Nur Ruhe - Selbsthilfeportal über Depressionen und Selbstmord

Allgemeines Nur-Ruhe Forum => Nur-Ruhe - Einfach nur Ruhe! => Thema gestartet von: Eichhorn(Guest) am 29 September 2009, 14:00:53

Titel: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: Eichhorn(Guest) am 29 September 2009, 14:00:53
Hallo Ihr,
Ich liebe einen Menschen, der Depressionen hat. Ich hoffe ihr verbuht mich nun nicht gleich als einen dieser partner, die nur über ihre Partner lästern wollen, sich gegenseitig ihr Unverständnis legitimieren wollen. Ich denke ich zähle zu jenen, die sich bemühen zu verstehen. Doch dies ist leider leider nur bis zu einem gewissen Grad möglich, wenn man nicht selbst betroffen ist. Und somit immer zu wenig. Ich habe viel über Depressionen gelesen, diverse Gespräche mit meinem Partner geführt und bin ständig dabei, zu versuchen, es richtig zu machen. Viele Ängste und Unsicherheiten und Verhaltensweisen sind für mich nicht vollkommen nachvollziehbar und ich möchte von euch lernen, was passiert, wenn die Depressionen gerade das Leben diktieren. Ich würde gerne wissen, wie ich mich als Partner verhalten kann, um es leichter zu machen. Ich möchte wissen ob es zu egoistisch ist, wenn man seine Angst um den Partner, dessen tägliche Selbstmordgedanken man hautnah mitbekommt, vor dem Partner offenlegt. Ich möchte wissen, warum mein Partner in diesen ganz traurigen und verzweifelten Phasen auch immer wieder meine Liebe anzweifelt, obwohl ich so fest hinter ihm stehe, wie ich nur kann. Ich möchte wissen wie ich meine eigene dann aufkommende Unsicherheit bewältigen kann, ohne dass meinem Partner damit etwas genommen wird. Ich möchte wissen ob es wirklich so kalt und gleichgültig und feindselig in einem von Depressionen betroffenen Menschen sein kann, wie er dann oft wirkt. Ich wäre euch echt superdankbar für Beschreibungen, wie ihr euch in bestimmten Situationen in eurer Partnerschaft fühlt, was in euch vorgeht (obwohl das sicherlich bei jedem anders ist) wie ihr euch eure Partnerschaften wünschen würdet, wie sie wirklich sind, was ihr euch von eurem Partner an Reaktionen wünschen würdet....gerade im Moment geht es meinem Partner superschlecht und ich weiß mal wieder nicht, was ich tun kann. Ich werde angefeindet und er setzt voraus, dass ich so denke wie der Rest der "bösen" Welt in der er nicht klarkommt und ich weiß doch dass es nicht so ist und es trifft mich so, dass er das denkt. Ich bitte euch um Ratschläge, um einen Weg zu finden, ihn nicht zu verlieren, ihn zu stärken und ihm ein Stückchen Sicherheit zu geben.
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: Gypsy am 29 September 2009, 17:25:34
Also gut... ich probier's mal ;)
Ich kann Dir aber nur aus meiner persönlichen Erfahrung erzählen, das muss nicht heißen, dass es bei Deinem Partner genauso ist.

***Ich würde gerne wissen, wie ich mich als Partner verhalten kann, um es leichter zu machen.***
Mir persönlich macht es im Moment besonders schwer, dass mein Freund meine Depression absolut in den Mittelpunkt stellt. Er sagt mir 100x am Tag, dass er für mich da ist. Er zählt mir stundenlang auf, was wir alles schönes gemacht haben, was gut gelaufen ist, was wir noch schönes machen werden. Wenn er das nicht tut und nicht versucht mit mir über meine Probleme zu reden, sagt er aber gar nichts, weil er nicht sagen möchte was mich noch mehr runterzieht. Ich finde das extrem anstrengend. Gut, ich bin depressiv, es geht mir gerade zur Zeit auch wieder sehr schlecht... aber ich möchte mich trotzdem nicht rund um die Uhr damit beschäftigen. Er muss mir auch nicht ständig sagen, dass er für mich da ist. Im Grunde weiß ich das ja, und es fällt mir auch nicht leichter das zu glauben, wenn er es nur oft genug wiederholt.
Was würde ich mir denn nun von ihm wünschen?
Wenn er da ist, wünsche ich mir, dass er wieder geht. Wenn er weg ist, wünsche ich mir, dass er da ist...
Ich glaube, das liegt daran, dass ich selbst nicht so recht weiß was ich will und mit seinem Verhalten absolut überfordert bin.
Nunja, eine Antwort auf Deine Frage war das jetzt nicht :-[ Allerdings konnte ich diese Frage auch meinem Freund noch nicht beantworten...

***Ich möchte wissen ob es zu egoistisch ist, wenn man seine Angst um den Partner, dessen tägliche Selbstmordgedanken man hautnah mitbekommt, vor dem Partner offenlegt.***
Ich finde, nein. Auch wenn es mir ganz schlecht geht, möchte ich nicht, dass aus Rücksichtnahme alles von mir abgeschottet wird. Abgesehen davon kann ich "fremdes" Leid wesentlich besser ertragen als mein eigenes. Ich finde es wichtig, dass Du Dich nicht selbst völlig für Deinen Partner aufgibst, sondern ihm offen und ehrlich sagst, wie es Dir geht. Schwierig wird es wohl nur, wenn er das Gefühl bekommt, dass Dir das alles zuviel wird... deswegen solltest Du dazu sagen, dass das nicht so ist.

***Ich möchte wissen, warum mein Partner in diesen ganz traurigen und verzweifelten Phasen auch immer wieder meine Liebe anzweifelt, obwohl ich so fest hinter ihm stehe, wie ich nur kann.***
Weil es in diesen Momenten einfach nicht möglich ist, das positive im Leben (das es ja durchaus immer noch gibt) zu sehen. Weil einem das, wovon man eigentlich weiß, dass es positiv ist, so unwirklich vorkommt, dass man es nicht glauben kann.

***Ich möchte wissen wie ich meine eigene dann aufkommende Unsicherheit bewältigen kann, ohne dass meinem Partner damit etwas genommen wird.***
Ich denke auch da... es wäre das sinnvollste offen mit ihm zu reden. Vielleicht aber am Besten zu einem Zeitpunkt, wo es ihm gerade besser geht. Vielleicht brauchst Du da ein bisschen "Sicherheit", das Wissen, dass er Dich liebt, auch wenn er es gerade weder zeigen noch fühlen kann?

***Ich möchte wissen ob es wirklich so kalt und gleichgültig und feindselig in einem von Depressionen betroffenen Menschen sein kann, wie er dann oft wirkt.***
Bei mir ist es so, mein Verstand "weiß" zwar, dass da positive Gefühle für jemanden existieren, aber ich fühle sie nicht. Ich weiß zwar, da ist etwas, aber ich kann es nicht wahrnehmen. Und entsprechend wirke ich dann auch sehr kalt und gleichgültig.

Hm... und noch etwas aus meiner Erfahrung: Mein Freund hat es in der letzten Woche immer wieder mit "WIR schaffen das schon" und ähnlichen Sätzen versucht. Dieses "WIR" hat mich so fertig gemacht... dass ich ihn gerade gar nicht mehr sehen möchte und mich völlig zurückgezogen habe. Es hat mir das Gefühl gegeben, dass er überhaupt nicht versteht, dass ich mit meinem Schmerz alleine klarkommen muss, er kann ihn mir nicht abnehmen, gut, er kann für mich da sein... aber aushalten, weiterleben und so, das muss ich ganz alleine. Das hat mich unter Druck gesetzt und überfordert.

Nicht unbedingt rational nachvollziehbar... aber so fühlt es sich an.

Ich hatte irgendwie noch mehr im Kopf, was ich Dir schreiben wollte, aber denken ist grad auch nicht so meine Stärke. Vielleicht hat es Dir ja schon ein bisschen geholfen. Ansonsten, frag gerne weiter ;)

Lieben Gruß
Gypsy
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: Ina am 29 September 2009, 18:56:06
Depressionen zu verstehen, ist für Außenstehende oft sehr
schwer bis nicht möglich. Von daher finde ist es schon mal
sehr gut, dass Du Dich über diese Erkrankung informiert
hast und hier Hilfe suchst und Dich ein bisschen austauschen
möchtest. Das ist schon mal eine gute Voraussetzung, um
es in Zukunft "besser zu machen"!

Wichtig ist, dass Du Deinen Partner nicht mit seinen Gefühlen
allein lässt. Biete an, ihm zuzuhören, wenn er es braucht und
versuche Dich, ein wenig in seine Lage hineinzuversetzen. Das
ist nicht einfach, ich weiß. Ich denke, dass es wichtig ist, dass
ihr offen über das Thema sprecht und dass Du Deinem Partner
auch zeigst, dass Du Interesse daran hast, ihn zu verstehen.
Ebenso finde ist es alles andere als verkehrt, wenn Du ihm
zeigst und erklärst, dass Du Dich hilflos und überfordert mit
der Situation fühlst, weil Du selbst eben nicht weißt, wie es
ist, unter Depressionen zu leiden.

In meiner letzten Partnerschaft habe ich mich auch oft allein
gelassen gefühlt, und das, obwohl mein Exfreund selbst auch
unter Depressionen leidet (aber nicht in so starkem Ausmaß
wie ich). Mir kamen immer wieder Gedanken in den Kopf, die
mir sagten, dass er mich gar nicht wirklich liebt, und das, ob-
wohl ich doch eigentlich wusste, wie sehr er mich liebt. Leider
scheint es bei Depressiven wohl oft so zu sein, dass einem
die Dinge vom Prinzip her schon klar sind, sich der Verstand
allerdings mehr oder weniger ausschaltet und man dann doch
etwas anderes denkt. So ist es auch oft mit Ratschlägen, die
man bekommt: Eigentlich ist einem klar, was man tun könnte
oder müsste, aber man kann es einfach nicht umsetzen!

Ich hoffe, ich konnte Dir ein bisschen helfen.


Liebe Grüße,
Ina
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: dejavu am 29 September 2009, 19:16:13
hey eichhorn

ich habe keinen partner und das seit sehr langer zeit
ich glaube, als der "gesunde" muß man ein superdickes fell haben, darf nichts persönlich nehmen und muß das, was einem dann so an den kopf geschmissen wird einfach abschütteln, iwi....
ich als "depressive" kann dir nur sagen, das vieles, was man in den schlimmen phasen denkt nicht anders wahrnehmbar ist und mir es nichts bringt, wenn man mich vom gegenteil überzeugen möchte..... ´man steckt dann so drin, in dieser welt, das alles andere nur noch böse ist, verteufelt, schlecht.....das makaberste an der situation ist für mich immer, das ich totale ruhe haben will und andrerseits möchte ich pausenlos hören, das ich geliebt werde, es wd besser wird etc ...was ich aber in o.g.situation wd abstreiten werde, weil ich es ja auch iwi nicht glauben kann...und wenn ich dann wd ruhe habe, denke ich, keiner will mit mir was zu tun haben, alle hassen mich....aber eigentlich lassen mich doch alle nur in ruhe, wie ich es wollte und dann hasse ich alles und alle und bin ungerecht, um dann wd zusammenzubrechen und zu beteuern, das mich niemand haben will,  aber eigentlich verhalten sich doch nur alle, wie ich es möchte uswusw....
dieses absolute schwarzsehen und nicht dran glauben könne, das es wd besser wird, das ist schrecklich für alle beteiligten, denn auch du als partner hast nur bedingte kräfte und mjußt auch darauf achtgeben, das du nicht mit in den strudel reingezogen wirst....
das mal so als betrachtung von mir

lg
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: Mond am 29 September 2009, 20:01:28
Es gibt ein wirklich tolles Taschenbuch zu dem Thema.
Geschrieben von Betroffenen für Betroffene.

Es lohnt sich wirklich - ich habe es mir gekauft und durchgelesen.
Der für mich wichtigste Teil in dem Buch...Angehörige.

http://www.amazon.de/Schattendasein-Das-unverstandene-Leiden-Depression/dp/3540716238

Oben links ist das Buch abgebildet...klickt man drauf kann man mal in das Buch reinschauen - speziell auch das
Inhaltsverzeichnis.

Wie gesagt - mir hat es geholfen - zu verstehen, das meine Familie mich gar nicht verstehen kann.
(was für ein Satz)
Naja - sie haben es auch gar nicht versucht - aber das gehört hier nun nicht hin.

Ich finde es toll - das ich ab und an Angehörige sehe - die sich wirklich bemühen, den Partner/in zu verstehen und auch helfen zu wollen.
Es ist sicherlich nicht einfach -

lg
Mond
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: eichhorn(Guest) am 30 September 2009, 09:05:02
Hallo Ihr,
erst mal an alle vielen Dank für die Antworten. Besonders bei euch, die an Depressionenn leiden möchte ich mich bedanken. Die Antworten waren für mich zum Teil schon mal echt sehr hilfreich. Besonderen Dank an Dejavu und Gypsy....ich weiß eure Offenheit echt zu schätzen!! Und vor allem auch, dass ihr euch solche Mühe gebt mir zu helfen, obwohl es euch gerade so schlecht geht. Es ist für mich gerade wichtig, eben die Wahrnehmung von euch während der Depressionen kennenzulernen. Die habe ich bisher in keinem Buch oder Artikel gefunden. Wie auch! Ich will halt gerade über das was ich nicht verstehen kann mehr wissen, denn auch wenn ich es vielleicht nicht komplett verstehen kann, weil ich es selbst einfach nie erfahren habe...zum Glück...finde ich es wichtig es zu kennen. Darin seid ihr euch ja offenbar alle einig, dass es die Wahrnehmung ist, die verzerrt und zum Teil auch sehr widersprüchlich ist. Das ist auch meine Erfahrung mit meinem Partner. Gerade dieses "Geh weg, komm her" kenne ich ziemlich gut. Geht man weg ist es im Stich lassen, bleibt man ist es auch nichts. Schwierig. Ich probiere immer in der Mitte zu bleiben...so etwas wie nicht unerreichbar und immer verfügbar aber auch nicht aufdringlich und überfürsorglich. Ob mir das gelingt ist dann halt die andere frage.
Den Fehler meinem Partner zu erzählen wie schön die Welt ist, wenn er es gerade gar nicht sehen kann, habe ich zum Glück nie gemacht. Ich war selbst jahrelang krank und weiß daher wie schrecklich solch ein Gefasel sein kann.
jetzt muss ich erst mal noch ein bisschen nachdenken über das was ihr da geschrieben habt.
Liebe Grüße an alle und nochmal danke!
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: dejavu am 30 September 2009, 11:29:28
eichhorn

für jemanden wie dich, der so bemüht ist und hilfe sucht. egal ob betroffen oder angehöriger, doch immer wd gern.....
man versteht sich in solchen phasen oft selbst nicht und ist von den kleinsten dingen überfordert
soll ich essen oder nicht, rede ich mit jemandem oder nicht, starre ich an die rechte oder die linke wand.... wenn ich verabredet bin, ist es abzusehen, das ich nicht hingehen werde, denn je näher der termin rückt umso mehr angst hab ich vor dingen, die real überhaupt nicht existieren.....z.b das ich so  furchtbar aussehe, das mich alle anstarren werden, das ich mich blamieren werde, nichts vernünftiges reden werde, ich zu nichts zu gebrauchen bin uswusw...
diese spirale hört nicht mehr auf und am ende bin ich wd soweit, das haß und aggression fast unaushaltbar sind und es zu suizidgedanken kommt, weil man so nicht mehr leben möchte und nichts und niemand kann mich vom gegenteil überzeugen....
das ist dann die zeit, wo man als partner- denke ich- so sehr gefordert ist, das man aufpassen muß, sich selbst nicht zu verlieren.....
und wenn du- eichhorn-selbst schon sehr krank warst, mußt du ganz doll auf dich achten, ich weiß, wenn mal liebt, würde man alles tun aber niemals darf man sich selbst aufgeben, das hab ich sehr schmerzhaft lernen müssen.....

lg
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: Eichhorn(Guest) am 30 September 2009, 13:16:01
Hallo, schon wieder das Eichhorn.
Danke Dejavu...muss dir mal sagen, dass ich dich klasse finde. Deine Offenheit ist für mich wirklich gerade total wertvoll und super hilfreich. Danke!! Ich denke diese Form der Offenheit in einer Partnerschaft hinzubekommen ist mehr als schwierig, obwohl ich von Glück reden kann einen tollen Partner zu haben, mit dem das zumindest in Momenten wo es ihm nicht ganz so schlecht geht immer mal funktioniert. Was Du beschreibst Dejavu kann ich immer wieder bei meinem Partner sehen. Dennoch kann ich immer nur mutmaßen und mir das entsprechend zusammenreimen. Du bestätigst gerade mein Einschätzung und ich sehe, dass ich nicht ganz falsch liege damit. Dennoch: Ich muss immer sehr hart meine Fassungslosigkeit über diese Wahrnehmung herunterschlucken, einfach weil ich meinen Partner für einen supertollen Menschen halte (sonst würde ich ihn ja nicht lieben) und er es so überhaupt gar nicht nötig hätte, diese Hemmungen und Unsicherheiten zu haben und schon gar nicht sich so zu hassen. Es tut immer richtig weh, wie er sich selbst zerfleischt und ich werde richtig sauer auf ihn (was komplett meschugge ist, wie ich weiß), weil in den schlechten Phasen er es ist der so fies zu ihm ist und ich dann so ein Beschützermoment bekomme. Wenn jemand außenstehendes mit ihm ihm so umgehen würde, würde ich diesem jenigen mal gehörig die Meinung pusten, wenn er es allerdings selbst tut und dann auch wieder nicht, weil es ja die Krankheit ist die das tut und dann doch auch wieder er selbst muss ich immer die Segel der Wut streichen weil ich gar nicht weiß wohin damit oder gegen wen ich sie richten könnte. Also schluck ich sie runter so weit es eben geht obwohl ich meinen Partner manchmal einfach schütteln möchte und sagen möchte: guck doch mal hin, verdammt, aber das tue ich nicht, denn es bringt ja nichts, denn er kann ja nicht hingucken bzw. sieht er etwas anderes als eigentlich da ist. Das finde ich echt super schwierig. Wie sind eure Erfahrungen in solchen Momenten. Sind das die Momente, in denen dann diese "Die Welt ist doch so schön-Sprüche" kommen? Sind das die Momente, wo es für euch anstrengend wird, weil jemand euch vom Gegenteil überzeugen möchte?
Das ist auch so eine Frage...soll ich sie ihm zeigen die Wut und das Entsetzen darüber was er gerade mit sich macht oder von den Depressionen machen lässt oder ist das sowieso Quatsch, weil er es ja selbst eigentlich weiß und setzt ihn das nur unter Druck bzw. haut das in die Schiene, dass er sich dadurch noch mehr hasst? Aber auch so ist und bleibt Wut ein Thema. Auch bei meinem Partner gibt es viele Phasen in denen er unglaublich wütend auf alles und jeden ist. So wütend dass ich manchmal Angst bekomme. Er richtet sie nie gegen mich aber diese Wut ist so erschreckend heftig. Wer kennt diese Wutphasen von sich selbst und was passiert da?
Auf die Worte von Gypsy mag ich auch noch mal kurz eingehen: also einmal hast du mich ganz schön erwischt würde ich sagen ;-)....ich bin nicht gerade der König der Sicherheit in Liebesdingen und mache es damit meinem Partner sicherlich auch nicht leichter...da hast du schon recht. Und das was du über dieses "Wir schaffen das schon" geschrieben hast, kann ich - rational hin oder her- sehr gut nachvollziehen. Vielleicht weil ich es selbst oft gehört habe und jedesmal dachte: ihr Idioten ihr habt doch keine Ahnung und vor allem wer muss das hier schaffen du oder ich....und so ähnlich fiese Dinge auf gutgemeinte Ausdrücke und eigentlich wollten ja alle nur sagen, dass ich nicht alleine bin damit...aber das war ich und das bist du auch, denn das ist man immer irgendwie. Aushalten muss man es immer selbst. Dennoch können andere einem helfen und einen unterstützen, aber abnehmen können sie es eben nicht. War es das was du damit sagen wolltest?
Zu der Antwort von Mond...ist wirklich ein schöner Satz das mit dem Verstehen und nicht verstehen. Ich finde es immer noch komplett ernüchternd und ich weigere mich immer noch anzunehmen, dass ich meinen Partner nicht verstehen können kann. Ich versuche das weiter. Das muss irgendwie gehen. Und ihr helft mir gerade dabei einen weiteren Schritt in diese Richtung zu kommen und wenn er auch nur klein ist, so ist es doch ein Schritt. Und ich habe Ausdauer ;-)
Liebe Grüße an alle und ich freue mich auf weitere Antworten!!!
Eichhorn
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: 21HEIDI am 30 September 2009, 15:37:59
Hallo Eichhorn!

Ich kann mich nur den vielen Worten anschließen.
Auch ich hatte mal schwere Depressionen bis hin zum ... (du weißt schon,was ich meine)
Heute bin ich ein glücklicher Mensch und brauche seit Jahren keine Antidepressiv mehr.
Kann Dir nur erzählen,wie das damals bei mir war,als ich noch mit meinem Ex zusammenwohnte,
als ich dann alleine wohnte und
seit ich wieder einen Mann an meiner Seite habe.

Und Eines will ich Dir auch sagen.Partner ist nicht gleich Partner...!
Manche Menschen werden so was nie verstehen oder sich auch nie helfen lassen,u.s.w....
Kannst gerne meinen Namen anklicken,dann schreib ich Dir gerne mehr dazu.
Wie alt seid ihr Beide denn, was macht ihr beruflich und wie war die Kindheit?(wenn man fragen darf)

Liebe Grüße,
HEIDI (45J. ) :-)
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: dejavu am 30 September 2009, 22:23:41
hallo eichhorn, ganz lieben dank für das schöne kompliment...:-))
ich bin auf jeden fall dafür, seinem partner zu zeigen, wie schrecklich man sich selbst in diesen momentan fühlt..ich bin davon überzeugt, das nur dadurch eine wahrnehmung eintritt, die dem "depressiven" zeigt, das man sich sorgen macht, sich schlecht fühlt....denn was man als "depressiver" vermeiden möchte, ist, das es andren menschen mies geht wg einem selbst, man möchte eigentlich frieden und nicht schlechte gefühle.....ich glaube, wenn man vermittelt, das es einem schlecht geht damit, bewegt sich im "depressiven" etwas, das ihn wd an die realität führen kann....sozusagen das spiegelbild, das man verantwortung hat für den partner, sich nicht einfahc davonstehlen kann, wie weh man dem partner tut, ihn verletzt....in seiner ganz eigenen wahrnehmung kann man als "kranker" das nicht erkennen, ma steckt einfach zu tief drin....
die welt ist schön, es wir schon wd- sprüche sind furchtbar, es geeh nix in diesen augenblicken , gar nix.....dazu kommt da sgefühl sich rechtfertigen zu müssen, weil eben für einen selbst nix schön ist........
die unbändige wut, die dein partner hat, die kennt hier fast jeder.es gehört zu der krankheit dazu, die hilflosigkeit, machtlosigkeit, die todessehnsucht die absolut dann vorhanden ist....man hat keine kraft mehr, niemals wird wd etwas gut, man hält es nicht mehr aus, jeder ton wird zu lärm, jeder wunsch nach nähe von dir an ihn wird zur zerreißprobe, denn nähe auszuhalten in diesen momenten ist fast ausgeschlossen....
ich weiß nicht, wie lang geht es euch beiden so (schlecht)? ich kann dir nur berichten, ich bin vor ganz genau 2jahren in eine schwere depression gestürzt und war bis vor 3-4wochen ganz fest davon überzeugt, das es nie wd anders werden wird, ich wollte monatelang nur noch sterben, hab nicht gesprochen, das einzige, was mich am leben erhalten hat, war und ist mein sohn, denn für ihn mußte ich, bis ich dann für 5monate in der klink war....viele therapien, viele medikamente, viel haß, selbstverletzung....und was ich bis jetzt nicht für möglich hielt, trat ein, es geht mir lange nicht so gut wie vorher, aber auch nicht mehr so mies wie zu schlimmsten zeiten.....und ich hab die erfahrung machen dürfen, es ist wirklich so, das es wd besser werden kann, so sehr man es auch nicht zu glauben vermag....heute bin ich froh, das ich lebe, viele liebe neue menschen kennenlernen durfte u.a. durch eben die krankheit und kleine maßstäbe setze....perfektion ist mir heute egal,materielle dinge gehen mir am A....vorbei, man lernt das leben anders zu schätzen....
das wichtigste ist ein partner, wie du einer bist, der versucht, die balance zu wahren und gute und miese zeiten teilt, der einen liebt eben...:-))

lg
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: Eichhorn(Guest) am 01 Oktober 2009, 13:09:51
Hallo wieder mal,
erst mal, dejavu, ebenfalls danke für das Kompliment am Schluss...bin gerade so verunsichert, ob ich für meinen Partner tauge und ihm genug geben kann, dass mir deine Worte sehr gut tun.
Ich finde ich es sehr, sehr schön und auch ermutigend, dass es dir zumindest etwas besser geht wieder.  Das gilt auch für Heidi. So wie du das geschildert hast, dejavu, war der Weg und der Preis für die Besserung ja offenbar mehr als steinig und hoch. Es zeugt finde ich von sehr viel Kraft und auch Mut. Ich bewundere dich dafür. Ich stelle mir einen so langen Aufenthalt in einer Klinik, in der du dich jeden Tag mit dieser "Scheiß Krankheit" auseinandersetzen musst, fast nicht aushaltbar vor. Da kannst du meiner meinung nach wirklich, wirklich stolz auf dich sein!!
Was du über die Nähe geschrieben hast, hat mich doch etwas erstaunt....
"jeder wunsch nach nähe von dir an ihn wird zur zerreißprobe, denn nähe auszuhalten in diesen momenten ist fast ausgeschlossen...." Hm....einerseits kann ich das wohl bestätigen, andererseits bekomme ich es aber auch immer wieder vorgeworfen, dass ich dann nicht nahe genug bin, denn das wäre es was er eigentlich bräuchte, allerdings auch nicht zulässt. Ich habe bis heute keine Ahnung wie ich mich dann verhalten kann. Gerade das ist einer der Punkte der es so unglaublich schwer macht. Aber ich denke das ist auch einfach je nach Vorgeschichte bei jedem einzelnen Betroffenen anders. Auf deine Frage wie lange es meinem Partner schon so schlecht geht...sehr lange. Schon lange bevor wir uns kennengelernt hatten, kämpfte er immer wieder damit. Das zog sich wohl schon durch die Kindheit. Mal heftiger mal weniger heftig. Im Moment scheint es sich aber zunehmend zuzuspitzen, so zumindest mein Eindruck. Manchmal frage ich mich tatsächlich, ob ich es bin, die es noch schlimmer macht.
Das mit den kleinen Maßstäben kenne ich von meiner eigenen Krankheit. Es lebt sich besser wenn man nicht mehr nach dem Unerreichbaren strebt. Das zu akzeptieren, ist mir allerdings bis heute noch immer nicht ganz gelungen. Ohne diese eigene Erfahrung mit Krankheit hätte ich aber wahrscheinlich niemals das erlernt was ich heute brauche, um "anders" auf die Welt und auf andere Menschen und nicht zuletzt auch auf meinen Partner zu blicken.
lg
Eichhorn


Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: dejavu am 02 Oktober 2009, 12:07:05
hallo eichhorn

klar, bist du eine guter partner, deine bemühungen ihn zu verstehen und halt zu geben sind doch offensichtlich
ich kann mir vorstellen, wie verunsichert du bist und ich halte dir jetzt mal das spiegelbild vor
du bist verunsichert, ob du gut genug bist und dein partner wird in diesen schlimmen phasen niemals glauben, das er auch dir trotz allen schwierigkeiten genügt, du ihn liebst und mit ihm den weg gehen willst
man kann in diesen momenten nicht glauben, das es aber so ist, und auch das macht wut.....dieses vertrauen, fehlt einfach, weil es in den wichtigsten lebensphasen, wo es gebildet wird, nicht erlernt werden konnte.....soll heißen, dein partner wird sehr oft zweifeln, das du es ernst meinst, das du nichts anderes willst, weil er nicht sehen kann, das er es wert ist....und diese zweifel immer wd zu überwinden, machen so mürbe und du brauchst soviel kraft dafür.....
und ja, dein partner will immerzu versichert haben, das du ihm nah bist, für ihn da bist und im gleichen moment plagen ihn schon wd die zweifel, ob du es ernst meinst, was du eigentlich von ihm willst, was der preis für deine liebe ist......
er braucht dich rund um die uhr und rund um die uhr wehrt er dich ab, weil seine angst, diesen schmerz erleben zu müssen, dich vllt zu verlieren viel größer ist ......es liegt außerhalb seiner vorstellungskraft, das du einfach nur für ihn dasein möchtest, denn er kennt es nicht, die liebe, die du gibst, ohne das du eine gegenleistung erwartest, für ihn gab es bis dahin sicher immer nur leistung und gegenleistung......
also, *räusper* das sind natürlich nur vermutungen, weil ich mir denke, das es so ist
ich bin nach all den jahren jedenfalls so leer und andrerseits so voller haß, das ich es niemanden zumuten möchte, sich mit mir auseinanderzusetzen, lieber geh ich in isolation und weise alle ab......es tut einfach zu sehr weh, sich zu öffnen und somit verletzbar zu sein...
in einem gebe ich dir kein recht, es gibt keinen grund für mich, stolz zu sein, denn ich lebe für meinen sohn, nicht für mich....
ich persönlich bin mir völlig schnuppe, ich warte nur, das die tage vorbeigehen, es abend wird.....ich schlafen kann, um dieses leben nicht ertragen zu müssen....es gibt keinen freude, es gibt keine trauer, nur leere...... aggression oder angst....
manchmal gibt es kleine momente, wo ich eine winzigkeit von iwas verspüre, aber die sind selten.....und ich negiere sie sofort, denn ich hab sie nicht verdient......
lg deja
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: Eichhorn(Guest) am 05 Oktober 2009, 12:58:11
Hallo Dejavu,
ich muss jetzt doch endlich mal auf deinen Beitrag antworten. Danke wieder einmal für deine Offenheit, auch wenn sie mich diesmal geschockt hat. Ich muss feststellen, dass du mit deinem Spiegelbild den Kern getroffen hast. Ja, es stimmt, dass mein Partner nicht sehen kann, dass er es wert ist, dass er kein Vertrauen in meine Liebe haben kann. Du schreibst es ist zermürbend für den Betroffenen, diese Zweifel immer wieder zu überwinden. Auch für mich ist es zermürbend, denn die Zweifel muss ich jedesmal irgendwie mit überwinden. Und ich bin derzeit gerade dabei dies wieder und wieder zu tun. Meine Gefühle für meinen Partner sind so tief und ehrlich und unverrückbar, dass sich seine Zweifel für mich so ungerecht anfühlen. Du schreibst man muss rund um die Uhr da sein, um rund um die Uhr abgewehrt zu werden...ja das trifft es wohl. Und mir gibt es dieses Gefühl von nicht genug sein, nicht genug zeigen zu können, wie viel mir diese Partnerschaft bedeutet, wie abhängig ich davon auch irgendwie bin, wie sehr ich meinen Partner brauche, weil ich solche Gefühle bisher nie hatte. Nicht in dieser Intensität und Sicherheit. Manchmal sitze ich da und frage mich was ich noch tun kann. doch manchmal kann ich auch einfach nicht mehr, weil ich einfach so hilflos bin. Ständig zu beweisen wie sehr man liebt, um dann zu sehen, dass alle Versuche dies zu tun nach hinten losgehen, es einfach nicht geglaubt werden kann ist schwer. Ich frage mich, ob es "nur" die Angst vor dem Verlust meiner Liebe ist, oder ob es vielmehr so ist, dass  die Liebe gar nicht so empfunden werden kann von meinem Partner. Wenn es bei ihm auch so ist mit diesem Zustand, dass weder Freude noch Traurigkeit da sind, sondern nur Leere...wie sieht es denn mit Liebe aus? Kannst du die empfinden für andere und sie "nur" nicht annehmen oder ist auch der Umkehrfall da? Deine Worte haben mich sehr erschreckt, wenn ich ganz ehrlich bin. Die Leere und der Haß, das Fehlen von Freude, die du beschreibst und vor allem die Konsequenz, die du daraus gezogen hast, dich in Isolation zu begeben machen mir angst, dass mein Partner irgendwann einen ähnlichen Schritt macht.  Ich habe diese Situationen immer wieder mit ihm durch und es endet immer darin, dass ich komplett am Boden liege, meine gesamte Zukunft mit ihm nicht mehr sehen kann und selbst zugeben muss, dass ich nicht mehr kann, nur noch weine und merke wie sich in mir so lange die Angst ihn zu verlieren auf die eine oder andere Weise aufgestaut hat, dass es dann alles rausplatzt. Und so wie du es schreibst sehe ich keine Möglichkeit als Partner dagegen zu steuern. Und das macht Angst,  schreckliche Angst davor den Partner zu verlieren, egal was man tut. Ohnmächtig dazustehen und zu warten bis es schließlich passiert, weil man weiß, dass nichts hilft, kein Verhalten, keine noch so ehrlichen und tiefen Gefühle. Nichts und vor allem ich und meine Liebe können seine Leere nicht ausfüllen. Ich komme mir dann so unfähig vor. Und dieses fiese egoistische Stimmchen meldet sich dann immer, das sagt..."und ich, wo bleibe ich. Warum verlässt du mich immer wieder indem du dich zurückziehst"....und das gleichzeitig mit dem wirklichen Wissen, dass mein Partner nicht anders kann, sich dafür sowieso schon so hasst...manchmal erscheint das alles wie ein unlösbarer Teufelskreis. Seine Zweifel lösen meine aus, die wiederum seine verstärken...ich frage mich ob ich genug Kraft habe in meinem ebenfalls nicht gerade glatt laufendem Leben, meinem Partner wirklich ein Partner zu sein, obwohl er es gar nicht zulässt, gleichzeitig aber genau das braucht. Vielleicht grüble ich auch einfach zu viel und muss es nehmen wie es ist. Wer weiß.
Erklär mir das bitte, dejavu, was du mit "ich persönlich bin mir völlig schnuppe" meinst. Gibt es wirklich gar keine Freude in deinem Leben? Noch nicht einmal mit oder über deinen Sohn, für den Du lebst, wie du schreibst? Warum negierst du diese Momente von irgendwas wie du es nennst gleich? Warum glaubst du denn so felsenfest, dass du es nicht verdient hast, etwas zu empfinden außer der Leere, Wut und Aggression? Ich hoffe ich trete dir nicht zu nahe mit meinen ganzen Fragen. Andererseits musst Du ja nicht antworten.  Es ist nur, dass ich so viele Ähnlichkeiten zwischen Dir und meinem Partner sehe und immer noch hoffe, alles besser zu verstehen. Ich hoffe du fühlst dich dadurch nicht ausgenutzt, denn das liegt mir fern.  
Liebe Grüße
Eichhorn
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: dejavu am 10 Oktober 2009, 19:06:09
hallo eichhorn

nein, nein, keine bange, du tritts mir nicht zu nahe und alles ist i.o. was du fragst
es ist schon so, das ich gewisse dinge als positiv empfinde, das gefühl hab, mich baut etwas auf oder es ist ok, es ist jedoch keine innere freude, keine innere emotionalität, wie ich sie mal hatte, es kommt alles nicht mehr richtig an....ja und das ich ncihts gutes verdient hab, das hat man mich schon früh gelehrt.....alles war grundsätzlich falsch wie immer ich es auch gemacht hab, ich konnte es meine eltern niemals recht machen, ich stand unter sämtlichen kontrollzwängen, beherrschung, psychische gewalt, körperliche mißhandlung als baby und kleinkind wahrschl, aber eben nicht nachweisbar, emotional vernachlässigt, bitte verzeih, wenn ich jetzt erstmal aufhöre, denn es triggert mich gewaltig...... und da meine erinnerungen im 13/14.lj beginnen, kann ich auch nichts behaupten....bis heute hat sich dann ein gefühl herausgebildet, das es eben richtig ist, wenn es mir schlecht geht, weil ich ja eben sowieso nie etwas richtig mache, richtig kann uswusw.....
meine grundeinstellung ist, das ich ein schlechter mensch bin, den es zu hassen und zu verabscheuen gilt...ich kann keine hilfe annehmen, denn dies bedeutet, das gegenleistung gefordert wird, die ich nicht erbringen kann.....es paßt nicht in mein weltbild, das mich jemand mögen könnte, weil eben ich es bin und jeder, der es mich wissen läßt, hat sehr sehr schwer zu kämpfen, bis ich es halbwegs zulasse.....glaub mir, ich weiß genau, wie dein partner sich fühlt, das er nicht zu glauben vermag, das du ihn einfach so liebst, denn in "unserer" vorstellung existiert so etwas nicht, liebe um einen selbst willen..... ich weiß auch, wie man sich als partner fühlt......ich kenne seinen todeswunsch und ich kenne deine hilflosigkeit.....
du hast es aber schon gut erkannt, du kannst nur dasein für ihn, unterstützen und lieben...mehr geht nicht......und du mußt immer damit rechnen, das es zum äußersten kommt und dir dann völlig bewußt sein, das es niemals niemals an dir gelegen hat....wenn man so tief verzweifelt ist, dann sieht man nichts mehr von dieser welt.....es ist eine ganz eigene welt, in der sich der "kranke" befindet, in die man als "gesunder" nicht eindringen kann, das klingt brutal, aber es ist die wahrheit, so sehr du es möchtest, es ist dir nicht vergönnt und mnchmal ist das auch gut so, denn es ist sehr sehr verletztend für den anderen, sprich für dich.....
dein kleines stimmchen meldte sich natürlich völlig zu recht und diwann mußt du entscheiden ganz für dich, ob deine liebe reicht oder es zu kräftezehrend wird...niemand kann dir verdenken, wenn du einen andren weg einschlägst, denn der weg, den du jetzt gehst, ist gepflastert von
tränen, hoffnungslosigkeit, dunkelheit, verletzungen von ihm an dich, die du nie im leben verstehen wirst....alles aus der verzerrten wahrnehmung der krankheit heraus, die niemals die objektive realität widerspiegeln wird oder für deinen partner sichtbar ist......die kleinen glücksmomente müssen dir ausreichen, wieder und wieder an eure liebe zu glauben, denn er wird es sein leben lang nicht können.....
schwarz und weiß....das wird dein leben sein, umgeben von leere und einem hauch von unbeschreiblichem etwas, was dich immer wd hoffen und ihn immer wd abstürzen läßt......
lg deja
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: sunshine250 am 11 Oktober 2009, 12:21:08
den menschen möchte ich gerne mal sehen der so geduldig ist
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: Mandy am 12 Oktober 2009, 00:05:55
Hallo Ihr,

ich bin neu hier und finde euere zeilen sehr hilfreich. auch ich liebe einen mann der depressionen hat. er nahm citalopram als wir uns kennenlernten. er hat dieses medikament abgesetzt um die "nebenwirkungen" auszuschalten. so merkte ich einige monate nichts von seiner krankheit bis sie sich langsam wieder einschlich. ich konnte damit nicht umgehen weil ich mich mit depressionen nie ausreichend beschäftigt habe. da wir aber viel miteinander reden hat er sich mir geöffnte. dafür bin ich ihm sehr dankbar. als erstes habe ich ihn gebeten sein medikament wieder einzunehmen, weil mir nichts mehr am herzen liegt als das es ihm gut geht und er aus diesen gedankenkarusell heraus findet. das hat er auch getan und jetzt nach vier wochen geht es ihm wieder sehr viel besser. ich habe mich sehr intensiv über diese krankheit und sein medikament belesen um zu verstehen. auch hier habe ich durch euere erfahrung lernen können. danke dafür

lg mandy
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: Fee am 12 Oktober 2009, 09:37:53
Ihr Lieben ...
... jetzt tapselt mal die Fee kurz hier rein .


" ICH KANN NICHT(S) WOLLEN ! "

Das ist für mich,der allerwichtigste,der "alles" erklärende Satz,seit ich unter, immer wiederkehrenden ,schweren depressiven Epiosoden leide .


* ich kann nicht verstehen,wie lieb Du mich hast

* ....................................,daß Du es gut mit mir meinst

* .....................................,daß Deine Tipps keine Vorwürfe sind


* ich verstehe,"alles" als Last,auch Deine Bemühungen um mich

* ..................,.........  nur negativ besetzt

* ...................,.........  als gegen mich



... manchmal " hasse ich Dich ",weil ich Dir zur Liebe,weiter leben muß .

L.G. Fee


PS: Habe viele Video´s über Depressionen,hier eins davon:

http://www.dokus4.me/index.php/2009/08/09/ich-wollte-nicht-mehr-aufstehen-neue-forschungen-gegen-depressionen/
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: nubis am 12 Oktober 2009, 10:34:46
Hallo

Und jetzt tapsel ich auch mal kurz hier rein :-)

Wollte ich schon längst, wusste aber immer nicht so recht woran ich es festmachen sollte, vor allem, ohne jemanden hier jetzt zu treffen.

Aaaaber... @Fee hat mir soeben 'die Vorlage' gegeben indem sie schrieb: *** wiederkehrenden ,schweren depressiven Epiosoden***


@Eichhorn hat ja nun nicht viel dazu geschrieben, was die (möglichen) Ursachen der Depression angeht und auch wenn es bislang den Anschein hat, als läge sie in traumatischen (Kindheits?-)Erlebnissen begründet, möchte ich hier doch auch einmal darauf verweisen, dass das nicht zwingend der Fall sein muss.
Nicht jeder, der depressiv ist, wurde Misshandelt/Missbraucht (- und nicht jeder, der es wurde, ist depressiv, nur mal angemerkt).

Ich möchte das nur deshalb einmal ansprechen, weil diese absolute Schwarzmalerei in Bezug auf eine mögliche Besserung zwar aus der Sicht einzelner hier passend scheinen mag - es aber keinesfalls so sein muss.

Ich denke, man darf nicht vergessen, dass in diesem Forum vor allem Menschen schreiben, die entweder akkut - oder dauerhaft schwer an Depressionen leiden - und sich diese Stimmung entsprechend in ihren Beiträgen wiederspiegelt.

Das bedeutet nicht, dass es keine Besserung gibt.
Es bedeutet nur, dass der Schreiber sie grade nicht sieht.


@Eichhorn
Auch wenn sich dein Partner anscheinend grade in einer schweren depressiven Episode befindet, heißt das nicht, dass es auf Dauer so bleiben muss.
-kann- vielleicht ...aber MUSS nicht.

Vielleicht spricht er gut auf eine medikamentöse Behandlung an, vielleicht kann ihm eine Therapie weiterhelfen.
Vielleicht lassen sich belastende Situationen umgehen/vermeiden - wenn Stress auf der Arbeit zu belastend wird, hilft manchmal nur ein Stellenwechsel - wenn es Personen sind, kann es hilfreich sein, Kontakte abzubrechen.

Meist ist es ein Zusammenspiel aller Faktoren, die auf einen einwirken - und entsprechend kann man versuchen die Einflüsse positiver zu gestalten.

Derjenige, der grade in der depressiven Phase ist, nicht - aber wenn er Glück hat, ein Partner, der für ihn da ist, ihn in seinen Entscheidungen unterstützt und (sinnvoll) bestärkt.



Wünsche euch alles Gute

nubis
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: dejavu am 12 Oktober 2009, 12:49:17
liebe nubis

eichhorn schreibt, das ihr partner seit der kindheit immer wiederkehrende depressionen hat, die teilweise- sowie ich es verstanden hab- unerträglich sind
nun ist es natürlich so, das nichts in der kindheit begründet liegen muß- geh ich völlig konform mit dir
ich hab mich aber hier ausschließlich auf die situation der beiden beschränkt und wollte einfach mal vor augen halten, wie es in ihrem partner evt aussieht, da wir ja alle sehr gut wissen, das man in diesen phasen manchmal kaum fähig ist zu reden, geschweige denn, etwas jemandem zu erklären
nun ist es auch so, das ich mit 2depressiven elternteilen aufgewachsen bin, einen depressiven partner hatte, schlußendlich selbst dem ganzen erlegen bin, eine freundin hier im forum gefunden hab, die ich sehr sehr lieb hab und im wahren leben gerade von einem menschen unterstützung erfahre, die ich weder gewohnt bin noch ich annehmen kann
desweiteren bin ich schon sehr aufmerksam, wenn jemand als partner in dieses forum kommt.....ich glaube, diesen weg schlägt man nur ein, wenn man schon selbst arg am kämpfen ist
es liegt mir fern hier schwarzmalerei zu betreiben, ich versuche nur, zu beschreiben, wie man sich fühlt, welche gedanken einen umtreiben und welch enormen kraftaufwand ein partner hat
das, was fee kurz zusammengefaßt hat, sind doch die gedanken, die uns immer und immer wd ins leben reinpfuschen, es uns schwer machen, uns in die isolation treiben.....
und, seien wir ehrlich zu uns, nubis, wer hat es jemals geschafft, aus diesem leben ganz herauszufinden, die depression hält einen fest, sicher mit guten phasen aber ein normales leben zu führen??? ich kenne niemanden....
klar, hast du recht, mit einem liebenden partner, der absolut zu einem hält, ist es um vieles leichter, aber in niemandem wohnt unerschöpfliche energie, die immer vorhanden ist zumal man so selten etwas zurückbekommt...und das beschreibt eichhorn ganz deutlich mit der kleinen stimme, die auch verlangt- und zwar ganz zu recht- beachtet zu werden, eigene wünsche zu erfüllen, geborgenheit und vertrauen zu bekommen.....
ich weiß, aus einem andren thread- als du mir schonmal schriebst, das ich mich selbst abschotte, wenn ich so denke, das wir wohl absolut gegenteiliger meinung sind, aber ich hoffe und wünsche, das wir uns so in der diskussion weiter befinden, das gefällt mir ausgeprochen gut...du hättest mich auch ruhig namentlich anschreiben können, ich bin ja lernfähig und schon ganz gut im unterscheiden, wer mich hier an....will und mit wem man sich kultiviert unterhalten kann...:-)))

so un dzum guten schluß, will ich mal für meine denke wd ein kurzes bsp geben: alte bekannte, horcht genr die leute aus, ich halte mich fern, geht aber nicht immer, am freitag war ihrer neugier sooooo groß, das sie nicht mehr an sich halten konnte, nu sag doch mal,  was ist mit dir etc etc
ich, immer den menschen eine chance gebend, denke, ok, sei nicht so, antworte ihr
beschreib kurz meine situation, und nun schreibt nicht wd, ich hätte ja nicht...
-ich kann nicht lügen-....
die reaktion, ach, du warst richitg in der klappse, bei den bekloppten, dann die typische  scheibenwischerbewegung vor dem gesicht....
äh, hallo, so reagieren 90% und ich lasse mich gern vom gegenteil überzeugen aber leider schafft es niemand
sogar meine mutter sagt,.... die, die einen an der waffel haben
uswusw
ich bin voll von negativbsp und alles was mir jetzt widerfährt spiegelt genau das wd
ob im jugendamt, in der schule, krankenkasse....freunde, hab ich persönlich nicht eine von früher, nicht eine von denen war jemals für mich da...
aber, ok, vllt ist es bei dir anders, ich kann ja immer nur von mir berichten
und eichhorn kann sich raussuchen, was bei ihnen beiden zutrifft und anscheinend ist es ein wenig so
mensch, wie oft bin ich selbst hilflos gewissen menschen gegenüber, weil sie zumachen, ich nicht bei ihnen sein kann
und wie oft bin ich selbst die , die alles abblockt, niemanden sehen will, sterben möchte .....
nur das versuche ich eichhorn zu schildern, damit sie vllt ein bißchen reingucken kann in die seele ihres partners, wenn er sie wd ratlos zurückläßt

in diesem sinne
lg
eure deja
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: Fee am 12 Oktober 2009, 21:53:11

Hey,


***Nicht jeder, der depressiv ist, wurde Misshandelt/Missbraucht (- und nicht jeder, der es wurde, ist depressiv, nur mal angemerkt).***


... hm,nicht gefunden,beim Nachlesen  :-?

Na klar gibt es verschiedene Ursachen und Schweregrade der Depression.

______________________________________________________

siehe unter:

http://www.dimdi.de/static/de/klassi/diagnosen/icd10/htmlgm2009/block-f30-f39.htm


Depressive Episode (F32.-)

bis

Rezidivierende depressive Störung, gegenwärtig schwere Episode mit psychotischen Symptomen (F33.3)
________________________________________________________


... und natürlich sind demnach auch die Therapien/etc. unterschiedlich.


***Das bedeutet nicht, dass es keine Besserung gibt.
Es bedeutet nur, dass der Schreiber sie grade nicht sieht.***


... es geht mir/einem immer mal besser und mal schlechter und mal ganz schlecht.

In meinem ersten Posting (oben),habe ich versucht,meine Gedanken/Gefühle während einer schweren ,depressiven Episode zu erläutern.

Und wenn "es wieder losgeht",kann mir auch mein Partner leider kaum helfen.


... und das liegt nicht an meinem Partner oder mir,sondern an dem Monster Depression  :o


L.G. Fee
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: nubis am 13 Oktober 2009, 09:16:34

@Fee

***... hm,nicht gefunden,beim Nachlesen  :-? ***

Was hast du nicht gefunden beim nachlesen? - das sollten ganz allgemeine Aussagen sein und war auf niemanden bezogen.
Ich hatte es nur geschrieben, weil ich eben den Eindruck habe, dass nahezu jeder, der hier schreibt, seine Depressionen aufgrund vorangegangener physischer Gewalt hat und wollte zumindest die Möglichkeit erwähnen, dass das nicht zwingend der Fall sein muss.

Auch der Rest meines vorherigen Postings bezog sich nicht explitzit auf dich oder deinen Beitrag - ich hatte an diesen nur angeknüpft wegen dem Satz mit der ***wiederkehrenden ,schweren depressiven Epiosoden*** -wie ich ja auch zitiert hatte, um im Unterschied zu @Dejas Texten daran zu erinnern, dass es eben zwischen diesen Episoden durchaus positive Zeiten gibt - die je nach schwere / Art der Depression / Erfolg der Behandlung usw ja auch durchaus länger anhaltend sein können.



@deja

Ich hatte dich nicht namentlich angeschrieben, weil ich es durchaus allgemeiner halten wollte.

Wie es scheint, findet @Eichhorn sich/ihren Partner ja in deinen Beschreibungen wieder - dennoch wollte ich einfach mal dazu sagen, dass es nicht so bleiben muss. (gilt auch für dich ;-))

Die augenblickliche Situation mag sich zwar so darstellen, aber vielleicht eben weil ihr euch in einer depressiven Episode befindet.
Wenn sich neue Umstände ergeben - andere Sichtweisen aufzeigen lassen, meine ich, dass es für die Meisten durchaus möglich ist auch dauerhaft ein zufriedenes Leben zu führen.
Vielleicht durchbrochen mit weiteren depressiven Episoden - aber weitestgehend 'normal'.



LG
nubis
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: Fee am 13 Oktober 2009, 12:15:54

@nubis ... hey nubis ... hab`verstanden  :)
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: Eichhorn(Guest) am 13 Oktober 2009, 14:47:08
Hallo an alle, das Eichhorn lugt mal wieder aus seiner Baumkrone heraus und stellt fest:
wow, hier hat sich ja richtig was getan und es schreiben noch ein paar mehr....schön!
Wenn ich eure Beiträge richtig verstanden habe, "streitet" ihr euch gerade um dejavus Worte und einige finden wohl, dass sie zu schwarz malt. Hm, klar sind die Aussagen für einen Aussenstehenden so etwas wie shocking. Aber genau diese Aussagen sind es auch, die einem als nicht Betroffener Einblicke gewähren in die Denkweise des Partners. Eben dies habe ich gesucht und auch gefunden und zwar in einer für mich erstaunlich bewussten Fassung und zwar bei Dejavu. Etwas, was über das übliche blabla hinausgeht. Etwas was realistischer ist als dieses "Depressionen sind heilbar...mann nehme einfach ein paar Antidepressiva und stehe seinem Partner zur Seite, nehme seine Suizidgedanken ernst und verweise an den nächstgehenden Therapeuten". Websites und Ratgeber, die sich mit dem Thema "wie verhält man sich als Angehöriger" zumindest Kapitelweise befassen gibt es ja zu Hauf. Davon wie schwer es ist, mit Depressionen zu leben, und auch wie schwer es ist dagegen anzugehen, weil man an bürokratischen und finanziellen Hürden festklebt ohne weiterkommen zu können, davon steht da nichts. Und ich kann nur immer wieder feststellen, dass man in einer Partnerschaft nicht länger nur Angehöriger ist, sondern vielmehr irgendwie auch zu einem selbst Betroffenen wird. Da kann man sich viel über Stärkung und sonstige Verhaltensmuster anlesen, die wie ich finde überwiegend totaler Quatsch sind und einfach nicht funktionieren können, wenn man selbst emotional so tief involviert ist. Dejavus "Schwarzmalerei" ist doch nichts anderes als eben diese Denkmuster die vorherrschen, wenn man Depressionen hat, oder? Es ist doch die empfundene Aussichtslosigkeit und Hoffnungslosigkeit, das immer wieder in die gleichen belastenden, nicht zu bewältigenden Situationen geraten, diese Endlosschleife von Negativbeispielen, die sich nicht zuletzt schon aus der erwartungshaltung heraus immer wieder und wieder bestätigen.  Ich für meinen Teil bin dejavu wirklich dankbar für ihre Beiträge und sie haben mich bereits jetzt vieles klarer sehen lassen. Natürlich ist es nicht gerade ermutigend zu nennen, wenn man liest, dass es möglicherweise immer so sein wird. Dennoch ist es ja auch nicht unrealistisch und man muss bei aller Hoffnung auf bessere Zeiten irgendwie damit rechnen. Und natürlich kommt einem immer wieder auch das eigene Aufgeben wollen in die Quere. Einfach weil es nicht möglich scheint einem hoffnungslosen  Menschen Hoffnung zu geben. Wahrscheinlich ist das auch nicht möglich. Aber genau in diese Situationen komme ich doch immer wieder mit meinem Partner und genau so wie Dejavu es sagt ist es: er kann dann nicht selbst sprechen und sich mitteilen, weil er viel zu tief selbst drin steckt und andere Dinge dazukommen, wie mich schonen wollen, sich für seine Gedanken schämen, weil er weiß, wie viel Angst er mir damit macht.....
Woher die Depression nun letztendlich kommt ist doch völlig schnuppe. Mir zumindest. Es ist passiert und es gilt jetzt und hier damit umzugehen und eventuell einen Weg aus diesem Sumpf herauszufinden. Diesen Weg kann nur der Betroffene selbst gehen. Kein Partner dieser Welt kann das für den anderen tun. Ich denke aber dass ich als Partner einen Beitrag zu dem Willen und der Kraft leisten kann, die es braucht, um diesen eventuelle vorhandenen Weg zu suchen und zu suchen und zu suchen und zu suchen. So langwierig und zäh und schwer dieser Prozess auch sein mag. Um dies zu tun, muss ich aber verstehen. So viel eben geht. Dazu muss ich verstehen, wie sich die schwarze Seite anfühlt, was vorgeht in meinem Partner, denn ansonsten werde ich zu einem solchen wie ich es nicht sein will. Einem der sagt: krieg doch deinen Arsch hoch, tu was,  gib doch nicht immer gleich alles auf, wenn es einmal nicht geklappt hat, sei doch nicht so selbstmitleidig oder sonstige auf Unverständnis beruhende Dinge. Und ich gebe zu, dass solche Gedanken immer mal wieder kurz aufflackern können, wenn man daneben steht. Die Welt ist scheiße und das ist sie wirklich oft genug, aber kein Mensch kann auf dauer leben, wenn er sich dauernd diese Scheiße vor Augen hält. Manchmal denke ich, dass die Menschen, die keine Depressionen haben, einfach die besseren Verdränger sind. Abgeklärter ohne Glauben an das gute im menschen leben. Dieser Glauben macht es ja erst schwer, denn er wird immer und immer wieder enttäuscht. Ob von öffentlichen stellen wie Krankenkassen, Gutachtern, medizinischen Diensten, Therapeuten oder von Kollegen, Arbeitgebern oder gar vermeintlichen Freunden. die schlechten Erfahrungen überwiegen doch fast immer die guten. Ohne Schutzmechanismen oder einer gehörigen oder vielmehr fast schon ungehörigen Portion selbstvertrauen ist dies nicht zu verkraften. Ausser man findet andere Wege, verdrängt oder schottet sich ab. Und das glaube ich ist etwas, was Menschen mit Depressionen nicht können. Ob dies jetzt daran liegt, dass sie als Kind missbraucht wurden oder daran, dass sie nie wirkliche Liebe und Geborgenheit erfahren haben, ob sie gemobbt wurden oder traumatische Erlebnisse der anderen Art hatten. Fast jeder hat sie diese scheiß Erlebnisse in der Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft bis auf wenige Glückspilze.  Aber die einen schaffen es und die anderen nicht und das kann doch irgendwie nur noch an der Tiefe der Empfindungen liegen. Ich sehe keine andere Begründung. Es sind doch immer die sensiblen, empfindsamen Menschen, die Depressionen bekommen. die die eigentlich sehr tief und ehrlich empfinden, die sich immer wieder die Mühe machen, Dinge zu hinterfragen, menschliche Verhaltensweisen zu ergründen... und sich genau aus diesem Grund abschotten müssen um schlechte Erfahrungen irgendwie aushalten zu können. Und die kommen garantiert immer wieder.
So das waren meine Worte zum Dienstag ;-) Sehe heute selbst ganz schön schwarz, merke ich gerade. Naja, hab ja nie behauptet, dass ich eine positive Welteinstellung hätte.
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: Fee am 14 Oktober 2009, 15:37:40

Hallo Eichhorn,


... in den letzten Wochen war ich wieder sehr niedergeschlagen. Nicht, daß ich eine schwere depressive Krise hatte, aber seit Jahren mache ich Therapie, nehme ich Medikamente, arbeite an meinem Verhalten und meinen Einstellungen,ambulant und stationär. Und an meiner Symptomatik ändert sich kaum was. Noch immer muß ich die Trigger für meine Depression meiden ,wie der Teufel das Weihwasser. Und nachts funktioniert das eh`nicht.

Bin nicht mehr in der Lage arbeiten zu gehen,noch immer leide ich unter maßiver Angst vor Nähe. Es gibt Momente in denen mir mein Leben nicht mehr als lebenswert erscheint. Dann kommen sie, die Gedanken an den Tod, die Überlegungen wie es wäre, dem eigenen Dasein ein Ende zu setzen. Manchmal nur als eine Art Hintertürchen, das ich öffnen kann, wenn ich zu ersticken drohe.Manchmal ganz konkret, indem ich mir die Wahl der Mittel und die Durchführung vorstelle. In solchen Zeiten gibt es viele Tage, an denen ich mich nicht haben will, diesen Tag nicht haben will, diesen Kopf nicht haben mag, der unaufhörlich denkt.

Was ich damit sagen möchte, ist, daß das Eigentliche, was ich nicht ertragen kann:

Mein Bewusstsein ist, dieses ewige Fühlen und Denken.


Wonach ich mich also sehne,ist nicht der Tod, sondern eine Pause, endlich Ruhe vor der Qual der Depression,nichts mehr spüren müssen.

Warum ich dieses unliebsame Thema überhaupt zum Inhalt meines Postings mache?

Weil ich glaube, daß fast jeder, der jemals eine Depression erlebt hat, solche Gedanken kennt. Weil ich glaube, daß es für viele Menschen ein Tabu ist, überhaupt über Selbsttötungsphantasien zu reden und weil ich genauso davon überzeugt bin, daß allein das Aussprechen dessen, was man da so still und geheim mit sich herum trägt, schon eine Entlastung sein kann. Nicht jeder der an Suizid denkt, bringt sich auch um. Natürlich muß und sollte man es ernst nehmen, wenn jemand solche Absichten äußert. Und es macht sicher keinen Sinn, den Kopf in den Sand zu stecken und aus lauter Angst, schlafende Hunde zu wecken, nicht über dieses Problem zu sprechen. Denn in Wirklichkeit schlafen diese Hunde nicht, sie verschaffen sich im Inneren des Depressiven schon lange Gehör. Es ist Unsinn zu glauben, daß jemand nur Suizid begeht, weil man ihn darauf angesprochen und damit erst auf die Idee gebracht hat.

Ich bin also dafür, daß sowohl der Betroffene als auch Freunde, Angehörige und Behandler über solche Phantasien reden. Nicht selten verüben Menschen gerade deswegen eine suizidale Handlung, weil es der einzige Weg zu sein scheint, das Ausmaß ihrer Verzweiflung zu kommunizieren. Damit will ich nicht behaupten, daß ein drohender Suizid durch seine Thematisierung immer vermieden werden kann, aber immerhin besteht die Chance, den gefährdeten Menschen adäquater und intensiver begleiten und betreuen zu können ...


...bis er über die akute Zeit hinaus ist und andere Lösungsstrategien erkennen kann.


L.G. Fee
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: Eichhorn(Guest) am 14 Oktober 2009, 17:12:05
Hallo Fee,
danke auch Dir für deine Offenheit und deinen Beitrag. Auch wenn ich dieses Thema nicht gerade mag und am liebsten umgehen würde, so hast du mit absoluter Sicherheit recht, dass es nötig ist, sich damit auseinanderzusetzen.
Es war und ist auch aus meinen eigenen Erfahrungen heraus mir bereits klar gewesen, dass es nicht unbedingt der Tod ist, der angestrebt wird, sondern der Suizidgedanke einfach auch eine Flucht aus dem nicht mehr auszuhaltenden Zustand ist. Ich kenne es selbst den Selbstmord als letzten rettenden Ausweg, sei er noch so fern, sozusagen als Tröster in komplett untröstlichen Momenten zu nutzen. Sozusagen ein: wenn es gar nichts mehr geht und ich gar keinen anderen Weg mehr sehen oder finden kann, hab ich immer noch diese Option und wenigstens die habe ich selbst und ganz alleine in der Hand. Irgendwie beruhigt dieser Gedanke und gibt einem wieder ein Stück Macht über sein Leben zurück wenn es so aus der eigenen Kontrolle gerät. Meine Offenheit was dieses Thema angeht ist sehr geprägt von Angst vor Verlust des Partners. über eigene Suizidgedanken spricht es sich weniger erschreckend. Soviel ist mal klar, denn man hat ja selbst nicht die Angst sich zu verlieren. Dennoch ist dieses Thema immer wieder im Gespräch in meiner Partnerschaft. Auch mir halte ich diesen letzten Weg als Recht vor, mein Leben zu bestimmen. Bei meinem Partner jedoch sind (oder erscheinen mir) Suizidgedanken oft sehr impulsiv aus einer momentanen ihm aussichtslos scheinenden Lage heraus, die eigentlich so aussichtslos nicht ist, was er aber in dem Moment nicht wahrnehmen kann. Das kann dann schon Ärger mit dem Vermieter oder das Ausfüllen eines bürokratischen Antrags sein, der das auslöst. Und das ist es, was mir in solchen Momenten sehr viel Angst macht. Er geht mir mit diesem Thema, das ich im übrigen für ein Thema fast jeden Menschens in Krisensituationen halte, zu wenig sorgsam um. Zu wenig bedacht, zu impulsiv und emotional, aus Frust und Ärger heraus.
Was du beschreibst kann ich dagegen sehr gut nachvollziehen. Ich weiß selbst sehr genau, wie es ist ewig in Gedankenschleifen zu hängen, immer und immer wieder im Geist das gleiche Szenario durchzugehen, ohne jegliches Weiterkommen. Und das ist furchtbar und es steigert sich in diese Hoffnungslosigkeit und Resignation herein bis man wieder wie ich oben geschrieben habe diesen Trost braucht...dieses: du musst es nicht endlos aushalten...du hast die Möglichkeit dem zu entkommen. Du nennst es Hintertürchen, das trifft es wohl gut. Meist reicht es ja zum Glück aus, ein solches zu haben.
Aber ich gebe dir absolut recht, dass es nicht zu einem Tabu gemacht werden sollte das Thema. Dennoch ist es als Partner glaube ich fast unmöglich, keine Angst vor der Umsetzung zu haben. Nicht in Panik zu geraten. Nicht den überbesorgten ständigen Kontrolleur raushängen zu lassen und seinen Partner nicht am liebsten gar nicht mehr aus den Augen zu lassen. Es sind schlichtweg egoistische Gründe dies zu tun, denn man will den anderen nicht verlieren.
Für Depressionen gibt es Trigger? War mir gar nicht so klar, ich hatte bisher immer den Eindruck, dass diese schlimmen depressiven Zeiten "angeflogen" kommen und nicht unbedingt einen Auslöser brauchen. Was sind das bei Dir für Trigger? Stress und andere problematische Situationen oder auch alltägliche Dinge? Was macht es Dir unmöglich zu arbeiten? Probleme mit den Kollegen oder Antrieb oder beides oder noch mehr? Würde mich freuen, mehr darüber zu erfahren, natürlich nur wenn du magst.
Alles Gute Dir bis dahin
LG Eichhorn
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: Strider am 14 Oktober 2009, 18:02:45
Ich wollte auch noch einen kleinen Teil beisteuern!

Wenn ich Depressionen bekomme schaltet sich alles ab was mich ans Licht erinnert. Der Gedanke mich wegzuspülen im Müll meines Lebens ist dann so stark, das eigentlich nichts was von aussen kommt mich da noch rausholen kann!
Was ich deshalb lernen musste ist (da ich z.B. auch keine Medikamente nehme), das ich diese Situationen einfach aushalten muss!
Einfach aushalten!
Ich denke das ist das schwerste für den Partner. Die unsicherheit die man in der Depression hat, ist sicher auch für den Gegenüber spürbar und verstärk dessen Unsicherheit zusätzlich. So ist mein Rat, am Ende, nach all dem Verstehen und Wertschätzen und Lieben einfach: aushalten !!!

lg, Streicher
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: Fee am 14 Oktober 2009, 19:32:05

Hey Streicher,

schön,Dich mal wieder hier zu lesen.


"Darf ich kurz 2 Dinge zu Deinem Posting sagen ?"


*** einfach: aushalten !!! ***


1. EINFACH ... hört sich,(nur) für mich an,als wenn es ganz einfach wäre.

2. Aushalten ... ohne Medikamente ... einfach: aushalten !!! ... und wenn nicht, vertreten hier manche die Meinung,bist Du ´ne "Memme" oder Ähnliches (Schlimmeres) ...
 

Es gibt aber verschiedene Schweregrade von Depressionen.Und vom Suizid mal ganz abgesehen,kann z.B. ein Depressiver - Stupor unbehandelt ,tötlich enden.

Keinesfalls,möchte ich hier aber nun, die Hundertste Medikamentendiskussion lostreten !

L.G. Fee



@Eichhorn

"Aus Erfahrung,wird man klug !"

... darum,werde ich Deine Fragen an mich,per PN beantworten.

L.G. Fee
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: Andy am 14 Oktober 2009, 20:32:11
@ fee

da sag ich doch wieder mal danke, heute mal in mal in meiner rolle als hypochonder, für die tolle info mit dem stupor... wahnsinn, davon hatte ich echt noch nichts gehört...

mann, mann, mann....

andy
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: dejavu am 14 Oktober 2009, 21:49:57
erstmal danke liebes eichhorn für deine worte, hat mich doch gefreut zu lesen, das es dir etwas bringt, wenn wir uns hier austáuschen....
ich finde, du erkennst die dinge eigentlich alle so gut, das du als partner so gut wie nichts mehr anders machen kannst....
eigentlich wollte ich den suizid lieber rauslassen,aber es ist schon so, wie du schreibst, einfach aus einer impulsiven hoffnungslos erscheinenden situation heraus, kommt der wunsch, zu sterben, nicht mehr zu können und eben nichts mehr auszuhalten...ganz witzigerweise erwischte mich heute solcher moment und der wunsch, war sofort vorhanden, ohne rationale wahrnehmung, ganz aus einer emotionalen endlosschleife belastender negativerlebnisse heraus......
du schriebst, das du menschen mit depressionen als sensibler als andere erlebst und das ist wohl auch so, jedes kleine bißchen wird sich zu herzen genommen, worte, die für andere selbstverständlich sind, werden x-mal untersucht auf evt mißtöne, feindseligkeiten, kränkungen....
man ist iwann nicht mehr in der lagen, wichtiges von unwichtigem zu trennen, grübeleien über nicht zu ändernde tatsachen zu unterbrechen, der körper schaltet auf abwehr.....das wirklich perverse an der sache ist, das sich die wut auf menschen projiziert, die gar nichts dafür können....ich könnte wetten, dein partner ist innerlich ganz oft wütend auf dich, wenn er in die schleife gerät, man kommt in die phase des selbstmitleids, man muß sich so beherrschen, nicht zu explodieren, dem liebsten menschen nicht ständig in ton und körpersprache anmerken zu lassen, wie es in einem aussieht, weil man natürlich weiß, das der andere nichts dafür kann und schon geht man auf abwehr.....man darf nicht berührt werden, nicht angesprochen werden, geschweige denn wärme oder nähe.......man ist gefangen in seinem gedankenkarussell, der andere merkt natürlich ebenfalls , das etwas nicht stimmt, und versucht, es mit reden oder besonderer aufmerksamkeit zu kompensieren und treibt unbewußt denjenigen damit immer mehr in die abwehr.....verstehst du, in den momenten kann man als "kranker" überhaupt nicht angemessen reagieren, man ist geblockt in der "das passiert nur mir, ich halte das nicht mehr aus, ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr" - welt
nichts und niemand kann in diesem moment diesen zustand auflösen, ja, dieser spruch man muß nur wollen , ist vllt sogar richtig, aber es geht einfach nicht, es ist genauso , als ob du jemandem , der sich ein bein gebrochen hat sagen würdest, nun lauf mal weltrekord......
viele denken , ja muß doch nur hingehen, man muß doch nur anrufen usw.....es geht nicht, es ist eine unlösbare angelegenheit......ich nenn dir mal von mir ein bsp, ich soll seit juli zum sozialpsychiatrsichen dienst gehen wg vieler ärgernisse, du kennst es, krankenkasse, arge etc...
der weg ist nicht weit, ich kenn die frau nicht, der normale menschenverstand sagt, die frau wird dir helfen....jetzt setzt zuerst die scham ein, das man auf so etwas angewiesen ist, dann die allgemeine problematik, hilfe anzunehmen und zum schluß war ich in meinem gedankenkarussell soweit, zu glauben, die frau wird mir nicht helfen, auch sie wird mich weiter reinreiten, im gegenteil, sie wird mich verraten.....und so ist es jetzt oktober und ich war noch nicht da, so laufen viele viele alltägliche dinge ab, kleinigkeiten, über die andere lachen.....erschwerend noch die tatsache, das man jederzeit in tränen ausbrechen kann, weil man diese ganze sch...nicht mehr erträgt und diese blöße will man sich schon gar nicht geben.......
man wartet allen ernstes, das es einfach iwi vorübergeht, man weiß, das es nicht so sein wird- der verstand weiß das alles und doch ist man unfähig, es umzusetzen....die hürde, sich mit konfliktsituationen auseinandersetzen zu müssen erscheint zu hoch, unlösbar und so läßt man es lieber gleich und es wird schlimmer und schlimmer und man weiß es alles , aber die hürde ist zu hoch und und und.......grundsätzlich geht man davon aus, das sowieso alles negativ ausgeht und so ist es nichtmal verwunderlich, das man sich so verfängt.......
bei mir war es zb mit der arbeit so, ich hab meinen beruf geliebt aber war für alle der frusteimer....endeffekt davon ist, ich hasse die menschen, ich will nie wd etwas mit menschen zu tun haben......und wenn sich jetzt jemand entsprechend verhält, bestätigt er natürlich meine negativsicht und so befindet man sich in einem ewigen zustand sich selbsterfüllender prophezeiungen........bei der arbeit ist zb wichtig, ausgeschlafen zu sein und das ist etwas, was auch hier so so viele umtreibt...man schläft vllt ein, wird wach, hat albträume, angstzustände, körperliche symptome und wenn die nacht rum ist, ist man fertig mit der welt.......
wenn ich dich lese, dann würde ich deinem partner gern sagen, wie froh er sein kann, das er jemanden wie dich gefunden hat.....davon gibt es nicht viele und du machst dich damit zu einem besonderen menschen
lg deja
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: 25Watt(Guest) am 15 Oktober 2009, 11:36:25
Hallo,

ich möchte etwas, dazu schreiben, aber es wird einigen vielleicht nicht gefallen, vielleicht sogar verletzen, was jedoch nicht meine Absicht ist. Ich habe den Thread verfolgt und mir sind einge Gedanken/Befürchtungen in den Sinn gekommen. Ich muss dazu sagen, dass ich selbst nicht an Depressionen leide, es mir psychisch aber alles andere als gut geht. Also mag sein, ich versteh manches wirklich nicht, weil ich nun mal eben kein Betroffener bin.

Den Partner in der Krankheit zu verstehen ist richtig und finde ich sehr, sehr gut. Ich denke auch, dass dies sehr helfen kann, um selbst nicht so schnell verletzt zu sein in der Partnerschaft. Man kann dann einige der Reaktionen besser deuten, kann sich beruhigen und sagen: okay, mein Partner ist nun mal krank und seine Äußerungen und Reaktionen sind nicht so, weil er mich nicht gern hat und nicht mit mir zusammen sein mag, sondern es ist ein Schutzmechannismus, der etwas aus der Bahn geraten ist und über sein Ziel hinausschießt.

Gleichzeitig denke ich das aber auch, dass es einfach falsch ist, wenn sich der Partner zu sehr in die Rolle eines Helfenen stürzt. Ich könnte mir vorstellen, dass die Gefahr von einer Form von Co-Abhängigkeit hoch ist. Man möchte den kranken Partner schonen, ihm lieber von Unliebsamen fernhalten, für ihn Schwieriges übernehmen, wenn er durch die Krankheit was verbockt hat, das wieder helfen grade biegen usw. Nur, um das klarzustellen: Ich finde es richtig, wenn jemand der Depressiv ist um Hilfe fragt und das auch grade bei seinem Partner, auch dort sind Schonungsideen meiner Meinung nach unangebracht. Denn der Partner *möchte* ja oft helfen. Damit das aber auch geht, und sich der Kranke öffnen kann, ist es wichtig, dass der hefende Partner gut auf seine Grenzen und eigenen Bedrüfnisse achten kann und diese auch deutlich formuliert!

Mal ein ganz banales Beispiel: Jemand möchte Hilfe beim ausfüllen eines Formulars. Kennen wir alle, ist oft schwer mit solchen Behördenangelegenheiten. Der Partner ist auch bereit zu helfen, hat aber auch eigene Bedürfnisse, hat vielleicht Hunger und möchte erst essen oder hat selbst noch was zu erledigen, was sehr dringend ist. Ich denke, es ist dann wichtig, dass der Partner, der helfen soll, sich gut abgrenzen kann. Wenn er hilft und mit Gedanken eher bei seinen wichtigen Formularen ist oder sein Magen knurrt weil er einfach Hunger hat, dann spürt der Hilfesuchende dies sofort mit seinen feinen überempfindlichen Antennen. Und dann kann das was eigentlich Sicherheit vermitteln sollte total nach hinten losgehen in eine Situation die hochgradig gefährlich erscheint.

Abgrenzungsfähigkeiten des Partners finde ich sehr sehr wichtig. Aber auch Nähe ist für eine Partnerschaft unheimlich wichtig. Wenn in der Partnerschaft Nähe fehlt, verkommt sie zu einer Bekanntschaft. Ich weiß, es kann schlimme Momente und abgrundtiefe Tage geben. Es gibt auch manchmal wochen, wo Nähe und Positives gut spürt. Nur, wenn man durch all Zeit den Partner nicht als Halt erleben kann, nicht doch immer wieder wenigestens etwas an Nähe geht, dann ist die Beziehung einfach kaputt (und vielleicht ist sie nicht mal wegen der Depression kaputt sondern wegen anderen Gründen). Keine Beziehung hält lange aus ohne dran zu zerbrechen, wenn nach tiefen Tälern und Abstürzen voller Angst und Misstrauen und Verzweilfung nicht wenigstens etwas, ein kleines Bisschen wieder geht. Wenn Tag für Tag, Monat für Monat nicht nur an der Welt, sondern vor allem an der Beziehung, der Liebe des Partners immerzu gezweifelt wird, sie nie wirklich aufleben darf, dann zerbricht sie irgendwann durch all diese permante Zurückweisung.

Ich weiß, ist recht lang geworden, danke schon mal fürs lesen. Ich hoffe, ich habe das halbwegs verständlich erklären können, was ich meine. Falls jemand der Meinung ist, ich würde total daneben liegen bitte ich um Aufklärung ;-)

Gruß.
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: Eichhorn(Guest) am 15 Oktober 2009, 14:55:16
Hallo erst mal wieder an alle...
hoppala, hier tut sich ja gerade echt viel, da weiß ich gar nicht wo ich anfangen soll mit reagieren auf eure Beiträge....
also erst mal die wirklich peinlichen Momente hinter mich bringen....@Fee: was um Himmels willen ist denn jetzt PN?! Bin nicht so der "internetter" und bitte um Aufklärung ;-)
Dejavu, ich danke Dir für deine supernetten Worte an mich! Das ist verdammt schön zu lesen, dass du mich so siehst, auch wenn ich mich ehrlich gesagt nicht für besonders halte. Vielleicht anders, was den meisten aber eher sauer aufstößt. Jetzt muss ich gerade selbst grinsen...wie war das mit dem Negieren von positivem feedback?! Scheint nicht nur depressionstypisch zu sein, sondern auch eichhorntypisch ;-). Auf jeden Fall ist mir der Austausch mit Dir sehr wertvoll und auch sehr hilfreich und ich freue mich jedes mal, wenn ich einen Beitrag von dir finde!
Insbesondere deine Ausführungen zu dem - wie hast du es gleich genannt - ja, die "selbstverständlichen Worte, die wieder und wieder auf Misstöne untersucht werden" haben mich mal wieder hellhörig werden lassen. Das sehe ich bei meinem Partner immer wieder. Manchmal so extrem, dass ich schon bedenken habe er bekäme nun auch noch Verfolgungswahn. Um mir diese Bedenken zu nehmen, habe ich mal ein Experiment gemacht, sozusagen ein Selbstversuch und habe mich mit einem "selbstgemachten Misstrauen" gegenüber Menschen unter selbige gewagt. Es war schlichtweg furchtbar. Ich  musste dabei feststellen, dass es tatsächlich geht, in jeder noch so kleinen teilweise unbedachten Bemerkung, schon in der Begrüßung im Vorbeigehen oder sogar in der Mimik der Menschen, Feindseligkeit entdecken zu können. Ich habe dieses "Spiel" so weit getrieben, dass ich kapiert habe, wie es meinem Partner gehen muss und habe dabei sehr gut verstanden wie schwer es ist, überhaupt noch unter Menschen zu gehen. Dabei fiel mir auf, dass es auch bei mir immer Tage gibt, an denen ich dauernd nur auf schlechtgelaunte Menschen treffe, dann aber auch wieder Tage in denen ich nur angelächelt werde, an denen die Menschen mit mir Scherzen, zuvorkommend und nett sind. Ich schätze was wann eintritt liegt an meiner eigenen Ausstrahlung und das war mir vor meinem "Experiment" nie klar gewesen. Wie sich das allerdings steuern läßt, weiß ich bis heute nicht, obwohl das sehr praktisch wäre.
Deine Beschreibung über die Probleme und Vermeidungsstrategie die du bekommst, wenn du zum sozialpsychiatrischen Dienst musst...ich glaube diese Scham und diese Wut, dass du in einer solchen Situation bist, von Behördenmuff abhängst, dich mit diesem Scheiß (Anträge auf Anträge, Gutachter, die dich beurteilen und das in den meisten Fällen falsch..) auch noch auseinandersetzen musst obwohl du definitiv andere Probleme genug hast kann ich sehr gut nachvollziehen. Habe aber davon auch genug in meinem Leben gehabt. Man bekommt den Stempel Schnorrer, Hypochonder, Arbeitsverweigerer, muss sich kontinuierlich rechtfertigen, vor Leuten die es eigentlich überhaupt nichts angeht, die es nicht beurteilen können, aber auf den entsprechenden Sesseln furzen, um es in ihrer bornierten Grundeinstellung trotzdem zu tun. und schließlich muss man sich auch vor sich selbst rechtfertigen und das ist ja meist am schwierigsten. Man selbst macht sich in solchen Situationen doch oft zum größten Feind. Man hört förmlich was andere denken und man denkt es nicht zuletzt selbst von sich. Irgendwann im Leben hat man es eingeimpft bekommen, ein Versager zu sein, wenn man der leistungsorientierten Gesellschaft nicht mehr gerecht werden kann, nicht mehr für seinen Unterhalt sorgen kann, etc. Man empfindet sich als wertlos und niemand kann einen von dieser Einstellung abbringen, die eigentlich das ist, was man von außen abzubekommen befürchtet. Und mit dieser sich selbst verachtenden Einstellung dann an öffentlichen Stellen "betteln" zu gehen und dann noch mit der Gefahr, dass man von "irgendwem, dem es eigentlich schnuzpiepegal ist" ganz anders eingeschätzt wird als es realistisch ist, ist schon für nicht depressive Menschen eine echte Zumutung. Ich verstehe sehr gut, dass du bis heute nicht da warst.
Das mit dem Frusteimer wie du es nennst dejavu, finde ich höchst interessant! Hier knüpfen wir doch gerade wieder an den Punkt an, dass depressive Menschen eben die sensibleren Menschen sind. die, die die Probleme anderer sehen können, nachempfinden können und vor allem ernst nehmen. Da ist es doch nicht weiter verwunderlich, dass ein solcher Mensch ausgesucht wird und allen Frust erzählt bekommt. Dass man bei Frustabladen auch in irgendeiner Form wieder etwas von dem Frust nehmen muss, ist den meisten Menschen jedoch unbekannt.  Dazu kommt, dass jene Frustablader sich dann dir gegenüber verletzlich machen, was wiederum im Umkehrschluss dazu führt, dass sie fies werden, um ein Ausnutzen der Situation ihrer Schwäche, ihres Frustes deinerseits vorzubeugen. Wieder ein Teufelskreis. Wohl dem der dumm und unsensibel durch diese Welt schlendert und von all den Komplikationen gar nichts mitbekommt. Andererseits sind das ja auch arme Wichte.
Jetzt noch ein paar Worte zu dem, was 25Watt schrieb: Abgrenzung war das Leitwort. Theoretisch gebe ich dem ja recht aber praktisch finde ich es schwer umsetzbar. Der Grad ist sehr eng finde ich. Einengen sollte man seinen Partner durch übertriebene Hilfestellungen allerdings nicht soviel ist klar, denn damit nimmt man ihm ja schlussendlich einen Punkt im Leben, aus dem er Selbstvertrauen, Bestätigung und auch Zufriedenheit ziehen kann. Die Zufriedenheit es letztendlich doch auch noch alleine zu können. Zufriedenheit darüber etwas trotz aller Hürden ob innerliche oder äußerliche geschafft zu haben. Aber wenn mir bei einer erforderlichen Hilfestellung mal eine Stunde länger der Magen knurrt, das finde ich doch zu vernachlässigen. Aber es stimmt schon, dass man seine eigenen Bedürfnisse nicht vergessen darf, so krank der andere ist und so schlecht es dem anderen auch geht, denn es stützt doch nur das Negativgefühl des anderen, wenn man sich für ihn aufarbeitet, was er ja eigentlich nicht will.
Liebe Grüße
Eichhorn




Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: dejavu am 15 Oktober 2009, 19:31:14
hallo liebes eichhorn
also, ertsma eine pn ist eine persönliche nachricht, die sich allerdings nur mitglieder schreiben können und da du ein gast bist, ist es dir leider nicht möglich...:-)
ja, aber eichhorn, natürlich seh ich dich als etwas ganz besonderes, denn du bist so taktvoll und einfühlsam, das ich gar keine bedenken hab, das du deinem partner all das gibst, was er braucht.....ich weiß nicht, welches schicksal dich in welche krankheit gestürzt hat, aber du scheinst viel zu verstehen, zuneigung zu geben und zu hinterfragen....fast scheint es mir, als ob du dich in einem ähnlichen zustand befindest?:-)......natürlich keine antwort erforderlich, mir fällt einfach nur auf, wie tiefgründig und sensible du mit dem thema umgehst, das ist für nichtbetroffene äußerst ungewöhnlich......
positives feedback, jaaaa, das ist schon sehr sehr schwer auszuhalten.......nett gemeinte worte zu akzeptieren, wirken zu lassen.....wie kann es nur sein, das andere menschen etwas gutes über mich denken??!!....und doch passiert es immer wd und wenn man ein ganz klein wenig wd aus der höchstphase der depression herausfindet, kann man evt mal drüber nachdenken.....mehr ist wahrschl nie möglich, denn solche dinge anzunehmen erfordert das selbstvertrauen, was der depressive nicht hat, nie hatte und nie haben wird.....und das hängt einfach mit der negativen grundeinstellung über einen selbst zusammen, im gegenteil meine erste frage ist immer ,ob mich jemand verarschen will und er möchte bitte mit dem scheiß aufhören......
es klingt vllt brutal aber ich persönlich fühle mich zb besser in einem umfeld aus aggression und prvokation, da kann ich reagieren, wie ich es gewohnt bin und kann zurückschlagen aber wenn jemand mir signalisiert, das er mich mag, dann fühl ich mich wie ein hilfloses kleines wesen, was noch nie mit zuneigung bedacht wurde und ich bin heute der meinung, das es auch genauso ist, dadurch das man kein urvertrauen hat in das leben, das trotzdem alles weitergeht, das man nie die liebe und unterstützung erfahren hat, mit all seinen fehlern geliebt zu werden , das man sich helfen lassen darf, nichts allein schaffen muß......das macht menschen wie deinen partner und mich hilflos.....
was denkst du, ich bin alleinerziehend, wie lang ich gebraucht hab zu begreifen, das mein sohn mich braucht, mich über alles liebt......erts im letzten jahr,als ich total abgestürzt war, hab ich das alles begriffen...ich war immer der meinung, ohne mich ist er besser dran, ich wollte ihn zu meinen eltern geben in der festen überzeugung, ich bin nicht gut genug für ihn......viel später hab ich erst gerafft, das ich ihn zu den menschen geben wollte, denen ich doch nie was recht machen konnte, die mich doch immer benutzt haben.........
was denkst du, wenn er merkt, wenns mir schlecht geht und er kommt an und will kuscheln und ich bin innerlich grad auf hochtouren....das erfordert eine extremes maß an beherrschung, manchmal klappts nicht, ich laß kurz nen brüller los und dann tut es mir gleich wd leid und ich entschuldige mich bei ihm......
ich kann mir gut vorstellen, das auch bei deinem partner oft dieser zwiespalt herrscht, das ist das, was du dann so wahrnimmst, das er dich wegstößt und im nächsten moment dir hinterherrennt.....eigentlich willer dich unbedingt bei sich haben aber sein innerer starrer zustand erlaubt ihm keine angemessene reaktion, womit wir wd bei der anpassungsstörung wären.......er möchte, er möchte soviel und er kann nicht und er möchte dich immer und immer wd aber das geht einfach nicht, und das macht unzufrieden, mißtrauisch...sein kopfchaos, wenn du nicht bei ihm bist, selbst wenn es nur 5min sind, ist unerträglich, es puscht ihn total hoch und am ende fehlt auch hier wd die angemessene reaktion.....
der verfolgungswahn, den du bemerktest, der ist typisch.....resultierend aus den ganzen lebensumständen und dem fehlenden urvertrauen in seiner ganzen form......
was 25watt schreibt, hat viel wahres aber ist doch durch die verzerrte negative wahrnehmung schlecht umsetzbar.....was wirklich wirklich so doll schwer ist, deine liebe immer wd hochzuhalten, nicht den zweifeln deines partners zu verfallen, daran zu glauben- trotz aller widrigkeiten- das auch er dich liebt, auf seine ganz eigene art und weise.......die auch ihre besonderheiten hat.......
lg deja
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: nubis am 16 Oktober 2009, 09:57:51
Entschuldigung, wenn ich mich hier nochmal zu Wort melde.
Auch wenn es so aussieht, als läge die Depression von @Eichhorns Partner durchaus ähnlich begründet, wie @dejas, und auch viele andere hier das auch so sehen und wahrnehmen:

***mehr ist wahrschl nie möglich, denn solche dinge anzunehmen erfordert das selbstvertrauen, was der depressive nicht hat, nie hatte und nie haben wird.....und das hängt einfach mit der negativen grundeinstellung über einen selbst zusammen***

Es soll ja auch Menschen geben, die trotz 'normaler' Kindheit Depressionen bekommen - die Selbstbewusst und Selbstsicher sind - außer vielleicht in der depressiven Phase.
Ich denke nicht, dass es zwingend und Grundsätzlich so ist, wie @deja schreibt - und vor allem nicht so endgültig.
Man kann auch Selbstbewusstsein erlangen und aufbauen - sonst wäre ja jede Erfahrung, die man nach dem Prägealter macht nichtig.


@Eichhorn

***Woher die Depression nun letztendlich kommt ist doch völlig schnuppe***

Das sollte es eben nicht sein, denn manchmal hilft reden - manchmal hilft Trigger vermeiden - manchmal kann man Umstände verändern/verbessern : aber eben nur, wenn man weiß, in Bezug auf WAS.


***Etwas was realistischer ist als dieses "Depressionen sind heilbar...mann nehme einfach ein paar Antidepressiva und stehe seinem Partner zur Seite***

Stimmt - und ich habe oft genug betont, dass ich nichts von diesen 'kuschel-muschel-haben-uns-alle-lieb'-Postings halte: dennoch spiegelt sich in @dejas Beiträgen ihre ganz individuelle und momentane Situation wieder - was keiner abstreitet, ich aber nur mal hervorheben wollte, weil es eben nicht allgemeingültig ist.


Ich denke, ähnlich wie @25Watt, dass es auch ein Fehler sein kann, sich zu sehr auf den Partner und seine Erkrankung einzulassen.
Dass man auf jeden Fall seine eigenen Bedürfnisse berücksichtigen muss.

Wenn man den Partner nur in seinem Loch lässt und ihn 'dort unten' versorgt und umsorgt und vor lauter Verständnis und Einfühlungsvermögen alles zum erliegen kommt ist ihm auch nicht geholfen.

Und auch wenn es nicht gerne gehört wird: aber gelegentlich kann ein 'Tritt in den Hintern' auch hilfreich sein.

Wohldosiert und an die richtige Stelle - versuchen den Kreislauf zu durchbrechen, statt ihm auch noch zu frönen - DAS sollte das Ziel sein.




LG
nubis
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: Fee am 16 Oktober 2009, 13:21:56
... natürlich wäre es nicht richtig,seinen Partner,in seinem Elend zu belassen und ihn darin bestmöglichst zu versorgen.

Nur ist die Umsetzung dessen,auch abhängig von der Schwere der Depression und der "Stärke" des Partners.


***Für Depressionen gibt es Trigger? War mir gar nicht so klar, ich hatte bisher immer den Eindruck, dass diese schlimmen depressiven Zeiten "angeflogen" kommen und nicht unbedingt einen Auslöser brauchen. Was sind das bei Dir für Trigger? Stress und andere problematische Situationen oder auch alltägliche Dinge? Was macht es Dir unmöglich zu arbeiten? Probleme mit den Kollegen oder Antrieb oder beides oder noch mehr? Würde mich freuen, mehr darüber zu erfahren, natürlich nur wenn du magst.***


Sorry liebes Eichhorn,hatte nicht bedacht,daß Du als Gast,ja garkeine PN erhalten kannst.Also versuche ich Dir doch hier zu antworten:

1. Depressionen können, Veranlagung sein,hormonellbedingt und reaktiv.
Fam. belastet,bin ich auf alle Fälle und auch meine schweren,       depressiven Episoden,kommen "einfach so angeflogen",wie Du es treffend bezeichnest.

2. Allerdings sind Verletzungen und neg. Stress,Auslöser für Rückzug,der dann in einer Depression enden kann.

3. TRIGGER ! Alles was damit zu tun hat ... Gerüche,Geräusche,Gefühle,Worte,Bilder,Filme,Albträume ...

*


*


http://www.youtube.com/watch?v=6-D84RsyRIQ


4. Arbeiten schon wegen:
a) körperlicher Erkrankung nicht möglich.
b) generalisierte Angststörung,schlafe kaum und bin auch dadurch am Tage völlig unausgeruht,antriebsgehemmt,unkonzentriert,schnell überreizt (nicht agressiv) und dann die immer wieder kehrenden schweren,depressiven Episoden und die vielen Behandlungen dagegen,ambulant und immer wieder auch stationär.


Muß hier mal grad`Schluß machen


L.G. Fee
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: dejavu am 16 Oktober 2009, 18:51:19
nubis

ich bin momentan überhaupt nicht depressiv
ich versuche nur, darzustellen, wie sich eichhorns partner fühlt, jetzt in seiner schlimmen phase
und postings sind doch immer individuell.......
mir gehts zur zeit relativ gut, ich habe eine freundin in meinem umfeld, die mich super unterstützt in allen dingen
sie tritt mich sooft in den hintern, wie ich es brauche......
ich zweifle auch gar nicht an, das depressionen anderweitig begründet sein können als in der kindheit
eichhorn schrieb aber nunmal bei ihrem partner ist es auch so seit der kindheit
und selbst wenn nicht, ich persönlich finde es zb jetzt auch ziemlich brille woher eine depression kommt
fakt ist, sie ist da und alle sind betroffen, man selbst und ebenso der partner
und auch bei mir kommt die depression einfach so angeflogen, meistens sogar dann, wenn es mir halbwegs gut geht, weil nämlich auch jetzt eintritt was ich im letzten posting beschrieben hab......ich bekomme soviel zuwendung und das macht mich ganz kirre, weil ich es nämlich nicht verdiene.......mein schlechtes gewissen läuft auf hochtouren, meine schuldgefühle fahren achterbahn......
aber wie gesagt, ich schriebe hier nur von mir, wie jeder in seinen postings, eichhorn ist es freigestellt ob er/sie es annimmt oder nicht
jeder aus seiner erfahrung heraus
du sicher auch, du bist mit 25watt einer meinung, eichhorn und ich eben nicht.........und fee ist wd ganz anderer meinung
und ich bin dieser meinung, weil ich nicht einen kenne, der nach einer depression wd völlig auf dem damm ist, schon gar nicht ohne medikamente und therapie,  und weil für mich eine depression ein völliger zusammenbruch des körpers von menschen ist, die alle alarmzeichen vorher nicht wahrnehmen wollten, verdrängt haben
ich zb hatt 20 jahre angstzustände, panik und asthma-anstatt mich dem zu widmen hab ich es verleugnet, bis ich zusammengebrochen bin in einer mittelgradigen depressiven episode, wo ich trotzdem nichts getan hab und die dann in einer schweren depression geendet hat....
aber egal, eichhorns thread und sie/ er entscheidet, was zutreffend ist.....
lg deja
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: Sergio aka Last(Guest) am 17 Oktober 2009, 15:40:26
Ich bin mehr und mehr zu der Meinung gekommen, das Depressionen, und negative Gedankenschübe auch zum großen Teil Veranlagung sind.

Ich habe im echten Leben viele Bekannte und Freunde die teilweise unglaubliche Lebensgeschichten haben, und Martyrien durchlitten haben, und trotzdem nicht depressiv sind.

Allerdings auch wenn man diese Veranlagung hat, darf man sich eben nicht darauf ausruhen, oder denken naja mein Partner muss das schon aushalten, wenn ich ihn immer wieder wegstoße. Jeder hat seinen eigenen Kopf und Schicksalsschläge und Gedanken/Depressionen bestimmen nicht ein ganzes Leben. Jeder Mensch ist selbst Herr über seine Gedanken, wenn mir jemand in den Bauch tritt, kann ich selbst bestimmen ob ich dann nem anderen in den Bauch trete, nur weil ich das erlebt habe muss es noch lange nicht so sein, das ich in dieser Handlung sozusagen unter Zwang stehe.

Kein Mensch ist nur ein "Opfer" seines Schicksals, das Schicksal und sein Leben hat jeder selbst in der Hand und was er daraus macht.
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: eichhorn(Guest) am 17 Oktober 2009, 17:35:56
Hallo Ihr!
Danke Fee für den Beschreibungsversuch auch ohne PN (;-().
Nubis: warum entschuldigst du dich denn jetzt für deinen Beitrag??? Mir ist es wichtig, möglichst viele Meinungen und Einschätzungen zu erfahren. Deine gehört da auch dazu!
Auch wenn ich mit dejavu oft einer Meinung bin und sie mir sehr viele Einblicke vermittelt bzw. auch erlaubt, was ich nicht selbstverständlich finde, heißt das aber doch nicht dass ich deine Beiträge nicht auch schätze. Wollte ich nur mal sagen!
Es ist schon wirklich eine Gradwanderung, das mit dem umsorgen in der Krise. Umsorgt man zu sehr so fördert man irgendwie auch, dass sich derjenige weiter darin belassen kann und kein "Muss" hat, sich selbst da raus zu arbeiten. Das ist etwas was ich vermeide. Hier kommen wir wohl zu dem Punkt in den Hintern treten. Finde ich allerdings etwas hart ausgedrückt. Ich versuche es lieber mit liebevoll in Richtung Eigeninitiative schieben. Dennoch ist es schon so wie Dejavu auch schreibt. In den ganz schlimmen Phasen kommt bei meinem Partner auch etwas auf, was ich nicht nachvollziehen sondern nur beobachten kann. Er ist einerseits wie ein kleines Kind, das hilflos vor seinem Leben steht und um Hilfe fleht, gleichzeitig aber fest davon überzeugt ist, dass ihm sowieso gar nicht geholfen werden kann und andererseits in seiner erwachsenen Seele auch irgendwie gekränkt ist, wenn man helfen will. Hilft man nicht führt es zu einem "du liebst mich nicht mehr, Du verachtest mich, Du kannst mich so wie ich jetzt bin nicht leiden". Hilft man oder versucht es zumindest führt es zu einem Schamgefühl, dass er die Hilfe nun braucht was dann schließlich auch in einem Rückzug resultiert. Beides ist falsch und einen Mittelweg scheint es nicht zu geben. Dass er mich dabei wegstößt ist in solchen Momenten mein geringstes Problem. Schlimm finde ich es immer zusehen zu müssen, wie er sich dann immer tiefer in diese Ausweglosigkeit hineinsteigert.
Und noch mal zu der Ursache der Depression. Über die Ursache der Depression kann man meist doch sowieso nur mutmaßen. Auch bei meinem Partner ist dies der Fall. Zwar ist klar, dass er in seiner Kindheit nicht das erfahren hat, was man als Kind erfahren sollte, was sich auch auf sein soziales Umfeld in der Kindheit und heute ausgeweitet hat. Dennoch: es ist hier und heute das Problem, mit dem Leben fertigzuwerden. Es gilt hier und heute mit Erlebnissen und etwaigen Verhaltensmustern, die möglicherweise in der Kindheit entstanden sind, aber bis heute so empfunden werden und sich obwohl sie sich verändert haben müssten festgesetzt haben, umzugehen. Natürlich werden bereits in der Kindheit festgelegte Schutzmechanismen, Verteidigungsstrategien und, und, und immer auch in das heutige Verhalten eingearbeitet. Auch die Erfahrungen im Laufe des Lebens von Menschen mit solchen Strategien sind sicherlich andere als es ein glückliches unvoreingenommenes Kind vielleicht gemacht hätte. Aber was nützt es einem zu wissen, dass es in der Kindheit liegt, wenn man als erwachsener Mensch nicht damit klarkommt. Die Kindheit ist nicht mehr wiederholbar und es ist der Mensch in der Gegenwart, der Probleme hat. Man kann versuchen in Therapien diese Kindheits-Schemata aufzudecken. Wenn man sie dann aufgedeckt hat, heißt das aber noch nicht, dass sich daran etwas ändert. Denn eigentlich ist man ja nicht mehr Kind und empfindet trotzdem noch so. Daher finde ich die Ursache der Depression oder den Auslöser nicht so wichtig. Natürlich ist es seine Trigger zu kennen, wie Fee sie beschreibt schon von daher wichtig als man sie dann meiden kann, um einer depressiven Phase vorzubeugen. Völlig klar. Aber diese Trigger sind ja nicht die ursächliche Ursache, sondern ein momentaner Auslöser basierend auf der Ursache, oder? Ich denke jeder Mensch lernt täglich dazu, mit jeder Erfahrung ob gut oder schlecht. Es ist doch in der Regel nicht das Problem, seine Probleme zu erkennen, sondern sie zu überwinden.
@Dejavu, ja, du hast recht meine Lebensumstände sind auch nicht gerade einfach wenn auch aus anderen Gründen. Ja und vielleicht ist die Situation sogar denen von einem Menschen mit Depressionen ähnlich. Krisen im Leben machen sicherlich tiefsinniger und man überwindet sie nicht ohne zu hinterfragen. So denke ich zumindest. Vielleicht macht es auch sensibler für die Probleme anderer, weil man selbst oft genug auf Unverständnis stößt und selbst so nicht sein will. Da siehst du es: ich bin nichts Besonderes, nur aus Erfahrung klug ;-)
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: nubis am 17 Oktober 2009, 17:36:52
hmmm @hobo

Jeder hat andere Erfahrungen - andere Meinungen - und wir sind grade desshalb hier um uns darüber auszutauschen.
Wenn man jedem 'den Mund verbietet' nur weil er anderer Meinung ist, bringt das auch nicht weiter.

Ich bin mit @Sergio auch nicht immer einer Meinung - trotzdem darf er sie vertreten, sofern er sich - wie alle anderen - an umgangssprachliche Regeln hält ...was du in diesem Fall nicht tust, auch wenn es als 'Zitat' bezeichnet wird...

Also bitte... - wenn du seine Ansicht kritisieren möchtest, dann bitte sachlich bleiben und nicht nur einmal 'reinschneien' - 'Maul halten' tuten - und wieder abhauen...


Im Übrigen frage ich mich, was an @Sergios Posting so verkehrt war, dass es diese Reaktion überhaupt provoziert... - ich bin da zB diesmal seiner Meinung.




nubis
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: nubis am 17 Oktober 2009, 17:58:44
Hallo @eichhorn :-)

Ich hatte mich im Vorfeld 'entschuldigt' weil ich den Eindruck hatte/habe, dass @deja sich gewissermaßen 'angegriffen' fühlen könnte - was mir auch im Nachhinein ihre Antwort-Reakion vermittelt.


@deja-

Ich wiederhole mich, wenn ich sage, dass ich nur hervorheben wollte, dass es eben deine persönliche Sicht der Dinge ist und nicht allgemeingültig für Depressionen steht - was deine Postings meiner Ansicht nach teilweise vermitteln, da du einige Aussagen sehr allgemein hältst durch die Verwendung von Phrasen wie sie mir in deinem vorletzten Posting vor allem durch den Satz : ***was der depressive nicht hat, nie hatte und nie haben wird*** auffiel.

Ich stelle damit weder deine Ansichten noch die Art und Weise wie du sie vermittelst in Frage - ich wollte es lediglich noch einmal betonen :-)


@eichhorn

Ich gebe dir in sofern Recht, dass es für aktuelle Situation belanglos ist, was - wann im Kindesalter oder sonstwann passiert ist.
Ich meinte eher die Frage, was die aktuelle depressive Episode ausgelöst haben könnte.
Was also grade akkut an Problemen beschäftigt - eventuell besprochen werden kann - vielleicht daran gearbeitet/geändert werden kann.
Was früher war kann keiner mehr ändern - und sollte - sofern erforderlich - mit einem Therapeuten aufgearbeitet werden.
Aber zu wissen, was jetzt das Problem ist - das wäre sinnvoll.



LG
nubis

Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: Thaddaeus am 17 Oktober 2009, 18:41:11
 mal kurz hier "reingeschneit" komme

 und mit Hobo in ein Horn "tute"

Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: nubis am 17 Oktober 2009, 19:12:03

@Thaddäus

Ich habe mir @Sergios Posting nochmals 'auf der Zunge zergehen lassen' ...irgendwie kann ich nicht feststellen, wieso da ein 'halts Maul' angebracht ist?

Es ist doch nun mal so, dass jeder Mensch 'sein Päckchen' zu tragen hat - aber nicht jeder wird depressiv bzw bilden sich depressive Episoden unterschiedlich stark aus.

Und was ich hier auch festgestellt habe: mancher 'nutzt' die Diagnose (sofern sie gestellt wurde) um so ziemlich alles zu entschuldigen - sei es bei sich oder bei anderen.

Ich denke zwar, das ist ein anderes Thema und hat hier in diesem Thread nichts zu suchen - aber nur weil jemand das hier angesprochen hat, kann man entweder sachlich dagegen argumentieren ...oder selber mal 'das Maul' halten... - was von euch kommt ist jedenfalls keine Diskussionsgrundlage.


Der einzige Punkt, wo ich @Sergio widerspreche, ist die Bemerkung, jeder hätte sein Schicksal selbst in der Hand - wenn das so wäre, wäre es ja nicht 'das Schicksal' ... - aber was man daraus macht: kann man durchaus selber beeinflussen denke ich.



LG
nubis
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: Thaddaeus am 17 Oktober 2009, 19:24:19
Wenn's Kind mal in den Brunnen gefallen ist,

kommt's allein nicht mehr raus.

Soviel zu: Jeder Mensch ist selbst Herr über seine Gedanken


@ Nubis: Was weißt Du von unseren Päckchen ?
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: nachtwind am 17 Oktober 2009, 19:28:55
@ nubis... jupp, so was wollt ich auch grad schreiben ;-)
hab kurz überlegt, ob ichs ja nu jetzt nimmer brauch, weil du es schon ausgesprochen hast.
Es ist mir wichtig, ich schreibs trotzdem.


@ hobo
japp, da ist es wieder. Wie einfach doch die Welt ist, wenn es nur eine Meinung geben darf,
und wer die nicht teilt, sondern was andres mitteilt,
der hat dann einfach keine Ahnung.
Oder keine wirklichen Nöte. ;-)
Nur kleine. ;-))
Keine so tollen wie man selbst.
;-))
Es ist einfach und herrlich geordnet.
Und man hat herrlich recht.

Aber:
ist das Leben wirklich so einfach?

Da gibt es ein Problem.
Der Partner ist depressiv.
Der, die Partner/in? ist an ihre Grenzen angekommen.
Ist ratlos, erschöpft, mutlos, manchmal.
Hat das Gefühl, sie müsste die Lösung aus ihrem eignen Fleisch herausschneiden.
Weil alles andre
ihn nicht satt macht.
Und fragt sich vielleicht ? manchmal, ob das wirklich das ist,
was hilft.
Wirklich hilft.

Stell das Problem mal in die Mitte.
In unsre Mitte :-)
Wir alle
sitzen drumherum.
Wir alle schauen in die Mitte.
Wir alle
sehen das Problem.
Das Problem ist vielschichtig.
Hat verschiedene Seiten.
So wie ein Würfel mit verschiedenfarbigen Seiten.
(Natürlich ist es viel vielschichtiger, das Problem,
als einfach nur vier verschiedene Seiten eines Würfels,
aber nehmen wir mal nur so ein simples Bild -
es reicht, um etwas zu verstehn).

Gut, du sitzt im Süden, sagen wir mal.
Und du sagst - und du siehst es ja!!!! -
das Problem ist rot!
Keine Frage!
Es IST ja rot.
Du siehst es doch!

Der, der dir im Norden gegenüber sitzt,
der sagt mit dem gleichen Nachdruck:
es ist grün!
Natürlich ist es grün!
Himmel, er SIEHT es doch!
Er ist doch nicht doof!
Und ma ganz ehrlich: rot
isses nu gar nicht!

Der dir im Osten sitzt, der sagt nu: "ihr seid vielleicht bescheuert!
Es ist gelb!!"
Und Natürlich ist es gelb!
Er sieht es doch!

Und der im Westen sagt vielleicht milde: "nu streitet doch nicht wie dir Irren.
Es macht doch keinen Sinn!
Ihr habt doch alle gar nicht recht -
Es ist doch blau, ihr lieben."
:-)

Und nu geht das Gestreite los.
Es werden Kriege geführt, aus diesem einen Grund!
Wir sind doch auch nicht besser.
Wir machen das doch auch!
Im Kleinen.
Da aber: mit allem, was wir haben.
Und immer mit dem klaren Gefühl: wir sind doch im Recht!!
Wir kämpfen einen gerechten Kampf!
Es IST doch blau!!
Wir sind doch nicht blöd!!

(Für die, die das gerne gründlicher durchdenken wollen -
alle andren überspringen das hier lieber. ;-)
Ich glaube, es liegt daran, dass wir westlichen, um nicht zu sagen weissen Menschen ;-),
daran glauben, dass die Welt linear zu erklären ist.
Wir merken das gar nicht.
Es ist ein kulturelles Erbe.
Es gibt andre Kulturen, die buddhistischen zB, die indianische, auch in Naturreligionen finden wir das:
die glauben an die Macht des Kreises.
Und dass man damit
besser verstehen kann.
Zumindest besser.
Ganz und gar
ist es eh  nicht zu verstehen.)

Gut.
Nu streiten wir halt schön vorhersehbar rum,
gegen alle, die behaupten, es sei nicht blau.
Diese Idioten. ;-)
Oder grün.
Oder gelb.
Oder rot.
;-))
Die ienzigen, die wir mögen, sind die, die neben usn sitzen.
Die sagen ja nu auch, es ist blau.
Oder grün.
Oder rot.
oder gelb.
Das sind die einzigen vernünftigen!
Gott sei Dank!!! gibt es wenigstens sie!
Die, die im Achtelkreis neben uns sitzen, die sind nicht wirklich
vertrauenswürdig.
Sie geben uns recht, immerhin!
Aber sie sagen auch noch so was, dass es auch gelb ist.
Oder rot.
Oder eben das, was sie grad auch noch sehn.
Dass sind die, die immer zwei Seiten sehen.
Die sind für Kämpfe
nicht wirklich zu gebrauchen.
Und: vertrauen
kann man ihnen da nu nich!
Aber nett sind sie doch.
Auch wenn sie irregeleitet sind.
Denn schliesslich geben sie uns ja recht.
Den Rest ihrer Beobachtung
kann man getrost überhörn.
Sie können halt nix dafür.
Sie sind halt n büschn irre.
Es sei auch rot!!
So ein hirnrissiger Unsinn!
Wir sehen doch: es ist blau!
Und NUR: blau.

So kann man sein Leben eben auch verbringen.
Immer im Kampf gegen die, die andres sagen
als wir selber sehn.

Manhcmal lässt uns das Leben nicht.
Und führt uns selbst
im Kreis herum.
Aber ob wir deshalb nu verstehn?
Wir können genauso sagen: "ja - früher
dachte ich auch mal, es sei blau.
jetzt sehe ich: es ist gelb."
Und hinterlasen bei den andren den schalen Beigeschmack,
sie sollten erst mal so heranreifen wie wir,
DANN könnten sie auch mitreden. ;-))

Wenn wir alle Probleme, über die wir so nachdenken,
in unsrem Leben,
so selber ganz und gar umrunden müssten,
um einmal wirklich zu verstehn -
dann bräuchten wir alttestamentarische Lebenszeiten. ;-))
Und kämen trotzdem überhaupt nicht bei.
;-)

Deshalb ist ein guter Plan vom Leben,
uns nicht allein auf die Reise zu schicken. ;-)
Wie gut, dass wir so viele sind. :-)))
Und jeder sitzt woanders.
An einem andren Punkt.
Und sieht von dort
etwas andres.
Alles zusammen, alle Beobachtungen zusammengefasst -
und auch etragen!!!! :-))) -
ergibt dann ein Bild, das dem Würfel, dem Problem zumindest nahe kommt.
Und dafür mussten wir nicht
mühsam
jeden Punkt selbst erleben.
Es reicht, wenn wir uns austauschen.
Und wirklich zuhörn können.
Und wissen: der andere
hat auch recht.
Genau so wie wir.
Das Leben hat mehr als eine Seite. ;-))
Und jedes wirkliche Problem
eben auch.

So seh ich das. ;-))
Von meinem Punkt aus. ;-)
Und geb das nu mal mit.
In unsren Kreis.
Der Beobachtungen.
Vermutlich ists ein Achtelpunkt, auf dem ich sitze. ;-))
Zumindest aber üb ich mich,
mein Leben lang, seit ich das ein bisschen verstanden hab,
im  Kreis zu denken.
Und manhcmal hab ich keine Lust dazu. ;-))
Und kämpfe ungeniert
für meine Wahrheit. :-))
Dann ist die Welt so einfach!
Das tut so gut!
Und alle, die nicht meiner Meinung sind, sind eben hirnverbannt.
Und ich verachte sie
mit Lust.
:-)
Es ist mir wirklich so was von nicht fremd.
Aber für mich
bringts ausser dieser momentanen Erleichterung
nicht wirklich was.
Am Ende seufz ich doch
und mach mich auf die Suche nach dem Kreis und was er mir zu sagen hat.

(Sicher, am Anfang hat mein Ego so was von rebelliert dagegen,
dass ich alle Hände voll zu tun hatte, nicht auseinanderzubrechen.
Mitlerweile knirscht es nur hörbar mit den Zähnen.
Und ist dann doch, wenn ich nur hartnäckig bleibe,
bald auch dabei, bei der Suche.
Weil es gemerkt hat, dass da auch was rausspringt für es selbst! ;-)
Mein Ego ist wie ich. :-)
Es lässt sich nur überzeugen, wenns was auch wirklich sinnlich erfahren kann.
Ich hab manches nur deshalb verstanden, weil ich aufmerksam versucht hab zu verstehn,
warum um Himmels Willen da einer sagt: "sist rot!",
wenn es doch blau ist!
Ich musste gar nicht selber die mühevolle Reise um den Kreis bestehn.
manhces ahb ich einfach so verstanden.
Ohne iegnen Einsatz.
Ohen es selbst in allen Einzelheiten selbst zu leben.
Und dieses Verständnis bringt meinem Ego dann nu auch was ein,
wenn ich mal jemanden verstehen kann,
obwohl ich selbst gar icht den Preis gezahlt hab, dafür.
Die Freundlichkeit, die mir dann entgegenkommt,
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: nachtwind am 17 Oktober 2009, 19:30:34
die tut meinem Ego dann so was von gut. :-))
Kurzfristig ist es eine Zumutung für mein Ego. ;-)9
Langfristig hat es eine Menge davon. :-)
Mien Ego ist wie ich.
Zähwillig, aber dann doch
ab udn zu
durchaus lernbereit.
Wenn was bei rausspringt.  gg
Für mich.)

Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: nachtwind am 17 Oktober 2009, 20:03:14
@ deja

Ich hab deine Beschreibung gelesen, wie du dir einen Partner wünschst.
Wie er passen könnt.
Zu deinem Leben.
Es war mir sehr vertraut, einerseits.
Und genauso völlig fremd.

Vertraut war mir der Wunsch danach, einmal so geliebt zu werden, wie ich nu mal bin.
Dass ich nix tun muss für.
Einfach so bleiben darf, wie ich nu mal bin.
Und jemand kommt, und ieibt mich einfach.
Und willl nix von mir.
Ausser: mich lieben.

Ich nenn das die Mutterliebe.
Der ich da nachhäng.
Mag sein, ich lieg da falsch.
Für mich nenn ichs so.

Zur Mutterliebe kann ich vor allem eins sagen.
Ich kenn sie ja nu aus zwei verschiedenen Perspektiven. ;-)
Es überrascht mich immer wieder, mit welchem unerschütterlichem "Recht"
diese bedingungslose Liebe hier immer wieder so eingefordert wird.
Als sei die Mutter eine Gottheit.
Und der Gedanke undenkbar, dass sie selbst
ein Mensch sei.
Ein Mensch so wie wir.

Ich hätt dazu noch einiges zu sagen ,-)
Aber hier in diesen Thread passt das nu grad nicht so rein.
Glaube ich.

Ich verstehe, dass du das
als ideale Partnerliebe verstehst.
Das seh ich völlig! anders.
Nicht gleich bös werden, deja.
Ich erzähl nur von rot - ich weiss ja, dass du blau siehst.
Ich widersprech dir nicht.
Ich spreche dir nicht das Recht ab, dass das für dich so ist.
Genau so.
Für mich halt ist es anders, deja.

Für mich ist in dieser "bedingungslosen Liebe"
keine Partnerschaft erkennbar.
Es sei denn, ich könnte genauso bedingungslos lieben.
Aber das kann ich nicht.
Ein Partner ist für ich jemand, der auf gleicher Höhe vor und neben mir steht.
Eine Gottheit
wär für mich kein Partner. ;-)
Und ich würds ihm böse heimzahlen, wenn er versuchen würd, eine Gottheit zu sein!
Ich wär ja dann unterlegen!
Und unterlegen sein - das vertrag ich nu ma nich.
Nicht auf Dauer.
Momentan schon. ;-)))
Wenns drum geht, in der Eiseskälte
die Batterie auszubaun, in der Nacht,
damit am Morgen ich ein startklares Auto hab,
dann wünsch ich mir schon einen Partner. ggg
Und hätte so was von nix dagegen, wenne r der starke Mann wär,
und ich die schwache Frau.
Ich täte schnurren...
Himmel, täte ich schnurren! ;-))
Ich arme schwache Frau, neben so einem herrlich starkem Mann.
Wir hätte beide
ne Menge davon!
:-)))
Aber auf Dauer
gibts nichts demütigenderes für mich,
als der Unterlegene, der Schwache, der, auf den Rücksicht genommen werden muss, zu sein.
Vorrübergehend fordere ich das ein. ;-)
Aber den Preis dafür zahlen? Nein!! Dazu
bin ich dann doch nicht bereit.
;-))

Partenrschaft heisst für mich, dass in manchen Dingen
mein Parntner mehr kann als ich.
Und ich kann mich anschmiegen.
Würdigen, was er für mich tut.
Dann macht er es meistens
auch gern. ;-)
Und in andren Dingen
kann ich mehr als mein Partner.
Und mach das dann auch gern.
WENN er das zu würdigen weiss. ;-))
Dann
ist es für mich Partnerschaft.
dann ist es für mich ausgeglichen.
Und mein Gegenüber
ist mein Partner!
Mit dem gemeinsam ich das Leben schaukeln will.
Wenn er nur gibt und ich nix,
dann verzeih ich ihm das nie!
Dann ist da kein Gleichgewicht drin.
Und ich bin kein Partner.
Mit dem man das Geschäft Leben führen kann.
Dann bin ich eben nix.
Dann taug ich eben nix.
Und das
bezahlt mein Gegenüber dann bitter!!!


@ eichhorn

und deshalb geht mein Ratschlag
in eine ganz andre Richtung.
;-)
Vielleicht gilt das nur für mich. Und lässt sich nicht auf deinen Partner übertragen.
Ich kann dir nur raten:
sorg dafür, dass es einen Bereich gibt, in dem dein Partenr
mehr kann als du.
Sorg dafür, dass er das weiss. ;-)
Ich rechne mit Feinfühligkeit dabei. ;-)
Und fordere das auch ein!
Nimm in Kauf, dass er erstmal hochwütend ist.
Ich bin es wenisgtens immer, wenn ich mich gedrängt fühl, mich anzustrengen.
Hinterher
fühl ich mich so was von gut!!!!!
Kurzfristig ist da übler Groll.
Lamgfristig eine Wohltat.
Und die
hält sehr viel länger als der Groll.
:-)))
Und wirkt.
:-))
Schafft Wirklichkeit.
Eine bessre Wirklichkeit.
:-))
Als die davor.
In der ich festgesumpft war.

Fordere nicht zuviel, auf zu viel Ebenen, eichhorn.
Aber such dir etwas raus, was du WIRKLICH selbst hochungern tust
und wirklich unbegabt bist, das zu tun.
Und erweise deinem Partner die Ehre,
diese Schwierigkeit
für dich
aus der Welt zu schaffen.
Und sei ehrlich empfunden! dankbar dafür.

Neben allem, was schon gesagt wurde, halte ich das
für einen Weg, der euch beiden
langfristig das Leben lebenswerter machen kann.
Beiden.
Und nur das
zählt!
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: Fee am 17 Oktober 2009, 20:12:46

... ich denke mal,das Rot,Grün,Blau,Gelb ... erklärt nun,was ich hier die ganze Zeit empfinde und auch schon versuchte zu schreiben.

Nachdem ich S.`Posting gelesen habe,fühlte ich,glaube ich,ähnlich wie Hobo.Wahrscheinlich,weil ich das ungefähr "Gleiche" aus dem Posting raus hörte.

Nun laßt mal einen Spinnenliebhaber,einem Menschen mit Spinnenphobie,seinen Horror vor Spinnen "wegreden".

Jeder Mensch ist,meiner Ansicht nach,nicht für jeden Menschen,als Ratgeber geeignet.Zumindestens nicht zu verstehen,wenn beide verschiedene Sprachen sprechen.


L.G. Fee
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: nachtwind am 17 Oktober 2009, 20:31:02
*.. ich denke mal,das Rot,Grün,Blau,Gelb ... erklärt nun,was ich hier die ganze Zeit empfinde und auch schon versuchte zu schreiben.*

Das gilt dann, wenn andre dich verstehen sollen?


*Zumindestens nicht zu verstehen,wenn beide verschiedene Sprachen sprechen.*

Und das dann, wenn du mal an der Reihe wärst, den andren zu verstehn?

;-)
 
hey fee :-))
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: nubis am 17 Oktober 2009, 20:42:48
@Thaddäus

'unseren Päckchen' ? - wessen? Deines? @Fee's ? ...was weiß DU von anderer Leute Päckchen? meinen? @Sergios?

Berechtigt dieses nicht-wissen zu einem einfachen: 'du hast keine Ahnung - halts Maul' ?

Was, wenn hier jeder immer nur damit ankäme? ...bringt das irgendwen noch weiter?

Wie gesagt: wir sind alle hier um uns auzutauschen - was beinhaltet (oder beinhalten sollte) dass es verschiedene  Ansichten gibt, über die dann diskutiert wird.


@Fee

Wie gesagt ...habe ich mir das betreffende Posting mehrfach durchgelesen ...ich weiß nicht, was ihr dort lest ...hinein interpretiert
Ich sehe es nicht.
Und vielleicht sollte man sich dann nicht immer in allem angesprochen fühlen, wenn man in dem Thread einer anderen Person eine an diese gerichtete Antwort findet...




LG
nubis
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: Thaddaeus am 17 Oktober 2009, 20:52:33
dito
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: Sergio aka Last(Guest) am 17 Oktober 2009, 22:25:04
Oha ich werde in Schutz genommen, wie kommt das denn ? ;D

Vielleicht nochmal in anderen Worten ausgedrückt von mir, das einigeln in eine Krankheit und das rechtfertigen jeglicher Ungerechtigkeiten aufgrund der Vergangenheit ist nicht richtig. Und auch nicht nur begründbar durch eine Krankheit. Und das meine ich vor allen Dingen in Partnerschaften, nicht hier im Forum oder sonst irgendwo.

Eine Partnerschaft sollte ausgeglichen sein, ein Partner allein kann nicht immer alle Last tragen, irgendwann brennt er aus, der Mensch geht kaputt an sowas. Wenn das so ist, scheitert die Beziehung zwangsläufig, früher oder später.

Dieses ausruhen mag ich nicht, wenn jemand Depressionen hat sag ich nichts dagegen, ich hör auch jedem zu alles, ich bin mit Sicherheit nicht son Egomahn wie hier im Forum viele warscheinlich über mich denken ;D. Aber trotzdem muss man halt auch rauswollen aus dem Loch, und wenn es nur dem Partner zu liebe ist. Es ist doch auch für einen selbst kein schönes Leben, ein ständiges Jammertal in seinem Leben zu durchschreiten, es muss doch darüberhinaus auch noch möglich sein, ein gutes Leben zu führen, egal mit welcher Vergangenheit.

Das das im Einzelfall natürlich schwieriger ist, ist mir auch klar, aber es ist nicht unmöglich. Unmöglich ist eine Definition die es bei mir nicht gibt ;D.

Mal eine kleine Geschichte : Ich habe mal, übrigens nicht hier im Forum, ein Mädchen kennengelernt was eine durch und durch erschütternde Geschichte hinter sich hatte, von beiden Eltern geschlagen seit frühester Kindheit, mit Gürtel, Gartenschlauch etc. Also eine richtig schlimme Kindheit. Ziemlich übel, das ich sogar beim zuhören mir teilweise die Luft wegblieb, was dieser Mensch in seinem Leben ertragen hat.

Aber was mich erstaunt hat, dieses Mädchen hatte eine durch und durch positive Einstellung zum Leben, ich hab sie gefragt woher nimmst du die Kraft dazu so positiv zu sein, nach allem was du durch hast. Sie sagte, das Leben wird besser werden, ich weiss es einfach, ich werde irgendwann auch Glück haben. Ich lass mir mein Leben nicht von meinen Eltern kaputt machen, ich habe gelernt stark zu sein, und mein Leben als einen Weg zu sein, den ich durchschreiten muss, und nach allem schlimmen was war wird es letztendlich alles gut werden.

Ich muss sagen, ich habe vor der Frau einen Riesenrespekt, weil sie trotz allem den Glauben an sich selbst und an ihr Glück niemals verloren hat.

P.s. Ich will mit der Geschichte niemanden angreifen oder sonstirgendwas, es ist lediglich ne Geschichte aus meinem RL.

Gruß Sergio
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: Ina am 18 Oktober 2009, 10:07:48
@ Hobo:

Ich denke nicht, dass Last das auf JEDEN Depressiven bezogen hat.
Solche gibt es aber bestimmt auch.
Klar, man hat seine Depressionen oft nicht im Griff und KANN dann
manchmal auch nichts dagegen tun, einfach weil man so fertig ist
und nicht in der Lage dazu ist, irgendetwas zu verändern. Aber ir-
gendwie ist doch wirklich "jeder seines Glückes Schmied". Man kann
sich komplett hängen lassen oder man kann z.B. Hilfe annehmen,
sich auf Dinge einlassen, die zur Besserung beitragen könnten. Es
kommt auch immer darauf an, was für eine Einstellung man zum
Leben hat. Einige schaffen es sicher leichter aus der Depression
heraus, andere schaffen es nie, weil einfach die Kraft und manch-
mal sogar der Willen dazu fehlt.

Mit Schicksal hat das aber, denke ich, nichts zu tun. Denn das,
was einem Depressiven passiert ist, hat er sich sicher nicht aus-
gesucht. Man kann nur daran arbeiten, seine Zukunft rosiger zu
gestalten.
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: nubis am 18 Oktober 2009, 10:09:33
@hobo

Ansichten sind Ansichtssache ;-)

Du beziehst dich auf andere Postings, die hiermit nichts zu tun haben und verallgemeinerst die gemachten Aussagen.

Und bevor du den Kopf schüttelst wegen der einen oder anderen, wäre es nicht schlecht, sich selbst erst mal zu informieren.

Depressionen können durchaus durch eine erbliche Disposition entstehen - KÖNNEN ! - was aber in der Wissenschaft nicht nur ernsthaft diskutiert wird, sondern längst bekannter Sachverhalt ist... wens interessiert: http://www.psychosoziale-gesundheit.net/seele/endogenedepression.html

Ich frage mich in dem Zusammenhang, was an der Vorstellung so schrecklich ist, dass es der Aufregung bedarf... aber ok.
Ansichtsache halt.

Die Frage nach dem 'Schicksal' hatte ich in meinem folgenden Posting auch gestellt - weil ich auch der Meinung bin, Schicksal ist ja grade das, was man nicht in der Hand hat.

Sich da jetzt aber so drüber aufzuregen weil jemand es entweder anders sieht oder sich einfach unglücklich ausgedrückt hat, finde ich etwas übertrieben - ebenso wie der insgesamt aggressive Ton deines Postings - der einfach nicht nötig ist.

Auch - und grade hier im Forum soll / bzw sollte man doch über verschiedene Ansichten diskutieren können?

Das Forum ist nicht nur für Leute, die eine Major Depression hatten - und das sollte man vielleicht berücksichtigen, wenn man liest - und antwortet.

Keiner hat gesagt, ALLE Depressiven würden dieses oder jenes - es gibt unterschiedlichste Ausprägungen - wer sich wann - wo angesprochen fühlt liegt wohl im ermessen des Einzelnen - wie grade hier in diesem Thread mehrfach betont wurde: jede Antwort ist individuell geprägt und bezieht sich auf den Schreiber/seine Erlebnisse/Erkenntnisse.


Austausch - dazu ist das Forum da.

Und wenn einem die Meinung des anderen nicht gefällt - nimmt man sie halt nicht an.
Entweder redet man dann drüber - oder macht 'Schotten dicht' und  denkt sich seinen Teil.

Meine Ambition war in erster Linie, zu sagen, dass man auch bei inhaltlich geteilter Meinung gewisse Umgangsformen pflegen kann.
Können sollte.
Ausrutscher sind natürlich akzeptabel - sofern sie es bleiben.




nubis
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: Fee am 18 Oktober 2009, 10:44:36

Es kann zwar "jeder" alles Mögliche (Unrichtige) hier mutmaßen,behaupten,schreiben ...

... aber in der Medizin,gibt es eine ganz klar festgelegte Klassifikation der krankheiten.

Und die besagt Foldendes:
_________________________________________________________

Depressive Episode

Definition

Bei den typischen depressiven Episoden, leidet der betroffene Patient unter:

* einer gedrückten Stimmung
* einer Verminderung von Antrieb und Aktivität
* die Fähigkeit zu Freude,Interesse und Konzentration sind vermindert
 * ausgeprägte Müdigkeit nach jeder kleinsten Anstrengung
* der Schlaf ist meist gestört
* der Appetit vermindert, (gesteigert)
* Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen sind fast immer beeinträchtigt   * Schuldgefühle oder Gedanken über eigene Wertlosigkeit

Die gedrückte Stimmung verändert sich von Tag zu Tag wenig, reagiert nicht auf Lebensumstände und kann von so genannten "somatischen" Symptomen begleitet werden, wie Interessenverlust oder Verlust der Freude, Früherwachen, Morgentief, deutliche psychomotorische Hemmung, Agitiertheit, Appetitverlust, Gewichtsverlust und Libidoverlust.


Schwere depressive Episode ohne psychotische Symptome

Definition

Eine depressive Episode mit mehreren oben angegebenen, quälenden Symptomen. Typischerweise bestehen ein Verlust des Selbstwertgefühls und Gefühle von Wertlosigkeit und Schuld. Suizidgedanken und -handlungen sind häufig, und meist liegen einige somatische Symptome vor.


Schwere depressive Episode mit psychotischen Symptomen

Definition

Eine schwere depressive Episode, wie oben beschrieben, bei der aber Halluzinationen, Wahnideen, psychomotorische Hemmung oder ein STUPOR (Grüße an Andy) so schwer ausgeprägt sind, dass alltägliche soziale Aktivitäten unmöglich sind und Lebensgefahr durch Suizid und mangelhafte Flüssigkeits- und Nahrungsaufnahme bestehen kann. Halluzinationen und Wahn können, müssen aber nicht, synthym sein.

(Quelle : ICD-10-GM Version 2009 ,Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme)
_________________________________________________________

Da heißt es "immer" : "Bitte keine med. Abhandlungen hier,erzählt lieber von Euch und Euren Erfahrungen !"

Aber wozu frage ich mich ?

Damit es nur mehr "Futter" zum Bestreiten,Lügenstrafen,Verletzen,Verhöhnen gibt ?


NEE DANKE !

Fee
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: Thaddaeus am 18 Oktober 2009, 11:05:40
@ Ina


Freut mich zu hören,das Du dich nicht mehr hängenlassen

und in die Metallverarbeitung einsteigen willst.  

             Gruß Thaddäus    ;)
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: Ina am 18 Oktober 2009, 11:14:09
-.-


Das ist es ja: Das Vorhaben alleine bringt oft nichts,
weil man es nicht umsetzen kann. Das ist ja oft der
Teufelskreis an der Depression.
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: nachtwind am 18 Oktober 2009, 11:27:02

fee sagt *Damit es nur mehr "Futter" zum Bestreiten,Lügenstrafen,Verletzen,Verhöhnen gibt ?*,
wenn man hier seine Gedanken niederschreibt.

Und direkt dadrunter steht von thadäus:

*@ Ina
 
 
Freut mich zu hören,das Du dich nicht mehr hängenlassen
 
und in die Metallverarbeitung einsteigen willst.  
 
            Gruß Thaddäus    ;)  *


Das zum Thema verhöhnen!!!!!

Und das der ina!!
Die sich hier ganz sicher nicht dadurch auszeichnet, dass sie selbst hier
irgendwen verhöhnt!!!
Das ist einfach nicht ihr Stil.

Es macht mich wirklich wütend.
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: Sergio(Guest) am 18 Oktober 2009, 11:57:05
Ich verstehe nicht, warum immer die gleichen 2 Leute aus meinem Posting die Sache immer auf sich übertragen.

Ich habe doch diesmal extra dazugeschrieben das sich niemand angesprochen fühlen soll, oder es auf sich übertragen soll.

Trotzdem hab ich das Gefühl einige wollen es garnicht richtig verstehen, es nichtmal so akzeptieren oder auch nur darüber nachdenken.

Ich habe hier nie jemanden persönlich angegriffen, sondern habe immer alles allgemein gehalten, aber andersrum wurde mir an den Kopf geworfen, ich solle mein Maul halten, ich würde nur Müll schreiben usw. um mal ein paar Dinge aufzuzählen.

Und dann wird von der gleichen Seite geschrieben, man würde hier nur verletzt werden, diese Seite verletzt aber im Gegenzug andere (ina, mich) am laufenden Band mit, Seitenhieben und Beleidigungen. Dahinter versteh ich die Logik nicht so ganz.
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: Thaddaeus am 18 Oktober 2009, 12:34:33
@ Nachtwind

weißt Du was dieses "  ;) " Zeichen bedeutet ?


@ Last

" Dahinter versteh ich die Logik nicht so ganz. "

das glaub ich Dir
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: Sergio(Guest) am 18 Oktober 2009, 12:59:03
@ Last
 
" Dahinter versteh ich die Logik nicht so ganz. "
 
das glaub ich Dir

Und schon wieder, ein einzeiliger Angriff gegen mich.

Hausfgabe für Thaddäus Grundschule Klasse 4: Beschreibe bitte einmal in eigenen Worten, mit Argumenten, wie sich der Sachverhalt dir gegenüber darstellt. Der Aufsatz sollte mehr als 3 Sätze beinhalten, dadurch soll geübt werden, sich richtig auszudrücken und deine Gedanken zu Papier zu bringen.
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: eichhorn(Guest) am 18 Oktober 2009, 13:03:58
Schade, dass dieser Thread (wie es wohl genannt wird im internetleben) so abdriftet in kaum nachvollziehbare  Provokation, Aggression, Selbstverteidigung, Beleidigtsein, Wut, Zorn, Sticheleien....wenig hilfreich wie ich finde und völlig fernab des eigentlichen Anliegens, weswegen ich hierher kam. Austausch kann man das, was hier gerade passiert, finde ich nicht nennen. Insiderstreitereien scheint mir zutreffender. Damit habt ihr mich irgendwie gerade hier rausgebeamt, worüber ich traurig bin, denn anfangs habe ich hier tatsächlich ein wenig Hilfe gefunden. Jetzt ist jegliche weitere Hilfe in Form von Anregungen und tieferem Verständnis, das ich ja gesucht hatte, scheinbar in weite Ferne gerückt. Ich finde das extrem schade. Ich hatte gehofft, Wege und Anregungen zu finden mit den schlimmen Phasen der Depression meines Partners besser umzugehen durch besseres Verstehen. Was da diese grundsätzliche Diskussion darüber, ob man "sein Schicksal in der hand hat" oder ob "depressive sich auf ihrer Krankheit ausruhen" zu suchen hat, verstehe ich sowieso nicht so ganz. Fehlt nur noch die grundsätzliche Anzweiflung der Tatsache, dass es sich bei Depressionen um eine Krankheit handelt. Mal ganz hart ausgedrückt: mit dieser Einstellung gegenüber einem an schweren Depressionen LEIDENDEN Menschen braucht man an eine Partnerschaft wohl nicht mal denken. Denn ohne Respekt vor dem anderen ist eine Partnerschaft sowieso eine Farce, wie ich finde.
Zu nachtwind möchte ich noch sagen, dass ich diese Beschreibung des Kreises bzw. des Würfels mit den vier Farben super fand! Ein tolles, sehr einleuchtendes Bild, das mich sehr an den Glauben und die "Weisheit"vieler Indianervölker erinnert. Und die Anregung mir etwas zu suchen, was nur mein Partner kann und ihm damit ein Stück Wichtigkeitsgefühl zurückzugeben finde ich sehr gut und die Idee hatte ich ansatzweise auch schon, hat aber nicht so geklappt, wie ich mir das vorgestellt hatte. Trotzdem danke dafür.
Grüße
Eichhorn
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: Sergio(Guest) am 18 Oktober 2009, 13:06:14
Oh ne da hab ich einen Fehler gemacht, das ist für Grundschulkinder noch zu überfordernd, das ist schon weiterführende Schulen, Klasse 7 würde ich meinen, dort hat man die ersten Interpretationen geschrieben, aber alles in eigenen Worten versteht sich.
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: Ina am 18 Oktober 2009, 13:11:45
Ich möchte Euch bitten, zum Thema zurückzukehren
und wieder auf das einzugehen, worum es hier in
Eichhorns Thread eigentlich geht...
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: sergio(Guest) am 18 Oktober 2009, 13:15:11
@ Eichhorn

Ne das ist es eben nicht was ich damit sagen will sondern was anderes. Ich will dir nur nahe bringen das du auch an dich selbst denken sollst, und nicht nur den Partner zum Mittelpunkt deines Lebens machen sollst. Es ist nie gut, wenn sich ein Partner allein, so für den anderen aufopfert, auch wenn du das im Moment glaubst das du das kannst, und das du so stark bist. Es wird dich früher oder später selbst zerstören, weil woher bekommst du deine Energie ? Was ist mit dir, wenn es dir schlecht geht, wer fängt dich auf ?

Verstehst du was ich meine, eine Partnerschaft kann nur auf Dauer funktionieren, wenn beide, nicht nur ein Teil für den anderen da ist. Daher muss es auch für deinen Partner möglich sein auch wenn er Deressionen hat, das er dir Schutz bietet, so wie Nachtwind es geschrieben hat, es müssen Dinge vorhanden sein wo du dich auf IHN verlassen kannst, und dich fallen lassen kannst.

Wenn du aber ganz allein alles schultern musst, dann funktioniert das nicht, kein Mensch hält so eine Beziehung auf Dauer aus, und dabei spreche ich auch aus eigener Erfahrung. Vielleicht ist das im Moment für dich noch nicht vorstellbar, aber du wirst schon noch verstehen was ich meine.
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: Ina am 18 Oktober 2009, 13:18:37
Zitat: "nicht nur den Partner zum Mittelpunkt deines Lebens machen"

Da kann ich nur zustimmen. Auf Dauer geht das nicht gut, da spreche
auch ich aus Erfahrung. Letztens hat mir jemand gesagt, ich sollte meinen
Partner nicht als Mittelpunkt meines Lebens sehen, sondern eher als
Bonus, als schönen Zusatz, den ich genießen sollte. Irgendwie hat mir
der Satz weiter geholfen, ich find ihn echt gut. Klar sollte man auch für
den anderen da sein und ihm beistehen, gerade wenn es dem Partner
so schlecht geht. Deshalb muss man sich aber nicht sehr komplett auf-
opfern, man sollte einfach nur das tun, was man kann und nicht ver-
suchen, das Unmögliche möglich zu machen.



Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: nachtwind am 18 Oktober 2009, 13:22:46
hey eichhorn :-)
ja, find ich auch schwieirg, das so umzusetzen,
dass es wirklich greift.
Ich kenns auch noch von beiden Seiten her. ;-)
Nicht in Parternschaften, aber in Freundschaften.
Dei etwas leichetre Variante. ;-)
Und trotzdem isses wirklich nicht grad ma so eben hingekriegt.
Ich möcht dich ermuntern, es weiter zu wollen.
Auch wenn es erstmal nur neue Streiterein führt.
Manhcmal hilft es sehr, es einfach wieter unbeirrt zu wollen.
Auch wenn man es ins Tatsächliche nicht umsetzen kann.
Ich mache die Erfahrung, wenn ich nur unbeirrt es in mir drinnen wirklich will,
egal wie die Realität aussieht und mich eigentlich eines Besseren belehrt,
dass dann das Leben sich von so viel Hartnäckigkeit überzeugen lässt, ;-))
und mri ne Möglichkeit an Land spült,
woa dann mti einem Mal
doch geht.
Da bin ich dann immer
ziemlich dankbar.
:-)
Wenns mir denn auffällt. ;-))
Dann
aber schon. :-))

Ich wünsch dir alles Gute, eichhorn,
und sei uns nicht zu bös, dass wir so ein paar Helden mal wieder sind.
Es ist doch sozusagen live, was du hier mit uns erlebst. ;-)
Nur dass du mit uns
keine Liebesbeziehung hast. ;-)
Also vielleicht nutzt du auch dies wirklich Ärgerliche, das versteh ich schon,
auch deine Enttäuschung  -
udn kuckst mal, was dich wirklich stört, an diesen verqueren Verhaltensweisen.
Wenn du es bei Leuten erlebst, die du  nicht liebst.
Das
wird dann mit ziemlicher Sicherheit das sein,
was auf kurz oder lang
auch zwischen dir und deinem Partener stehen wird.
Auch wenn du es da
vielleicht nicht so griffig haben kannst.
Weil alles so ineinander verwickelt ist.
Sich anschaun, was du hier mit  uns
eigentllich nicht wirklich magst -
und eigentlilch auch nicht dulden willst,
ist vermutllich keine schlechte Vorbereitung für das,
was du langfristig klar im Auge haltej musst,
bei deinem Partner und dir,
und schauen, was für Wege da für dich noch gangbar sind,
dass dus dann doch dulden kannst.
Als Teil deines Lebens.
Und wann es eigentlich
in deinem Leben nicht stattfinden soll.
Wenn du dich
in deinem Leben
noch wohlfühlen können willst.

Huh, ich hab das Gefühl, ich kriegs nicht wirklich klar hin.
Weisst du ein bisschen, was ich meine? *hoff

hey du :-)
ich wünsch dir alles Gute!
Und dass du die Unterstützung bekommst, die du brauchst.
Du versuchst deinen Weg zu gehen, und der klingt ziemlich schön, finde ich.
Das hat alle Unterstützung verdient,
die du nur brauchen kannst.
Finde ich.
hey :-)
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: Fee am 18 Oktober 2009, 13:47:21

 ***Was da diese grundsätzliche Diskussion darüber, ob man "sein Schicksal in der hand hat" oder ob "depressive sich auf ihrer Krankheit ausruhen" zu suchen hat, verstehe ich sowieso nicht so ganz. Fehlt nur noch die grundsätzliche Anzweiflung der Tatsache, dass es sich bei Depressionen um eine Krankheit handelt.***


... hat es hier im Forum auch schon gegeben und darum:


Ihr werft mir vor, meine Krankheit zu zelebrieren,
weil ich mich ständig dafür entschuldigen muß,
etwas nicht zu schaffen,
was ich mal geschafft habe.
Ihr sagt: Das macht die doch absichtlich!
Ihr sagt: Das gefällt der doch!
Ihr sagt: Die will nur Mitleid!

Oh, natürlich.
Es gefällt mir, immer wieder durch die Hölle zu gehen.
Es gefällt mir, ständig meine Schwäche eingestehen zu müssen.
Es gefällt mir, kaum was auf die Reihe zu kriegen.
Es gefällt mir, wenn sich nach und nach jede Hoffnung zerschlägt.
Es gefällt mir, wenn sich Gedanken an den Tod einschleichen.

MERKT IHR NOCH WAS???

Ich brauche Euch nicht!
Ich werde Euch ignorieren.
Ihr werdet mich nicht mehr verletzen.
Denn meine Freunde — seid Ihr nicht!


Sorry Eichhörnchen ... ich wünsche Dir & Deinem Partner alles Gute ...

... und jetzt weg die Fee
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: nachtwind am 18 Oktober 2009, 14:05:02
@ fee

*Ihr sagt: Das macht die doch absichtlich!
Ihr sagt: Das gefällt der doch!
Ihr sagt: Die will nur Mitleid! *

Fee, ich sag das nicht.
Ich denk das nicht.
Ich fühl das nicht.
Auch nicht unterschwellig.

Aber ich seh halt machmal Dinge, da denkt ich: "da hängt sie nu fest"...
und dann sag ich dir das.... manchmal, nur ganz manchmal.  ;-)
Wir sehen doch immer beim andren so viel besser, fee.
Als nu bei uns. ;-)
Du siehst doch auch bei mir Dinge, da denkst du: "ja - merkt sie denn das nicht?!"
Nein, ich merk es nicht.
Ich bin drauf angewiesen, dass du mir das sagst.
In meiner Welt, wie ich sie mir gebastelt hab, hab ich sie mir doch stimmig gebastelt. ;-)
Und ich brauch die Rückkopplung von aussen,
dass da was auffällt.
Ohne diese Rückkopplung
hab ichs doch viel schwerer, drauf zu kommen.
Auch wenns erstmal weh macht
und empört -
letzlich sind es diese Rückkopplungen, die mich weiterbringen.
Denn eins ist ma sicher: mein Leben gelingt mir
selten gekonnt. ;-))
Da gibts noch jede Menge zu lernen.
Von all den Dingen, die ich noch nicht wirklich kann.

Kannst du damit was anfangen, fee?
Oder ist dir das wieder
nur ein Angriff?
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: sergio(Guest) am 18 Oktober 2009, 14:07:45
Ich glaube meine Postings und ich stellen für Fee auch ein therapeutisches Mittel da um sich selbst zu begegnen ;D

In diesem Sinne erfülle ich meinen Zweck ja  :D
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: eichhorn(Guest) am 18 Oktober 2009, 14:09:05
Hallo,
schön, dass ihr euch wieder ein wenig einkriegt ... Bin schon fast versöhnt ;-)

???ich weiß gar nicht, wie ihr darauf kommt ich würde mich nur für meinen Partner aufopfern oder ähnliches. Das tue ich sicher nicht und ich weiß sehr wohl, dass ich das nicht könnte, weil es nie gutgehen würde! Ist es denn sooooo selten, dass man sich als Partner eines depressiven Menschen Mühe gibt, ihn zu verstehen? Ich wäre nicht mit ihm zusammen, wenn ich nicht auch viel zurückbekäme. Mir geht es hier nicht um die Partnerschaft grundsätzlich sondern ausschließlich um die schlimmen Phasen seiner Depressionen, die es immer wieder zu überbrücken gilt. Und die sich in letzter Zeit mehr und mehr häufen. In diesen Phasen muss ich tatsächlich alles alleine schultern..so zumindest mein Eindruck. Er ist kalt und abweisend, läuft herum wie ein "Zombie". Ist unerreichbar für mich. Ausserhalb dieser Phasen ist es genau so eine Partnerschaft die ich mir immer gewünscht habe, ein geben und nehmen. Er ist ein Partner der alles, was mir wichtig ist in sich hat. Was tatsächlich schwer ist, ist es, das dies in den schlimmen Phasen eben nicht mehr so ist. Anfangs war ich persönlich beleidigt, fühlte mich maßlos im Stich gelassen, fragte mich sehr oft, wo der Mensch hin ist, in den ich mich verliebt habe, war x-mal dabei die Beziehung aufzugeben, eben weil es über meine Kräfte ging... bis ich anfing hinter seine Kulissen zu lunsen. Zuerst ganz vorsichtig und zaghaft. Die Einblicke hinter diese Kulisse sind aber eben gerade in diesen Zeiten superschwierig bis unmöglich. In guten Phasen will er erst recht nicht dauernd darüber reden, was ich auch irgendwie verstehe. Deswegen bin ich hier. Auch weil die Gespräche innerhalb der Partnerschaft oft viel zu sehr von Emotionen getragen sind und ähnlich wie gerade hier passiert in solche Verteidigungshaltungen übergehen. In diese "Ich will dich damit nicht auch noch runterziehen, dich nicht mit meinem Müll belasten...ich verstehe es selbst nicht, was da mit mir passiert und ich weiß selbst nicht, was ich eigentlich will" sind häufige Sätze. Auch seine Scham vor mir ist eine sehr schwierige Hürde. Hier etwas Klarheit und Verständnis reinzubringen ist mein Ziel. Ich habe mittlerweile auch gelernt - zumindest ansatzweise- zu sagen: Stop, ich kann selbst nicht mehr. Ich brauche gerade auch mal eine Stütze und zwar von dir. Das Bemühen dies dann zu tun sehe ich aber es ist ihm in den tiefs einfach nicht möglich und das zu verstehen brauche ich um diese Beziehung führen zu können. Das Gefühl sich nicht auf seinen Partner verlassen zu können. Das Gefühl, wenn es mal hart auf hart kommt, ich gerade ein wirkliches Problem habe (was so selten leider nicht ist) und er in einem seiner Tiefs festsitzt und ich dumm in die Röhre schaue, weil ich alleine da oben stehe. Diese Gefühle kann ich nur vermeiden wenn ich verstehe, ihn verstehe, die Krankheit Depression verstehe und vor allem das was sie mit meinem Partner in dem Moment macht.
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: dejavu am 18 Oktober 2009, 17:34:24
ja, eichhorn
nu schau ich heut mal wd rein und ei padautz, wd das übliche.....
stein des anstoßes, eine allgemeine aussage von mir und mein geschreibsel
vllt hättest du lieber nicht geschrieben, das meine postings dir gut tun, denn du konntest vorher nicht wissen, das ich hier oft zur debatte stehe
dann hätt ich einfach nicht mehr geantwortet und du hättest dich nicht über diese streiterei hier geärgert
@nachtwind- ich bin selber mutter und weiß , wie mutterliebe fkt, denn ich gebe meinem sohn dinge, die ich nie hatte-wärme, liebe,etcetc
da ich aber sowieso immer schwarz- weiß, niemals blau- rot sehe, schreibe ich jetzt in der ICH-form, damit sich niemand drüber aufregt, welche allgemeinplätze ich hier bringe.....wenn also allgemein geschrieben wird, der depressive ist nur nicht willig , entspricht es nubis....wennn ich allgemein schreibe, ein depressiver mensch hat grundsätzlich wenig selbstvertrauen, erfordert es moderation...nungut......

also liebes eichhorn
nein, es ist nichts ungewöhnliches, sich mühe zu geben, seinem partner halt und verständnis zu geben
ich verstehe auch unter gliebt werden, wie ich bin, das ich keine lust hab, mich für jemanden zu verstellen, ich kann mein rad allein wechseln, meine wohnung allein streichen, allein umziehen...ich bin st 10j alleinerziehend.....für mich bedeutet es, wenn mich jemand liebt, dann mit meinen macken und liebenswürdigkeiten, was für eine blabla von gottheit......und wenn ich 10j alleinerziehend bin, bin ich auch st 10j ohne partner, weil es eben so nicht passiert....ich bleib lieber allein, ich brauch keinen partner.....nein, falsch, ich würde es gar nicht aushalten, mein leben dreht sich um meinen sohn und wenn es nicht so ist, will ich meine ruhe haben.....und wenns mir schlecht geht, will ich am liebsten den ganzen tag allein sein, nicht rausmüssen, unter die bettdecke krabbeln und heulen, was ja sowieso nicht fkt.....
ich hab einmal die liebe erlebt und hab- genau wie du- den andren geliebt mit allen schwierigkeiten, eben so wie er ist....
er wollte nicht, wollte meinen sohn und mich nicht noch weiter runterziehen, weil er gemerkt hat, das auch bei mir anzeichen vorhanden sind und er hat mich einfahc so verlassen...für ihn hätte ich- genau wie du im rahmen des möglichen- alles getan, hab mich ncith aufgeopfert und was hier noch so für dinge fallen
ich frage mich, ob die, die hier so etwas beschreiben, überhaupt schon einmal die einzige wahre große liebe erlebt haben, denn dann wüßten wir alle, wovon wir reden
frauen lassen sich mißhandeln- aus liebe, männer und frauen saufen, nehmen drogen etc aus liebe, gehen zu kai pflaume, zerstören, wüten, terrorisieren, demütigen aus liebe
aber huuuu, wehe , es ist jemand depressiv, dann muß erstmal diskutiert werden, ob er es wert ist
spießertum ist gar nix dagegen
alkoholismus ist eine anerkannte krankheit, kriegst rente, alles ohne probleme
biste ein psycho, biste ein nichts
so siehts aus
ich laß mich sowieso nicht eines besseren belehren, weil ich es im job alles erlebt hab
junkees, zerstochen, mißhandelt----kriegen sperren in der klinik
säufste- kommste immer rein
aber, eichhorn, das nur mal so nebenbei
ich finde es gut, wie du es machst
hör nur mal jetzt auf, weil wütend

lg deja



Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: nachtwind am 19 Oktober 2009, 12:37:24
hey eichhorn :-)
ja, das gut, dass du das noch mal klargestellt hast.
Nu is klar, dass du ihn nicht liebst, weil er dich braucht,
sondern dass du ihn liebst, weil er dir viel zu geben hat.
Das tut richtig gut, zu hören. :-))

Bleiben die Probleme.
Wenn er in seinen Problemen versinkt.
Und nicht mehr glauben kann, dass sie zu lösen sind.
Und was dann das mit dir macht.
Was mir hängen geblieben ist, ist das Kalte.
Und: das alleine schultern müssen dann.

Zunächst mal: hey :-)
Einen risengrossen Schritt
hast du ja nu schon vollzogen!
Ich weiss, dir erscheint das normal.
Aber das ist es nicht!
Du hast ne Ecke Weg schon zurückgelegt.
Erfolgreich.
Du suchst keine Lösung, wie ER sich ändern sollte,
dass DEIN Leben müheloser oder freudiger laufen kann.
Sondern du hast verstanden, dass DU etwas hebeln musst,
wenn du dein Leben mögen willst.
Wenn du einverstanden sein willst.
Mit deinem Leben.
Unterschätz das nicht!
Das ne Leistung.
Und viel Arbeit liegt schon hinter dir.
Die auf jeden Fall gemacht werden muss.
Von jedem.

Bleibt das alleine schultern müssen, wenn du auf deine Probleme triffst.
Und er nicht anwesend ist.
(Vermutlich wär das sogar leichter für dich, wenn er dann
wirklich
nicht anwesend wär?)
Es sieht so aus, als seiest du ziemlich kompetent,
was Lösungsstrategien angeht. :-)
Ich nehm mal an, du könntest ne Liste schreiben,
was du schon versucht hast.
Vermutlich mit dem Nachsatz - und es hat alles nix gebracht.
Und da würd ich, wenns denn überhaupt so ist, nachfragen, eichhorn:
wie würdest du es denn merken, wenn es was egbracht hat?
Woran würdest du spür: nu bringt es was?
was
muss sein, dass du das für dich so empfindest: "nu bringt es was!" ?
Das ist wichtig, finde ich, dass man weiss,
woran man seinen eignen Weg messen kann.
Ob er mühsam und eh sinnlos ist.
Oder ob er schwierig aber sinnvoll ist.
Die Maßeinheit
gibt man sich selber in die Hand.
Oder keiner.
Ohne Maßeinheit
ist das Ganze absolut stimmungsabhängig.
Und damit nicht verlässlich. ;-)
Und hat keinen Boden, eichhorn.
Auf keinen- Boden kann man kein Haus bauen.
Egal wie man sich anstrengt.
Das ist nu einmal so.

Ich frage mich, was für Unterstützung du bräuchtest,
wenn deine iegnen, nicht wenigen ;-) Probleme in dein Leben rollen.
Ist es mehr gefühslmässiger Halt,
dass du durch seinen Halt wieder vertrauen üben kannst,
dass du sooo schrecklich gar nicht sein kannst?
Und dass du sehr wohl ein fähiger Mensch bist, der seine Probleme
durchaus meistern kann, auf die eine oder andre Art.
Ist es mehr diese Art Unterstützung?
Oder mehr die praktische?
Dass einer mit dir sortiert, wo um Himmels Willen
in diesem ganzen Knäuel an in sich zusammenhängenden Problemen
denn nu der Anfang ist.
Den man sich schnappen muss, und nimmer loslassen,
und den man lösen muss, egal was sonst noch alles wichtig ist.
Damit aus der ganzen Angelegenheit
mal ne windschnittige Geschichte wird. Ist es eher das?
Jemand, der mit dir die Unübersichtlichkeit,
das Überwältigende,
in machbares "das ist der erste, das dann der zweite Schritt" sortiert.
Ist es eher das?

Und wenn du sagst: "jo - is halt beides!",
dann würd ich dich fragen: "was wär dir denn wichtiger?"
Das eine ODER das andere?

Viele Fragen.. ;-)
magst du drauf antworten? Oder ist dir das viel zu weit von deinen Problemen entfernt?

Ich hab auch noch mal nachgedacht, über deinen Partner.
Und ich glaub, nubis`Ansatz ist es wert, noch mal hervorgekramt zu werden. ;-)
Wenn das Problem, dass nu dein Partner hat in solchen Zeiten,
auch dadurch verstärkt wird, dass er zur Zeit zum Beispiel arbeitslos ist,
dann macht es aus meiner Erfahrung hohen Sinn!!!,
dieses eine Problem anzugehn
und alles dafür zu tun,
dass er sich wieder ne Chance in sein Leben holt,
zu arbeiten.
Wieder nützlich zu sein.
Wieder was wert zu sein.
Du weisst schon.

"eine neue Arbeit ist wie ein neues Leben!", hab ich immer innerlich geschmettert, ;-))
wenn ich auf Abeit gegangen bin.
"lalalalalalala! :-))
Weil es eben wirklich
so ist!
Finde ich.

Ja, die Kälte, die macht mir noch zu schaffen.
Da frierts mich selbst, wenn ich mir das so vorstell.
Und so ne Seele, schutzlos in der Kälte bibbernd,
die wird dann eben auch mal selber krank.
*dir ma als erste-Hilfe-Maßnahme
ne Decke rüberschieb, ne eichhorndecke....
bestick sie selbst mit deinen Zeichen.
Bemal sie selbst mit dem, was deine Kraft ist
und dein Mut.

Und hey eichhorn - wenn man sich so alleingelassen sieht
und alles selber schultern muss -
da dann keine bittren Gedanken zu haben,
dass auch ma nicht so eben mit links gemacht.
Ich find dich schon ziemlich stark.
In all dem Schlamassel.
;-)

Mir hilft es immer, wenn mir klar wird, dass ich das, was ich da grad zu lernen hab,
und was mich ankäst, dass ich nu auch noch das heben muss!, ;-)
dass ich das ohnehin lernen muss.
Für mein eignes Leben!
dass mich das auf jeden Fall weiterbringen wird.
Mich stärker machen wird.
Egal wies im Kronketen hier
nu ausgehn mag.
Wenn ich dich so lese, dann hab ich ganz stark den Eindruck,
dass das
bei dir
so sein wird.
Egal wie ihrs nu hinkriegen werdet
oder eben auch nicht, *nicht hoff -
egal wies ausgeht, du wirst was wichtiges gelernt haben.
Für dein ganzes Leben
Und das
wird dir das Leben leichter machen.
Voller.
Bunter.
Kräftiger.
Und das
macht mir dann doch auch wieder
Mut.
:-)

Seh ich das falsch?
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: eichhorn(Guest) am 19 Oktober 2009, 14:24:09
Hallo mal wieder,
keine Angst Wohlstandspudel, ich halte euch nicht für nicht nett oder ähnliches weil ihr hier so wild durch die Gegend zankt ;-) Mich störte mehr das Insidergestreite, dem ich noch nicht mal wirklich folgen konnte..und schon gar nicht mitmachen konnte (,-))…Aber egal. Der Schwamm ist längst drüber. Es gibt doch immer wieder Beiträge hier drin, die mich weiterbringen Stückchen, für Stückchen…mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Passt doch.
@ dejavu: ich konnte und kann nicht sagen, dass mir deine Postings nichts bedeuten, denn sie sind für mich sehr hilfreich. Also musst du leider weiter antworten (;-)) und andere müssen sich weiter streiten. Das hoffe ich zumindest (ersteres). Es ist mir völlig egal, ob du hier öfter zur Debatte stehst, wie du sagst. Ich lese JEDEN Beitrag unvoreingenommen und ziehe das für mich wichtige heraus. Und bei Dir finde ich da viel! Achtung, jetzt nicht erschrecken: außerdem bist du mir sympathisch. Ich kann auf alle Fälle in deinen Beiträgen nichts so missverständliches entdecken und sehe eigentlich auch keine Unterschiede zwischen deinen Verallgemeinerungen und denen anderer.
@ nachtwind: erstmal danke, dass du dich meiner so annimmst!
Das tut gut zu hören?! Kann man jemanden wirklich lieben, nur weil er einen braucht? Ist das dann nicht eher Mitleid oder Helfersyndrom oder was auch immer? Das habe ich nicht. Dafür bin ich zu egoistisch. Nein, aber im Ernst: Liebe ist das dann denke ich nicht. Zumindest verstehe ich etwas völlig anderes darunter. Erst recht wenn es sich um eine Partnerschaft handeln soll. Selbst mein Haustier liebe ich nicht, wenn ich daraus nicht auch irgendwas ziehen kann. So sind sie doch die Menschen und wer was anderes von sich behauptet lügt oder macht sich was vor. Uneigennützigkeit sind die kürzesten Momente im Leben eines Menschen. (hat mal irgendein schlauer Mensch gesagt, habe aber vergessen wer)
Du hast sicherlich recht wenn du von Maßeinheiten sprichst, die man sich zunächst mal selbst definieren muss. Ich denke ich habe die, auch wenn sie je nach Stimmung etwas schwanken, so ergeben sie immer einen Mittelwert, an dem ich es messen kann. Das Maß ist indirekt verbunden mit meinem Respekt vor meinem Partner, meiner Achtung vor seiner Persönlichkeit. Direkt verbunden sind sie mit dem Gefühl geliebt und angenommen zu werden. Einen Menschen zu verändern, so dass er mir in den Kram passt, ist denke ich nicht möglich. Meine Erwartungen an das Leben, an meine Partnerschaft sind der Knackpunkt, den ich irgendwann einmal angefangen habe zu lernen und wobei ich noch lange nicht am Ende bin. Ich war lange Jahre ein Mensch, der immer nach höherem gestrebt hat und als Konsequenz immer unzufrieden war. Nichts hat gereicht, nichts war genug. Dann habe ich eine externe Bremse in meinen Höhenflug rein gehauen bekommen, die es in sich hatte. In meinem Leben war und ist nichts mehr so, wie es mal geplant war. Pläne, Zukunftsmusik und ähnliches sind nicht mehr möglich. Es gilt hier und jetzt zu leben und das Beste daraus zu machen. Meine persönliche Lebenskrise hat mich gelehrt und lehrt mich immer noch, Zufriedenheit in kleinen Dingen/Erfolgen/ Momenten zu sehen, die viel wichtiger sind als die großen, die man aber in einem selbstverständlichen Lebenswandel, den man ohne Krisen wohl hat, gar nicht wahrnimmt. Sorry, meine Ausführungen klingen gerade wie schwammiges Blabla aus dem Ratgeberbuch ;-) Aber es steckt auch wirklich viel Wahres drin. Erst wenn selbstverständliche Dinge nicht mehr selbstverständlich sind, können sie wertgeschätzt werden. Das ist es was ich gelernt habe.
Nachtwind, Du hast ein echtes Talent für Bilder hat Dir das schon mal jemand gesagt? Das mit dem Knäuel finde ich auch wieder klasse. Deine Frage, was ich mir mehr wünschen würde…ganz klar das Praktische wie du es nennst. Jemanden der mir beisteht, dieses „Wirrwarrknäuel“ zu sichten und zu ordnen. Meine Probleme lösen tue ich sowieso nur und ausschließlich selbst. Alles andere hat für mich keinen Wert, weil es meiner Meinung nach nicht möglich ist. Unterstützung ist für mich aber auf diesem Weg dahin, der ja meist mit Unsicherheiten gepflastert ist, einen „Diskussionspartner“ zu haben, jemanden der mit drauf guckt auf das Knäuel, ein zweites paar Augen sozusagen. Jemanden, der mir allerdings auch immer mal das Gefühl vermittelt: egal wie du dich entscheidest, welchen Weg du gehst ich stehe hinter dir.
Nachtwind, ich danke Dir auch für deine Komplimente. Schön zu hören, kann ich nicht leugnen. Was ich noch sagen wollte, weil du Bitterkeit ansprichst: Bitterkeit ist Zeitverschwendung…blockiert und hält auf. Verhindert ein Weiterkommen. Auch etwas was ich gelernt habe….bitter gelernt habe ;-)
Nein, nachtwind, ich glaube nicht dass du das falsch siehst, das mit dem stärker werden und etwas für das eigene Leben lernen. Es sind auch meiner Erfahrung nach die Problemsituationen und vor allem deren Bewältigung, die mir nachhaltig und im Nachhinein (wenn es denn dann endlich geschafft ist) Sicherheit geben und meine Anschauungen vertiefen, bereichern….Während man allerdings drin steckt ist diese Tatsache genauso schwer zu glauben, wie der Versuch einem unlustigen Schüler zu vermitteln, dass er nur für sich lernt, nicht für die Lehrer/Eltern…
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: nachtwind am 20 Oktober 2009, 18:53:29
*Während man allerdings drin steckt ist diese Tatsache genauso schwer zu glauben, wie der Versuch einem unlustigen Schüler zu vermitteln, dass er nur für sich lernt, nicht für die Lehrer/Eltern*
japp ggg

Allerdings ist auch der Mensch an sich
grundsätzlich lernfähig. ;-))
Auch wenn er dafür
seine Sinneswahrnehmungen durch Erfahrungswerte korrigieren muss.
Ist mühsam, zugegeben.
Und wenn ers denn mal so recht gelernt hat, fällt eh schon wieder die Klappe,
udn ein andrer fängt an.
Wieder ganz von vorn.
;-)
Ratten sollen ja ihre Erfahrungen (mit Giften ;-))
genetisch der nächsten Generation weitergeben können.
Na gut - Menschen sind halt keine Ratten.
man muss sich eben bescheiden,
so als Mensch.
Und nicht nach den Rattensternen greifen. ;-)

*Bitterkeit ist Zeitverschwendung…blockiert und hält auf. Verhindert ein Weiterkommen. Auch etwas was ich gelernt habe….bitter gelernt habe ;-)*
japp - ich dachte es mir... ;-)
So viel Humor dabei bereitet mir allerdings auch hohes Vergnügen :-)))
und eigentlich hab ich es nur deshalb
noch mal reinkopiert. ;-)

Ja, und leider Mist,
dass wir nu doch
beides mit im Spiel haben. ;-)
Die gefühlsmässige Geborgenheit UND das Klarheit schaffende.
Eigentlich
wollt ich das durch meine Fragestellung verhindern.  g
Aber du hast einfach geschickt
beide Fragen beantwortet -
und peng, war mein Plan virtuelles Papier. ;-))
So schnell gehts manhcmal. ;-)
Nu gut.

Dann, find ich, müssen wir halt
die beiden Schauplätze sauber voneinander trennen.
Das "woran merke ich, dass es doch was bringt, dass sich mein Einsatz
wirklich lohnt"
und das "alles alleine schultern müssen".

Das leichtere ist nu eindeutig das "immer alles allein schultern müssen",
so siehts zumindest aus. ;-)
Man weiss ja nie.... *Platz lass für Überraschungen

Das andere
ist so gross
wie das Meer....
(ich muss in der letzten Zeit öfters ans Meer denken,
weil eine junge Freundin dort grad ist
und ich mich frage, wie es ihr wohl geht...)
Sicher, man kann auch auf das grosse Meer fahren
und versuchen, was zu erfischen.
Und ehrlich: was bleibt einem auch andres übrig?
Hilft halt alles nix.

Aber erst mal das alleine schultern, ja?
Von der Übersichtlichkeit her gesehen
ist ein Berg halt ne ganz andre Sache
als die grosse weite See.
;-))
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: nachtwind am 20 Oktober 2009, 20:15:06
also, bei deinen eignen Problemen, da, wo du dich so dämlich alleine wiederfindest
udn allein mit bleibst, da brauchst du vor allem das sachliche mit-draufkucken..
und Lösungen finden, die auch realistisch sind.

Jetzt frag ich mich natürlich: warum kann er dir das nicht geben?

Und ich überleg, wie ich drauf bin, wenn ich eher ein Lochhocker
als ein Freiluftwanderer bin.
Also, wenn mir dann jemand sagt,
ich brauch deine Hilfe,
dann brech ich schon allein durch diese vier Worte
zusammen wie ein durch die Wüste Irrender nach vier Tagen ohne Wasser.
Aber wenn mir einer sagt: "ich brauch ne halbe Stunde deine Hilfe"
und DAZU sagt: "du musst gar nix machen, nur mir zuhörn und dann sagen, was du dazu denkst"
dann erscheint mir das schon eventuell möglich, dass ich das nu versprechen kann, dass ich das kann.
Und ich nicht am Ende wieder einmal mehr nur
versagt habe.
Wenn derjenige mein Zögern dann auch noch ignoriert und mich vor vollendete Tatsachen stellt,
weil er schon mal anfängt,
dann
kann daraus durchaus was werden. ;-)
Und hinterher
hab ich meistens rote Backen ;-)
und fühl mich viel lebendiger als vorher.

Ja, ich weiss -
man sagt das auch den Männern nach.
Dass sie innerlich weglaufen, wenn wir sagen: "ich muss mal mit dir reden!"
Und dass sie, wenn sie grundsätzlich guten Willens sind, zuhörn, wenn wir sagen:
"ich muss mal ne halbe Stunde mit dir reden - und ich brauche..."
wahlweise vielleicht: "keine Ratschläge, nur Verständnis"
oder: "einen Rat, was ich meinem Chef sagen soll"
oder: "mal überhaupt nen Überblick, was wir als Mieter eigentlich dürfen und was nicht"
oder was nu auch immer......
also, je genauer der Einsatz eingegrenzt ist, umso grösser ist die Wahrscheinlichkeit,
dass wir auf kooperative Partner stossen. ;-)
Die auch danach noch
gut gelaunt sein können.
;-)

Ich denke grad, vielleicht liegt es ja gar nicht am männlichen,
dass das etwas ist, das jede Mutter ihrer Tochter mitgeben sollte.
Als universelle Mitgift.
Vielleicht liegt das ja am: überfordert sein. ??
Das grad ein neuer Gedanke.
Und irgendwie
macht der ne Menge Sinn.
So auf den ersten Blick. ;-)

Wichtig ist dabei natürlich auch,
dass du die halbe Stunde nicht damit beendest, dass du unzufrieden sagst:
"du verstehst mich gar nicht!"
Will sagen, dass du seine Bemühungen als unzureichend
und das deutlich ;-) darstellst.
Und da fliesst jetzt das "Respekt, Achtung haben"
vom andren Schauplatz nu auch mit rein.
Will sagen - wenn du vorher schon hättest wissen können, dass du eh das, was er sagt,
nicht wirklich als überlegenswert betrachten wirst,
 - weil er nur das sagt, was du dir auch schon gedacht hast? -
aber hey: du hast eben vieles! gedacht!,
und vor lauter vielem
den Überblick vollends verloren
 - weil du vorher schon wusstest, was er sagen wird? -
ja gut.... warum um Himmels Willen willst du dann noch mit ihm reden? Wenn du eh schon
alles weisst? Von ihm. Dann trägst du ihn ja schon vollständig in dir drinnen,
und brauchst ihn im Draussen gar nicht mehr.
 - weil er ja nu eigentlich keine Ahnung hat? -
sicher, er kriegt selber "gar nix" hin.
Das ist der Grund, warum der Prophet im eignen Lande
nu nix gilt.
Im eignen Lande
kennt man halt auch seine Unterwäsche,
wie sie auf der Leine hängt.
So jemandem zu glauben, der alte Unterwäsche trägt??
Ist wesentlich schwerer, als wenn man nur seinen Namen kennt.
Und nicht noch seine Unterwäsche dazu.
Wenn man seine Gedanken prüft.
Ob sie einem was zu sagen haben.
Oder nicht.

Das erinnert mich grad an die Basketballmädchengruppe,
die ich mal leiten musste. *hust
Weil die Krankengymnastin sagte: "bei Skoliose hilft oft ein Ballsport,
bei dem man sich viel strecken muss... Basketball, Volleyball"
Jo.
Weils hier nur Fussball gibt aufm Dorf,
aber die Leut ausm Fussballverein offne, gutmütige Menschen sind,
wars nicht schwer, auch was für Mädchen auf die Beine zu stelln.  
Ja, gut - aber ich war damals halt schon alt. ;-))
Und hatte meine Schmerzen schon. Und die dazugehörige Bewegungssteifigkeit.
Na toll!
Wie nun ihnen was zeigen????
Ich hab gegrübelt und gegrübelt.
Und nix gefunden.
Also hab ich ihnen einfach gesagt, in der ersten Stunde:
"ich kanns euch leider nicht vormachen -
und wenn, dann dürft ihr euch nix abkucken,
weils eh ganz ungeschickt ist mittlerweile.
Aber ich WEISS, wie die Beweguingen richtig sind.
Und ich kann sehen, was ihr macht.
Ich kann euch helfen, EURE Bewegungen zu korrigieren.
Bis euer Körper es verstanden hat.
Auch wenn ichs selber
nicht mehr machen kann."
Irgendwie so.

Es war nie ein Problem.
Sie haben manchmal gelacht, wenn ich mich dämlich angestellt hab.  g
Aber sie haben mich immer ernst genommen.
Wenn ich ihnen was gesagt hab.
Wies noch besser gehen könnt.
Selber
konnt ichs nicht.
Aber es hat gereicht, dass ich wusste, wie es geht.
Und wir hatten eine Menge Spass,
die anderthalb Jahre. ;-)

Warum es nicht weiterging?
Nu, es ist eine Dorfhalle.
Sie hat  nur einen Korb.
Auf der andren Seite ist die Bühne. ;-)
Wir konnten nie ein Spiel spielen.
Nie mal eine andre Mannschaft einladen.
Irgendwann nützt auch alle Motivation nix.
Du kannst lange auf alle nur möglichen Arten trainieren,
wies Fahrradfahren geht.
Wenn du nie ein Fahrrad bekommst,
verlierst du irgendwann die Lust dazu.
;-)

Was ich damit sagen will:
auch jemand, der es selber gar nicht kann, kann einem ne Menge beibringen.
Wenn man wirklich überprüft,
ob es Hand und Fuss hat, was er sagt.
Und ob man selber
gekonnter wird.
Wenn man sich drauf einlässt.
Was er rät.

So, nu den angefangenen Satz ma zu Ende bring... *schäm
wenn du vorher schon hättest wissen können, dass dus eh nicht ernst nehmen wirst,
warum auch immer,
was er dir zu sagen hat,
dann
macht das natürlich keinen Sinn.

Wenn du aber bereit bist, dich auch auf das, was er zu sagen hat, einzulassen,
es wirklich zu überprüfen, auszuprobiern, was er da rät,
dann, denke ich, habt ihr beiden gute Chancen,
dass er seins dazutut
und du
nicht immer all deins
alleine schultern musst.

Rein theoretisch natürlich. gg
Ich warte auf Einwände. ;-))
Auf Erfahrungsberichte, warum das nett klingt,
aber nicht wirklich etwas taugt.
Bei euch zwei beiden.
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: dejavu am 21 Oktober 2009, 13:42:21
so eichhorn
das is ja mal was nettes...na, dann muß ich wohl ran, und echt, du findest mich sympathisch,,huhhhuuu, das ist besorniserregend *gggg*
ich machs mal wd persönlich, ich hab am samstag einen haufen post bekommen, der mich so runtergerissen hat, das ich wd wie gelähmt war...das wochenende war gelaufen, ich war nach außen wie immer ....seit gestern bin ich dabei, dinge zu regeln und gestern abend fing ich an zu zittern bis heute früh, da ich vor heute eine megaangst hatte.....die spannung wurde immer unerträglicher, ich hatte nur noch albträume, nix essen, der fall in bodenlose war vorprogrammiert......dann setzt iwann dieser ganz fürchterliche zustand ein, den man derealiation oder depersonalisation nennt, gekoppelt mit tunnelblick, es ist eine form der dissoziation.......dh ich betrachte mich als ein unbekanntes wesen von außen, alles läuft ab wie ein film, alles ist ganz weit weg von mir, ich weiß, das ich existiere, aber ich fühle es nicht, ich bin ferngesteuert, automatisiert, ich höre superschlecht, wenn mich jemand anspricht, reagier ich nicht angemessen, ich sag immer, ich geh weg von dieser furchtbaren welt um sie weiter zu überleben.......der zustand dauert mindestens solang, bis alles geregelt ist, also machmal wochen, monate...jahre....ist alles geregelt, heißt es nicht, das es vorbei ist....nur langsam, ganz langsam geht er erstmal in angst über, viele viele körperliche symptome..........der wunsch zu sterben, wird zu angst vor dem sterben und erst, wenn ich mal weinen kann, löst es sich allmählich auf.......was ich dir sagen will in bezug auf deinen partner, trotzdem ich weiß, das ich superunterstützung hab, fühl ich mich so.....ich denke, das dein partner auch diese zustände kennt...meien freundin rief etliche male an, um mich aufzubauen,und mit jedem telefonat wurde ich angespannter, ich konnte nicht mehr und wollte nicht mehr, ich hatte müh und not, sie nicht anzuschreien, mich für immer in ruhe zu lassen, nie mehr anzurufen., mich sterben zu lassen.......verstehst du, du willst das beste, ihm helfen und er kann nicht raus aus seiner haut......ich weiß es auch-rational- aber es überrrollt mich, ich muß mich sooooo beherrschen, die emotionen sind so stark, das ich sie abwürgen muß.....denn, was kann sie dafür? sie ist immer für mich da.....warum projiziiere ich es so auf sie????   es hat nichts mit ihr oder bei deinem partner mit dir zu tun....nein, es sind schreckliche impulse, deren kontrolle alle verfügbare kraft verlangt, noch andres aufzunehmen ist ein unmöglicher kraftakt......nun, ich hab gestern und heute etwas klären können....der "gesunde" würde sich freuen, alles wd klar, usw usw......der "depressive" ist schon beim nächsten problem, was nicht mal real existieren muß.....und so ist man drin in der spirale und hilfe von außen ist natürlich hilfreich und gewollt....aber, wenn es einem schlecht geht, geht es nicht rein in den kopf, nein im gegenteil, man ist sogar genervt, nein noch ehrlicher ich hasse sie in dem moment, weil sie mich nicht in meiner welt läßt.....ich persönlich glaube, es hat auch viel mit perfektionismus zu tun, man wollte doch immer alles allein schaffen und nun ist man auf hilfe angewiesen...das macht einen so menschlich, nicht so perfekt........aber man wollte  doch immer alles perfekt machen, um ein besserer mensch zu werden, der die liebe von andren verdient.......denn so, wie man ist wurde man ja nicht geliebt also muß man noch viel besser werden als alle andren....... das ist es doch auch, warum ausgerechnet ich(!) nie hilfe angenommen hab, was man von vielen andren depressiven menschen auch kennt......
warum wurd ich denn deprssiv? konnte mich nicht abgrenzen,wollte allen alles recht machen, ob arbeit, familie.....um dann mit 34 komplett zusammenzubrechen......das passiert doch niemandem, der grenzen setzt, sich nciht alles bis zum erbrechen reinzieht, wie du es schonmal treffend beschrieben hast mit der sensibilität.......
liebes eichhorn, ich hab eine spruch gelesen, zudem mir sofort deine situation einfiel, er ist von albert einstein und ich schreib ihn dir als guten schluß für heute...."die tiefste und schwerste liebe ist die geduld".......
lg deja
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: eichhorn(Guest) am 23 Oktober 2009, 13:10:58
Hier das geknickte Eichhorn, hallo.
Warum geknickt. Es ist gerade so etwas wie Eiszeit zwischen meinem Partner und mir. Jetzt ist der Fall eingetroffen, vor dem ich immer Angst habe, den wir auch schon mehrfach hatten und wieder ist es furchtbar, für beide. Mir geht es selbst gerade schlecht, bräuchte eigentlich seine Aufmerksamkeit, seine Geborgenheit, seine Augen, um mein eigenes Wirrwarr zu sichten, aber die gibt es derzeit nicht. Er ist momentan in einem Tief, wie es tiefer (hoffentlich!!) nicht mehr geht. Zwar fragt er immer, wie es mir geht, doch er fragt es so, als würde es ihn nicht wirklich interessieren, als wäre es ihm zu viel, jetzt auch noch mit meinem Päckchen konfrontiert zu werden. Und wahrscheinlich ist es das auch; auf jeden Fall sagt das mein ebenfalls gerade sehr empfindliches Ego. Aber es ist nun mal da mein Päckchen und es ist nicht klein. Seine Stimmeseine nicht- Reaktionen; er ist teilnahmslos, was mich betrifft (so mein Eindruck). Er sieht meine Verzweiflung nicht, oder nimmt sie nicht wahr, oder will sie nicht sehen bzw. an sich ran lassen. Wieder mein Eindruck, aber wahrscheinlich keine Wahrheit. Das ist das eine, das bin ich und dann ist da noch mein Partner. Was geht vor in ihm?? Keine oder nur wenig Ahnung hat es das Eichhorn. Teilte er mir auf der einen Seite schon des Öfteren mit, ich würde nicht genug nachfragen bei ihm, wenn es ihm schlecht ginge, so winkt er ab und fühlt sich unverstanden - weil er sich nicht damit beschäftigen kann im Moment und weil ich das nicht kapiere - wenn ich nachfrage, mit ihm über das, was in ihm vorgeht, reden möchte. Da sind sie dann wieder die drei Fragezeichen und ich inmitten eines Rätsels der fünf Freunde. Und dann sind wir beim WIR. Was läuft auf der Wir-Ebene ab? Gibt es die in solchen Momenten überhaupt? Vielleicht hasst er mich sogar dafür, dass ich selbst Hilfe bräuchte, Anteilnahme erwarte, und er es mir nicht geben kann…keine Ahnung. Den Worten von dir, dejavu zufolge, liegt das zumindest im Ermessensrahmen. Ich stehe wieder mal da, kann nur zusehen und fühle mich hilflos. Alle seine Gefühle scheinen weg zu sein, bei mir kommt nichts mehr an außer Gleichgültigkeit. Er ist auf Betriebssparmodus, gar nicht richtig da, wie er es manchmal nennt. Er sieht wie durch einen Schleier, sagt er. Er reagiert so gut wie gar nicht mehr auf mich. Nur das nötigste. Kommunikation fast nur auf banaler Ebene, weiter lässt er mich nicht. Ich stehe alleine da, obwohl er das Gegenteil behauptet. Meine Gefühle für dich sind doch unverändert, sagt er. Dennoch erzählt er immer wieder mitfühlend von irgendwelchen Menschen mit Problemen. Es kann also wohl nicht daran liegen, dass er zur Anteilnahme derzeit einfach nicht fähig ist. Nur bei mir offenbar ist das so. Und das tut weh! Andererseits sind diese anderen Menschen mit Problemen nicht so nah an ihm dran und das macht es vermutlich leichter. Hier ist wohl das „Muss“ nicht so groß, aber dazu später mehr. Ich habe ihn nicht diesen Schutzmechanismus, der die Emotionen ausschaltet. Manchmal beneide ich ihn fast um diesen Betriebssparmodus und hasse mich sofort dafür. Finde mich grausam, weil ich von ihm ja praktisch verlange, wenn ich denn bekommen sollte, was ich bräuchte, diesen Zustand zu verlassen und sich dann seiner Angst auszusetzen, was er ja in den Momenten dann nicht aushalten kann, wenn ich das richtig verstehe. Zumindest schließe ich das im übertragenen Sinne aus deinen Worten dejavu. Und wieder mal: danke, den Gedanken hätte ich ohne deine Schilderungen nicht so leicht bekommen. Erwarten, dass er da -falls er es denn könnte -rauskommt aus dieser sicheren, abgeschalteten Welt, kann ich also auch nicht und stehe dadurch alleine da. Immer wieder kommt es dieses Wort alleine. Ist sein ich nenne es mal Zustand aber wieder besser, dann muss ich wieder umschwenken in totale Nähe und Vertrautheit, denn dann ist es ihm ohne selbige zu wenig. Manchmal empfinde ich das wie eine Achterbahnfahrt mit der ständigen Gefahr aus den Gleisen zu springen und abzustürzen. Keine Ahnung ob mein Fingerspitzengefühl da ausreicht. Im Moment gerade traue ich mir das mal wieder so gar nicht zu, ist es mir zu viel, bin ich überfordert. Auch dabei komme ich mir fies vor. Nicht zuletzt auch, weil im Moment sehr viele Fragen und Zweifel in mir hoch kommen. Es fällt mir auf, dass „es“ nicht mehr aufhört. Zu Beginn unserer Beziehung war es die Ausnahme, jetzt ist es umgekehrt. Bin ich es, die ihn da nicht mehr rauskommen lässt? Bin ich mit meinem „Schicksal“ zu viel für ihn? Bin ich durch meine eigene Situation so etwas wie ein ständiger Druck, etwas richtig machen zu wollen und Angst davor zu haben, es nicht zu können? Wie beurteilt ihr das? Wie wäre es für euch einen Partner zu haben, der euch immer wieder „so viel abverlangt“? Meine Krankheit ist nicht zu übergehen, nicht zu verdrängen. Sie hat mich mal mehr, mal weniger im Griff, bestimmt mein Leben bzw. wie ich es führen muss. Wirft mich immer wieder in Krisen, die sich phasenweise auch in sagen wir mal deprimiert-depressive Zustände (Hoffnungslosigkeit, Resignation, Angst, Wut, Verzweiflung) ausweiten. Ich habe das Glück da immer relativ flott wieder rauszufinden, aber sie sind schon auch immer wieder da und wenn sie da sind sind sie recht heftig. Ich bräuchte ihn in solchen Momenten sicherlich immer wieder um zu erkennen, wie es für mich und auch uns weitergehen kann (Und das kann es, aber manchmal kann sogar ich Oberoptimist das nicht sehen). Aber halt falsch: ich bräuchte ihn nicht unbedingt, aber es wäre um vieles leichter wenn er da wäre. Ja, Nachtwind, so ist es. Du hast recht: beides ist von Nöten. Ich kann es nicht leugnen. Ist es zu viel, was ich mir wünsche? Du schreibst das mit dem Satz: „ich brauche Dich“ ja recht deutlich. Es geht nicht in diesen Momenten, oder? Die Angst vor dem Versagen verhindert das überhaupt versuchen, oder habe ich das jetzt falsch verstanden? Nachtwind, wenn ich es so mache wie du sagst, dieses ich muss mal ne halbe Stunde mit dir reden…na klar hört er mir dann zu, was soll er auch tun ;-). Auch muss ich das gar nicht, weil er von sich aus immer fragt. Aber es kommt keine wirkliche Reaktion, keine Reaktion die Anteilnahme oder gar Liebe zeigt, was das reden für mich irgendwie auch sinnlos macht. Dann kann ich ganz hart gesagt auch Selbstgespräche führen. Wenn ich mich frage, was es genau ist, was mir so Probleme macht mit seinen Tiefs, so ist es diese Widersprüchlichkeit. Diese Veränderung die mit ihm vorgeht. Und hier knüpfe ich wieder an die Sensibilität an, die ich bei depressiven Menschen beobachte. Die ist ein Teil, ein großer Teil dessen, was ich so sehr an ihm liebe, die ich so sehr auch brauche, weil ich sie in dieser Form nur von ihm bekomme, weil ich mich normalerweise nicht verstellen muss, nicht tapfer sein muss, bzw. er sofort merkt, wenn ich es eigentlich nicht bin.
Fortsetzung kommt...
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: eichhorn(Guest) am 23 Oktober 2009, 13:12:04
Fortsetzung...
In den Tiefs ist sie komplett weg diese Sensibilität. Wo ist sie dann hin? Wie kann ein warmherziger, empathischer Mensch so plötzlich zu einem (zumindest nach außen) kalten, gleichgültigen Menschen werden? Wie geht das? Wie gehe ich damit um? Sind die Gefühle für mich dann wirklich unverändert? Wenn er sich doch aber abschaltet, weil die Emotionen zu stark sind, gilt das dann nicht auch wahrheitsgemäß für die mich betreffenden Emotionen? Sagt er es dann nur nicht? Ist es wirklich ein Abschalten seiner selbst? Ich verstehe es nicht. Emotionale Stabilität in einer instabilen Welt? Gibt es nicht? Ich kann sie ihm offenbar nicht geben, er nicht mir und doch suchen und brauchen wir es beide dieses Sicherheitsgefühl. Hoffnungslos? Falsche Kombination? Zu Viel Scheiße auf einem Haufen? Bin ich eine ständige Überforderung? Fragezeichen soweit das Auge reicht. Wo sind die Ausrufezeichen oder wenigstens Punkte? Bin gespannt auf eure Meinungen.
Last but not least möchte ich euch wieder mal danken. Ich bin froh, dass ihr gerade da seid und euch das alles anhört. Ach ja, Nachtwind…das mit den Ratten ist schon wirklich beneidenswert und faszinierend zugleich, wie ich finde. Dejavu, bis ich Einstein nachvollziehen kann, brauche ich wohl noch ein paar Leben, aber wer weiß ,vielleicht werde ich im nächsten Leben ja als Ratte geboren und kann dann geduldig nach Rattensternen greifen ;-)
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: nachtwind am 23 Oktober 2009, 15:31:39
hey hörnchen, geknicktes zur Zeit :-)
jo, das ist jetzt viel,
was du da schreibst....
was du da erlebst....
in deinem Leben.
In eurem Leben.

Ohne Ordnung versuch ich mal, die unterschiedlichsten Gedanken zu deinen Fragen,
den gestellten und den ungestellten,
aufzuschreiben.
Ma kucken, wie weit ich überhaupt damit komm.


*Bin ich eine ständige Überforderung?*
*Bin ich mit meinem „Schicksal“ zu viel für ihn?*
So ist die Frage, denk ich, falsch gestellt.
Schmerz und Not macht egozentrisch, natürlich.
Das gilt für uns alle.
Aber es gibt eben kein feststehendes Zentrum der Geschehnisse, keine Antwort auf die Suche nach dem Schuldigen,
es ist und bleibt eben relativ.
Du
bist nicht schuld, hörnchen.
Du  BIST nicht der Fehler im Geschehn.
Wenn ich stabil und zugewandt bin, bist du
mit deinem Paket (ich nehm mal an, dass es eher ein Paket denn ein Päckchen ist)
lebendig und Lebendigkeit möglich machend
in meinem Leben drin.
Und nix is zu viel
und alles hats einen guten Platz.
Wenn ich selber mit mir und meinen Problemen so beschäftigt bin,
dass meine Andockstellen an meinen Nervenenden
sich verschließen
und verdorren,
dann ist ALLES ausserhalb von mir
ein zu viel, selbst die Klärung der Frage, ob wir nu Buter brauchen oder nicht,
und wann denn nu unbedingt. ;-)
Du und dein Paket,
ihr seid immer dieselben -
und einmal seid ihr gut aufgehoben und willkommen in meinem Leben,
und einmal seid ihr draussen
und dort ist alles
viel zu viel.
ALSO: an dir und deinem Paket liegt es nicht!
Nicht ursächlich und immer.

So wie es genauso, hörnchen,
nicht an ihm und SEINEM Paket an sich liegt.
Ursächlich und immer.
Wenn ihr in eurem Bedürfnis nach Unterstützung, Wärme, Nähe
beide verhungert.
Obwohl ihr beide
euch doch so nah seid.
Räumlich.
Und auch sonst.

*Dennoch erzählt er immer wieder mitfühlend von irgendwelchen Menschen mit Problemen. Es kann also wohl nicht daran liegen, dass er zur Anteilnahme derzeit einfach nicht fähig ist. Nur bei mir offenbar ist das so. Und das tut weh! Andererseits sind diese anderen Menschen mit Problemen nicht so nah an ihm dran und das macht es vermutlich leichter. Hier ist wohl das „Muss“ nicht so groß*
Ja.
Da ist das Thema, hörnchen.
Nähe und Distanz.
Und ich verneige mich vor deinem Denken,
dass du das Wort "muss" noch dazufügst.
Da hast du alle drei Worte
für ein dickes Buch.
Dein dickes Buch,
nehm ich auch mal an.
Obwohl ich das
nicht wissen kann.

So übers Ganze schielend,
stell ich mal um Nüchternheit bemüht ;-) fest,
dass es eben doch das eine ist,
das sich-nicht-geliebt-fühlen,
dass das einzige ist,
das wirklich knirschend nagt.
Nicht das sachlich-für-dich-mitschauen ist es, was du so sehr vermisst -
die Liebe drin, die ist es, die so fehlt,
dass du dir dein Fell verbrennst,
in dieser Kälte,
eichhörnchen.
hey ... :-)

Auch wenn das nichts ist, was dir bei deinem dich so drängendem Problem weiterhilft -
du denkst viel
und du denkst himmelgut!,
in sofern macht es doch auch Sinn, wenn du dich
auf deiner anstrengenden Wanderschaft
mal für fünf Minuten auf den Baumstumpf setzt
udn verschnaufst,
und dir diese neue Erkenntnis, Selbst-erkenntnis, anschaust
und sie zu deinen Schätzen fügst.
Sicher, sie taugt noch nicht mal als Tüte jetzt,
mit der du zum Aldi des Lebens gehen kannst
und dir die Nahrung dort hineinfüllen und nach Hause tragen kannst,
die dich
wieder eine Woche
durch den Winter leben lässt.  
Noch nicht mal eine Tüte is es grad.
Aber irgendwann
wird auch dieser Schatz
dir weiterhelfen.
Also - die 5 Minuten
sind nicht vergeudete Lebenszeit.
Denke ich.
:-)

Das eigentlich Drängende,
das ist das andre:
bin ich abgeschnitten von der Liebe??
Muss ich verdorren, wenn ich hier bleib?
An diesem meinem Standort?
Weil hier der Regen
niemals fällt?
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: nachtwind am 23 Oktober 2009, 17:36:12
Du fragst dich so sehr,
was dein Partner wohl fühlt,
wenn er
in die Kälte gleitet,
und die Kälte
in dein Leben.

Keiner kann in einen andren hineinschaun,
finde ich.
Wer kann das denn auch schon umfassend
in sich selbst?

Eins aber fällt mir auf, wenn ich mich frag, wie ich wohl fühl,
wenn ich so bin:
ich glaube, auch du kannst dort auf Suche gehn.
In dir.

Wie fühlst denn du, wenn du
in dieser Kälte
deinen Partner mit einem Mal
so anders erlebst
und siehst?
Wo ist dann in dir
diese atemberaubende Empfindung, dass du zuhause
angekommen bist,
hingeschlüpft?
Bist du deshalb
zwei Personen?
Die eine, die die Wärme
selbst aus ihrem Grosszeh noch versprüht -
und die andre, die sich zusammenkauert in der Kälte
und zitternd nur noch eines spürt: sist kalt!
um mich herum
sist kalt!
in mir drinnen
innen und aussen ist eins
sist kalt!

Ich denke, keine Ahnung ob das so stimmt
für jeden,
dass in Zeiten der Not
(egal ob nu depressiv oder sonst ein Etikett daruf klebt, auf diesen Zeiten)
wir alle son büschn wie ein Slalomfahrer sind,
die sich entschlossen aus der Startkabine stürzen
und gleich am ersten Tor
vorbeifahrn...
schitt!
und uns im Fangnetz wiederfinden,
oder öfters, weil dort oben noch kein Fangnetz nötig erschien,
im Aus.
Je nach Temperament schimpfen wir dann wie ein Rohrspatz auf die Streckenführung!
So eine Kurve ist UNMENSCHLICH!
Gar nicht möglich!
Oder aber, gemässigter Natur, aufs Wetter oder diesen einen Sonnenstrahl, der uns im entscheidneden Augen-Blick
so blendete.
Oder wir verkriechen uns bekümmert
und traun uns jahrelang nimmer ins Rennen.
Manche analysieren auch,
ein wenig, ;-)
und stellen dann fest, dass sie wohl eher für Abfahrten gemacht sind als für Slalom. ;-)
Und stürzen sich voll verzweifelter Entschlossenheit
nu da aus dem Starterhäuschen raus.
Es muss doch möglich sein, einmal zu gewinnen!
Es muss doch möglich sein, einmal im Ziel anzukommen!
Es MUSS doch möglich sein!

Der Vorteil?
Nu, sie sind länger im Rennen!
Der Nachteil?
Sie werden immer schneller.
Und wenn ich an Herrmann Maier denk, dann weiss ich:
da braucht es zwei oder drei Fangzäune hintereinander.
Weil sie den ersten
glatt durchschlagen können.

Warum sie auch dort
im Fangzaun landen?
Nu, auch in der Anfahrt gibt es Kurven.
Geradeaus
ist auch da nicht immer
eine Option.

Was ich eigentlich sagen will:
wenn wir in Not sind, dann sind wir wie auf Skiern.
Ohne festen Stand-Punkt gleiten wir auf unsren Gefühlen
dorthin, wohin sie uns tragen.
Und kommen erst zum Stehen, wenn es dort nicht mehr weitergeht.
Was wir nicht können, dann?
Die Kurve kriegen.
Die Richtung unsrer Gefühle willentlich ändern.
Weil es doch dort
noch weitergeht.
Wir gleiten einfach immer weiter.
Weil es doch dort
noch lange nicht zu Ende ist.
Wenn wir Nähe wollen, dann gleiten wir in diese Richtung.
Und kein Tor der Welt kann uns zum Wenden bringen.
Es wäre ein Aufgeben unsrer Richtung.
Ein Aufgeben unser Bewegung.
Nicht wissend, dass erst durch das ständige Wechseln der Richtungen,
der Gefühle,
wir am Fusse des Abhangs ankommen können.
Am Ziel.
Dorthin, wo wir hinwollen.
Ins Ziel.

Warum ist dieses Richtungswechseln nur so schwierig?
Wenn es uns gut geht, können wirs doch auch?
Dann wedeln wir gesammelt und vergnügt hinunter
und alles ist so richtig!
Und wir
sind es auch.
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: dejavu am 23 Oktober 2009, 17:37:48
hallo hörnchen

nein, es liegt nicht an dir
sowas von überhaupt nicht
ich vermute, da du es so beschreibst- das er sich in genau diesem abartigen zustand befindet
du denkst, du möchtest den betriebssparmodus haben? nein, sag ich dir
es ist furchtbar so abgeschnitten zu sein, du bist dir selbst so fremd.......
ich hab auch ganz oft das gefühl, das ich mit andren kindern viel unbefangener umgeh als mit meinem und ich frag mich jedesmal
lieb ich mein kind nicht genug? warum kann ich manhcmal ein anderes trösten und bei meinem schreie ich gleich los?
ich weiß, es ist nicht die partnerebene aber es - warum auch immer- manchmal in schweren zeiten möglich, nicht so nahe personen ranzulassen und die, die man am meisten liebt nicht----vllt ist es die unbewußte erwartung, das man bei den liebsten jetzt nicht abwehren darf- der druck nicht nein sagen zu dürfen, wenn liebe gefordert ist.....ich weiß es nicht, es erinnert mich nur, wenn du schreibst, das dein partner andren nachfühlen kann und bei dir abschottet........
und als nächstes kommt dann die innere schuld, wenn man wd klar denken kann, innere schuld, dir nicht genügt zu haben oder  vllt sogar vorzubauen für das nächste mal........und dann muß gekuschelt werden auf teufel komm raus......dadurch kommen die endorphine in schwung, glück für immer und ewig........
manchmal hilft einfach links liegen lassen.....ich rede von mir, wenn ich merke, alle gehen weg von mir, dann ist aber hochmodus angesagt......
ich habe zb auch für mich festgestellt, das es oft mehr bringt, wenn ich in meiner negativen überzeugung bestärkt werde....sozusagen, ja, alles mist, nix fkt, alle hassen mich......wenn dann jemand sagt, ok, dann ist es so...dann bringt mich das zum nachdenken.....ständig zweckoptimismus zu verbreiten, ihn aufzubauen, zumal es dir selbst bescheiden geht, das geht an die restsubstanz......ich bin dann zb mehr genrvt von komm wir schaffen das oder du packst das, weil es ja eben nicht so in meiner vostellung existiert, das ich es schaffe......hör ich aber, klar, laß dich hängen, bringt allesn nix....wach ich eher auf............die anderen müssen es dann einfahc mal laufen lassen, denn hörnchen, du kannst ihm sein paket nicht abnehmen und du muß auf dich auch achten......
hörnchen, ich kann immer nur versuchen, aus der sicht deines partners zu schauen........
wenn ich dir ganz ehrlich sage, es ist wirklich so, das man leer ist, wenn die phase einsetzt, man empfindet nichts mehr.......es klingt schlimm, aber es hört auch wd auf und mein erfahrung nur, wenn man mir die ruhephase läßt.........
du hast etwas wichtiges genau erfaßt, nur die reihenfolge ist vertauscht...es ist nicht emotionale stbilität in einer instabilen welt hörnchen, es ist emotionale instabilität trotz stabiler welt....und das ist schwer schwer nachzuvollziehn.....man schaltet sich ab aus flucht vor übervielen emotionen, die man nicht mehr bewältigen kann....
und niemals darfst du dich hassen für deine gefühle, denn es steht dir zu, auf abstand zu gehen zu ihm, denn er macht nichts anderes mit dir.....
es ist eben immer das, was ich zum anfang mal beschrieb und wo alle gewettert haben....es wird sich daran nichts ändern, du muß nur für dich entscheiden, ob du das erträgst, aushältst.......es ist furchtbar so eine kälte ertragen zu müssen, abweisung, leere blicke........vllt hilft dir das wort " loslassen" ein wenig, lieben heißt auch loslassen......und manchmal sollte man den anderen einfahc loslassen um wd zusammenzufinden....
hönchen, nur meine erfahrungen
lg deja

Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: nachtwind am 24 Oktober 2009, 17:48:05
hey hörnchen :-)
ich hab mri deine Zeilen noch mal durchgelesen,
auf der Suche, was wirklich wichtig ist.
Man könnts ja nu auch noch mal ganz anders sehn..
Versuch der Bestandaufnahme:
Du hast da einen Mann egtroffen udn egfunden,
der offensichtlich etwas kann, was sonst keiner kann.
Er hat einen Schlüssel zu deinem Herzen
und kann es öffnen.
Wie es keiner konnte.
Er kann sich so in deine Nähe wagen,
dass er spürt, wenn du dich verstellst.
Und es ist es ihm wert, dich rauszuholen
aus falsch verstandner Stärke,
damit du wieder lebendig wirst.
Er gibt dir viel, auch etwas,
was dir, so hast du es geschrieben,
noch keiner geben konnte.
Ich rat hier nicht rum, ich versuch mich nur daran zu erinnern,
was du selbst gesagt hast.

So weit so herrlich gut. :-)
Das Problem dabei?
Nu, er kann dir das
nicht immer geben.
Es gibt immer Flut
udn Ebbe.
Flut an Nähe, die dich ja nu auch manhcmal überflutet, wie du schreibst -
und dann auch wieder Ebbe,
wo er sich ganz und gar zurückzieht
und mit sich all die Nähe und Wärme und Aufmerksamkeit und Wichtigkeit nimmt,
dass goanix mehr da ist.
Nur das: nix!

Mir ist schon klar, wie das zermürben und die Kraft aus den Knochen saugen kann, hörnchen.
Fühl dich nicht missverstanden, bitte!

Eine Frage quält dich sehr:
heisst das, wenn Ebbe ist, dass dann die Flut
gelogen war?

Ich denke nein, eichhörnchen.
Sie ist!
Genauso wie sie ist.
Sie ist genauso, wie die Ebbe ist.
Auch sie ist.
Wie sie ist.

ich denke, du wirst deinen Mann nicht bekommen,
all seine Flut nicht bekommen,
ohne eben auch diese Ebbe.
So wie es Tag nicht ohne Nacht gibt,
und Winter nicht ohne Sommer.
Seine Flut,
die dir dein Herz öffnen konnte,
gibt es nicht ohne diese Ebbe.

Die Frage, die sich stellt, immer wieder, ist:
tut dir das
mehr gut als schlecht?
Das zu beantworten ist immer wieder schwer.
Aber das fordert eben das Leben immer wieder von uns:
dass wir etwas entscheiden,
was wir letztlich nicht wirklich wissen können.
Mir hilft dann immer, dass ich nicht zu viel zweifeln muss:
dass ich immer in Entscheidungschritten denke.
Für heute,
diese Woche, diesen Monat
entscheide ich, es tut mir eher gut als schlecht.
Und solange ich mich dafür entschieden hab,
für diese Etappe,
versuch ich nicht daran zu zweifeln,
sondern eher Wege zu suchen, wie ich das schwierige für mich erträglich machen kann.
Damit ich das Gute,
dann wenn wieder Flut ist,
wieder habe kann.
Versuch ich die Ebbe
so zu gestalten, für mich, dass ich nicht völlig verdurstet bin,
wenn es wieder Ebbe hat.
Schwieriges Geschäft!
Aber solang ich mich entschieden hab, weiss ich wofür.
Das hilft am meisten.
Mir.

Ich steck nicht drin, hörnchen.
Es kann alles noch ganz anders sein.
ich kenn euch beide nicht.
Und wenn ich euch kennen würd, könnt ichs auch nicht wissen.
Ich denke, du wirst diesen deinen Mann nicht ohne Ebbe auch zur Flut bekommen.
Das einzige, was sich
über die Jahre verändern könnt, wär die Intensität der beiden.
Ob du das willst?
Die Intensität verändert sich immer auf beiden Seiten, hörnchen.
Weniger intensive Ebbe
heisst eben auch: weniger intensive Flut.
Und die Dauer.
Der einzelnen Etappen.

Ich weiss nicht, wie du entscheiden wirst.
Ich weiss nur, dass du es musst.
Immer wieder.
Und das ist völlig unabhängig von deinem Partner.
und seinem Verhalten.
Wir entscheiden immer wieder:
tut uns das Leben, so wie wir es grade führen,
eher gut
oder eher schlecht.
Wir wissen es nicht wirklich.
Wir entscheiden es eher.
Zumindest mir
kommt es immer wieder genau so vor.
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: eichhorn(Guest) am 25 Oktober 2009, 09:04:40
Hallo Ihr, hier das schon wieder viel weniger geknickte Eichhorn….dank euch…
Erst mal vorab an Nachtwind: irgendwie bekommst du in meiner Vorstellung gerade so etwas von einer alten Indianerfrau, die vor ihrem Tipi sitzt und wie beiläufig, gelassen Weisheiten von sich gibt, aus jeder noch so alltäglichen Situation oder in jedem Gegenstand eine augenöffnende „Moral der Geschichte“ findet. Du wirkst auf mich irgendwie erhaben im Spiegel der Durchschnittsmenschen. Und ich bekomme immer mehr Hochachtung vor Dir und Deiner Art die Dinge zu betrachten. Heute Nacht konnte ich mal wieder nicht schlafen und irgendwas zog mich raus in meinen Garten. Dort steht eine große mächtige Tanne, an deren Kraft ich mich manchmal etwas stütze und rundherum habe ich junge Weiden gepflanzt. Es war ganz still bis ein Nachtwind die Weiden zum Tanzen brachte, ihre Blätter zum flirren brachte. Da musste ich an dich denken, denn so wie der Wind die Weiden bewegte, aus ihrer Starre befreite sozusagen, so bewegst du mit deinen Worten sehr viel bei mir. Vieles was du schreibst, bringt mich dazu meine innere Starre zu überdenken. Danke dir dafür. Und dieser Dank kommt von Herzen! Überhaupt finde ich es supertoll, dass es tatsächlich Menschen wie euch gibt, die sich so engagiert und mitfühlend den Problemen anderer annehmen, die ihnen ja eigentlich egal sein könnten! Das ist alles andere als selbstverständlich und das alleine macht mir schon irgendwie Mut. Das musste ich jetzt erst mal loswerden ;-).
Dejavu, Du scheinst meinem Partner sehr ähnlich zu sein. Zumindest deine Sichtweise und auch dein Verhalten während schlimmer Phasen. Und das gekoppelt mit deiner für mich immer noch beeindruckenden Offenheit helfen mir wirklich weiter.
Ach ja Hobo: hey, alles gut! Vielleicht magst Du ja wenn es dir etwas besser geht auch deinen Senf dazu geben! Mich würde er sehr interessieren. Darfst Dich auch kurz halten ;-).
Soviel erst mal als Danksagung ;-)
Nachtwind, wieder hast du ein tolles Bild in meinen Kopf gebracht. Ebbe und Flut. Und ja, hier hatte ich es tatsächlich nicht geschafft, was ich sonst eigentlich meist hin bekomme. Was ich gedacht habe bereits verinnerlicht zu haben, es aber in meinen Alltag wohl doch nicht so aufgenommen habe, wie ich das dachte (man sollte sich nicht zu lange ausruhen). Das Ganze zu sehen. Und es ist ja wirklich so wie du sagst. Ohne Nacht kein Tag, ohne Regen keine Trockenheit, ohne Kälte keine Wärme, ohne Fröhlichkeit keine Traurigkeit, ohne Krankheit keine Gesundheit, ohne richtig kein falsch…. Es sind ja gerade die Wechsel, die es einem überhaupt erlauben etwas als warm, kalt, voll oder leer zu sehen. Gäbe es das eine nicht, würde man das andere nicht einmal kennen. Und so muss ich auch meine Beziehung betrachten, meine Gefühle betrachten. Das ist eine superwichtige Erkenntnis, die ich im Leben schon einmal hatte, allerdings noch nie auf die Idee kam (warum auch immer) dies auch auf meine Beziehung auszuweiten (grins, das ärgert mich richtig). Wieder hast du meine Blätter zum Schwingen gebracht und mir dazu verholfen aus einer starren, blockierenden Denkweise herauszukommen. Das rot sozusagen auch von der anderen Seite des Würfels zu sehen. Danke du weise Frau! Auch die einfache aber geniale „Entschreckung“ einer Entscheidung, indem man sich selbst den Druck nimmt sie nicht gleich für immer treffen zu müssen sondern nur für den Moment. Warum überhaupt der Ehrgeiz aufkommt eine Entscheidung für immer zu treffen ist eigentlich sowieso nicht erklärbar, nicht wenn man eigentlich verstanden zu haben geglaubt hat, dass das Leben und damit auch die Beziehung kein geradliniger Weg, ist sondern mehr ein Kreis, der sich irgendwann schließt. Sozusagen die Instabilität die eigentliche Stabilität darstellt. Merkst du was? Ja, mit deinen Worten hast du gerade ein Megaklick bei mir ausgelöst. Einen Klick der Erleichterung, der Erkenntnis, einen wegweisenden Klick. Danke, dass du mich an deiner Sicht der Dinge teilhaben lässt und gerade eben mal eine Lehrmeisterin für mich bist!!!
Nun noch mal zu deinem Beitrag Dejavu: Du vergleichst dein Verhältnis zu deinem Kind mit dem zu einem Partner. Ich denke das geht nicht wirklich, aber das sagst du ja selbst und ich dir damit nichts Neues. Der Druck, nicht nein sagen zu dürfen ist bei deinem Kind sicherlich wesentlich stärker da, bei einem Partner sollte er das nicht sein. Finde ich zumindest. Ich finde nicht, dass ein Partner die Verantwortung für mein Leben übernehmen müssen sollte. Womit ich dir aber recht gebe, ist dass bei meinem Partner dieser Druck offenbar doch da ist. Und ich bin es vermutlich auch mit, die ihm diesen Druck vermittelt und damit ist es auch an mir, ihm den zu nehmen. So denke ich könnte man diese Spirale möglicherweise „entdrillen“. Diese innere Schuld wie du es nennst ist sicherlich Thema bei meinem Partner. Und dieses Kuscheln auf Teufel komm raus in den guten Phasen ist das, was Nachtwind mit Flut und Ebbe und der Intensität beider beschreibt. Recht habt ihr. Bleibt die Frage, wie bzw. ob ich es hinbekomme, ihm diesen Druck zu nehmen, die innere Schuld zu nehmen. Was würde es Dir da leichter machen Dejavu? Hast du eine Idee? Nach einem Gespräch mit meinem Partner (einem seit langem mal wieder wirklich guten Gespräch) ist es bei ihm jedoch nicht so, dass er in diesen Phasen wirklich Leere empfindet, keine Gefühle hat. Sie sind wohl da, aber er kommt sozusagen nicht dran in diesen Momenten, kann sie nicht ausdrücken oder zeigen. Er sagt auch, dass er irgendwie neben sich steht, sich zurück lässt und von außen betrachtet, so wie Du es einmal beschrieben hast. Schlimm ist aber die Folge dieses Drucks, nämlich die Überzeugung, alles falsch zu machen. Denn das sehe ich nicht so. Er aber wohl und nichts und niemand und schon gar nicht ich bringen ihn davon ab. Ich sehe es nicht als falsch oder richtig an, wie er sich gerade verhält, oder auch nicht verhält oder verhalten muss oder wie auch immer. Es ist mehr ein für mich leicht oder schwer aber kein richtig oder falsch. Und es ist auch nicht die Frage, ob ich es aushalte, ertrage. Ich möchte vielmehr einen Weg finden, das ganze zu entkräften, auf ein sicheres Podest zu stellen. Den Gegensatz für uns beide leichter zu machen, sozusagen das Mittel aus Plus und Minus festzulegen, so dass wir beide einen Ruhepol auf dem Plus, das übrig bleibt (und ich bin sehr sicher, dass es ein Plus ist) finden können. Aber wie ich das mache, dafür fehlt mir noch jede Idee. Ein Taschenrechner wird hier wohl nicht helfen.

Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: sunshine250 am 25 Oktober 2009, 14:42:52
Hallo Eichhörnchen ,  
 

Also ich habe mir deinen laangen Beitrag durchgelesen,und das was du suchst ,suchen wahrscheinlich viele Menschen,ich habe leider auch nicht das Patentrezept,hoffe aber das dir die Ratschläge von bestimmten Usern hier dir sehr weiterhelfen können. Und wenn du alles irgendwann verinnerlicht hast,vielleicht dann hast du das was du suchst dann auch gefunden.

sunny
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: Gypsy am 26 Oktober 2009, 09:27:01
Hallo Eichhorn,

nach einer halben Ewigkeit meld ich mich auch mal wieder zu Wort... Sorry, ging die letzten Tage einfach nicht, weil ich ganz unten war. Gerade fühlt es sich aber an, als würd ich aus dem Loch wieder etwas rauskrabbeln, deswegen nutz ich jetzt schnell die Gelegenheit, auf Deine Frage ganz am Anfang (1. Seite von diesem Thread) zurückzukommen - besser spät als nie ;)

***Auf die Worte von Gypsy mag ich auch noch mal kurz eingehen: also einmal hast du mich ganz schön erwischt würde ich sagen ;-)....ich bin nicht gerade der König der Sicherheit in Liebesdingen und mache es damit meinem Partner sicherlich auch nicht leichter...da hast du schon recht. Und das was du über dieses "Wir schaffen das schon" geschrieben hast, kann ich - rational hin oder her- sehr gut nachvollziehen. Vielleicht weil ich es selbst oft gehört habe und jedesmal dachte: ihr Idioten ihr habt doch keine Ahnung und vor allem wer muss das hier schaffen du oder ich....und so ähnlich fiese Dinge auf gutgemeinte Ausdrücke und eigentlich wollten ja alle nur sagen, dass ich nicht alleine bin damit...aber das war ich und das bist du auch, denn das ist man immer irgendwie. Aushalten muss man es immer selbst. Dennoch können andere einem helfen und einen unterstützen, aber abnehmen können sie es eben nicht. War es das was du damit sagen wolltest?***

Ja, genau das wollte ich damit sagen. Du hast es besser geschafft auf den Punkt zu bringen, als es mir gelungen ist ;)
Und dieses "Wir schaffen das schon", das beleidigt sein, wenn ich es eben doch nicht schaffe, das Gefühl, dass ich es nicht für mich sondern für ihn schaffen soll, und dass er mich damit unter Druck setzt... das hat meine Beziehung mittlerweile kaputt gemacht.

Es gibt aber gerade jemanden in meinem Leben, der es genau richtig macht. Er sagt ganz klar was er denkt und nimmt dabei auch keine Rücksicht wenn ich überempfindlich reagiere. Trotzdem ist er immer da, hört zu oder nimmt mich in den Arm, wenn ich das brauche. Kann es grade nicht so gut erklären... ich glaube, das worauf es ankommt, ist einfach Ehrlichkeit.

Klingt jetzt etwas wirr, mein Kopf ist auch noch ziemlich durcheinander.

Lieben Gruß
Gypsy
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: nachtwind am 27 Oktober 2009, 19:52:25
hey eichhorn.. hey :-)))
entschuldige, dass ich erst jetzt antworte -
ich wollt es jeden Tag.
Und hab an dich gedacht,
und an dein wunderschönes Bild,
wie du da in die Nacht gehst,
zur alten Tanne
und den jungen Weiden, denen du selbst dort
eine Heimat gegeben hast
und einen Raum, in dem sie wachsen können...
und wie du im aussen siehst, was grad in deinem inneren
geschieht...
hey lady eichorn...
das ist ein wirklich wunder-schönes Stückchen Leben.
hey :)
Ich dank dir sehr, dass du uns das mitge-teilt hast. :-)
Hab ein Foto von gemacht. :-)
Und an meinen Kühlschrank, also meinen inneren, geklebt.
So seh ichs immer wieder.
Und immer wieder
freu ich mich dran.
:)

ich würd dir gern ne private nachricht schreiben....
meinst du, es spricht viel dagegen, dass du dich anmeldest hier?
Dann geht das nämlich. ;-)
Du kannst auch jederzeit wieder dich abmelden, hörnchen,
falls das deine Sorge ist.
Aber wenn dir das alles zu nah ist,
und du lieber gast bleibst,
dann ist das auch ok.
Dann schreib ich eben hier. ;-)
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: Eichhorn am 28 Oktober 2009, 13:14:30
Hallo Ihr,
hey Gypsy, wow...da krabbelst Du gerade erst aus Deinem Loch und nimmst dir gleich Zeit mir zu antworten? Danke dir.
Schön, dass ich dich da richtig verstanden hatte. Kann ich auch wirklich gut verstehen, dass in einer Partnerschaft so etwas Gift ist. Ich hoffe dieser jemand, den du da jetzt hast und der es offenbar mit seiner Ehrlichkeit richtig macht tut dir weiterhin gut! Ist auch meine Erfahrung - allerdings in jeder Beziehung - dass man mit Ehrlichkeit am weitesten kommt.
@ nachtwind. Musst Dich doch nicht entschuldigen, dass du "jetzt erst" geantwortet hast, bist doch schließlich im Nur Ruhe Forum, also nur die Ruhe;-). Einer PN (hab jetzt auch gelernt was das ist) steht nichts mehr im Wege. Ich habe mich internetmuffel jetzt angemeldet und freue mich auf eine persönliche Nachricht von Dir!!! Fühle mich übrigens sehr geehrt, dass ich es an deinen inneren Kühlschrank geschafft habe. Nein im Ernst, schön, dass du an mich gedacht hast. Denke auch gerade viel an Dich bzw. Deine Worte und Sichtweise, die mich sehr beeindrucken.
LG
Eichhorn
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: Ina am 28 Oktober 2009, 13:47:45
Huhu Eichhorn,

Schön, dass Du Dich registriert hast!
Herzlich Willkommen bei uns :)
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: Eichhorn am 28 Oktober 2009, 14:32:46
Auch Huhu....Danke fürs Willkommen heißen
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: sunshine250 am 30 Oktober 2009, 19:07:01
Huhu Eichhorn

wie geht es dir denn inwzischen?
Du hast ja hier schon länger nicht mehr geschrieben und mich würde interessieren, ob du dir hier die Ratschläge zu Herzen nehmen konntest.
Geht es dir und deinem Partner denn besser? Habt ihr euch mal aussprechen können?
Ich hoffe ihr seid euch wieder näher gekommen und du findest bald wonach du dich sehnst!

Liebe Grüße,
sunshine
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: Eichhorn am 31 Oktober 2009, 09:14:47
Hallo sunshine, danke für die Nachfrage und dein Interesse. Ich habe die letzten zwei Tage nicht geschrieben, weil ich ziemlich fertig bin. Mir geht es krankheitsbedingt gerade sehr mies, so mies dass ich die alltäglichsten Dinge nicht hinkriege. Dazu kommt, dass es zwischen mir und meinem Partner unverändert ist. Aussprache hilft hier auch nicht wirklich, denn ich bräuchte ihn gerade sehr, aber er kann nicht. Und da hilft auch kein reden. Und damit muss ich wohl leben und es irgendwie akzeptieren, ohne gekränkt zu sein, ohne ihm einen Vorwurf daraus zu machen, ohne mich alleingelassen zu fühlen, was ich andererseits aber ja bin. Und das fällt mir im Moment reichlich schwer. Das ist wohl so etwas wie eine Patt-Situation. Ich weiß zwar, dass er da irgendwo ist und auch gerne mir beistehen würde, aber ich kann ihn sozusagen nicht finden genauso wie er selbst sich nicht finden kann, komme nicht dran an ihn und fühle mich nach wie vor und im Moment besonders alleine. Ich zweifle gerade auch den Sinn und Zweck dieses Austauschs hier an, denn eines kann ich an mir nicht ändern. Meine Krankheit ist da und sie sorgt dafür, dass ich ihn immer wieder sehr brauchen würde. Seine ist genauso da und sorgt dafür, dass er immer wieder nicht da sein kann, mich aber im Gegenzug genau dann sehr braucht. Und dann geraten wir immer wieder in diesen scheiß Teufelskreis. Und momentan schaffe ich es nicht, objektiv zu betrachten. Ich merke, dass ich beginne Gedanken zu bekommen, für die ich mich selbst hasse, weil sie so falsch sind, ich das genau weiß, sie aber trotzdem habe. Gedanken wie „seine Welt dreht sich nur um ihn“, selbst mein „schlechter Zustand“ macht ihm nur noch weitere Sorgen, ist ein Punkt mehr in seinem Leben, der ihm Angst macht und von denen er eigentlich schon genug hat. Wenn ich ihm erzähle wie es mir geht, wenn er merkt wie sehr ich gerade wieder kämpfe, kommt zunächst Mitgefühl, aber das schlägt recht gleich um in ein sich hineinsteigern in den Gedanken was wäre, wenn ich nicht mehr da wäre, was Quatsch ist, denn tödlich ist meine Krankheit sicherlich nicht. Sie macht mir nur das Leben phasenweise zur Hölle. Mit diesem Hineinsteigern macht er das, was eigentlich mein Problem ist, zu seinem persönlichen Leid. Meins bleibt bei mir und dazu kommt dann seins, was eigentlich meins ist bzw. was ich auslöse. Also sage ich nichts mehr. Das ist aber auch nichts, weil er es ja merkt, wie es mir geht und für mich da sein will, es aber nicht kann bzw. ich es nicht kann, weil ich dann trösten muss, weil es mir schlecht geht. Ich verstehe seine Hilflosigkeit, aber andererseits kann ich sie ihm auch nicht nehmen, denn ich bin selbst hilflos und muss sehen wie ich damit zurechtkomme. Folge: Isolation auf beiden Seiten.
Ja sunshine, ich habe sie mir schon zu Herzen genommen die Ratschläge und tue das auch immer noch. Aber es hilft im Moment einfach auch nicht weiter. Vielleicht war aber auch der richtige Ratschlag noch nicht dabei oder ich konnte ihn noch nicht sehen...
LG Eichhorn
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: Eichhorn am 04 November 2009, 17:22:33
Hallo ein letztes Mal vorerst an euch alle,
ich danke euch von Herzen für all eure Antworten!! Ihr habt mir sehr geholfen damit. Ich danke euch für Eure Offenheit. Für eure ehrliche Anteilnahme. Es ist schön zu wissen, dass es Menschen wie euch gibt, Menschen, die sich anderer annehmen.
Ich wünsche euch Alles Gute, viel Kraft und vor allem wünsche ich jedem einzelnen von euch, dass eure ganz persönlichen Wünsche in Erfüllung gehen
Liebe Grüße
Eichhorn
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: melj. am 04 November 2009, 22:22:32
gehst du?
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: Gypsy am 05 November 2009, 08:52:07
Eichhorn, was ist passiert?
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: Eichhorn am 06 November 2009, 18:58:24
Melj, ja, ich denke ich gehe jetzt aus diesem Thread raus und lasse euch mit meiner Partnerschaftsproblematik in Ruhe. Gypsy, passiert ist nichts. Zumindest nicht in meiner Partnerschaft. Hier nach Antworten zu suchen, war wahrscheinlich auch nicht der richtige Weg, oder nur ein Teil des Weges oder was auch immer. Aber es war ein Versuch. Einer von vielen. Vielleicht folgen weitere, ich weiß es nicht. Ganz falsch war der Weg aber auf keinen Fall, denn ich bin hier auf sehr nette Menschen gestoßen, wofür ich dankbar bin!!
Titel: Re: Wie kann man als Partner helfen?
Beitrag von: Ina am 07 November 2009, 17:55:58
Hallo Eichhorn,

Es ist okay, wenn Du Dich erstmal zurückziehst.
Aber Du kannst Dich natürlich jederzeit wieder an unser
Forum wenden, wenn Du Fragen hast oder einen Rat brauchst.

Ich finde es auf jeden Fall gut, dass Du nach Hilfe gefragt hast,
Dich informiert hast. Sowas würde ich mir als Partner auch wün-
schen, aber sowas kann man natürlich nicht von jedem erwarten.

Ich wünsche Dir jedenfalls, dass Du das ein oder andere für
Dich mitnehmen kannst und einigermaßen klarkommst mit der
Situation.


Grüße,
Ina