, jetzt habe ich es geschafft etwa die Hälfte der gestrigen Therapie aufzuschreiben. Den Rest werde ich wohl bis auf Montag verschieben. Das dürfte kein Problem sein, da meine Notizen zum 2. Teil sehr ausführlich sind.

Meine Güte als ich heute morgen zum Aldi einkaufen ging hat sich das angefühlt als hätte ich die Grippe. So was von zittrig auf den Beinen! Nachdem ich das jetzt aber (fast) alles rekapituliert habe fühle ich mich deutlich besser. Werde es wohl schaffen mich aus der Lawine ans Licht zu buddeln. Who knows? Vielleicht sehe ich dann tatsächlich wieder das Licht am Ende des Tunnels.

Vielleicht hätte ich doch auf meine Thera hören sollen und es etwas langsamer angehen lassen. Na ja. Selbst auf die Gefahr mich zu wiederholen. Was uns nicht umbringt macht uns stärker.

So, jetzt muss ich aber schnell noch meine Sächelchen zusammenpacken und dann geht's ab ins Exil. Hurra!

Viele Grüße und die besten Wünsche für ein schönes Wochenende.

Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 21 Oktober 2016, 16:47:21
Hey ho.

Jo...Wie Grippe, du sagst es. So ging es mir nach der Trauma-Expo auch. Vielleicht war das ja quasi eine Expo für dich. Meine Therapeutin meinte, dass ist einfach die immense Anstrengung des Wiedererlebens und Fühlen, die einen dann zu so einem Krankheitsgefühl führt.
Und bei Expositionen soll ja am Besten wirken, wenn man es intensiv macht. Also wird es dir hoffentlich was bringen!

Dann dir auch ein schönes We im Exil, auch wenn du arbeiten musst.

LG Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 21 Oktober 2016, 18:09:57
Hallo ihr beiden.

Jetzt komme ich auch mal dazu zu antworten.. Geschlafen hab ich gerade mal 4 Stunden von 8 Uhr bis 12 Uhr. Aber ich fühle mich komischerweise erstaunlich fit. Die Quittung dafür werde ich hoffentlich heute Abend bekommen und ordentlich müde sein.

Bei mir in der Ausbildung ist auch eine, die kann von Geburt an nichts hören und hat dann so ein Implantat bekommen mit dem sie fast so gut hören kann wie jeder andere auch. Denke aber du solltest dir nicht all zu viele Gedanken machen, auch wenn es verständlich ist. Immerhin wurde es jetzt noch festgestellt und es kann gehandelt werden. Drücke dir und deiner Tochter die Daumen, dass alles gut geht. :)

Oh man Fool, du musst ja was mitmachen. Aber ausgesperrt hab ich mich auch schon, zum Glück hat man die Tür einfach mit einer Chipkarte aufbekommen. Wobei das eigentlich auch wieder beängstigend ist wie einfach es Einbrecher hätten... Jetzt in der neuen Wohnung muss man die Tür immer von außen abschließen, damit sie zu ist, da kann das mit dem aussperren nicht mehr passieren.

Achso ein Orden war das, naja meine Konzentration Texte ordentlich zu lesen lässt wohl auch schon zu wünschen übrig.. Bin allgemein zur Zeit ziemlich wirr im Kopf.

Nun gut das sieht wohl jeder anders mit der Jugendzeit. Vielleicht denke ich in ein paar Jahrzehnten auch anders darüber. Wenn ich immer andere in meinem Alter gesehen hab, war ich einfach neidisch über ihr schönes Leben, dass sie ständig Freunde um sich hatten und viel unternommen haben. Klar ist auch in der Jugend nicht alles einfach, aber man hat noch nicht so sehr den Ernst des Lebens wie es dann im Arbeitsleben der Fall ist. Es ist alles noch unbeschwerter. Naja für mich war es alles andere als unbeschwert, aber das ist auch nur verständlich wenn man jeden Tag die Hölle durchmachen muss. Traurig ist man am Ende trotzdem über die vielen verschwendeten Jahren in denen es mir nur schlecht ging und ich den ganzen Tag abgeschottet in der Wohnung verbracht habe... Die Zeit kann man nie wieder zurück holen. :(
Haha mit 57 in Rente, da kann ich nur davon träumen, ich kann froh sein, wenn ich mit 70 in Rente gehen kann. Wenn ich bis dahin noch lebe. Und das ist leider traurige Wahrheit, das Rentenalter wird immer mehr angehoben.

Das ist ja aber der Sinn einer Therapie, das man Dinge die sich irgendwo im Unterbewusstsein versteckt haben wieder hervorholt und sie aufarbeiten kann. Und mit der letzten Sitzung hast du ja schon einen guten Schritt in die richtige Richtung gemacht und ich bin mir sicher, dass es von mal zu mal besser wird. Wir dürfen einfach nicht aufgeben, immerhin haben wir es bis hier hin geschafft also schaffen wir den Rest auch noch.
 
Ach manchmal wäre ich froh ein nicht benutztes Gehirn zu haben. Ein Hirn in dem einfach gar nichts vor geht. Wenn man dumm ist macht man sich wahrscheinlich auch nicht soviele Gedanken. Also wenn ihr jemande kennt, der sein Hirn nicht mehr braucht, ich nehm es gerne an. ;)

Na super.. Da ist das Wochenende ja gelaufen für dich, wenn du arbeiten musst. Wünsche dir trotzdem ein angenehmes Wochenende, auf dass es schnell rum geht. Lass dir den Stress nur nicht zu viel werden, für die Depression ist das nicht gerade förderlich. Ich merke jetzt langsam, dass ich wieder etwas herunter komme seit ich mich daheim etwas erholt hab, auch wenns immer noch einige richtig schlechte Tage gibt. Aber im Endeffekt musst du es wissen, was dir gut tut. :)

@Junehoney: Naja Quälerei ist es für mich eher, wenn ich die ganze Nacht im Bett liege und mich herumwälze, stundenlang nur nachdenke und nicht einschlafen kann. Da ich gestern absolut nicht müde war bin ich gleich auf geblieben und hab Fernsehen geguckt bis früh um 8. Hab einfach solange gewartet bis ich endlich mal müde war. Ist meiner Meinung nach angenehmer als wenn man zwanghaft versucht zu schlafen. Gut wenn man jetzt einen Job hat geht das natürlich nicht, da muss man dann irgendwann schlafen. Ist auch sowas was ich nie konnte, auf Knopfdruck schlafen wenn ich es musste. Ich entscheide lieber selbst wann ich ins Bett gehe.

Sehe ich auch so. Dass man den Vater seines Kindes nicht einfach aus seinem Leben streichen kann ist normal. Ich schaff es ja noch nicht mal alte Freundschaften aus meinem Leben zu streichen.. Beim Vater der eigenen Kinder ist das nochmal eine ganz andere Sache, da verbindet euch viel mehr miteinander. Ich hoffe, du schaffst es das irgendwann zu verarbeiten.

Dass deine Therapeutin das unterstützt, dass du keine Medikamente nehmen willst find ich ja mal sehr gut. Mein Therapeut sagt ja ich soll höchstens ein Bedarfsmedikament nehmen wenn es gar nicht geht mit schlafen. Er meinte auch, dass man wenn dann die Antidepressiva nur für einen bestimmten Zeitraum nehmen soll, es aber keine Dauerlösung ist. Also nur wenn man wirklich in einem tiefen Loch steckt und gar nichts mehr selbstständig auf die Reihe bekommt dann ist eine medikamentöse Behandlung am wirkungsvollsten. Klar wird die Therapie eine lange Zeit brauchen, bis es uns besser geht, aber das ist es doch auf jeden Fall wert. Ich freu mich jetzt schon auf den Zeitpunkt, an dem ich wieder ein glückliches Leben führen kann.

Was macht ihr sonst noch am Wochenende (außer arbeiten)?

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 21 Oktober 2016, 18:49:55
Hey ihr lieben Mitstreiter.

Fool: warum eigentlich Arbeiten, fällt mir gerade mal auf!? Musst du jetzt doch einspringen oder sind deine Überstunden schon aufgebraucht? Sorry, meine Konzentration.

Lostsoul:
Hey, sieh es mal so....Du kannst deine Jugend zwar nicht zurückholen, aber du kannst jetzt darüber entscheiden, wie es weiter geht....Und das kann ja nur besser werden! Und du hast einen Erfahrungsvorschuss....Du hast schonmal ein großes Tief durch gemacht und das haben die Anderen vllt. noch nicht....Aber sie werden irgendwann auch an so einen Punkt kommen. Es gibt Niemanden, dem es nur gut geht. Und da hast du eben schon Erfahrung mit und lässt dich nicht so leicht unterkriegen ;-)

Mir hilft es auch manchmal mich mit Leuten zu vergleichen, denen es noch schlechter geht/ ging. Einfach nur, um zu sehen: "Ja, meine Situation ist scheiße, aber es könnte noch schlimmer sein." Ich gucke zum Beispiel auch gerade "Club der roten Bänder", da geht es um schwer kranke Kinder. Dann denke ich, naja, das mit meiner Tochter ist echt scheiße und ich mache mir Sorgen....Aber wenigstens kann sie daran nicht sterben.

Zum Schlafen: Ja, da habe ich heute auch mit meiner Therapeutin drüber diskutiert. Sie meinte, Aufstehen kann helfen, muss aber nicht. Ich soll es mal ausprobieren. Sie hat mir eine Atemübung empfohlen. Oder wie ich es früher gemacht habe, Hörbücher anhören. Das werde ich auch mal versuchen. Zudem meinte sie, manchen Patienten hilft es tagsüber eine Grübelstunde einzurichten, sodass man es schon gemacht hat und im Bett nicht mehr so viel übrig bleibt. Denn bei mir liegt nur am Grübeln. Müde bin ich. Dafür mache ich ja auch den ganzen Sport und Spaziergänge. Und man sollte tagsüber möglichst nicht liegen. Aber das mache ich sowieso nie. Dafür bin ich viel zu unruhig.

Für das Wetter musste ich ja mit meiner Therapeutin einen Plan machen. Die Aktivitäten soll ich dann umsetzen, um irgendwas zu haben, was potentiell Spaß machen könnte. Also habe ich Nähen (ein Kleid für mich), Treffen mit einer Freundin, großer Spaziergang mit meinem Mann und Kino mit den Kids eingetragen....Bin mal gespannt, ob ich das wirklich alles schaffe. Zudem kommen morgen die Mutter, die Schwester und die Nichte meines Mannes zu Besuch. Ich hoffe das wird ok....Bei Familie weiß man ja nie.

Und ihr?

LG Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 21 Oktober 2016, 18:51:44
Nicht Wetter, Wochenende :-D
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 21 Oktober 2016, 19:15:12
Hey..

Ja das hab ich mich auch gefragt, dachte eigentlich du hast noch frei Fool? Mein Gedächtnis ist leider auch nicht mehr das beste.. Drum sagte ich ja: Neues Gehirn muss her.

Das stimmt, nur es ist eben die Gewissheit, dass man nur dieses eine Leben hat und das macht mich verdammt traurig.. Niemand weiß wann wir sterben werden und der Gedanke daran irgendwann mal im Sterbebett zu liegen und zu wissen, dass ich so eine lange Zeit meines Lebens verschwendet und nie richtig gelebt haben der macht mich sehr nachdenklich. Gerade deswegen bin ich auch an einem Punkt, an dem ich etwas ändern muss. Man muss das beste aus der Zeit ,machen, die wir hier auf der Erde geschenkt bekommen haben. Dann gibt es wieder diese Tage, an denen es mir so elend geht wie letztens und ich am liebsten sterben will. Nur sage ich mir dann immer, dass es nicht der Tod ist den ich will, sondern eine Veränderung im Leben und im Endeffekt auch ein Hilferuf...
Aber ja, du hast definitiv recht, ich habe anderen schon einiges voraus. Mir wurde auch schon von vielen älteren Menschen gesagt, wie erwachsen ich für mein Alter schon wäre.

Mich mit anderen vergleichen tue ich auch oft, wobei ich mir dann denke, dass das auch nicht der richtige Weg ist. Denn jeder hat ja sein eigenes Schicksal. Man könnte auch sagen, dass es uns ja eigentlich allen gut geht, wir haben alle ein Dach über den Kopf und jeden Tag etwas zu essen, was die Menschen in Afrika zum Beispiel nicht von sich behaupten können. Aber sollen wir, nur weil es anderen noch schlechter geht, nicht mehr traurig sein dürfen? Aber ich weiß schon wie du es gemeint hast, ich mach es ja leider selbst viel zu oft... Manchmal bin ich dann auch wirklich dankbar, dass ich "nur" eine psychische Krankheit habe. Die kann zwar auch tödlich sein, aber wenn ich mir vorstelle Krebs zu haben, das wäre für mich um einiges schlimmer.

Club der roten Bänder guck ich auch sehr gerne. Habe ich letztes Jahr schon geguckt. Hab mir heute erst die DVD gekauft weil ich so begeistert von der Serie war. Bald kommt ja auch die neue Staffel. Das sind wirklich schlimme Schicksale und ich hatte echt mit den Tränen zu kämpfen, ist teilweise richtig traurig. Aber andererseits macht einem sowas Hoffnung und die Aussage dahinter ist denke ich auch für uns wichtig: Trotz der schweren Situation nicht aufzugeben und weiter zu kämpfen, egal wie aussichtslos alles im Moment scheint.

Wenn es bei dir so schlimm ist mit dem schlafen, hast du denn vielleicht Medikamente die du nehmen könntest? Muss ja nicht für längere Zeit sein, aber einfach damit sich der Körper mal wieder erholen kann. Das mit dem Atemübungen hab ich auch schon mal probiert, aber hat leider nichts gebracht. Musik hören hilft mir manchmal, schöne ruhige entspannte Musik ins Ohr damit die Gedanken etwas runterfahren können. Also bist du eher der unruhige Depressionstyp? Gibt ja einmal die Depression in der man den ganzen Tag keine Ruhe bekommt und sich nur bewegen muss und dann die Depression, wo man den ganzen Tag nur im Bett liegen will und null Antrieb hat.. Das ist bei mir der Fall, deswegen zwinge ich mich jetzt schon jeden Tag mindestens eine Stunde aus dem Haus zu gehen und es tut mir wirklich gut.

Da hast du ja volles Programm am Wochenende, langweilig kanns da schon mal nicht wären. Kino wäre auch mal wieder etwas. Auch wenn ich da erst vor zwei Wochen war zu "Findet Dorie". :D Mein Freund hat mich gefragt ob wir morgen mal essen gehen wollen.. Da hätte ich schon mal was für abends. Nachmittag weiß ich leider noch nicht, Wetter soll ja auch nicht so berauschend werden. Glaube muss mir auch mal so einen Aktivitätenplan machen.
Oh ja, bei Familie weiß man nie. Vor allem wenn dann blöde Fragen gestellt werden auf die man gar keine Lust hat. Geht mir bei meinen Eltern immer so. Da wird man dann über die Arbeit ausgefragt, obwohl ich da keinen Nerv hab drüber zu reden..

LG LostSoul

Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 21 Oktober 2016, 20:16:58
Hey.

Klar, Lostsoul. Traurig sein ist ja auch sinnvoll. Wenn man es wirklich betrauert und danach auch loslässt. Meistens wird man ja auch depressiv, weil man noch nicht richtig getrauert hat....So wie bei mir, dass ich das mit meinem Bruder noch gar nicht begriffen habe und dadurch natürlich auch noch nicht getraut habe.
Dauernd sollte man natürlich nicht denken, Anderen geht es noch schlechter. Aber manchmal hilft das ja.

Club der roten Bänder habe ich auch letztes Jahr schon gesehen....freue mich auch auf die 2. Staffel.
Allerdings: letztes Jahr habe ich das noch mit anderen Augen gesehen....Das war vor meinem Verdacht auf Metastasen. Dieses Mal hat mich das Ganze noch mehr mitgenommen und ich musste dauernd weinen und habe gezittert. Aber es ist ja auch eine Art Konfrontation uns Verarbeitung. Meine Therapeutin meinte, das wäre gut, wenn ich es aushalte. Und klar: es macht auch Mut aus der der beschissendsten Situation noch das Beste raus zu holen.

Zu deinen Suizidgedanken: natürlich willst du das Leben so nicht! Beruf, Beziehungen und Gesundheit sind ja auch die Dinge, die einigermaßen stimmen sollten, damit man zufrieden ist. Und wie du erzählt hast, gibt's da ja Veränderungsbedarf ;-)

Ja, habe eine agittierte Depression, also mit viel Unruhe und Bewegungsdrang. Nur zwischendurch erwischt mich auch mal Erschöpfung und Antriebslosigkeit. Liegt ws. auch ein bisschen an der PTBS, die macht halt auch Unruhe, Reizbarkeit, Übermäßige Wachsamkeit usw. Meine Therapeutin meinte heute, das sei halt viel und ich sollte nachsichtig mit mir sein. Das will ich versuchen. Aber leider mache ich mir doch noch oft Selbstvorwürfe.

Ja, Familie stellt manchmal echt viele Fragen. Aber ich hoffe es bleibt Oberflächlich. Seine Schwester ist eh schwanger mit Zwillingen. Da gibt's bestimmt Redestoff ;-)

Genau....mach dir doch auch mal so einen Plan. Wird dir dein Therapeut ws. eh bald vorschlagen, weil das wohl State of Art in der Depressiontherapie ist.
Mir hilft es schon ein bisschen. Dann hat der Tag Struktur.

Liebe Grüße
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 21 Oktober 2016, 21:07:27
Loslassen, das ist so eine Sache die ich ich sehr schwer kann. Sei es bei kaputt gegangenen Freundschaften, zerbrochenen Beziehungen oder irgendein anderer schmerzhafter Verlust. Es dauert immer ewig, bis ich mit der Trauer fertig werde, bei manchen Dingen habe ich es bis heute nicht geschafft. Gerade wenn man so viele schöne Erinnerungen mit einer Person hatte und dann wendet sie sich plötzlich von einem ab. Komme ich absolut nicht damit klar.. Hoffe das wird mithilfe der Therapie besser werden.

Hmm, jetzt wo du das so sagst, fällt mir auf, dass ich zum Beispiel beim Tod meiner Großeltern gar nicht getrauert habe. Meine Oma ist damals an Krebs gestorben. Es hatte mich null berührt, habe auch nie eine Träne deswegen vergossen.. War damals auch noch ziemlich jung, glaube 9 Jahre. Im Nachhinein schäm ich mich schon für mich selbst, dass ich so gleichgültig bin, obwohl ich meine Oma gern hatte und sie jede Woche besucht hab. Warum mir das alles so egal war kann ich selbst nicht sagen. Mein Opa ist vor einigen Jahren auch gestorben an Organversagen. Bei der Trauerfeier war ich wie ein Eisklotz, keinerlei Gefühle, gar nichts. Vielleicht war es nur Selbstschutz, da ich ja eh schon an Depressionen litt, um nicht noch tiefer in ein Loch zu fallen.. Dafür bin ich jetzt ein umso empfindlicherer Mensch, der wegen jedem Mist heulen könnte und dem alles sehr nah geht.

Ohje, ich hoffe doch, der Verdacht auf Metastasen hat sich nicht bestätigt? Ich bin wirklich so dankbar dafür, dass ich gesund bin (bis auf die Depression) und hab den größten Respekt vor den Menschen, die sowas wie Krebs durchstehen müssen und trotzdem die Hoffnung nicht aufgeben. Da komm ich mir manchmal richtig blöd vor mit meinen Selbstmordgedanken. Andere wollen leben und können nicht und ich denke ernsthaft drüber nach mir das Leben zu nehmen...

Wenn man sowas selbst schon mitgemacht hat berührt einen so eine Serie natürlich noch viel mehr. Aber auch ich hab mitgefühlt und konnte es mir sehr gut vorstellen, wie man sich in so einer Situation fühlen muss. Vorallem als Alex gestorben war.. Das war wirklich schlimm, hab da so geheult. Und da wird einem dann wieder bewusst wie dankbar man dafür sein sollte, dass man noch lebt und das eigene Leben viel zu wertvoll ist um es aufzugeben. Auch wenn unsere Depression uns oft einen Strich durch die Rechnung macht und wir genau das Gegenteil denken.. :/

Ja es gibt eine Menge Veränderungsbedarf. Das mit der beruflichen Veränderung werde ich nächste Woche mal versuchen anzugehen. Ich hab mir überlegt mich eventuell nochmal auf eine Ausbildung zu bewerben in einem Job, der mir wirklich gefallen würde. Und wenn ich bis März nichts gefunden habe, werd ich mich bei einer Fachoberschule für das Fachabi anmelden.

Stell ich mir auch schlimm vor, wenn man nicht mehr zur Ruhe kommt. Hab es nur unter dem Venlafaxin gemerkt, und da hatte ich nur eine einzige genommen.. Und ich konnte den ganzen Tag die Beine nicht ruhig halten, musste mich bewegen und das bis tief in die Nacht. Meinst du eine PTBS bekommt man nur durch ein extremes Trauma aus der Vergangenheit? Oder reichen da auch schon solche Dinge wie Mobbing? Meine Psychiaterin hat mir ja eine kombinierte Persönlichkeitsstörung diagnostiziert, vielleicht habe ich ja auch sowas?

Zwillinge, na das ist doch toll. ;) Hätte auch gerne mal Zwillinge. Na da wird es sicher viel Gesprächsstoff geben.

Werde es versuchen mit dem Plan.. Auch wenn mir immer nicht viel einfällt was ich tun könnte, bin so einfallslos.

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 21 Oktober 2016, 23:05:59
Hey.
Ja, das Loslassen ist auch schwer. Aber wenn ich lange über etwas nachgedacht und evtl. auch geweint habe, dann sage ich mir immer, es bringt nichts weiter darüber nachzudenken und lenke mich ab. Das geht normalerweise gut.....Aber bei Depressionen natürlich nicht so....Da denkt man halt mehr.

Mobbing ist per Definition wohl kein Trauma. Weil ein Trauma mit der Bedrohung des eigenen Lebens einhergeht.  Also, wenn das Mobbing so schlimm war, dass du dachtest, sie bringen dich um, oder von außergewöhnlichem Ausmaß, dann könnte es ein Trauma sein. Hast du denn davon auch Flashbacks oder Alpträume?
Aber schlimm ist es natürlich allemal, das kenne ich ja auch und ich finde es geht extrem auf den Selbstwert und verursacht Depressionen. Wir sind ja schließlich soziale Wesen.

Die Metastasen haben sich nach 8 Wochen als gutartige Tumore herausgestellt. Aber in den 8 Wochen habe ich gedacht, ich lebe nicht mehr lange. Wobei ich keine Palliativnedizin in Anspruch genommen hätte. Ich wäre an einen Strand gefahren und hätte mich dort umgebracht.
Das war im April/Mai diesen Jahres. Danach habe ich ein kurzes Hoch, weil ich mich gefühlt habe als hätte ich ein neues Leben geschenkt bekommen. Aber nach ca. 2 Wochen kam die Ernüchterung, dass mein Job, meine Ehe und meine Schmerzen immernoch dieselben waren. Und dann bin ich depressiv geworden. Dazu hatte ich Flashbacks, Alpträume, Angst vorm Telefonieren und vor Ärzten, habe nicht mehr richtig essen können, weil mir die Mitteilung, es sei was in meinem Rücken gefunden worden, was vielleicht Metastasen sind, habe ich am Telefon beim Essen bekommen. Also ist Essen und Telefonieren nun emotional an das Trauma gebunden (so hat es meine Therapeutin erklärt).

Wegen dem We: Essen gehen mit deinem Freund ist doch schon mal gut. Dann vllt. noch Kino und Spazierengehen?

So. Nun bin ich erstmal platt.

Gute Nacht!
Liebe Grüße
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 22 Oktober 2016, 00:13:12
Das ist ja das schlimme an Depressionen. Man handelt nicht so, wie ein gesunder Mensch handeln würde. Das müssen wir eben erst wieder lernen. Klar bringt es nichts immer wieder aufs Neue ein und der selben Sache hinterher zu trauern, aber man tut es trotzdem oft genug. Gedanken kann man leider noch nicht abstellen. Falls mal irgendjemand etwas erfinden sollte, womit man schlechte Erinnerungen aus dem Gehirn löschen kann, ich wäre sofort dabei.

Nein ich dachte nicht, dass sie mich umbringen. Aber es war eben eine enorme Belastung für meine Psyche. Ich träume oft davon, auch oft exakt die selben Situationen wie sie damals passiert sind. Aber ich träume allgemein sehr viel und meist sind es Alpträume. Genau, man wird solange nieder gemacht, bis man irgendwann das gesagte glaubt und somit der eigene Selbstwert irgendwann komplett verschwunden ist. Und dass Mobbing Spätfolgen hat ist ja mittlerweile auch bekannt.. Hatte mal gelesen dass 30% aller Mobbingopfer später an Depressionen erkranken.

Na zum Glück ist das nochmal gut ausgegangen mit den Tumoren. Ich wüsste echt nicht wie ich reagieren würde, wenn ich so einen Verdacht von einem Arzt gesagt bekommen würde. Eine schwere Krankheit, bei der man weiß, dass sie nicht heilbar ist und man in absehbarer Zeit einen qualvollen Tod sterben wird, wäre für mich einer der wenigen Gründe, bei denen ich es verstehen würde wenn man seinem Leben vorher ein Ende setzt...
Dass du davon traumatisiert bist ist verständlich, wäre ich vermutlich auch. Aber so wie es klingt hast du ja eine gute Therapeutin gefunden und du wirst es ganz sicher schaffen, dass alles aufzuarbeiten. Ich wünsche es dir!

Spazierengehen.. Hmm Wetter wird zwar Mist aber es gibt ja Regenschirme. Oder mal in den Zoo oder Tierpark. Wäre auch mal wieder was. Mir wird bestimmt etwas einfallen.

Dann wünsche ich dir mal eine gute Nacht, schlaf gut.

Liebe Grüße,
LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 22 Oktober 2016, 09:49:04
Guten Morgen.

Na, alle gut geschlafen?
Bei mir gings tatsächlich. War wohl echt sehr platt....Nur ne Stunde gegrübelt. Aber 7 Stunden geschlafen....Das ist ja schon mal ein Fortschritt. :-)

Das mit dem Loslassen funktioniert ja halt auch nur, wenn man es wirklich verarbeitet hat. Da werde uns hoffentlich unsere Therapeuten helfen ;-)

Zoo oder Tierpark ist doch ganz nett....Da geh ich auch gerne hin, ganz unabhängig davon, dass das meine Kinder natürlich auch gerne mögen.

Ja,  vielleicht war das Mobbing bei dir ja tatsächlich auch ein Trauma. Verarbeitet werden muss es ja so oder so, damit es dir besser geht. Kannst ja bei Gelegenheit mal deinen Therapeuten fragen, was er meint ;-)

Ja, ich hoffe, dass mir die Therapie dabei hilft, das zu verarbeiten und wieder Essen und Telefonieren zu können, ohne gleich zu zittern und zu weinen.

Ich muss jetzt ein bisschen aufräumen und Saugen. SCHWIEGERMUTTER-ALARM ;-)

Bis später. Und dir auch einen schönen, ablenkungsreichen Tag!
LG Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 22 Oktober 2016, 11:22:02
Guten Morgen..

Also ich hab heute Nacht auch echt erstaunlich gut geschlafen. Konnte auch schnell einschlafen. Lag aber sicher daran, dass ich die Nacht zuvor nur 4 Stunden Schlaf hatte, da ist man dann am Abend einfach nur platt und erschöpft.

Ja kann man nur hoffen, dass unsere Therapeuten das wieder grade biegen. ;) Aber es wird immer bestimmte Menschen im Leben geben, die man einfach nicht vergessen kann. Man lernt nur, besser mit dem Schmerz umzugehen und die Tatsache zu akzeptieren, dass er nicht mehr da ist. Habe gerade deinen Eintrag zu deinem Bruder gelesen beim Gedenkplatz.. Ich denke sowas tut einem auch gut, wenn man sich einfach mal alles von der Seele schreibt und es ist ein erster Schritt das ganze zu verarbeiten.

Mein Therapeut ist sich sicher, dass das Mobbing einer der Gründe ist, warum die Depression immer wieder kehrt bei mir. Und dann kommt es auch immer stark auf die eigene persönliche Situation an, ob man depressiv wird. Job, Beziehung, Freundschaften, Familie, Geld/Schulden. Wenn da vieles zusammenkommt, was komplett schief läuft ist es nur eine Frage der Zeit, bis man an einer Depression erkrankt.

Aufräumen.. Eigentlich bei dem Mistwetter da draußen eine gute Idee. Keine Lust heute die Wohnung zu verlassen, es schüttet wie aus Eimern...

Bis später und dir auch einen erträglichen Tag mit der Schwiegermutter. ;)

LG LostSoul

Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 22 Oktober 2016, 17:59:02
Hey.

So....Verwandtschaft überlebt. Nun erstmal chillen.
Es war eigentlich ganz ok. Wir haben über alles Mögliche geredet und es kamen keine empfindlichen Fragen. Aber die wissen eh nix von meiner Depression. Denn bei denen gibt es sowas nicht.....Die halten nix davon und verstehen es nicht.....Ist aber ja auch nur die Familie meines Mannes. Die wohnen eh weit weg.

Wie war euer Tag?

Hat es bei euch geregnet? Bei uns nur heute morgen.

Heute Abend treffe ich mich mit einer Kollegin. Das hatte ich mit meiner Therapeutin besprochen....Damit ich irgendetwas Schönes mache. Die Kollegin ist eine ganz Liebe und es wird hoffentlich nett.

Was treibt ihr noch so?

Ja, das mit meinem Bruder wollte ich einfach mal loswerden. Ich denke da gerade viel drüber nach.
Er war erst 40....Das ist ja eigentlich kein Alter zu sterben. Zumal er "nur" psychisch krank war. Hatte nach einer Erkältung einen Herzmuskelentzündung mit Herzversagen. Aber man konnte ihn nicht mehr zurückholen, weil er zu spät gefunden wurde. Das war echt schlimm.
Da kann man nur hoffen, dass man selbst nicht viel mitbekommt und quasi einfach einschläft.

Wir sollten wirklich versuchen aus unserem Leben das Beste zu machen....Es kann so schnell vorbei sein :-(

LG
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 22 Oktober 2016, 18:16:07
Hey..

Na siehste, war doch gar nicht so schlimm mit dem "Schwiegermonster". ;) Ja das kenn ich irgendwoher. Solche Menschen, die der Meinung sind sowas wie Depressionen gibt es gar nicht. Die werden es auch nie verstehen. Deswegen ist es wohl auch besser wenn man nichts mehr dazu sagt oder erst gar nicht anfängt davon zu erzählen.

Mein Tag.. Naja mein Freund war mal wieder genervt weil ich heute morgen ziemlich schlecht gelaunt war. (Keine Ahnung warum, war einfach schlecht drauf..) Und dann hat er sich entschlossen allein zu seinen Eltern zu fahren und sie zu besuchen. Somit hab ich den Tag heut allein zu Hause verbracht. Draußen hat es eh in Strömen geregnet, da hatte ich gar keine Lust raus zu gehen. Hab nur leider mal wieder den Fehler gemacht aus Frust zum Alkohol zu greifen. -.- Zwar gehts einem im Moment viel besser, aber das Loch in das man fällt wenn die Wirkung nachlässt ist umso schlimmer....

Wenigstens hast du noch Menschen, die sich mit dir treffen wollen. Ich hab auch heute drei Leute gefragt ob sie mal Zeit haben. Einer hat geantwortet, dass er keine Zeit hat und zu tun hat, von den anderen beiden kam bisher keine Antwort. Es ist echt zum verzweifeln. Eigentlich sollte ich auf solche Leute scheißen, weil sie sich eh nicht wirklich für einen interessieren. Aber lieber mit falschen Menschen treffen als komplett alleine zu sein.. Zumindest denke ich manchmal so.

Viel werd ich heute nicht mehr machen, wird wohl auf einen Abend auf der Couch hinaus laufen. Hab vorhin mal wieder gezeichnet, hab ich früher schon gern gemacht.. Wobei es mich selber eher erschreckt, was ich für Bilder aufs Papier bringe...

Da hast du Recht, 40 ist wirklich kein Alter.. :( Das Leben kann so verdammt schnell vorbei sein. Deswegen sollte man es genießen. Aber kann man sein Leben wirklich genießen mit Depressionen? Es ist eher ein täglicher Kampf den man jeden Tag vor sich hat. Ich hoffe wirklich so sehr, dass ich das in ein paar Jahren überstanden hab...
Herzmuskelentzündung durch eine Erkältung.. Genau das ist der Grund weshalb ich immer zum Arzt gehe und nicht auf Arbeit, sobald ich mich zu schwach zum Arbeiten fühle. Da können mir 1000 Leute sagen, dass ich mich nicht so haben soll wegen so einer Kleinigkeit gleich zu Hause zu bleiben. Wenn man sowas erstmal verschleppt und nicht richtig auskuriert kann es nämlich zu einer Herzmuskelentzündung kommen und das will ich um jeden Preis vermeiden..
Das ist auch mal mein Wunsch, einfach friedlich einschlafen ohne Schmerzen. Aber bis es mal so weit ist haben wir noch einige Jahrzehnte vor uns. Und aus denen müssen wir das beste machen.

Liebe Grüße,

LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 22 Oktober 2016, 19:21:52
Hi Leute, wollte nur mal kurz ein Lebenszeichen geben. Arbeite nur noch morgen, dann hab ich wieder frei. War aber ganz ok endlich mal Ruhe ohne Trockner. Schönen Abend und eine gute Nacht. Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 22 Oktober 2016, 21:06:02
Huhu.

Fool: danke, dann frohes Schaffen noch und eine gute Nacht! ;-)

Lostsoul:
Den ganzen Tag alleine bei Regen? Das hört sich ja echt öde an. Aber Malen ist ja vielleicht ein ganz guter Zeitvertreib. Mandalas malen für Erwachsene ist ja auch gerade total in. Aber ich bin irgendwie nicht so der Maler. Mein Bruder konnte richtig gut malen. Hat mir dann als Kind auch öfter Comicfiguren gemalt, die ich gerne mochte.
Leider haben ihm die scheiß Neuroleptika auch die Kreativität geraubt, sodass er zuletzt kaum noch gemalt hat.

Ich war gerade noch eine Runde mit dem Hund draußen....brrrr richtig winterlich kalt. Aber das Gehen tut mir gut.
Nun ist Sofazeit.

Wünsche euch noch einen schönen Abend!
LG
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 23 Oktober 2016, 11:40:50
Guten Morgen liebe Freunde der Sonne.

Habt ihr gut geschlafen?
Bei mir war es zumindest ok. Konnte mich gestern ganz gut ablenken und die Grübeleien im Tagebuch lassen.
Heute leider mit Rückenschmerzen aufgestanden.
Das heißt, nun muss ich mich erstmal bewegen. Langer Spaziergang mit Hund wird mir hoffentlich helfen.

Lostsoul: wie siehts aus bei dir? Hast du dich wieder mit deinem Freund vertragen?

Fool: wie war die Arbeit?

Liebe Grüße und hoffentlich einen schönen Tag für euch!
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 23 Oktober 2016, 12:14:31
Guten Morgen..

@Fool, dann wünsch ich dir noch einen schönen Arbeitstag. Das glaub ich dir, dass es mal gut tut Ruhe zu haben. Ich habe ein Jahr lang in einer Wohnung gelebt mit einem Obermieter, der wirklich ungelogen von früh bis spät in die Nacht getrampelt hat, laut Musik gehört hat, mitten in der Nacht gebohrt hat.. Und das jeden verdammten Tag. Wäre ich nicht ausgezogen wäre ich dran zu Grunde gegangen. Lärm ist wirklich das letzte, was man bei einer Depression gebrauchen kann.

@Junehoney: Ja war wirklich ziemlich öde gestern, hatte aber auch keine wirkliche Lust raus zu gehen. Mandalas für Erwachsene? Kenn ich noch gar nicht. Ist aber sicher beruhigend. Naja wirklich gut zeichnen kann ich auch nicht, ich mach es eher weils mir Spaß macht. Aber meistens halt irgendwelche traurigen Motive, die mir gerade in den Sinn kommen.

Neuroleptika sind wirklich das letzte. Habe es ja bei meinem Ex damals gesehen, was die damals aus ihm gemacht haben. Er hat wirklich alles was es auf dem Markt gab bekommen.. Am Ende hat er nur noch im Bett gelegen oder wenn er mal gelaufen ist, dann dachte man man hat es mit einem Zombie zu tun. Schrecklich was Medikamente aus einem Menschen machen, daher hab ich sicher auch so eine Abneigung gegen Psychopharmaka, auch wenn sie sicher auch vielen Menschen helfen. Deswegen sträube ich mich auch, das Seroquel zu nehmen... Ist zwar nur zum Schlafen, aber die Angst, sich dadurch zu verändern ist trotzdem da.

Geschlafen hab ich heute mal sehr gut. Das lag aber eher am Alkohol, den ich getrunken habe. Kann da immer so schnell einschlafen. Ist zwar auch keine Dauerlösung, aber es tut mal gut ohne nachzudenken einschlafen zu können..

Ja wir haben uns wieder vertragen.. Manchmal tut etwas Abstand auch gut. Heute gehts auch mal raus, wollten ja eigentlich gestern schon in den Tierpark aber das werden wir dann heute machen, heut scheint auch endlich mal die Sonne. Und heute Abend dann eventuell essen gehen.

Und was ist sonst noch so geplant bei dir?

Liebe Grüße und einen schönen Sonntag.
LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 23 Oktober 2016, 13:54:20
Hey lostsoul.

Schön, dass ihr euch wieder vertragen habt. Dann viel Spaß oder zumindest Ablenkung im Tierpark!

Wir waren gerade mit dem Hund raus und nun geht's ins Kino in Pets. Habe ich der Kleinen versprochen.
Danach treffe ich noch mit der Kollegin, die ich gestern treffen wollte.....Sie hat auf heute verschoben.

Also, hoffentlich viel Ablenkung heute ;-)

Einen schönen Tag!
LG Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 23 Oktober 2016, 15:23:42
Hallo, ihr Lieben!

Ist das schön wieder hier zu sein. "Arbeit" war zwar ganz okay, an sich hatte ich mal wieder nichts zu tun als dekorativ zu wirken und ein bisschen mit meinen "Schützlingen" plaudern. Eigentlich leicht verdientes Geld, aber irgendwie passen die Relationen nicht. Knapp 300km Autofahrt für 10 Std Arbeit. Na ja, wenigstens hatte ich zwei ruhige Nächte im "Exil."

Wie war's im Tierpark? Das ist eigentlich auch mal wieder eine gute Idee. Früher hatten wir meistens Jahrestickets für den Tiergarten und sind dann im Sommer oft spätnachmittags noch hingeradelt um ein Eis zu essen. Jetzt ist es schon wieder eine Weile her, dass wir den Seelöwen einen Besuch abgestattet haben.

Mandalas? Klar! Was ja auch boomt zur Zeit sind Ausmalbücher für Erwachsene. Hat mir meine Psychiaterin sehr empfohlen. 1/2 Std Malen und 10000 Schritte Laufen und die Depression ist verschwunden. Ich habe letzte Woche übrigens einen 4-Fragen-Schnelltest Depression im Internet entdeckt. Und was soll ich euch sagen? Ich bin absolut 100% depressionsfrei. Da sieht man mal wie gut dieser Rat mit den Malbüchern war. Funktioniert sogar wenn man ihn nicht befolgt! :-)
Jetzt gibt es natürlich zwei Möglichkeiten, entweder der Test stimmt nicht so ganz, oder ich spinne wenn ich mir einbilde eine Depression zu haben. (Fände ich aber schlimm, dass es dann Ärzte gibt, die diesen Irrglauben auch noch unterstützen.) Aber wahrscheinlich spinne ich. Heute hat mir eine meiner "Kundinnen" bescheinigt, ich würde so viel Lebensfreude versprühen, das sei richtig ansteckend.  Ja, nee, is klar. Was bitte mache ich dann hier in diesem Forum???

Spaß beiseite, ich hätte nie gedacht, dass ich eine so hervorragende Schauspielerin bin. Tatsächlich hatte ich nämlich den ganzen Vormittag wahnsinnige Kopfschmerzen. Wenn es mir trotzdem gelungen ist, gut gelaunt zu wirken...????
Royal Shakespeare Theatre Company, I'm coming!!!!

Schönen Sonntag noch!

Holiday Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 23 Oktober 2016, 19:27:35
Hey ihr lieben Mitstreiter.

Fool: schön, dass du wieder da bist! 10 Stunden arbeiten, wenn man so weit gefahren ist, ist ja echt wenig.....Aber immerhin sagst du, es war relativ entspannt.

Das mit dem Schauspielern hat mir vor 30 Minuten auch meine Arbeitskollegin so gesagt. Sie weiß jetzt, was ich habe und meinte, dass sie nie darauf gekommen sei, dass ich depressiv sei. Ich würde immer Selbstbewusstsein und Freude ausstrahlen....Da müsste ich ja wirklich eine gute Schauspielerin sein, wenn es mir in Wahrheit so schlecht geht. Also, ich melde mich auch im Theater an....Vielleicht ist das ja meine wahre Bestimmung!?
Wobei, nein, ich stehe gar nicht gerne im Mittelpunkt und kriege schon Schweißausbrüche beim Gedanken daran auf einer Theaterbühne stehen zu müssen!!
Das geht nur auf der Bühne des Lebens und auch nicht besonders lange....Ist nämlich auch verdammt anstrengend dauernd Jemanden zu spielen, der man nicht ist!

Aber zumindest war das Treffen mit ihr ganz nett. Sie ist aber auch einfach eine herzensgute Person. Zu gut für diese Welt und damit ws. auch sehr depressionsgefährdet :-(
Kino war auch ok. Wobei Pets nicht so mein Film ist. Aber meiner Kleinen hats gefallen.
Nun bin ich aber auch echt platt....Chance auf guten Schlaf?? Ich hoffe es.

Lostsoul: wie war es im Tierpark?

Liebe Grüße
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 23 Oktober 2016, 20:24:32
Guten Abend, meine Lieben,
ich habe heute lange über PTBS nachgedacht. Wenn ich mich nicht irre gehört da per definitionem die überstandene Lebensgefahr dazu. Ah, richtig, das hattest du ja auch geschrieben, Junehoney. Irgendwie kann ich das nicht mehr so wirklich unterschreiben. Nicht mehr nach der letzten Therapiesitzung. Was da so alles hochgekommen ist! Ich glaube wenn die Belastung nur lang genug andauert, z.B. bei Mobbing, dann kann man damit das gleiche „erreichen“ wie mit einem kurzzeitigen Aufenthalt in Afghanistan im Kampfeinsatz. Junehoney, wenn deine Therapeutin mit ihrer Ansicht recht hat mit der „Anstrengung des Wiedererlebens“, dann wundert es mich erstens nicht, dass ich danach eine „seelische“ Grippe bekam und dann MUSS es ja was bringen. Intensiv genug war’s.
Ach, LostSoul. Ich kenne eine ganze Menge Leute, die ihr Hirn noch nie benutzt haben, wenn du die „graue Masse“ vorsichtig gegen Stroh austauscht merken die wahrscheinlich gar nicht, dass ihnen etwas abhanden gekommen ist. ;-)
Übrigens danke für dein Mitleid, aber Wochenenddienst ist auf dem richtigen Posten alles andere als schlecht. Ich war mal wieder zuständig für die Sicherung der Verpflegung unserer Kundschaft und das ist echt ein lockerer Job. Mit etwas Glück kann man auch noch ein lecker Mittagessen abstauben. Nur heute hat das nicht so wirklich geklappt, weil das Essen nicht für alle gereicht hat. Korrektur, es gab mehr als genug Essen aber manche mussten mit vegetarischer Kost vorlieb nehmen. Da wird’s dann unangenehm und dann ist Diplomatie gefragt. War zwar nicht mein Fehler, aber ich war halt an der Front. Aber sonst war’s echt okay.
Klingt zwar vielleicht doof, aber eigentlich geht es mir wenn ich arbeite meist viel besser. Erstens habe ich weniger Zeit zum Nachdenken, zweitens ist der Dienst ja doch manchmal recht anstrengend – was das Schlafen fördert, drittens habe ich mehr Abstand zu meiner Familie (kein Ärger mit Pubertieren), viertens habe ich dort eine Kollegin gefunden mit der ich richtig gut reden kann….
Yeah, klasse! Junehoney. Dann stellen wir uns gemeinsam auf die Bühne. Das ist übrigens gar nicht schlimm. Auf den Brettern die die Welt bedeuten bist du ja nicht du selbst sondern jemand anderes. Vorher kann man schon mal Lampenfieber haben, aber sobald sich der Vorhang hebt und das Licht angeht… Es ist wirklich eine andere Welt. Ich hab‘ das früher sehr genossen.
Bühne des Lebens ist natürlich auch nicht schlecht. Wieder mal Shakespeare: All the world’s a stage. Die ganze Welt ist Bühne.
So, jetzt wünsche ich uns allen eine überaus erholsame Nacht, angenehme Träume und ein fröhliches Erwachen.
LG. FOol
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 23 Oktober 2016, 20:48:41
Guten Abend..

Schön, dass du wieder da bist Fool. :) Das ist ja wirklich sinnlos wegen der kurzen Zeit so weit weg zu fahren. Aber wenigstens ok war. Leicht verdientes Geld ist immer gut.. Ich suche ja immer noch den Job, bei dem man nicht viel machen muss, aber viel verdient. Sind sie überhaupt fertig mit Keller auspumpen oder musst du immer noch den Lärm ertragen?

Im Tierpark war es schön, insgesamt zwei Stunden dort verbracht und ich hab tatsächlich den Kopf etwas frei bekommen. Das Wetter hat ja auch super gepasst heute. Später haben wir uns noch mit jemanden getroffen, den mein Freund im Internet kennengelernt hatte. War ganz nett, aber ich werde ich Zukunft bei neuen Menschen vorsichtiger sein und nicht wieder den Fehler machen wie bei den anderen, denen ich von Anfang an viel zu schnell vertraut habe. Abends waren wir noch essen gewesen, war auch recht entspannend. Also insgesamt ein guter Tag gewesen heute, der erste seit langem.. Hoffe nur dass jetzt daheim auf dem Sofa die schlechten Gedanken nicht wieder kommen.

Mein Freund arbeitet in einer Buchbinderei, die machen auch Mandalas und Ausmalbücher für Erwachsene, da werd ich mir wohl mal eins mitbringen lassen um meine Depression zu besiegen. ;) Finde malen aber wirklich entspannend, auch wenn ichs nicht wirklich gut kann.
Diese Fragebogen für Depressionen aus dem Internet hab ich auch schon so oft gemacht, laut denen habe ich immer eine schwere Depression. Aber auf sowas geb ich schon lange nichts mehr. Wenn man lang genug im Internet sucht, hat man irgendwann eine ganze Liste von Krankheiten, nur weil man sich zu sehr verrückt macht. Geb ich zum Beispiel "Kopfschmerzen Ursachen" ein, kann ich laut Google davon ausgehen, einen Hirntumor zu haben.

Das mit den Schauspielern machen wohl sehr viele depressive Menschen. Geht mir ja nicht anders. Deswegen denken die meisten man wäre das blühende Leben und hätte soviel Freude im Leben, obwohl genau das Gegenteil der Fall ist. Gerade wenn jemand Selbstmord begangen hat, hört man oft hinterher was es doch für ein fröhlicher Mensch war dem man nie etwas angemerkt hat.

@Junehoney: Das freut mich für dich, dass deine Kollegin dich versteht. Immerhin hast du jetzt jemanden dem du dich anvertrauen kannst. Ich such ja immer noch nach einer guten Freundin oder einem Freund der mich auch versteht.. Wird nur schwer werden bei meinem Misstrauen gegenüber allen Menschen.
Ja leider ist es so, dass die Menschen, die zu gut für diese Welt sind, weil sie einfach zu nett sind, meistens die sind, die innerlich selbst kaputt sind. Oft wird nur ausgenutzt wenn man so hilfsbereit ist und das führt irgendwann auch zur Depression. Man ist immer für andere da, aber für dich selbst interessiert sich dann niemand, wenn du mal Hilfe brauchst...

Ja denke auch, dass jahrelanges Mobbing auch irgendwo ein Trauma auslösen kann. Vorallem wenn man es dann später noch mal erlebt und alles von damals wieder hoch kommt. Deswegen hab ich auch so eine große Angst in eine neue Menschengruppe zu kommen, zum Beispiel neue Arbeit, neue Schulklasse. Einfach diese Panik, wieder abgelehnt zu werden, ausgegrenzt zu werden. Ich will sowas nie wieder erleben.

Na dann gib mir die Namen und Adressen dieser Menschen Fool. ;) Brauche ein unbenutztes Hirn, in dem sich noch keine negativen Gedanken befinden. Oder gar kein Hirn, damit lebt es sich bestimmt auch gut. Gibts ja diesen Spruch "Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es für die anderen. Genauso ist es übrigens wenn man doof ist." Also einfach dumm, aber glücklich sein... :D

Bei mir ist es leider umgekehrt, auf Arbeit geht es mir noch schlechter, weil ich mich einfach auf nichts mehr konzentrieren kann. Ich denke den ganzen Tag über alles mögliche nach, nur nicht über das was ich gerade tue. Und dann passieren Fehler für die ich Ärger bekomme, dann gehts mir noch schlechter als eh schon. Ein Teufelskreis. Nette Arbeitskollegen sind natürlich ein Grund, warum man gerne hingeht.. Leider hab ich noch nicht wirklich jemanden gefunden, mit dem ich mehr zu tun hab, außer sich Guten Morgen zu sagen und Smalltalk in der Pause, in dem es aber meistens auch nur um die Arbeit geht und rumgejammert wird, wie schlecht doch alles ist.

Wünsche euch auch eine gute Nacht, hoffe nach dem angenehmen Tag heute kann ich mal gut schlafen..

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 23 Oktober 2016, 21:51:35
Guten Abend ihr Lieben!

Fool: gut, dass du das nochmal ansprichst mit der PTBS....uchauch hab da auch nochmal drüber nachgedacht und im ICD 10 nachgeguckt, da heißt es:
"Die Betroffenen waren einem kurz- oder langanhaltenden Ereignis von außergewöhnlicher Bedrohung oder mit katastrophalem Ausmaß ausgesetzt, das bei nahezu Jedem tiefgreifende Verzweiflung auslösen würde"
Demnach ist Mobbing, wenn es massiv ist, ws. Schon ein Trauma. Es entwickelt sich wohl nur nicht bei Jedem danach eine PTBS.
Bei PTBS ist kommen halt innerhalb von 6 Monaten noch folgende Symptome dazu:
"Flashbacks/ Wiedererleben/ Alpträume oder lebendige Erinnerungen"
"Vermeidung von Dingen, die damit in Verbindung stehen" (bei mir ist das Brot essen, zum Arzt gehen und Telefonieren; bzgl. meines älteren Traumas, ist es das alleine Rausgehen oder im Dunkeln Rausgehen, was ich vermeide)
"Unfähigkeit sich an wichtige Aspekte des Traumas zu erinnern oder erhöhte psychische Sensitivität(Schlafstörungen, Reizbarkeit, Konzentrationsprobleme, erhöhte Schreckhaftigkeit und erhöhte Wachsamkeit)."

Aber außer der PTBS stehen da noch andere Störungen nach akuter Belastung....Also wie lostsoul schon sagt, wenn man googlt, findet man schon irgendeine Erkrankung, die passt :-D

Lostsoul: schön, dass du einen ablenkungsreichen Tag hattest! Vielleicht geht's ja jetzt auch bergauf ;-)
Mit der Arbeit geht's mir genauso wie dir. Viel zu viel Stress....Ich habe das Gefühl gar nichts mehr zu vertragen. Und dann noch meine doofen Ansprüche Alles perfekt machen zu wollen....Da kann ich ja nur scheitern in meinem jetzigen Zustand....Da muss ich wirklich mal auf meine Therapeutin hören und nachsichtiger mit mir sein.

Wünsche euch noch einen schönen Abend und eine gute Nacht!
Junehoney


Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 24 Oktober 2016, 04:00:45
Guten Morgen, liebe Leute!

LostSoul, es tut mir leid, aber die Namen meiner "Patienten" kann ich dir leider nicht geben. Datenschutz. Schade, da wären genügend ungebrauchte Hirne dabei. Muss gerade ein bisschen über meine eigenen Worte schmunzeln. "Patienten" klingt gut, denn ganz offiziell und in schönstem Amtsdeutsch habe ich einen "Behandlungsauftrag."

Vielleicht ist genau das unser Problem. Einfach mal das Hirn abschalten und viele Probleme würden einfach nicht mehr existieren.

Ich find's jedenfalls spannend was für unterschiedliche Formen eine Depression annehmen kann. Ihr habt Probleme mit und in der Arbeit, ich hab Schwierigkeiten wenn ich nicht arbeite. Wie heißt es aber auch so schön: "Es gibt nicht nur die Arbeit des Therapeuten sondern auch Arbeit als Therapie."
Die Aussicht jetzt nochmal drei Wochen frei bzw. Urlaub zu haben finde ich da gar nicht so prickelnd. Zumal ich im Exil meistens ein bisschen besser schlafe. Im Moment kein Wunder bei dem Lärm hier.

So, jetzt muss ich aber langsam meinen Möchtegern-Bäcker wecken.

Ich wünsche Euch einen WUNDERSCHÖNEN Tag!
Fool
 
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 24 Oktober 2016, 06:39:57
Nachtrag.

Vielleicht sollte ich es doch mal mit der Medizin probieren. Also so als selbsternannter "Wunderheiler" oder so. :-)

Als ich meinen Kleinen heute morgen geweckt habe, erklärte er mir, dass er leider nicht in die Arbeit gehen könne, da er eine Erkältung habe und damit nicht in die Backstube dürfe. Also meinte ich, dass sei kein Problem, wenn er krank sei könne er die versäumten Tage ja in den Herbstferien nachholen. Und das Wunder geschah! Die Erkältung verschwand wie ein Schneemann in der Sauna.

Also wenn ihr wollt, erkläre ich uns allesamt jetzt für geheilt. Alles nur eine Frage des Glaubens.

In diesem Sinne einen schönen, depressionsfreien Tag!
LG Fool :-)
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 24 Oktober 2016, 08:07:25
Guten Morgen.

Leider war meine Nacht sehr grauslich....Ich hasse es!

Und heute muss ich mit Lernen anfangen :-(
Ich bezweifel zwar, dass das klappt mit meiner tollen Konzentrationsfähigkeit. Aber ich soll es einfach mal versuchen, meint meine Therapeutin....Versuchen kann ich es ja mal.

Das mit dem Wunderheilen klappt tatsächlich wunderbar bei Kindern und Pubertieren :-D
"Du bist krank? Oh, dann kannst du ja gar nicht zu dem Geburtstag gehen." Schwupps, gesund! :-)

Wenn es doch bei uns auch so leicht wäre! Das wäre wirklich schön.

Wünsche euch auch einen depressionsfreien Tag!
LG Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 24 Oktober 2016, 09:23:54
Hey!

Junehoney, oh, du Kleingläubige! Wie gesagt, du musst nur fest genug daran glauben! In Großbritannien kannte ich einen behördlich anerkannten "Healer" der teilweise sogar vom NHS (National Health Service) bezahlt wurde. Tatsächlich hatte der mit seinem "Handauflegen" ziemlich gute Erfolge. Zumindest verdiente er damit richtig Kohle.
Mich wollte der damals zu so einer Art Schülerin von sich machen. Angeblich hätte ich "the gift." LOL! Ich fürchte die Wahrscheinlichkeit, dass ich Gift in der Hosentasche mit mir führe ist größer als die Wahrscheinlichkeit, dass ich "die Gabe" der Heilkraft habe.

Man stelle sich das mal bei uns vor! Wenn eine von uns einen Antrag auf Kostenübernahme für die Behandlung mittels Geistheiler bei ihrer Krankenkasse stellen würde. :-))

Spaß beiseite. Wenn du heute das Lernen anfängst (gute Idee übrigens, sollte ich auch tun), dann ist das ja in gewisser Hinsicht auch wie ein neuer Abschnitt in deinem Leben, eine Veränderung. Na, und das kann ja eigentlich nur eine Verbesserung werden, oder?

Oh, Mist. In einer knappen 3/4 Stunde kommt mein Pubertier schon wieder nach Hause. Und ich hab noch nix auf die Reihe gekriegt - außer Kaffeetrinken, Internetsurfen und etwas Lesen . Hab's nicht einmal geschafft mich noch mal hinzulegen nachdem ich um 3:00 aufgestanden bin. Ich glaube, Schlaf wird vollkommen überbewertet.

Have a nice day!
Fool

Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 24 Oktober 2016, 09:41:42
Hey.

Ja, ich wäre ja gerne leichtgläubig, dann hätte ich ja vielleicht schon Erfolg mit einer Wunderheilung gehabt....Aber Glauben ist in jeglicher Hinsicht leider nicht mein Ding. Auch Gottesglaube soll ja vor Depressionen schützen, aber das gelang mir noch nie. Ich hasse Religionen. Selbst ein Anbieterwechsel kommt nicht in Frage (tolle Folge vom Tatortreiniger).
Also muss ich atheistisch, wie ich bin wohl den steinigen Weg der Selbsterkenntnis und Verhaltensveränderung gehen. Aber vielleicht hilft das ja auch :-)

Derweil prokrastiniere ich noch ein bisschen....Ich habe einfach keine Lust, mein Rücken schmerzt, außerdem muss natürlich auch dringend der Hund raus, die Wäsche gemacht werden und Saugen könnte ich auch mal wieder. ;-)
Was? Dein Pubertier kommt schon wieder? Ach, ja, das war ja das Luxuspraktikum. Bin ich froh, dass mein Pubertier erst um 4 wiederkommt. :-D

Lostsoul, wie war deine Nacht?
Ich glaube ja mittlerweile auch, dass Schlaf völlig überbewertet wird. Vor einem halben Jahr dachte ich noch ich brauche immer mind. 7 Stunden, um einen Tag zu überstehen....Jetzt weiß ich auch mit 2-5 Stunden kriege ich  es noch hin.
Was soll man auch Jammern, wenn man es eh nicht ändern kann ;-)

LG Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 24 Oktober 2016, 09:59:10
Hello again!

Also ich weiß ja nicht ob das mit dem Gottesglauben als Schutz vor Depressionen funktioniert. Manchmal denke ich, dass gerade der Katholizismus einen guten Nährboden für Depressionen bildet. So mit gebetgewordenen Schuldgefühlen, "mea culpa, mea maxima culpa" (durch meine Schuld, durch meine große Schuld), Hölle und Fegefeuer. Halt, das Fegefeuer hat ja der Ratzinger als Papst "abgeschafft."

Warum fällt mir gerade einer meiner Lieblingswitze ein? Weiß allerdings nicht, ob der wirklich politisch 100% korrekt ist. Deswegen: # Trigger Warnung. ;-))

Salomon war Atheist, trotzdem ging er jeden Sabbat in die Synagoge. Da wunderten sich seine Freunde und fragten: "Schloimele, du bist doch Atheist. Nu, warum gehst du dann jeden Schabbes in die Synagoge?" Salomon antwortete: "Nu freilich bin ich Atheist. Aber weiß ich denn, ob ich habe Recht?"

Also ganz ehrlich, wenn ich die Wahl hätte, so eine einfache Wunderheilung... hätte schon etwas für sich. Da ich es mir aber immer möglichst schwer mache (laut Diagnose meiner Therapeutin), werde ich natürlich auch den steinigen Atheismusweg betreten. Hilft bestimmt genauso gut. Vielleicht sogar nachhaltiger als Fingerschnippen.

Ansonsten finde ich die Gretchenfrage nur bedingt zulässig. Wie schon Friedrich Zwo meinte: "Jeder soll nach seiner Fasson selig werden."

Hmmm. Langsam merke ich, was meine Therapeutin meint mit ihrem "Sie immer mit ihren Zitaten!"

Und wie geht's dir so heute morgen, LostSoul? Wünsche wohl geruht zu haben!

LG Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 24 Oktober 2016, 13:28:16
Hey ho.

Ja, es gab da irgendwie mal so eine Forschungsstudie, dass es unter Gläubigen weniger Depressive gibt als unter nicht Gläubigen. Kann aber natürlich sein, dass die gläubigen Depressiven bei der Studie nicht mitgemacht habe :-D

Natürlich kann man nicht wissen, was wahr ist. Aber ich halte es für wahrscheinlicher, dass es keinen Gott gibt. Ich finde sowieso Vieles so scheinheilig. Meiner Meinung nach verhalte ich mich sowieso frommer als so mancher Christ. Denn ich halte mich an humanistische Werte.....da könnte sich sogar der Papst was abschneiden mit seinem "Kinder darf man schlagen".
Und als Depressiver bin ja erst recht Jemand mit hohen moralischen Werten. Ich liebe nicht nur meinen Nächsten, wie mich selbst...ich liebe Andere sogar mehr als mich. Ha!

Zu deinen Zitaten: ich finde das sehr erfrischend. Sowas kann ich nicht bieten ;-)
Und ich kenne es von meinem Mann....Der zitiert allerdings neuerdings am Liebsten Mark Uwe Kling bzw. das Känguru.

Gelernt habe ich nun ganze 20 Minuten. Aber wenigstens ist mir ein Termin ausgefallen. So habe ich noch etwas Zeit bis meine Kids kommen.

LG
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 24 Oktober 2016, 15:49:59
Hallo again!

20 min Lernen. Angeber! So viel habe ich heute noch nicht geschafft. Wenn das so weiter geht kann ich die erste Prüfung mit etwa 98 Jahren ablegen. Leider wird da die Uni nicht mitmachen. Höchststudiendauer... :-O

Wenn du mich fragst, gibt es für mein Handeln ein paar Richtschnüre, die ich allerdings schon vor meiner Depression zu befolgen versuchte:
1. Kants Kategorischen Imperativ: "Handle so, dass die Maxime deines Handelns allgemeines Gesetz werden können." (Oder allgemeiner ausgedrückt: Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem anderen zu.)
2. Unbekannte Quelle, möglicherweise E.A.Poe oder Sir Arthur Conan Doyle: The world should always be a better place because a man has lived not because he has died.
3. Goethe: "Edel sei der Mensch, hilfreich und gut."
4. "Die Gedanken sind frei!" Mit anderen Worten: "Wer immer sagt, was er denkt ist ein Trampel." (Mein Französischlehrer, Monsieur Nagel)

Ich glaube übrigens, dass das Gebot der Nächstenliebe ganz bewusst genau so formuliert wurde. Man soll sich auch selber lieben. Zugegeben, damit habe ich auch so meine Schwierigkeiten. Bin halt nur ein armer Sünder (typisch depressiver Minderwertigkeitskomplex?) ;-)

Wie gesagt, ich bin mir nicht sicher, ob Religion nicht manchmal sogar Depressionen fördert. Zumindest jedoch sollten gläubige Depressive keinen Selbstmord begehen. "Du sollst nicht töten." Angeblich die einzige Sünde, die nicht vergeben werden kann, da man keine Chance hat sie zu bereuen. Ich weiß jetzt auch gar nicht ob Selbstmörder mittlerweile in "geweihter Erde" bestattet werden dürfen? Nicht, dass es wirklich einen Unterschied machen würde...

He, he, he. Meine Therapeutin treibe ich mit meinen Zitaten und Metaphern langsam in den Wahnsinn. Vor allem wenn ich mit englischen Originalzitaten komme. :-) Dabei habe ich mir die gesamte letzte Sitzung verkniffen zu erwähnen, dass mich das alles fatal an George Orwells 1984 erinnert.

Ist aber auch wirklich nicht meine Schuld, mein Schwerpunkt an der Uni war nun einmal englische Literaturwissenschaft. Und früher konnte ich mir das ganze Zeug auch noch merken!

Hmm, habe ich da was verpasst? Kinder darf man schlagen? Hurra! Ich fürchte bloß, dass mein Sohn zurückschlagen würde. Und der ist mittlerweile ein ganzes Stück größer als ich. Ach ja, das Leben besteht aus verpassten Gelegenheiten. ;-)
So ganz neu ist das ja nicht: "Wer sein Kind liebt, der züchtigt es." Wobei ich mal irgendwo gelesen habe, das sei eigentlich ein Übersetzungsfehler von Luther. Tatsächlich sei es die Aufforderung die Kinder zu erziehen.

Wo ist eigentlich LostSoul?

Schönen Nachmittag noch!
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 24 Oktober 2016, 16:26:01
Hey.

Na, als Angeben würde ich das nicht bezeichnen. Eher eine verzweifelte Feststellung. Wenn ich in dem Tempo weiter mache, kriege ich meine Prüfung auch frühestens mit 98 J. hin. Und da wollte ich eigentlich mein Rentenalter genießen ;-)

Ja, eigentlich sollte man sich auch selbst lieben. Was aber wohl eine der schwersten Tugenden ist. Kant musste ich auch mal lesen. Hatte Philosophie in der Oberstufe. Den kategorisch Imperativ würde ich auch unterschreiben. Aber an mehr kann ich mich gar nicht erinnern. Zu lang her.
In dem Buch, was ich gerade lese (von Jorge Bucay) geht's auch viel darum, dass man erst lernen soll sich selbst zu lieben und sich selbst kennenzulernen. Denn nur dann sei man autonom und könne Andere lieben.
Na, in gewisser Weise lieben wir vielleicht auch uns selbst. Sonst würde wir uns ws. doch umbringen und nicht daran arbeiten, dass es uns besser geht.

Tja, wo steckt lostsoul?

Ich werde jetzt erstmal meine Kleine bespaßen.
Bis später!
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 24 Oktober 2016, 16:57:01
Hey you!

Das ist eben die Kunst! Massenhaft Zitate zu kennen ohne die ganzen Bücher auch tatsächlich gelesen zu haben. Wirkt ungemein gebildet, oder? ;-)

Ach, eines meiner Lieblingszitate noch: "Was ihr dem Geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan." Ich verstehe das als zweischneidiges Schwert. Wichtig ist nicht nur, was man seinen Mitmenschen Gutes getan hat, sondern auch was man ihnen Böses angetan hat.

Vielleicht sollte ich doch auch mal meine Studienunterlagen wenigstens wieder auspacken? Keine Ahnung warum ich die überhaupt mitgenommen habe. Im Exil habe ich sie jedenfalls nicht einmal angefasst. :-(

Langsam mache ich mir richtig Sorgen. Wir werden doch nicht unsere Seele verloren haben? LostSoul, wo bist du?

Viele Grüße
Fool

Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 24 Oktober 2016, 18:21:06
Hey.

Das ist ws. Eins meiner größten Probleme. Ich kann Neomandem was Böses tun. Ich bin ein Gutmensch, ein Ja-Sager, ein Beschwichtiger, ein Zurückstecker.
Wenn mich jemand beleidigt oder kritisiert, dann sage ich: es tut mir leid oder ich sage nichts und warte bis die Gefahr vorüber ist. Das höchste der Gefühle ist, dass ich höchstens in Abwehrhaltung gehe und sage: das stimmt nicht. Oder ich verstehe nicht, warum du das sagst.
Und dann bin ich irgendwann froh, wenn derjenige weg ist oder wieder nett ist und verliere kein Wort mehr darüber.
Aber am Liebsten bin ich einfach zu Jedem so lieb und freundlich, versuche Wünsche vorher zu sehen und vermeide somit überhaupt kritisiert werden zu können.
Meine Vater hat mir schon so viele Unverschämtheiten an den Kopf geworfen....Mittlerweile ist der Therapie Fortschritt, dass ich dann wenigstens sage. Ich bin anderer Meinung und dann auflegen, statt es mir weiter anzuhören.

Tja, noch ein harter und steiniger Weg würde ich sagen.

Du kannst dir aber offenbar Zitate auch gut merken. Ich kann mir sowas gar nicht merken. Wenn ich z.B. ein Buch gelesen habe oder einen Film gesehen habe, dann kann ich sagen, es ist spannend und auch die Handlung wiedergeben, aber Zitate....Schall und Rauch!

Vielleicht hatte lostsoul einfach nur einen anstrengenden Tag!?
Ich muss mich jetzt auch erstmal ausruhen.

Schönen Abend!
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 24 Oktober 2016, 18:48:25
Guten Abend!

Siehste, damit habe ich Schwierigkeiten. Handlungsstränge merken? Oje, oje, oje. Vielleicht liegt es an der depressionsbedingten überragenden Konzentrationsfähigkeit, aber wenn ich ein Buch gelesen habe und ein paar Wochen später erzählen soll worum es geht? Keinen Plan.
Zitate die mir (be-)merkenswert erscheinen schreibe ich mir dagegen immer auf und damit bleiben sie leichter im Gedächtnis.

Oh, das kenne ich. Nur ja keine Angriffsfläche bieten und immer hübsch lieb und brav sein. Allerdings kenne ich Leute, die kritisieren mich auch wenn es dafür keinerlei Anlass gibt. Wie vor kurzem als meine Mutter mich anfauchte, "Du hättest eigentlich ein paar Brötchen vom Bäcker mitbringen können." Hätte ich sicherlich gemacht, wenn ich a. gewusst hätte, dass sie Brötchen wollte und b. ich zum Bäcker gegangen wäre.
Sometimes you just can't win. Get used to it. Bäh!

Schönen Abend noch und nicht immer so nett sein!
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 24 Oktober 2016, 19:28:47
Guten Abend...

Sorry, mir ging es gar nicht gut heute. Hatte letzte Nacht plötzlich Atembeschwerden bekommen, bekam kaum noch Luft und hatte einen Hustenanfall und hatte Schmerzen im Brustkorb, die ich so vorher noch nie hatte. Hab mich wohl wieder viel zu sehr aufgeregt, hatte dann nämlich nachts noch einen heftigen Streit mit meinem Freund (mal wieder).. Wahrscheinlich schlägt sich das langsam aufs Herz. Musste mich heute erstmal davon erholen und zur Ruhe kommen. Dachte gestern echt, das wars jetzt mit mir. Vielleicht auch ne Panik Attacke? Ich hab echt keine Ahnung.. Hab heute den ganzen Tag mit nachdenken verbracht und bis auf einkaufen gehen nichts weiter getan.

Ihr habt ja schon wieder eine Menge geschrieben, kommt man ja kaum noch dazu auf alles zu antworten. ;)
Das mit dem zu nett sein kenn ich auch nur zu gut. Ich kann niemanden etwas böses tun. Nehm Kritik lieber einfach so hin und sag gar nichts, weil ich keine Lust hab mich zu rechtfertigen. Auf Arbeit zum Beispiel immer so, wenn der Chef was zu bemängeln hat, da wird eben brav zugehört und zu allem ja und amen gesagt. Aber das muss aufhören, ich muss lernen egoistisch zu werden und nur noch an mich zu denken, den Leuten auch mal die Meinung zu geigen wenn mir was nicht passt. Ansonsten geht man in dieser Welt voller Egoisten als netter Mensch zugrunde..

Wünsche euch noch einen schönen Abend.. Ich mach es mir jetzt auf dem Sofa bequem.. Vorhin über eine Stunde in der Wanne gewesen, war mal ganz entspannend und mir gehts zumindest körperlich wieder besser.

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 24 Oktober 2016, 20:11:54
Hallo LostSoul,

oh, Mist! Dann hatte ich also doch recht mit meiner Befürchtung. Tut mir leid zu lesen, dass es dir nicht gut ging. Und wenn du mich fragst ... ich bin zwar kein Doktor, aber ich denke mit deinem Herzen ist alles in Ordnung. So wie du das beschreibst klingt das nach einer ganz klassischen Panikattacke.
Was die Sache leider nur unwesentlich besser macht.

Vielleicht sollten wir doch mal vorbeikommen und deinem Freund so richtig die Leviten lesen. Der soll sich doch nicht immer mit dir streiten!

Dann erhol dich mal gut auf dem Sofa. Gute Besserung und eine gute Nacht!
LG Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 24 Oktober 2016, 20:17:19
Hey..

Braucht dir nicht leid tun, ist ja nicht deine Schuld. Ich sollte mich einfach nicht mehr soviel aufregen. Ich hatte die letzten Wochen immer mal wieder so ein Stechen in der Brust, immer wenn ich sehr gestresst war... Hoffe wirklich ich hab nichts mit dem Herzen, das wäre das letzte was ich jetzt noch gebrauchen könnte. Zumal ich eh immer Angst vor schlimmen Krankheiten habe...

Hab ihm auch schon gesagt, dass er nicht wegen jeder Kleinigkeit einen Streit anfangen soll, weils mir dann noch beschissener geht als eh schon.. Naja mache Leute verstehen es eben immer noch nicht.

Danke dir, das werde ich tun. Euch auch noch einen schönen Abend.

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 24 Oktober 2016, 22:43:08
Hey ho.

Lostsoul: schön, dass du wieder da bist! Blöd, dass du so eine bescheidene Nacht hattest :-( Gute Besserung! Und schöne Grüße an deinen Freund, der sich mal in Geduld und Nachsicht üben soll!

Ich bin ja gerade dabei meinen, mit meiner Therapeutin erarbeiteten Wochenlang, abzuarbeiten. Also stand bei Mr heute Abend ein Treffen mit einer Bekannten (hoffentlich bald Freundin) auf dem Plan ;-)
Es war ganz nett.....Bin sogar heiser vom Reden....Allerdings habe ich mir wohl auch eine Erkältung eingefangen :-(

Und zum Thema Nettsein: Ja, wir sollten nicht so nett sein! Nett ist ja eh der kleine Bruder von scheiße! Es lebe der  Egoismus!!!

Also ich hüpfe nun ins warme Bettchen und wünsche euch eine gute, stresstfreie, schlafreiche Nacht!
LG
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 25 Oktober 2016, 00:05:33
Zwischen mir und meinem Freund ist nun Schluss. Er hat keine Lust mehr mich länger aushalten zu müssen, wenn ich wieder zur Schule gehe, weil er dann ja alles bezahlen muss. Ich kann einfach nicht mehr, ich hab keine Lust mehr auf dieses beschissene Leben!
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 25 Oktober 2016, 05:57:12
Liebe LostSoul,

wenn ich schreibe, dass es mir leid tut was mit dir passiert, dann meine ich nicht, dass ich irgendwie schuld daran wäre. Das wäre ja auch ziemlich blöd. Ich meinte, das im Sinne von Mitleid. Und es tut mir wirklich leid. Du tust mir leid.

Es kommt eigentlich relativ selten vor, aber ich weiß wirklich nicht, was ich dir sagen soll. Ich würde dir so gerne helfen, wenn ich nur wüsste wie.
Wenn ich dich wenigstens in den Arm nehmen könnte. Das hilft ja oft mehr als 1000 gute Worte. Leider ist das ja nicht möglich.

Fühl dich trotzdem ganz fest gedrückt. Du bist nicht allein.
Ganz liebe Grüße Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 25 Oktober 2016, 08:00:37
Liebe Lostsoul.

Das gibt's doch nicht!
Das tut mir wirklich leid!
Kannst du dich von Jemandem trösten und umarmen lassen?
Ich denke an dich und umarme dich in Gedanken!

LG
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 25 Oktober 2016, 18:03:14
Hallo, ihr Lieben,

wie geht's Euch denn heute? Haben sich die Wogen etwas geglättet, LostSoul?

Im Augenblick weiß ich nicht so richtig, was ich tun soll. Ich schwanke zwischen "Ich sag den Termin für die nächste Therapiesitzung ab. Ich bin doch nicht verrückt, mir so etwas noch einmal anzutun" und "beim nächsten Mal werde ich meine Ärztin bitten, mich in die Psychiatrie einzuweisen. Am besten in die Geschlossene bevor ich doch noch irgendwann Amok laufe. Ich werde wahnsinnig."
Okay, keine Sorge, ich werde nicht Amok laufen. Dazu bin ich viel zu müde. :-((
Schlafentzug ist echt Folter. Und ich kann mich nicht einmal an Amnesty International wenden. Die sind nicht zuständig für Berufspraktika und Wasserschäden.

Jetzt wird hier auch noch in nächster Nähe gebaut, ein ziemlich großes Schulprojekt. Da haben sie heute den ganzen Tag mit der Kettensäge Bäume gefällt und zu Kleinholz verarbeitet. Dazu die schöne Melodie der Trockner im Keller...

Ich kann mich gar nicht erinnern wann ich das letzte Mal eine angemessene Zeit geschlafen habe. Letzte Nacht waren es wieder nur knapp 4 Stunden. Ich kann nur noch gähnen  :-O und meine Hirnmasse hat sich schon längst in Wackelpudding verwandelt. (Himbeergeschmack.)

Vielleicht sollte ich meine Chefin anrufen und fragen, ob ich zur Erholung ein bisschen arbeiten darf. Oh, Mann. Ich bin echt verrückt!

LG Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 25 Oktober 2016, 18:17:19
Guten Abend...

Naja nicht wirklich, immer noch alles beim Alten. :( Wenn dem Partner wichtiger ist, was andere Leute darüber denken, wenn ich wieder eine Ausbildung abbreche, als dass ich erstmal gesund werde.. dann kann die Liebe nicht allzu groß sein. Konnte mir mal wieder anhören, dass ich noch nichts erreicht hab und nie etwas schaffen werde. Sehr motivierend.
Vorhin war der Kumpel bei mir, von dem ich schon mal geschrieben hatte, dass er mal vorbei kommen will. Tat mal ganz gut jemanden da zu haben, der einem zuhört und versucht zu verstehen...

Diese Gedanken hab ich auch manchmal. Einfach in die Klappse einliefern lassen, dort hat man wenigstens keine Sorgen und ist abgeschottet von allen äußeren Einflüssen, die einem nicht gut tun. Aber eigentlich wollte ich nie wieder in so eine Einrichtung. Zum Glück hab ich Donnerstag die nächste Therapiesitzung..
Du machst wohl jetzt Schlafentzug Fool?

Hier wird übrigens schon seit Wochen gebaut, unter uns die Wohnung wird komplett neu renoviert und es wird von früh bis abends gehämmert und gebohrt.. Ich komme absolut nicht mehr zur Ruhe. Letzte Nacht hab ich auch wieder so schlecht geschlafen, hatte auch wieder Schmerzen in der Brust, aber dieses mal nicht so schlimm. Glaub langsam wirklich, dass ich in einem Krankenhaus besser aufgehoben wäre.

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 25 Oktober 2016, 18:59:35
Hey ihr Lieben!

Lostsoul: Mensch, das tut mir wirklich leid, dass dein Freund so unsensibel ist. Man kann doch wirklich darauf scheißen, was die Anderen sagen. Du sollst ja gesund werden und zufriedener....Die Anderen nehmen dir ja auch nicht dein Leben ab und quälen sich durch deine Arbeit. Da kann es ihnen ja auch egal sein, was du tust! Und am Ende werden sie neidisch sein, wenn du dich getraut hast und eine guten Job, der dir Spaß macht! Ich habe dazu einen guten Spruch gelesen: "lache nie Jemanden aus, der einen Schritt zurück macht, er könnte Anlauf nehmen."
Und, dass du Herzschmerzen hattest, kann ich mit vorstellen....Bei dem Stress!!
Was soll ich denn sagen, bei mir denken doch erst recht Alle, ich bin behämmert. Ich habe eine unbefristete Stelle gekündigt, um wieder gesund zu werden und mir in Ruhe was Neues zu suchen! Aber so What!!! Ich war so krank, ich hatte keine andere Wahl! Und es ist mir egal, was Andere denken! Wahre Freunde und Familie, die dich liebt, sollte dich unterstützen. Und meine wahren Freunde finden das auch alle gut....Meine Therapeutin erst recht ;-)
Gut, dass der Kumpel nun wenigstens bei dir war und mit dir geredet hat! 
Will sich dein Freund nun wirklich trennen?!?

Fool: erfahrungsgemäß kann ich dir sagen, the first Cut is the deepest....Also bei mir war nur das erste Mal Erzählen so dermaßen schlimm.....Man gewöhnt sich mehr oder weniger dran ;-) Und du weißt ja, es muss weh tun, damit es hilft.

Mir geht's heute so lala. Musste wieder arbeiten und danach hatte ich Therapie. Wir haben meinen Wochenplan besprochen und dann über meinen Bruder und seinen Tod. Das war wirklich schlimm und ich habe viel geweint.....Aber es war auch gut das mal zu erzählen....Nun bin ich aber sehr platt.

Liebe Grüße
Junehoney 
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 25 Oktober 2016, 19:03:13
Ach, nicht zum Thema Psychiatrie:

Mein Bruder war ja öfter da.
Manche Anstalten sind wirklich ganz nett....Viel Therapie und gute Therapeuten. LWL-Kliniken heißen die bei uns....Weiß aber nicht, ob es die nur in NRW gibt.
Wenn ich also mal da rein müsste, würde ich dahin gehen.
Für eine Auszeit vielleicht gar nicht so schlecht. Zumal man ja in die offene Station kommt, wenn man nicht gerade akut suizidgefährdet oder aggressiv ist ;-)
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 25 Oktober 2016, 20:47:39
Ha, ha, ha, genau! Ich mache Schlafentzugtherapie. Nun, ich nehme an es ist besser als Wachkoma.

Nee, Junehoney, wenn schon denn schon bitte in die Geschlossene. Vielleicht mit so einer hübschen, weißen Weste mit langen Ärmeln. Und einem schönen Zimmer mit weichgepolsterten Wänden.

Und, nee, geschnitten habe ich mich (noch) nicht. Wäre auch ganz sicher nicht meine bevorzugte Methode. Zuviel Sauerei. Dann schon lieber in den Spiegel schießen.
Das Problem ist auch nicht so wirklich was während der letzten Sitzung aufgedeckt wurde, also das was ich mit meiner Therapeutin besprochen habe, sondern all das was mir dabei wieder bewusst wurde. Darüber konnte und könnte ich sowieso nicht sprechen. Ich glaube ich würde vor Scham tot umfallen wenn ich gezwungen würde das alles zu erzählen.
Mir ist mittlerweile sogar klar, dass es sich bei mir durchaus auch um PTBS handeln kann. Mit der "lebensbedrohlichen Situation" kann ich dienen. Jahrelang habe ich diese Situation auch mir selbst gegenüber immer als Joke, als etwas überaus Komisches dargestellt. "Absurdes Theater!" Aber es war kein Scherz und es war ganz sicher nicht zum Lachen.

Ich habe einfach keine Lust den letzten Rest Selbstachtung den ich noch vor mir habe auch noch zu zerstören. Es reicht doch schon, wenn ich allein mich für meine unglaubliche, bodenlose Dummheit von damals verachte, ohne dass noch irgendjemand anderes davon weiß. Wenn ihr wüsstet! So bescheuert kann ein einzelner Mensch eigentlich gar nicht sein. Dafür muss man schon ganz besonders talentiert sein. Normalerweise bräuchte man mindestens ein Dutzend Deppen ums soviel Idiotie auf einen Haufen zu bekommen.

Ich glaube wirklich ich sollte den Termin absagen.

Gute Nacht ihr zwei!
LG "The perfect Fool!"

Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 25 Oktober 2016, 21:29:14
Hey...

@Junehoney: Das hab ich auch gesagt, dass er endlich mal drauß scheißen soll, was andere von einem denken. Es ist MEIN Leben, ICH muss jeden Tag diese Krankheit ertragen und nicht andere. Also kann ich auch selbst bestimmen was ich daraus mache. Das Leben ist zu kurz um immer das zu tun, was andere gern hätten und am Ende stirbt man und hat nie richtig, war nie glücklich. Hab ihn auch gefragt, ob er lieber eine Freundin hat, die zwar einen Abschluss hat und viel Geld verdient, dafür aber psychisch und körperlich zugrunde geht. Da kam dann gar keine Antwort mehr. Klar würde es eine schwere Zeit werden, aber wenn man sich wirklich liebt sollte man zusammen halten, aber darauf brauch ich scheinbar nicht mehr zu hoffen. Für ihn zählt wohl nur, dass ich so schnell wie möglich gesund werde und wieder arbeiten gehe. Als ich gesagt hab, dass es mit Schule und anschließender Ausbildung noch 4-5 Jahre sind, meinte er dass ihm das viel zu lange ist und aus mir ja nie etwas wird. Und er kennt ja auch niemanden der so ist wie ich und ständig etwas neues anfängt... Macht mich so wütend sowas, reg mich gerade wieder viel zu sehr auf... Ob er sich wirklich trennen will, keine Ahnung. Es hat so geklungen gestern und da er die Erkrankung sowieso nie verstehen wird mach ich mir nicht mehr viel Hoffnung, auch wenns schade um die Zeit ist.

"lache nie Jemanden aus, der einen Schritt zurück macht, er könnte Anlauf nehmen" Der Spruch ist gut, den werd ich mir merken.

Trotz dass es mir heute so bescheiden ging, hab ich es geschafft alle Unterlagen fertig zu machen und auszudrucken, die ich für die Bewerbung bei den Schulen brauche.. Wenigstens etwas sinnvolles geschafft.

Hmm wegen der Anstalt, also ich bin da wahrscheinlich noch zu traumatisiert von damals, als dass ich dort wieder hin gehen könnte. Andererseits wäre man wirklich mal abgeschottet von allen Problemen. Naja ich hab ja noch als Zwischenlösung die Tagesklinik.

@Fool: Meinst du nicht gerade jetzt solltest du weiter machen? Ich kann mir sehr gut vorstellen wie schwer es für dich ist, aber du willst doch die blöde Depression irgendwann loswerden oder? Ich bin mir ganz sicher, dass es besser wird, auch wenn es noch viele Monate dauern wird. Dass du bei der Therapie an deine Grenzen gehst ist doch ganz normal, wenn du im Leben schon soviel mitmachen musstest und es viele Dinge gibt die aufgearbeitet werden müssen. Ich glaub an dich, lass den Kopf nicht hängen. Auch wenns mir selbst zur Zeit schwer fällt, aber nachdem man am Boden war muss man eben wieder aufstehen und nach vorn schauen. :)

Wünsche noch einen angenehmen Restabend und später eine gute Nacht.

Liebe Grüße,
LostSoul

Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 25 Oktober 2016, 22:08:13
Hey!

Fool: Jetzt enttäuscht du mich....soooo negativ! Wie kannst du deine Selbstachtung verlieren indem du Therapie machst und dich öffnest! Na, klar....meinst du wie oft ich mich schäme vor meiner Therapeutin! Aber das ist doch eigentlich wahre Stärke, dass du dich deinen Monstern stellst, dich auf die Bühne traust, obwohl dir nach Verkriechen zumute! Du bist stark, du hast die reale Situation durchgestanden....Dann wirst du das Erzählen doch hinbekommen! Ich glaube an dich und deinen Mut! Und am Ende tust du es für dich....Kannst es verarbeiten und dann hinter dir lassen. Und deine Therapeutin wird dich bestimmt nicht beschämen! Sie ist doch dafür ausgebildet, die schwierigsten Dinge zu besprechen.

Lostsoul: Toll!!! Ich finde du hörst dich schon viel taffer und mutiger an, als am Anfang dieses Themas! Du bist wirklich schon gut voran gekommen, traust dir was zu und lässt dich nicht unterkriegen! Sogar die Schulanmeldung geschafft! Wow! Ich finde das klasse! Erzähl deinem Freund ruhig mal, dass ich ganz viele Leute kenne, die über den 2. Bildungsweg Abi oder Fachabi gemacht haben und nun gutes Geld verdienen! Und das Wichtigste: einen Job haben, der ihnen Spaß macht!
Mein Mann ist 34! Und hat mit 27 erst sein Abi gemacht. Und nun mit 34 hat er seit 1 Monat den ersten Job, der ihm wirklich Spaß macht. Und zwar als Lehrer....Also sicherer Job, gutes Gehalt. Und du bist ja noch viiiiiiel jünger und wirst auch ws. früher fertig sein als er....Denn er war ja auch noch 1 Jahr depressiv und 3 Jahre lang körperlich krank.
Aber so ist das Leben! Es gibt keinen perfekten Weg. Und wenn dein Herz ja sagt zur Schule, dann muss es das Richtige sein ;-)
Und wegen seiner Befürchtung dich finanziell aushalten zu müssen....Du kannst ja Schülerbafög bekommen. Das ist recht hoch und muss nicht zurück gezahlt werden. Also perfekt. Oder du gehst nur abends zur Schule und jobbst tagsüber....Wie du das möchtest und wie es für deine Gesundheit gut ist.
Also....Ich stehe hinter dir!

Ich war jetzt noch beim Rehasport, leider mit Kreislaufkollaps....War wohl doch zu viel heute :-)

Also ab ins Bettchen mit mir.
Schlaft gut!
Liebe Grüße
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 25 Oktober 2016, 22:26:19
Da muss ich Junehoney Recht geben Fool. Du solltest nicht so negativ denken, sondern eher stolz darauf sein, dass du es überhaupt bis hier hin geschafft hast. Und dass du dich öffnest und deinen Problemen stellst ist kein Zeichen von Schwäche, sondern sehr stark von dir. Gib nicht auf, kämpf weiter und irgendwann wirst du diesen ganzen Mist besiegt haben. Bei mir hast du gesagt, du hast eine Vision, dass ich in ein paar Jahren diese Beiträge hier lese und glücklich bin, dass ich das alles überstanden hab. Ich bin mir ganz sicher, dass es bei dir genauso sein wird. Also nur den Mut nicht verlieren. :)

Ja da hast du wohl Recht, wenn ich so lese wie ich am Anfang dieses Beitrages drauf war. So ein Forum ist schon eine gute Sache, wenn man sieht was man für Fortschritte gemacht hat. Ehrlich gesagt hatte ich an dem Tag als ich hier das erste mal geschrieben hab nicht damit gerechnet, dass sich nochmal irgendwas ändert.. Hab nach Methoden gesucht, wie ich es am schnellsten beenden kann. Zum Glück hab ich durchgehalten und bin noch hier.
Ich werde mich auch nicht unterkriegen lassen, das hab ich jetzt schon viel zu viele Jahre. Immerhin hab ich jetzt ein Ziel vor Augen, hatte ja die letzten Wochen auch genug Zeit um mir darüber im klaren zu werden was ich wirklich will. Muss dann morgen mal schauen wo ich die Beglaubigungen für die Zeugnisse her bekomme. Dann noch ein paar Passfotos machen und dann kanns los gehen. Hoffe nur ich werde auch angenommen...
Kann ich ihm gerne erzählen. Nur leider ist er ein Mensch, dem es egal ist ob ihm die Arbeit Spaß macht. Für ihn ist Arbeit nur zum Geld verdienen da, dabei hat er selbst jeden Tag schlechte Laune weil er keine Lust auf seinen Job hat, kommt aber nicht auf die Idee etwas anderes zu machen. Deswegen kann ers auch nicht nachvollziehen, dass ich eine Arbeit machen will die mir Spaß macht, schließlich werd ich noch bis mindestens 67 arbeiten gehen müssen, da sollte man schon ein bisschen Freude dabei haben.
Was hat dein Mann denn davor gemacht? Es wird sich ja vor allem immer darüber aufgeregt, dass ich bis jetzt noch nichts zu Ende gebracht habe. Hätte ich ja gerne getan, aber dass ich so schwer krank werde hab ich mir leider nicht ausgesucht...
Hmm aber bei dem Schülerbafög wird das Einkommen der Eltern angerechnet und da dürfte nicht allzuviel dabei raus kommen. :/ Weiß nicht ob man vielleicht noch Wohngeld beantragen kann. Oder ich suche mir einen 450 Euro Job, den ich zweimal die Woche mach oder so.. Gibt genug Möglichkeiten. Aber ihn nervt es ja schon, dass er mehr Miete bezahlen muss als ich, weil er nun mal derjenige von uns beiden ist der mehr verdient. Wie kann man nur so geldfixiert sein? Danke, das ist lieb dass du hinter mir stehst. :)

Ohje Kreislaufkollaps klingt auch nicht gut.. Mein Herz hat sich langsam wieder beruhigt, dafür hab ich jetzt ziemliche Kopfschmerzen.

Wünsche euch beiden eine gute Nacht, schlaft gut.

Liebe Grüße,
LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 26 Oktober 2016, 05:23:21
Guten Morgen, ihr Goldstücke!

Wünsche wohl geruht zu haben.

Und vielen, vielen, vielen Dank für die gründliche Kopfwäsche. Ihr habt ja recht, so negativ, das bin doch nicht ich!!! :-O

Das war übrigens am Wochenende sehr lustig, da war ich bei einer therapeutischen Maßnahme dabei, so als eine Art Anstandswauwau. Jedenfalls hat mich die "Kundschaft" begrüßt wie einen alten Freund und gemeint "Gott sei Dank, dass sie da sind, Frau N.N.! Der X (Leiter der Maßnahme) hat schon die ganze Zeit so eine furchtbare Laune, der zieht alle herunter. Wenn sie jetzt da sind, wird alles wieder gut. Sie sind ja so eine Frohnatur und immer gut gelaunt. Das steckt an."
Ja, von wegen! Ich bin ein Franke, das ist schon per definitionem unvereinbar mit dem Konzept einer Frohnatur. Bei uns gilt z.B. `passt schon´ bereits als allerhöchstes Lob und zum Lachen geht der typische (tendenziell eher depressive) Frangge in den Keller. Allein.
Allerdings gilt man in meinem Arbeitsumfeld schon als Spaßkanone wenn man den Leuten einen "guten Morgen" wünscht.

Junehoney, geht es dir wieder besser? Ich sag's ja immer: Sport ist Mord! Wenn du schon so etwas potentiell Gefährliches wie "Rehasport" machst, dann solltest du wenigstens immer an Paracelsus denken: Alles ist Gift, allein die Dosis macht es. :-)

LostSoul, Kompliment! Den ganzen Papierkram zu erledigen ist schon mal eine ziemlich klasse Leistung. Ich persönlich habe ja eine ausgeprägte Bürokratie-, Antragsschein- und Formulare-im-Allgemeinen-Phobie...
Komisch, dass ich diese Angststörung noch in keiner Liste gefunden habe. Sollte ich vielleicht auch mal mit meiner Therapeutin thematisieren. ;-)

Yes, Massa. Ich werde den Termin nicht absagen.
Was ich am schlimmsten finde ist eigentlich auch gar nicht so sehr was passiert ist, sondern dass ich so unglaublich dumm war aus der Erfahrung nichts gelernt zu haben sondern für einen (Achtung, Wortspiel!) Nachschlag zurückzugehen. Bildlich gesprochen.

Übrigens finde ich, dass ihr Beide viel besser klingt als am Anfang dieses Threads. Wir sind, glaube ich, alle (hoffe ich) auf einem guten Weg. Ach, bevor ich's vergesse, LostSoul. Ich schrieb nicht "in ein paar Jahren" sondern in "einem (!!!) Jahr." Und ich bin immer noch von meiner Aussage überzeugt.

Unglaublich wieviel besser man sich nach fast 5 1/2 Stunden Schlaf fühlt. I'm the King of the World! Hüstel.

Ich wünsche Euch einen wunderschönen Tag. Schön, dass es euch gibt!
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 26 Oktober 2016, 08:34:08
Guten Morgen meine Freunde!

Whoohoo....Ja, Fool, nach "gutem" Schlaf fühlt man sich gleich wie King Louis :-)
Habe auch echt tief geschlafen....wusste gar nicht mehr wie das geht!
Meinem Kreislauf geht es besser....War ws. Nur die Anstrengung gestern. Unter mir war ja glücklicherweise eine weiche Matte. Aber ich sah wohl sehr blass aus, meine Trainerin war ganz besorgt. Und ich bin mal wieder unfreiwillig in den Mittelpunkt gerückt....Das war mir schon sehr peinlich. Aber ich kenne alle aus dem Kurs, gehe da schon seit 60 Einheiten hin und bin das Küken :-D
Deswegen aber leider nicht weniger kaputt :-( Zwei verschlissene Schultern, 1 Bandscheibenvorfall, 1 BS-Vorwölbung und 7 gutartige Tumore....Da brauche ich noch viiiiiiel Rehasport ;-)

Fool: du hörst dich schon viel besser an! Tschacka, du schaffst das! Es kann nur besser werden ;-)

Lostsoul: Schülerbafög geht normalerweise nicht nach dem Einkommen der Eltern....elternunabhängiges Bafög. Nur beim Studium zählt das. Außerdem.....Wenn deine Eltern so gut verdienen, dann sollten sie ihre Tochter unterstützen!
Ich bin 30 und brauche manchmal noch finanzielle Unterstützung von meinem Vater. Meine Therapeutin meint: "so ist das halt, man bleibt immer Eltern und Kinder werden eben nicht mit einem Schnipps erwachsen und unabhängig."

So....Nun muss ich mal zu sehen, dass wieder was Essbaren in unser Haus kommt.
Bis später!
Ich bin froh, dass es euch gibt!
Junehoney

Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 26 Oktober 2016, 10:11:27
Hello again!

Das gibt's doch nicht. Schon wieder 10 Uhr?! In 10 min kommt mein Pubertier ja schon wieder nach Hause. Heul!

Immerhin habe ich es heute tatsächlich geschafft, mir meine Unterlagen mal anzuschauen. Buch 1 sind lächerliche 175 Seiten. Und ich bin immerhin schon bei Seite 13. Schnief! Stöhn! Ächz! Ich glaube echt, dass mit dem Studienabschluss mit 98 Jahren wird nix. Ich muss mindestens 114 werden! Und das wo ich doch eigentlich mit 95 erschossen werden wollte. Oh, Boy!

Mal eine ganz andere Frage. Kennt ihr eigentlich George Orwell 1984? Raum 101?? Ich weiß jetzt gar nicht, ob ich das Thema schon mal angesprochen habe. Spukt mir zur Zeit ständig im Kopf herum.

Hmm. Was Essbares? Ja, das wäre vielleicht mal eine gute Idee. Ich hab' heute schon soviel Kaffee getrunken, dass mir ganz schwindlig ist. Da könnte etwas Nahrhaftes hilfreich sein. Dumm nur, dass gestern eine Herde Heuschrecken meinen Kühlschrank geplündert hat. Außer Currypaste, Senf und diversen Saucen ist da nicht mehr viel zu holen. Irgendeine Idee wie man daraus etwas Schmackhaftes herstellen kann? :-?

So ändern sich die Zeiten. Früher musste ich mit Engelszungen auf meinen Kleinen einreden, damit er überhaupt mal irgendetwas zu sich genommen hat - und seitdem er sich in ein Pubertier verwandelt hat, frisst er mir die Haare vom Kopf. Positiver Nebeneffekt: ich muss nicht mehr zum Frisör. ;-))

Schönen Tag noch!
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 26 Oktober 2016, 10:52:52
Hallo again.

Ja, Pubertiere sind ganz gefräßige Tiere! Unser Pubertier kann den Kühlschrank auch innerhalb von kurzer Zeit in eine Eiswüste verwandeln :-O

Aber ich habe jetzt erstmal viel eingekauft. Andere würden ws. Denken ich versorge eine ganze Fußballmannschaft, aber der volle Einkaufswagen reicht gerade mal für 3 Tage!

Kaffee ist bei mir auch so eine Sucht. Im Moment bin süchtig nach diesen fertigen kalten Mitnehm Kaffees aus dem Supermarkt. Viele Kalorien, aber ich bin ja eh dünn wie ein Hering geworden....Depression ;-)

Ich höre gerade im Hintergrund über Amazon Prime Musik und was kommt da gerade? "Die Eine, die immer lacht"
Das könnte ja echt zu uns passen, Fool. Die Show nach außen und innen sieht es ganz anders aus.

George Orwell kenn ich leider nicht.

Lostsoul: hatte noch vergessen zu beantworten, was mein Mann vorher gemacht hat: zunächst eine Ausbildung im Arbeitsamt und dann verschiedene Jobs. Mit 24 hat er dann das Abi angefangen, weil er so unzufrieden war.
Und es hat sich wirklich gelohnt! Heute kriegt er seinen Festvertrag....juchuh endlich mal was, was klappt.
Meine Therapeutin hatte doch Recht: "nach viel Pech muss allein statistisch gesehen auch irgendwann mal wieder Glück kommen."

Heute nachmittag muss ich mit meiner Kleinen zum CT. Das Ergebnis gibt's aber erst nächste Woche. Dass die einen immer so lange warten lassen!! :-(

Wünsche euch einen schönen Tag!
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 26 Oktober 2016, 12:48:52
Hey ihr Lieben.

Ich hab einigermaßen gut geschlafen, zwar wieder viel zu wenig, aber dafür konnte ich schnell einschlafen. Wäre mal schön, wenn es so bleibt.

@Fool: Dass man bei dir auf Arbeit schon als Spaßkanone gilt, wenn man guten Morgen sagt ist aber traurig. Haben die Leute dort verlernt zu lachen? Ich glaub ich würde noch depressiver werden, wenn ich den ganzen Tag von Menschen umgeben sind, die schlechte Laune verbreiten. Ist eben nur die Frage, wie lange du die Fassade noch aufrecht erhalten kannst... Irgendwann wird es jedem zu viel und dann bricht die Mauer, die man um sich herum aufbaut zusammen. Aber gut, andererseits sollte man seine privaten Probleme nicht auf Arbeit auslassen.. das hat meine damalige Chefin immer gemacht, weil sie Stress mit ihrem Mann hatte mussten die Mitarbeiter leiden und wurden angeschrien und beleidigt.. Du bist ja aber krank, und wenn man krank ist aber vorspielt gesund zu sein kann das denke ich nicht lange gut gehen. Zumindest ich persönlich könnte es nicht wirklich, dafür hab ich mittlerweile keine Kraft mehr, immer gute Miene zum bösen Spiel zu machen.

Ja ich hasse sowas auch, Behördengänge und der ganze Formularkram.. Morgen geh ich zum Bürgeramt und lass meine Zeugnisse beglaubigen, heute ist dort leider keiner da. Aber nachher geh ich zum Fotograf und lass paar Bewerbungsfotos machen. Hab zwar gar keine Lust, aber was muss das muss..

Schön, dass du den Termin nicht absagst. :) Deine Therapeutin will dir schließlich dabei helfen gesund zu werden, da solltest du jetzt nicht aufgeben. Und ja, du hast Recht, uns wird es wohl allen in einem Jahr viel besser gehen. Ich glaub ganz fest daran und denke auch, dass wir auf einem guten Weg sind. Zumindest ich für mich kann sagen, dass ich mittlerweile wieder etwas Hoffnung für die Zukunft habe, was vor einigen Wochen noch nicht der Fall war. Da wäre ich am liebsten tot gewesen.. Kann ich jetzt im nachhinein auch nicht nachvollziehen.

@Junehoney: Was hattest du eigentlich beruflich vorher gemacht? Kann sein, dass du das schon mal geschrieben hattest, aber mein Gedächtnis ist wie gesagt nicht mehr das beste. Weil du schreibst, dass du schon so viele körperliche Beschwerden hast.. da denk ich mir nämlich auch immer, wenn ich diese Arbeit, die ja körperlich anstrengend ist, noch über einige Jahre weiter mache, dann wird mein Körper mit der Zeit auch immer mehr verschleißen. Und das möchte ich um jeden Preis vermeiden, reicht schon wenn ich im Kopf nicht ganz rund laufe. Sport ist Mord sag ich mir auch immer.. Wobei gegen eine Runde gemütliches joggen hätte ich nichts, da fehlt aber wieder die Motivation.
Aber schön, dass dein Mann endlich etwas gefunden hat was ihm Spaß macht und dass er jetzt einen unbefristeten Vertrag bekommen hat. Ein Job, den man gerne ausübt sorgt auf jeden Fall für mehr Lebensfreude und das ist meiner Meinung nach das wichtigste. Das Leben ist zu kurz um 45 Jahre etwas zu tun, was man gar nicht will, wo man jeden Tag mit mieser Laune hingeht.

Hmm, also ich hatte mal im Onlinerechner nachgeschaut wieviel Bafög mir zusteht und da musste man das Einkommen der Eltern mit eintragen. Das wird schon angerechnet, auch bei Schülerbafög. Es kommt immer drauf an in welche Schule man geht. Aber ich kann ja auch mal zum Arbeitsamt gehen, die können es mir ja noch mal genau erklären. Leider geht nur mein Vater arbeiten und all zu viel Geld besitzen meine Eltern auch nicht, daher würde das schwer werden. Im Rechner kam 500 Euro Bafög raus, das reicht vorne und hinten nicht. :(

George Orwell kenne ich auch nicht. Zwar schon mal irgendwo gehört, aber wahrscheinlich in den tiefen meines Gehirns verschwunden. ;)

Kaffee kann ich gar nicht trinken. Erstens schmeckt er mir nicht, zweitens werde ich davon auch nicht wacher und drittens reagier ich ziemlich stark auf Koffein. Wenn ich mal einen einzigen Energy Drink getrunken habe, hab ich angefangen zu zittern und mein Herzschlag war viel zu hoch. Deswegen lass ich das lieber. Essen sollte ich aber auch mal langsam wieder was ordentliches, hatte die letzten Tage kaum Motivation mir was zu kochen, dabei wieg ich eh schon viel zu wenig...

Ich war vorhin bei meiner Psychiaterin, musste den Konsiliarbericht abholen, den ich für die Psychotherapie brauche. Da steht doch ernsthaft etwas von paranoidem Persönlichkeitsanteil und Borderlinestörung. Hallo?? Ich fühl mich dezent verarscht. Ich bin zwar krank, aber ganz sicher nicht paranoid.. Und mich selbst verletzen tue ich auch nicht. Oh man, was soll mein Therapeut denken, wenn er das liest? Naja, nun bin ich offiziell verrückt... Könnte schon wieder ausrasten...

Dann wünsch ich dir und deiner Kleinen alles Gute fürs CT Junehoney. Das ist leider immer so bei Ärzten, dass man lange warten muss... Aber das schlimmste ist immer das Warten im Wartezimmer, das längste war mal 3 1/2 Stunden...

Die Immer Lacht.. Ich hasse dieses Lied. Immer wenn ich das höre schalte ich weg. Aber ja vom Text her passt es gut, da hast du wohl recht.

Liebe Grüße,
LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 26 Oktober 2016, 13:19:15
Hey.

Lostsoul:
Danke! Ich muss auch gleich los....Also nur kurz:
Meine Güte, die Psychiaterin ist ja selbst total plemplem! Nimm das nicht zu ernst. Dein Therapeut kann und soll sich eine eigene Meinung bilden. Papier ist geduldig. Wenigstens hast du das Konsil und es war hoffentlich der letzte Besuch bei dieser armen Irren ;-)

Ich hatte einen Bürojob....als Akademiker muss man ja selten körperlich arbeiten ;-)
Also keine Ahnung, warum mein Körper so kaputt ist. Ws. Veranlagung....Jeder kriegt halt was Anderes....Je nach Veranlagung. Manche arbeiten ihr Leben lang körperlich und haben kaum Verschleiß.

Hast du auch SCHÜLERBAFÖG eingegeben? Das ist ein großer Unterschied zu normalem Bafög. Und wenn du dann zum Studium über 25 bist, kannst du auch dafür elternunabhängiges Bafög beantragen. Das wird schon ;-)

Fool, hast du heute Therapie? Ich denke an dich und drücke dir die Daumen!

LG
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 26 Oktober 2016, 14:18:15
Hello again!

@LostSoul: Preisfrage: Wer meinst du kennt dich besser, die Psychiaterin oder dein Therapeut? Eben! Also würde ich mir mal keine Sorgen wegen dieses Attests machen. Wenn die Therapie erst einmal von der Krankenkasse bewilligt ist, würde ich an deiner Stelle aber schon mal intensiv nachfragen, wie die zu ihrer Einschätzung gelangt ist. Und irgendwann kannst du dann sicherlich mit einer Stellungnahme deines Therapeuten dieses Attest widerlegen.

Boah, ich hab vielleicht Muffensausen wegen morgen. Wenn es nur schon morgen wäre! Am besten schon 15:30 oder noch besser 16:20, dann wäre die Sitzung rum. Ob ich stattdessen vielleicht lieber zum Zahnarzt gehen könnte? So eine nette kleine Wurzelbehandlung vielleicht, von mir aus auch ohne Betäubung??? :-O

@Junehoney: Auch von mir ein dickes TOI, TOI, TOI für's CT. Vielleicht ist ja alles nur halb so schlimm.

LostSoul, genau deswegen muss ich ja diesen Job machen. Nicht obwohl, sondern gerade weil es in diesem "Irrenhaus" tatsächlich viele Leute gibt, die das Lachen verlernt haben. Weil viele meiner "Kunden" selbst für ein "guten Morgen" unglaublich dankbar sind. Kurz: Weil es wenige Orte gibt wo ein Hofnarr dringender benötigt wird!

Ich weiß, ich habe irgendwann mal geschrieben, dass das leicht verdientes Geld ist. In gewisser Hinsicht stimmt das schon. Körperlich anstrengend ist das was ich tue in den seltensten Fällen, obwohl man manchmal ganz schön lange auf den Beinen ist und "Kilometer" frisst. Psychisch ist es tatsächlich manchmal sehr belastend, aber mit der richtigen Einstellung kann es auch sehr lohnend sein. Leider gibt es viele Kollegen denen wahrscheinlich schon von Natur aus die Liebe zu ihren Mitmenschen fehlte. Die können unsere "Kunden" mit ihren Ecken und Kanten weder akzeptieren noch tolerieren und haben nur Verachtung für sie übrig. Mit dieser Einstellung kann man nur verbittert und übellaunig werden.

Tatsächlich ist es so, dass ich mich nicht krank fühle, wenn ich arbeite. Oder anders ausgedrückt: In der Arbeit spiele ich die Gesunde so erfolgreich, dass ich mich selbst überzeuge.

In 1984 beschreibt Orwell einen totalitären Überwachungsstaat. "Big Brother is watching you!" Das kennt ihr doch sicher. Egal, in einem der Ministerien befindet sich eine Folterkammer, Raum 101, in der die Menschen ihren schlimmsten Ängsten ausgesetzt werden. Keine Ahnung warum ich seit letzten Donnerstag immer wieder daran denken muss. ;-)
Übrigens beginnt der "Anti-"Held dieses Romans während der Folter seinen Peiniger zu lieben. Ich denke mal, das wird mir mit meiner Therapeutin nicht passieren. Zumal sie mir ja wohl hoffentlich keine Elektroschocks verabreichen wird. In eine Elektrokrampftherapie würde ich auch niemals einwilligen. :-P

Schönen Nachmittag!
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 26 Oktober 2016, 15:46:41
Hey..

@Junehoney: Glaub ich auch langsam, dass die gute Frau nicht richtig tickt. Ich war letzte Woche da um ihr den Brief zu geben, damit sie alles ausfüllt. Dann hieß es, dass ich ihn Mittwoch, also heute, abholen kann. Ich also hin, wollte den Brief abholen und was war? Sie hatte es vergessen. Somit musste ich noch eine dreiviertel Stunde im Wartezimmer warten... Das hoffe ich doch auch, dass das der letzte Besuch dort war. Am Ende werd ich wirklich noch paranoid, wenn ich mir sowas einreden lasse...

Bürojob, hätte ich auch gerne. Aber gut, jeder hat ja andere Tätigkeiten die ihm Spaß machen. Und wenn die Arbeit dich noch kranker macht als eh schon hat es keinen Sinn weiter zu machen. Das hab ich mittlerweile auch begriffen. Mein Körper ist zwar auch nicht mehr so ganz gesund, bin immer viel zu schnell aus der Puste, also schwere körperliche Anstrengung ist nichts für mich, da macht der Kreislauf schlapp.

Ja habe Schülerbafög angegeben und da stande auch, dass je nach Schulart das Einkommen der Eltern mit angerechnet wird. Ich kann ja dann nochmal einen Links dazu raussuchen. Was den ganzen bürokratischen Kram angeht hab ich null Ahnung.

@Fool: Logischerweise mein Therapeut, der mit mir schon zweimal 50 Minuten Gespräch hatte, meine Psychiaterin erst zweimal 10 Minuten. Aber anhand einer angekreuzten Antwort Im Fragebogen kann man natürlich sofort eine Diagnose stellen ohne die Person auch nur zu kennen. Könnte ich kotzen bei so einer Oberflächlichkeit. Hmm meinst du diese Diagnose kann einem später noch Schwierigkeiten bereiten? 

Morgen hast du also erst deine Sitzung, na dann weiß ich ja zu welcher Zeit ich die Daumen drücken muss. :) Ohje also ich würde alles dem Zahnarzt vorziehen. Danke, du hast mich gerade dran erinnert, dass ich eigentlich diese Woche mal einen Termin beim Zahnarzt machen wollte. Notwendiges Übel halt. Ich denk auf jeden Fall an dich morgen, du packst das schon. :)

Wenn man anderen Menschen zeigt, dass das Leben auch noch schöne Seiten hat und sie mit einfachen Dingen etwas glücklicher macht, und wenns nur ein guten Morgen ist, dann ist das auf jeden Fall eine gute Sache. Man fühlt sich bestimmt auch selbst gut wenn man anderen eine Freude machen kann, vorallem wenn es sein Job ist. Ich bin leider zu unsensibel gegenüber anderen und lasse meine schlechte Laune viel zu schnell an anderen aus, deswegen könnte ich so einen Beruf sicher nicht machen. Deine Kollegen, die mit diesen Menschen nicht umgehen könnten haben dann wohl den falschen Job würde ich mal sagen. Entweder man ist für sowas gemacht oder eben nicht.

Also ich fühle mich auf Arbeit noch kranker als eh schon, ist für mich eine zusätzliche Belastung. Ich fühl mich eigentlich immer krank. Was ich doch mit 21 Jahren schon für ein Krüppel bin...

Wenn man sich seiner Angst stellt wird man sie irgendwann besiegen. Und die damalige Folterkammer ist eben in der heutigen Zeit der Psychotherapeut. ;) Bin mir sicher dass du es schaffst, dich deiner Therapeutin zu öffnen und bald wieder gesund wirst. Hab aber mal gelesen dass Elektrokrampf Therapie in schweren Fällen der Depression wirklich helfen kann. Machen würde ich es trotzdem nicht.

So die Passfotos sind gemacht. Und da ich zu motivationslos bin etwas zu kochen hab ich mir erstmal eine Pizza geholt. Was macht ihr sonst noch so heute?

Liebe Grüße
LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 26 Oktober 2016, 16:17:47
Hey Ihr!

Also, haben doch kurz mit dem Radiologen gesprochen....Er meinte, das muss zwar der HNO entscheiden, aber weil da definitiv eine dicke Entzündung im Innenohr ist, muss operiert werden. Na, super! Aber wir sind ja Krankenhauserfahren :-(
Danach waren wir noch ein Eis essen.

Fool: lieber eine Wurzelbehandlung ohne Betäubung als zur Therapie!? Nein, da ist mir seelischer Schmerz und Scham doch lieber als Zahnschmerzen!
Du packst das!

Lostsoul: mein Beruf ist mein Traumberuf....Den mache ich weiter. ;-) Aber entweder in einem weniger irren Haus oder selbständig. Aber erst mache ich meine Weiterbildung zu Ende. Ich hoffe das Arbeitsamt lässt mich erstmal in Ruhe, sodass ich bis Mai arbeitslos bleibe. Brauche einfach noch Zeit um gesund zu werden.
Ich glaube eher, dass ein Job meistens deswegen scheiße ist, weil man in einem Irrenhaus arbeitet. Es gibt nur wenige Jobs, die an sich scheiße sind. Langweilige Jobs gibt's natürlich auch, aber wenn das Arbeitsklima und die Gesundheit stimmt, können es sich Viele auch damit nett machen.

So, nun bin ich erstmal platt und ruhe mich ein bisschen aus.
Bis später!
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 26 Oktober 2016, 17:41:42
Hallo ihr Goldstücke!

Hmmm. Therapie als Folter? Ich meinte das eigentlich eher metaphorisch, sich seinen schlimmsten Ängsten stellen usw. Aber wenn ich das mal ganz konkret nehme...
Das Behandlungszimmer als Room 101, meine Thera als O'Brian von der Gedankenpolizei. :-))

Stellt sich dann nur die Frage, wer ist Big Brother? Ah! Da fällt es mir wieder ein. Junehoney, das bist dann ja wohl du! Hattest du nicht schon mal zugegeben, dass du bei mir Mäuschen gespielt hast?!

Im Buch geht es übrigens auch darum, dass O'Brian die grundlegendsten Überzeugungen seines Opfers zerstört. "Freedom ist the freedom to say that 2+2=4" Wenn ich den Gedanken einmal weiterspinne... Welche Überzeugungen wird dann wohl meine Therapeutin zerstören? Eines wird sie jedenfalls sicherlich nicht schaffen --- mich davon zu überzeugen, dass ich kein Narr bin. :-P

Langsam verstehe ich, dass meine Thera rote Pusteln und hysterische Zustände kriegt wenn ich mit Literatur anfange. :-)) Oh, Gott! Ich hoffe so sehr, dass sie das Buch kennt. ;-D

Junehoney, ist mir da etwas entgangen? Du hast auch in einem „irrenHaus“ gearbeitet?
Das mit der OP ist natürlich sehr unschön, aber wenigstens wird das Problem an der Wurzel gepackt und damit ad acta gelegt. Apropos Wurzelbehandlung. Nachdem ihr mir beide so gut zugeredet habt, nehme ich doch lieber die Therapie. Da gibt’s wenigstens nicht diese unerträglichen Bohrgeräusche wie beim Zahnarzt. Vielleicht kann mir ja jeder von euch eine Hand halten – damit ich nicht weglaufe.

Die immer lacht (?) Kenne ich gar nicht. Klingt irgendwie nach mir.

So, jetzt muss ich aber mal schauen was mein Pubertier schon wieder anstellt. Gestern verschwanden 300 g Schwarzwälder Schinken. Wäre ganz nett, wenn ich heute noch irgendetwas im Kühlschrank fände das ich zum Abendessen servieren kann. Ich hab‘ zwar eigentlich genug eingekauft heute morgen, aber das heißt ja nichts.

Bis später!
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 26 Oktober 2016, 18:30:35
Guten Abend..

@Junehoney: Ohje, klingt nicht gut mit der OP. Aber die Ärzte wissen sicher was sie tun, für die wird das Routine sein. Sieh es mal so, deiner Kleinen wird es danach wenigstens wieder besser gehen und das ist doch das wichtigste. :)

Ok, dann kannst du dich ja glücklich schätzen deinen Traumberuf gefunden zu haben. So weit bin ich leider noch nicht. Aber hoffentlich in ein paar Jahren dann. Aber wenn es bei dir am Betriebsklima liegt, dann ist es nur logisch, dass einen das irgendwann krank macht, kenne das ja selbst von mir. Da kann die Arbeit noch soviel Spaß machen, wenn das Drumherum nicht passt bringt einem das gar nichts. Es gibt schon Jobs die wirklich scheiße sind.. Aber das liegt ja an jedem selber welchen Beruf er erlernt. Ich war bisher leider nur in "Irrenhäusern" was das angeht. Sobald der Chef oder die Kollegen oder beide anfangen mich jeden Tag fertig zu machen, dann kann es auch mein Traumberuf sein.. ich würde trotzdem aufhören, wenn es mich psychisch fertig macht. Gesund werden ist natürlich das wichtigste, solange du noch krank bist sollte dich das Arbeitsamt auch in Ruhe lassen.. Aber naja, man weiß ja wie das Amt drauf ist, Hauptsache die Statistik beschönigen um so wenig Arbeitslose wie möglich zu haben.

Naja ob seelischer Schmerz unbedingt besser ist als körperlicher? Ich hasse zwar Zahnärzte und alle damit verbundenen Behandlungen. Aber sobald die Behandlung abgeschlossen ist geht es einem wieder gut, man hat keine Schmerzen mehr. Kann man bei einer Depression nicht behaupten. Allerdings würde ich trotzdem die Therapiesitzung einer Wurzelbehandlung beim Zahnarzt vorziehen.

@Fool: Ich weiß schon wie du das gemeint hast. Von mir war es auch nur metaphorisch gemeint, dass du dich eben in der Therapie auch deinen Ängsten stellen musst. ;) Und das wirst du auch ganz sicher schaffen! BigBrother, das erinnert mich an damals, hab den Quatsch wirklich mal geschaut. Erklärt vielleicht auch, warum mein Hirn nicht mehr ganz richtig tickt bei soviel Verblödung im Fernsehen.

Klingt interessant das Buch, sollte ich vielleicht auch mal lesen. Oder lieber nicht, dann werd ich am Ende noch paranoider als ich eh schon bin und denke, dass mein Therapeut meine Überzeugungen zerstören will. :D

Die immer lacht muss man auch nicht kennen, Fool. Also der Text ist zwar gut, aber was daraus gemacht wurde.. Nee ist überhaupt nicht meins.

Ohje, du Arme, pass nur auf dass du nicht verhungerst, weil dein Pubertier dier alles wegfrisst. Ich habe dafür viel zu viel im Kühlschrank aber keine Lust mir etwas zu machen...

LG LostSoul


Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 26 Oktober 2016, 19:02:35
Hallo liebe Mitstreiter!

Fool: Das Buch hört sich interessant an, erinnert mich ein bisschen an Kafka und Herr K., weil es so mysteriös klingt.
Hat dein Pubertier dir noch was übrig gelassen?
Meins kam eben auch Hause und hat direkt rumgestänkert. Da habe ich ihr erstmal Wohnzimmerverbot erteilt....schlechte Laune kriege ich schon genug von meiner Depression, da muss das Pubertier nicht noch nachhelfen.
Mein Mann ist noch Arbeiten....Was eine Umstellung.  Sonst war er immer daheim und ich bin bis 19 Uhr weggewesen. So langsam gefällt mir das Hausfrauendasein....Jedenfalls übergangsweise :-)
Ja, Fool, ich war auch in einem irrenHaus ;-)
Haben auch noch 9 weitere von 100 gleichzeitig mit mir gekündigt. Tja, wenn man gute Mitarbeiter nicht angemessen bezahlt, nur unter Stress setzt und dann auch noch den Chef wechselt, wie die Unterhose....Dann gehen halt die Guten :-)
Mit meinen Kollegen habe ich mich überwiegend gut bis sehr gut verstanden. Mit einer treffe ich mich ja immer noch und hoffe auf eine Freundschaft. Das war die Herzensgute von Sonntag.
Die Kollegen waren total geplättet als ich so lange krank war und dann irgendwann eine Rundmail schrieb, dass ich weg bin. Aber befürchtet hatten sie das schon. Zumal Einige auch wussten, was ich für ein Pensum schiebe. Also mind. 40 Std. + Weiterbildung + kranker Ehemann und 2 Kinder. Und dann eben die schlechten Arbeitsbedingungen. Der Betriebsrat zieht nun sogar gegen die Geschäftsführung vor Gericht....Also top Laune im Betrieb ;-). Gut, dass ich da weg bin.

Ich finde das Lied: "die immer lacht" auch nicht so toll. Aber es kam gerade zufällig als ich hier schrieb und ich finde es passt zu mir. Aber ich hoffe ja nun ein bisschen realistischer zu werden und nicht mehr auf Teufel komm raus die Lachende zu mimen. Meine Therapeutin war ziemlich überrascht, dass ich das so lange durchgehalten habe. Zumal sie mich ja so noch gar nicht gesehen hat....Bei ihr bin ich ja eher die Schwermütige oder die Heulsuse. Ich dachte, es bringt halt nix, wenn ich das bei ihr auch versuche....Zumal ich mit meinen Kräften eh am Ende war und total unkontrolliert dauernd heulen musste....Aber gut, da war ich ja auch schwer depressiv und suizidgefährdet. Nur die Gedanken an meine Kinder hielten mich auf.
Wenn ich da nun drauf zurückschaue, kommt es mir schon wie ein vergangener Alptraum vor.....Aber ich will das nie wieder erleben! Das war echt so unerträglich! Ich hoffe meine Therapeutin hat Ideen, wie man das verhindern kann.

Lostsoul: hat sich dein Freund wieder eingekriegt? Ist ja ws. auch schwierig, wenn ihr zusammenwohnt!
Ich kann mich noch gut an unsere Ehekrise vor 1,5 J. erinnern. Das war echt schlimm. Ich hab ihn teilweise schon gehasst. Und jetzt? Wie frisch verliebt :-)
So kann es sich ändern.

So, nun muss ich erstmal Aufräumen.
Schönen Abend wünsche ich euch!
LG Junehoney

Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 26 Oktober 2016, 19:05:55
Guten Abend!

Keine Sorge, die Gefahr, dass ich in nächster Zeit verhungere ist minimal - obwohl ich dankenswerterweise in letzter Zeit ganz schön viel abgenommen habe. Für Notfälle habe ich eigentlich immer Obst oder wenigstens TK-Gemüse im Haus. Das rühren Pubertiere nicht an.

Die allererste Staffel von Big Brother habe ich mir auch sporadisch angeschaut. Aber dann hat's irgendwann nur noch genervt. Das Buch würde ich dir allerdings tatsächlich nicht empfehlen. Ich war zwar (wie man vielleicht merkt) ziemlich beeindruckt und es ist auch eines der wenigen Bücher die ich niemals weggeben würde, aber es ist eher etwas für Leute die eine Depression bekommen wollen.

Hab mich jetzt mal schlau gemacht. Okay, der Text ist nicht schlecht aber nicht gerade nobelpreisverdächtig. Ich bin aber sowieso nicht so der Musikfan. Mir ist es lieber, wenn es ruhig ist.

Schönen Abend!

Fool 
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 26 Oktober 2016, 19:12:22
Hey Junehoney!

Hast du eigentlich gemerkt, was du da gerade wahnsinnig tolles geschrieben hast???

"vergangener Alptraum" !!! Also wenn das nicht super klingt? Ach, was heißt SUPER? Das klingt superkalifragilistischexpialigetisch! Zumal ich das Gefühl habe, dass wir allmählich alle aufwachen!

In diesem Sinne: Vergesst den Schlaf! Genießt das Leben!!!

Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 26 Oktober 2016, 20:32:24
Hey..

@Fool: Na das kenne ich noch zu gut aus meiner Pubertät. Alles an Obst und Gemüse war ekelhaft, wollte ich nicht anrühren. Dafür hab ich mich mit dem ganzen Rest des Kühlschrankes vollgestopft. Ein Wunder, dass ich nicht dick geworden bin. Na gut, meine Eltern wiegen genauso wenig wie ich, ist dann einfach Veranlagung. Aber wenn irgendjemand einen Tipp zum zunehmen hat, ich nehm ihn gerne an. ;)

Es nervt eigentlich so ziemlich alles im Fernsehen.. Wenn man Nachmittags mal einschaltet, was da für asoziale Sendungen kommen. Da schau ich lieber einen guten Film oder eine Dokumentation. Gut ab und zu darfs auch mal etwas sein, bei dem man das Gehirn abschalten kann. Aber diese Sendungen, wo sich die Leute nur anschreien.. Nee sowas muss nicht sein.

Ok werde es mir trotzdem mal ansehen das Buch, ich brauch eh mal wieder was neues zum Lesen. Und dass ich eine Depression bekomme darüber muss ich mir ja keine Gedanken machen. Hab ja schon eine.

Ich hör sehr gerne Musik, hab ich früher immer stundenlang gemacht.. Aber wie das mit der Depression so ist verliert man an allem was einem früher Spaß gemacht hat das Interesse. :(

@Junehoney: Dachte dein Mann ist Lehrer? Da hat er aber lange Arbeitszeiten. Ich hasse es ja immer so lange allein daheim sein. Leben als Hausfrau könnte ich mir für eine gewisse Zeit zwar gut vorstellen, aber andererseits wird es sicher irgendwann langweilig, immer nur zu Hause zu sein. Gut, kommt auch darauf an, wie viele Kinder man hat. Aber jetzt in der aktuellen Situation, wenn man nur zu zweit ist, fällt einem definitiv irgendwann die Decke auf den Kopf. Auch wenn ich froh bin, mich erstmal von der Arbeit erholen zu können und zu Hause zu sein. Aber ich würde schon gerne sobald es mir besser geht wieder etwas tun, hoffe so sehr, dass mich die Schule annimmt.

Na da sei froh, dass du aus der Firma weg bist. Solche Firmen kenne ich auch, bei einem damaligen Freund von mir ging es ähnlich zu. Ständig Überstunden, immer mehr Leistungsdruck für wenig Bezahlung, 10 Tage durcharbeiten, Chef nur am rumschreien. Der ist dann irgendwann in der Psychiatrie gelandet wegen Burnout und Nervenzusammenbruch, weil er es nicht mehr ausgehalten hat. Dann lieber kündigen und sich eine Firma suchen, in der man wie ein Mensch behandelt wird.
Da kannst du ja von Glück sprechen, dass du neben dem ganzen Mist auf Arbeit wenigstens eine gute Kollegin gefunden hast. Wünsche dir, dass sich eine Freundschaft entwickelt. Ich weiß immer nicht so richtig wem ich überhaupt noch trauen kann was Freundschaften angeht. Einmal sind die Leute total freundlich und nett und wollen für mich da sein, aber im nächsten Moment wird man ignoriert und bekommt keine Antworten mehr auf seine Nachrichten. Versteh es nicht.

Ich wünschte ich könnte zumindest bei meinen Eltern langsam mal anfangen die Wahrheit zu sagen. Ich hasse es ihnen immer etwas vorlügen zu müssen.. Bei anderen klappts komischerweise auch. Ich hab es zuletzt kaum noch geschafft etwas vorzuspielen, obwohl ich es wollte haben alle gemerkt, dass etwas nicht stimmt mit mir. Auch wenn ich nichts gesagt habe, aber man hat es mir wohl angesehen. Ich bin ehrlich gesagt auch eher die Heulsuse, könnte wegen jedem Mist heulen und hab es nicht unter Kontrolle. Da kann ich noch so einen schönen Tag gehabt haben, es braucht nur ein falsches Wort und schon gehts wieder los.. Aber wie auch bei dir ist der schlimmste Alptraum bei mir vorbei, die Zeiten der Suizidgefährdung sind Vergangenheit und ich möchte sowas auch nie wieder durchmachen.

Kann man eigentlich von einem Suizidversuch auch ein Trauma haben? In letzter Zeit sind mir manchmal die Bilder von damals wieder hochgekommen, wie ich da im Bett lag, vollgepumpt mit Tabletten und es mir so hundeelend ging und ich Todesangst hatte. Und wie mich meine Eltern gefunden haben.. Und die Fahrt im Rettungswagen.. Das Magen Auspumpen im Krankenhaus.. Das alles kommt irgendwie wieder hoch und es macht mir Angst.. :( Und dann denke ich mir, was ist wenn ich nochmal was schreckliches Erleben muss, was wenn ich eine schlimme Krankheit habe und operiert werden muss.. Oder vielleicht sterben muss? Mir ist in den letzten Wochen wirklich bewusst geworden wie verdammt wertvoll mir mein Leben ist und wie froh ich bin noch hier zu sein und ich es um nichts in der Welt hergeben würde.

Oh man, ich denke schon wieder zu viel, sollte mich lieber etwas vom Fernsehen berieseln lassen...

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 26 Oktober 2016, 21:06:25
Achso hab deine Frage ganz überlesen Junehoney. Hab heute vormittag nochmal mit meinem Freund geredet und er meinte er hat überreagiert. Und dass er Angst hat, dass wir das finanziell nicht schaffen. Hab ihm aber das mit dem Bafög gesagt und dass ich mir auch einen Nebenjob suchen könnte. Und im Endeffekt hat er eingesehen, dass meine Gesundheit erstmal wichtiger ist als alles andere. Und dass er lieber eine Freundin hat, die mit guter Laune von der Arbeit kommt als eine, die jeden Tag mies gelaunt ist, weil der Job sie so ankotzt. Er hat mir heute sogar Briefumschläge mitgebracht damit ich die Bewerbungen morgen fertig machen kann. Ich hoffe er ändert seine Meinung nicht wieder. Warum sind Männer oft so verständnislos? Werden wir wohl nie verstehen. Hast du denn Tips wie man es schafft, dass man wieder frisch verliebt ist? ;)

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 26 Oktober 2016, 21:37:10
Good evening, my dear friends,

ich bin entzückt! Schon wieder ein Satz des Tages! "Mir ist in den letzten Wochen wirklich bewusst geworden wie verdammt wertvoll mir mein Leben ist und wie froh ich bin noch hier zu sein und ich es um nichts in der Welt hergeben würde." :-D

Warum eigentlich sollte man von einem Suizidversuch nicht auch ein Trauma bekommen? Ist ja auf alle Fälle eine traumatische, dramatische Erfahrung.

Nee, LostSoul, glaub mir. 1984 ist alles andere als entspannende Lektüre. Lass die Finger davon - es sei denn, du willst tatsächlich deine Psychiaterin bestätigen.

Ich überlege mir gerade was ich dir empfehlen könnte. Deine Lesevorlieben kenne ich ja nicht.

Jane Eyre vielleicht, etwas für romantische Naturen, arme Hauslehrerin verliebt sich in reichen Edelmann und sie wollen gegen alle gesellschaftlichen Konventionen heiraten. Wenn da nicht das Geheimnis der Frau im Dachboden wäre... Ist schon etwas älter, 19. Jhd, war aber früher mein absolutes Lieblingsbuch - bis ich in der Uni eine Seminararbeit über die Autorin geschrieben habe. Zumindest den Anfang kenne ich aber immer noch auswendig, fürchte ich. :-)

Der Meister und Margarita. Ein schrecklich schönes Kaleidoskop aus Sowjetzeiten. Ich werde gar nicht versuchen, die Handlung zu beschreiben. Es geht hauptsächlich um Literatur, Pontius Pilatus, Kritiker, Autoren, Hexen, Theater, Wahnsinn und natürlich den Teufel, der aber eigentlich ganz nett ist. ... Es gibt tatsächlich auch eine ziemlich gute Verfilmung, leider nur auf Russisch mit englischen Untertiteln. Dauert nur 7 1/2 Stunden, kann man sich also mal so für zwischendurch anschauen. Das Buch selbst hat nur etwa 500 Seiten, aber es steckt halt unheimlich viel drin. Ich hab's schon ein paarmal gelesen und als Audiobook gehört und jedes Mal entdecke ich etwas neues.

Hmm, spannend. In beiden Büchern spielt Wahnsinn eine Rolle.

Hmm, wie wäre es mit Elizabeth Peters Im Schatten des Todes?  Es geht dabei um eine ziemlich patente Frau, Amelia Peabody, die in den Besitz eines größeren Vermögens kommt und sich damit den Traum von Unabhängigkeit erfüllt. Sie entdeckt die Ägyptologie als Hobby, gründet eine Familie und legt sich in jeder Ausgrabungssaison mit irgendwelchen kriminellen Subjekten an. "Every year another dead body." Für mich eine absolut geniale Kombination aus britischem Humor, historischem Roman (wieder 19.Jhd.), archäologischem Thriller, Reisebericht Ägypten und Krimi. Ich liebe diese Serie! Allerdings bin ich da wahrscheinlich voreingenommen, da ich sowohl Großbritannien- als auch Ägyptenfan bin. Außerdem kommt darin eine Figur vor, die meinen Namen trägt. :-P

An neueren Büchern habe ich schon länger nichts mehr gelesen, was ich wirklich weiterempfehlen würde. Ach doch! Der Elefant der das Glück vergaß. Das sind relativ kurze Geschichten eines buddhistischen Mönchs. Eine davon fand sogar meine Therapeutin richtig gut.

Ach du Schande. Schon so spät, jetzt sollte ich mich aber sputen damit ich vor dem Aufstehen noch etwas Schlaf abbekomme. :-( Irgendwie glaube ich sowieso nicht, dass das heute was wird. Aber ich lasse mich ja gerne eines Besseren belehren.

Alles Gute!

Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 26 Oktober 2016, 22:21:25
Hey.

Heute ist der Tag der neuen Lebensweisheiten beim Weg aus der Depression! :-D

Fool: danke für die Buchtitel....Ich bin ja auch immer auf der Suche nach Stoff ;-)
Wobei mir ja leider meine Konzentration immer noch nicht wieder gehorcht....Aber ich bin mit meinem Buch wenigstens mittlerweile auf Seite 160.

Lostsoul: wow, das hört sich doch so an als wenn dein Freund langsam versteht! Super, das freut mich!
Tja, eine Zauberformel für wieder frisch verlieben habe ich leider nicht. Aber bei uns hat reden, reden, reden geholfen.  Und viele gemeinsame Aktivitäten, Kompromisse eingehen und mehr Zärtlichkeiten ;-)
Ja, mein Freund ist jetzt Lehrer.....mehr oder weniger über einen Quereinstieg und in einer speziellen Berufsschule.
Aber die letzten 7 Jahre hat er mehr oder weniger studiert (letztendlich ohne Abschluss), war körperlich krank und depressiv....Deswegen war er halt viel zu Hause und ich viel weg,....irgendwer musste ja das Geld verdienen :-)
Wegen Lügen seinerseits gab es dann die Ehekrise.

Wegen Büchern....Die letzten Bücher, die mich sehr beeindruckt haben, waren:
Harry Potter
Die Millennium Trilogie (Verblendung, Vedammnis, Vergebung)
Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand (und die anderen Beiden von Jonas Jonasson, die sind auch sehr geeignet für Depressive, denn sie sind echt amüsant und kurzweilig)
Alle von Sebastian Fitzek
Aktuell: Wer bin ich? Wo gehe ich hin? Und mit wem? Von Jorge Bucay  (ist mehr oder weniger ein Selbsthilfebuch, der Autor ist Therapeut, ich finde es ganz interessant)

So.....schlaft alle gut!
Bis morgen!
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 26 Oktober 2016, 23:03:09
Hey ihr beiden..

Wir können wohl langsam eine "Satz-des-Tages-Sammlung" aufmachen, wenn das so weiter geht. ;) Aber im Endeffekt ist es ja nur die Wahrheit. Und mit solchen Lebensweisheiten halte ich mich am leben, indem ich mir immer wieder sage wie wertvoll doch das eigene Leben ist, da man ja auch nur das eine hat.

@ Fool: Hmm, keine Ahnung warum es nicht traumatisch sein sollte. Vielleicht weil der Suizidversuch an sich ja nur Resultat einer Erkrankung ist? Traumatisierend ist es ja am meisten für die Angehörigen. Aber wenn man schon einmal so richtig Todesangst hatte, dann vergisst man das nie. Es war schrecklich... Wird wohl auch etwas sein, was ich noch verarbeiten muss.

Okay, dann werde ich auf dein Anraten die Finger davon lassen. ;) Habe eh ein schwaches Gemüt und mach mir selbst bei Filmen manchmal noch stundenlang darüber Gedanken wenn sie mich zu sehr geschockt haben.

Also ich les gerne eher kitschige, romantische Dinge. Oder etwas zum lachen. Die Geschichte sollte mich mitreisen, da ist es im Endeffekt egal welches Genre. Hauptsache keine Krimis oder Horrorgeschichten, da kann ich dann nachts wieder nicht schlafen. Hab ich früher zu viel gelesen, als ich eigentlich noch viel zu jung für sowas war, deswegen jetzt meine Abneigung gegen solche Bücher und auch Filme. 
Danke auf jeden Fall für die Titel, klingen auf jeden Fall interessant, ich werd mal reinschauen. Wenn Wahnsinn eine Rolle spielt bei den Büchern ist das doch gut, passt ja zu mir, bin ja jetzt wahnsinnig. :D Bei Amazon gibts ja glaub ich auch immer Leseproben oder?

@Junehoney: Immer auf der Suche nach Stoff.. Na da. :D Haben wir jetzt auch noch eine Drogenabhängige unter uns. :P

Na ich hoffe es, dass er es versteht und nicht nur so tut. Als er vorhin von der Arbeit heim kam war er total nett und hat mich sogar gefragt wie es mir geht und was ich heute gemacht hab. Hat auch gesagt, dass er sich Sorgen macht, weils mir letztens körperlich so schlecht ging. Ist man ja gar nicht gewohnt diese Freundlichkeit..
Reden ist wirklich wichtig, aber da gehören eben immer zwei dazu. Deswegen gibts auch oft genug Streit, weil er mir nie zuhört wenn ich rede. Aber ich hoffe dass sich das jetzt auch mal bessert, jetzt wo er mich einigermaßen versteht. Gemeinsame Aktivitäten machen wir oft.. zumindest wenn es mir einigermaßen gut geht. Wenns ganz schlimm ist hab ich leider einfach keine Lust etwas zu unternehmen. Aber wie sag ich immer: Es kann nur besser werden. ;)
Find ich gut, dass du deinen Mann unterstützt hast, obwohl er finanziell wohl nicht soviel beitragen konnte und dazu noch depressiv war. So sollte es in einer guten Partnerschaft/Ehe sein.

Ich hab mal ein Buch gelesen, das hieß "Der Kindersammler". Davon war ich wirklich begeistert. Aber andererseits auch schockiert. Ich versetz mich dann immer viel zu sehr in die Charaktere rein und es wirkt für mich dann so real. Deswegen les ich eben solche Krimis nicht mehr wirklich... Bin halt ein kleiner Schisser was das angeht. ;)

Ok dann sag ich mal Gute Nacht. Morgen um 14 Uhr ist wieder Therapie Sitzung angesagt.
Fool, du hast ja morgen auch Therapie, da wünsch ich dir jetzt schon mal viel Erfolg. Bis später.

LG LostSoul

Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 27 Oktober 2016, 01:12:30
Uaaargh!

Ich glaub's nicht. Da schaffe ich es tatsächlich irgendwann einzuschlafen und dann ruft irgendein Volltrottel mitten in der Nacht an. Bis ich aufgerumpelt bin und zum Telefon gehetzt, war's natürlich weg. Wenn ich diesen Anonym in die Finger kriege! Boah, hab ich jetzt einen Puls!

Okay, also wenn eher kitschig, dann definitiv Jane Eyre. Ein Klassiker.

Noch neueren Datums: Ein ganzes halbes Jahr.
Von der Grundidee erinnert es an den Film Ziemlich beste Freunde. Heulattacken (fast) garantiert, teilweise aber auch recht lustig. Bei mir hat das mit dem Weinen logischerweise nicht geklappt, aber ich weiß, dass die meisten Leser einen erhöhten Taschentuchbedarf hatten.

Den 100jährigen kenne ich auch. Merkwürdigerweise konnte ich dem nichts abgewinnen. Den fanden aber viele toll.

Mir gefiel dafür "Er ist wieder da." Für einen Historiker wie mich hat die Vorstellung, dass Hitler plötzlich im hier und jetzt wieder auftaucht, natürlich schon ihren Reiz. Nicht falsch verstehen - ich bin garantiert kein Nazi - , aber die Überlegung, welche Probleme so ein abgehalfterter Diktator in der Gegenwart hätte, hat echt was für sich. :-)

So, jetzt werde ich mal schauen, ob ich vielleicht doch noch ein paar Stunden Schlaf bekomme.

Alles Liebe Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 27 Oktober 2016, 08:00:30
Hallo Ihr Lieben.

Ich war mal wieder so platt, das ich gut geschlafen habe.....Meine Therapeutin ist schon eine pfiffige Frau....Der Wochenplan mit den ganzen Aktivitäten ist so anstrengend, dass ich davon auch müder werde. Sie versteht ihren Beruf :-)

Ihr habt heute beide Therapie! Ui, da bin ich ja gespannt. Leider habe ich keine Zeit Mäuschen zu spielen. Aber ihr schafft das auch ohne mich. Ich denke an euch!

Lostsoul: ich rede zwar nicht gerne darüber, aber mir ging es genauso wie dir. Mein Suizidversuch war mit 15, auch mit Tabletten (ich war aber ganz alleine und habe mich automatisch erbrochen, daher kein KH, keine Psychiatrie). Ich hatte allerdings keine Angst zu sterben, ich wollte es wirklich, denn ich hatte gerade eine Morddrohung erhalten und war überzeugt, er kommt jetzt und bringt mich um.
Und daran zurück zu denken, ist für mich auch traumatisch. Meine Therapeutin möchte dazu auch noch eine Traumasitzung mit mir machen. Davor habe ich richtig Angst!
So, genug darüber. :-(

Ich werde nun frühstücken und dann mit einer Bekannten zu Ikea fahren (die braucht Hilfe und lädt mich als Dankeschön zum Essen ein :-))

Habt einen schönen Tag! Haltet die Ohren steif!
Bis später!
LG Junehoney


Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 27 Oktober 2016, 08:25:00
Guten Morgen!

Junehoney, du enttäuscht mich. Wenn du so weiter machst, werde ich dir die Rolle als Big Brother wieder wegnehmen müssen. "Keine Zeit Mäuschen zu spielen." Was ist denn das für eine Arbeitseinstellung?!  ;-)

Schön, dass dir der Wochenplan hilft. Für mich wäre das ein Albtraum, deswegen bin ich froh, dass meine Thera (noch) nicht mit so etwas angekommen ist. Ich weiß allerdings auch nicht, ob ich noch müder werden könnte.

Mir reicht schon, was ich so alles erledigen muss. Jetzt muss ich z.B. wieder diverse Formulare ausfüllen wegen des Behindertenausweises meines Sohnes. Versteh ich zwar eigentlich nicht, weil der noch bis 18 gültig ist, aber was soll's?
Termin für's Reifenwechseln habe ich heute auch noch - muss mal schauen, wie ich die Dinger überhaupt aus dem Keller rauskriege, wo da doch alles voller Trockengeräte steht.
Außerdem müsste ich diverse Arzttermine für meinen Sohn ausmachen - am besten auch gleich beim Psychiater. Der spinnt zur Zeit! Das lässt sich bald nicht mehr mit Pubertät erklären. Vielleicht nehme ich meinen Kater auch gleich mit. Der ist nämlich auch ziemlich gestört. Bekommt Panikattacken wenn z.B. im Flur ein paar Schuhe im Weg stehen. (Was bei der Ordnungsliebe gewisser Pubertiere eigentlich schon fast Standard ist.)

Ikea? Brrr, ich mag den Laden nicht - viel zu viele Menschen! Trotzdem viel Spaß!

Einen wunderschönen, guten Tag wünsche ich!
LG Fool

Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 27 Oktober 2016, 09:20:13
Hey.

Ja, tut mir leid. Mit Mäuschen wird das heute nix.

Viel zu tun habe ich auch....Jetzt muss ich halt noch zusätzlich 2 angenehme Aktivitäten am Tag machen....Da bin ich dann echt platt ;-)

Ikea....Ja stimmt da sind viele Menschen....Hatte ich ganz vergessen. Aber es geht bei mir schon besser. Vor 3 Wochen noch, wäre ich da nicht hingefahren :-O

Alles GUTE für die Therapiesitzung heute!!

LG Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 27 Oktober 2016, 18:04:52
Hi!

So, das wäre überstanden. Ich fürchte, diesmal habe ich meine Thera echt geschockt. Sie meinte zwar, dass sie geahnt habe, dass es beim letzten Mal "etwas" zu viel gewesen sein, schien aber doch überrascht, dass es so schlimm war.

Ich hoffe nur, dass die Ärmste nicht selbst eine Therapie braucht wenn wir fertig sind miteinander. ;-) Vielleicht hätte ich nicht erzählen sollen, dass ich mir zwei Minuten vor dem Termin immer noch nicht sicher war, ob ich wirklich den Klingelknopf drücken würde. :-(

Und wie war's bei dir, LostSoul? Gut gemeinter Rat aus leidvoller Erfahrung: Lass es langsam angehen.

@Junehoney. Na, Ikea gut überstanden? Wieviel Teelichter hast du denn mit nach Hause genommen? :-P

So, jetzt ich habe fertig. Flasche leer. ;-)

LG Fool
 
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 27 Oktober 2016, 18:22:02
Hey ho.

Du hast es geschafft, Fool! Glückwunsch!
War es denn wieder schlimm oder nur für deine Therapeutin? :-D
Die kann sich ja schon mal auf die Warteliste bei einem anderen Therapeuten setzen lassen, dann ist sie vielleicht dran, wenn ihr fertig seid....Oder sollte ich lieber sagen, wenn du mit ihr fertig bist!? ;-)

Ikea war tatsächlich recht leer....Die gehen ja in der Wochr Alle nur zum Essen dahin :-D
Habe tatsächlich keine Teelichter gekauft....Nur neue Stuhlkissen, Stoffe und ein bisschen was für die Küche....Zum Beispiel ein neues Besteckset. Meine Kinder haben es nämlich perfektioniert den Joghurtbecher gleich mit dem Löffel zusammen in den Müll zu werfen. :-O

Danach war ich aber echt platt. Meine Bekannte musste Einiges besorgen und hat halt selbst kein Auto. Da war ich so nett und hab Transporter gespielt.
Zu Hause hatte ich dann noch 1 Stunde, um mich auszuruhen, dann musste ich Mini zum Musikunterricht bringen (der findet normalerweise in der Schule statt, heute natürlich nicht!).

Nun versuche ich mich ein bisschen zu erholen.

Lostsoul: wie war es bei dir?

Einen schönen Abend wünsche ich euch!
LG Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 27 Oktober 2016, 20:35:37
Guten Abend..

Was für ein Tag. Heute früh bin ich mal wieder mit Kopfschmerzen aufgewacht wie schon so oft. Da ich mal irgendwo gelesen habe, dass es auch von den Zähnen kommen kann, hab ich mir mal in den Mund geschaut und sehe da natürlich in der hintersten Ecke ein schönes großes Loch.. Heißt also morgen sofort zum Zahnarzt. Und das bei meiner Angst vor Ärzten insbesondere Zahnarzt. Hoffe es muss keine Wurzelbehandlung gemacht werden, hab jetzt schon Panik. :(

@Fool. Aus dem Grund mach ich mein Handy immer lautlos und das Festnetz Telefon steht zwei Räume weiter weg so dass man es vom Schlafzimmer aus nicht hört. Würde ausrasten wenn mich nachts jemand aus dem Bett klingelt. Bin immer froh wenn ich endlich eingeschlafen bin, da hab ich keine Lust wieder aufgeweckt zu werden.

Die Therapie war ganz ok heute. Jetzt wird auf jeden Fall endlich der Antrag bei der Krankenkasse gestellt und dann kann es richtig losgehen. Wir haben heute ausgemacht, dass ich es erstmal mit ambulanter Therapie versuche und wenn nach einer längeren Zeit keine Besserung auftritt dann kann ich es immer noch mit der Tagesklinik probieren. Find ich gut, dass ich zu nichts gedrängt werde. Er findet die Diagnose meiner Psychiaterin übrigens richtig bescheuert. Er hat mir ja auch nochmal so einen Fragebogen gegeben und meinte, er kann keine Auffälligkeiten sehen bezüglich Persönlichkeitsstörung. Und selbst wenn, dann würde es mehrere Wochen bis Monate dauern, bis man sowas überhaupt diagnostizieren kann und nicht nach zwei kurzen Gesprächen. Wenigstens einer der mich nicht für irre hält.. Das ich in letzter Zeit häufig an den Selbstmordversuch denke hab ich auch angesprochen und er meinte, es kann durchaus eine PTBS sein und dass wir das in der Therapie aufarbeiten werden. Die 50 Minuten gingen wieder so schnell vorbei, das ist Wahnsinn...

Vorhin hab ich zwei Stunden mit meiner Mutter telefoniert und ihr endlich mal gesagt, wie schlecht es mir wirklich geht. Sie hat mich glücklicherweise verstanden und war sogar erleichtert, dass ich so ehrlich zu ihr bin. Sie meinte ihr ist es lieber wenn ich die Wahrheit sage als wenn ich ihr was vorspiele, weil sie sich dann noch mehr Sorgen macht. Bin froh, dass ich mal alles loswerden konnte. Und zum Glück ist sie der selben Meinung wie ich, dass ich erstmal gesund werden soll und die Arbeit hinten ansteht..

Und war deine Therapiesitzung erfolgreich Fool? Klingt ja sehr danach, dass es wieder sehr anstrengend war. Aber immerhin bist du gegangen und hast den Termin nicht abgesagt, das ist auf jeden Fall schon mal sehr gut, nur so kann es auch voran gehen.

@Junehoney: Wenn ich in Ikea gehe kauf ich immer nur Kerzen und ess einen Hotdog. Deswegen hab ich es mir abgewöhnt dort hinzufahren, hasse die ganzen Massen dort drin. Naja ich hasse allgemein Menschenmassen. Aber schön wenn es dir gut tut, einen so vollen Tagesplan zu haben, dadurch hast du sicher auch nicht mehr soviel Zeit nachzudenken. Sollte dringen auch damit anfangen wieder mehr zu unternehmen..

Wünsche einen schönen Abend.

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 27 Oktober 2016, 21:18:00
LostSoul, ich gratuliere! 

Ich bin wirklich froh, dass du endlich mit deiner Mutter geredet hast. War doch gar nicht so schlimm. Freut mich, dass sie so verständnisvoll reagiert hat.
 
Hmmm. Vielleicht sollte ich das auch mal mit meiner probieren. Aber die ist sowieso der Meinung, dass man nicht krank ist, wenn man nicht wenigstens eine stark erhöhte Temperatur vorweisen kann... Und ohne Attest vom Arzt geht schon mal gar nichts! Wobei ich die Erfahrung gemacht habe, dass sie selbst das anzweifelt. Kehlkopfentzündung? Stockheiser? Damit kann man doch in die Arbeit gehen!

Wenn du willst komme ich morgen mit zum Zahnarzt. Musst mir halt nur die Uhrzeit sagen, dann begleite ich dich in Gedanken. Klingt zwar komisch, aber das hilft. Ich bin ja auch so ein Schisser wenn's um Zahnärzte geht.

Ah, endlich kann ich dir mal wieder widersprechen. Von wegen, wenigstens einer der dich nicht für irre hält. Da gibt's durchaus mehr. Meine Wenigkeit zum Beispiel. :-)

Zwecklos. Ich wache schon vom Husten der Flöhe auf. Als ich in der Ausbildung zu einer Schulung im "Internat" war, bin ich immer vom Vibrationsalarm vom Handy geweckt worden. Problem: Es war nicht mein Handy sondern das von dem Kerl im Nachbarzimmer. Und der Idiot ging vor dem Frühstück immer eine Stunde Joggen - statt so lange wie möglich zu schlafen! :-( Deswegen habe ich ja im Moment so große Probleme. Die Trockner im Keller sind einfach zu laut. Trotz nachts geschlossener Stahltür. :-((

Eine ungestörte Nachtruhe wünsche ich!

LG Fool!
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 27 Oktober 2016, 22:27:21
Nein so schlimm war es wirklich nicht.. War selbst erstaunt, dass es so einfach ging. Hab dann auch drauf los erzählt als sei es das normalste der Welt. Früher oder später hätte sie es eh gemerkt, was mit mir los ist. Wozu also noch ewig verschweigen. Dass ich nächstes Jahr gerne mein Abi nachholen will hab ich allerdings noch nicht gesagt. Ich glaub das dauert noch eine ganze Weile, denn ob sie das verstehen würden wenn ich schon wieder etwas abbreche, bezweifle ich...

Ohje, da bin ich mit meiner Mutter ja wirklich noch gut bedient. Naja klar kann man damit noch in die Arbeit gehen, ist nur die Frage wie lange noch. Hab ja schon mal geschrieben, dass mir meine Gesundheit wichtiger ist als alles andere. Und wenn man eben mal zwei Wochen wegen einer schweren Grippe flach liegt dann ist das eben so. Wir sind schließlich keine Maschinen, die immer funktionieren. Kenne aber auch genug Leute, die selbst mit 40 Fieber noch auf Arbeit gehen und das auch noch ganz stolz rumerzählen, was sie doch für Helden sind...

Da wäre ich sehr dankbar dafür wenn jemand mit kommt, und wenn es nur gedanklich ist.. Werde gleich früh um 8 hingehen. Die werden mich ja sicher dran nehmen auch ohne Termin, wenn ich sag dass ich Schmerzen hab. Ich hasse es wirklich wenn in meinem Mund rumgebohrt wird. Hoffe der Zahn kann noch gerettet werden, nicht dass er schon so schlecht ist und gezogen werden muss. Und wenn ich an die Spritze denke, krieg ich schon wieder Angstzustände. Gibts beim Zahnarzt Beruhigungsmittel?

Okay, dann sage ich es mal so: Wenigstens einer aus meinem persönlichen Umfeld, der mich nicht für irre hält. ;) Wenn man es sich immer wieder selbst einredet, dass man verrückt ist, dann fängt man wirklich an durchzudrehen. Ich sollte damit aufhören.

Also wenn ich einmal schlafe, dann zum Glück wie ein Stein.. Habe sogar schon oft meinen Wecker überhört und bin zu spät auf Arbeit gekommen. Der einzige Grund warum ich nachts immer aufwache sind diese elenden Alpträume.
Sind die immer noch nicht fertig den Keller zu trocknen? Wusste gar nicht dass das so lange dauert. Aber wir wird auch von früh bis abend gewerkelt, weil ja die Wohnung unter uns renoviert wird. Ist aber immerhin eine gute Motivation mal raus zu gehen und nicht den ganzen Tag in der Wohnung zu bleiben, denn den Lärm hält man nicht stundenlang am Stück aus.

Wünsche dann auch eine gute Nacht!

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 27 Oktober 2016, 22:38:21
Hey.

So, jetzt hab ich auch nochmal Zeit zu schreiben...hab ja richtig Freizeitstress. Aber doch recht positiven ;-)

Lostsoul: schön, dass du endlich mit deiner Mutter geredet hast und auch noch eine positive Erfahrung damit gemacht hast! Und das mit der Schule wird sie auch bestimmt verstehen.
Viel Glück für den Zahnarzttermin! Ich habe auch Riesen Angst davor! Ich denke an dich!
Und dein Therapeut scheint ja wirklich gut zu sein....Und er sieht dich ja viel länger und dann noch die Fragebögen. Wenn es einer besser beurteilen kann, dann er! Da kannst du dich wirklich freuen, ihn erwischt zu haben :-)

Und ich denke auch nicht, dass du völlig irre bist....Das zählt ja wohl auch ;-)

So, gute Nacht ihr Lieben!
LG Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 28 Oktober 2016, 04:09:10
Guten Morgen, LostSoul!

Also ich bin dann ab 8:00 bei Dir. Keine Sorge, wir schaffen das gemeinsam. Wenn du auf dem Stuhl sitzt konzentriere dich ganz fest auf einen alten Narren. Das hilft garantiert.

Die Frage nach Beruhigungsmitteln beim Zahnarzt habe ich mir übrigens tatsächlich noch nie gestellt. Ist aber eine gute Idee. Wahrscheinlich haben die tatsächlich irgendetwas vorrätig. Angst vor'm Zahnarzt ist ja nicht wirklich selten.

War übrigens damals die erste Frage, die mir mein Zahnarzt gestellt hat: Haben sie Angst vor'm Zahnarzt? Ich war so überrascht, dass ich es tatsächlich zugegeben habe. Was mich selbst am meisten gewundert hat. War aber gut so, denn dann nimmt er sich von Anfang an mehr Zeit.

Leider ja, das mit dem blöden Keller dauert mindestens noch bis Montag. Dann wollen die mal die Restfeuchtigkeit messen. Wenn ich mir aber anschaue wieviel Liter Wasser ich da täglich aus den Auffangbehältern ausleere... dann dauert das bestimmt noch länger.

Alles Gute!
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 28 Oktober 2016, 07:55:22
Guten Morgen, liebe Sonnenanbeter und Nachteulen,

ich bin gerade über ein Video gestolpert, das ihr euch mal ansehen solltet. Ich bin zwar alles andere als ein Fan von D.H. aber in diesem Fall hat er recht.

https://www.youtube.com/watch?v=emS66UBx7bs

Vielen Dank!
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 28 Oktober 2016, 12:18:54
Hallo ihr beiden..

So den Besuch beim Zahnarzt hab ich überstanden. Es wurde geröntgt und festgestellt, dass meine Zähne in Ordnung sind. Also kein Bohren, keine Wurzelbehandlung. Allerdings darf ich mich bald über eine Weisheitszahn OP freuen, weil die so sehr gegen meine anderen Zähne drücken und um 90 Grad gedreht sind, dass sie raus müssen. Daher auch die Kopfschmerzen.. Super. -.- Und dass bei meiner panischen Angst vor Spritzen und jeglichen Operationen. Ich würde es gerne in Vollnarkose machen lassen, das bietet mein Zahnarzt aber nicht an und er meinte örtliche Betäubung sei nicht schlimm, man hat keine Schmerzen. Dann hat er mir auch noch erklärt wie da abläuft: Zahnfleisch aufschneiden, umklappen, Zahn zersägen weil er im ganzen nicht raus geht, Zahn raus holen und alles zunähen.. Ich wäre am liebsten schreiend davon gerannt.

@Junehoney: Ich hoffe es, dass sie es versteht wenn ich ihr das mit der Schule erkläre. Das wird noch mal ein kompliziertes Gespräch werden. Gestern hat mich zufällig die Mutter meines Freundes gesehen, als ich gerade in die Stadt zum Psychologen gefahren bin. Hat natürlich gleich meinen Freund gefragt warum ich mit dem Auto rumfahre und nicht auf Arbeit bin.. (Sie weiß blöderweise, dass wir immer die selbe Schicht haben). Sie weiß aber nichts von meiner Krankheit, geht sie auch nichts an.. Sie konnte mich sowieso von Anfang an nie leiden und sucht immer Gründe, gegen mich zu sein. Hat auch oft genug versucht meinem Freund die Beziehung auszureden mit mir, weil ich ja in meinem Leben bisher nichts auf die Reihe bekommen hab. Nun musste mein Freund seine Mutter mal wieder anlügen, denn von den Depressionen und meinem Vorhaben mit dem Abi nachholen sollte sie ja nichts erfahren.. und hier ist nun wieder schlechte Stimmung angesagt...

Den nächsten Termin beim Therapeuten hab ich ja leider erst in zwei Wochen. Aber ich denke auch, dass ich da einen guten erwischt habe. Mir ist es ja immer wichtig, dass mir nichts aufgedrängt wird und ich alles selbst entscheiden kann. Gerade was Tabletten oder Klinikaufenthalte angeht. Ich hätte bei der Tagesklinik irgendwie Angst, dass man dort gezwungen wird Medikamente zu nehmen...

@Fool: Hab wegen der anstehenden OP wegen Beruhigungsmitteln gefragt. Da meinte der nur, das sei nur in äußersten Notfällen nötig und man sollte gut abwägen, ob man die wirklich braucht.. Aber ich denke schon, dass ich die brauchen werde und hoffe die werden mir dann nicht verwehrt. Ansonsten geh ich eben vorher zum Hausarzt und besorg mir selber was. Hab auch noch ein paar Mirtazapin da, die haben mich immer für 24 Stunden komplett ausgeknockt, so dass mir alles egal war.

Ohje.. Na dann viel Kraft, die nächsten Tage/Wochen mit den Trocknern noch zu überstehen. Hier ist heute zum Glück mal Ruhe. Denke ich werde den Tag heute zu Hause verbringen, draußen ist wieder alles so grau da hat man gar keine Lust irgendwas zu machen. Immerhin hab ich heute die Unterlagen für die Schulen per Post abgeschickt. Bin mal gespannt wann ich mit einer Antwort rechnen kann.

Schaue mir das Video später mal an.

Liebe Grüße,
LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 28 Oktober 2016, 12:40:39
Einen wunderschönen guten Tag Euch Allen,

LostSoul, das war ja schrecklich beim Zahndoc. Konnte gar nicht hinschauen. Ich mag wirklich keine Leute die anderen im Gebiss herumfuhrwerken. Wenn du aber mal darüber nachdenkst, eine "kleine" OP auf der einen Seite und auf der anderen die Befreiung von den blöden Kopfschmerzen. Ich glaube, das solltest du riskieren. Vielleicht sollte ich auch mal meinen Doc interviewen, ob der Tinnitus nicht doch von den Weisheitszähnen kommen kann.
So eine ähnliche Prozedur habe ich übrigens auch schon mal mitgemacht. Zahnfleisch aufschneiden, zur Seite klappen, Zahnwurzel absägen und wieder zunähen. Klingt auch nicht gerade nett, war aber tatsächlich überhaupt nicht schlimm. Normales Bohren finde ich persönlich viel schlimmer. Allein schon das Geräusch!

Ist das zu glauben? Ich habe es tatsächlich geschafft ab 9:00 drei köstliche Stunden Schlaf abzustauben (und hätte meine liebe Verwandtschaft nicht angerufen, würde ich wahrscheinlich immer noch in Morpheus Armen liegen. Na ja, das Angebot zum Mittagessen vorbeizukommen entschuldigt das Aufwecken. Gibt heute eines meiner Lieblingsgerichte. Toast Spezial à la Familia.)
Zu verdanken habe ich das (also nicht den Toast, sondern den Schlaf) dem Rat einer "sehr klugen und weisen Frau," die mich dazu gebracht hat frühmorgens um 5 noch einen klärenden Brief zu schreiben, um 6:30 ins Auto zu steigen und ihn vor Ort in den Briefkasten zu werfen damit ihn die Adressatin vor ihrem Urlaub noch bekommt.
Jetzt fühle ich mich wahnsinnig erleichtert und so gut gelaunt wie schon lange nicht mehr.

Weitere Gründe zum Strahlen: Eine Woche Herbstferien, ich habe ab jetzt Urlaub (brauche also nicht mehr befürchten, dass ich aus dem "frei" geholt werde), mir stehen drei garantiert arbeitsfreie Wochenenden bevor und das blöde Praktikum ist vorbei. Leute das Leben ist LEBENSWERT! 

Ich glaube darauf werde ich mir mal ein, zwei Gläser Rotkäppchen Sekt gönnen. :-)

Viel Sonnenschein wünscht
euer Fool!
PS: Hmm, ich habe gerade festgestellt, dass irgendwo im Text ein Wort fehlt. Und jetzt liegt es hier bei mir auf'm Schreibtisch und ist ganz allein. Vielleicht findet ihr die Stelle und könnt es ergänzen.
Das wäre wirklich sehr nett. Es lautet: alkoholfrei.
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 28 Oktober 2016, 12:59:29
Nee ich mag solche Leute eigentlich auch nicht. Allgemein dieses Rumgefuchtel im Mund. Widerlich. Wobei der Zahnarzt wirklich sehr nett war, war ein ganz junger und sah auch gar nicht so schlecht aus. :D Da kann man mal kurz die Angst ausblenden. :P Aber ja, du hast Recht, wenn man mal den Nutzen davon sieht. Er will allerdings gleich alle vier raus machen, obwohl die im Unterkiefer gerade stehen und bisher keine Probleme machen. Ich weiß nicht, vielleicht lass ich erstmal nur die oberen entfernen, die ja auch für die Kopfschmerzen verantwortlich sind. Und dann denk ich mir auch, es gibt wesentlich schlimmeres. OP am offenen Herzen, OP am Gehirn... Da ist das wohl wirklich Kindergarten dagegen und ich sollte froh sein, dass es "nur" die Weisheitszähne sind und nichts schlimmeres. Angst hab ich trotzdem, vorallem vor den Schmerzen danach, die sollen ja echt heftig sein. Tinnitus kann auch von den Weisheitszähnen kommen, hab ich mal gelesen. Klingt auch nicht wirklich gut mit der Zahnwurzel absägen.. Ich bevorzuge da lieber bohren, solange es nicht bis auf den Nerv ist tuts eigentlich nicht weh.

Hast du es gut.. Ich hab leider diese Nacht gar nicht gut geschlafen. Kurz nachdem ich eingeschlafen bin hatte ich einen schlimmen Alptraum.. mal wieder. Hab auch die Uhr geschaut und gesehen dass nach dem einschlafen gerade mal 15 Minuten vergangen waren. Wie kann man nach so kurzer Zeit schon träumen?
Darf ich vorbei kommen zum Mittag essen? Ich hab seit Tagen nichts ordentliches mehr gekocht, weil ich einfach keine Lust hab mich in die Küche zu stellen... Dabei hab ich so einen Hunger.. So ein schönes Stück Fleisch wäre mal wieder was. Was hast du denn für einen Brief geschrieben wenn ich mal neugierig sein darf? ;)

Ferien, das ist auch ein Grund warum ich mich wieder auf die Schule freue. Man hat soviel frei wie man im Arbeitsleben nie wieder haben wird. Es sei denn man ist Lehrer so wie du. ;) Ja das Leben KANN lebenswert sein, aber bis es für mich wirklich wieder lebenswert ist es noch ein sehr langer Weg. Warum geht mir gerade dieses schreckliche "Dieser Weg" von Xavier Naidoo durch den Kopf...

Jetzt hast du mir grad Durst auf Sekt gemacht. Und ich hab nur Bier hier stehen. :( Finde es aber beneidenswert, dass du das so durchziehst, keinen Alkohol mehr zu trinken, ich könnte das nicht.. Dafür schmeckts erstens viel zu gut und zweitens spürt man wie die Gedanken langsam weniger werden wenn der Alkohol wirkt und manchmal brauch ich das wirklich, dass ich einfach mal zur Ruhe komme. Auch wenn ich weiß, dass das in einem Teufelskreis enden kann...

Liebe Grüße,
LostSoul

Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 28 Oktober 2016, 13:06:16
Gerade das Video angeguckt von dir Fool. Musste wirklich grinsen, als ich das Lied gehört hab. ;)
Kannte ich vorher noch nicht, ist auch nicht mein Musikgeschmack, aber der Text passt super.

LG
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 28 Oktober 2016, 15:46:28
Hallo Ihr Lieben.

Lostsoul: schön, dass du den Besuch beim Zahnarzt gut überstanden hast. Weisheitszähne habe ich auch schon rausbekommen. Ich fand es sehr schlimm.....Aber eher die Geräusche und meine Angst. Schmerzen hatte ich danach nur beim Lachen. Man muss halt gut kühlen. Es gibt viele Zahnärzte, die eine Sedierung oder eine Vollnarkose anbieten. Ist aber recht teuer, es wird nicht von der KK bezahlt und du müsstest dann eben zu einem anderen Arzt gehen ;-)
Aber meine Tochter hat mit 12 Jahren auch das Ziehen von 2 Backenzähnen überstanden, nur mit örtlicher Betäubung. Also, ich denke du schaffst das!
Das mit deiner Schwiegermutter: meine Schwiegerfamilie weiß auch nichts von der Depression. Laut denen gibt es sowas halt nicht. Aber es ist ja eure Entscheidung nix zu sagen....Da muss dein Freund ja nicht stinkig auf dich sein!

Fool: schön! Du hörst dich ja richtig beschwingt an. Dann ist ja gut, dass du heute Einiges erledigt hast und nun bessere Zeiten in Sicht sind! ;-)

Ich habe mal wieder meinen Wochenplan abgearbeitet und bin nun wie erschossen. Erst Frühstücken mit einer Freundin, dann mit meinem Pubertier Pullis kaufen. War aber echt nett.....Das Pubertier hatte in Aussicht auf neue Klamotten gute Laune :-)
Und das Allerbeste: ich habe Post vom Arbeitsamt! Trotz eigener Kündigung keine Sperrzeit und ein ordentliches Arbeitslosengeld :-) Mann, bin ich erleichtert!
So....Heute kriege ich nix mehr gebacken....Das Sofa wird mich nicht mehr los!

Wünsche euch noch einen schönen Tag!
Liebe Grüße
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 28 Oktober 2016, 16:49:22
Hallo ihr Lieben,

was für ein herrlicher Tag. Und das allerbeste: Ich habe mein Pubertier nicht erschlagen.

Wirklich wahr, ich wusste nicht, dass ich über so eine unglaubliche Selbstbeherrschung verfüge. Im Vergleich dazu ist die volle Ginflasche in der Küche ja ein Klacks. Ach, interessante Erkenntnis am Rande. Der "Held" in 1984 betäubt seinen Schmerz und die Erinnerungen an die Folter und die Demütigungen in Room 101 mit Gin. Genau wie ich es gemacht habe.

Aber, ich bin ja ein vernünftiger Mensch. Also habe ich weder die Ginflasche geköpft noch meinen Sohn ge- bzw. erschlagen. Ersteres: kein Problem. Letzteres: ein gewaltiges Problem, juckt mich tatsächlich immer noch in den Fingern.

Jetzt wollt ihr sicher wissen, was passiert ist. Eigentlich nicht viel. Ich habe nur zufällig einen Blick auf seinen Kontoauszug geworfen. Das ist das Problem, wenn man als Pubertier so unordentlich ist und die Hosentaschen nicht ausleert wenn die Sachen in die Wäsche gehören. Jedenfalls habe ich dadurch gemerkt wie viel er diesen Monat ausgegeben hat.
Ich will jetzt keine Summe nennen, aber wenn ich euch sage, dass mir übel wurde und ich mich erst einmal setzen musste, dann könnt ihr euch vorstellen, dass es nicht um 3,50€ geht.

Ist doch irgendwie toll. Ich spare seit drei Jahren jeden Monat eine bestimmte Summe für ihn, die dann auf sein Führerscheinkonto geht und er wirft das Geld raus als ob es kein morgen gäbe.
Na ja, den Dauerauftrag werde ich jetzt natürlich sofort stornieren und mir in Zukunft lieber selbst mal was gönnen. Ich war z.B. seit Ewigkeiten nicht mehr irgendwo etwas trinken. Nicht mal einen Kaffee beim Bäcker. Gott bin ich bescheuert! Hilfe, ich brauche dringend einen guten Therapeuten! :-D

Ach, falls ich doch noch auf die Jagd gehen sollte und aus Versehen ein Pubertier erlege... Könnte mir eine von euch ein Alibi geben? :-))

Viele Grüße
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 28 Oktober 2016, 19:31:31
Hallo liebe Mitstreiter.

Fool: oh, dein Pubertier ist ja gerade eine echte Herausforderung! Aber ich finde es trotzdem gut, dass du ihn nicht erschlagen hast! Damit machst du dich ws. Nur selbst unglücklich. Deine andere Idee mehr an dich zu denken und möchte Geld für dich auszugeben, finde ich dagegen sehr gut! Gönnen dir ruhig mal was. Mache ich jetzt auch gerade. Ich war diese Woche 1x Eisessen, 1x Frühstücken und 1x bei Ikea essen (wobei das ausgegeben war). Ich finde wir haben schon so viel Energie und Geld in unsere Kids gesteckt, da dürfen wir nun auch mal an uns denken. Zumal es ja nur unserer Gesundheit dient ;-)
Meine Therapeutin meinte: "Sie sind so viel bei Ihren Kindern und für Ihre Kinder da. Da kommt es Ihren Kindern letztlich auch zu Gute, wenn Sie jetzt mal an sich denken!"

Und die gute Nebenwirkung: positive Aktivitäten machen müde! Ich schlafe seit Tagen schon viel besser! Was eine Freude :-)

Jetzt muss ich aber erstmal Sport machen, mein Rücken jammert.

Schönen Abend!
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 28 Oktober 2016, 19:53:16
Guten Abend..

Junehoney: Jetzt machst du mir aber Angst. Und ich Idiot hab auch noch Videos von dieser OP im Internet angesehen. Wie kann man eigentlich so blöd sein? Jetzt hab ich noch mehr Schiss. Also vielleicht doch lieber Vollnarkose? Allein schon weil ich keine Lust auf die vielen Spritzen im Mundraum habe.. Und diese Geräusche. Da macht sich sofort Panik breit bei mir. Oder ich hau mir wirklich davor ein, zwei Mirtazapin rein, dann schlummer ich schön während der ganzen Behandlung.
Echt? Dachte die Vollnarkose wird immer von der Krankenkasse bezahlt. Wozu zahl ich überhaupt ein, wenn mich trotzdem alles Geld kostet? Naja muss ich eben irgendwie durch. Danach sind wenigstens die Kopfschmerzen weg. Hoffe ich. Einen Zahn hab ich auch schon gezogen bekommen mit örtlicher Betäubung. Der ist ja aber im Gegensatz zum Weisheitszahn draußen. Die Weisheitszähne sind alle 4 noch unterm Zahnfleisch tief im Kiefer drin.. Denke das kann man nicht vergleichen mit Zahn ziehen.

Ja ich hab auch nicht vor denen was zu sagen. Aber wenn man bei denen mal krank ist und nicht arbeiten geht gilt man gleich als asozial. Sind auch solche von der Sorte, die auch noch mit 40 Grad Fieber auf Arbeit gehen. Und wenn sie rausbekommen, dass ich die Ausbildung nicht zu Ende mach rasten die komplett aus. War damals schon so, als ich die erste Ausbildung aufgehört habe. Mein Freund hört eben leider immer viel zu sehr auf seine Mutter und lässt sich von ihr runterputzen....

Na das klingt ja nach einem richtig guten Tag bei dir Junehoney. :) Wenigstens gibt das Arbeitsamt Ruhe. Und dass du gut schlafen kannst ist doch auch sehr positiv. Ich kann zwar die letzten Tage auch ganz gut einschlafen aber diese Alpträume lassen mir einfach keine Ruhe...

@Fool: Sind die Pubertiere wirklich so schlimm? Habe ja schon selbst ein schlechtes Gewissen meinen Eltern gegenüber, wenn ich dran denke was sie mit mir alles durchmachen mussten. :D Aber man sagt ja immer, dass diese Zeit irgendwann vorbei geht, da lacht man dann drüber. Mein Glück damals war, dass ich gar nicht viel Geld auf meinem Konto hatte, meine Eltern haben mir jeden Monat 10 Euro Taschengeld gegeben das wars. Hatte aber auch nie das Bedürfnis nach mehr. Das erklärt wohl warum ich im Gegensatz zu meinen Mitschülern gut mit meinem Geld umgehen kann, denn die sind immer chronisch pleite.

Genau gönn dir mal was! Ab und zu muss man eben auch mal an sich selbst denken.

Ich mir heute einen DVD Nachmittag auf dem Sofa gemacht.. Morgen muss ich unbedingt wieder aktiver werde, sonst verwachse ich irgendwann noch mit meinem Sofa.

Schönen Abend wünsche ich.
LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 28 Oktober 2016, 20:51:34
Ihr Lieben,

könnt ihr mir mal ein bisschen Nachhilfe geben? Wie macht man das denn, dieses "sich etwas gönnen"???
Zugegeben, ich habe mir jetzt mal ein Dutzend Flaschen Light Live "Sekt" gekauft, aber nur weil die im Supersonderangebot waren. Da gibt's jetzt sogar alkfreien Aperol Sprizz - der schmeckt echt wie the real McCoy.

Fällt das jetzt schon unter die Rubrik "sich was gönnen"? Was heißt das eigentlich? Immer diese Fremdwörter! Hat meine Therapeutin auch schon irgendwann mal erwähnt, aber ich wusste schon damals nicht was sie meinte. Ich kann es nicht ausstehen, wenn Ärzte mit medizinischen Fachbegriffen um sich werfen und man als Laie keine Ahnung hat wovon die reden.

Wie ihr seht, bin ich in diesem Punkt irgendwie blutiger Anfänger. Keine Ahnung wie man das macht. Bin also für jegliche Anregung dankbar. (Solange ich nicht zur Ikea fahren muss.)

LostSoul, das ist es ja was mich so besonders wütend macht. Mein Sohnemann bekommt ja auch Taschengeld und zusätzlich habe ich eben jeden Monat etwas auf sein Sparkonto eingezahlt. Für den Führerschein.
Na ja, eines hat sich damit jedenfalls erledigt. Führerschein mit 17 wird es wohl nun nicht mehr werden.

Jetzt wünsche ich noch einen schönen Abend und eine gute albtraumfreie Nacht.
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 28 Oktober 2016, 23:01:55
Hey.

Fool: Ja, Sekt Kaufen und Trinken ist doch schonmal ein Anfang. Vielleicht kommst du ja langsam auf den Geschmack dir was zu gönnen ;-)
Naja, dass das Pubertier nun nicht mit 17 Führerschein machen kann, ist doch eine gute natürliche Konsequenz! Dann kann man ja nur hoffen, dass ihm das eine Lehre sein wird!
Habe mir auch das Video von Didi angeguckt. Die Musik ist ja etwas nervig, aber der Text ist gut. Ich mag Hallervorden. Ist echt ein guter Schauspieler, finde ich.

Lostsoul: versuch mal die Alpträume aufzuschreiben....Das hatte der Therapeut meines Mannes ihm empfohlen und ist wohl so eine Art Konfrontation, die dann zur Reduktion der Alpträume führt.
Wegen der Vollnarkose: die KK zahlt halt nur das, was medizinisch notwendig ist. Aber wenn du so viel Angst hast, dann ist es vielleicht besser für dich du "gönnst" dir die Narkose. Oder zumindest eine Sedierung. Die kostet 70 Euro. Narkose wird teurer sein. Würde ich aber auch nicht machen, weil eine Vollnarkose für den Körper auch nicht gut ist und immer ein Risiko bleibt, dass man stirbt. Daher hatte ich das für meine Tochter erst gar nicht in Betracht gezogen. Aber eine Sedierung wollte sie auch nicht.

Wünsche euch eine gute, alptraumfreie Nacht!
LG Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Leniluu am 29 Oktober 2016, 08:52:46
Hallo ihr Lieben,

Tut mir leid, dass ich mich so bei euch reinmische. Ich hatte vor 3 Jahren eine depressive Episode und nun ist sie wieder da. Ich geb mir schon viel Mühe und mache und tue. Aber am Morgen bin ich immer so machtlos. Ich wache um 5Uhr auf, egal wann ich ins Bett bin und quäle mich dann noch eine Weile rum. Dann geh ich meist auf die Couch und sehe zur Ablenkung fern. Aber dann kommt das ganze körperliche dazu. Zittern, Herzrasen, leichte Panik und die unglaubliche Unruhe. Ich weiß grad im Moment nicht wie ich damit umgehen kann. Gestern hab ich viel geredet und da ging es mir den Tag über recht gut. Ich bin so ungeduldig, ich will, dass ich jeden Tag merke das es ein Stück besser geht. Ich nehme keine AD, will es erstmal ohne versuchen. Habe am Dienstag mein Erstgespräch beim Psychologen. Aber ich muss irgendwie das Wochenende überstehen. Ich weiß auch, dass mir resn hilft...aber ich will auch nicht immer jeden damit belasten und gestern war ich bei so einer Beratungsstelle.
Habt ihr Idee oder Tipps wie ich den Morgen besser angehen kann? Ich bin schlank und die Übelkeit ist auch da. Ich esse kaum, zwinge mich dazu regelrecht. Am Morgen mach ich mir einen Smoothie mit Müsli drin und sowas, der geht besser runter als alles andere. Ich führe auch ein Gedanken und Gefühlstagebuch. Mit dem GedankenKarussel...weiß auch nicht, im Grunde bemerke ich es nicht so richtig zur Zeit.
LG leniluu
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 29 Oktober 2016, 09:08:52
Hallo Leniluu,

tut mir leid, dass es dir nicht gut geht. Im Augenblick weiß ich auch nicht, was ich dir empfehlen soll.

Ich würde dir allerdings raten einen eigenen Beitrag zu starten, dann ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass mehr Leute mitlesen und antworten.

Alles Gute!
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Leniluu am 29 Oktober 2016, 09:32:30
Danke, das hab ich jetzt gemacht.
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 29 Oktober 2016, 10:39:34
Hey ihr Lieben!

Na, wie war die Nacht?
Bei mir ganz ok. Wobei ich mal wieder Rücken habe :-(

Heute lasse ich es erstmal ruhig angehen. War zu viel die letzten Tage. Aber meine Familie ist eh ausgeflogen. Da habe ich etwas Ruhe.

Heute abend ist eh wieder Aktion. Betriebsfeier von meinem Nebenjob. Aber es ist ein kleiner Betrieb und sehr nette Kollegen. Da wird dann ruhig zusammen gesessen und gegessen. Das wird hoffentlich nett.
Im Zweifel fahre ich früh nach Hause.
Alkohol trinke ich eh nicht. Ist mir auch zu risikoreich, dann einen Heulanfall zu bekommen, wenn die Hemmungen fallen.

Was habt ihr heute vor?

LG
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 29 Oktober 2016, 15:10:00
Hey ihr beiden.

Ich hab einigermaßen gut geschlafen, aber wie immer viel zu wenig. Geträumt hab ich heute von der Arbeit, dass ich mit meinem Chef ein Gespräch geführt habe und er total verständnisvoll auf das Thema Depressionen reagiert hat... Aber war ja nur ein Traum, sollte man nicht zuviel hineininterpretieren.

@Fool: Hmm sich etwas gönnen. Mach das ja selbst auch viel zu selten. In erster Linie vielleicht einfach mal damit anfangen, zuerst an sich und nicht immer an die anderen zu denken? Es muss nicht immer etwas kosten wenn man sich etwas gönnt. Mir reicht es manchmal einfach nur Ruhe zu haben, das ist für mich schon Luxus pur. Einfach raus in die Natur gehen, kein Mensch der mich nervt und die Stille genießen. Naja und dann gönne ich mir leider auch ab und zu das ein oder andere Bier, was zwar auch nicht gerade gut ist, aber in dem Moment geht es einem besser. Was dir am Ende gut tut musst du für dich selbst herausfinden. Und wenn es nur mal einen Kaffee trinken gehen ist.

Dass dich das wütend macht mit deinem Sohn ist verständlich. Meine Eltern hatten damals für mich auch ein Sparkonto angelegt für Führerschein, erstes Auto, erste Wohnung.. Darauf hatte ich aber keinen Zugriff, hab es erst bekommen als ich mit dem Führerschein fertig war und mir ein Auto kaufen wollte. Das Geld für den Führerschein haben sie mir Monat für Monat immer nur ein bisschen gegeben. Fande ich auch gut so, so konnte es mir wenigstens nicht passieren dass ich eine große Summe Geld für sinnlose Dinge ausgebe. Das Geld vom Sparbuch ist dann leider trotzdem alle geworden, aber es waren auch wirklich notwendige Dinge.

@Junehoney: Gute Idee mit dem Aufschreiben von Alpträumen. Kann mich zum Glück immer sehr gut daran erinnern. Vielleicht hilft es ja etwas. Habe sogar schon mal geträumt, dass ich meinen Nachbarn ermordet habe und er verblutet in unserem Wohnzimmer lag. Da fragt man sich, wo solche geisteskranken Träume herkommen. Sowas kann doch nicht ernsthaft im Unterbewusstsein von mir sein?

Ok dann wird das nichts mit Vollnarkose. Aber andererseits hast du recht, da ist wieder die Angst nicht mehr aufzuwachen. Man weiß ja leider vorher nicht, ob man der eine von 100 000 Menschen ist, der daran stirbt. Was das angeht bin ich wirklich etwas paranoid.. Hab wirklich vor jedem Eingriff in meinen Körper Angst, selbst wenn es nur eine Tablette ist die ich nehmen muss. Das mit der Sedierung kann ich mir ja noch überlegen.. Hauptsache ich bekomm nicht allzu viel von diesen schrecklichen Geräuschen mit.

Wir treffen uns nachher mit Bekannten von meinem Freund und wollen heute Abend weggehen.. So richtig Lust hab ich eigentlich nicht, aber wieder alleine abends zu Hause sitzen ist auch nicht das Wahre.. Also mal schauen wie es wird. Vielleicht kann ich mich mal etwas ablenken. So wirklich gut geht es mir heute nicht. :(

Wünsche euch noch einen schönen Tag und viel Spaß.

LG LostSoul


Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 30 Oktober 2016, 12:28:29
Hey Ihr!

Wie geht's euch?

Ich bin heute richtig platt. Die Betriebsfeier war sehr anstrengend. Ich hab mich teils richtig unwohl gefühlt. Zumal irgendwann alle betrunken waren, außer mir.

Lostsoul: und warst du auch aus? Wie war es?

LG
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 30 Oktober 2016, 12:51:13
Hey...

Oh man, bin ich fertig. Glaube das war zu viel gestern abend/heute Nacht. An sich war es ganz ok, aber irgendwann sind mir die ganzen Menschen zu viel geworden... Kennt ihr das, wenn ihr eine fröhliche Menschenmasse seht? Und alle haben gute Laune, lachen, haben Spaß? Und du denkst dir nur, dass du jetzt eigentlich auch Spaß haben und glücklich sein müsstest, kommst dir aber vor wie ein Alien, weil es tief in dir drin ganz finster aussieht und du am liebsten losheulen würdest. Es ist schrecklich dieses Gefühl... :(

Das glaub ich dir, dass du dich unwohl gefühlt hast.. Für mich wäre so eine Betriebsfeier auch nichts, allein schon aus dem oben genannten Grund. Wenn alle anderen betrunken sind wird es noch unerträglicher. Deswegen trink ich meistens mit und hasse mich dann selbst dafür am nächsten Morgen. Glaub meine Leber wird sich irgendwann noch dafür rächen..

Hoffe dir geht's heute wieder etwas besser?

Wünsche einen angenehmen Sonntag.

LG LostSoul

Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Leniluu am 30 Oktober 2016, 14:28:33
Hallo LostSoul,

Ich kenne das richtig gut. Mir geht's grad auch so. Meine Schwester, ihr Freund sind da (mit Baby) bei meinen Eltern und ich bin auch da. Die sind alle so happy und ich zittere nur und hab Panik (keine Ahnung wovor). Ich kann dich sehr gut verstehen und Junehoney auch.
Ich dachte gestern wirklich es wird besser und heute das alles. Ich fühl mich so einsam und weiß nichts mit mir anzufangen. Lesen hilft heute auch nicht und außerdem unterhalten sich ja alle. Ich sitz beim Baby, dass ist das einzige was mich grad beruhigt, wie sie einen anlächelt.

LG leniluu
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 30 Oktober 2016, 15:05:24
Hallo Leniluu.

Manchmal muss man dann auch einfach nachgeben, wenn man merkt, dass einem gar nichts mehr hilft. Ich zwinge mich in solchen Momenten dann auch zu nichts. Heute sitz ich zum Beispiel mal wieder nur zu Hause auf dem Sofa und schaue Fernsehen. Auf mehr hab ich heute auch nicht Lust... Bin froh, wieder meine Ruhe zu haben.

Ja so ein Babylächeln kann einem unglaublich viel geben. Da denke ich mir auch immer, wie glücklich man als Kind noch war. Keine Sorgen und Probleme...

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 31 Oktober 2016, 09:20:33
Guten Morgen, wünsche wohl geruht zu haben!

@LostSoul: Glaubst du wirklich, dass man als Kind glücklicher war? Gut, bei dir ist es ja noch nicht so lange her (sorry, ich klinge schon wieder wie die verschrobene alte Frau von nebenan), aber ich erinnere mich, dass das Leben durchaus nicht immer ein Zuckerschlecken war.
 Allein das Gefühl mit dem ich mich nach der Pause in den dritten Stock meiner Schule quälte, wohl wissend, dass ich noch nicht abgefragt worden war, die Lateinvokabeln aber natürlich trotzdem nicht angeschaut hatte. Ich war eigentlich immer eine ganz passable Schülerin, aber Latein?? Der reinste Horror! Selbst wenn ich lernen wollte - ich hab diese blöden Worte und Deklinationstabellen einfach nicht in meinen Kopf gekriegt.
Kennst du das Gefühl, wenn eine Treppe plötzlich immer steiler wird, die einzelnen Stufen plötzlich in den Himmel wachsen?
Prüfungen ganz allgemein! Selbst wenn ich supergut vorbereitet war - ein Albtraum. Das ging so weit, dass ich irgendwann einmal sogar zusammengebrochen bin. Mitten in einer der wichtigsten mündlichen Prüfungen meines gesamten Studiums. Dazu ein totaler Blackout. So etwas schaffen Politiker nur vor'm Untersuchungsausschuss.

Nee, ganz ehrlich. Ich möchte nicht noch einmal so jung sein.

Eine schöne Woche euch allen!
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 31 Oktober 2016, 11:22:29
Hi!
Ich schon wieder. Wollte mal etwas fragen, was mir schon lange Kopfzerbrechen bereitet. Bzw. um eure Kommentare bitten.

Normalerweise trage ich keinen Schmuck, allerhöchstens mal eine einfache Kette mit Kreuz, die ich allerdings meistens unter meinen Klamotten verstecke. (Ist in meinem Job besser - aus mehreren Gründen.)
Keine Ringe, nur die Armbanduhr. Als es mir so ganz besonders schlecht ging und ich mir nicht sicher war, ob ich den Non-Suizid-Vertrag mit meiner Therapeutin einhalten könnte, überlegte ich mir allen ernstes, ob ich mir ein Tattoo stechen lassen sollte. So als Reminder, damit ich nicht vergesse am Leben zu bleiben.
Ich hatte meiner Therapeutin nicht gesagt, was für ein Motiv ich wählen würde, sie fand aber unabhängig davon das sei eine ziemlich dumme Idee, da in gewisser Hinsicht auch eine Form von Selbstverletzung.
Ich habe dann lange nach einer Alternative gesucht. Irgendwie brauchte ich einfach ein sichtbares Zeichen. Letztendlich habe ich mir dann ein Armband aus Silber anfertigen lassen - mit der Gravur "Suicide is not an option!"
Dieses Armband trage ich seit Monaten Tag und Nacht - also auch schon im Sommer wo es sich nicht wie jetzt gerade unter dem Pullover verstecken konnte.
Kein einziges Mitglied meiner Familie hat es jemals angesprochen oder gar gefragt was da steht.
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass es überhaupt niemanden interessiert wie es mir geht.

Was haltet ihr davon?
LG Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 31 Oktober 2016, 11:58:10
Hey Fool.

Das Armband ist echt eine schöne Idee! Wobei ich auch ein Tattoo super fände!
In erster Linie soll es ja dir helfen. Und da finde ich sowas Symbolisches echt gut!
Oder WOLLTEST du das die Anderen das sehen und dann merken wie es dir geht?
Vielleicht bin ich naiv....Aber ich glaube, das geht nur über das gute alte Reden ;-)
Ws. trauen sich die anderen auch nicht dich anzusprechen.....Viele sind ja hilflos beim Thema Suizid.

Ich bin eigentlich gegen Tattoos....Bei mir. Habe Angst das ist doch schädlich, insbesondere nachdem ich bei Quarks und Co. gesehen habe, wie die Lymphknoten von Tätowierten aussehen :-O
Aber ich hätte gerne einen Vogel auf dem Bein. Als Zeichen, dass ich frei bin, zu tun was ich will. Und nebenbei könnte ich eine unschöne Narbe darunter verschwinden lassen (Selbstverletzung).
Aber ich hadere noch.

Zudem....das wird erstmal nix mit dem Tattoo....Euch kann ich es ja sagen: ich bin schwanger! Heute morgen erfahren. Ich bin total verwirrt, irgendwie auch glücklich. Aber ich habe Angst, wie das Alles wird!

Oh, Mann! Gleich Therapie. Ob ich es meiner Therapeutin sage, weiß ich noch nicht.
Bin aufgeregt.

Nervöse Grüße
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 31 Oktober 2016, 12:33:32
Hallo ihr beiden.

Die Nacht war kurz, wie soll es auch anders sein. Und auch von Alpträumen blieb ich mal wieder nicht verschont. Immerhin hab ich den Vormittag genutzt um mein Auto mal wieder zu waschen... Heute ist ja Feiertag bei uns, mal schauen was ich mit dem restlichen Tag noch anfange.

@Fool: Ja meine Schulzeit war wirklich keine schöne Zeit. Meinte mit Kindheit eher die Zeit, als man noch nicht zur Schule ging. Alles war unbeschwert, man hat soviel Geld gelacht und konnte das Leben ohne Sorgen genießen. Ich wünsch mir die Zeit manchmal zurück, auch wenn das vielleicht kindisch klingt... Alles was dann kam, seit ich eingeschult wurde, war ein einziger Alptraum der bis heute nicht geendet hat.

Ich finde die Idee mit dem Armband auch super. Allgemein solche symbolischen Dinge. Wollte ich mir auch schon lange mal zulegen. Wenn es für dich einen hohen persönlichen Wert hat und Dir hilft dann ist es doch nicht wirklich wichtig was andere darüber denken bzw. ob sie dich darauf ansprechen. Ich hab mittlerweile auch gelernt, dass andere nur merken wie schlecht es einem wirklich geht wenn man darüber spricht. Bestes Beispiel war das Telefonat letztens mit meiner Mutter. Man kann nicht erwarten dass andere die Gedanken von einem lesen können, auch wenn ich das eine Zeit lang immer gehofft habe, das andere merken wie scheiße es mir geht. Ich glaube jedenfalls nicht, dass es niemanden interessiert wie es dir geht. Mich interessierts auf jeden Fall. ;)

Ein Tattoo wollte ich auch schon immer haben, aber nur ein einziges, was wirklich eine Bedeutung hat. Und da ist schon das Problem, ich wüsste nicht welches Motiv ich nehmen soll. Und dann wäre da noch die Angst vor Nadeln, glaube das ist eher ungünstig wenn man sich ein Tattoo stechen lässt.

Oh na dann herzlichen Glückwunsch Junehoney. :) So wie ich es raus höre scheinst du dich zu freuen und ich bin mir sicher, dass du es schaffen wirst. Dass du erstmal verwirrt bist ist normal, wäre glaube ich jeder der ungeplant schwanger wird. Ich hatte letztens auch wieder Angst es könnte was passiert sein, mein Zyklus ist durch die Depression so durcheinander gekommen..

Wünsche dir viel Glück für die Therapie. Ich hab erst am 10. November wieder meine nächste Sitzung..

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 31 Oktober 2016, 13:47:35
Hallo zusammen!

@Junehoney, ich hab dir eine PN geschickt. Fand ich irgendwie besser. :-) Wie war's in der Therapie?

@LostSoul: Irgendwie kann ich mich an die Zeit vor meiner Einschulung überhaupt nicht erinnern. So wirklich bewusst ist mir sogar erst die Zeit ab der 5. Klasse. Und selbst da habe ich ziemliche Erinnerungslücken. Alzheimer lässt grüßen!
Bei uns ist erst morgen Feiertag. Kannst gerne vorbeikommen und mein Auto waschen - eine echt lohnenswerte Aufgabe. :-)
Sorry, aber die Frage kann ich mir nicht verkneifen: Wie lacht man eigentlich Geld?

Ja, das mit dem Armband. Natürlich ist es in erster Linie für mich, aber ich hätte mich schon gefreut, wenn es irgendwie kommentiert worden wäre. Meine Frisur, Haltung, Klamotten.... alles andere wird doch auch immer bewertet.
Vielleicht war es auch der Versuch ein Gespräch zu erzwingen, da ich vorher wochenlang versucht habe mit meinen Eltern zu reden. Mit meinem Vater habe ich es irgendwann geschafft, mit meiner Mutter... Reden wir nicht darüber. ;-)

Ich hoffe, dass bei euch die Sonne auch so herrlich lacht wie hier in Franken. Wenn ich aus dem Fenster blicke, sehe ich einen Ahorn - der leuchtet in der Sonne wie Feuer. Ich lllllliiiiieeeeebbbbee Feuer! :-P

Alles Liebe!
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Leniluu am 31 Oktober 2016, 14:08:49
Hallo ihr drei,

Ich find das mit dem Symbol auch eine sehr schöne Idee. Ein Armband oder eine Kette könnte ich mir auch gut vorstellen.
Über ein Tattoo habe ich auch schon oft nachgedacht, leider ist auch bei mir das Symbol ein Problem und im Moment weiß ich auch nicht, ob ich an diese schwer Zeit erinnert werden möchte.

Heute ist kein sonderlich toller Tag. Ich weiß bei dieser Krankheit ist das normal, abr ich kann mich damit noch nicht abfinden. Heute bin ich in dem Stadium, wo ich glaube das wird nie besser. Mein Kopf bzw mein Hinterkopf weiß es besser...aber vom Gefühl her.

@Junehoney
Herzlich Glückwunsch. Ich denke auch das du das schaffst und alles gut hinbekommen wirst. Das klingt so nach einer Floskel, aber das meine ich ernst.

@LostSoul
Das mit dem wenigem Schlaf kenne ich zu gut zur Zeit. Ich bin praktisch immer 5 Uhr munter, egal wann ich ins Bett gehe. Heute war es sogar um 4Uhr und dann wälze ich mich herum und denke über die abstrusesten Dinge nach. Bei mir ist heute auch Feiertag, hab ich gleich zum Reifenwechsel genutzt (Winterreifen wird ja Zeit). Diese Sache mit der Schulzeit kenn ich auch zu genüge, es war echt schlimm, was ich mir teilweise anhören durfte und dieses geheuchel wir sind alles deine Freunde.

@Fool
Ich denke auch, dass sie vielleicht Angst haben zu fragen. Weil sie ja im Prinzip nichts von der Krankheit wissen. Ich hab gestern meine Mutti ein Buch darüber gegeben. Und sie meinte heute zu mir, dass sie immer dachte, dass ich daran schuld sei und es meine Einstellung sei. Sie weiß jetzt das es ne Krankheit ist.

Ich bin glaub nervös wegen meinem Erstgespräch morgen. Vielleicht geht es mir deswegen nicht so gut heute. Es sind wie Wellen diese Zustände finde ich.

LG leniluu
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 31 Oktober 2016, 14:24:38
@Leniluu: Keine Sorge, du wirst sehen, dass mit dem Erstgespräch wird gar nicht so schlimm - zumal du dich ja selbst entschieden hast, dir Hilfe zu suchen. Bei mir war das damals nicht so. Meine Chefin stellte mich vor eine einfache Wahl: Entweder Therapie oder Arbeitslosigkeit.
Interessant, oder? Wenn Außenstehende eher merken wie es um dich steht als deine Familie...  Zugegeben, meine Chefin glaubte damals eher, ich sei Alkoholiker als psychisch krank.
Heute bin ich heilfroh darüber, dass alles so gekommen ist. Ich hätte sonst niemals um Hilfe gebeten. Und irgendwann ... es passieren ja so viele Autounfälle bei denen man gar nicht so recht weiß, wie es dazu kommen konnte...

So ganz möchte ich meine Familie nicht entschuldigen. Meine Mutter sollte die Krankheit Depression nur zu genau kennen. Aber ihre Tochter ist ja bloß dumm, faul und gefräßig. Die soll sich nicht so anstellen. Indianer kennt kein Schmerz!

@ LostSoul: Das hatte ich mir dann auch überlegt. Ich stehe auch nicht so auf Schmerzen. Und Nadeln? Brrr! Wir hatten das Thema Handarbeiten ja schon mal. :-))Ja und dann das Motiv. Was, wenn es dann doch nicht gefällt, oder einfach bescheiden gestochen wurde? So ein Tattoo bleibt, ein Armband kann man abnehmen und eventuell sogar einschmelzen lassen.

So, jetzt sollte ich mal etwas frische Luft schnappen. Hab' zwar keine Lust, aber es ist zu schön um drinnen zu versauern.

LG Fool

Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 31 Oktober 2016, 15:43:02
Hey Ihr!

Danke für die Glückwünsche und die lieben Worte!
Ich weiß noch gar nicht, was ich denken soll. Im Moment passiert so viel. Das ist schwer zu realisieren.
Allein, dass ich nun wirklich diese scheiß Arbeitsstelle los bin und ALG I bekomme, das habe ich noch nicht richtig realisiert. Und dann nun schwanger.
Ich wollte immer 3 Kinder und das 3. Auch eigentlich schon viel früher. Aber mit dem ganzen Scheiß die letzten Jahre....Da passte es nie. Ich war ja auch die Alleinverdienerin. Das wäre gar nicht gegangen.
Aber gut, jetzt hat mein Mann ja einen festen Job.
Also eigentlich perfekt.
Aber da ist ja auch noch die Depression, die noch nicht komplett weg ist und viele Ängste.
Am Meisten Angst habe ich, dass ich wieder in so ein Loch falle. Man hat ja ein erhöhtes Risiko wieder depressiv zu werden, wenn man es schon 2x war. Oder wenn mit der SS was schief geht....oh Mann! Ich bin total verwirrt und durch den Wind!
Aber eins kann ich euch sagen: schwanger sein hilft super gegen Schlafstörungen ;-) Die bin ich los. Ich könnte nur noch schlafen. Leider ist mir auch kotzübel.

Tja, das mit der Familie ist bei mir auch so ne Sache. Die verstehen es nicht und werden sie auch nicht. Indianer keinen keinen Schmerz.
Also rede ich mit denen erst gar nicht. Aber sie wohnen ja glücklicherweise 110km entfernt. Sicherheitsabstand :-)

Meine Therapie war heute mal wieder sehr anstrengend. Erst haben wir über meine Ängste bei Kontakten gesprochen. Also, dass ich ständig denke, ich bin nicht richtig so, wie ich bin und dass ich befürchte sie lassen mich im Stich, wenn sie mich erst richtig kennen.
Dann habe ich ihr gesagt, dass ich schwanger bin. Sie hat sich gefreut, meint das wäre vielleicht eine glückliche Fügung und dann haben wir über meine Ängste diesbezüglich gesprochen.

Jetzt bin ich erstmal platt.

Leniluu: alles Gute für dein Erstgespräch morgen!

LG
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 31 Oktober 2016, 16:46:46
Hey..

@Fool: Was das angeht hab ich wohl einfach ein zu gutes Langzeitgedächtnis. Dafür kann man mein Kurzzeitgedächtnis in die Tonne schmeißen.. Ich erinnere mich noch an sehr viele Dinge aus meiner Kindheit und es sind durchweg nur gute Erinnerungen. Es war eine schöne Zeit, aber ich weiß ja, dass sie nie wieder zurück kommen wird. Deswegen muss ich versuchen im Hier und Jetzt das beste aus meinem Leben zu machen.

Wenn du nicht so weit weg wohnen würdest, würde ich es gerne machen. ;) Ich wasch gerne Autos, kann das nicht sehen wenn Autos vor sich hin verdrecken. Eigentlich hatte ich heute auch keine Lust darauf, aber was muss das muss. Man kann sich ja nicht den ganzen Tag drin verkriechen, sonst weiß die Depression, dass sie gewonnen hat. Und soweit darf es nicht kommen.

Keine Ahnung wie das Wort Geld da hin kommt. :D Aber schön wäre es doch, für jedes Lachen Geld bekommen. Glaube da wären einige Menschen viel fröhlicher.

Dann solltest du die Leute vielleicht mal darauf ansprechen, wie sie dein Armband finden? Also wenn es dich wirklich interessiert. Meinem Umfeld fällt es noch nicht mal auf wenn ich eine neue Haarfarbe oder Frisur habe. Aber naja, was solls. Ich mach es ja schließlich für mich und nicht für andere. So solltest du auch denken. Wir leben nun mal in einer Gesellschaft, in der die meisten nur noch an sich denken und mit sich selbst beschäftigt sind, da ist kein Platz mehr um sich über andere Gedanken zu machen. Eigentlich traurig...

Hier hat auch die Sonne geschienen, endlich mal wieder. Die letzten Wochen hat es ja nur geregnet. Jetzt geht sie aber auch gleich wieder unter.. Wie ich diese Zeitumstellung hasse... Viel draußen war ich trotzdem nicht, außer heute Vormittag zum Auto waschen. Musste mich heute mal bisschen um die Wohnung kümmern, das Bad hatte es mal wieder nötig sauber gemacht zu werden.

Musst du wissen, ob du ein Tattoo willst. Vielleicht kannst du dich ja doch noch irgendwann dazu durchringen. Es muss auf jeden Fall etwas sein, was du nicht irgendwann bereust. Ich weiß nicht wie Schmerzhaft so ein Tattoo ist. Aber mir reicht es ja schon, wenn ich mal Blut abgenommen bekomme, da könnte ich schon schreien vor Angst. Glaube da sollte man das mit dem Tattoo lieber lassen.

@Leniluu: Dass es Tage gibt, an denen man denkt, dass es nie besser wird ist normal. Geht mir ja auch so. Aber zum Glück ist das kein Dauerzustand. Glaub mir, es wird besser werden, auch wenn es Zeit braucht. Um 5 Uhr wach, ok so schlimm ist es bei mir nicht. Mein Problem ist eher, dass ich lange brauche um einzuschlafen und dann ständig aufwache, weil ich Alpträume habe. Dadurch verschlaf ich oft den halben Tag, wenn ich erst nachts um 4 eingeschlafen bin..

Naja ich wäre froh gewesen, wenn mir nur vorgeheuchelt worden wäre, dass alle meine Freunde sind. Stattdessen musste ich 6 Jahre Mobbing mitmachen. Will nicht mehr an diese Zeit denken, war einfach nur schlimm.

Wünsche dir alles Gute für dein Erstgespräch morgen. Ich fande mein erstes Gespräch mit meinem Therapeuten als große Erleichterung. Endlich mal alles von der Seele reden was mich belastet, das tat gut.

@Junehoney: Kann mir vorstellen, dass es ein ziemlicher Schock für dich war und es schwer zu realisieren ist. Aber innerlich hast du dich schon längst für das Kind entschieden, das liest man eindeutig raus. Wenn es danach geht gibt es nie den perfekten Zeitpunkt, irgendwas ist immer. Und am Ende freuen sich die meisten über ihr Kind, auch wenn es ungeplant war und vom Zeitpunkt her nicht 100 Prozent gepasst hat. Ich könnte mir auch ein Kind vorstellen, wenns jetzt passieren würde. Würde auf keinen Fall abtreiben. Und immerhin hast du noch 9 Monate Zeit, da kann soviel passieren was deine Depression angeht. Wer weiß, vielleicht geht es dir in 9 Monaten richtig gut? Ich wünsche dir auf jeden Fall alles gute für die Schwangerschaft und das alles gut geht. :)

Bin echt erstaunt wie viele Eltern der Meinung sind, dass es Depressionen gar nicht gibt und man bloß keine Schwäche zeigen darf. Ich mein, man muss sich doch dafür interessieren wie es seinem Kind geht? Ich bin ja froh, dass meine Eltern mittlerweile verstanden haben wie schlecht es mir geht.

Die selbe Angst hab ich auch jedes mal bei neuen Kontakten. Dass ich irgendwann wieder im Stich gelassen werde, wie schon so oft. Deswegen lass ich niemanden mehr so wirklich an mich ran. Dann kann man wenigstens nicht verletzt werden.

LG LostSoul

Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 31 Oktober 2016, 21:01:22
Hey Leute!

Nee, ich will ja gar kein Tattoo. Eigentlich wollte ich nie eins. Ich hatte da mal etwas drüber gelesen in einem Buch über Konzentrationslager. Ein Tattoo konnte da die Entscheidung über Leben und Tod bedeuten....  Egal.

Ich brauchte halt irgendwie ein sichtbares Zeichen - und das habe ich jetzt ja. Hatte auch lange gesucht, ob es vielleicht einen Armreif oder so mit einem passenden Spruch zu kaufen gäbe, aber das war irgendwie alles nicht das Richtige und dann hab' ich mir halt dieses Unikat gegönnt. 

Jetzt überlege ich mir tatsächlich, ob ich mir noch ein zweites machen lassen soll. Vielleicht mit einem Spruch von Shakespeare: A wise man knows himself to be a fool. ;-) Oder noch besser: Ignorance is the curse of God; Knowledge is the wing wherewith we fly to heaven.

Oh dear! Nee, das darf nicht passieren. Die Depression darf nicht gewinnen. Niemals!

In diesem Sinne einen schönen Abend!
LG Fool

Das mit neuer Frisur etc. kenne ich geht mir genauso. Nur in der Arbeit, da gibt es Kunden, die sofort merken wenn ich mir auch nur die Haarspitzen habe schneiden lassen. Da wurde ich auch tatsächlich mal auf das Armband angesprochen. An dem Tag trug ich allerdings etwas Langärmliches und hab's "verschwinden" lassen. Das wurde akzeptiert und ich wurde nie wieder darauf angesprochen.
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 01 November 2016, 15:16:01
Hey..

Na wie wir euer Tag bisher? Hoffe ihr konntet gut schlafen. Ich bin zwar spät ins Bett, hab aber endlich mal wieder durchgeschlafen ohne nachts aufzuwachen. Das erste mal seit Wochen. Vielleicht geht es ja endlich mal Berg auf, aber man soll sich wohl lieber nicht zu früh freuen. Ich war heute lange draußen, den Sonnenschein genießen, das hebt wenigstens etwas die Stimmung.

@Fool: Achso, wusste ich nicht. Hat so geklungen, als hättest du über ein Tattoo nachgedacht. Naja die Zeiten von Konzentrationslagern sind ja glücklicherweise vorbei.

Finde aber die Idee gut, werde mir denke ich mal auch irgendwas symbolisches zulegen. Vielleicht auch eine Kette oder so. Brauch ich nur noch eine gute Idee, was dann drauf stehen soll. Sollte schon einen Sinn ergeben.

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 01 November 2016, 18:30:02
Hello again!

Heute war ein wirklich guter Tag. Wir hatten Besuch vom Paten meines Sohnes, Wetter war klasse, hat gepasst.

Grmph. LostSoul, warum sollte man sich eigentlich nicht zu früh freuen? Ich hab da mal eine aufschlussreiche Szene beobachtet. Ein Mädchen heulte herum wegen irgendeiner Enttäuschung "Ich hab mich so darauf gefreut." Da hat sich die Mutter umgedreht und ganz trocken gesagt: "Du hast dich gefreut. Ist das nichts?"
Darüber lohnt es sich nachzudenken, oder?

Jetzt bin ich hundemüde. Irgendwie immer zur falschen Zeit.

Man liest sich!

Bye for now!
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 01 November 2016, 18:57:24
Hey.

Schönes Wetter hatten wir leider nur heute Morgen.
Da waren wir dann auch mit dem Hund eine große Runde.

Den Rest des Tages habe ich auf dem Sofa verbracht.....Zur Übelkeit hat sich nun auch noch eine dicke Halsentzündung gesellt....grrrrrr. Ich hasse es krank zu sein. Da kommt dann gleich wieder schlechte Stimmung auf!
Und ab Morgen muss ich dringend lernen und am Donnerstag auch noch zum Arbeitsamt (Jobberatung).....Die Woche ist für mich gelaufen. :-(
Und erst nächste Woche Dienstag wieder Therapie.

Schön, dass es euch heute besser geht.
Lostsoul: Glückwunsch zu deiner guten Nacht. Das ist doch wirklich ein gutes Zeichen und ein weiterer Schritt in die richtige Richtung ;-)
Ich will euch jetzt auch nicht so runter ziehen.

Miesgelaunte Grüße
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 01 November 2016, 19:49:42
Guten Abend ihr beiden.

Fande den Tag heute auch mal relativ gelungen. Schönes Wetter, draußen gewesen, nicht allzu viel nachgedacht. War mal eine gelungene Abwechslung zu den trüben Tagen in den letzten Wochen. Hoffe morgen geht es genauso schön weiter.

Man sollte sich nicht zu früh freuen, weil man dann nicht so enttäuscht ist, wenn man doch wieder in ein Loch fällt. Ich habe mich oft genug auf Dinge gefreut, habe gedacht alles wird besser nur um am nächsten Tag wieder einen Schlag ins Gesicht zu bekommen und wieder am Boden zu liegen. Seitdem freue ich mich lieber nicht mehr zu sehr über irgend etwas, dann ist der Schmerz auch nicht so groß, wenn doch alles anders kommt. Der Satz ist gut, auch wenn ich da nicht der selben Meinung bin. Klar, man sollte sich auch über die kleinen Dinge freuen und wenn es nur die Vorfreude ist. Aber am Ende macht man sich trotzdem wieder zu viele Gedanken, was alles schief gehen könnte.

Wünsche dir eine gute Besserung Junehoney. Ich hasse es auch krank zu sein. Seit ich zu Hause bin war ich kein einziges Mal wieder erkältet. Liegt sicher daran, dass bei mir auf Arbeit immer das große Tor auf ist und es immer so kalt reingezogen hat, dass man nur krank werden konnte. Hab teilweise mit Jacke und Schal arbeiten müssen um nicht zu frieren.
Da hast du ja eine vollgepackte Woche. Meine Woche ist eher langweilig, hab nicht wirklich Termine. Aber vielleicht fällt mir ja etwas ein, was ich machen könnte. Müsste mal wieder meine ganzen Papiere einheften, der Stapel ist schon wieder viel zu hoch, weil ich jedes mal zu faul bin alles in Ordner zu heften.

Du ziehst doch niemanden runter, jeder hat doch mal einen oder mehrere schlechte Tage. Ich hab leider auch erst nächste Woche wieder Therapie.. Da merkt man langsam, dass man die Therapie wirklich braucht, gerade wenn man mal eine Woche keine Sitzung hat..

Wünsche euch einen schönen Abend.

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 01 November 2016, 20:02:37
Guten Abend meine lieben Freunde,

@Junehoney: Oje, dann gute Besserung. Am besten viel Honig nehmen. ;-) Ausnahmsweise kein Wortspiel sondern mein Ernst. Einen Esslöffel Honig in den Mund nehmen und möglichst langsam auf der Zunge zergehen lassen und ganz langsam Minischlückchen für Minischlückchen die Kehle herunterrinnen lassen. Wirkt antibiotisch und entzündungshemmend, lindert die Schmerzen und ist ein altbewährtes Mittel gegen Erkältungen. Geheimtipp von vielsprechenden, erkältungsanfälligen Lehrkörpern.
Wenn du hast dazu noch Ingwertee (am besten eine frische Knolle in dünne Scheiben schneiden und überbrühen) mit etwas Zitrone trinken. Ebenfalls sehr zu empfehlen: Salbeibonbons oder Erkältungstee mit Spitzwegerich und / oder Lindenblüten.

Meine Güte, ich klinge schon wieder wie eine alte Kräuterhexe. Wenn ich so weiter mache lande ich noch auf dem Scheiterhaufen.

Runterziehen? Was meinst du, LostSoul? Lassen wir uns herunterziehen? Also ich habe keine Lust dazu. Was hältst du davon wenn wir stattdessen jeder einen Arm von Junehoney packen und sie wieder nach oben schleifen? Fände ich persönlich sehr viel Sinnvoller.
Einverstanden? Gut, dann auf drei. Eins! ... Zwei!! ... Drei!!! Hauruck!

Und, Junehoney, geht es Dir schon wieder besser? :-) Ich wünsche es dir von ganzem Herzen. Am besten du gehst bald ins Bett und versuchst zu schlafen. Dich auszukurieren ist wichtiger als Lernen. Das bringt sowieso nicht allzu viel wenn es dir so schlecht geht.

Gute Nacht und Gute Besserung!
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 01 November 2016, 20:17:15
Hey..

Das Honig helfen soll sagen mir auch immer alle. Finde Honig aber einfach nur widerlich, deswegen hab ich es noch nie ausprobiert. Vielleicht hab ich ja eine Honigphobie? Du hättest Ärztin werden sollen Fool, scheinst auf jeden Fall bessere Tipps zu haben als die Ärzte die ich bisher hatte. Die geben dir paar chemische Keulen mit nach Hause und verlieren kein weiteres Wort mehr über die Erkältung.

Nein wir lassen uns natürlich nicht herunter ziehen! Genau so machen wir es. Also Junehoney, nicht weiter auf dem Boden liegen bleiben sondern aufstehen, wir helfen dir auch, dafür sind wir ja da. :) Wünsche dir auch, dass es dir bald besser geht, das wird schon wieder. Eben, Gesundheit ist wichtiger als alles andere, das geht vor. Lernen kannst du auch noch am nächsten Tag.

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 01 November 2016, 20:24:18
PS: Nicht weitersagen, aber ich mag Honig auch nicht. Wenn, dann nur Waldhonig, der schmeckt nicht ganz so süß. Einmal habe ich allerdings einen Rosskastanienhonig gehabt, der war genial. Richtig herb, ein unglaublich intensiver Geschmack wie ein Spaziergang im Wald an einem warmen Sommermorgen.

Aber was soll's "Man muss Böses mit Bösem vertreiben" hat meine Urgroßmutter immer gesagt - also runter mit dem Zeug! :-)

He, he, he! Der war gut! Ich als Ärztin! Mit meiner Weißkittelphobie! Thanks, but no thanks.
;-) Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 01 November 2016, 20:30:42
Ein Kräuterschnaps tut es da sicher auch. :P Da hat deine Urgroßmutter was wahres gesagt. Wenn das nur so leicht mit der Depression klappen würde, Böses mit Bösem vertreiben. Hat da jemand eine Idee?

Du könntest zumindest mal zeigen, wie ein wirklich guter Arzt sein sollte. Ich glaube nämlich nicht, dass du einer dieser Pillendealer werden würdest, dem die Patienten im Endeffekt egal sind.

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 01 November 2016, 21:39:04
Betrachte dich als geohrfeigt, LostSoul! (Was bin ich heute aber auch aggressiv! :-0 )   

Mir einen Kräuterschnaps eintrichtern wollen.... Also nee, das geht nun wirklich nicht. Und Junehoney kann mit dem Tipp sicherlich auch nicht allzu viel anfangen. :-)

Ja, meine Urgroßmutter war eine wirklich weise Frau. Ich bin sehr dankbar, dass ich sie noch bewusst kennenlernen durfte. Tatsächlich drehen sich einige meiner frühesten Erinnerungen um sie.

Also bevor ich nun wirklich anfange, Ohrfeigen und Tritte zu verteilen sollte ich vielleicht lieber dem Computer eine Pause gönnen.

Macht's gut ihr guten Leute!
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 01 November 2016, 22:08:44
Wollte nur einen guten Rat geben... Aber dann halte ich mich lieber raus wenn es um Alkohol geht.

An meine Urgroßeltern kann ich mich kaum erinnern. Sie lebten im Pflegeheim und waren dement, haben nicht mehr viel gesprochen. Mehr weiß ich nicht. Genauso wie meine Großeltern. Von meinem Vater die Eltern habe ich nie kennengelernt. Genauso wie den leiblichen Vater meiner Mutter. Meine Familie ist richtig klein, kann meine Verwandtschaft an einer Hand abzählen...

Ok dann sag ich mal bis morgen, dann hast du dich hoffentlich beruhigt. ;)

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 01 November 2016, 22:16:23
@ LostSoul: Ich verweise nur auf meinen Thread ... Monate trocken - wozu?

Hast du vergessen, dass ich hier der Quotenalkoholiker bin?

Und nicht immer alles gleich so ernst nehmen. Ich hab' ja nicht wirklich zugeschlagen. Würde ich auch nie machen - es sei denn, du greifst mein Kind an. Dann allerdings ....

LG Fool

Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 01 November 2016, 22:20:58
Sorry...
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 01 November 2016, 22:24:11
Hilfe! Jetzt entschuldigt sie sich schon wieder!
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 01 November 2016, 22:32:20
Ist eine Macke von mir, kann ich nichts dafür. ;)
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 02 November 2016, 01:21:17
ERBARMEN!!!
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 02 November 2016, 11:00:11
Hey ihr Lieben.

Danke für die Genesungswünsche!
Gestern bin ich dann auch wirklich früh ins Bettchen. Besagte Hausmittelchen hatten wir leider nicht da. Aber ich war dann heute morgen los und habe Salbeitee, Salbeibonbons und Kochsalznasenspry besorgt.
Denn heute morgen war es leider noch schlimmer.

Und Schnaps oder starke Medis darf ich ja nun eh nicht nehmen.....Will ja keinen Abort herbeiführen.
Ingwertee habe ich schon gegen die Übelkeit.  Also zwei Fliegen mit einer Klappe :-)
Mein Autovervollständiger hat mal wieder Humor.  Er wollte  anstatt Klappe Klapperschlange schreiben. Zwei Fliegen mit einer Klapperschlange geht bestimmt auch :-D

Gut, dass ihr euch nicht runter ziehen lasst!
Stimmungsmäßig geht's mir heute auch etwas besser. Ich kann ja eh nix dagegen tun. Also ist nun Sofa und Fernsehen angesagt. Wobei der Hund auch mal raus muss. Aber frische Luft soll ja auch gesund sein.

Ich wünsche euch einen schönen Tag!
LG Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 02 November 2016, 11:09:36
Einen wunderschönen Tag wünsche ich!

So ein Mist, jetzt habe ich doch glatt aus Solidarität auch einen Kratzehals. Dann bist du wenigstens nicht allein, Junehoney! Rückst du mal ein Stück? Ich hätte auch gerne einen Platz auf dem Sofa.

Klapperschlange? Klappt bestimmt - aber wo kriegt man die her?

Oh, ein seltener Gast- Gerade schaut bei mir ein Eichelhäher durch's Fenster und kontrolliert, ob ich denn mal was für's Studium mache. Immerhin habe ich es gestern trotz Feiertag und (Mini-)Familienfeier geschafft mal ein Stündchen Fachbücher zu wälzen.
Vielleicht sollte ich doch noch ein bisschen was tun - ehe mich der blöde Vogel verpetzt.

Weiterhin gute Besserung und bessere Stimmung!

LG Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 02 November 2016, 12:14:01
Hey.

Oh, ja dann komm vorbei. Wir haben ein sehr großes Sofa und meine Familie ist bis 16Uhr weg :-)
Dir auch gute Besserung! Und erfolgreiches Lernen!
Das habe ich vertagt :-(

LG
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 02 November 2016, 12:25:27
Wow! Das klingt super! Was für ein Luxus! Kindfrei!

Ich fürchte, ich hab' heute bloß mal so eine halbe Stunde Ruhe - während der Schafschur. Zum Frisör gehen Opa und Enkel nämlich immer im Tandem. Hat sich irgendwann mal so eingebürgert.

Der Anfall von Arbeitswut hat sich schon wieder gelegt. :-/
Allerdings habe ich heute noch mal etwa über die Schlafentzugstherapie gelesen. Vielleicht sollte ich das doch mal ausprobieren. Die "harmlosere" Methode besteht darin morgens um 1:30 aufzustehen. Dann könnte ich nachts in aller Ruhe studieren. Entspricht zwar nicht so wirklich meinem Biorhythmus, aber wer weiß....

Essen wäre auch mal was... Mein "Kleiner" braucht schon wieder nix, bei dem gab's mittags Schokoladentorte. :-( Da kann ich mit meinem gesunden Grünzeug natürlich nicht dagegen anstinken. :-((

Waren wir als Teenager eigentlich auch so schrecklich? ;-)

Genieße die Ruhe und erhol dich gut. Und kein schlechtes Gewissen wegen Lernen, wenn es dir wieder besser geht holst du das mit Leichtigkeit alles wieder nach!

LG Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 02 November 2016, 13:06:22
Hey ihr beiden...

Junehoney, hab total vergessen, dass du ja schwanger bist. Gibt's Alzheimer auch schon in meinem Alter?
Dann ist es natürlich logisch, dass du keinen Alkohol trinken darfst. Wenn ich erkältet bin lieg ich leider immer über eine Woche komplett flach, hab so ein schlechtes Immunsystem. :( Hoffe es wird bei dir schnell besser, wünsche dir weiterhin gute Besserung. Mir hilft immer viel Tee trinken wenn ich krank bin,  also wenn du eh Ingwertee da hast dann immer rein damit. ;)

Ich habe mir heute mal ein paar neue Klamotten für den Winter gegönnt. Linderung der Depression durch Kaufrausch, eigentlich auch nicht gut, aber naja. Man gönnt sich ja sonst nichts.

Dafür geht's mir jetzt grad eben umso schlechter, fühl mich so verdammt alleine. Von dem Kumpel der mich letztens besucht hat, hab ich eigentlich gedacht er interessiert sich wirklich für mich. Stattdessen reagiert er nun wieder genervt auf jede Nachricht von mir. Ich hab gerade so eine miese Laune.. :( Warum sind Menschen so?

Wünsche euch einen hoffentlich besseren Tag als ich ihn habe..

Traurige Grüße,
LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 02 November 2016, 13:52:50
Hey!

Ich hatte doch geschrieben, dass Junehoney mit dem Tipp nichts anfangen können würde. ;-)
Aber zum Thema Kräuterschnaps, eins kann ich dir sagen, liebe LostSoul, ich hätte gestern einiges für einen Fernet Branca gegeben. (Widerliches Zeug, aber hilfreich.)
Wir waren doch zum Essen eingeladen gewesen und danach war mir also sowas von schlecht - dabei habe ich nicht mal die Hälfte von dem Fraß runtergebracht. :-((
Ingwer gegen Übelkeit hatte ich leider nicht im Haus.

Alzheimer? Nee, glaub ich nicht. Ich habe da allerdings so eine Theorie. Neben der Altersdemenz gibt es ganz bestimmt auch eine "Jugenddemenz." Wie sonst wäre es zu erklären, dass z.B. Schüler es oft schaffen ihre Hausaufgaben an jedem einzelnen Tag der Woche zu vergessen?
Also besteht Grund zur Hoffnung auf Besserung wenn du älter wirst. ;-)

So, jetzt wünsche ich euch beiden gute Besserung, physisch und psychisch. Ich muss noch mal losziehen, weitere Einkäufe meines Sohnes zurückgeben. Könnte Kotzen.

Alles Gute!
Fool

Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Leniluu am 02 November 2016, 15:36:59
Hallo ihr drei,

Ihr werdet es kaum glauben, aber seit gestern habe ich auch Schnupfen. Das ist total doof, wenn man sich eh schon so antriebslos fühlt und dann noch das. Das hat meine Nacht auch zum Horror gemacht. Ich bin bestimmt 5mal aufgewacht.

@LostSoul
Mir geht's heute auch nicht so gut. Ich vergleiche meine Momentane Stimmung immer mit meiner Depression von vor 4 Jahren. Ich hab das Gefühl, da waren meine Stimmungsschwankungen nicht so schlimm. Zur Zeit ist es wirklich so, dass es mir mal 5minuten gut geht und ich ein Ende des Tunnels sehe und dann ist wieder alles schwarz und finster. Was mich überlegen lässt, ob das an den AD damals lag, dass ich immer ein Morgentief hatte und es.mir zum Abend besser ging. Wie gesagt zur Zeit kommt das in Wellen (find ich ganz passend).

Gefühlsmäßig verwirrte Grüße
leniluu
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 02 November 2016, 17:36:53
Hey..

Ja, hatte das aber schon wieder vergessen mit der Schwangerschaft. Sonst hätte ich so einen dämlichen Tipp auch nicht gegeben. ;) Widerlich ist Kräuterschnaps, aber ich hab auch schon des öfteren einen nach dem Essen getrunken. Bin wohl was Alkohol angeht eh schon an der Grenze zum Alkoholiker, ich gönne mir viel zu oft etwas, auch wenns meistens nur Bier ist. Ich leb allgemein viel zu ungesund was die Ernährung angeht, kein Wunder, dass es mir so schlecht geht auch körperlich. Aber jemand der Depressionen hat, hat eben keine sonderlich große Motivation sich stundenlang zum kochen in die Küche zu stellen, da werdens eben nur Fertiggerichte oder man bestellt sich was. Ich hasse meine derzeitige Situation, dass ich einfach gar nichts mehr auf die Reihe bekomme. :(

Ich war auch einer dieser Schüler, der nie Hausaufgaben gemacht hat. Dafür hatte ich gar keine Kraft mehr. War immer froh, wenn ich den Tag in der Schule überstanden habe, danach wollte ich nur noch meine Ruhe haben. In der Berufsschule hat sich das geändert, hab bisher immer meine Hausaufgaben gemacht, wenn auch immer auf den letzten Drücker. Naja auf älter werden hab ich eigentlich keine wirkliche Lust, wenn man die meisten Leute so reden hört wird mit dem Alter eher alles schlimmer.

Leniluu, dann auch dir eine gute Besserung. Von einer Erkältung bin ich zum Glück verschont geblieben, bis jetzt. Dafür hab ich immer noch ab und zu dieses nervige Stechen im Brustkorb. Ist echt belastend, gerade wenn man ein Mensch ist, der eh bei jeder Kleinigkeit denkt er wäre sterbenskrank und dann in Panik verfällt.
Also wenn ich meine jetzige Depression mit damals vergleiche, war es damals schlimmer als jetzt. Damals hab ich wirklich jeden Tag stundenlang nur geheult und von früh bis abend an Selbstmord gedacht. Da ist es jetzt schon um einiges besser. Schlecht gehts mir trotzdem, diese traurige Stimmung soll endlich aufhören. So geht es mir auch, man kann einen schönen Moment haben und ein paar Minuten später geht es einem schlecht. Das schlimme ist, wenn man noch nicht mal weiß warum überhaupt.

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 03 November 2016, 09:26:59
Guten Morgen zusammen!

Hoffe ihr hattet einen guten Start in den Tag!

Das mit dem Alter ist so eine Sache, LostSoul. Ich muss dir sagen, dass ich wenig Leute so zwischen 35 und 55 kenne, die noch einmal 20 sein möchten. Also ich jedenfalls würde nicht tauschen wollen. Und noch jünger? Nee, wirklich nicht.

Stundenlang in der Küche? Na ja, gut wenn du Sauerbraten machen willst, dann vielleicht schon, aber es gibt unheimlich viele sehr schnelle Gerichte die man in einer 1/2 Stunde locker zubereiten kann. Kennst du zufällig Jamie Oliver? Der hat sogar ein Kochbuch herausgebracht mit 15 min Gerichten.

Das mit der Motivation ist natürlich ein Problem. Bei mir ist es so, dass ich zwar sehr gerne Koche, leidenschaftlich gerne sogar, aber oft kann ich mich dann nachher nicht mehr dazu bringen das Zeug auch zu essen. Eine Zeitlang war ich dann sogar dazu übergegangen (im Exil) fast nur noch auf Rohkost zu setzen. Zuhause habe ich natürlich schon gekocht - aber nur für mein Kind.
Das war die Zeit in der mich meine Therapeutin in die Klapse einweisen wollte - nur weil ich ihr erzählt habe, dass man grünen Spargel auch roh essen kann.   

LostSoul, ich weiß, dass ist ein schwieriges Thema, aber vielleicht solltest du wirklich mal versuchen den Alkohol wegzulassen. Alk kann schließlich auch Depressionen auslösen oder verschlimmern. Ich behaupte nicht, dass du Alkoholiker bist, das kann und will ich nicht beurteilen, aber einen Versuch ist's wert.
Ich weiß, ihr seit alle keine Freunde von ADs, aber wenn es einem so schlecht geht, sollte man ihnen vielleicht doch eine Chance geben. Dann wäre sowieso Schluss mit dem Alkohol. :-?

So, jetzt muss ich aber mal nach meinem Pubertier sehen. Scheint irgendwie zu kränkeln - hat gestern schon den ganzen Tag mehr oder weniger verschlafen und heute scheint es auch nicht wirklich motiviert zu sein irgendetwas sinnvolles zu tun. Zum Glück sind diese Woche Ferien. :-)
Ich fürchte, ich werde bald wieder neue Hosen, Jacken und vor allem Schuhe kaufen müssen. Immer wenn der "Kleine" so lätschig beeinander ist, gehen die Klamotten ein und er entwickelt sich weiter zum Riesenbaby. Anfang Oktober letzten Jahres waren wir genau gleich groß - jetzt kann er mir bald auf den Kopf spucken! :-(

Viele Grüße und einen schönen Gruß an die Erkältungsviren, sie sollen sich gefälligst aus dem Staub machen!
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 04 November 2016, 19:09:50
Guten Abend..

Gestern war einfach nur ein furchtbarer Tag, deswegen hatte ich dann auch nicht mehr geschrieben. Ich hab das Gefühl, dass alles immer schlimmer wird. :( Bin gestern zusammengebrochen, habe stundenlang nur geheult. Und mein verständnisloser Freund kriegt es nicht mal auf die Reihe für mich da zu sein, mich einfach nur mal in den Arm zu nehmen. Stattdessen verschwindet er in ein anderes Zimmer und lässt mich alleine. Dass es mir dann noch schlechter ging als eh schon hat natürlich niemanden interessiert. Ich komme mir so allein gelassen vor und hab mittlerweile kaum noch Hoffnung, dass es irgendwann besser wird. Hört das denn niemals auf?? Ich weiß ja selbst noch nicht mal, warum es mir so scheiße geht, es ist einfach da. Ich kann mich nicht dagegen wehren...

Zum Thema Alkohol: Den trinke ich mittlerweile wohl auch nur noch aus Frust. Er betäubt die Probleme für kurze Zeit. Vielleicht ist das kurzfristig die bessere Lösung als wenn ich komplett durchdrehen würde und dann Mist baue... Auch wenn es kein Dauerzustand ist. Aber ob die tägliche Einnahme von Medikamenten wirklich besser wäre? Ist im Endeffekt genauso schädlich für den Körper...

Verzweifelte Grüße,
LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Leniluu am 04 November 2016, 19:27:07
Hallo LostSoul,

Ach herrje, dass ist aber wirklich blöd von ihm. Ich finde, auch wenn er es nicht versteht, ist es das mindest, dass er dich in den Arm nimmt, er muss ja nix sagen. Einfach damit du weißt, es ist jemand da, der dich hält und auffängt. Ich hab mir schon ein wenig Sorgen gemacht, dass du dich nicht gemeldet hast. Fühl dich ganz fest in den Arm genommen.

Und ich weiß genau wie du dich fühlst, aber es wird auch wenn du es nicht bemerkst immer besser. Einen kleinen Schritt nach dem anderen. Immer Stück für Stück. Ich weiß wie kräftezehrend (wird das so geschrieben? Ich unterrichte zu Glück kein Deutsch [tschuldige]) das alles ist und man glaubt jetzt gehts nicht weiter und ich kann einfach nicht mehr. Ich wehre mich auch immer dagegen und versuch und strample und so, aber es ist unendlich schwer, aber du schaffst das!!! Halte durch, wir sind alle da und hören dir immer zu (hoffe ich durfte im Namen aller schreiben).

Ich drücke sich nochmal ganz fest!
Leniluu
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 04 November 2016, 19:48:43
Hey Leniluu.

Das habe ich ihm schon mehrmals gesagt. Er muss es ja nicht mal verstehen. Einfach nur da sein, zuhören. Das würde mir schon reichen, aber stattdessen ist er von Tag zu Tag mehr genervt davon. Obwohl er sich letztens erst entschuldigt hat, dass er so reagiert hat. Er sagt auch immer, es gibt Leute denen es viel schlechter geht als mir.. Mag ja sein, aber das heißt noch lange nicht, dass ich deswegen nicht mehr traurig sein darf. Aber das ist ja nicht der Grund warum es mir so schlecht geht. Wenn ich mal wüsste, warum ich überhaupt schon wieder soviel nachdenke und traurig bin... Aber ich weiß es selbst nicht, das ist ja das schlimme an dieser Krankheit. Alles kann gut gewesen sein und von einer auf die andere Sekunde geht es dir so scheiße wie nie zuvor.

Danke für die Umarmung, das könnte ich auch in echt mal gebrauchen.. :( Es ist einfach nur schrecklich sich so allein und einsam zu fühlen. Und das wo man selbst immer für alle da war. Aber das ist dann der Dank dafür, dass man sobald man selbst Hilfe braucht wie eine heiße Kartoffel fallen gelassen wird. Bin ja froh wenigstens hier im Forum liebe Menschen gefunden zu haben, die mich verstehen.

Oh ja da sagst du was wahres. Es ist verdammt kräftezehrend. Manchmal kommt es einem so vor als sei die Kraft aufgebraucht. Da liege ich den ganzen Tag nur im Bett und krieg nichts zustanden. Ich weiß, dass es besser werden kann, es war vor ein paar Tagen auch schon um einiges besser. Aber dafür ist es dann jedes mal umso schlimmer, wenn man wieder abstürzt und in so ein Loch fällt, aus dem man alleine nicht mehr raus kommt.

Ich danke dir für deine lieben Worte. :)

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Julia7 am 04 November 2016, 19:50:07
Hallo Lostsoul,
ich hab nur die letzten Antworten überflogen. Ich fühle mit dir, Schlaflosigkeit ist die Hölle, das kann nur jemand beurteilen, der es selbst erlebt hat. Hast du auch diese Leere im Kopf? Diese Duseligkeit? Hast du auch das Gefühl, dass das Nervensystem so angeschlagen ist? Bei mir ist es so, dass ich innerlich zittrig bin, also, bei allen Tätigkeiten. Wenn ich still sitze, merke ich es nicht so. Und wenn ich mich am Gespräch beteiligen will, strengt es sehr meinen Kopf an. Ich kann nicht so einfach auf meine Erinnerungen zugreifen oder schnell fluffig einen Gedanken fassen und aussprechen. Wie ergeht es dir damit? Ich bin seit vielen Monaten fast schlaflos. Wie lange kann man damit leben? Gibt es vielleicht Erlösung?
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 04 November 2016, 19:51:27
Guten Abend!

LostSoul, es tut mir leid, dass es dir nicht gut geht. Und was den Alkohol angeht wollte ich nicht andeuten, dass du damit ein Problem hast. Ich meinte nur, dass es vielleicht ein Versuch wäre ihn mal wegzulassen da er ja selbst Depressionen auslösen kann.
Ein schönes Glas Wein, ein zünftiges Bier, ein leckerer Cocktail, das sind herrliche Dinge, aber sie können gefährlich werden, wenn man anfängt aus Frust zu trinken. Wichtig ist, dass man die Kontrolle nicht verliert.

Ich will das Verhalten deines Freundes nicht entschuldigen, aber meinst du nicht, dass es sein kann, dass er auch manchmal verzweifelt ist? Ich könnte mir vorstellen, dass es sehr frustrierend sein kann mit jemanden zusammenzuleben der aus für einen Unbeteiligten / Außenstehenden nicht nachvollziehbaren Gründen längere Zeit am Stück einfach nur weint? Dein Freund hat keine Depressionen, er weiß nicht wie sich das anfühlt. Ich kenne diesen furchtbaren Dämon und trotzdem wüsste ich nicht was ich tun sollte. Sicher, ich würde versuchen dich in den Arm zu nehmen. Aber gab es nicht vielleicht auch schon Situationen in denen er genau das getan hat - ohne Erfolg? Nur so eine Vermutung.

Ich wünsche mir so sehr, dass ihr beide einen Weg findet diese verdammte Krankheit gemeinsam zu bekämpfen.
Alles Gute!

Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 04 November 2016, 20:05:25
Hey..

@Julia7: Ja diese Leere im Kopf kenne ich sehr gut. Erst macht man sich tausende Gedanken, aber irgendwann geht gar nichts mehr im Kopf vor und man fühlt nichts mehr. Hatte mal sehr lange so eine Phase, das war wirklich schlimm für mich. Man fühlt sich dann wie neben der Spur, als sei man gar nicht mehr wirklich da sondern vegetiert nur noch so vor sich hin. Ich bin oft so verwirrt, vergesse Dinge innerhalb von Sekunden.. Auch bei Unterhaltungen bin ich oft gar nicht bei der Sache... Wie lange man damit leben kann? Das kann ich dir nicht sagen. Aber wahrscheinlich solange wie der Überlebenswille stärker ist als der Gedanke sich das Leben zu nehmen. Immerhin haben wir es alle bis hier hin geschafft und aufgeben ist für mich keine Option.

@Fool: Ich könnte es versuchen ihn wegzulassen. Aber gerade eben steht schon wieder eine Tasse Glühwein vor mir auf dem Tisch.. Ich trinke ja glücklicherweise nur in Maßen, nicht in Massen. Ein Bier am Tag, oder mal zwei Tassen Glühwein. Von harten Sachen lass ich auch die Finger. Für mich war es bisher eher ein Genussmittel, bei dem ich kurzzeitig mal abschalten kann vom tristen Alltag. Aber ja ich erwische mich auch leider oft dabei, aus Frust eine Flasche Bier aufzumachen...

Klar kann ich verstehen, dass er verzweifelt ist. Aber mir ging es die anderen Tage zuvor ziemlich gut, ich hatte nichts mehr zu dem Thema Depressionen gesagt, war relativ gut drauf, wir haben uns verstanden und alles war in Ordnung. Und kaum habe ich mal wieder einen sehr schlechten Tag und bin traurig, dann will er gleich nichts mehr davon hören und haut ab. Das kanns doch nun auch nicht sein. Wenn man jemanden liebt, dann doch auch in schlechten Zeiten und nicht nur wenn alles gut ist. Also wenn er mich in den Arm genommen hat, dann ging es mir in dem Moment wirklich etwas besser, denn man merkt ja es ist jemand da, man ist nicht allein sondern wird unterstützt.

Danke dir, das selbe wünsche ich mir auch..

LG LostSoul

Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 04 November 2016, 20:34:36
Hello again!

Hey,LostSoul! Du weißt aber schon, mit wem du hier kommunizierst, oder? In Bayern trinkt man das Bier auch in Maßen. 1 Maß = 1 Liter Auf dem Oktoberfest eher etwas weniger, dafür ist das Bier stärker und man trinkt 1 oder 2 Maß mehr. 
Da solltest du schon ein bisschen aufpassen!

Glühwein? Mmmm. Ich freu mich schon, dass es bald wieder die leckeren Glühweinbonbons gibt - so als Ersatzbefriedigung. Aber Christkindlesmarkt ohne Feuerzangenbowle? Das wird echt hart.

Wie lange man ohne ausreichend Schlaf auskommen kann, Julia? Also ich habe das Problem mindestens schon seit Februar, vielleicht sogar länger. Wenn ich es momentan tatsächlich einmal auf 6 Stunden Bettruhe (nicht Schlaf!) bringe, mit nicht allzu vielen Unterbrechungen, dann fühle ich mich schon wie der King.
Heute waren es wieder mal nur knapp 5 Std und ich bin in der Zeit x-mal aufgewacht. Irgendwann macht mich das Hin- und Herwälzen immer so fertig, dass ich dann einfach aufstehen muss egal wie müde ich noch bin oder wie früh am morgen es ist. .
Wenn ich wüsste was dagegen hilft! Viele schwören ja auf Mirtazapin oder wie das Zeug nochmal heißt. Bei mir hatte es eher den gegenteiligen Effekt. Statt mich müde zu machen wurde ich unglaublich aggressiv und konnte erst recht nicht mehr schlafen. Eine Zeitlang half mir Lavendel ganz gut, als Badezusatz, Duftsäckchen und Pille, aber im Augenblick hilft gar nichts.
Gestern habe ich mal etwas richtig blödes ausprobiert: Kurz vor dem Schlafengehen eine starke Tasse Kaffee. Meine Urgroßmutter hat immer darauf geschworen. Tatsächlich bin ich ausnahmsweise recht schnell eingeschlafen. Vielleicht probiere ich es heute Nacht noch mal.

Mit den besten Wünschen für eine erholsame Nachtruhe!
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 04 November 2016, 21:53:14
Hey Ihr.

Nur ein kurzes Lebenszeichen....Bin noch da.
Aber Erkältung und Schwangerschaft machen mir gerade zu schaffen. Sofa und Schlafen sind meine besten Freunde.
Aber immerhin kann ich endlich Schlafen!! Das freut mich schon etwas.

In diesem Sinne....haltet die Ohren steif und Winehouse hoffentlich gute und schlafreiche Nacht!
LG
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 04 November 2016, 21:54:10
Winehouse?? Mein Autovervollständiger hat mal wieder Humor.
Das sollte "hoffentlich" heißen
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 05 November 2016, 08:05:20
Guten Morgen!

Willkommen zurück, Junehoney. Ich hoffe es geht dir nach einer weiteren erholsamen Nacht deutlich besser. Lass dich von deiner Familie mal so richtig verwöhnen und schone dich. Das hast du dir verdient!

Uns allen ein schönes Wochenende!

Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 08 November 2016, 11:11:46
Hallo!

Hoffe, es geht euch allen gut und die Erkältungsviren sind vertrieben.

Wie hatte ich mich auf den heutigen Tag gefreut! Die Trockengeräte im Keller sollten endlich abgebaut werden! Hurra!
Und was passiert? Die Firma stellt fest, dass sie einen Kellerraum vergessen haben (!!!!) und die Trockner dort noch mindestens 2 weitere Wochen heulen müssen. Es ist aber auch wirklich zum Heulen! Schade nur, dass ich genau dies nicht mehr kann.

Euch allen eine schöne Zeit!
LG Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Leniluu am 08 November 2016, 14:11:50
Hallo,

Wieder einmal bin ich darauf reingefallen. Nachdem ich gestern den Tag gut überstanden habe und auch stimmungstechnisch ganz okay überlebt hab. Ist heute wieder Weltuntergang. Obwohl grad sogar mal die Sonne scheint. Ich dachte gestern wirklich, endlich gehts bergauf und das laif 900 wirkt vll endlich (nach 6 Tagen). Nee mal wieder zu früh gefreut. Heute ist es nicht nur ein Morgentief, sondern ein mittagstief dazu und vll ein ganz Tages tief. Ich weiß, dass ist die Krankheit und die Klaue Greift.immee zu, wenn man denkt jetzt wird's besser. Vll liegta auch daran, dass morgen ein sehr sehr langer Tag wird und ich keine Kraft dafür habe. Ich will es aber auch nicht verschieben, ich will es schaffen. Ich weiß auch nicht, wieso ich mich so unter Druck setze. Ich bin einfach so, Habs nicht anders gelernt und vorgelebt bekommen.

@Fool
Das ist ja gemein, war der Kellerraum versteckt oder wie kann man den vergessen? Über Erkältung will ich garnich reden...Schnupfen und Husten, dass belastet noch zusätzlich zu allem.

LG leniluu
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 08 November 2016, 15:03:38
Hi Leniluu,

gute Frage. Wie kann man einen Kellerraum vergessen? Vor allem den vordersten! Ich nehme mal an, dass sich die Tür jedes Mal wenn die Handwerker vorbei kamen hinter der Mauer versteckt hat. Oder sie stand (wie so oft) offen - dann konnte man sie ja nicht entdecken.

Tut mir leid, dass es dir heute wieder schlechter geht. Aber sieh es mal positiv. Nach dem Gesetz der Serie müsste morgen dann wieder ein besserer Tag sein.
Ich wünsche es dir von ganzem Herzen
LG Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 08 November 2016, 21:25:25
Guten Abend...

Auch mir gehts nicht wirklich gut. Aber das ist ja nichts neues. Ich will doch einfach nur, dass das ganze endlich mal aufhört. :(

@Fool: Na super, also weiterhin Lärm. Aber bei mir ist es auch nicht besser, hier wird immer noch fleißig gebohrt und gehämmert. Tut der psychischen Genesung sehr gut... Erkältet bin ich glücklicherweise nicht. Aber ich würde gerne tauschen, lieber eine Erkältung, von mir aus auch eine Grippe und dafür geb ich dann die Depression ab.

Wünsche noch einen angenehmen Abend.

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 08 November 2016, 21:40:16
Hallo LostSoul,

ich glaube das Tauschangebot würde jeder von uns annehmen. Eine Grippe ist zwar nicht wirklich spaßig, aber wenigstens geht sie relativ schnell vorbei. Also, wenn du herausgefunden hast, wo man seine Depression umtauschen kann, bitte um Info!

Das mit dem Lärm ist echt zum Kotzen. Ich bin da aber auch so empfindlich. Mein Nachbar (!!!) hat furchtbaren Husten zur Zeit. Manchmal habe ich das Gefühl er liegt in meinem Bett, so laut kommt mir das vor.
An das ständige Hintergrundbrummen aus dem Keller habe ich mich dagegen mittlerweile schon fast gewöhnt. Nervend ist es aber trotzdem.

Ist den bei dir abzusehen, wie lange die Baumaßnahmen noch dauern werden?

Gute Nacht!
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 08 November 2016, 22:03:05
Hey..

Nein eine Grippe ist nicht spaßig, aber man weiß wenigstens dass sie wieder vorbei geht. Gut, das kann bei der Depression auch gut möglich sein, aber wann? Es sagt einem ja niemand, ab wann es endlich mal bergauf geht. Aber man kann es auch so sehen: Es gibt weitaus schlimmere Krankheiten, mit denen man sicher nicht gern tauschen würde.

Geht mir genauso, bin ein extrem lärmempfindlicher Mensch, ich hasse es, wenn in meiner Wohnung auch nur das kleinste Geräusch von den Nachbarn zu hören ist. Ich liebe eher die Ruhe, deswegen geh ich auch so oft es meine Depression zulässt raus in die Natur, an Orte wo mich niemand stört und ich höchstens mal einen Bach plätschern oder die Vögel zwitschern höre. Sowas ist beruhigend und tut gut. Bei der Kälte derzeit machts nur wenig Spaß raus zu gehen.

Naja nächstes Jahr ziehen erst die neuen Mieter ein, bis dahin wird die komplette Wohnung renoviert. Es wurde sogar schon ein Durchbruch gemacht, also aus zwei Zimmern eins. Da unten ist einfach Totalbaustelle zur Zeit, kann sich noch eine Weile hinziehen. Noch schlimmer ist das Radio, was natürlich extra laut laufen muss und das ab früh um 8 jeden Tag...

Übrigens hab ich jetzt eine neue Psychiaterin, die weitaus mehr Verständnis für mich hat und sogar gesagt hat, dass sie niemanden dazu überreden würde Medikamente zu nehmen. Und dass mein Therapeut die Diagnose besser stellen kann, als eine Psychiaterin die mich grad mal 10 Minuten kannte. Wenigstens etwas positives.

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 09 November 2016, 00:40:07
Hey!

@LostSoul, das klingt doch richtig gut mit der neuen Ärztin. Gut, dass die andere in die Wüste geschickt wurde. :-)

Mmmh, Bratkartoffeln. Das würde mir jetzt gerade auch schmecken. Blödsinn, oder? Es ist halb 1 in der Nacht!
Was übrigens auch sehr lecker ist: Wenn man gekochte rote Beete genau wie Bratkartoffeln zubereitet - eventuell nach dem Braten mit ein paar Fetawürfeln garnieren. Oder habe ich das schon mal gepostet? Keine Ahnung, mein Hirn funktioniert zur Zeit nicht mehr wirklich.

Frage mich wie es Junehoney geht.

Gute Nacht!
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 09 November 2016, 00:49:34
Zu so später Stunde immer noch wach? Ich kann aber auch wieder nicht schlafen. Bzw. könnte ich schon, aber hab in letzter Zeit so schlimme Albträume, da bleib ich lieber wach solange es geht. Und allein zu Hause kann ich sowieso immer schlechter schlafen...

Ja bin ich auch sehr froh darüber, hab sogar gleich noch 4 Wochen Krankenschein bekommen. Die meinte nur, dass es sein kann dass die Krankenkassen Stress machen, wenn ich immer länger krank geschrieben werde. Versteh ich irgendwie nicht.

Wie kommst du jetzt um die Uhrzeit auf Bratkartoffeln? :D Aber jetzt hab ich irgendwie auch Hunger... Hab manchmal schon mitten in der Nacht angefangen zu kochen, wieso auch nicht? Wenn man gerade Hunger hat. Nein ich glaube du hast das noch nicht gepostet, aber mach dir nix draus, mein Gehirn ist auch zu nichts mehr zu gebrauchen. Wollte es ja schonmal tauschen, aber es findet sich kein passendes Ersatzhirn.

Das frag ich mich auch schon die ganze Zeit. Lange nichts mehr von ihr gehört, hoffe es geht ihr gut.

Gute Nacht..
LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 09 November 2016, 07:20:22
Guten (?) Morgen!

Also langsam wird's echt kritisch. Ich habe hier neben dem Computer einen Zettel liegen auf dem dick rot ein Termin für ein Web-Seminar steht an dem ich unbedingt teilnehmen wollte / sollte / musste. Gerade habe ich festgestellt - das war am Montag. Wo bitte kann ich mich einsalzen lassen?

Im Augenblick bin ich doch auch kurz davor mir eine AU zu holen, allerdings bin ich mir nicht sicher, ob es mir nicht besser ginge, wenn der Urlaub endlich vorbei wäre und ich wieder malochen würde. Blöd, gestern war ich bei meiner Hausärztin wg. Kontrolle Blutwerte, dass es mir aber z.Zt. auch körperlich nicht gut geht, habe ich nicht erwähnt.
Wahrscheinlich war ich über die Ergebnisse so geschockt. In den letzten drei Monaten haben sich meine Werte dermaßen verschlechtert, Katastrophe. Jetzt habe ich die spannende Wahl (nicht ganz so spannend wie in Amerika) ob ich will, dass es mir weiterhin psychisch gut geht, mit AD, oder ob es mir wichtiger ist, dass ich physisch in Ordnung bin ohne AD.

Lächle und sei froh, denn es könnte noch schlimmer kommen.... :-)

Einen schönen Tag wünsche ich!
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Leniluu am 09 November 2016, 15:00:48
Hallöchen,

@fool
Das klingt ja mies. Sch*** sich entscheiden ob psychisch gut oder physisch, oh man wie soll das denn gehen?! Ich muss zugeben, Arbeit bei mir im moment braucht sehr sehr viel Kraft, aber es lenkt ab und als ich letzte Woche krank war, hatte ich das Gefühl es wird nur schlimmer als besser. Auf Arbeit grübel ich nicht pausenlos und oder muss mich aufraffen. Ich muss da einfach tun und so. Zuhause und grad jetzt wo es kalt wird und ich nich nur auf der Parkbank lesen kann (können schon, aber wird schnell kalt). Ich weiß nicht was besser ist, im Augenblick fühl ich mich allein gelassen, hab ja erst am Dienstag meinen Termin bei der Therapie. Aber im Moment glaub ich auch das wird mir noch so richtig helfen. Das laif 900 nehm ich seit 8 Tagen und nix passiert oder ich merk es garnich und da hab ich Angst vor, was passiert wenn ich es wieder absetze und es mir noch schlechter geht dann.

Wann ist das alles endlich vorbei? Ich mag nichmehr antriebslos und traurig und so sein. Ich mag mich so nicht.

LG leniluu
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 09 November 2016, 17:03:45
Hi Leniluu,

Danke für dein Mitgefühl. Ich weiß jetzt auch wirklich nicht, was ich machen soll. Werde das Ganze morgen mal mit meiner Psychotherapeutin besprechen, kann mir aber schon in etwas vorstellen, was sie sagen wird. Oder auch nicht?
Manchmal werde ich nicht schlau aus der Dame. Erst hat sie mich zum Psychiater geschickt, damit ich ADs bekomme, dann als ich endlich die richtigen Pillen bekam und es mir deutlich besser ging, fing sie plötzlich an, dass die Einnahme von ADs ja auch "etwas Selbst-destruktives" habe. Würde mich bloß mal interessieren wieviel Tonnen von dem Zeug sie selbst schon verschrieben hat.

Heute habe ich noch einen ganz bestimmten Blutwert nachgeliefert bekommen. Verheerend. Darüber wollte ich kurz mit meinen Eltern sprechen. Ich kam aber überhaupt nicht dazu irgendetwas zu sagen.
Meine Mutter sah mich nur kurz an und wusste nichts besseres zu tun, als mich runterzuputzen was für schreckliche Klamotten ich wieder anhatte. "Ist doch noch nicht Fasching!" Toll, oder?
Sie hatte ja Recht, ich trug das das reinste Clownskostüm: hellgrauen Mantel, grauen Schal und einen grauen Hut.
Jetzt weiß ich wenigstens warum alle anderen Patienten im Wartezimmer so ängstlich geguckt haben. Wahrscheinlich dachten sie, ich wäre einer dieser verrückten Horrorclowns aus der Zeitung. ;-?

Es kotzt mich dermaßen an. Mein eigener Sohn ist bald erwachsen, aber meine Mutter behandelt mich immer noch wie ein ungezogenes Kleinkind. Ich weiß überhaupt nicht, ob ich das hier so schreiben darf.  Manchmal denke ich, dass sie meine Depression schamlos ausnutzt. Ich habe einfach nicht mehr die Kraft mich zu wehren und je schwächer ich werde, desto unbarmherziger macht sie mich fertig. Wenn ich allerdings versuche, mich zu rechtfertigen (wieso eigentlich??) dann wird es immer noch schlimmer. Und wenn ich dann irgendwann mein Heil in der Flucht suche, lässt sie es an meinem Vater oder meinem Filius aus.

Na ja, jedenfalls wird mir wohl doch nichts anderes übrig bleiben als das Venlafaxin wieder abzusetzen. Schade. Irgendwie habe ich mich unter dem Einfluss des Medikaments viel lieber gemocht. Irgendwie sah die Zukunft nicht mehr ganz so schlimm aus.

Genug gejammert. Ist ja albern, wenn dich "Granny" so gehen lässt.
LG Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 09 November 2016, 17:53:01
Guten Abend...

Diese zeitige Dunkelheit draußen macht einen auch noch mehr depressiv als man eh schon ist. Immerhin war ich tagsüber heute etwas draußen, musste ein Geburtstagsgeschenk für meinen Vater kaufen und danach bin ich noch eine Runde spazieren gegangen. Ist zwar sau kalt, aber immer noch besser als den ganzen Tag in der Wohnung zu vergammeln...

@Fool: Genauso ging es mir heute auch, eigentlich hätte ich heute einen Termin in der psychiatrischen Institutsambulanz gehabt, den ich vor ein paar Monaten mal gemacht habe. Natürlich total vergessen, war ja jetzt auch nicht mehr nötig, da ich ja einen Therapeuten habe. Aber wenigstens mal absagen wäre wohl drin gewesen. Naja jetzt ist es zu spät dafür. Bin zur Zeit auch so verpeilt, ich bekomme von meiner Umwelt kaum noch etwas mit und bin so vergesslich geworden...

Klingt ja wirklich nicht gut mit deinen Blutwerten. Und da es dir ja auch körperlich nicht gut geht, wäre es wohl wirklich das beste die Tabletten abzusetzen. Was bringt es, wenn es der Psyche gut geht, aber der Körper dafür immer schwächer wird und man irgendwann am Ende noch richtig krank wird. Medikamente dauerhaft zu nehmen ist eben leider immer ein Risiko. Wie lange nimmst du die denn jetzt eigentlich schon? Vielleicht wäre es ja sowieso mal an der Zeit, sie langsam abzusetzen und zu sehen wie es dir damit geht. Und was die Arbeit angeht: Solange es dir gut tut, dich abzulenken ist es doch besser wenn du arbeiten gehst. Wen du dich aber nur noch erschöpft und kaputt fühlst, solltest du wohl mal eine Auszeit einlegen. Das musst du ganz für dich allein entscheiden.

@Leniluu: Kann ich verstehen. Ich will auch, dass es endlich aufhört. Diese ständige Traurigkeit.. Zur Zeit kommt bei mir auch noch so eine krankhafte Sorge um meine Eltern dazu. Sie sind die einzigen die mich verstehen, die meine Krankheit nachvollziehen können. Ich hab Angst, dass ich sie bald verlieren könnte. Klingt zwar komisch, aber ich kann diese Gedanken nicht abstellen. Es ist so zum verzweifeln...

LG LostSoul

Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 09 November 2016, 18:23:21
Hi Friends,

hoffe, die Stimmungslage hat sich etwas gebessert. Ich könnte ein paar erfreuliche Nachrichten brauchen.

@LostSoul. Das Venlafaxin nehme ich jetzt seit 27.7. Die letzten Blutwerte davor stammten vom 13.7. Da war alles, aber wirklich alles im Normbereich.

Verflixt. Weil du gerade von Terminen sprichst. Wollte heute mal an so einem Workshop Körperarbeit und Bewusstseinslehre teilnehmen. Klang nach einer spannenden Mischung aus östlicher Philosophie und westlicher Medizin. Auch schon wieder vergessen. Mist, Mist, Mist.

Die Dienstleitung habe ich heute auch nicht mehr erwischt - bis ich nachmittags dran gedacht habe, hatten die schon längst Feierabend. Jetzt weiß ich immer noch nicht, ob ich am Montag wieder mit dem Arbeiten anfangen soll oder, wie ich fast befürchte, erst am 19.11.
Sollte ich jedenfalls vor meiner nächsten Therapie morgen herausfinden - sonst wird's schwierig mit Terminen.

LostSoul, das mit der Sorge um die Eltern kenne ich. Irgendwie hatte ich die während meiner gesamten Kindheit. Ohne besonderen Grund. Jetzt sorge ich mich eigentlich nur noch um meinen Vater. Leider nicht mehr ganz grundlos.

Bah, bevor ich euch noch weiter herunterziehe, höre ich hier lieber auf. Irgendwie liegt es mir, mehr andere aufzuheitern. Das mit dem Gejammere geht mir ja schon selber auf die Nerven.

Schönen Abend!
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 09 November 2016, 22:52:29
Hey...

Nicht wirklich, abends wird es eben immer besonders schlimm. Man hat zuviel Zeit zum nachdenken. Erfreuliche Nachrichten kann ich leider nicht überbringen. Morgen erstmal abwarten wie meine Therapiesitzung wird, vielleicht geht es mir ja danach besser. Um 10 ist es soweit, also muss ich es irgendwie schaffen heute mal eher ins Bett zu kommen. Gestern Abend hab ich noch ein bisschen gelesen und es hat tatsächlich geholfen, ich bin danach müde gewesen.

Hmm, dann solltest du sie wirklich absetzen. Solche Medikamente sind ja eh nicht für den Dauergebrauch gedacht, sondern nur um die sehr schlimmen Phasen zu überstehen. Zumindest sehe ich das so, aber naja ich halte eh nicht soviel von der ganzen Chemie.. Muss noch an dem Selbstmordversuch von damals liegen, hab seitdem wohl eine Tablettenphobie haben. Gibts sowas?

Die Vergesslichkeit ist wirklich schlimm. Ob das auch mit der Depression zusammenhängt? Oder es ist doch schon Alzheimer in jungen Jahren bei mir. Aber was will man erwarten wenn der Kopf den ganzen Tag mit irgendwelchem Mist voll ist, da kommen die wichtigen Dinge abhanden...

Hast du denn morgen auch wieder Therapie und wann? Muss ja wissen, wann ich an dich denken muss. Falls ich das nicht auch in meiner Verwirrtheit wieder vergesse.

Ich habe auch keinen Grund, meine Eltern sind kerngesund. Bis auf Rückenschmerzen bei meinem Vater, aber die sind auch schon besser geworden. Keine schlimmen Krankheiten, vor denen ich Angst haben müsste. Und trotzdem mach ich mir immer mehr Sorgen, dass sie irgendwann eine unheilbare Krankheit bekommen, ich sie leiden sehen muss und sie dann eines Tages nicht mehr da sind. Ich hab ja auch selbst immer Angst vor Krankheiten. Glaube ich leide mittlerweile auch noch an Hypochondrie...

Jammern muss auch mal sein. Wenn man immer nur stark ist zerfrisst es einen irgendwann und man bricht zusammen. Das ist denke ich auch nicht das was du willst.

Gute Nacht wünsche ich..
LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 09 November 2016, 23:10:19
Hi LostSoul,

das ist ja prima Timing. Dann denke ich um 10:00 Uhr an dich und um 13:30 kannst du ja mal ein paar gute Gedanken an den alten Narren schicken.

Irgendwie habe ich ein bisschen Bammel davor. Die letzte Sitzung war ja eine einzige Katastrophe und ich bin mir nicht sicher, ob die Idee mit dem Brief so gut war. Andererseits ist es auch nicht so toll, wenn man das Gefühl hat, dass die Therapeutin die Therapie am liebsten abbrechen würde. "Ansprechen" hätte ich das sicherlich nicht können.
Jetzt gibt es mehrere Möglichkeiten. Ich werde den Brief jedenfalls nicht noch einmal erwähnen und wie sie reagiert hängt wahrscheinlich stark davon ab, ob ich mit meinem Eindruck Recht hatte. Ich hoffe, ich konnte ihr verklickern, dass ich mit der Therapie absolut zufrieden bin.
Hey, die Liste der "Erfolge seit Beginn der Therapie" umfasst mittlerweile 50 Punkte! Ist das nicht Wahnsinn!

Ich bin mir übrigens ziemlich sicher, dass die Depression bei der Vergesslichkeit eine große Rolle spielt. und / oder der Schlafmangel, bei mir wahrscheinlich auch noch das Alter (Bitte um energischen Widerspruch) und die Tatsache, dass mein Blut kaum mehr Sauerstoff transportieren kann. Erschwert das Denken.

So, jetzt werde ich es auch noch mal mit Lesen probieren. Ich bin zwar eigentlich hundemüde, aber sobald ich das Licht ausknipse bin ich hellwach.

Schlaf gut und träum was Schönes!
LG Fool.
PS: Ich fand übrigens sehr schön, was du an Bibi geschrieben hast. :-D
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 09 November 2016, 23:25:33
Gut, dann bin ich 13:30 gedanklich bei dir, vielleicht hilft es dir ja ein bisschen. Drück dir die Daumen für die Sitzung. Denk immer dran, dass du das alles tust, damit es dir besser geht. Du hast ihr also einen Brief mit deinen Gedanken geschrieben? Weiß nicht ob du das schon mal erwähnt hattest, ich hab es sicher schon wieder vergessen.. Da wären wir wieder bei der Vergesslichkeit... Aber ich denke, wenn man es nicht schafft persönlich etwas anzusprechen ist so ein Brief eine gute Möglichkeit sich mitzuteilen. Mir fällt das schreiben zum Beispiel auch besser als mit jemanden über meine Probleme zu reden, da fehlen mir dann oft die Worte, gerade wenn es um sehr persönliche Themen geht.

50 Punkte sind doch super! Da fällt mir ein, dass ich mir mal eine Liste machen wollte, mit Dingen die mich glücklich machen. Hab ich mal irgendwo gelesen, dass das helfen soll. Und die Liste mit Dingen, die an mir gut sind muss ich auch noch schreiben so wie Bibi. Damit dieses schlechte Gerede über mich selbst endlich mal aufhört. Schon traurig, dass andere Menschen einen soweit gebracht haben, dass man einen Hass gegen sich selbst entwickelt hat...

Ach komm, dein Alter spielt dabei nun wirklich keine Rolle. ;) Schließlich sitzen wir alle im selben Boot und müssen die selbe Scheiße durchmachen. Und wenn ich in meine Berufsschulklasse schaue, da sind manche gerade mal 18 geworden und die können sich nach einem halben Jahr noch nicht mal merken, wann die erste Stunde in der Schule anfängt. Also nicht unbedingt alters abhängig die Vergesslichkeit.
Ich fühle mich zur Zeit aber körperlich auch ziemlich schlecht, alles tut weh, Kreislauf spielt verrückt. Immer wenn ich aufstehe wird mir schwarz vor Augen, das kenn ich eigentlich immer nur vom Sommer wenn es so heiß ist. Mittlerweile gehts mir jeden Tag so...

Ich werd auch noch etwas lesen.. Fernsehen kann man ja heute auch nicht schauen, kommt den ganzen Tag nur der selbe Mist, egal wo man hin schaltet...

Schlaf du auch gut und schöne Träume!
LG LostSoul
PS: Danke, musste eben mal gesagt werden. ;) Ich mag es nicht, wenn Menschen sich zu unrecht schlecht machen.
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 10 November 2016, 02:07:35
Guten Morgen LostSoul,

brav! Das hast du schön gesagt mit dem Alter. Und so völlig unvermittelt ohne besonderen Anlass. ;-) Danke.

Ich wünsche dir eine richtig gute Therapiesitzung heute und einen tollen Tag.
Fool
PS: Kennst du diese Türgriffmomente - wenn bei der Verabschiedung schon zwischen Tür und Angel noch ein ganz entscheidender Satz fällt? Mir ist nämlich auch gerade noch etwas ganz Wichtiges eingefallen:
Ich find dich prima!
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 10 November 2016, 07:18:58
Guten Morgen...

Oh man.. Ich hab wirklich keine einzige Stunde geschlafen heute Nacht. Liege bis jetzt hier und hab mich nur rumgewälzt. Immer wenn ich Termine hab kann ich noch schlechter schlafen als eh schon. Wie soll ich den Tag nur überstehen? Ich bin total fertig. :(

Ach glaub mir, jung sein hat wirklich nicht immer Vorteile. Und trotz meines jungen Alters fühle ich mich körperlich wie eine 80jährige. Da ändert die Zahl 21 auch nichts dran.

Danke trotzdem, ich hoffe es wird erträglich. Hab ja schon Angst, dass ich einschlafe so übermüdet wie ich bin. Werde dann danach mal berichten.

Oh danke, das hast du jetzt aber schön gesagt. :) Wenigstens eine kleine Aufmunterung nach dieser beschissenen Nacht. Kann das selbe nur zurück geben, du schaffst es immer aus einer schlechten Situation noch irgendwie etwas Gutes zu machen und andere aufzumuntern, obwohl es dir selbst oft nicht gut geht. Es sollte mehr solche lieben Menschen geben.

Dann wünsche ich dir für später auch viel Erfolg bei deiner Sitzung, bin gedanklich bei dir.

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 10 November 2016, 07:31:56
Guten Morgen, liebe Seele,

tut mir leid, dass du schlecht geschlafen hast. Irgendwie keine guten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Therapie. Kenne das. Bei einem der letzten Male war ich so müde, dass ich es kaum geschafft habe, am gemütlichen Sofa meiner Therapeutin vorbei zu gehen. Ich glaube, wenn ich mich da drauf gesetzt hätte wäre ich innerhalb von Sekunden eingeschlafen. ;-)

Ich wünsche dir einen schönen Tag!

Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Leniluu am 10 November 2016, 08:56:36
Morgen ihr lieben,

Ich wünsche euch für heute auch ganz viel kraft! Ich finde euch Fool und LostSoul wirklich unglaublich wie stark ihr trotz allem seid und was für tolle Persönlichkeiten! Ich mag euch sehr und bin dankbar dass ihr es mit meinem gejammere aushalten (ich finde mich da meist selbst nervig und belastend).

@Lostsoul
Mit den Terminen und der Nervosität kann ich sooo gut nachvollziehen, ich hab schon Tage vor so Terminen ein ganz tiefes Loch zur Zeit und da kann mich kaum etwas aufbauen. Leg dich doch vll danach etwas hin. Ich weiß doofer Ratschlag, aber vll fühlst du dich dann etwas besser und kannst wenigstens ne halbe Stunde schlafen.

@fool
Du und Alt, dass passt nicht, ich hab das Gefühl du bist auch nich älter als ich. Mach dir darüber keine Sorgen und Vergesslich bin ich zur Zeit echt richtig Doll.

Ich bin gedanklich heute bei euch beiden!

Viel Kraft und einen erfolgreichen Tag euch!
LG leniluu
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 10 November 2016, 10:00:48
Guten Morgen Leniluu,

danke für die Blumen. Sooo schwierig ist es gar nicht, dein Gejammer auszuhalten. ;-)
Meins hältst du doch auch aus.

So, jetzt habe ich es tatsächlich geschafft herauszufinden, dass ich am Montag wieder arbeiten muss. Wenn ich allerdings gewusst hätte, dass ich meine absolute "Lieblings"chefin an der Strippe haben würde, hätte ich die Nummer ganz sicher nicht gewählt. Brrr.
Ich kann die Frau einfach nicht ausstehen. Dabei war sie heute sogar einigermaßen nett. Sprich, sie hat mir nicht den Kopf abgebissen weil ich es gewagt habe eine Frage zu stellen. Na ja, wäre durch die Telefonleitung wahrscheinlich auch schwierig gewesen. :-)

Wenigstens habe ich noch ein freies Wochenende vor mir. Da ist bei uns in der Gemeinde großes Fest angesagt zu St. Martin. Werde ich vielleicht sogar mal vorbei schauen.

Ah, das geht mir runter wie Öl. Danke. Tatsächlich fühle ich mich im Augenblick nämlich ziemlich alt und klapprig. Ist halt auch einfach Schrott, wenn man schon nach 3 min Fußweg oder 1 Treppenabsatz schweißgebadet und völlig außer Atem ist.

Heute sollte ich jedenfalls unbedingt daran denken etwas zu essen bevor ich in die Therapie gehe. Letztes Mal brachte ich (wie heute) schon zum Frühstück nichts runter und in der Sitzung knurrte dann die ganze Zeit mein Magen in einer wirklich unglaublichen Lautstärke. War das peinlich! :-O

Schönen Tag!
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Leniluu am 10 November 2016, 14:00:57
Hallöchen,

@LostSoul
Wie gehts dir? Hast du alles gut überstanden? Entschuldige meine Neugierde. Ich hoffe es hat dir gut getan und beschert dir vll. einen etwas entspannteren Nachmittag.

Man wenn ich euch jetzt sage was.ich beschäftigt heute, werdet ihr mich für ne doofe zicke halten. :( Aber ich glaub die Gefühle muss ich Aufarbeiten und vll auch mal zulassen. Wobei es meine Verzweiflung in diesem Thema meines Lebens nur noch steigert. Man ich hab echt unwichtige Probleme. Aber es tut grad einfach nur weh. Weinen wäre jetzt toll.

@Fool
Was denkst du wegen arbeiten? Ich meine ich fühle mich am morgen, bevor ich los muss wie erschlagen und zittere und will garnich dahin, weil ich so fertig bin (doofes Adrenalin). Aber auf Arbeit ist dann alles gut. Ablenkung, teilweise liebe Kollegen, soziale Kontakte usw. ich brauch das. Nur leider bekomme ich dann bevor ich heim gehe, immer so ein gaaanz schlechtes Gefühl, besonders bei dem.gedanken in die leere Wohnung zu kommen und das da doch sowieso niemand auf mich wartet. Das ist seit ich alleine wohne so ein riesen Problem. Vll löse ich diese nächstes Jahr im.sommer mit einem Hund. Das ist so mein Lan, aber bis dahin muss ich erstmal kommen.

Ich hoffe euch gehts soweit gut und ihr habt eure Therapien gut überstanden.

LG leniluu
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 10 November 2016, 17:18:14
Hello again!

@Leniluu, also das musst du schon uns überlassen. Ich persönlich mag es z.B. überhaupt nicht, wenn jemand mir sagt, was ich denken soll. Also warum erzählst du uns nicht einfach, was dich beschäftigt? "Zick" hier nicht so rum, spuck's aus. ;-)

Arbeit? Also ich freue mich schon drauf. Meine Lieblingskollegin ist zwar leider nächste Woche nicht da, aber ihre Vertretung ist auch schwer in Ordnung. Ist irgendwie lustig, die Zweitbesetzung ist viel, viel jünger als ich, auf dem Posten ist sie aber meine Vorgesetzte. Normalerweise geht das nach (Dienst-)alter. Ist aber egal, denn "der junge Hüpfer" hat's echt drauf. Schön, dass ich mal wieder das Empfangskomitee spielen darf. :-)
Und wie un-un-un-un-unendlich schade, dass ich auch in der nächsten Woche nicht auf der "Normal"-Station Arbeiten soll. ;-D (Geht eigentlich ein noch breiteres Grinsen???)

Irgendwie bin ich gerade richtig happy. Ungewohntes Gefühl. Wenn ich jetzt noch etwas zwischen die Beisserchen bekäme - ohne selbst kochen zu müssen.... Leider muss vorher erst einmal die Küche aufgeräumt werden. Mein lieber Herr Sohn hat heute selbst gekocht. Das perfekte Chaos!

Auch eine gute Nachricht, meine Thera meint, dass das Venlafaxin höchstwahrscheinlich nix mit meinen Blutwerten zu tun hat.
Das heißt, eigentlich ist es keine so tolle Nachricht, denn dann stellt sich die Frage woher kommen die miserablen Werte? Die wahrscheinlichsten Ursachen wären Magen- / Darmblutungen, aber daran kann es eigentlich nicht liegen. Mangelernährung? Könnte in so kurzer Zeit niemals so gravierende Folgen haben. Außerdem habe ich daran nichts geändert. Bleibt die Gynäkologie oder eine massive Blutbildungsstörung. Also doch das Medikament?

Ein Hund? Also ich würde mir ja lieber eine Katze zulegen. Mit der muss man bei so einem Schietwetter wie heute wenigstens nicht raus.

Aber wisst ihr, was mich gerade so richtig fertig macht? Heute ist mir im Gespräch mit meiner Thera aufgefallen, dass ich ihren "Zungenschlag" imitiere. Passiert mir manchmal - am schlimmsten ist es merkwürdigerweise, wenn ich mich mit Wienern unterhalte, oder mit Sachsen. Dann kriege ich den Dialekt einfach nicht mehr raus.
Das blöde ist, ich komme nicht drauf, wo ihr "Akzent" herkommt. Norddeutsch im weitesten Sinne ist klar, aber genauer kann ich es einfach nicht lokalisieren. Nicht Niedersachsen, Friesland und auch nicht Berlin. Klasse. Das schränkt es ja schon unglaublich ein. Hamburg? Das könnte sein. Ärgerlich, wenn die Leute so fast perfektes Hochdeutsch sprechen. Fragen möchte ich nicht - aber ich krieg's noch raus!

Einen schönen Abend wünsche ich euch!
LG Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Leniluu am 10 November 2016, 17:38:43
Huhu,

Ach naja, es geht immernoch um meines Liebeskummer Sache. Der Kollege ist halt trotzdem total lieb zu mir und hat mir sogar letztens einen Kakao mitgebracht (is so ein internes Ding für die nicht Kaffee Trinker). Und naja mir schwirrt immer so im Kopf rum, wieso er denn sagt er mag mich und ich bin ihm wichtig und sowas. Dann gestehe ich halt (tu ich nie, hasse es so verletzlich zu sein) dass ich ihn auch sehr mag und blabla...erzähle von meiner Krankheit und er meint, wir schaffen das zusammen und so. Jetzt kommt es aber, er hat eine. Freundin und is mit ihr schon lang zusammen. Hab ihn dann es mutig darauf angesprochen und er meinte nur das war alles ein Fehler und er hat halt Probleme mit ihr, aber jetzt arbeiten die beiden daran. Tja ich dachte echt, jetzt hast du jemanden gefunden, dem du was bedeutest und der lieb und nett ist und dann so ne Ego Show abzieht. Ja bin sauer hab mich mit ihm geredet zwei Tage und ein We. Und naja Montag hab ich dann eben wieder normal mit ihm geredet und wollte keine große Sache daraus machen. Und dann hab ich ihm noch gesagt arbeitstechnisch können wir gern alles bereden, aber so brauch ich erstmal Zeit und Abstand und so. Und heute überkam mich alles. Dieses ewige alleine zuhause und keiner ist da und und und. Wieso sind es immer die falschen oder mache ich was falsch? Ich meine da hab ich den Mut.mich einmal zu öffnen und dann sowieso nur ein arschtritt. Naja jedenfalls glaub ich versteht er saß nich so mit dem Abstand will mir Dienstag wieder was mitbringen (da bin ich zur Exkursion, weiß er noch nicht) und ich weiß nich was ich davon halten soll und ob mir das zu viel ist. Die Gefühle verschwinden ja nich einfach so. Und ich weiß nicht wie ich das ganze verarbeiten soll. Bisher war meine Strategie verdrängen. Aber das geht jetzt nichmehr und da war ich heute eben tot traurig und hoffnungslos. Finde ich je jemanden? Oder wieso hab ich nie Glück? Das sind so die Fragen. Man ich beschäftige mich mal.mit was anderem.als meiner Depression. Auch nich schlecht. Naja ob das besser is.

LG leniluu
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 10 November 2016, 18:37:08
Guten Abend...

So der Tag ist auch geschafft. Die Therapiesitzung lief ziemlich gut. Auch wenn wir gegen Ende hin seltsamerweise über Selbstmord geredet haben. (Hatte nur erwähnt, dass ich ab und zu solche Gedanken habe.) Er meinte nur, dass ich wenn ich merke, dass ich die Gedanken nicht mehr unter Kontrolle habe und schon Pläne schmiede, besser in die Klinik gehen sollte. Aber so schlimm ist es bei mir glücklicherweise nicht. Ansonsten haben wir über Freundschaften geredet, dass ich immer allein gelassen werde und niemanden so wirklich habe. Und wie ich es schaffe, zu unterscheiden wer es ernst mit mir meint und wer nicht. Er hat auch gesagt, ich sei ein sehr netter und hilfsbereiter Mensch, das würden leider viel zu viele Menschen ausnutzen und da muss man lernen, wem man vertrauen kann und wem nicht. Auch über meine Schlafstörungen haben wir geredet, woran es liegen könnte und was ich dagegen selbst tun kann. Also insgesamt eine gute Sitzung, mir ging es danach auch besser.

Zu Hause kam dann gleich wieder ein Tiefschlag. Im Briefkasten war ein Brief von einer der Schulen, bei denen ich mich für die Fachoberschule beworben hatte. Es stand drin, dass erst ab März das Auswahlverfahren beginnt und ich dann Bescheid bekommen. Auswahlverfahren?? Ich dachte, dort kann jeder aufgenommen werden, der einen Realschulabschluss hat. Da weiß ich ja jetzt schon, dass ich eher auf der Abschussliste stehe mit meinem verkorksten Zeugnis und den ganzen abgebrochenen Ausbildungen. Sollte das nächstes Jahr nicht klappen, dass mich irgendeine Schule aufnimmt, dann weiß ich wirklich nicht mehr weiter. Das war meine letzte Hoffnung noch etwas aus meinem Leben zu machen. Bringt mich schon wieder alles zur Verzweiflung. :(

Zu all dem Übel mussten ich und mein Freund uns vorhin auch noch aussperren. Schlüssel zu Hause vergessen und keiner war im Haus bei dem wir hätten klingel können. Also mussten wir mehrere Stunden im Auto sitzen und warten, bis uns jemand rein lässt. Der Tag ist gelaufen und das obwohl er relativ gut begonnen hatte mit der Therapie... Morgen dann auch noch ein Termin bei der AOK, die wollen ein Gespräch mit mir führen. Hab jetzt schon null Bock darauf..

@Leniluu: Wieso sollte uns dein Gejammer nerven? Wir jammern doch hier selbst viel rum und das erträgst du auch. ;) Ich finde das gar nicht schlimm, wir machen schließlich alle genug Mist durch also haben wir auch das Recht mal zu jammern. Zumal es auch verständlich ist. Wir sollten eher stolz auf uns sein (ja ich weiß, Stolz ist ein großes Wort), dass wir es bis hier hin geschafft haben, immer weiter gekämpft und nicht aufgegeben haben.

Bei mir lag die Schlaflosigkeit nicht an der Therapie, dass ich mir darüber Gedanken gemacht hätte. Ich weiß es selbst nicht. Zur Zeit bin ich eh leicht am durchdrehen, weil es mir körperlich nicht gut geht, ich oft Schmerzen habe und immer gleich denke ich hab eine tödliche Krankheit. Denke das wird der Auslöser dafür sein, dass ich nachts nicht schlafen kann. Oft hab ich auch solche sinnlosen Gedanken wie: Was wenn du nun einschläfst und nie wieder aufwachst? Klingt krank, ich weiß.
Hingelegt hab ich mich nicht noch mal, bin auch immer noch hellwach. Hoffe nur ich kann heute Abend endlich mal schlafen, sonst sterbe ich wahrscheinlich wirklich irgendwann bald an Erschöpfung wenn das so weiter geht.
Übrigens brauchst du dich nicht zu entschuldigen, nur weil du nachfragst wie meine Therapie war. ;) Ich denke, du machst dir auch immer viel zu viele Gedanken dass du irgendwas falsch machen könntest. Kenn das ja von mir selber, ich entschuldige mich auch oft für jeden Mist, obwohl es gar nicht nötig wäre.

@Fool: Ich bin erst 21 und sofort aus der Puste. Hab es heute erst wieder gemerkt bei meinem Therapeuten. Die Praxis ist im obersten Stock, es gibt zwar einen Fahrstuhl, aber ich benutze immer die Treppen. Kaum bin ich oben, bin ich total außer Atem, bekomme schlecht Luft und der Puls ist gefühlt auf 180.. Aber ich war noch nie wirklich belastbar, damals im Sport schon der größte Loser gewesen...

Na ich denke doch, es wird dir gut tun wieder arbeiten zu gehen. Dich lenkt die Arbeit wenigstens noch ab, was bei mir ja leider nicht mehr der Fall war. Solange man noch eine gute Ablenkung hat kann man sich glücklich schätzen. Ich bin ja immer noch auf der Suche nach irgendeinem Hobby, bei dem ich endlich mal den Kopf abschalten kann..

Dann müsstest du dich mal mit mir als Sächsin unterhalten. Aber ich bin erst zugezogen, komme ja ursprünglich aus Thüringen, merk aber auch wie ich mir die Sprache hier immer mehr angewöhnt habe. Dafür hab ich bei den Bayern oft ein Problem sie zu verstehen. :D Meine Tante wohnt in Bayern und ich muss ihr jedes Mal auf die Lippen schauen, um ihr folgen zu können. Schon erstaunlich wieviele unterschiedliche Dialekte es gibt. Frag doch deine Therapeutin einfach mal, du kennst sie doch nun schon lange genug oder hast du Angst, sie nimmt es dir übel? ;)
Wie war ansonsten deine Therapie?

Leniluu... Glaub mir, es ist absolut ok wegen Liebeskummer traurig und fertig zu sein. Das ist das normalste auf der Welt und ging wohl jeden von uns schon mal so. Ich kenne das auch, war mehr als oft genug verliebt in Männer, die aber nicht in mich. Sowas tut weh, vorallem wenn man in seinem Leben eh immer nur abgelehnt wurde. Irgendwann glaubt man, gar nicht liebenswert zu sein, was natürlich nicht stimmt. Klar wirst auch du jemanden finden, mir hat es geholfen mein Glück nicht krampfhaft von einem Mann abhängig zu machen.. Dann hab ich irgendwann zufällig meinen jetzigen Freund kennen gelernt. Mach dir nicht allzu viele Gedanken um die Zukunft, damit machst du dich nur selbst fertig. Ich habe auch schon viel zu viele Arschtritte bekommen, aber willst du deswegen jetzt aufgeben? Dass Gefühle nicht einfach verschwinden ist klar, bei mir hat es auch oft sehr lange gedauert bis ich über jemanden hinweg war. Aber es wird besser werden, glaub mir. Kannst du ihm denn nicht irgendwie erstmal aus dem Weg gehen? Denke das würde dir ganz gut tun. Wünsche dir alles Gute!

LG LostSoul

Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 10 November 2016, 18:42:05
Hallo Leniluu,  (LostSoul, dir antworte ich gleich.)

Puh! Schwierige Sache. Also wenn ich dir einen Rat zum Thema Beziehungen geben würde, wäre es so als würde der Blinde den Einäugigen an die Hand nehmen. (Aber ich wäre ja nicht euer Hofnarr, wenn ich dir nicht trotzdem ein paar Takte dazu sagen würde.)

Ich hatte nicht wirklich viele Beziehungen in meinem Leben - dafür dauerten die wenigen dann entschieden zu lange. Mit dabei eine Beziehung die jederzeit als Stoff für eine italienische Oper hätte dienen können, inklusive rasender Eifersucht, heißer Liebesschwüre, brennender Leidenschaft, dem gewalttätigen Liebhaber... Eine wilde Mischung aus Rosamunde Pilcher, Othello, Cosi fan tutti und (beinahe) dem Tatort.
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich seitdem einigermaßen beziehungsunfähig bin. Vielleicht ginge es ja mit Frauen (obwohl ich diesbezüglich so überhaupt keine Ambitionen habe), aber einem Mann wirklich vertrauen? Schwierig.
Einen gab es danach, aber irgendwann war seine Geduld am Ende - ich konnte ihm auch nicht wirklich erklären, warum ich "die verschlossene Auster" spielte. Er hätte es vielleicht sogar verstanden, aber ich wollte weder Mitleid noch das Entsetzen in seinen Augen.

Einen Rat will ich dir aber doch geben. Es bringt nichts, verlorenen Gelegenheiten nachzutrauern. Schlag dir den Gedanken da ganz hinten rechts in deinem Hinterstübchen aus dem Kopf: Das wird nichts. Selbst wenn er sich von seiner Freundin trennen würde - irgendwann würde dann der Vorwurf zwischen euch stehen, dass du Schuld bist. Menschen neigen dazu, das Vergangene zu bagatellisieren und zu idealisieren. Sie würde in der Rückschau immer schöner, verständnisvoller, sexier usw. werden und dagegen könntest du nicht "anstinken." Du könntest nur verlieren.

Tut mir leid, wenn das hart klingt. Ich bin mir sicher, du wirst Mr. Right noch finden, aber dein Kollege ist es garantiert nicht.
Sorry, aber ich möchte dich vor einem großen Fehler bewahren.

LG Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 10 November 2016, 18:48:40
Da kann ich Fool nur Recht geben. Dein Kollege ist ganz sicher nicht der richtige. Und wenn er in einer Beziehung ist und sobald es mal nicht so läuft macht er sich an eine andere ran? Na ich weiß ja nicht, ob du mit so jemanden wirklich glücklich werden würdest. Was wenn es dann bei euch zum Streit kommt und er macht das selbe mit dir, lernt eine andere kennen? Ich könnte so einem Menschen nicht wirklich vertrauen. Würde dir auch raten, ihn dir aus dem Kopf zu schlagen, sonst machst du dich immer mehr fertig. Es ist ok traurig zu sein, aber irgendwann musst du auch wieder nach vorne schauen und solltest einem Menschen, der es meiner Meinung nach eh nicht wert ist, nicht hinterhertrauern. Bis man darüber hinweg ist braucht seine Zeit, das musste ich leider selbst schon erfahren.. Bin jetzt auch nicht der Beziehungsexperte, hatte gerade mal drei Beziehungen, dafür aber immer lange Beziehungen. Ich halte eh nichts von solchen kurzen Geschichten, bin da wohl eher altmodisch.
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 10 November 2016, 19:33:04
Liebe LostSoul,

bitte nicht gleich die Flinte ins Korn werfen. Das mit der Schule wird schon klappen und wenn nicht an der, dann wird sich eine andere Möglichkeit finden.

Das mit der Therapie klingt doch richtig gut. Scheint ein guter Mann zu sein, denn wenn ich dich recht verstanden habe, hat er auf das Thema Selbstmord zwar durchaus gelassen, aber auch richtig reagiert und dir genügend Hinweise für den Ernstfall mitgegeben.

Ich habe es dir ja schon ein paar Mal gesagt, und ich wiederhole mich gerne wieder: Du schreibst manchmal ganz wichtige Dinge so quasi nebenbei und merkst es vielleicht gar nicht, was du da eigentlich Tolles von dir gibst:
"Wir sollten stolz auf uns sein, dass wir es bis hier hin geschafft haben, immer weiter gekämpft und nicht aufgegeben haben." BRAVO!

Ich glaube, du brauchst dir keine Sorgen machen, dass du irgendwann vor Erschöpfung stirbst. Ich weiß aus zuverlässiger Quelle, dass sich der Körper irgendwann holt was er braucht. Ein sehr guter Bekannter von mir war einmal 10 Tage auf hoher See bei Sturm und Wetter allein in einem Segelboot unterwegs. Schlafen war keine Option, da die Gefahr bestanden hätte, dass der Kahn bei einer Bö gekentert wäre. Als er endlich im Hafen ankam, ging er von Bord, setzte sich auf einen alten LKW-Reifen und schlief weit mehr als 24 Stunden. ;-)

Oh, meine Güte. Ich glaube, ich werde wirklich alt. Weißt du, was ich gerade gedacht habe als ich gelesen habe: "Was wenn du nun einschläfst und nie wieder aufwachst?" Ich dachte: Eigentlich ein schöner Tod. Klingt noch viel kränker, ich weiß.

Also das mit dem dauernden gegenseitigen Entschuldigen sollten wir vielleicht wirklich langsam mal lassen. Ist eine ganz schlechte Angewohnheit. Aber ich bin ja genauso. Heute hat mir im Supermarkt so eine alte Schachtel (gebrauchter Karton?) den Einkaufswagen von hinten ins Kreuz gerammt. Natürlich habe ich mich sofort entschuldigt. Wenigstens hat sie meine Bitte um Verzeihung gnädig gewährt.

Hmmm, ich benutze auch immer die Treppe. Ich hasse Aufzüge! Mir reicht's schon, wenn ich wieder Liftgirl spielen muss. Bin demnächst nämlich im Versorgungszentrum eingeteilt. Hat enorme Vorteile, weil ich dann eine Kostprobe der Mittagsverpflegung machen muss, aber den Nachteil, dass ich den Lastenaufzug für die Kostwägen zu bedienen habe. Das ist das Problem, wenn nur wenige Leute am Wochenende die "Schlüsselgewalt" haben. Immerhin hat meine Angst vor Fahrstühlen dadurch schon deutlich nachgelassen.

Sport? Winston Churchill sagte es ganz treffend: "NO Sports." Im Augenblick ist es aber leider so, dass die Zahl meiner roten Blutkörperchen so gering ist, dass sie meinen Körper nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgen können. Ich merke selbst hier am Schreibtisch sitzend, dass ich keine Luft bekomme. Sollte vielleicht langsamer tippen.

Nu, ich weeß ja nich. Du würdest vielleicht denken, ich will mich über dich lustig machen, wenn ich anfange zu sächseln. Aber ich kann wirklich nichts dagegen machen. Kurz nach der Wende kamen zu uns in die Klasse zwei Mädchen von "Drüben" eine aus Zwickau, die andere aus Gera. Es war eine Katastrophe! Auch wenn ich die beiden echt sehr gerne mochte. Aber als wir im gleichen Schuljahr auf Klassenfahrt nach Berlin fuhren, fragten mich alle, wann ich "rübergemacht" hätte.

Also Bayern ist ja nun ziemlich groß. Und ich bin ja auch kein Urbayer, sondern bekennende Fränkin. Niederbayrisch z.B. ist ein Dialekt den ich partout nicht nachmachen kann. Selbst wenn ich es wollte. Aber ich will nicht. Arbeiten tu ich z.Zt. in Schwaben, wieder was anderes. In der Oberpfalz habe ich zwei Jahre unterrichtet - im Klassenzimmer kein Problem, da wurde ja Hochdeutsch verlangt (oder eben Englisch.), aber wenn ich auf den Markt gegangen bin wurde es schon kritisch. In Oberfranken wird wieder anders gesprochen als in Mittelfranken usw. Insgesamt kann man schon sagen, dass die Bajuwaren ihre Sprache so richtig kultivieren. Und wenn sie nicht wollen, dass du sie verstehst, dann wirst du sie auch nicht verstehen. :-) Die Franken sind da viel netter. ;-P
Wo wohnt denn deine Tante? Oder ist die Frage zu indiskret? 

Meine Therapeutin fragen, wo sie herkommt? Was für ein Gedanke. (Hätte ich auch selber drauf kommen können.) Aber nee, ich will es selbst herausfinden und erst dann fragen, ob ich recht habe.

Ansonsten war die Therapie richtig gut. Im Nachhinein war ich jetzt doch heilfroh, dass ich den Brief geschrieben hatte. Manchmal trifft man halt auch mitten in der Nacht dir richtigen Entscheidungen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass wir heute viel enger zusammen arbeiten konnten als vorher. Das Thema Vertrauen wird zwar sicherlich auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen, aber wenigstens nicht mehr das Vertrauen zwischen Arzt und Patient.

Ach, bevor ich es vergesse. Ich glaube nicht, dass du so schnell wieder allein gelassen wirst, und dass du niemanden hast stimmt so auch nicht. ;-)

Alles Liebe
Fool

Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Leniluu am 10 November 2016, 20:26:06
Hallo ihr zwei,

Ihr habt ja recht. Und aus dem Weg gehen geht leider nicht. Aber irgendwie is es garnicht so schkimm ihn zu sehen. Nur das mit dem Abstand hat er nich so geschnallt hab ich das Gefühl. Und mit dem was du gesagt hast LostSoul, dass man ihm dann nicht Vertrauen könnte, leuchtet mir ein und diesen Gedanken hatte ich auch schon ab und an.
Ich würde halt gern die Freundschaft aufrecht Erhalten oder so. Ach meine Gedanken schwirren grad wirr in meinem Kopf herum.

Achja und säsisch kann ich sehr gern einbauen. Nu sicher.
Ich freu mich das eure Therapien so gut liefen heute.

LG leniluu
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 10 November 2016, 21:18:58
Hey ihr beiden.

Weiß eigentlich jemand, was mit Junehoney ist? Hab lange nichts von ihr gehört, macht man sich ja auch langsam Sorgen...

@Fool: Ja das ist so leicht gesagt.. Nur leider bin ich es gewohnt, immer nur Absagen zu bekommen. Egal wo ich mich beworben hatte. In allen Berufen, in denen ich mir vorstellen konnte mich zu bewerben wurde ich aufgrund meiner Noten abgelehnt. So dass nur noch das übrig blieb, was ich eigentlich nie machen wollte, da kann die Bezahlung noch so gut sein, wenn man unglücklich ist bringt einem das gar nichts. Und mit dem Abitur nachholen hätte ich endlich wieder Hoffnung, hätte ein besseres Zeugnis mit dem ich mich bewerben kann und die Firmen würden mir eine Chance geben. Oder ich könnte danach studieren. Mir stehen dann alle Türen offen. Was wenn es nicht klappt? Ich weiß wirklich nicht weiter, ich will nicht mein ganzes Leben lang einen Beruf machen, bei dem ich jeden Tag schlechte Laune habe wenn ich auf Arbeit muss, der mir kein bisschen Freude bereitet und dann auch noch mit Schichtarbeit... Ich war so zuversichtlich, dass das mit der Schule kein Problem werden wird, aber wenn ich schon Auswahlverfahren höre.. Bei sowas hab ich immer versagt, egal wo, andere waren immer besser als ich und ich war die erste die aussortiert wurde....

Ja der Therapeut ist wirklich richtig gut. Ist freundlich, hat eine ruhige Art, erklärt mir alles verständlich. Hätte ich nicht gedacht, dass ich gleich beim ersten Therapeuten einen Glücksgriff mache. Ja da hat er relativ gelassen drauf reagiert, er hat mir sogar gesagt, wie es wäre wenn sie mich zwingen würden dort zu bleiben, dass man dann die Möglichkeit hätte einen Richter in die Klinik zu bestellen und der entscheidet dann, ob man zurechnungsfähig und eine Gefährdung für sich selbst oder nicht ist. Mir gings heute auch viel besser nach der Therapie.

Nee ich glaube ich merk wirklich nicht mehr was ich so schreibe, bei meiner Verwirrtheit. ;) Aber schön, wenn dir meine Sätze gefallen, im Nachhinein bin ich auch erstaunt, was da für geistige Ergüsse aus meinem Hirn kommen. :D Sollte vielleicht doch drüber nachdenken Psychologin zu werden, vielleicht bin ich genau für so etwas gemacht.

10 Tage auf hoher See, ganz alleine? Da wird mir ja schon bei dem Gedanke daran ganz komisch.. Aber ja ich weiß was du meinst. Habe ja auch schon manchmal absichtlich Nächte durchgemacht, der Schlaf danach war richtig erholsam. Sollte also heute Nacht keine Probleme mit einschlafen geben...

Ja an sich wäre das vielleicht ein schöner Tod, wenn man schon 80 Jahre alt ist und sein Leben gelebt hat. Aber doch nicht mit 21... Leider kenne ich auch noch eine Frau, die ist mit 30 gestorben. Hatte irgendwie ein Aneurysma im Kopf, was geplatzt ist. Abends eingeschlafen, am nächsten Tag nicht wieder aufgewacht. Man sollte sich nicht ständig Gedanken über sowas machen, weiß ich ja selbst, aber irgendwie ist die Angst trotzdem jeden Tag da. Aber was gutes hat es ja, wenn man Angst vorm Sterben hat: Man wird auf jeden Fall keinen Selbstmord begehen.

"Heute hat mir im Supermarkt so eine alte Schachtel (gebrauchter Karton?) den Einkaufswagen von hinten ins Kreuz gerammt." Musste grad lachen über deine Wortwahl. :D Bin immer wieder begeistert von deinem Humor. ;) Ich hätte die alte Schachtel eher gefragt, was das soll, dass sie mich rammt. Also wenn ich ganz sicher weiß, dass ich an nichts Schuld habe, dann seh ich auch gar nicht ein mich zu entschuldigen. Was das angeht bin ich ziemlich stur.

Angst vor Fahrstühlen hatte ich auch mal, zumindest wenn ich alleine fahren musste. Ist aber besser geworden. Trotzdem benutz ich lieber die Treppe, man will ja auch etwas fit bleiben. ;) Ich sag ja auch immer "Sport ist Mord". Ist wirklich so, wenn man manchmal sieht, was sich Sportler für schmerzhafte Verletzungen zuziehen. Wieso tut man sich sowas freiwillig an? Mein Therapeut fragte mich heute, ob ich irgendeinen Sport mache. Meinte nur, ich gehe spazieren. Fand er auch gut, Hauptsache man kommt wenigstens einmal am Tag raus, das wäre wichtig hat er gesagt. Und ich soll versuchen jeden Tag bisschen länger spazieren zu gehen.

Ach ich mach mich oft selbst über die verschiedensten Dialekte lustig. Auch über meinen eigenen, manchmal muss man eben auch mal über sich selbst lachen können. Manche ältere Sachsen verstehe ich bis heute nicht wirklich, da gibts Wörter, die hat man vorher noch nie gehört. Oder weißt du, was Marienkäfer auf sächsisch heißt? Oh aus Zwickau auch noch, na da sind die Leute am schlimmsten. :D Ok dann würde ich dich sicher verstehen, wenn du nicht so urbayrisch redest. Die Franken wollen ja auch immer für sich sein hab ich mal so gehört, wollen sich irgendwie immer von Bayern abgrenzen. Keine Ahnung ob es stimmt. Schwäbisch versteh ich auch sehr schlecht.. Dafür mag ich den Berlinischen Dialekt, ist auch gut zu verstehen. Meine Tante wohnt zwischen Regensburg und Ingolstadt. Müsste sie mal wieder besuchen, mit meiner Tante hab ich mich (bis auf die Dialektprobleme :D) immer gut verstanden.

Das freut mich, dass deine Therapie dieses mal gut gelaufen ist. Siehst du, doch nicht alles so schlimm, wie du es dir immer ausmalst. ;) Da kanns ja jetzt endlich mal bergauf gehen. Das ist ja eh das wichtigstes, dass man seinem Therapeuten vertrauen kann, sonst hat das alles keinen Sinn.

Woher willst du das wissen, dass ich so schnell nicht allein gelassen werde? Hattest du da auch so eine Vision, wie dass es mir in einem Jahr wieder gut gehen wird?

LG LostSoul



Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 10 November 2016, 21:23:55
Leniluu.. Naja dann würde ich dir raten, dass du es auch erstmal beim "nur sehen" belässt und keinen engeren Kontakt mehr zulässt. Ob ihm das passt oder nicht ist ja dann nicht dein Problem. Hauptsache du kannst wenigstens etwas Abstand gewinnen und darüber hinweg kommen, auch wenns schwer ist. Irgendwann kommt auch für dich ein Mann, der es ernst meint mit dir, glaub mir. :) Jemand der dir aber nur Hoffnungen macht und dich dann fallen lässt ist aber definitiv nicht der richtige für dich.
Wünsch dir alles Gute, das wird schon wieder.

Stimmt, du kamst ja auch aus Sachsen, oder? Langsam mach ich mir wirklich sorgen um mein vergessliches Gehirn.

Schönen Abend euch allen noch.
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 10 November 2016, 22:54:42
Ei verbibschd! (Nee also schreiben kann ich des nicht.)
Stimmt ja, ich bin von lauter Sachsen (und Ex-Thüringern) umzingelt. Hilfe! ;-)

@LostSOul: "Woher willst du das wissen, dass ich so schnell nicht allein gelassen werde? Hattest du da auch so eine Vision, wie dass es mir in einem Jahr wieder gut gehen wird?" Nee, sorry, ich dachte eigentlich nur an mich und die anderen aus dem Forum. Und ätsch, der faule Esel nannte sich als erstes und hat gar kein Problem damit. Meine Therapeutin wäre sehr stolz auf mich. ;-P

Marienkäfer auf Sächsisch? Also nee, weißt du wie oft ich schon in den "neuen Bundesländern" war? Ich bin ja gut in Fremdsprachen, aber so gut dann auch nicht. Ist auch nicht wirklich ein Thema über das ich täglich diskutiere - Insekten. Also nee. Macht euch nur lustig über die arme alte Närrin.

Also kurz zum Verständnis. Das Frankenreich war ja mal ein richtiges Großreich - hat aber leider mit dem heutigen Franken nicht viel zu tun, eher noch mit Frankreich. :-( Was uns Franken natürlich nicht daran hindert uns sehnsüchtig an die Zeit Karls des Großen zu erinnern.
Franken war vor Napoleon ein ziemlicher Fleckerlteppich aus weltlichen und geistlichen Gebieten, und einigen freien Reichsstädten. Allen voran die freie Reichsstadt Nürnberg in der jeder Kaiser des Heiligen römischen Reiches deutscher Nation seinen ersten Reichstag abhalten musste und in der die Insignien der kaiserlichen Macht, die Reichkleinodien (Krone, Schwert, Zepter, Reichsapfel...) für alle Zeiten aufbewahrt werden sollten. Das Gesetz von 1356 (Goldene Bulle) gilt rein rechtlich bis heute.  Die verflixten Wiener geben die kostbaren Stücke aber nicht wieder her.
Leider sind die meisten freien, fränkischen Reichsstädte heutzutage zwar immer noch sehr schön, aber völlig unbedeutend, z.B. Dinkelsbühl (habt ihr sicher noch nie gehört.)
In der napoleonischen Flurbereinigung wurden die alten fränkischen Gebiete aufgelöst und wir wurden per Dekret zu Bayern. Das haben viele hier immer noch nicht überwunden. Gibt sogar Leute, die ernsthaft ein Bundesland Franken fordern.

Hey, könnte mich mal bitte jemand in den Hintern treten, wenn ich anfange den Geschichtslehrer raushängen zu lassen? Ich will euch schließlich nicht langweilen und es ist ja auch schon relativ spät.

Schöne Grüße
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 12 November 2016, 11:17:29
Guten Morgen..

Total vergessen, dass ja hier auch noch eine Antwort kam. Ich glaub ich sollte mir langsam schon mal einen Platz im Altersheim sichern lassen bei dieser Vergesslichkeit. Ist ja nicht mehr normal.

Nee sächsisch schreiben kann ich auch nicht, nur reden.. Ja furchtbar, so viele böse Sachsen auf einem Haufen. ;) Wir haben ja hier eh unseren Ruf weg.

Ach so war das gemeint, na da hätte ich auch von selbst drauf kommen können. Ja damit hast du wohl Recht, aber das liegt auch daran, dass ihr hier im Forum wenigstens nachvollziehen könnt, wieso es einem so schlecht geht. Menschen, die das nicht verstehen, suchen irgendwann das Weite, weil sie nicht mehr wissen damit umzugehen...

Motschekiebschn = Marienkäfer auf sächsisch. Wer sich das ausgedacht hat, würde ich auch gern mal wissen. :D Find es immer schlimm, wenn ich mal mit bei den Großeltern meines Freundes bin, ich kann denen nicht zuhören, verstehe kaum ein Wort. Ich rede da noch relativ "normal". Ich mache mich nicht über dich lustig, eher über die seltsamen Wörter in den verschiedenen Dialekten, kannte das ja vorher selbst nicht. ;)

Ja das habe ich auch schon gehört, dass die Franken gern ihr eigenes Bundesland hätten. Hier in Sachsen gibts auch welche, die gerne wollen, dass das Bundesland nicht mehr zu Deutschland gehört. Muss man nicht verstehen. Könnte ich es mir aussuchen, würde ich aber auch eher in einem der alten Bundesländer wohnen wollen, allein schon wegen der besseren Bezahlung. Ach du langweilst nicht, du könntest mir eher, sollte das mit dem Abi klappen und ich dort Geschichte haben, Nachhilfe geben. ;) In Geschichte war ich eine Niete, immer wenn es drum ging, Fakten auswendig zu lernen, aus einer Zeit die längst vergangen ist, hab ich versagt, ging einfach nicht in meinen Kopf rein...

Wünsche einen schönen Samstag. :) Was ist nun eigentlich mit Junehoney, hast du noch was von ihr gehört?

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 12 November 2016, 12:43:10
Soul!

Ich möchte entschieden betonen, dass ich nie von "bösen" Sachsen geschrieben habe. Außerdem gibt es ja noch die Niedersachsen, die Angelsachsen...

Hey, Motschekiebschn kommt mir sogar bekannt vor. Hat mir, glaube ich, mal meine Freundin erzählt.

Leider. Das ist das Problem an Geschichte. Da werden die Kinder mit Fakten vollgestopft, aber die Zusammenhänge? Fehlanzeige. Wie der Schüler, der mir mal erzählt hat, dass Julius Caesar ein Schüler Adolf H.s war. Autsch - das tut immer noch weh.

Also wenn ich ehrlich bin, das wäre ja das Schlimmste, was passieren könnte! Ein eigenes Bundesland Franken?! Auf wenn sollten wir Franggn denn dann noch schimpfen, wenn nicht auf die Bayern???

Ähem? Darfst dich ruhig über mich lustig machen! Ich lache gern.
Let's face it. Ich komme aus einer Gegend wo : "Die Hasen Hosen, und die Hosen Husen hasen." (Keine Gewähr für die richtige Schreibweise.)

Zeit für's Mittagessen. Und nee, ich habe keine Ahnung was mit Junehoney ist.

Schöne Grüße
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Junehoney am 16 November 2016, 13:30:26
Hallo liebe Mitstreiter!

Ich bin wieder da!! :-)

Man hatte mich aus dem Forum verbannt :-O :-(
Aber das war ein Versehen. Nur hat es länger gedauert herauszufinden wie ich wieder reinkomme. Die Admins haben mir per Email geholfen.
Ich musste alle meine Cookies und. Ä. löschen und dann ging es wieder. Puh....Ich dachte schon ich darf hier nie wieder rein.

Letzte Woche hatte ich allerdings eh keine Zeit....War verreist. Mit meiner Mutter bei meiner Tante in München. Ich bin allerdings froh es überstanden zu haben. Es war zwar schön meine Tante mal wieder zu sehen. Aber meine Mutter ist doch sehr anstrengend, hat nonstop geredet und sich auch ein paar Mal mit meiner Tante gezofft. Da war ich ganz schön genervt.
Zumal ich echt krasse Übelkeit habe und das den ganzen Tag!! :-( Und damit dann eine Städtereise und Verwandtenbesuche....Was eine Tortour!
Habe auch noch nichts von meiner Schwangerschaft verraten....Wir wollen bis zur 12. Woche warten. Und die ist erst an Weihnachten. Aber das ist ja wenigstens ein guter Anlass, wo man mal alle auf einmal sieht.
Frage mich aber schon, was sie dazu sagen werden. Ich vermute Manche werden nicht so begeistert sein. Aber mir solls egal sein....Die wohnen eh alle weiter weg.

Ich habe mal versucht ein bisschen zu lesen, was bei euch gerade los ist.
Schön, dass es mit den Therapien gut läuft!

Fool: Da hat sich ja der Brief gelohnt ;-) Und danke für die PNs! Ich vermute du konntest meine Antworten nicht bekommen, weil ich ja verbannt war!?

So. Nun muss mal Wäsche gemacht werden.
Und lernen....dringend muss ich lernen.

Bis bald!
LG
Junehoney
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 16 November 2016, 15:17:34
Hey Junehoney. :)

Schön von dir zu hören, dachte schon es wäre etwas schlimmes passiert, weil du nicht mehr geschrieben hattest.. Seltsam mit der Verbannung. Aber umso schöner, dass du nun wieder in unserer Runde bist.

Ich hoffe du konntest dich in der Woche bei deiner Tante trotzdem etwas ablenken. Mir tut so ein Umgebungswechsel immer sehr gut, da komm ich besser auf andere Gedanken als im Alltagstrott daheim. Naja wenn sich Verwandte streiten das würde mich auch nerven, meine Verwandtschaft hat sich da zum Glück immer im Griff. Jetzt hast du es ja überstanden. Finde es auch gut, dass du bis zur 12. Woche warten willst bis du die Schwangerschaft mitteilst. Ich war letztens auch der festen Überzeugung ich sei schwanger, aber meine Depression spielt mir scheinbar gern einen Streich, mein Zyklus wird von Monat zu Monat unregelmäßiger, wird wohl am Stress liegen. Wünsche dir auf jeden Fall trotz der Übelkeit weiterhin alles Gute für die Schwangerschaft. Und sollten die anderen blöde Bemerkungen machen würde ich nix darauf geben, ist schließlich dein Leben.

Ja die Therapie läuft recht gut, jetzt wo die Krankenkasse alles genehmigt hat kanns auch endlich mal richtig losgehen. Hab jetzt bis Februar meine Termine bekommen, immer Montags um 11 jede Woche. Habe mir auch mal den Depression Ratgeber von Hautzinger zugelegt und gelesen, da ist wenigstens gut erklärt, was eine Depression ist, was man selbst tun kann und auch wie sich Angehörige verhalten sollten. Werde ich meinem Freund mal in die Hand drücken. Bei uns ist zur Zeit auch wieder nur ein auf und ab... Mal läuft alles super, aber dann gibt's wieder Streit weil ich schlecht drauf bin. Freundschaften hab ich mittlerweile auch abgehakt nachdem ich vor ein paar Tagen mal wieder extrem enttäuscht wurde und in ein Trauerloch gefallen bin. Lieber bleib ich ohne Freunde als mich verarschen und benutzen zu lassen und wegen Leuten zu heulen die es nich wert sind...

Viel Erfolg dir beim lernen, ich werd auch mal meine Wäsche machen, die hat sich schon wieder getürmt.

LG LostSoul

Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Leniluu am 16 November 2016, 15:57:13
Hallo Ihr Lieben,

Junehoney schön dich wieder da zu haben. Und gut dass das mit der unrechtmäßigen Verbannung geklärt wurde.

Ich gebe LostSoul recht, ist doch egal was die anderen von deiner Schwangerschaft denken oder halten. Man merkt du freust dich sehr darüber und das ist das wichtigste und wertvollste. Genieße es jetzt einfach wann immer es möglich ist (trotz Übelkeit, ich bin zwar nich schwanger aber kann es gut nachempfinden).
Das mit dem Streit kenne ich auch zu gut, bei mir is es dann eher mein Vater mit einem seiner Brüder. Das nervt schon ziemlich, vorallem ist es bei mir dann immer so, dass sich bei mir dann immer über den anderen Aufgeregt wird. Aber das werde ich zukünftig abschmettern, bin doch kein Mülleimer.

@LostSoul
Schön, dass es bei der Therapie so gut läuft. Meine Sitzung gestern war ein einziges Desaster :(
Das Vertrauen zu ihr ist erstmal weg, ich warte nächste Woche noch ab und schau dann, ob ich bei Ihr weiter mache.

Mir ging es die letzte Tage total bescheuert**** deswegen war ich gestern nah der Therapie auch noch beim Hausarzt und hab mir Venlafaxin verschreiben lassen und ne Überweisung zum Psychiater mit Dringlichkeitsbuchstaben. Da muss ich innerhalb von 4 Wochen einen Termin bekommen. Naja das laif 900 scheint nicht gewirkt zu haben, deswegen ab heute Chemie...zum Glück hab ich das studiert. Und wenns hilft solls mir recht sein, so wie die letzten Tage war der Horror. Außerdem bin jetzt bis zum 30.11 krankgeschrieben, wovon ich nicht begeistert bin. Aber zum einschleichen vll nicht so dumm.

Ich lieg schon seit heute morgen auf dem Sofa, jetzt werde ich mal ne Runde rausgehen und noch bisschen Obst kaufen. Das ist das einzige essen was ich zur Zeit runter bekomme.

Achja LostSout, du solltest nicht aufgeben. Ich hab auch ganz lang gedacht keine Freude zu haben und jetzt bekomme ich von meinen drei lieben Arbeitskollegen so viel Mut gemacht und das sie hinter mir stehen und ich nur Bescheid sagen soll wenn was ist oder ich was brauche.
Eigentlich bin ich einmal in der Woche beim Bogenschießen, ist so eine offene Gruppe. Wäre das nicht was für dich, vll nicht Bogenschießen, einfach Leute kennenlernen und mal schauen. Ja entschuldige, das hast du bestimmt schon 100mal gehört die ganzen Ratschläge. (Meine Therapeutin meinte doch nich wirklich ich würde ja keine Ratschläge annehmen=()). Naja anderes Thema. Ich will einfach nur nicht, dass du aufgibst! Willst du vll von deiner Enttäuschung erzählen? Hilft ja manchmal.

LG leniluu

P.s.: das mit dem Buch ist ne tolle Idee...hab ich bei meinen Eltern auch gemacht. Sie verstehen das jetzt besser und wissen, dass man dafür nix kann und es eine Krankheit ist.
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 17 November 2016, 12:23:07
Danke für deine lieben Worte Leniluu...

Ja, hab schon gelesen, dass deine Sitzung nicht gerade toll war.. Ich würde es mir noch einmal ansehen, sie darauf ansprechen und wenn du dich immer noch unwohl fühlst solltest du dir einen neuen Therapeuten suchen. Vertrauen ist das wichtigste bei einer Therapie, sonst hat das ganze keinen Sinn. Und man sagt ja auch immer: Der erste Eindruck zählt. Das Problem ist eben leider, dass es schwer ist an einen Therapieplatz zu kommen. Hättest du denn noch Alternativen?

Venlafaxin hatte ich auch mal. Hab es leider nicht vertragen, nach der ersten Tablette schon eine extreme Unruhe gehabt mit Zittern und Angstzuständen. Aber das muss ja bei dir nicht auftreten, vielleicht verträgst du sie gut. Hab auch schon von vielen Leuten gelesen, denen Venlafaxin gut hilft. Ich hab auch noch Laif 900 da, hatte ich vor einigen Jahren mal verschrieben bekommen. Keine Ahnung ob die noch haltbar sind, aber ich hatte mir überlegt ob ich es nochmal damit versuche.

Ich weiß auch nicht so recht was ich mit mir anfangen soll. Das Wetter ist mies, dadurch hab ich kaum Lust rauszugehen... Auch wenn ich mich gestern dazu gezwungen habe, aber heute hab ich absolut keine Motivation. Werde mir wohl paar Filme ansehen oder ein Buch lesen, mal schauen.

Hmm, ich hab aber leider wirklich keine Freunde, nur die Leute hier im Forum die mich verstehen. Aber in meiner näheren Umgebung hab ich keinen einzigen mit dem ich mich treffen könnte. Meine Arbeitskollegen fragen noch nicht mal nach mir obwohl sie meine Telefonnummer haben... Ich habe das Gefühl ich bin allen egal und wenn ich morgen nicht mehr da wäre würde es nicht mal jemand merken und auch niemanden interessieren. Mich macht das so traurig, jeder hat irgendwie wenigstens einen guten Freund und ich verbring jeden Tag alleine und könnte nur heulen. Mein Partner ist auf Arbeit oder er hat anderweitig zutun und somit auch kaum Zeit für mich.. Ich weiß langsam auch nicht mehr weiter. :(
Ja daran hab ich auch schon gedacht, ich muss ja irgendwie mal unter Leute kommen und neue Leute kennen lernen. Aber ich hab so ein massives Vertrauensproblem, dass es mir schwer fällt Leute überhaupt anzusprechen aus Angst vor Ablehnung... Hmm meine Enttäuschung, es ist eben immer das selbe.. Treffen werden kurz vorher abgesagt und falls es doch mal zum Treffen kommt kann ich mir anhören, dass wir uns nicht mehr so oft sehen können, weil die neue Freundin ja wichtiger ist und dass ich doch mal mit mir selber klar kommen soll...

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 08 Dezember 2016, 18:47:00
Nun ist bei mir auch mal wieder der Punkt, an dem ich einfach nicht mehr weiter weiß, ich mit meinen Nerven am Ende bin. Seit Oktober bin ich jetzt schon in der Therapie, soll lernen wieder einen normalen Tagesablauf zu bekommen und jeden Tag Aktivitäten machen, an denen ich Spaß habe. Aber irgendwie hab ich das Gefühl, ich drehe mich nur im Kreis. Ich bin seit Tagen wieder nur am heulen, frage mich was das alles noch für einen Sinn macht. Wozu quäle ich mich jeden Tag rum, wenn doch eh nichts besser wird? Ich könnte es, wenn ich wöllte, auch ganz einfach und schnell beenden und hätte nie wieder Probleme. Warum eigentlich nicht? Wer würde mich schon vermissen? Wahrscheinlich niemand...

Zu Hause darf ich mir seit Wochen von meinem Freund wieder anhören, wie faul ich doch bin, dass ich nicht arbeiten gehe und mir daheim ein schönes Leben mach und er schuften gehen muss. Dass ich nie etwas in meinem Leben auf die Reihe bekomme und ein Versager bin, weil ich immernoch keine Ausbildung zu Ende gebracht habe. Dass ich ihm sein Leben versaue und er es sich so nie vorgestellt hat. Dass ich ein Leben wie ein Assi führen würde, weil ich den ganzan Tag nur zu Hause bin. Jeden Tag werd ich aufs neue nieder gemacht, ich komme mir mittlerweile selbst vor wie der größte Versager und kann langsam nicht mehr. Wenn ich so eine Last bin, wozu soll ich mir das alles noch antun? Seine Eltern setzen mich zusätzlich unter Druck, sagen ich soll endlich wieder arbeiten gehen und Geld nach Hause bringen. Ich ertrag diesen Druck nicht mehr, hab schon wieder extreme Selbstmordgedanken, weil ich langsam keinen Sinn mehr in allem sehe...

Ich will die ganze scheiße nicht mehr ertragen müssen.....
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 08 Dezember 2016, 19:13:36
Hallo LostSoul!

Gerade heute hatte ich mir wieder überlegt, dass ich schon lange nichts mehr von dir gehört habe. Ich hatte allerdings gehofft, dass das ein gutes Zeichen sei, dass du vielleicht vor lauter wiedergewonnener Energie nur so sprühst und deswegen ständig unterwegs seist.
Da habe ich mich wohl leider einer schönen Illusion hingegeben. Schade.

Ist etwas konkretes vorgefallen, was dich wieder so heruntergezogen hat? Dass du von deinem Freund und seiner Familie so niedergemacht wirst, ist natürlich gemein und alles andere als hilfreich. Meine Familie ignoriert wenigstens nur, dass ich eine Depression habe. Aber dir die Depression zum Vorwurf zu machen, das ist echt hinterfotzig. 

Darf ich fragen, wie oft du in die Therapie gehst? Vielleicht bräuchtest du häufigere Sitzungen? Ich verstehe gut, dass du ungeduldig bist, aber Oktober ist jetzt noch nicht so lange her. Psychotherapie kann keine Wunder vollbringen, sie braucht vor allem Zeit.

Am liebsten würde ich dich jetzt ganz fest in den Arm nehmen und ganz doll drücken. Du bist kein Versager! Ich hab's schon öfter gesagt und ich wiederhole mich gerne: Diese schlauen Leute, die depressiven Menschen nichts als Vorwürfe machen, sind dumme kleine Arschlöcher (sorry), die keine Ahnung haben wovon sie reden. Wer von denen würde auch nur 2 Wochen einer ausgeprägten Depression überleben? Keiner!
Lass dir also von niemandem erzählen, dass du schwach, faul oder ein Versager bist. Das bist du nicht!
Eines Tages wirst du deine Depression besiegt haben - und dann werden alle staunen was du so alles erreichen kannst!

Nur nicht unterkriegen lassen!
LG Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 08 Dezember 2016, 19:46:28
Hey Fool...

Ich hatte ehrlich gesagt auch gehofft, dass es langsam mal bergauf gehen würde, es mir endlich besser geht. Aber leider ist das Gegenteil der Fall. Eine Zeit lang hatte es ganz gut funktioniert, ich hatte jeden Tag viel unternommen, mir ging es besser. Jetzt bin ich allerdings wieder in einem Loch, aus dem ich alleine irgendwie nicht mehr rauskomme. Ich bin nur am heulen, und selbst wenn ich es noch so sehr versuche kann ich nicht damit aufhören. Alles wirkt so sinnlos, als ob es nie wieder einen Ausweg geben wird...

Naja etwas Konkretes vorgefallen ist nicht, es sind halt die permanenten Kommentare von anderen die mich runterziehen. Es tut weh zu hören, dass man nie etwas auf die Reihe bekommt und ja eigentlich nur ein faules Schwein ist, was keinen Bock zum arbeiten hat. Ich weiß, eigentlich sollte ich es nicht an mich ranlassen, aber das schaff ich nicht. Ich komme mir vor wie ein Nichtsnutz, dessen gesamtes Leben verkorkst ist... Wenn es wenigstens ignoriert werden würde wäre ich ja froh.. Stattdessen kann ich mir jeden Tag nur Vorwürfe anhören. Dass ich mich nicht so haben soll und es ihm auch schon oft schlecht ging. Dass ich sein Leben versaue mit meiner angeblichen Krankheit. Darum denke ich auch, dass alle besser dran wären, wenn ich nicht mehr hier wäre. Ich erreiche ja scheinbar eh nichts.

Ich gehe einmal in der Woche zur Therapie. Öfter Termine sind leider nicht möglich, da er ja auch noch andere Patienten hat.. Keine Ahnung ob es mir besser gehen würde, wenn ich öfter Sitzungen habe. Ich versuche ja auch oft, dass was ich in den Sitzungen lerne bzw. die Ratschläge die ich bekomme auch in die Tat umzusetzen, gelingt mir auch oft. Nur wenn es von außen trotzdem immer alles so niedergemacht wird bringt einem die beste Therapie nichts... Ich nehme mittlerweile auch Tabletten zum schlafen, weil ich sonst einfach nicht mehr zur Ruhe komme, auch wenn ich weiß, dass ich wohl irgendwann abhängig davon werde.. Und leider hat auch mein Alkoholkonsum in den letzten Wochen wieder stark zugenommen. :(

In den Arm nehmen, das ist genau das, was ich manchmal einfach brauche. Solche Kleinigkeiten, einfach zu wissen, dass jemand da ist, dem es wichtig ist, dass es mir gut geht.. Nur leider hab ich hier niemanden.. Ich habe versucht Freundschaften aufzubauen, hatte auch schon paar Mal Besuch von Leuten. Aber meistens läuft es darauf hinaus, dass sie nur von sich erzählen und gar nicht versuchen meine Probleme anzuhören. Dabei möchte ich doch einfach nur mal verstanden werden oder eben mal in den Arm genommen werden. Ich fühl mich so verdammt allein gelassen....

Ja ich denke auch, dass diejenigen es keine lange Zeit überleben würden, wenn sie selbst mal in meiner Situation stecken würden. Nur leider sind sie nicht in meiner Situation und können es somit auch nicht nachvollziehen.

LG LostSoul

Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 08 Dezember 2016, 20:31:29
Liebe LostSoul,

dann lass mich doch mal einen ganz und gar unchristlichen Gedanken hegen und deinen liebreizenden Angehörigen eine richtig schöne depressive Episode von nicht mehr als 2 Wochen Dauer an den Hals wünschen. ^^

Ich dachte es mir, dass es nichts Konkretes gab, aber ich wollte nur sicher gehen. So zum Verständnis. Leider höhlt ja auch steter Tropfen den Stein, da muss man gar nicht mit Hammer und Meisel ansetzen.

Das mit dem Alkohol ist natürlich auch so eine Sache. Ich nehme ja jetzt keine ADs mehr - und da frage ich mich schon warum ich dann eigentlich nichts mehr trinken sollte. Hilfreich ist er sicher nicht, aber manchmal ist es das vielleicht doch wert sich zumindest kurzzeitig besser zu fühlen.

Ach männo. Am liebsten würde ich mich jetzt ins Auto setzen, zu dir fahren und dich einfach mal ganz lange im Arm halten. Dann könntest du mir alles erzählen und ich würde versprechen zuzuhören ohne dich zu unterbrechen oder irgendwelche dummen Kommentare abzugeben. Schade, dass das nicht geht.

Fühl dich ganz feste gedrückt!

LG Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Leniluu am 09 Dezember 2016, 11:02:13
Hallo LostSoul und Fool,

Ich wollte euch beiden nur mal sagen, dass ich euch und eurer Ratschläge und eure Art sehr sehr lieb gewonnen habe und euch beide sehr Mag!

@LostSoul
Ich kann dich sehr sehr gut verstehen, ich kann mich auch schlecht zu etwas aufraffen. Daher bin ich jetzt seit einer Woche bei meinen Eltern untergekommen, auch weil das alleine wohnen im Moment echt doof ist. Weißt du was vll eine ganze gute Idee wäre, hast du mal an ein Ehrenamt gedacht. Du würdest unter Menschen kommen und da gibt es Leute die es wirklich ernst meinen mit Freundschaften. Ich selbst hab auch in einem Cafe gearbeitet das von ehrenamtlichen geführt wurde und habe sehr liebe Menschen kennengelernt. Leider wird das zur Zeit umgebaut und naja das ist schade. Außerdem hättest du einen Termin in der Woche, wo du raus musst und unter Menschen kommst. Meine Therapeutin hat gemeint bei mir ist auch eine soziale Phobie dabei, die meine Depression wahrscheinlich ausgelöst hat. Ich kann ihr Recht geben, weil ich mich echt einsam fühle manchmal.
Was vll auch eine Idee wäre, eine Selbsthilfegruppe, da sind Leute die das kennen und die dir zu hören. Ich war jetzt auch schon zweimal bei einer und es war an sich echt gut, zu hören das ich nicht alleine bin.
LostSoul gib nicht auf. Was ich immer von dir lese, das ist alles so herzlich und offen und hilfsbereit. Ich denke und weiß du bist ein unglaublich toller Mensch. Leider nutzen das viele aus, dass kenne ich auch sehr gut, deswegen auch das Gefühl von Einsamkeit. Oder magst du Tiere? Dann vll Hunde ausführen im Tierheim, dann bist du nich alleine und an der Luft. Aber was ich dir wirklich empfehle ist ein Ehrenamt. Du hilfst damit und fühlst dich nützlich und bewirkst etwas. Denk bitte mal darüber nach.

Vlg
Leniluu
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 09 Dezember 2016, 11:04:37
Liebe Lenilu,

danke für die Blumen. Das Kompliment gebe ich gerne zurück.

Deinen Vorschlag finde ich auch sehr überdenkenswert - auch wenn es für mich technisch z.Zt. nicht möglich wäre - und deiner Einschätzung von LostSoul schließe ich mich bedingunslos an.

Viele Grüße
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Leniluu am 09 Dezember 2016, 11:12:07
Kurzer Nachtrag. LostSoul hast du mal drüber nachgedacht ne Weile woanders hin zu gehen. Also zu deinen Eltern oder so. Einfach etwas wo du dich geborgen fühlt, grade jetzt zu Weihnachten. Weil faul bist du nicht und lass dir das nicht einreden. Manchmal denke ich das auch von mir, dass ich denke ich bin einfach nur faul, aber das stimmt nicht. Das ist die Krankheit. Und es ist unglaublich, dass dein Freund und seine Eltern dich so runter machen. Wie verblendet muss man sein. Du kannst mir auch gern eine PN schicken, wenn du einfach mal alles rauslassen willst!
Lg
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 09 Dezember 2016, 11:26:06
Hey ihr beiden.

Ich danke euch für eure lieben Worte und kann das alles auch nur so zurückgeben. Sowas baut mich wenigstens ein kleines bisschen auf, zu wissen, man ist nicht alleine mit dem ganzen Mist.

Oh ja, ich würde liebend gerne so einigen Leuten eine Depression an den Hals wünschen, gerne auch für eine sehr lange Zeit. Ich will gar nicht aussprechen, was ich manchmal für Gedanken habe.. Was ich gern mit gewissen Menschen tun würde. Ich glaub man würde mich sonst sofort einbuchten... Ich hab einfach soviel Hass und Wut in mir, aber kann sie nirgendwo rauslassen. Das ist ja das schlimme, es staut sich immer mehr und mehr in einem an und irgendwann kommt es dann zum Nervenzusammenbruch. Und dann führt eins zum anderen. Ich weiß gar nicht wie viel ich gestern wieder getrunken habe, auf jeden Fall bin ich irgendwann mitten in der Nacht auf meinem Sofa wach geworden und mir ging es so elend wie schon lange nicht mehr... Ich will doch einfach nur, dass es irgendwann aufhört. :(

Und wie kommst du ohne ADs zurecht Fool? Hast du es denn geschafft die mit einmal sofort abzusetzen oder nur langsam? Ich hoffe für dich, dass du gut ohne zurecht kommen wirst. Ich will es ja auch ohne Medikamente schaffen, nur ist die Frage wie lange ich die Situation noch aushalte ohne komplett durchzudrehen..

Ja, das ist wirklich sehr schade, dass das nicht geht.. Genauso ein Freund wäre es, den ich bräuchte. Jemand der einfach nur da ist, mir zuhört und mich vielleicht auch mal etwas nettes sagt anstatt immer nur mit Vorwürfen zu kommen. Leider wohnen die besten Menschen immer viel zu weit weg...

@Leniluu: Naja ich schaffe es ja schon, etwas zu tun. Soll ich ja von meinem Therapeuten aus machen, jeden Tag einen Tagesplan erstellen und dann versuchen soviel wie möglich zu unternehmen. Nur leider kann ich auch während irgendwelcher Aktivitäten nicht richtig abschalten, im Kopf arbeitet es weiter. Es ist ein Teufelskreis, aus dem ich einfach nicht mehr rauskomme. :( Ich könnt auch manchmal einfach so aus dem nichts anfangen zu heulen, selbst wenn ich grad irgendwo draußen unterwegs bin. Das macht mich fertig, dass ich mich selbst nicht mehr unter Kontrolle hab..

Das mit dem Ehrenamt ist eine gute Idee, da werd ich mich mal informieren was es da so gibt in meiner Nähe. Ich muss unbedingt irgendwie neue Leute kennen lernen. Das ständige allein sein wird immer unerträglicher. Ich hab zwar auch immer Angst vor neuen Leuten, aus Angst wieder abgelehnt zu werden. Aber irgendwann muss man ja mal den ersten Schritt machen.. Will mich nicht komplett zu Hause isolieren, das macht alles nur noch schlimmer.
Um eine Selbsthilfegruppe hab ich mich schon gekümmert, da hab ich nächste Woche einen Termin. Mal schauen wie das wird. Hab nur irgendwie Angst, dass mich die Probleme der anderen dann noch mehr runterziehen..
Tiere mag ich auch gern, viel lieber als Menschen. Wenn ich eine größere Wohnung oder ein Haus hätte, dann hätte ich mir sicher schon einen Hund zugelegt. Aber das mit dem spazieren gehen mit Tierheim Hunden ist auch keine schlechte Idee.
Danke für die guten Ratschläge, werde es mir zu Herzen nehmen und mich mal informieren. :)

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 09 Dezember 2016, 11:27:20
Ja darüber hab ich auch schon nachgedacht, nur will ich meine Eltern nicht noch zusätzlich belasten.. Sie waren schon oft genug fertig wegen mir. :/
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Leniluu am 09 Dezember 2016, 11:55:46
Huhu,

Schön dass meine Ratschläge etwas bringen.

Das mit dem runterziehen bei der SHG kann ich gut verstehen und das dachte ich am Anfang auch. Es war auch am Mittwoch noch etwas merkwürdig, aber du wirst sehen du wirst auch viel mit den lachen. Die sind ja nicht alle hochgradig depressiv und es gibt da ja auch immer Themen. Außerdem wirst du es nie wissen, wenn du es nicht ausprobierst. Und das tust du und darauf bin ich sehr sehr Stolz.
Und wegen deinen Eltern. Da kann ich ja nur von meinen sprechen, aber die sind froh dass ich hier bin und die sehen wie es mir geht und mich ablenken können und mir somit helfen können. Weil wenn sie dich nicht sehen, dann mach sie sich eher Gedanken...wie geht es ihr grad und was können wir tun usw.. ich will damit sagen , dass du sie nicht mit deiner Anwesenheit belastest. Sie werden eher froh sein, dass sie was machen können bzw dir so helfen können. Denk einfach mal darüber nach. Grad zu dieser Jahreszeit glaube ich würde es dir auch gut tun. Ich bin ganz erstaunt, wie gut es mir tut bei ihnen zu sein und reden zu können. Anfänglich dachte ich, dass es Versagen ist, wieder zu mama und papa zu gehen. Aber das ist es nicht.
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 09 Dezember 2016, 13:39:22
Hallo Zusammen!

@LostSoul, danke der Nachfrage. Bin jetzt seit 2 Wochen "pillenfrei" und es geht mir wirklich gut. Das einzige Problem ist, dass ich immer noch mit den Nebenwirkungen zu kämpfen habe. Keine Ahnung wie lange ich die Dinger noch hätte nehmen können bis ich irgendwann das Zeitliche gesegnet hätte. Immerhin hoffe ich, dass meine miserablen Blutwerte von den ADs kommen. Wenn nicht habe ich so richtig ein Problem.
Ich hab die Drogen tatsächlich von jetzt auf gleich abgesetzt, was aber kein großes Problem war, da ich sowieso nur sehr niedrige Dosierungen bekommen habe. Mein Körper ist irgendwie nicht an künstliche chemische Stoffe gewöhnt - ich reagiere da immer sehr heftig. Hey! Ich kann mittlerweile noch nicht mal ein Paracetamol einwerfen ohne dass ich danach im wahrsten Sinne des Wortes kotzen muss.
Immerhin könnte ich jetzt wieder jederzeit etwas trinken. Klingt doch auch nicht schlecht. :-?

Ach so, von dem "einbuchten lassen" würde ich dringend abraten. Nur so als Anmerkung am Rande.

Ein offenes Ohr möchte ich dir aber gerne anbieten.

Alles Liebe

Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 11 Dezember 2016, 12:01:35
Hey ihr..

Die Situation zu Hause hat sich mal wieder beruhigt, es kamen wie immer Entschuldigungen, dass ja alles gar nicht so gemeint war wie es gesagt wurde. Langsam weiß ich auch nicht mehr was ich davon halten soll und wie lange ich dieses hin und her noch mit mache. Als ob es mir nicht eh schon mies genug geht...

@Leniluu: Ja mal schauen, wie es bei der Selbsthilfegruppe wird. Durch das jahrelange Mobbing hab ich jedes mal Angst neu in irgendeine Gruppe reinzukommen aus Angst vor Ablehnung. Ich kenne es ja nicht anders, egal wo ich hinkomme werde ich ausgegrenzt oder es wird sich über mich lustig gemacht. Ich will das alles nicht nochmal durchmachen müssen, deswegen meide ich eigentlich so gut es geht irgendwelche Menschengruppen...
Mit meiner Mutter hab ich letztens ein längeres Gespräch am Telefon geführt und ihr alles mal erzählt. Ihre Unterstützung hab ich auf jeden Fall und sie haben auch gesagt, wenn ich will kann ich jederzeit vorbei kommen. Sind zwar 100km und ewig kann ich auch nicht bleiben, hab ja auch immer Termine hier in meiner Stadt. Aber mal ein, zwei Tage würden mir sicher gut tun...

@Fool: Das freut mich, dass es dir gut geht ohne die Pillen. Ich bin ja immer noch der Meinung, dass die Tabletten nur die Symptome aber nicht die Ursachen bekämpfen und das deswegen keine Dauerlösung sein kann. Auch wenn ich zur Zeit selbst jeden Abend etwas zum einschlafen nehme, aber davon muss ich auch langsam mal wegkommen. Willst du denn wieder was trinken? Ich wäre froh, wenn ich dem Alkohol mal widerstehen könnte, aber irgendwie will es nicht klappen...

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 11 Dezember 2016, 12:38:01
Liebe LostSoul,

das mit dem Alkohol ist so eine Sache. Ich finde nicht, dass er so ein schreckliches Teufelszeug ist wie der User der sich in meinem anderen Thread so unmissverständlich (und wie ich fand einigermaßen arrogant) geäußert hat. Eines ist jedenfalls sicher, ich möchte nie wieder so viel trinken wie früher.

Ist es nicht merkwürdig, dass die Leute die Dinge nie so meinen wie sie es sagen? Warum sagen sie dann nicht einfach mal was sie meinen?
Vielleicht sollte man diese Frage tatsächlich mal den richtigen Leuten stellen.

Ich selbst bin im Augenblick etwas verunsichert. - Blödsinn, Fool, sag es wie es ist! - Also gut, ich habe eine Scheißangst, dass ich es doch nicht schaffe.
Da kommen gerade viele Dinge zusammen, die Probezeit-zwischen-beurteilung, die damit verbundene "Straf-"Versetzung in eine neue Abteilung, das Absetzen der Medis damit ich wieder normalen Schichtdienst machen kann und rein körperliche Probleme. Ich habe zwar wenig Bedenken, dass ich den Dienst psychisch schaffe, aber physisch? Auf Station läuft man doch ziemlich viel, u.a. Unmengen an Treppen - da verschlägt es mir z.Zt. sofort den Atem.
Andererseits bleibt mir keine Wahl. Wenn ich nicht beweise, dass ich voll belastbar bin, dann kann es mir passieren, dass ich am Ende der Probezeit wieder auf der Straße stehe. Und dann kann ich mir wirklich gleich eine Wasserpistole kaufen und mich damit vom 1Meterbrett ins Schwimmbecken stürzen.

Mobbing war bei mir in der letzten Therapiesitzung auch ein Thema. Hätte ich nur meine Klappe gehalten! Gegen Ende der Sitzung hatte ich das Gefühl, dass meine Therapeutin von den Vorfällen weit härter getroffen wurde als ich - dabei hat sie doch gar nichts damit zu tun. Trotzdem wurde sie immer unruhiger. Vielleicht war es auch etwas was sie in mir gesehen hat, oder wahrzunehmen glaubte, ich weiß es nicht. Jedenfalls wollte sie mich partout nicht gehen lassen ohne mir noch einmal das Versprechen abzunehmen, dass ich weder mir noch irgendjemand anderem etwas antun werde. Geht's noch? Es hat ihr nicht mal gereicht, dass ich ihr versicherte, sie müsse sich keine Sorgen machen.
Glücklicherweise wartete dann schon die nächste Kundschaft. Wer weiß, vielleicht wäre sie sonst noch auf die Idee gekommen, mich wegen potentieller Selbst- und Fremdgefährdung einzuweisen. ;-)
Nee, eigentlich überhaupt nicht lustig wenn du merkst, dass dich dein Gegenüber als gefährlich einstuft. Das hatte ich schon mal. Grauslich! Irgendwie geht es mir seit dieser Sitzung überhaupt nicht mehr so gut.

Schön, dass du mit deiner Mutter reden konntest. Bis zu meinen Eltern sind es zwar nicht mal 100 m - trotzdem schaffe ich es nicht mit ihnen mal ein Gespräch zu führen.

Ich wünsche euch allen noch eine schöne Adventszeit!

LG Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 14 Dezember 2016, 16:12:22
Hey...

Ja ich finde auch nicht, dass es ein Teufelszeug ist. Aber ich hab eben leider das Problem, dass ich oft zur Flasche greife, wenn es mir schlecht geht und das ist ja bei einer Depression bekanntlich ziemlich oft der Fall.. Will nur nicht, dass irgendwann meine Leber schlapp macht, weil ich es übertrieben habe. Gegen ein Bier zum Feierabend oder mal einen Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt hab ich nichts, aber bei mir wird es leider immer mehr als nur das eine Bier...

Ja das ist wirklich merkwürdig.. Seitdem sich mein Freund entschuldigt hat ist er irgendwie wie ausgewechselt, so nett und verständnisvoll. Keine Ahnung ob es da einen Schalter im Kopf umgelegt hat. Am besten gar nicht erst drüber nachdenken. Ich glaube manche Leute trauen sich nicht, dass zu sagen was sie wollen, wer weiß das schon...

Ich glaub dir, dass du Angst hast vor dem was kommt. Die Frage ist, ob du das überhaupt willst? Also wieder normalen Schichtdienst machen? Wenn du jetzt schon Bedenken hast, ob du es schaffst wird das sicher seine Gründe haben. Andererseits ist es natürlich an der Zeit wieder nach vorn zu schauen.. Ich wünsch dir auf jeden Fall viel Erfolg, dass alles so klappt wie du es dir wünschst. Mir gehts übrigens genauso, kaum musste ich paar Treppen steigen krieg ich kaum noch Luft.. Aber bei mir liegts wohl am Asthma was ich hab.

Heute war Mobbing auch wieder ein Thema, irgendwie war es heute anders als sonst.. Als ich erzählt habe hätte ich fast angefangen zu heulen und das ist eigentlich gar nicht meine Art, vor "fremden" Leuten meine Gefühle rauszulassen. Macht mir irgendwie Angst. Aber andererseits zeigt es ja nur, wie sehr sich das alles in mein Gehirn eingebrannt hat, dass ich es immer noch nicht verarbeitet habe. Schon traurig in was für einer scheiße ich nun stecke nur weil solche Idioten damals in der Schule meinten mich fertig machen zu müssen... Aber ich hab auch was positives aus der Sitzung mitgenommen, denn mein Therapeut hats geschafft mir endlich mal bewusst zu machen, dass es egal ist was die anderen denken, vorallem was meine Zukunftsplanung angeht mit dem Abitur, denn ich muss glücklich sein und nicht die anderen...

Hmm, komisch, dass deine Therapeutin immer Angst hat, du könntest dir etwas antun. Erzählst du denn von solchen Dingen? Ich mein einfach so kommt man doch nicht auf die Idee oder?

Ja bin auch echt froh, dass ich meine Eltern habe, die sind zurzeit die einzigen in meinem näheren Umfeld die mich wirklich verstehen. Heute hat mich übrigens eine Klassenkameradin angeschrieben was ich habe, warum ich schon solange in der Berufsschule fehle. Hab aus dem Affekt heraus geschrieben, dass ich eine Depression hab, könnt mich jetzt schon wieder in den Arsch treten dafür.. Denn eigentlich geht es niemanden etwas an.

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 14 Dezember 2016, 21:21:32
Hallo Soul.
Vielleicht ist es gar nicht so schlimm, dass du von deiner Depression erzählt hast. Bei mir auf Arbeit habe ich mich auch einer Kollegin anvertraut und die hilft mir wirklich sehr. Mit ihr kann ich gut reden und sie versteht es. Besser als meine Therapeutin. :'(
Ich hab übrigens noch nie von irgendwelchen Aggressionen in der Therapie erzählt. Manchmal kann ich mir nicht helfen , aber ich glaube, dass meine Thera manchmal einfach davon ausgeht, dass jemand in meiner Situation um sich schlagen müsste.
Sie fragt auch dauernd "macht sie das nicht wütend? " Leider habe ich in über 40 Jahren, davon mehr als 10 im Schuldienst gelernt meine Gefühle absolut zu unterdrücken. Ich kann mich wirklich gut beherrschen. Zu gut.
Ich glaube eher, dass meine Psychotante Angst hat was passieren würde wenn ich mal ausflippe.
Wie war das mit dem Dresdner der von ein paar Wessis gemobbt wurde?Er hat sie gewarnt: Treibt es nich zu weid! Sonsd werd ich aggressiv!
Da lachten sie: ein Sachse der ausflippt! Haste sowat schon gehört?
der Sachse: geheert hab ich das och noch nich,.aber ich schdells mer schregglich vor!
Ganz ehrlich!  Wenn ich mal die Beherrschung verliere möchte ich auch nicht dabei sein. ;-) ^^

Ist aber schon ein bisschen merkwürdig mit meiner. Thera. Das Thema Alkohol interessiert sie nicht die Bohne dabei halte ich es für sehr wichtig. Selbst - bzw Fremdgefaehrdung sehe ich überhaupt nicht, aber sie fängt immer wieder damit an. Dabei wuerde ich nie jemand etwas tun. Ich hätte viel zu viel Angst vor dem Knast.
Alles Gute für dich und noch eine schöne Adventszeit.
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 14 Dezember 2016, 21:41:05
Hey..

Naja mehr als ein "Achso, gute Besserung", hab ich auch nicht als Antwort bekommen. Warum sollte sich auch irgendjemand wirklich für mich interessieren? Ich sollte langsam aus meiner Traumwelt aufwachen und der Realität ins Gesicht sehen, dass ich verdammt alleine da stehe... Da versteht mich mein Therapeut von allen noch am meisten, und das obwohl er mich kaum kennt. Es ist schon komisch, dass man einer eigentlich fremden Person plötzlich sein ganzes Leben anvertrauen kann und auch noch Verständnis für alles bekommt.

Solche Fragen bekomme ich auch oft. Er fragt mich auch, was ich genau empfinde wenn ich über meine Vergangenheit rede. Oft weiß ich selbst nicht, ob es Trauer oder Wut ist. Oder etwas ganz anderes. Es ist schwer zu sagen. Ich hoffe nur, dass ich nicht eines Tages in der Therapiestunde zusammenbreche, das wäre mehr als peinlich...

Da kannst du dich glücklich schätzen, dass du dich so gut beherrschen kannst. Ich werd leider oft wegen Kleinigkeiten sehr wütend, da reicht es schon, wenn mein Partner mal ein falsches Wort sagt. Irgendwie muss ich das in den Griff bekommen. Dann gibt es auch Dinge die mich sofort sehr traurig machen, ist im Endeffekt auch nicht besser, wenn man dann wegen jeder Kleinigkeit heulen muss. Warum kann ich nicht einfach normal sein?

Also Sachsen kannst du ja scheinbar gut nachmachen. :P Aber vielleicht hast du Recht, bei manchen Leuten will man vielleicht wirklich nicht dabei sein, wenn sie die Beherrschung verlieren. Manchmal sollte man aber seine ganze Wut einfach mal rauslassen, kann sicher sehr befreiend wirken.
Vielleicht sieht deine Therapeutin ja mehr, als dir selbst bewusst ist? Man weiß es nicht.. Oder sie hat Angst, dass du dir selbst etwas antust? Das ist bestimmt oft die Angst eines Therapeuten, wer will schon, dass der Patient sich das Leben nimmt?

Danke, ich wünsche dir auch noch eine schöne Adventszeit.
LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 14 Dezember 2016, 23:15:10
Guten Abend,
:-) stimmt Sachsen kann ich tatsächlich gut nachmachen. Bloß schriftlich ist schwierig. Zwei meiner besten Freunde waren Sachsen. Leider habe ich keinen Kontakt mehr.
Ich mag die Sprache.
Hmm, also mein Sohn bringt mich schon gelegentlich zur Weißglut. Ansonsten ist es nicht empfehlenswert so kontrolliert zu sein. Ich hab meine Gefühle zu sehr unterdrückt. Ich wünschte mir ich könnte heulen!
Das mit dem verständnisvollem Therapeuten verstehe ich. Eigentlich doch toll ABER . Genau das macht mir Angst. Was wenn meine Thera tatsächlich etwas Gefährliches in mir entdeckt hat!?
Seit der letzten Sitzung bin ich extrem verwirrt. Irgendwie hatte ich aber schon bei der Begrüßung das Gefühl , dass etwas nicht stimmt. Komisch wenn jemand beim Hallo sagen vor dir zurück weicht. Vielleicht hatte das gar nichts mit mir zu tun.
Vielleicht sollte ich auch aufhören meine Mitmenschen so genau zu beobachten. :-S
Berufskrankheit. ^^
Vielleicht kannst du mir ja ein bisschen Emotionalität abgeben und ich geb dir etwas von meiner Selbstbeherrschung. Dann passt es wieder.
Gute Nacht und angenehme Träume
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 15 Dezember 2016, 23:02:27
Guten Abend...

Ja ich hatte auch mal viele Freunde, mit denen ich nun keinen Kontakt mehr habe. Mittlerweile ist vor allem das eines der Dinge, die mich zur Zeit am meisten fertig machen. Jeder hat irgendwie irgendjemanden, zu dem er gehen kann, wenns ihm schlecht geht. Oder wenn er einfach nur mal zusammen einen Cafe trinken will. Ich hingegen hab nun alle verloren, niemand antwortet mir mehr wenn ich eine Nachricht schreibe, noch nicht mal mehr ans Telefon wird gegangen... Ich fühl mich so scheiße einsam (obwohl ich einen Partner hab, aber Beziehung ist nun mal nicht alles im Leben.) Ich weiß nicht wie ich das noch länger ertragen soll. Das ganze Leben lang wurde ich immer nur abgelehnt, egal wo ich hingekommen bin, dabei hab ich nie jemanden etwas getan, war immer zu allen nett, hilfsbereit, bin auch jemand mit dem man jeden Spaß machen kann.. Und trotzdem durfte ich nie irgendwo dazu gehören, wurde jedes mal ausgegrenzt. Ich hab das Gefühl, ich werde den Rest meines Lebens einsam bleiben, denn bisher war es immer so. Ich bin mittlerweile 21, wieso sollte sich also noch irgendwas ändern? Keine Ahnung wie lange ich das noch aushalte... :(

Ich unterdrücke leider zur Zeit gar keine Gefühle mehr, hab eher das Gefühl es wird jeden Tag schlimmer. Ich bin heute extra raus gegangen, trotz des bescheidenen Wetters, um den Kopf frei zu bekommen.. Und plötzlich werd ich von einer auf die andere Sekunde extrem traurig und könnte heulen. Sowas kann man ja aber in der Öffentlichkeit nicht bringen und so reis ich mich dann immer zusammen.
Ja ich denke auch, du solltest nicht zu viel in alles reininterpretieren, vielleicht meint es deine Therapeutin auch alles ganz anders als du denkst. Mein Therapeut fragt mich aber auch immer, ob ich noch Selbstmordgedanken habe. Scheint wohl bei Therapeuten so üblich zu sein, die müssen sich ja auch irgendwie absichern, dass ihr Patient nicht doch mal irgendwie scheiße baut. Ich weiß jedenfalls immer nicht so wirklich was ich auf die Frage mit dem Selbstmord antworten soll...
Oh ja, das wäre toll wenn du mir etwas von deiner Selbstbeherrschung abgeben könntets..

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 15 Dezember 2016, 23:41:46
Hallo LostSoul,
Erinnere dich was ich dir über mein neues Hobby erzählt habe! Ich widerspreche dir einfach zu gerade!   
Natürlich hast du Freunde die dir antworten. Sogar aus der tiefsten Provinz und nur mit dem Handy ausgestattet. Hast du eigentlich eine Ahnung wie lange ich alte Frau dafür brauche?
Vielleicht können wir ja sogar mal telefonieren. PN?
Und noch ein Grund für Widerspruch: wie kommst du darauf , dass sich mit 21 nix mehr ändern wird?  Ich hab mit 2 x 20 noch eine völlig neue "Karriere " angefangen und auch mit 43 kann man neue Leute kennen lernen.
Also bange machen gilt nicht! Gute Nacht
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 16 Dezember 2016, 18:59:22
Ich hab langsam einfach keine Kraft mehr. Ich dachte eigentlich es würde langsam bergauf gehen, aber stattdessen geht es immer mehr den Bach runter... Ich will und kann nicht mehr. :(
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 16 Dezember 2016, 19:03:46
Liebe LostSoul,
Ich glaube dir , dass du ziemlich fertig bist, aber ich weiß, dass auch wieder bessere Zeiten anbrechen. Zwar wirst du mir das jetzt nicht glauben, aber es stimmt.
Du bist viel stärker als du ahnst
Nur nicht aufgeben!
LG Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 16 Dezember 2016, 19:23:03
Wenn es nicht schon seit fast 10 Jahren so gehen würde, könnte ich dir vielleicht glauben. Aber mittlerweile hab ich die Hoffnung verloren.
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 16 Dezember 2016, 21:01:31
Also eines kannst du mir glauben. Ich luege nicht.
Es heißt nicht umsonst die Hoffnung stirbt zuletzt.
Wenn ich die Depression besiegen konnte, schaffst du das auch.
Viel Erfolg
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Karoline am 16 Dezember 2016, 22:12:37
Hallo LostSoul.                                                                                                                           Ich bin noch nicht lange of diese Portal, und sehr froh im zu finden. Depressiv bin ich Zeit viele Jahre ,im psychiatrische. Behandlung zwei. Gesund noch lange nicht .Es lohnt sich zu kämpfen .     Glaub mir.Mit 20 Jahre noch so viel ist for Dir..Viel gutes und schönes.Noch vor wieniger Tage war mir auch miserabel ,Lust  und Kraft los. Ich habe mich hier gewendet. Hat geholfen .                      Ich glaube am Dich ,ich habe Geschäft  und Du Schaft auch.                                                              Kommen im unsere leibe Zeite wo weiß man nicht ,wie sol weiter gehen.Aber geht weiter! Bei Dir auch. Das macht  Dich Stark.Ist nie zu spät neun anfangen. Da kan ich ein Lied singen.                    Und Du bis nicht alleine. Im jede Steck  Kraft und Mut, man mus im nur finden. Ich suche im immer noch, und ich finde der  Schweinhund .                                                                              Viele liebe Grüße und Kopf höh !!                                                                                                       
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 16 Dezember 2016, 22:55:36
Hmm, ich hab noch viel vor mir. Aber wenn das was ich mich vor mir habe so weiter geht wie die letzten Jahre hab ich da ehrlich gesagt keine Lust mehr drauf...
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 16 Dezember 2016, 23:24:19
Warum nimmst du dir eigentlich nicht deine eigenen Worte zu Herzen?  Du schreibst hier ganz vielen Leuten ganz wichtige, schlaue, sogar weise Worte.
Du kannst unheimlich viel erreichen, denn du verstehst die Menschen, bist einfühlsam und klug. Wieso zweifelst du so sehr an dir???
Ich verstehe es nicht!  :-o
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 16 Dezember 2016, 23:30:50
Weil ich zumindest bei den Leuten hier bei mir vor Ort immer nur auf Ablehnung stoße, plötzlich der Kontakt abgebrochen wird, meine Versuche mit den Leuten zu reden ignorierst werden, usw... Das verstehe ich zum Bespiel nicht. Ich fühl mich einfach so verdammt einsam... Jedes Jahr lern ich neue Leute kennen, immer wieder denk ich, es könnte endlich etwas werden mit Freundschaft und dann bekomm ich doch wieder nur einen Arschtritt. Und bei manchen reicht scheinbar ein falsches Wort, sobald man einmal nicht das sagt, was sie gern hören wollen ist man bei vielen unten durch und braucht sich nie wieder melden...
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 16 Dezember 2016, 23:33:52
Und ja ich helfe vielen Leuten, mach ich auch gerne. Ich hör gerne zu, versuche zu helfen. Wird leider oft genug auch ausgenutzt, jetzt nicht hier im Forum, aber musste leider schon mehr als oft die Erfahrung machen, dass man als netter Mensch zum Opfer wird, weil die Leute genau wissen, dass sie alles mit einem machen können. Und sobald man nicht mehr nach deren Pfeife tanzt ist man abgeschrieben, so siehts nämlich aus. Und leider sind auch die Menschen, die immer alles für andere tun diejenigen die selbst am einsamsten sind und selbst dringend Hilfe bräuchten...
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 26 Dezember 2016, 08:31:25
Hallo Lost Soul!

Du hast leider wirklich recht. Oberflächliche Freundschaften zu finden ist einfach, aber wehe man braucht selbst mal Hilfe, hat seine eigene Sicht auf die Dinge und wagt es vielleicht sogar noch seine Meinung zu äußern, schwupps ist man unten durch.

Gerade habe ich hier von einem (Neuhier) gelesen, der am liebsten gar nicht mit anderen redet. Manchmal frage ich mich, ob das nicht die bessere Alternative ist.
...
...
...
 Nö, ist es nicht.

Lass Dich nicht unterkriegen. Vielleicht können wir ja im nächsten Jahr mal miteinander reden. Ich melde mich bei dir wenn ich wieder im Lande bin. Heute muss ich erstmal wieder ins Exil.

Alles Gute!
Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Karoline am 27 Dezember 2016, 08:54:46
Hallo Lost Soul!                                                                                                                          Ich muss dir recht geben.Leide ,aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen. Oberflächlichen  findest über all.Soo länger können dich ausnutzen und benutzen für eigene Zwecke bis du gut genug. Ich habe selbst erlebt. Ich bin stumm geworden viele Jahre.Hier im Forum versuche mich zu öffnen.Im meine Liebe habe viel Kontakt mit geistig Behinderte Menschen. Und muss ich sagen die Leute sind zwar krank aber auch ehrlich.Bis zu Schmerz Grenzen. Ist erschreckend wie die " normalen und gesund " können grausam sein.                                                                                                   Karoline
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Leniluu am 27 Dezember 2016, 09:39:49
Hallo Ihr,

Ich muss Karoline absolut Recht geben, dass behinderte Menschen wirklich sehr ehrlich sind. Sie sind meist herzensgut und kenne dieses oberflächliche vorgespielte überhaupt nicht.
Deswegen schau ob du ein Ehrenamt findest und dort wirst du ehrliche Menschen kennenlernen und du wirst den Glauben an die Menschen wiederfinden. Aber ich kann deine Skepsis sehr gut verstehen. Ich wurde gerade auch wieder sehr enttäuscht und bin traurig. Lostsoul du hast vll. Recht, man sollte sich nicht vorher freuen, man wird ja doch nur enttäuscht. =(

Lg
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: -Karoline am 27 Dezember 2016, 10:38:27
Ich kann nur empfehlen zu probieren.Versucht mal.Falche Freude sind überall,dumme noch mehr.Ich kam dazu ein Lied singen.                                                                                             Karoline
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 27 Dezember 2016, 15:29:23
Ich habe mich ehrlich gesagt langsam damit abgefunden alleine zu sein und keine richtigen Freunde zu haben. Am Ende wird man eh nur enttäuscht. Lieber werde ich ein kaltherziges Arschloch und lass niemanden mehr an mich ran, so kann mir auch keiner mehr weh tun..

Das stimmt allerdings, behinderte Menschen sind die ehrlichsten die es gibt, die würden einem niemals scheinheilig ins Gesicht lachen und hinterm Rücken über dich lästern. Das mit dem Ehrenamt werde ich wohl nächstes Jahr mal in Angriff nehmen... Aber zur Zeit bin ich einfach nur froh meine Ruhe zu haben, dieses Jahr war eine einzige Katastrophe ..

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Karoline am 28 Dezember 2016, 02:07:24
Lost Soul!                                                                                                                                  Viele Sonderschule und Heime suchen freiwilligen Helfer. Ich empfehle Schule.Arbeit mit Kindern ist sehr schön,aber auch kann anstrengend sein. Ich habe viel gutes erlebt.Und die Leute da sind anders.Versuch mal.                                                                                                                   Viele Jahre bin ich allein.Ist traurig ,im meine Ehe auch.Endlich hier versuche mich zu öffnen. Ich glaube niemanden außen mir.Schlimm aber war. Bin ich froh hier schreiben zu dürfen. Du bist eine intelligente und kluge Person.Vieleicht klingt komisch was ich möchte Dir sagen.Versucht mal leben für sich.Du bist wichtig nicht die andere. Wichtig ist das was Du willst macht und denkst.Ich bin sicher das Du viel bewegen kannst.                                                                                              Karoline
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 28 Dezember 2016, 12:34:58
Naja, nur wenn ich dann mal irgendwann meinem regulären Job nachgehe wird dafür auch keine Zeit mehr sein. Ich bin ja jetzt schon mit Kleinigkeiten überfordert. :( Mal schauen, was sich nächstes Jahr so ergibt...

Du hast sowas von Recht. Man sollte sich selbst der wichtigste Mensch sein und es sollte mir egal sein was andere von mir denken. Danke für die lieben Worte.

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Leah am 28 Dezember 2016, 22:24:12
Vor meinem Zusammenbruch und meinem Wegzug hatte ich relativ viele Freunde. Meine Ehe zerbrach, ich zog 365 Kilometer weg, drei Jahre später hatte ich meinen Zusammenbruch. Von den Freunden ist mir eine Freundin geblieben. Sie weiß meine Geschichte, ich die ihre und wir können uns alles schonungslos sagen. Leider sehen wir uns sehr selten wegen der Entfernung.

Hier habe ich in 13 Jahren zwei enge Bekannte gefunden und eine Freundin, die aber leider verstorben ist. Eine ganz enge Freundin habe ich einem Selbsthilfechat gefunden, eine Seelenfreundin...aber auch sie wohnt sehr weit weg. Eine weitere Freundin in der Reha, aber...auch sie wohnt weit weg (ist wohl mein Schicksal :-) ). Also keine Freundinnen mit denen man sich mal spontan zum Kaffee treffen kann, oder zusammen weg gehen kann. Aber es gibt ja Telefon und ich freue mich drüber, mit diesen Menschen innige, ehrliche und offene Freundschaften zu haben. Glaube allerdings, so etwas kann man nicht gezielt suchen, sondern es entwickelt sich. Hatte es hier auch mal versucht, allerdings ohne Erfolg weil man bei so einer Suche schon gleich mit einer Erwartungshaltung an die Sache geht, man schon gleich kritischer äugt oder im Überschwang sich schon am Ziel wähnt und dann eh nur enttäuscht wird. Glaube, dass muss fließen und braucht viel Zeit.

Wenn ich mich so umschaue, die wenigsten Leute haben so viele Freunde. Ich glaube, die Meisten haben nur Bekannte, vielleicht sogar Zweckverbindungen...man trifft sich beim Sport, zum Kaffee, in der Nachbarschaft...und nennt sich dann Freunde. Ich kenne einige Leute, die haben ganz viele Freunde...zum Feiern...aber nicht in Zeiten wo sie Hilfe brauchen, sei es ein gutes Gespräch oder auch tatkräftige Hilfe. Dann rufen sie meist bei den "netten" Leuten an, um sich auszuheulen.

Bald bin ich 51 Jahre alt....und ich will mit Sicherheit nicht mehr "nett" sein. Nett war ich früher, als ich für alle das Seelenklo war, Ansprechpartner für alle Probleme...weil die ist ja so nett und hört zu, macht sich Gedanken, setzt sich ein, tut was.
Bist du ausser Sicht und ein Ersatz gefunden...erkennt man, nicht man selbst war wichtig ( und Freund), sondern die Funktion die man inne hatte. Ich nenne solche Leute heute Vampire ( die suchen sich immer die Netten zum Auskübeln)...und auf die kann ich aus Selbstschutz verzichten. Mein Therapeut sagte mal zu  mir..."umgeben sie sich mit Menschen die ihnen gut tun". Wenn ich mich eh nur nach jedem Treffen über das Verhalten aufrege, kann ich es lassen. Wenn ein offenes Wort zu sagen, nur negativ gewertet wird, auch. Das sind dann auch keine Freunde, sondern eher Vampire, die nur tun wie Freunde, damit sie dich haben für die Not. Ich mag das Wort "nett" eh nicht...wenn einem nichts anderes einfällt was man positives über einen Menschen sagen kann sagen die meisten Leute "nett"...was für mich ziemlich oberflächlich und austauschbar ist.

Ich glaube allerdings auch, dass Therapieerfahrenheit einen ein wenig für das "normale" Miteinander verdirbt. Man lernt sich zu artikulieren, Gefühle und Gedanken auszusprechen...von daher werden einem viele Gespräche fad und oberflächlich, die für andere einfach normal sind.

Oft bin ich hier allein unterwegs oder mit meinem Hund. Mich stört das nicht, ich brauch das nicht mehr so dieses...ach da kommt ja die Leah, na wie geht es und all das blablabla, da bin ich in einer inneren Distanz, obwohl ich schon auch Small talk halte, manchmal gerne, manchmal in Gedanken schon auf dem Sprung...mh, jetzt habe ich keine Konzentration mehr und den Faden verloren, falls ich denn einen hatte...

LG Leah
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: hardworking fool am 28 Dezember 2016, 22:51:35
Hallo Leah,
Danke für deinen Beitrag. Das Bild vom Vampir ist brillant!  Ich hätte es nicht besser ausdrücken können.
Schade  dass bei solchen Leuten Knoblauch nicht hilft
LG. Fool
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 29 Dezember 2016, 11:57:50
Hey Leah.

Du sprichst mir aus der Seele. Mir geht es genauso. Nach jedem Treffen mit jemanden, hab ich mich immer gefragt, warum ich mich überhaupt noch mit diesen Personen treffe, da mich ihr Verhalten und Unverständnis nur noch aufgeregt hab. Und mittlerweile bin ich ganz froh, meine Ruhe zu haben, melde mich bei niemanden dieser falschen Menschen mehr und diese auch nicht bei mir, denn interessiert haben sie sich eh nie für mich sondern kamen immer nur an wenn sie grad etwas gebraucht haben.. Der Vergleich mit den Vampiren ist sehr gut.. Sie saugen einen regelrecht aus und wenn sie alles von dir haben lassen sie dich links liegen und suchen sich jemand besseres.
Freunde zum feiern und einen trinken gehen hatte ich auch genug, aber wenn man mal wirklich Probleme hatte war keiner da. Solange alles gut ist und man die Spaßkanone, dann will jeder mit einem Zeit verbringen. Aber gehts einem mal schlecht wenden sich alle ab. Daran erkennt man wahre Freunde, denn die bleiben auch in schlechten Zeiten. Leider hab ich solche hier noch nicht gefunden, also verbring ich meine Tage alleine....

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Leah am 29 Dezember 2016, 14:49:21
Hallo,

ja Fool, Knoblauch nutzt nichts....aber das Wort "Nein". Nicht ständig verfügbar zu sein, ist besser als jeder Knoblauch in der Wirkung. :-)

Lost Soul, seine Tage alleine zu verbringen ist ja nicht nur negativ. Genieße meine Spaziergänge allein, in Ruhe, Zeit zum Nachdenken, beobachte den Lauf der Jahreszeiten, wenn mir danach ist singe ich ein bisschen oder in der Stadt, empfinde große Dankbarkeit, dass es mir jetzt wieder möglich ist unter so vielen Leuten zu sein, ohne Panik, ohne Angst. Mir persönlich ist es lieber mit mir allein zu sein als mit Leuten wo ich eh weiß, die tratschen nur, reden gegenseitig schlecht hinterm Rücken und lächeln sich freundlich ins Gesicht. So ist es z.B. hier bei mir in der Nachbarschaft. Die Eine tratscht über die Andere, wenn die nicht dabei ist...aber sind sie beisammen sind sie "best friends". Ich finde sowas schrecklich und verlogen...von daher Grüße ich nur noch freundlich und wechsle noch ein paar Worte übers Wetter etc. Früher hat man sich mal zum Weihnachtswichteln getroffen oder gegenseitig zum Geburtstag eingeladen...und wenn dann in eine Tratschparade hineingefragt hast (bin schon immer sehr direkt)...ach, ich dachte ihr mögt euch so gerne aber wenn man dich so reden hört könnte man ja denken ihr mögt euch nicht...dann bekommst einen doofen Blick, weil die glaube ich nicht mal selbst merken, wie und was sie über andere Menschen sprechen, Hauptsache sie sprechen...naja, jedenfalls ich mach das nicht mehr. Freundliche Distanz, Punkt.

Eine Stimmungskanone war ich auch immer, glaube aber fast auch in gewisser Form als Selbstschutz und zum Teil auch aus Egoismus (weiß nicht, ob das Wort so richtig passt). Aber wenn ich schon weg gehe, dann habe ich keine Lust mich zu langweilen...und wenn nichts los ist, mache ich halt selbst was los ...sonst wäre es ja auch nur verschenkte Zeit. Selbstschutz, keiner fragt wie es dir geht...wenn du so lustig bist. Es gab eine Phase in meiner Therapie/meinem Leben...da war es für mich extrem wichtig auszusprechen. Also wieder Beispiel Nachbarschaft...warum bekommst du eigentlich Rente?...ich in meiner Phase...weil mein Erzeuger mich sexuell missbraucht hat...es kam nicht mal ein "Oh". Leere Blicke, holla meine Direktheit ist vielleicht auch anstrengend für Andere.  Es sei jetzt eh mal dahin gestellt, ob das nun wirklich so gescheit war das zu sagen...aber für mich war das ganz wichtig und darum war es wohl nicht gescheit aber für mich richtig. Und am Ende lebe ich damit, was für mich richtig ist...nicht was für Andere gescheit ist. Hört sich jetzt vielleicht arrogant an, aber ich mußte aus der Endlosschlaufe von Erinnerungen raus und das war eben mein Weg (und nicht mich schämen, dass ich so unfähig geworden bin in fast allem). Bei meiner einen Freundin mit der ich schon seit 32 Jahren befreundet bin, war das auch kein Problem (die anderen beiden Freundinnen habe ich ja quasi durch meine Depressionen kennen gelernt). Aber das macht eben den Unterschied...nur bei Bekannten muß man die Stimmungskanone geben...

Ich denke, was ich hier so gelesen habe Lost Soul hast du in Fool hier doch auch eine Freundin gefunden, oder?

Der Gedanke mit ...ist wer, den man in einem Chat kennen lernt oder einem Forum...denn nach Jahren engen Austauschs eine Freundin oder nicht...mal zwei Chatfreundinnen gestellt. Also einmal meiner Seelenfreundin, die das klar bejahte...einmal ...jetzt sage ich "guten Bekannten"...die denn meinte...zum richtig Freundin sein gehört auch, dass man sich sieht, Kaffee trinken kann etc. Vielleicht mögt ihr mir ja auch mal eure Gedanken dazu sagen?

LG Leah (die sich jetzt hier auch anmeldet :-) )
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Ina am 29 Dezember 2016, 19:01:19
Hallo Leah,

erstmal herzlich willkommen im Forum! Dein Account ist freigeschaltet. :)

Ich möchte gerne meine Gedanken zum Thema Freundschaft mit Dir teilen, bezogen auf den letzten Absatz Deines Beitrags: Ich finde nicht, dass man sich unbedingt treffen und gemeinsam etwas unternehmen können muss, um jemanden Freund nennen zu können. Natürlich ist es schon irgendwie etwas anderes, ob man sich lediglich schreibt und vielleicht ab und zu mal telefoniert oder ob man sich auch "real" kennt, sich gegenübersitzen, in die Augen schauen und einfach mal beim anderen anlehnen kann. Ich mache da auf jeden Fall insofern einen Unterschied, dass ich für einen Freund im direkten Umfeld wahrscheinlich eher alles stehen und liegenlassen würde als für einen reinen Online-Kontakt, weil ich hier natürlich auch viel mehr Möglichkeiten habe, wirklich für denjenigen da zu sein, ihm zu helfen, ihn bei irgendwas zu unterstützen oder ihn einfach nur mal in den Arm zu nehmen. Soll nicht heißen, dass mir Online-Freundschaften weniger wert sind und ich für diese nicht da sein möchte! Wenn es wirklich drauf ankommt, kann man sich jederzeit darauf verlassen, dass ich da bin!

Aber nochmal zurück zum Thema Freundschaft an sich: Genau wie im "echten" Leben braucht es Zeit, bis man einen Menschen, den man nur über das Internet kennt, wirklich als Freund anerkennen kann. Vielleicht dauert es sogar länger, da man weder Mimik, Gestik noch Tonfall seines Gegenübers kennt und es dadurch schwieriger ist, sich aufeinander einzustellen. Ich denke aber, gerade in einem Forum wie Nur Ruhe können sehr enge Verbindungen entstehen, da es hier schließlich um Themen geht, die die Seele betreffen – und um sich darüber intensiv mit jemandem auszutauschen, braucht es erstmal Vertrauen. Wenn man sich einander nach und nach öffnet, regelmäßig über seine Gefühle spricht, seine Gedanken einfach mal "rauslässt" und evtl. auch mal Rat vom anderen einholt oder sich einfach dessen Gedanken und Meinung dazu anhört, kann man sich emotional irgendwann schon sehr nahe kommen!

Das ist zumindest meine persönliche Erfahrung. Ich habe hier in den letzten zehn Jahren viele Menschen kennengelernt. Manche dieser Kontakte sind genauso schnell auseinandergegangen wie sie entstanden sind; manche sind trotz gegenseitiger Sympathie immer eher oberflächlich geblieben; andere wiederum haben sich als nicht sonderlich belastbar herausgestellt, weil irgendeine wichtige Komponente nicht erfüllt war; manche haben sich im Sand verlaufen, weil man sich zwar mochte, aber offenbar nicht brauchte oder das Interesse aneinander einfach nicht (mehr) groß genug war. Und manche dieser Kontakte haben auch heute noch Bestand – und das sind jene, die ich als Freundschaft bezeichne. Ich habe sie zwar alle auch schon mal "real" getroffen, doch ist das gar nicht der ausschlaggebende Punkt: Wichtig ist nämlich das Vertrauen, welches wir über die Jahre aufgebaut haben; die Vertrautheit und Ehrlichkeit, echtes Interesse daran, wie es dem anderen geht, was ihn beschäftigt und was er so erlebt; seine Gedanken zu teilen, einander zuzuhören, beizustehen, die Meinung zu sagen und auch mal Kritik ausüben zu dürfen; Mut zu machen, wenn es nötig ist; gemeinsam lachen, reden, aber auch weinen und schweigen zu können. Das ist es doch, was eine Freundschaft ausmacht.

Mit einer so vertrauten Person auch mal Kaffee trinken zu gehen oder irgendetwas anderes zu unternehmen, ist sicherlich schön und ein netter "Zusatz", spielt für mich persönlich allerdings keine allzu große Rolle und ist vor allem kein Faktor, an dem ich festmache, ob es nun eine Freundschaft, Bekanntschaft oder was auch immer ist. Genauso wenig wie ich es für notwendig halte, dass man ständig in Kontakt ist. Mich stört es nicht, von einem liebgewonnenen Menschen auch mal ein paar Wochen gar nichts zu hören – solange sich dadurch nichts am Verhältnis, das man zueinander hat, ändert und man sich emotional nicht voneinander distanziert, kann ich damit ganz entspannt umgehen, zumal ich selber auch nicht so übermäßig "kommunikativ" bin und zu viel Nähe (im Sinne von Kontakt zu anderen) manchmal schlichtweg nicht zulassen kann oder möchte. Davon abgesehen bedeutet eine Weile "Funkstille" ja nicht, dass man nicht aneinander denkt oder gar das Interesse am anderen verloren hat! Jeder (!) muss seinen eigenen Weg gehen – dennoch kann man andere auf ihrem Weg begleiten, ohne seinen eigenen zu verlassen! Die, die mit mir gehen, aber auch nicht böse sind oder es persönlich nehmen, wenn ich mal "ein paar Schritte für mich" brauche, sind meine Freunde (mit dem Begriff gehe ich nicht leichtfertig um!). Und um mit Freunden durchs Leben zu gehen, braucht man keinen ("echten") Boden unter den Füßen!

In den letzten zwei, drei Jahren – insbesondere in diesem – ist mir das alles nochmal ganz bewusst geworden, denn in den leidvollsten Phasen waren mir einige aus dem Forum sehr viel näher als manch einer aus meinem "realen" Umfeld. Menschen, die einfach da waren, zu jeder Tages- und Nachtzeit – die mich aufgefangen und mir Halt gegeben haben, wenn ich das Gefühl hatte, unterzugehen – die mir immer wieder ihr offenes Ohr angeboten haben, es aber auch akzeptieren konnten, wenn ich lieber schweigen wollte – die mich schriftlich oder telefonisch für einen Moment auf andere Gedanken gebracht haben usw... Kurz gesagt: Menschen, die mir gezeigt haben, dass es mehr als schöne Worte sind, wenn sie sagen "Ich bin immer für Dich da!". Dafür bin ich sehr dankbar! Auch dafür, dass all das möglich ist, wenn man hunderte Kilometer voneinander entfernt wohnt und der Kontakt fast ausschließlich auf virtueller Ebene stattfindet.

Von mir also ein klares JA, auch zwischen Leuten, die sich in Chats und Foren kennenlernen, kann sich wahre Freundschaft entwickeln! :)


Liebe Grüße

Ina
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Leah am 31 Dezember 2016, 07:11:30
Hallo Ina,

danke für die liebe Begrüßung. :-)

Und danke für deine Antwort. Du hast das ganz wunderbar ausgedrückt, ich sehe das ganz ähnlich.

Ich habe leider gerade gar keine Zeit länger zu schreiben, irgendwie habe ich diese Woche total verpeilt, welches Datum der Tag hat...sprich, ich dachte wohl es dauert bis Silvester ist...was dazu führte, dass ich gestern nur in Hetze war...ups, wir fahren ja morgen weg...sprich heute...manchmal bin ich schon reichlich dusselig und eher schlecht organisiert, wohl auch, weil ich das Packen hasse...also alles auf den letzten Drücker. :-)

Melde mich Mitte Januar wieder und wünsche derweil alles Liebe
Liebe Grüße Leah
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Karoline am 31 Dezember 2016, 10:09:06
Im diese Stelle möchte ich mich  bedanken am aller liebsten Leute Die jeden Tag geben mich Mutt und glaube am mir. Ich bin noch nicht so lange im Forum ,versuche mich neu zu erkennen.Hier schreiben und eifach sein hat für mich großen Bedeutung. Wir kennen unsere Gesichter und stimmen nicht.  Und das ist nicht so wichtig,vertrauen und Gefühl nicht mehr allein zu sein Zelt.        Karoline .
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 02 Januar 2017, 13:24:31
Hey ihr. Erstmal ein gesundes neues Jahr. :)

Ja ich muss euch auch recht geben, man muss sich nicht wirklich im realen Leben sehen, um jemanden als Freund bezeichnen zu können. Ich hatte vor ein paar Jahren auch noch eine sehr lange Internetfreundschaft, die ging über viele Jahre, aber leider hat sie den Kontakt abgebrochen. Mit ihr konnte ich auch über alles reden, egal zu welcher Tageszeit, sie war immer da. Deswegen denk ich auch, dass man sich für eine Freundschaft nicht zwingend sehen muss. Nur manchmal wäre es auch schön, jemanden bei sich zu haben, der einen einfach in den Arm nimmt, was ja online schlecht möglich ist. Bin auf jeden Fall froh, das Forum hier gefunden zu haben, hier fühlt man sich verstanden, hier kann man seine Sorgen loswerden und ist damit nicht alleine. :)

Heute hatte ich meine erste Therapiesitzung im neuen Jahr und mein Therapeut will nun anfangen, die Mobbingerlebnisse von damals und den Selbstmordversuch zu verarbeiten. Jetzt soll ich alles aufschreiben, bis ins kleinste Detail, alles an was ich mich erinnere und soll es beim nächsten mal mitbringen. Irgendwie ist mir jetzt gar nicht mehr so wohl dabei, das alles von damals wieder so sehr herauszukramen... Aber irgendwie muss ich ja langsam mal voran kommen in der Therapie.

LG LostSoul
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: lilo am 11 Januar 2017, 10:45:20
Wie lange dauert eine Depression ?
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: Ina am 11 Januar 2017, 11:13:37
Wie lange dauert eine Depression ?

Das kann man so pauschal nicht sagen – es ist individuell und hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. So z.B.:

Ursache: Ist die Depression körperlich bedingt z.B. durch Unter- / Überfunktion der Schilddrüse, Ungleichgewicht im Hormonhaushalt, Drogenkonsum usw.? Oder ist sie bedingt durch äußere Einflüsse wie Mobbing, Trennung, Verlust eines nahestehenden Menschen, Probleme im Job / in der Ausbildung / Schule, Arbeitslosigkeit, finanzielle Sorgen, Gewalt, sonstige einschneidende Erlebnisse usw.?

Wenn exogen / reaktiv: Wie lange liegt der Auslöser zurück? Hat sich an der Situation seitdem etwas geändert? Wie sind die aktuellen Lebensumstände?

Umgang mit der Depression: Was macht man dagegen? Wartet man einfach ab und hofft darauf, dass die Depression von allein verschwindet oder hat man sich bereits in Behandlung begeben (Psychiater, evtl. Antidepressiva / andere Psychopharmaka, Therapie, Klinik, Selbsthilfegruppe usw.)?

Sicher spielt auch der Schweregrad der Depression eine Rolle: Ist es "nur" eine depressive Verstimmung, kann diese bereits nach wenigen Wochen abklingen. Ist es eine rezidivierende Depression (wiederkehrend / zum wiederholten Male) oder hat sie sich gar chronifiziert, ist es natürlich um einiges schwieriger, wieder aus dem Tief herauszukommen – und das funktioniert in der Regel auch nicht "einfach so", sondern erfordert eine Menge Arbeit an sich selbst, oftmals mit Hilfe von Therapeuten usw...
Titel: Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
Beitrag von: LostSoul am 12 Januar 2017, 22:33:07
Wie schön es doch wäre, darauf eine Antwort zu bekommen, wie lange die Depression dauern wird... Aber ich hab die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass irgendwann alles gut wird.