Nur Ruhe - Selbsthilfeportal über Depressionen und Selbstmord

Gästebereich (Schreiben ist ohne Registrierung möglich) => Gästebereich => Thema gestartet von: Robert am 07 Januar 2022, 11:12:26

Titel: kein strukturiertes Leben
Beitrag von: Robert am 07 Januar 2022, 11:12:26
Ich leide unter Depressionen.
Ich bekomme mein Leben nicht mehr in den Griff. Schlafe 2 Stunden dann wieder wach. Keine kein Tag und keine Nacht mehr. Meistens laufe ich im Schlafanzug herum. Habe zu nichts
Lust. Gehe nur 1- 2 mal pro Woche aus dem Haus. Auch das fällt mir schwer. Schlechte Gedanken. Mir fehlt die Sinnhaftigkeit. Wer weis Rat?
Robert
Titel: Re: kein strukturiertes Leben
Beitrag von: gast am 08 Januar 2022, 12:38:14
hallo robert

du lässt dein leben so hinter dir her schleifen und ohne hilfe wirst du da kaum ode rnur serh schwerr auskommen.

mein rat?

suche dir einen therapueten damit du eien therapie machst und dein leben in dern griff bekommst.

ohne hilfe schlitterst du da mit der zeit immer tiefer hinein was in totaler verwahrloisung ende kann.

ein facharzt kann dir auch meidkammente verschreiben.

wenn du auch schwierigkeiten hast im alltga, dann schaue dich nach beratungsstellen und hilfsangeboten um.
Titel: Re: kein strukturiertes Leben
Beitrag von: Violetta am 08 Januar 2022, 17:13:19
Hallo Robert,
für eine geeignete Behandlung wirst du einen Arzt brauchen. Als erstes müssen körperliche Ursachen ausgeschlossen werden (Störungen der Schilddrüse, Vitamin D-Mangel, Stoffwechselerkrankungen, etc.). Das wird mit einem Bluttest gemacht, oft beim Hausarzt. Sollte es keine körperlichen Ursachen geben, wird der Arzt nach den möglichen Ursachen und Auslösern suchen und danach eine Behandlung vorschlagen.
 
Als Sofortmaßname bis zum Arzttermin kannst du folgendes aus der Naturheilkunde probieren: Gehen plus Gemüse- und Obstfasten. Dazu geht man täglich mindestens 90 min draußen zügig spazieren oder wandern. Den Blick dabei umherschweifen lassen. Bei körperlicher Fitness gerne auch länger. Gleichzeitig beschränkt man seine Nahrung auf Obst, Gemüse (gekocht oder gedünstet), wenig Pflanzenöl, Kräuter und Wasser sowie Kräutertee zum Trinken. Nach drei bis fünf Tagen merkt man, ob es hilft oder nicht. Sich ankleiden und rausgehen kostet in der Depression viel Kraft, aber wenn man erstmal draußen ist, wird es meist leichter.
Titel: Re: kein strukturiertes Leben
Beitrag von: Robert am 10 Januar 2022, 09:46:21
Zitat
hallo robert

du lässt dein leben so hinter dir her schleifen und ohne hilfe wirst du da kaum ode rnur serh schwerr auskommen.

mein rat?

suche dir einen therapueten damit du eien therapie machst und dein leben in dern griff bekommst.

ohne hilfe schlitterst du da mit der zeit immer tiefer hinein was in totaler verwahrloisung ende kann.

ein facharzt kann dir auch meidkammente verschreiben.

wenn du auch schwierigkeiten hast im alltga, dann schaue dich nach beratungsstellen und hilfsangeboten um.
Titel: Re: kein strukturiertes Leben
Beitrag von: Robert am 10 Januar 2022, 09:53:41
Hallo Gast,
vielen Dank für Deine Hilfe. Ich werde versuchen meine Leben drastisch zu ändern. Insbesondere Dein Wort von der
Verwahrlosung hat mich auf gerüttelt. Genau das wird passieren wenn ich so weitermache. Vielen Dank. Ich werde
mich ändern.
Robert
Titel: Re: kein strukturiertes Leben
Beitrag von: Robert am 10 Januar 2022, 10:00:50
Hallo Violetta,
vielen Dank für Deine Hilfe. Genau das werde ich tun. Ich werde zum Hausarzt gehen und mich durchchecken lassen.
Und meine Ernährung werde ich auch umstellen. Man sieht und hört oft dass eine Umstellung der Ernährung bei
vielen Krankheiten hilft. Ich werde mich in einen paar Wochen melden ob ich Erfolg hatte. Vielen Dank. Ich werde Deine
Ratschläge befolgen.
Robert
Titel: Re: kein strukturiertes Leben
Beitrag von: Robert Doch noo am 03 Februar 2022, 13:08:37
Doch nicht geschafft.
Titel: Re: kein strukturiertes Leben
Beitrag von: fgrrttg am 04 Februar 2022, 09:34:03
robert manchmal braucht man mehrere anläufe bis es klappt.

vor allem muss man oft mit kleinen schritten gehen.
Titel: Re: kein strukturiertes Leben
Beitrag von: Robert am 06 Februar 2022, 00:07:09
ich verliere den Überblick
Titel: Re: kein strukturiertes Leben
Beitrag von: Ina am 06 Februar 2022, 08:18:18
 
Hallo Robert,

mir scheint, als hättest Du Dir einfach ein bisschen zu viel auf einmal vorgenommen:

Ich werde versuchen meine Leben drastisch zu ändern.
[...]Ich werde mich ändern.
Ich werde zum Hausarzt gehen und mich durchchecken lassen.
Und meine Ernährung werde ich auch umstellen.
[...]
Ich werde Deine Ratschläge befolgen.

So, wie Du in Deinem ersten Beitrag Dein Leben geschildert hast, ist eine solche Kehrtwende innerhalb weniger Wochen kaum machbar.

Die Ratschläge, die Du hier bekommen hast, waren hilfreich für Dich – und das halte ich für ein gutes Zeichen, weil es zeigt, dass Du nicht komplett „dicht machst“, sondern empfänglich dafür bist und durchaus auch die Bereitschaft vorhanden ist, etwas zu verändern. Alles auf einmal wird sich aber nicht ändern lassen und genauso wenig wirst Du Dich nach jeder kleinen Veränderung schlagartig besser fühlen.

Mein Tipp ist: Betrachte das Ganze eher als einen Weg. Diesen kannst Du Dir vielleicht auch bildlich vorstellen. Ein Weg, der vor Dir liegt und den Du beschreiten möchtest. Du kommst dabei an verschiedenen Stationen vorbei, an denen Du Halt machen solltest, um eine Aufgabe zu erfüllen. Die erste Aufgabe könnte der Anruf beim Hausarzt sein, um einen Termin zu vereinbaren. Wenn Du das geschafft hast, kannst Du erstmal weitergehen, bis Du den Termin hast. Dann machst Du wieder Halt und nimmt diesen Termin wahr. Wie es dann weitergeht, wird sich zeigen. Bestimmt wird Dein Arzt Dir Vorschläge machen, die Dir ebenfalls eine Hilfe sind und Dir bei der Entscheidung helfen, wie Du weiter vorgehen möchtest / solltest.

Mute Dir also nicht zu viel auf einmal zu und verlange nicht mehr von Dir, als Du leisten kannst. Das ist nicht nötig!

Alles Gute für Dich!

Ina
 
Titel: Re: kein strukturiertes Leben
Beitrag von: Robert am 07 Februar 2022, 05:43:56
Danke InaDiva,
ich werde heute morgen bei meinem Hausarzt anrufen.
Robert
Titel: Re: kein strukturiertes Leben
Beitrag von: Robert am 10 Februar 2022, 23:07:53
Morgen habe ich einen Termin zur Blutuntersuchung.
Noch eine Frage. Entscheidungen zu treffen fällt mir sehr schwer.
Wenn es um meine Person oder meine Sachen geht gehe ich dem
Konflikt aus dem Weg. Sehr oft entscheide ich mich gegen meine Interessen.
Gibt es einen Rat?
Robert der Rat suchende
Titel: Re: kein strukturiertes Leben
Beitrag von: Ina am 11 Februar 2022, 06:06:06
 
Gut, dass Du Dir einen Termin geholt hast! :)

Zu Deiner Frage: Mir stellt sich erstmal die Frage: Warum gehst Du (möglichen) Konflikten aus dem Weg? Wovor hast Du Angst?
Was befürchtest Du, passiert, wenn Du eine Entscheidung zugunsten Deiner eigenen Bedürfnisse / Interessen fällst?
Auch mal auf sich zu achten und seinen Willen durchzusetzen, muss nicht bedeuten, sich anderen gegenüber rücksichtslos oder egoistisch zu verhalten.
Oft sind bei genauerem Hinsehen auch Kompromisse möglich.
 
Titel: Re: kein strukturiertes Leben
Beitrag von: Robert am 18 Februar 2022, 05:02:27
Liebe InaDiva,

leider war ich in letzter Zeit etwas kaputt. Die Dinge sind mehr sehr schwer gefallen.
Deshalb jetzt erst meine Rückmeldung. Ich habe Angst vor Konflikten. Selbst wenn Sie zu
meinem Vorteil ausgehen, belastet es mich nervlich sehr schwer. Bin meistens völlig fertig.
Deshalb gehe ich den Dingen aus dem Weg.

Herzlichen Gruß
Robert
Titel: Re: kein strukturiertes Leben
Beitrag von: Robert am 06 März 2022, 08:09:38
Jetzt ist auch noch Krieg. Die Verzweiflung wieder immer größer.
Tausende Menschen sterben ,zehntausende werden verletzt, hunderttausende sind auf der Flucht.
Ich komme nicht mehr "in die Gänge". Wandere zwischen Bett "Decke über den Kopf"
und Fernseher hin und her. Es geht seit Tagen nichts mehr.
Schlafe nur noch Stunden weise. Nur negative Gedanken.
Ich glaube ich muss mir Tavor oder so etwas besorgen um mich zu beruhigen.
Oder hat jemand einen besseren Rat?
A desperate soul
Titel: Re: kein strukturiertes Leben
Beitrag von: Robert am 08 März 2022, 23:37:06
Hallo,

auf Rat der Ärzte habe mich dazu entschlossen auf Dauer ein Antidepressiva einzunehmen.
Die Gefahr in eine lebensbedrohlich Situation zu kommen ist zu groß. Eine Therapie werde ich
z. Zt. nicht machen. Drückt mir die Daumen dass es hilft.

Herzlichen Gruß
Robert
Titel: Re: kein strukturiertes Leben
Beitrag von: Ina am 09 März 2022, 06:37:37
 
Lieber Robert,

meine Daumen sind auf jeden Fall gedrückt! Ich wünsche Dir sehr, dass es Dir hilft.

Die meisten Antidepressiva brauchen eine Weile, bis sich ihre volle Wirkung entfaltet. Daher hab auch ein bisschen Geduld!


Alles Gute für Dich
Ina
 
Titel: Re: kein strukturiertes Leben
Beitrag von: Robert am 09 März 2022, 21:41:33
Liebe Ina,

vielen Dank für Deine Unterstützung. Mir wurde gesagt die Wirkung setzte nach
einer Woche ein. Ich glaube das werde ich überstehen.
Einige Leute warnen mich davor. Danach sei man ein anderer Mensch. Das hoffe ich
doch sehr.

Auch für Dich alles Gute
Robert
Titel: Re: kein strukturiertes Leben
Beitrag von: Ina am 15 März 2022, 17:57:57
 
Hallo Robert,

wie fühlst Du Dich? Merkst Du schon etwas von dem Antidepressivum?

Weiterhin alles Gute für Dich!

Ina
 
Titel: Re: kein strukturiertes Leben
Beitrag von: Robert am 17 März 2022, 18:32:22
Liebe Ina,

vielen danke der Nachfrage. Vom Gefühl her ist es besser. Ich horche immer noch in mich
hinein und warte auf einen Rückschlag. Ist blöd ist aber so. Mein Umfeld sagt es wäre besser mit mir.
Im Moment bin ich vorsichtig optimistisch. Schön zu wissen dass das jemand gibt den es interessiert.

Auch für Dich alles Gute. Fühle Dich von mir gedrückt.
Robert
Titel: Re: kein strukturiertes Leben
Beitrag von: Robert am 08 April 2022, 04:45:04
Möchte Euch mitteilen, dass die Antidepressiva helfen. Das schwere Grübeln und Schlimmeres hat aufgehört.
Negative Gedanken und Antriebsschwäche haben sich nicht gebessert.
Viele Grüße Robert
Titel: Re: kein strukturiertes Leben
Beitrag von: Robert am 28 April 2022, 17:46:08
Es fehlt einfach der Antrieb. In der Theorie alles kapiert aber in der Praxis kann ich es nicht
umsetzen.
Viele Grüße
Robert
Titel: Re: kein strukturiertes Leben
Beitrag von: Ina am 28 April 2022, 19:55:55
 
So geht es mir in mancher Hinsicht auch, Robert. Vom Verstand her sind mir die Dinge völlig klar, aber es scheitert an der Umsetzung, weil mir der Antrieb oder die Konzentration fehlt oder sich etwas in mir ganz stark dagegen sträubt und ich nicht dagegen ankomme. Es ist schwierig, Dinge zu verändern, wenn sie über Jahre zu Gewohnheiten geworden sind. Und selbst wenn man sie verändert, kann es passieren, dass man in alte Muster zurückfällt. Wichtig ist, dass man dran bleibt und sich nicht zu sehr davon entmutigen lässt. Weitermachen, immer wieder probieren... Meistens gibt es ja auch mehrere Wege, ans Ziel zu kommen. Da muss man den richtigen für sich finden.

Gib Dir Zeit!

Ich wünsche Dir alles Gute und viel Durchhaltevermögen.
 
Titel: Re: kein strukturiertes Leben
Beitrag von: Robert am 06 Mai 2022, 03:34:08
Hallo Ina,

ich muss jetzt aufpassen, dass ich mich nicht wieder einigele und das Forum verlasse.

Alles Liebe und Gute
Robert
Titel: Re: kein strukturiertes Leben
Beitrag von: Ina am 06 Mai 2022, 17:37:57
 
Aber warum denn? Weil nicht jeder Deine Meinung teilt? Weil hier verschiedene Sichtweisen aufeinandertreffen?

Wie ich Dir schon schrieb, ist ein Forum doch genau dafür da: Zum Austausch. Was hätten wir davon, wenn wir einander immer nur zustimmen würden? Es ist doch klar, dass nicht jeder das gleiche denkt oder die gleiche Einstellung zu einem Thema hat. Das ist im realen Leben auch nicht anders. Davon lebt ein Gespräch doch erst, oder? Ich finde es schön, wenn man auf diese Weise voneinander lernen kann oder zumindest seinen Horizont erweitert und sehe ehrlich gesagt keinen Grund für einen Rückzug. Niemand hat Dich angegriffen oder etwas Böses gesagt.
 
Titel: Re: kein strukturiertes Leben
Beitrag von: Robert am 06 Mai 2022, 18:24:51
Alles gut Ina. Ich kann mit Kritik leben. Kein Problem.
Aber es strengt mich alles im Moment sehr an.
Vielen Dank dass Du kümmerst.
Alles Liebe und Gute.
Robert
Titel: Re: kein strukturiertes Leben
Beitrag von: Ponyhof am 06 Mai 2022, 20:34:48
Hallo Robert

warum willst Du das Forum verlassen? Weil Du Vertrauen für ein Risiko hältst?

Das tue ich auch.
Ich bin tatsächlich ohne Urvertrauen aufgewachsen und sowas nachträglich zu entwickeln... ich habe Zweifel, ob  das überhaupt möglich ist.

Also meine Therapeutin war so "Jaaaaaaaaa Vertrauen ist toll! Müssen Sie wollen" aber ich konnte nicht nachvollziehen, was daran verlockend sein sollte.
Ich WOLLTE es nicht und selbstverständlich lernte ich es nicht, weil ich es nicht haben wollte.
Gab einige sinnlose Diskussionen auf dem Niveau von:
 "Sie müssen positiv denken"
"Warum sollte ich so naiv sein?" "
Aber wäre es nicht schön voll Vertrauen zu sein?"
"Glaub nicht?"
"Oh"
Nach einigem Gewurschtel und Ratlosigkeit habe ich mich dazu entschlossen, zu versuchen die Dinge realistisch zu sehen.

Wenn ich realistisch gesehen mit Ärger rechne, dann stelle ich mich darauf ein.
Realistisch gesehen, ist in vielen Fällen aber auch ziemlich wahrscheinlich, dass etwas schlimmes nicht eintritt. Sollte man also ohne anderweitige Indizien von ausgehen. (Dass man verrückt wird, wenn man alle 5Sekunden kontrolliert, ob der Herd aus ist, weil man sich bei den letzten Kontrollen ja theoretisch geirrt haben könnte, ist klar.)
Es ist daher unerlässlich von irgendetwas auszugehen. Eine "Arbeitshypothese" sozusagen.

Und so finde ich zB., dass es Menschen GIBT, bei denen Erfahrung und das was ich über deren Charakter weiß sinnvoll erscheinen lassen, dass die mich nicht absichtlich (!) übern Tisch ziehen. Es ist denkbar, aber nicht realistisch.

ZB. Halte ich durchaus für im Rahmen des möglichen, dass mein Mann morgen eine 10 Jahre jüngere Frau trifft, sich Hals über Kopf in sie verliebt und mit ihr ein neues Leben beginnen möchte.
Wie Du richtig sagst: Solche Dinge passieren, thats Life. Muss man mit rechnen.
Was ich NICHT für möglich halte, ist, dass er mir davon nichts sagt, sondern monatelang ein Doppelleben führt.
Warum?
Na, ich kenne ihn. Er ist das was man "ehrliche Haut" nennt. Er hat weder die Veranlagung noch die Fähigkeiten andere zu hintergehen. Schon gar nicht die Frau, mit der er die Wohnung teilt.

Und so kann ich vollkommen ohne Urvertrauen davon ausgehen, dass es da aktuell keine solche Tussi gibt - weil er nämlich nichts gesagt hat.

usw.

Und so lief ich herum und war sicher NULL Vertrauen zu haben. Aber ohne auszukommen.

Eigentlich wäre die Geschichte hier zu Ende...

Dann passierte etwas lustiges:
Ich habe mich vor einiger Zeit mit einer Bekannten unterhalten. Ich weiß gar nicht mehr worum es ging, jedenfalls war ich so "Wird schon klappen" und sie war so "ich hab einfach nicht so ein Vertrauen wie Du" und ich so "WTF???"
Bei näherer Betrachtung fiel mir auf, dass ich absolut KEIN bisschen mehr davon ausging, dass die Welt ein netter Ort, die Menschen auf meiner Seite das Schicksal mir wohlgesonnen waren als früher.

Null. Never, Ich-bin-donnich-blöd

WAS besser geworden war, war das Gefühl, dass ich - was immer kommt - und irgendwas KOMMT immer, davon bin ich überzeugt - das schon irgendwie schaffen werde.
Ich habe schon so viel Mist erlebt. Ich rechne und plane so vorsichtig und ohne Vertrauen... Die Dinge, DIE ich mag, die nimmt mir so schnell keiner, die Menschen, DIE bis hierher mit mir gegangen sind, die gehen nicht morgen aus einer Laune heraus, und mir etwas von der Handvoll Rechte und Dinge, wegnehmen zu wollen, die mir w-i-r-k-l-i-c-h wichtig sind, ist ein harter Knochenjob, denn ich habe gelernt, dass ich im Notfall für meine Rechte auf die harte Tour eintreten würde - weil als Fußabtreter zu leben wirklich nicht erstrebenswert ist. 😡

Das bedeutete zusammen gefasst, dass es realistisch gesehen ziemlich wahrscheinlich war, dass mich in nächster Zeit nicht zig Sachen aus der Bahn werfen würden, weil ich schwere Krankheit, Tod nächster Angehöriger, Persönlichkeitsstörungen, Mobbing... alles schon erlebt habe. Es hat mir nicht gefallen, aber ich weiß wie das geht. Ich weiß, dass ich mit wenig Geld auskommen kann (der einzige Luxus an dem ich w-i-r-k-l-i-c-h hänge ist eine vernünftige Krankenversicherung. ). Und ich glaube, dass es deshalb langsam wirklich schwer wird mich aus der Bahn zu werfen. Weil ich nämlich langsam aber sicher echt krisenfest bin.

Kurz gesagt: ich habe mir hier mit Blut-Schweiß-und-Tränen eine winzige Nische eingerichtet, in der ich mich halbwegs sicher fühle und die man mir nur VERDAMMT schwer wegnehmen kann.


Meine Bekannte sagt zu diesem "Glaub, dass mir das so leicht  nichts und niemand nehmen kann" Gefühl "Vertrauen".
Ich weiß nicht, wie das heißt. Ob es unterschiedliche Formen von Vertrauen gibt? (Vernunftbasiert und Gefühlsbasiert?) Ich habe keine Ahnung, es ist ja letztlich auch egal.


Jetzt hab ich hier lang und breit von mir erzählt, dabei wollte ich eigentlich "Ach, komm Robert, bleib da" schreiben. 🤔

Aber Du hast Mal geschrieben, dass Du gern liest was ich denke, da dachte ich, ich erzähle es Dir. 😃

Was ich SAGEN wollte, ist , dass unterschiedliche Meinungen doch der Grund sind in einem Forum zu schreiben. Meine eigene Meinung kenne ich doch schon? Und ein Dialog in dem einer vorträgt und der andere "Du hast ja soooo Recht" säuselt ist auf Dauer doch etwas einseitig...

Du sagst Du machst das NOCH anders mit dem Vertrauen bzw. nicht- Vertrauen? Interessant. Erzähl doch Mal, deshalb sind wir doch hier. Absolut gar kein Grund sich wegen unterschiedlicher Sichtweisen schlecht zu fühlen oder gar zurück zu ziehen...

Liebe Grüße

Ponyhof
Titel: Re: kein strukturiertes Leben
Beitrag von: Robert am 07 Mai 2022, 08:00:41
Guten Morgen Ponyhof,

schön wieder von Dir zu lesen.  Jetzt ohne Dir "Brei ums Maul schmieren" zu wollen, was Du geschrieben hast kann ich zu größten Teil
unterschreiben. Leider bin ich im Moment ziemlich down. Deshalb der Rückzug. Hat nichts mit gegensätzlichen Meinungen zu tun.
Davon kann frau/man manchmal etwas lernen.
Das Urvertrauen war mal da, das haben die Erfahrungen weg gespült. Das gäbe eine lange Liste die das wieder spiegelt wie Welt
halt ist. Grausam. Es gilt das Recht des Stärkeren. Leid tun mir die Kinder die dieses Urvertrauen noch haben und das richtige Leben nicht
kennen.
Ein gutes Beispiel ist für mich der Beitrag von Sofie. Welches Urvertrauen oder Gottvertrauen muss frau haben um das drei Jahre auszuhalten?
Als Entschuldigung für diese Einfalt kommt mir nur die erste große liebe und eine sehr gutes Aussehen von dem Typ in den Sinn.
Wie Du schreibst: Krisenfest werden.
Was die Therapeuten sagen macht die Sache noch schlimmer. Sie predigen Gottvertrauen und erreichen nichts (siehe Sofie) außer das sie gut
Geld verdienen.
Durch mein "nicht vertrauen" sind mir viele negative Erfahrungen erspart geblieben. Hier könnte ein lange Liste folgen, sparen wir uns.
Und was ist mit den positiven Erfahrungen die ich nicht gemacht habe? Sparen wir uns. Was ich nicht weiß macht mich nicht heiß!

Liebe Grüße
Robert

PS: Schön Dich zu kennen
Titel: Re: kein strukturiertes Leben
Beitrag von: Robert am 10 Mai 2022, 22:19:00
Hallo Ihr Lieben,

Ich glaube die Antidepressiva wirken bei mir mittlerweile sehr gut.
Das Kopfkino ist aus. Das ändert zwar nicht meine negative Grundeinstellung zum Leben.
Das sind aber eher philosophische Betrachtungen.

Alles Gute Euch allen
Robert
Titel: Re: kein strukturiertes Leben
Beitrag von: Ponyhof am 13 Mai 2022, 13:19:29
Hallo @Robert,

das ist ja Super. 😃 (Negative Grundeinstellung hin oder her, Verbesserungen sind was gutes, ich sage immer "Wir nehmen was wir kriegen können")
Ich habe die (zur Zeit sehr theoretische!) Überlegung, dass man (in diesem Fall also ich) solche besseren Phasen doch evtl. nutzen könnte um etwas zu verändern, was man dann HAT. (Also zB. eine unbefriedigende Arbeitssituation angehen oder Wohnsituation oder ...).
Ich denke es mir so, dass in den down -Phasen ja eh nix vorwärts geht.
Da bin ich mit nicht-auß'm-Fenster-springen gut ausgelastet.
Aber wenn es in den besseren Phasen aufwärts ginge... Dann müsste es ja ausreichen in den schlechten Phasen "nur" zu halten und nicht mit-Arsch-wieder-einzureißen was man vorher aufgebaut hat... Denn dann würde es im ganzen... 🤔🤔🤔

Ach keine Ahnung. Wahrscheinlich brauchst Du nix weniger als semi-kluge Ratschläge, aber ich dachte es gerade und wenn man nicht schreibt, was man denkt, dann schreibt man nix und ich dachte ich antworte...

Liebe Grüße
Ponyhof
Titel: Re: kein strukturiertes Leben
Beitrag von: Robert am 16 Mai 2022, 05:08:33
Guten Morgen Ponyhof,

immer gern gelesen Deine Beträge. Weil Sie Substanz haben und ich was daraus lerne. Die "auf- und ab Phasen" machen mich nachdenklich.
Ich hoffe dass es keine biopolare Störung oder noch schlimmer Borderline Persönlichkeitsstörung ist. Die "auf Phase" klingt bei mir ab und es wird
trister. Habe in der "auf Phase" eine Städtereise gebucht. Bin selbst auf mich gespannt ob ich sie antrete und wenn wie es läuft.
Ich gebe Dir recht mit-Arsch-wieder einreißen,  besonders bei den sogenannten zwischenmenschlichen Beziehungen. Da macht frau/man schnell
wieder was kaputt.
Du hast übrigens viel Ahnung und Deine klugen Ratschläge sind sehr willkommen. Wenn ich schreibe bleib so wie Du bist meine ich nicht die
"ab Phasen" und hoffe wir haben viele "auf Phasen".

Voller Respekt für Dich
und liebe Grüße
Robert
Titel: Re: kein strukturiertes Leben
Beitrag von: Ponyhof am 16 Mai 2022, 13:29:41
Oh wow, Danke @Robert
Du kennst das vielleicht - wenn man sich selbst nicht leiden kann, ist es umso schöner, wenn andere das anders sehen. 🙋🏼‍♀️😊🙋🏼‍♀️

Wenn Du MICH fragst, solltest Du den Städtetrip machen. (Es ist jedenfalls das was ICH tun würde.) Ich versuche die Dinge zu planen, wie ich meine und sie dann auszuführen, ob ich nun Lust / Kraft / Nerv dazu habe oder nicht. Ob ich depressiv in der Ecke hänge oder nicht.

Ich seh das so:

Man hängt depressiv in der Ecke und weiß nicht weiter. JEDER, den man um Rat fragt, sagt "na, kein Wunder, dass es Dir so schlecht geht, wenn Du nur in der Ecke hängst". Weiß ich schon, brauche ich nicht fragen. Unabhängig davon, ob ich tatsächlich glaube, dass es hilft oder nicht, ist also "Arsch hoch" am besten geeignet zu helfen wenn man komplett ratlos ist, WEIL es nämlich die Voraussetzung dafür ist, dass die Menschen, von denen man Rat / Hilfe möchte tatsächlich anfangen sich das PROBLEM anzusehen.

Heißt: Wenn Du in einer Down-Phase den Hintern vom Sofa nimmst (und ja, ich weiß wie leicht das gesagt und wie schwer das getan ist). Dann hast Du zwei Chancen:
1) Chance: Es hilft tarsächlich. #Jackpot
oder
2) Chance: Wenn Du zu jemandem "Ich bin total verzweifelt, was soll ich TUN?" sagst, antwortet der WENIGSTENS nicht "Du musst Dich aber auch BEMÜHEN, wenn Du nur auf der Couch sitzt und jammerst, kann das ja nichts werden." sondern wird mit größerer Wahrscheinlichkeit das PROBLEM ernster nehmen und ernsthafter betrachten. Besser als nichts.
Außerdem hast Du jedenfalls demnächst was zu erzählen, falls Du Mal einen Menschen triffst, der einen netten Eindruck macht. "Normale" Gesprächsthemen finde ich total gut, sie helfen mir dabei mich weniger zu isolieren. Nicht jeder will was von Depressionen, Krebs u.ä. hören, aber "Ich war übers Wochenende in Hamburg" passt in den ALLERMEISTEN Situationen.

Wo geht er hin dein Städtetrip? Wer weiß, vielleicht wird es ganz nett? 😃
Titel: Re: kein strukturiertes Leben
Beitrag von: Robert am 16 Mai 2022, 19:20:30
Hallo Ponyhof,

ich fahre Morgen mit dem Zug nach Hamburg.
3 - Tage - Trip.
Bin gespannt.

Liebe Grüße
Robert
Titel: Re: kein strukturiertes Leben
Beitrag von: Ina am 16 Mai 2022, 19:47:47
 
Toll, dass Du das machst, Robert!

Ich wünsche Dir eine gute Zeit in Hamburg. :)
 
Titel: Re: kein strukturiertes Leben
Beitrag von: Ponyhof am 16 Mai 2022, 20:09:35
Oh cool. Hamburg. 😃

 Ich hoffe Du hast ein bisschen Spaß. 🙋🏼‍♀️🙋🏼‍♀️🙋🏼‍♀️
Titel: Re: kein strukturiertes Leben
Beitrag von: Robert am 16 Mai 2022, 20:33:59
Danke Ponyhof, danke Ina.

Liebe Grüße
Robert
Titel: Re: kein strukturiertes Leben
Beitrag von: Ponyhof am 20 Mai 2022, 11:00:33
Und wie war's Robert? Hast Du eine Hafenrundfahrt gemacht? Warst Du in König-der-Löwen? Bist Du durch die Gassen geschlendert? Hast Du ein Fischbrötchen gegessen? Warst Du Schiffe-gucken? Hast Du Dich durch Blankenese gequetscht und "Ach DESHALB heißt es Polonaise aus Blankenese" gedacht? Hast Du Dir den Fischmarkt angesehen?
Oder anders ausgedrückt:
Was hast Du schönes unternommen?
Titel: Re: kein strukturiertes Leben
Beitrag von: Robert am 21 Mai 2022, 05:29:48
Guten Morgen  Ponyhof,
nach 8 Stunden Bahnfahrt (1,5 Stunden Verspätung) ca. 14 Uhr Ankunft in Hamburg. Leider keine Kontakte im Zug. Alle sind mit Handys, Smartphons und Laptops beschäftigt.
Rathaus, Mönckebergstrasse usw. was so in  der Nähe vom Hauptbahnhof ist. Fastfood indisch dann ins Hotel nach Wandsbek. Alles positiv.
Mittwochmorgen im Smartphone Nachrichten hier im Forum angesehen. Antwort auf einen Betrag von mir: Er (Otto) soll sich nicht von mir wegbeißen lassen.
Folge bei mir: grübeln, grübeln, grübeln. Mittwoch nicht das Hotelzimmer verlassen und den negativen Gedanken nachgegangen. Energie weg, null Antrieb. Abends kam noch
ein Antwort: Klappe halten, keine Empathie. Ich bin einfach zu Dünnhäutig.
Donnerstag: kleine Hafenrundfahrt, Museum für Kunst und Gewerbe. Rückfahrt 17 Uhr leider wieder mit Verspätung.
Dir alles Liebe und Gute Ponyhof
Robert
Titel: Re: kein strukturiertes Leben
Beitrag von: Ponyhof am 21 Mai 2022, 09:09:49
Also waren zwei von drei Tagen ein voller Erfolg und der dritte Tag wäre zu Hause auch nicht besser gewesen?
Na, das klingt jetzt eigentlich ganz erfolgreich. UND bei der nächsten Smalltalk -gelegenheit kannst Du beim Thema "Urlaub" (Urlaub ist immer gut zum drüber smalltalken!) was zum Thema "Hamburg" erzählen. 👍🏻 😃

Dünnhäutig bin ich auch, ich glaube das geht vielen so. (und blöderweise stelle ich bei mir fest, dass ich selbst am pampigsten, undiplomatischsten und verurteilendsten bin, wenn es mir besonders schlecht geht, ich also besonders dünnhäutig bin. Tja *blöd* ist mir bisher noch nichts hilfreiches zu eingefallen...).

Ich habe mir Mal erklären lassen (hoffe ich gebe das richtig wieder!) dass mein Unterbewusstsein jahrzehntelang auf die Erlaubnis gewartet hat existieren-zu-dürfen. Das bedeutete natürlich, dass diese besondere Aufmerksamkeit, dieses Suchen nach Anzeichen, dieses jedes-Wort-auf-die-Goldwaage zum Lebenselixier wurde. Vielleicht würde die nächste Begegnung alles gut werden lassen oder wenigstens besser oder wenigstens...  (Vielleicht so ähnlich, wie wenn man heimlich verliebt ist. Er sagt "Hallo" - und sie denkt noch drei Tage später darüber nach, dass er dabei leicht schief gelächelt hat... Was er wohl dabei gedacht hat...)
Wenn ich aber dieses besondere -Aufmerksamkeit Verhalten auf die Frau im Supermarkt, den Busfahrer oder jeden Menschen, den ich im Netz treffe anwende - dann geh ich kaputt. (Die haben sich nämlich gar nicht viel gedacht und schon überhaupt ganz und gar nicht sind sie auch nur auf die Idee (!) gekommen, mir die Existenzberechtigung absprechen zu wollen, die haben ganz was anderes im Kopf.) Seit ich das kapiert habe (emotional kapiert meine ich, nicht "nur" rational), wird es bei mir gaaaaaaaaaaanz allmählich etwas besser.
Die Leute wissen nicht, ob ich erstmals seit Jahren Mal wieder meine Nase aus der Wohnung gesteckt habe. Sie wissen nicht, ob ich die ganze Nacht überlegt habe vom Balkon zu springen. Sie wissen nicht wie es mir geht und wahrscheinlich wollen sie das auch alles gar nicht wissen.
Sie wissen NUR "Ponyhof riecht nach Pferd" und sagen das erste was ihnen einfällt nämlich "Ey, kannste Mal Deinen Pferdegestank woanders verbreiten?"
Tjaja, man bräuchte ein dickes Fell... 😉

Jedenfalls finde ich gut, dass Du in Hamburg warst und ich finde ausgezeichnet, dass Du die Hafenrundfahrt und das Museum am Donnerstag noch besucht hast, statt deprimiert nach Hause zu fahren.
Ist dochn ganz guter Schnitt? 😃👍🏻
Titel: Re: kein strukturiertes Leben
Beitrag von: Robert am 21 Mai 2022, 11:31:59
Ich mag den Geruch von Pferden und Pferdemist.
Titel: Re: kein strukturiertes Leben
Beitrag von: Robert am 23 Mai 2022, 02:47:28
Liebe Ina,
ich wende mich an Dich persönlich in Deiner Funktion als Administratorin.
Leider tut mir dieses Forum nicht gut. Ständig denke ich über die Beträge hier
nach und suche nach Antworten. Ständig schau ich nach ob was neues geschrieben
wurde. Es ist schon eine Sucht oder eine Manie. Ich kann es nicht lassen.
Deshalb bitte ich Dich mich zu sperren. Vielen Dank.
Alles liebe und Gute
Robert