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Off-Topic => Bücher, Filme und Webseiten => Thema gestartet von: Epines am 27 April 2011, 16:52:04

Titel: Kinder psychisch kranker Eltern
Beitrag von: Epines am 27 April 2011, 16:52:04
Kinder psychisch kranker Eltern: Risikoforschung – Resilienz- und Bewältigungsforschung – Vulnerabilitätsforschung

Die Risikoforschung bestätigt, was schon jeder ahnt: Kinder, die in Familien aufwachsen, in denen ein Elternteil psychisch krank ist, sind in vielfältiger Weise davon betroffen und stehen unter erhöhtem Risiko, selbst eine psychische Störung zu entwickeln. Zahlreiche Untersuchungen schätzen, dass das kindliche Störungsrisiko um den Faktor zwei bis drei gegenüber einer gesunden Vergleichsgruppe erhöht ist. Auch das bekannte Drei-Drittel-Ergebnis kommt hier offenbar zum Tragen: ein Drittel der untersuchten Kinder weisen keinerlei Beeinträchtigungen auf, ein weiteres Drittel lediglich vorübergehende Auffälligkeiten, beim restlichen Drittel zeigen sich fortdauernde seelische Störungen. Die Kinderpsychiater konnten zeigen, dass ein Drittel der Kinder in stationärer kinder- und jugendpsychiatrischer Behandlung mindestens einen psychisch kranken Elternteil haben.

http://www.psychosoziale-gesundheit.net/bb/05lenz_kinder.html

In meinem Fall 5 Kinder, 4 Jungens und ich. Nr.1 BPS (Drogenabhängig), Nr.2 ich BPS (Arbeitssucht), Nr.3 Suizid, Nr.4 BPS, Nr.5 Alkoholiker SPS. Bei mir waren beide Elternteile schwer psychisch krank, wobei ich mit meinem Vater nur 2 Jahre leben musste. Ich könnte nun auch noch die psychischen Erkrankungen meiner Cousins und Cousinen anführen, aber damit verschone ich euch nun :-).

Wichtig ist es zu erkennen, dass dieses Risiko für unsere Kinder besteht um sie frühestmöglich zu betreuen, resp. in bestehende Therapien mit einzubeziehen. Es zu verleugnen wäre ein abrutschen in die Verhaltensweisen der eigenen Eltern.

@Deja
Ich möchte vorweg nehmen, dass es mir mit diesem Beitrag keinesfalls darum geht Kritik an Müttern mit Borderline, oder sonstigen psychischen Erkrankungen zu üben, sondern ausschließlich darum den Blick auf die Risiken zu schärfen, um rechtzeitig Unterstützungsmöglichkeiten für die betroffenen Kinder zu schaffen.
Persönlich hätte ich mir eine Vertrauensperson gewünscht mit der ich über alles hätte reden können und die mir erklärt hätte, was mit meiner Mutter los ist und wie ich ihr begegnen soll.

Epines
Titel: Re:Kinder psychisch kranker Eltern
Beitrag von: WeirdLife am 27 April 2011, 18:45:57
Sehr wichtiges und interessantes Thema! Werde direkt mal reinschauen :)
Titel: Re:Kinder psychisch kranker Eltern
Beitrag von: dejavu am 28 April 2011, 17:04:57
Eigentlich möchte ich schreien. Eigentlich möchte so soviel. Aber leider interessiert niemanden, was ich will. So what! Thats life!
Meine Eltern sind beide psych krank, die Eltern meiner Eltern ebenfalls, keine Ahnung wie weit das zurückgeht.
Unterstützung, Möglichkeiten etc. hab ich meine Meinung in monds Thread dargelegt.

Es geht immer um Mütter mit Borderline. Niemand wird so bombardiert und als Sündenbock mißbraucht, wie Mütter- im günstigsten Fall für die anderen noch alleinerziehend- mit Borderline. Ich gehe noch weiter und sage, du hättest genauso gut schreiben können, daß du keinesfalls Kritik an schwer depressiven Müttern etc äußern möchtest. Du wählst- sicher unbewußt auf jeden Fall sogar- Borderline. Weil du eine Betroffene bist und Betroffene haben keine objektive Sichtweise mehr.
Zeig mir Artikel über bipolare Mütter, Mütter, die saufen, Mütter, die selbst magersüchtig sind, psychotische oder zB schizophrene Mütter, Mütter, die sich ein Leben lang operieren lassen, weil sie hypochondrisch sind, was eine anerkannte Diagnose ist und nicht dafür steht, daß man sich Krankheiten einbildet sondern, daß man wirkliche Schmerzen verspürt, es dafür aber keine organ. Ursache gibt.
Meine Eltern wahren jeden Schein nach außen. Die, die die verbalen Schläge von jeder Seite bekommt, bin ich. Meine Eltern sind anerkannt. Ich bin die mißratene Tochter. Sie haben auf meine Kosten gelebt.

Meine Freundin holt sich Rat und Tat bei mir. Hat sich aber auf meine Kosten auch schon derbe geäußert.Hält sie allerdings nicht davon ab, mich immer wieder einzubeziehen auch was ihr Eheleben angeht. Ihr Kind vegetiert verzweifelt vor sich hin und sie macht noch ein drittes. Eine ehemalige Kollegin hat 3 Kinder, 1 abgeschoben, 2 läßt sie abends allein für ihr Vergnügen. Eine andere ehemalige Kollegin hat einen suizidalen Sohn.
Alle diese Mütter sind gesund und führen ein normales Leben.

Manche Betroffene wählen ein Leben ohne Kinder, weil sie keinesfalls etwas von diesen schlimmen Dingen weitergeben wollen.

Ich hab diese ätzende Diagnose und ich gebe mein Bestes. Da wir ein sehr gutes Verhältnis haben, was ich damals in dem Alter niemals hätte haben können zu meiner Mutter, denke ich, ich mach ne Menge gut und richtig. Dazu gehört auch u.a. eine von mir freiwillig angestoßene, weil für mich als notwendig erachtet, ambulante Therapie für meinen Sohn. Die andere Freundin hat BL und hat Probleme mit ihrem Sohn 4Jahre, ist aber ebenfalls mit ihm in Behandlung.
Wir machen also beide alles, was machbar ist für unsere Kinder.

Jetzt kann man vllt ansatzweise nachvollziehen, warum ich manchmal nur noch schreien möchte.



 
Titel: Re:Kinder psychisch kranker Eltern
Beitrag von: Epines am 28 April 2011, 20:47:05
@ Deja

Gewaltfreie Kommunikation: Eine Sprache des Lebens
http://www.amazon.de/Gewaltfreie-Kommunikation-Eine-Sprache-Lebens/dp/3873874547

Kurzbeschreibung
 Wir betrachten unsere Art zu sprechen vielleicht nicht als "gewalttätig", dennoch führen unsere Worte oft zu Verletzung und Leid - bei uns selbst oder bei anderen. Die Gewaltfreie Kommunikation hilft uns bei der Umgestaltung unseres sprachlichen Ausdrucks und unserer Art zuzuhören. Aus gewohnheitsmäßigen, automatischen Reaktionen werden bewußte Antworten. Wir werden angeregt, uns ehrlich und klar auszudrücken und gleichzeitig anderen Menschen unsere respektvolle Aufmerksamkeit zu schenken.

Wenn wir die Gewaltfreie Kommunikation in unseren Interaktionen anwenden, ob mit uns selbst, mit einem anderen Menschen oder in einer Gruppe, kommen wir an eine Tür, die auf allen Ebenen der Kommunikation, in allen Altersklassen und in den unterschiedlichsten Situationen im Beruf, im Privatleben und auf dem politischen Parkett erfolgreich geöffnet werden kann.

Die Gewaltfreie Kommunikation ist die verlorene Sprache der Menschheit, die Sprache eines Volkes, das rücksichtsvoll miteinander umgeht und die Sehnsucht hat, in Balance mit sich selbst und anderen zu leben. Mit Geschichten, Erlebnissen und beispielhaften Gesprächen macht Marshall Rosenberg in seinem Buch alltägliche Lösungen für komplexe Kommunikationsprobleme anschaulich.

Wenn uns jemand mit Worten angreift, neigen wir dazu, uns zu verteidigen und zurückzuschlagen. Das so entstehende Wortgefecht bringt meistens keine Seite ihrem Ziel näher, sondern belastet oder zerstört sogar die Beziehung der Gesprächspartner, die plötzlich zu Gesprächsgegnern geworden sind. Bei der gewaltfreien Kommunikation (GFK) verzichtet man auf Angriffe und konzentriert sich auf die Gefühle und Bedürfnisse, die den oft unbedachten Äußerungen zu Grunde liegen.
 In jedem Gespräch sollen vier Komponenten, nämlich Beobachtungen, Gefühle, Bedürfnisse und Bitten klar ausgesprochen und verstanden werden. Dabei ist es wichtig, Beobachtungen nicht mit Bewertungen zu vermischen, in Kontakt zu den Gefühlen zu kommen, Bedürfnisse zu erkennen und Bitten mit treffenden Worten zu äußern. Die Beispiele des Autors zur Veranschaulichung seiner Methode wirken sehr überzeugend und stammen aus unterschiedlichen Gebieten, wie Politik, Wirtschaft, Schulen, Familien und Paarbeziehungen. Dieses Buch bietet eine gut verständliche Darstellung der GFK (Zeichnungen, Beispiele, Übungen) und beeindruckt durch hohe Effizienz und warmherzige Menschlichkeit.

LG Epines
Titel: Re:Kinder psychisch kranker Eltern
Beitrag von: Fee am 28 April 2011, 21:41:46
Liebe Epines,

erstmal Dankeschön,dass Du diesen Thread eröffnet hast.

Ja,auch meine Eltern,waren psychisch krank.Und als wenn man als Kind noch nicht genug Grausamkeiten dadurch erfahren muss,kommt noch oft hinzu,dass keiner einem hilft.

Obwohl das Jugendamt,Kindergärten,Kinderheime,Schulen,Bekannte,
Kliniken,Ärzte,Bekannte,Nachbarn,uvm. wussten dass meine Mutter
schizophren war,hat man mich 15 J. lang ihren "Gestörtheiten" ausgesetzt.Und obwohl mir meine Mutter oft deutlich sichtbare,
schwere Verletzungen zugefügt hat,hat mir nie jemand geholfen.
Auch das Jugendamt ,bei welchem ich 3 x vorsprach,nicht.Erst als ich 15 J. alt war,bekam ich einen Vormund und konnte eine eigene Whg. beziehen.

***Persönlich hätte ich mir eine Vertrauensperson gewünscht mit der ich über alles hätte reden können und die mir erklärt hätte, was mit meiner Mutter los ist und wie ich ihr begegnen soll.***

... ich hätte das auch dringend gebraucht,aber selbst meine Oma,war nur um die Aufdeckung allen Übels in unserer "Familie" besorgt.


Natürlich ging das nicht spurlos an mir vorüber.Trotzdem (oder gerade deswegen) habe ich später mit sehr vielen Kindern und Jugendlichen gearbeitet,deren Eltern auch psych. krank waren und die als Folge der "Geschehnisse",betreffend ihrer psych. kranken Eltern,in der Kinder - u. Jugendpsychiatrie waren.

PAUSE


L.G. Fee


... achso,auch sehr schön zu lesen (betreffend gewaltfreie Kommunikation) und mit sehr süssen Bildern:

Wenn die Giraffe mit dem Wolf tanzt: Vier Schritte zu einer einfühlsamen Kommunikation: Amazon.de: Serena Rust, Stefan Stutz: Bücher.
Titel: Kinder psychisch kranker Eltern
Beitrag von: Fee am 29 April 2011, 15:48:18
Hallo Ihr,

zu diesem Thema (oder bei jedem Thema vllt. sogar),empfinde ich (vor allem) die Resilenzstatistiken,als "ungenau" bzw. "unangemessen".

Weil doch niemals 2 oder mehr Menschen das Selbe erlebt haben können,sondern höchstens ungefähr das Gleiche.Sogar bei Zwillingskindern ,in der selben Familie,kommt es zu verschiedenen Erlebnissen.Und auch psychisch kranke Eltern,"belasten" ihre,im selben Haushalt lebenden,Kinder unterschiedlich.

Oftmals wird sogar "nur" ein Kind von mehreren Kindern,mit den Folgen konfrontiert,oft das ältere/älteste.

Selbst 2 Einzelkinder,die scheinbar das gleiche Schicksal hatten,
hatten nie das Selbe.Da ist es doch ganz normal,dass sie auch unterschiedlich oder auch gar nicht "gestört" daraus hervor gehen.

Was können da Resilenzstatistiken ausdrücken ?

Vllt. lese ich diese aber auch mit "Wolfsempfindungen".

L.G. Fee
Titel: Kinder psychisch kranker Eltern
Beitrag von: Fee am 29 April 2011, 16:40:41
Sorry,liebes Koalabärchen,

dass Du Dir nun extra die Mühe gemacht hast,denn Dein Posting,meinte ich gar nicht.Hätte mein letztes Posting mit

***Kinder psychisch kranker Eltern: Risikoforschung – Resilienz- und Bewältigungsforschung – Vulnerabilitätsforschung***


***http://www.psychosoziale-gesundheit.net/bb/05lenz_kinder.html***


kennzeichnen sollen.

War aber trotzdem schön Dich zu lesen ;)

L.G. Fee
Titel: Re:Kinder psychisch kranker Eltern
Beitrag von: chanell am 29 April 2011, 18:04:04
beim lesen eurer beiträge habe ich tief geweint
denn ich bin auch mit gewald aufgewachsen und mir half auch
kein mensch -in gegenteil alle schauten hin aber kein mensch half mir
ich war der gewald ausgeliefert und alleine

ich musste mit ansehen wie mein bruder mit 15 jahren von den erzeuger verprügelt wurde dieser mensch (ich kann einfach nicht mein vater sagen)
wie gesagt dieser mensch hat sein eigenen sohn wie ein erwachsenen
verprügelt-ich schrie aber mein bruder wurde weiter verprügelt
wenn ich darüber hier berichte fange ich an zu triggern

mein bruder und ich waren leichte opfer denn wir konnten uns nicht wehren wie auch-wir waren noch kleine kinder
die schläge die wir bekamen fingen an da war ich 6jahre und mein bruder 8jahre -ich vermute das die schläge die wir bekamen schon viel eher anfingen:(
was ist aus mein bruder geworden?das könnt ihr euch schon denken gerne würde es es hier schreiben aber mein triggern ist in moment schlimm-sorry:(

ich habe erfahren das ich unter dieser misshandlung einen borderliner entwickelt habe :(ich vermute das mein bruder auch davon betroffen ist:(
ich bin durch die erziehung erkrankt

es gab einmaal ein ereigniss da hat eine mutter ihr kind verhauen auf der strasse:(
ich war so entsetzt und bin dazwischen gegangen ich habe auch die polizei informiert -sicherlich wird ihr jetzt denken wieso ich dazwischen gegangen bin ?
ich bin dazwischen gegangen weil das kind schon geblutet hat:(
mir liefen die tränen -als die polizei kam haben sie das kind gleich mitgenommen
da die polizei meine daten aufnahm da ich zeugin war und falls noch fragen sein sollten an mich
nach einer woche habe ich mich bei der polizei gemeldet und angefragt was aus den kind geworden ist?der polizist sagte das er mir keine auskunft geben darf-ich habe solange nachgefragt bis der nette polizist sagte -er sagte nur pflegeeltern und lächelte
auch bedankte er sich das ich hilfe geleistet habe -mir war der dank von den polizisten nicht wichtig-für mich war nur wichtig das dem kind geholfen wurde

gewald an kindern ist sehr schlimm und ich würde immer dazwischen gehen-auch wenn jugendliche verhauen werden würde ich dazwischen gehen und schutz leisten
ich empfinde gewald sehr abscheulich:(

es sollte für kinder mehr getan werden damit diese kinder gesund aufwachsen können:

lieben gruss
von chanell
Titel: Re:Kinder psychisch kranker Eltern
Beitrag von: Epines am 01 Mai 2011, 15:37:12
@Fee
Unglaublich, was man als Kind manchmal auf sich nehmen muss und dann nicht einmal gehört wird. Es war bestimmt nicht leicht beim Jugendamt vor zu sprechen, haben sie dir denn geglaubt?

Ich arbeitete ein paar Jahre nebenberuflich an einer Anlaufstelle für vergw*** Frauen. Eines Nachts rief ein 17 jähriges Mädchen an und war völlig verzweifelt, 2 Männer hatten sie vom Fahrrad gerissen und sich an ihr vergangen, dies war einige Wochen her und sie konnte nicht mehr, wollte sich umbringen. Sie hatte panische Angst es ihrer "schwer psychisch kranken Mutter" zu sagen, da diese selber viele Probleme hatte, außerdem hatte sie Angst, dass die Mutter es dann überall herum erzählen würde. Wir suchten nach Lösungen und nach mehreren Gesprächen willigte sie ein, dass ich sie in eine Krisenintervention bringen durfte, es war am 23 Dezember. Ich suchte mir zur Unterstützung einen Jugend-Psychiater an ihrem Wohnort und er erkannte sofort die dramatische Situation und schrieb eine Überweisung.
Da sie noch minderjährig war musste natürlich die Mutter informiert werden, auch wenn sie durch die Überweisung keine Einsprache Möglichkeit hatte. Weil die Kleine dies nicht konnte, habe ich es übernommen.

Als ich es der Mutter, die mir relativ gefasst vor kam erklärte, fragte sie mich allen Ernstes, ob das überhaupt stimmen würde, da R. sehr gerne und oft lüge...
Ich sagte ihr gerade heraus, dass ich an ihrer Stelle R. diese Frage niemals stellen würde!
Danach  bat ich sie dann noch es niemandem zu erzählen, denn wenn es jemand erzählen dürfe dann nur R. selbst.
Als R. dann mit ihrem Gepäck kam, war sie so erleichtert, dass die Mutter alles wusste und hing sich ihr um den Hals. Die Mutter blieb stocksteif stehen, nahm das Mädchen weder in den Arm, noch gab es irgendeine mitfühlende Reaktion.

Auf dem Nachhauseweg musste ich stundenlang weinen, weil mich diese Mutter so an die Gefühlskälte von meiner erinnert hatte.

Später ist dann genau eingetroffen wovor R. am meisten Angst hatte, die Mutter hat es überall herum erzählt, um sich wichtig zu machen und um bedauert zu werden. R. ist  leider in die Drogensucht abgerutscht, hat ihre Lehrstelle als Krankenschwester verloren. Inzwischen  hat sie sich aber wieder gefangen, sie war ein Jahr in einer Einrichtung für Bordies und macht nun eine Ausbildung. Dies ist  4 Jahre her, wir sind immer noch in Kontakt und treffen uns einmal im Jahr.
Alle 4 Kinder dieser Mutter sind psychisch krank...

Am schlimmsten fand ich als Kind, dass ich immer alleine, auf mich gestellt war. Ich musste als Kind schon sein wie ein Erwachsener, kümmernd, verantwortlich, allwissend, stark, vorausschauend. Ich schmiss den Haushalt, kochte oft, arbeitete schon mit 10 außer Haus und wurde dennoch immer als faul beschimpft. Egal was ich tat, es war nie genug und ich war zweifelhaft bemüht den Ansprüchen die an mich gestellt wurden Folge zu leisten, natürlich erfolglos.

Als ich mit mit 5 zu meinen Eltern kam, war ich mit einem Schlag erwachsen, ich spielte auch nicht mehr, sondern vergrub mich mehr und mehr in meine Bücherwelt.

Meine Großmutter war die einzige Bezugsperson in meinem Leben, aber sie wohnte 2 Autostunden entfernt und meine Mutter wollte mit Absicht kein Telefon, so dass ich sie nie anrufen konnte, wenn ich in der Wohnung eingesperrt war. Ich war aber in allen Schulferien bei ihr, ich lebte nur in diesen Wochen,  es war jedoch jedes mal wenn sie mich wieder abholten ein erneutes Sterben, ein zurück in die Hölle. Vermutlich habe ich genau dadurch die Kraft geschöpft nicht aufzugeben.

Ich erzählte ihr niemals wie schlecht es mir ging, ich wollte nicht, dass sie leiden musste deswegen, dass man mich ihr weggenommen hatte, war schon schwer genug für sie und für mich natürlich auch.

Um die Kinder von psychisch kranken Eltern zu erfassen, müssen diese erstens bekannt sein und zweitens auch mitmachen, denn nur das Beste für ein Kind zu wollen reicht da nicht, dies wollte meine Mutter ja auch... Handlungsbedarf ist auf jeden Fall gegeben.

LG Epines
Titel: Kinder psychisch kranker Eltern
Beitrag von: Fee am 02 Mai 2011, 19:31:31
liebe epines und natürlich auch du gerade :)


ACHTUNG TRIGGERGEFAHR !



*



*



*


***haben sie dir denn geglaubt?***

soweit kam ich beim ersten versuch gar nicht erst.

beim zweiten war ich mal wieder weggelaufen und das jugendamt
wurde von der polizei informiert,welche mich nachts um 1.00 uhr,
heulend und blutend (kopfplatzwunde,nasenbluten,arm ausgekugelt,
und mehr),auf der strasse aufgriff.

sie sperrten mich in eine zelle,fuhren mich dann ins krhs.,das jugendamt brachte mich,nach dem gipsen,nähen,usw. zu meiner
"mutter" nach hause zurück,diese erzählte ihnen grimmsmärchen,sie gingen,meine mutter verbrannte zur strafe zigaretten auf mir und ging schlafen ...

... schlaf jetzt und hör auf zu jammern,sonst gebe ich dir einen grund dazu.


beim dritten jugendamtkontakt bekam ich einen vormund und zog zu meinem 18 jährigem freund ... mit 15 j. ... auch toll ... aber besser als alles vorher .


l.g. fee
Titel: Kinder psychisch kranker Eltern
Beitrag von: Fee am 02 Mai 2011, 21:12:24
... hab`noch was vergessen:

Ich finde,wenn psychisch kranke Elternteile,in einer Klinik behandelt werden,sollte auch immer an deren Kinder gedacht werden.Sofern es bekannt ist.

Und "auffällige" Kinder,in Kinderkliniken,Schulen,oder sonstwo,
müssten sowieso (mehr) "Hilfe" bekommen.Aber viele gucken lieber weg.

Was ich auch unhaltbar finde ist.Da wird manchmal ein Kind berechtigt aus einer Familie genommen und niemand fragt nach deren zu Hause verbliebenen Geschwistern.Oder z.B. 2 werden weggenommem und 3 neue werden geboren und weiter geht die Tortour dann für diese Kinder.

Das habe ich selber so in der Kinder- und Jugendpsychiatrie erlebt,als ich dort arbeitete.

Aber bei mir stand kurz nach der Geburt meines Sohnes sofort das Jugendamt vor der Tür,als Prinz Dennis in seinem diamantbesetztem,
vergoldetem Kinderbettchen,nach einer Kaviarmahlzeit,mit goldenem Löffelchen,wohlig schlief.

... die hätte ich beide ,damals noch fit,beinahe gekillt.
Titel: Re:Kinder psychisch kranker Eltern
Beitrag von: Epines am 02 Mai 2011, 21:56:18
Hallo liebe Fee

Ja das ist echt heftig! Wahnsinnig traurig  was du alles erleben musstest, ich hoffe es geht dir bald besser und du kannst es endlich hinter dir lassen! Ich weiss wie schwer  Verletzungen durch Mütter verursacht wiegen und wie unendlich schwer es ist diese zu verheilen, ich selber arbeite beinahe täglich daran.

Die Ignoranz in unserer Gesellschaft ist einfach unglaublich, sich nur nicht einmischen, man könnte ja jemanden unschuldig verdächtigen...und Kinder lügen ja so gerne...

Hast du noch Geschwister?

Meine Mutter hat vorsorglich überall in der Verwandtschaft auch deponiert, dass ich gerne lüge, dagegen kommt man so schwer an, man steht dem ohnmächtig gegenüber.

Grund zum Weinen wurde mir auch oft angeboten, allerdings wenn ich dann weinte, wurde mir verboten zu weinen, es war schwer zu unterdrücken und so schlug sie wieder und wieder zu, so lange bis ich es schaffte keinen Mucks mehr zu machen.

In Österreich gab es einen Fall, wo eine Familie mit schwer psychisch kranken Eltern die beide berentet waren, 19 Kinder hatte, welche in der Wohnung geboren  und durch den Vater selber unterrichtet wurden, also nicht mal zur Schule durfte. Der Vater hatte einen religiösen Wahn und wollte die Kinder nicht dem schädlichen Einfluss von Heiden preis geben. 
Das Jugendamt war ab und an zur Kontrolle da, aber hatte nichts verdächtiges festgestellt und nicht gemerkt, dass mehr als 5 Kinder da waren. Vermutlich kamen sie nie unangemeldet. Die Kinder wurden sadistisch gequält und bekamen auch oft nichts zu essen.  Sie hatten sich sogar organisiert und in einem Garten Gemüse angepflanzt um überhaupt etwas zu haben. Die Familie lebte in einer 3 Zimmerwohnung! Sie durften nicht auf die Toilette ohne vorher zu fragen. Die Nachbarn sollen auch nichts gemerkt haben, da nie mehr als 3 Kinder gleichzeitig raus oder rein durften.

Aufgeflogen ist die Sache, als 3 der Kinder abgehauen sind die schon volljährig waren und das Sorgerecht für die jüngeren Geschwister beantragt hatten. Dies wurde ihnen zugesprochen, außer die Kleinsten, die noch 1-5 Jahre alt waren, die mussten bleiben. Da war es auch genau so wie du es in der Jugendpsychiatrie erlebt hast.

Die Behörden machen oft ihre Arbeit nicht wo sie sollten und an Orten, wo es kaum etwas zu beanstanden gibt sind sie übereifrig und suchen jedes Haar in der Suppe.

In Genf wurde eine psychisch kranke und drogenabhängige Mutter in Untersuchungshaft genommen und obwohl sie einmal sagte, dass sie ein Baby hat, wurde nicht überprüft, ob es diesem gut geht. Es ist in der Wohnung verhungert...

Na ja man könnte wohl die Liste beliebig erweitern und trotzdem würde nichts geändert.

Ein Freund von mir , der in einer Vormundschaftsbehörde arbeitet sagt, dass es viele Kinder in einem Heim wesentlich besser aufgehoben sind, ich denke dass er Recht hat.

Alles Liebe
Epines

Titel: Re:Kinder psychisch kranker Eltern
Beitrag von: Fee am 03 Mai 2011, 09:21:19
Liebe Epines und alle anderen hier lesenden/schreibenden Forumsmitglieder,

gerne beantworte ich "alle" Fragen,die an mich gerichtetet sind,in dem mir für richtig empfindeten Umfang.

Nur ich befürchte,über meine Schwester und mich,hier jetzt wieder zu berichten,könnte den/diesen Thread,aufgrund von Streit zerstören.

Mein letzter Thread (auch) zu diesem Thema,hatte nachdem er lange gut lief,zur Folge,dass sich zwei Mitglieder am Ende (ohne mein Dazutun) entschieden,sich aus dem Forum abzumelden:

http://www.nur-ruhe.de/smf/index.php?topic=64.0

Aber ich bin gerne weiterhin bereit,mich mit friedlich Interessierten,
per PN dazu auszutauschen.

L.G. Fee
Titel: Re:Kinder psychisch kranker Eltern
Beitrag von: Epines am 03 Mai 2011, 11:37:44
Uff....liebe Fee

Nach dem Lesen dieses älteren Threads bin ich nahezu erschlagen und froh, dass in meinem gesamten Umfeld gewaltlose Kommunikation einen hohen Stellenwert einnimmt.

Verbale Rundumschläge sind destruktiv und verhindern eine Weiterentwicklung massiv. Zu beachten gilt, das man sich dadurch immer weiter ins soziale Abseits manövriert und sich dann darüber wundert.

Die Gesellschaft hat sich rückblickend überhaupt niemals weiter entwickelt, es herrscht nach wie vor verbale, körperliche und sexuelle Gewalt und die Kinder, also unsere folgenden Generationen sind genau so betroffen wie wir, unsere Eltern, Großeltern und Urgroßeltern es waren.

Verändern würde sich nur etwas, wenn wir unseren Kindern mit dem nötigen Respekt und Achtung begegnen die sie verdienen, jenen Respekt den wir selber gerne gehabt hätten. Dazu benötigen wir allerdings offene und selbst-kritische Einsichten, die wir ihnen zuerst vor-leben müssen.

Um zum Thema zurück zu kommen; meine Mutter hat sich immerzu jegliche Kritik verboten. Sie schimpfte über alle und jeden, nur ihre eigenen Handlungen waren "sacrosanct" und entsprachen angeblich den zeitgenössischen Erziehungsmethoden.

Schuld sind und waren immer die anderen,  die auf ihr herum hackten und ihr Leben zur Hölle machten. Sie nicht so leben ließen wie sie wollte, ihr fortwährend Steine in den Weg legten.  Zuerst ihre ebenfalls psychisch erkrankte Mutter, dann mein psychisch erkrankter Vater und schlussendlich die psychisch erkrankte Tochter...

Sie steckt in der Opferrolle fest und wird da auch nie hinaus finden, weil sie wohlwollende Kritik immerzu als persönlichen Angriff empfindet und sich niemals fragt, ob sie eventuell berechtigt sein könnte.

Eine frustrierte Epines...




Titel: Re:Kinder psychisch kranker Eltern
Beitrag von: Fee am 03 Mai 2011, 12:21:43
Oh je Du Arme (Epines),

hast den ganzen Thread nachgelesen ... puh ... ist da wirklich angemessen.Mir war vorhin,in Erinnerung dessen,wie er sich leider entwickelt hat,schon beim Lesen der Überschrift ganz schlecht.

Den "Opfaaa - Status" lehne ich für mich auch entschieden ab.
Wenn ich/wir es laut dessen eigl. Sinn zwar waren,bevorzuge ich trotzdem "Überlebende".

Denn "Opfaaa" sind das  ;)

http://www.stupidedia.org/stupi/Opfer


Opfer sind fix und alle.Aus,Schluss,Ende,aber ich flatter noch !

... hin und wieder schwächeln,erlaube ich mir aber inzwischen.


L.G. Fee


Titel: Kinder psychisch kranker Eltern
Beitrag von: Fee am 03 Mai 2011, 23:29:44
... noch etwas Wichtiges !


Unbedingt nötig für betroffene Kinder sind angemessene Hilfs- und Unterstützungsangebote,die die Kinder auch erreichen.

Darum verteile ich seit Jahren schon Broschüren,Poster,usw.,an Kindergärten,Schulen,Sportvereine,usw..

Z.B. diese hier : 

http://www.netz-und-boden.de/materialien/shop-initiative.html


L.G. Fee
Titel: Re:Kinder psychisch kranker Eltern
Beitrag von: Epines am 03 Mai 2011, 23:53:03
Liebe Fee

Es war interessant zu lesen, wie eine gute begonnene Diskussion zu einem spannenden Thema immer unstimmiger wurde. Das so entstandene Wortgefecht brachte  keine Seite ihrem Ziel näher, sondern belastete oder zerstörte wirklich die Beziehung der Gesprächspartner, die effektiv plötzlich zu Gegnern geworden sind.

Ein klassisches Beispiel gewalttätiger Kommunikation, da nicht mehr nur Beobachtungen sondern plötzlich  mehrheitlich Bewertungen Vorrang hatten.

Gute und fruchtbare Kommunikation kann meiner Meinung nur dann entstehen, wenn die Meinung des Gegenübers genau so toleriert und akzeptiert wird wie die eigene, denn sie kann ja aus seiner Sicht genau so richtig sein.

Zur Opferrolle;  ich denke der erste  Schritt zur Heilung ist die Erkenntnis eine Überlebende, oder ein Überlebender, also ein Opfer zu sein. Eine Zeit lang hat man auch das Recht sich zu bedauern und das Verlorene zu beweinen  und auch jammern gehört dazu. Der eine braucht weniger lang, die andere länger dies ist wirklich unterschiedlich. Ganz wichtig ist dabei die Akzeptanz der eigenen Biographie  als unabänderliche Tatsache.
Dann aber sollte man weiter gehen und aus diesem Zustand wieder heraus kommen, wenn dies nicht gelingt, kann es sein, dass man das ganze Leben in dieser Opferrolle gefangen bleibt und niemals Heilung erfährt.

Davor hatte ich immer am allermeisten Angst, ich wollte niemals mein ganzes Leben lang ein Opfer bleiben, dafür habe ich nicht überlebt, sondern um endlich frei zu sein, um endlich zu leben!

Viele die ich kenne stecken so fest und eine Krankheit nach der anderen lässt sie zusätzlich leiden, dies wiederum gibt ihnen ein Gefühl der Wichtigkeit, was sie sonst nicht vermittelt bekommen.

Das Verteilen solcher Broschüren ist echt eine gute und wichtige Sache Fee, super dass du so etwas machst!

Alles Liebe dir
Epines

Titel: Kinder psychisch kranker Eltern
Beitrag von: Fee am 04 Mai 2011, 12:36:24
Liebe Epines,

***Davor hatte ich immer am allermeisten Angst, ich wollte niemals mein ganzes Leben lang ein Opfer bleiben, dafür habe ich nicht überlebt, sondern um endlich frei zu sein, um endlich zu leben!***

... ich auch !

Aber ich gebe zu,dass mir erst der Tod meiner Eltern,den Weg ebnete.An dem "Rest",arbeite ich noch.


Abschliessend zur Kommunikation:

Wenn ein Kind,nur ständig "Böses" über sich,von seinen Eltern hört,
ist es kein Wunder,wenn man als Erwachsener vieles mit "Wolfsohren" und Gedanken aufnimmt/interpretiert .
Auch daran arbeite ich,mit meiner armen Thera,die ich lange als "Wölfin" zu mir sprechen hörte.

... inzwischen sind wir aber meistens beide im "Giraffensetting"  :)


Buch :

Wenn die Giraffe mit dem Wolf tanzt: Vier Schritte zu einer einfühlsamen Kommunikation,Serena Rust (Autor)


... hat mir sehr dabei geholfen und die Zeichnungen darin,sind soooo
süüüüüss !


L.G. Fee
Titel: Re:Kinder psychisch kranker Eltern
Beitrag von: Epines am 04 Mai 2011, 13:01:24
Liebe Fee

**Abschliessend zur Kommunikation:
Wenn ein Kind,nur ständig "Böses" über sich,von seinen Eltern hört,
ist es kein Wunder,wenn man als Erwachsener vieles mit "Wolfsohren" und Gedanken aufnimmt/interpretiert .
Auch daran arbeite ich,mit meiner armen Thera,die ich lange als "Wölfin" zu mir sprechen hörte.

... inzwischen sind wir aber meistens beide im "Giraffensetting"  :)**

Mir ging es genau so, wichtig ist vor allem dies selbstkritisch zu erkennen, hat bei mir auch einige Jahre gedauert :-)

Gruss
Epines
Titel: Kinder psychisch kranker Eltern
Beitrag von: Fee am 04 Mai 2011, 13:58:12
... in Selbstkritik bin ich diesmal die Fachfrau  ;)
Titel: Re:Kinder psychisch kranker Eltern
Beitrag von: chanell am 04 Mai 2011, 15:44:26
liebe epines liebe fee
all das was ihr erfahren habt ist mir bekannt denn bei mir
war das nicht anders
wie schlimm das kinder heute noch ausgeliefert sind gegenüber
solche eltern -ja es wird hingeschaut und kaum jemand unternimmt
etwas
schlimm ist es auch wenn kinder befragt werden -und die eltern
eine behauptung aufstellen das die kinder nur lügen
(bei mir war das auch so wenn ich mich jemanden anvertraut
habe -ich habe angeblich nur gelogen)

wann hört nur die gewalt gegen kinder auf?
Titel: Kinder psychisch kranker Eltern
Beitrag von: Fee am 04 Mai 2011, 18:07:38
... gar nicht  :(
Titel: Re:Kinder psychisch kranker Eltern
Beitrag von: Epines am 05 Mai 2011, 00:14:37
@Chanell

Fee hat Recht, vermutlich wird es nie aufhören.

Solange Eltern ihre Kinder als ihren Besitz ansehen mit denen man machen kann was man will, ist kaum Hoffnung vorhanden...

Alles Liebe
Epines
Titel: Re:Kinder psychisch kranker Eltern
Beitrag von: Epines am 24 Mai 2011, 18:54:06
Paten für Kinder psychisch kranker Eltern gesucht!

Gute Idee, allerdings dürfen die Bewerber und Bewerberinnen nicht einschlägig vorbestraft sein.

http://www.kinderschutzbund-guenzburg.de/Patenschaftsmodell
Titel: Re:Kinder psychisch kranker Eltern
Beitrag von: Epines am 11 Oktober 2011, 02:53:59
Seelische Erkrankung bei Eltern kann auf die Erziehungsfähigkeit einen maßgeblichen Einfluss nehmen. Hierzu zählen Depressionen, Angsterkrankungen, Psychosen, Persönlichkeitsstörungen. Elementare Bedürfnisse des Kindes nach Zuwendung, Versorgung, Anregung können unerfüllt bleiben. Mit Angriffen durch die Eltern, Grenzüberschreitungen, Einbeziehung in das Wahnsystem, Überforderung müssen sich diese Kinder auseinandersetzen. Psychopathologische Auffälligkeiten sind daher bei Kindern psychotischer Eltern gehäuft festzustellen. Hilfen greifen dann, wenn Institutionen wie Jugendhilfe, Psychiatrie, Justiz zusammenwirken. Wenn das Kindeswohl gefährdet ist, muss in das elterliche Sorgerecht eingegriffen werden. Gründe hierfür werden aufgezeigt.

Tragischerweise können Kinder zumeist gar nicht erkennen, dass es sich bei diesen Veränderungen der Eltern um ein krankhaftes Geschehen handelt. Besonders jüngere Kinder beziehen das Geschehen auf ihr eigenes Verhalten. Es resultieren Angst, Schuldgefühle, Scham. Angst als Lebensthema12, Angst vor dem erkrankten Elternteil (vor verwirrenden Verhaltensweisen des Elternteils, vor körperlichen Übergriffen, Misshandlung), Angst um den erkrankten Elternteil, Existenzangst, Angst, selbst zu erkranken. Schuldhaftes Verarbeiten des eigenen Handelns („hätte ich Mutter gestern doch bloß nicht geärgert, dann müsste sie nicht wieder in die Klinik“), Scham vor Nachbarn, Freunden, wenn der kranke Vater mal wieder die Hausbewohner beschimpft hat, vor äußerlichen Veränderungen, z.B. durch die Nebenwirkungen der Medikamente, durch mangelhafte körperliche Pflege. Das Familientabu, nach innen und nach außen, ist oft so ausgeprägt, dass die Kinder selbst dann, wenn sie in professioneller Hilfe sind, nicht wagen, über die Erkrankung der Eltern zu sprechen, aus Angst vor Folgen, die sie nicht überblicken.

Interessanter Beitrag Seelisch erkrankte Eltern und Kindeswohlgefährdung
Dr. Günter Häfele, Berlin

http://www.carookee.com/forum/Staatsterror/11/26640429
Titel: Re:Kinder psychisch kranker Eltern
Beitrag von: Amazone am 01 November 2011, 07:56:03
jetz weiss ich auch warum meine babys gestorben sind, ne borderline -Mutter
wäre nicht das richtige leben gwesen!
Amazone- Moonlight
Titel: Re:Kinder psychisch kranker Eltern
Beitrag von: Epines am 04 November 2011, 18:00:25
@Amazone

Das mit deinen Babys tut mir leid, ist schwer ein Kind zu verlieren.

**...borderline -Mutter wäre nicht das richtige leben gwesen!**

Dies war bei mir auch der Grund auf Kinder zu verzichten. Kann sein, dass ich vieles besser gemacht hätte als meine Eltern, aber das Risiko meinen Kindern mich, meine Borderlinestörung, meine Intoleranz, meinen Anspruch auf Perfektion, meine Arbeitssucht und den damit verbundenen Zeitmangel und meine Ausraster bei Überforderung zuzumuten, war mir einfach zu gross.

LG
Epines
Titel: Re:Kinder psychisch kranker Eltern
Beitrag von: Epines am 26 November 2012, 01:58:33
Wenn Kinder zu Eltern werden

Drei bis vier Millionen Mädchen und Jungen leben in Deutschland bei psychisch kranken Eltern. Sie versuchen, die Aufgaben ihrer Mütter zu übernehmen, so gut es geht - und opfern dabei ihre Kindheit.

Gute Doku die mich sehr erschüttert hat...

Mein verrücktes Leben - Von starken Kindern und kranken Müttern

http://www.youtube.com/watch?v=BZH683aDv_0

LG
Epines
Titel: Re:Kinder psychisch kranker Eltern
Beitrag von: Deja am 26 November 2012, 18:28:09
Sag mal Epines, merkst du noch was? ich lese hier gerade das 1.Mal und ich frage mich, ob du überhaupt begriffen hast, was Amazone meinte....

KRASS!!! ECHT KRASS!!!

Soviel Gewalt in  Kommunikation ist mir überhaupt noch nie untergekommen. Ich muß gleich kotzen, echt!

Jaaaa, ihr könnt mich gleich wieder mahnen! Ich steh dazu!
Titel: Oje :-((((
Beitrag von: Fee am 30 November 2012, 08:49:47
Oje :-((((

Wollte hier gerade nach `ner benötigten Pause etwas zum Thema schreiben, weil ich schon wieder die ganze Nacht kein Auge zumachen konnte, ohne ständig diese furchtbaren Erinnerungsbilder zu sehen.

Aber der "Ton" hier, läßt mich dann doch besser mal wieder davon Abstand nehmen.

Hab`schon Kummer genug. Und ich kann mir auch nicht vorstellen, daß das überhaupt i.wem gut tut.


Alles Gute wünscht Euch Fee
Titel: Oje :-((((
Beitrag von: Fee am 30 November 2012, 14:34:28
... achso, aber meine Buchempfehlung zum Thema lasse ich mal noch hier:

Nicht von schlechten Eltern: Kinder psychisch Kranker
Fritz Mattejat (Herausgeber), Beate Lisofsky (Herausgeber)


Gruss Fee
Titel: Re:Kinder psychisch kranker Eltern
Beitrag von: Adrenalinpur am 30 November 2012, 22:24:01
Sehr schwer für alle - die Kinder, die Eltern :-(

Warum kommt sowas immer öfter vor, frage ich mich

und da fiel mir auch wieder mein Wunsch nach einem Angehörigenforum ein - wer fragt wie es denen geht?

aber ich spürte nicht das Interesse da war

Gute Nacht
Titel: Borderline-Persönlichkeitsstörung Auswirkung auf die Mutter-Kind-Bindung
Beitrag von: Epines am 20 Dezember 2012, 03:29:22
Hallo liebe Leute

Eine wirklich informative Arbeit über die Mutter-Kind-Bindung.
Wege zur Verbesserung z.B. Bindungsförderndes Training für Mutter und Kind werden aufgezeigt, damit man den Kindern so früh wie möglich helfen kann.
Da ich selbst betroffen war, interessiert mich natürlich alles was es zu diesem Thema gibt, auch um Erklärungen zu finden für die emotionalen und körperlichen Gewaltanwendungen und Ausraster meiner Mutter.


Die Borderline-Persönlichkeitsstörung und ihre Auswirkung auf die Mutter-Kind-Bindung
Autorin: Nadin Sandig

http://www.kjfo.de/wp-content/uploads/downloads/2010/07/Borderline_Auswirkung_-auf_-Mutter_Kind_Bindung.pdf

LG
Epines
Titel: Wenn Mutti säuft
Beitrag von: Epines am 16 Januar 2013, 23:19:37
Hat nicht jeder ein Recht auf ein Leben?
Was mach ich mit meinem Leben nun?
Am Besten wäre es, wenn ich mein Leben verschenken würde, es sollte jemand bekommen der es dringender braucht als ich.
Was soll ich denn mit meinem Leben anfangen?
Ich habe nichts wofür es sich zu leben lohnt.
Manchmal wünsche ich mir, dass ich erst gar nicht geboren wurde.
Mein Leben kann ich vergessen.
Ich habe mich selber schon längst vergessen.

Aus dem Tagebuch eines 16 jährigen Mädchens...

Wenn Mutti säuft - Alkoholkranke Mutter
http://www.youtube.com/watch?v=TS6KceLfbZs
Titel: Re: Kinder psychisch kranker Eltern
Beitrag von: Epines am 13 März 2013, 10:40:22
Deutschlands asozialste Familie  ***evtl. Trigger**

http://www.youtube.com/watch?v=STfLv9fJwRM

Manchmal frage ich mich wofür das Jugendamt überhaupt steht. Ein Amt für die Jugend ist es wohl eher nicht.
Erfahrungsberichte und langjährige Studien zeigen, dass Delinquenten bereits im Kindergarten auffällig sind. Da müsste man also bereits eingreifen.

Manche Eltern sollten einfach keine Kinder haben... ich meine man weiss doch schon bevor man ein Kind bekommt, ob man fähig ist es menschenwürdig aufzuziehen. Ich habe mir als Kind täglich gewünscht nie geboren worden zu sein, hatte irgendwie erwartet von meinen Eltern geliebt zu werden, dazu das Recht zu haben.
Bekommen habe ich jedoch nur ihre ganze Verachtung und Gewalt in allen erdenklichen Sparten. Irgendwann kam dann auch der Spruch:" Ich wünschte du wärst nie geboren worden, schade dass die Abtreibung nicht geklappt hat!"

Wie diese Mutter hier:" Ich hasse meine Jungs, alle vier, die sind besser im Knast aufgehoben..."

Was hat sie erwartet? Dass ihre Jungs sie ehren und respektieren?

Ein wahres Vorbild!
Titel: Re: Kinder psychisch kranker Eltern
Beitrag von: Epines am 28 April 2014, 19:53:09
Hallo liebe Leute

Aufgrund des Buches ""Übersehene Kinder. Biografien erwachsener Töchter von Borderline-Müttern", bin ich auf diese interessante Plattform gestossen, die ich euch nicht vorenthalten möchte.

Mir hätte es als Kind und Teenager sehr geholfen zu wissen, was mit meiner Mutter los ist, wie sie tickt und was ich von ihr zu erwarten habe, oder wie ich mich verhalten soll.


**Kinder, die mit psychisch kranken Eltern(teilen) aufwachsen, haben grundlegend
andere Lebenserfahrungen, als Kinder, die mit "psychisch gesunden" Eltern(teilen) aufwachsen.
Hierfür und für die transgenerationale Weitergabe von Traumatisierungserfahrungen will diese Plattform sensibilisieren - ohne zu stigmatisieren.**

**Eine Traumatisierungsfolgeerkrankung wie Borderline oder PTBS kann durch besondere Ereignisse in der eigenen Biografie "aktiviert" werden. Dies kann auch Jahre oder jahrzehntelang nach den eigentlichen Traumatisierungen erfolgen. Diese besonderen Ereignisse können bestimmte Lebensphasen (gemeinsames Wohnen, Eheschließung), Trennungen, Krisen, eine Krankheit eine Operation, ein Unfall, ein Todesfall oder die Geburt des ersten eigenen Kindes sein.**
Aus der Plattform zitiert


http://www.borderline-muetter.de/cms/

LG
Epines
Titel: Re: Kinder psychisch kranker Eltern
Beitrag von: chanell am 29 April 2014, 18:11:37
Meine Meinung mag nicht gerade nett sein.

Mir tun die kleinen Kinder leid,sie werden gequält,verachtet,geschlagen. Und alles wird oft verschwiegen.
Mit solchen Eltern habe ich kein Mitleid,die ihren Kindern sowas schreckliches antun.
Diese Menschen müssen wissen,was sie den eigenen Kindern antun.Für mich gibt es keine Entschuldigung,für so ein grausames verhalten.
Das schlimme ist,das kleine Kinder sich noch dafür die Schuld geben,und bis ins Erwachsene Alter darunter leiden.

Jedes Kind hat ein Recht,in Ruhe mit Achtung-Beachtung leben zu dürfen.
Kinder sollen lachen und nicht weinen,vor Angst
chanell
Titel: Re: Kinder psychisch kranker Eltern
Beitrag von: DreiPunkte am 16 Mai 2014, 14:20:22
Es ist leider oft ein Teufelskreis.

Einige von diesen Kindern werden selbst krank und setzen ebenfalls wieder Kinder in die Welt. Es gibt wenige, die es schaffen, ihre Krankheit nicht an die Kids zu lassen, so dass diese kaum drunter leiden.
Hochachtung dafür! Aber meist braucht man hierbei auch andere Menschen, die dem Kind zeigen, wie es ist, wenn man gesund ist und diese Kinder brauchen meist eine besonders hohe Aufmerksamkeit, damit sie sich "normal" entwickeln.

Normal ist auch für mich das falsche Wort. Denn auch Kinder psychisch gesunder Menschen wachsen oft mit denselben Einschränkungen auf, welche sich einfach auf einer anderen Ebene zeigen.
Die perfekte und glückliche Kindheit gibt's bei niemanden.

Bei manchen ist zwar das Elternhaus gut, aber dafür kommen Faktoren aus anderen Ecken, welche die Entwicklung negativ beeinflusst.

Trotzdem gibt es Kinder, die unbeschwerter aufwachsen als andere. Aber dies trifft auch auf alle Kinder dieser Welt zu, bis auf ein einziges.
Aber sowas will man gar nicht sehen.
Leider betrachtet man immer nur seine eigene Kindheit und hebt bestimmte Eigenschaften der Eltern hervor, welche für die eigene Entwicklung verantwortlich sind. Ich habe schon oft gelesen, dass dies sogar Leute mit 50 Jahren betrifft und habe mich oft gefragt, wieso sie es nicht geschafft haben, sich von diesem Hintergrund loszumachen und eine eigene Persönlichkeit zu entwickeln.

Ist es Bequemlichkeit? Ja, das dachte ich eine Zeit lang. Doch ich denke, dass da noch mehr mit spielt. Einige sind so kaputt, dass sie einfach auch keine Kraft haben, ihr Leben anders zu sehen.
Oft lese ich hier, dass einige von euch Kinder haben, die sich doch relativ gut entwickeln. Sowas würde mir sehr viel Selbstbewusstsein und Vertrauen geben. Doch hier scheint dies oft nicht gegeben zu sein. Liegt vielleicht daran, dass einige selbst psychisch krank sind, wie ihre Eltern.
Aber man kann doch niemandem verbieten, Kinder zu kriegen, nur weil er psychisch krank, körperlich oder geistig behindert ist. Es gibt Meinungen, die sagen, dass es unverantwortlich sei, da man den Kindern doch keine unbeschwerte Kindheit geben könnte.
Doch ich halte dies eindeutig für falsch. Eltern können einem Kind soviel mitgeben, wenn sie möchten, egal unter welchen Beeinträchtigungen sie leiden.
Und sind wir mal ehrlich. Wer kann einen Kind eine perfekte Kindheit bieten?

Ich frage euch, wie es euren Kindern mit eurer Krankheit geht.

Hilft diese Überlegung auch, euren Eltern für gewisse Dinge zu verzeihen? natürlich keine Sachen wie körperlicher Missbrauch. Aber versteht ihr vielleicht inzwischen selber, wieso sie manche Sachen gemacht haben, welche für euch kalt und abscheulich waren? Weil sie krank waren!!! So wie viele von euch!

Ich denke Missbrauch und Gewalt ist nicht unbedingt mit einer psychischen Krankheit gleichzusetzen, denn auch viele Kinder gesunder Eltern durchleben dies. Bei manchen kommt alles zusammen, aber ich bin davon überzeugt, dass man als rein psychisch kranker Mensch in der Lage ist, einem Kind ein gute Kindheit zu geben.
Natürlich ist dies sehr anstrengend, aber dies muss einem auch klar sein, wenn man ein Kind in die Welt setzt. Das ist eine hohe Verantwortung und sollte nicht so einfach übernommen werden.
Titel: Re: Kinder psychisch kranker Eltern
Beitrag von: Deja am 31 Mai 2014, 17:51:52
Wie immer kurzfristig gedacht. Ich bin ein Kind psychisch kranker Eltern und ich böses Dinge hab es mir tatsächlich erlaubt, ein eigenes Kind zu bekommen.

Tja so siehts mal aus. Wenn man erkrankt, wenn das Kind schon da ist, wer hat dafür noch tolle Ratschläge? Immer her damit von allen, die null Ahnung haben von dem, was sie hier schreiben.
Ich werde demnächst mal eine Plattform suchen, wo ich Hunde psychisch kranker Menschen analysieren kann und das hier reinstellen werde. Ich hab zwar keinen Hund aber da hier jeder sich auslassen darf und doch selber kein Kind hat....werde ich einfach mal gleiches mit gleichem vergelten.

Meine Eltern haben mich in allen Dingen mißbraucht, die man sich denken kann, dh. noch lange nicht, daß ich das meinem Sohn ebenfalls antue. Letzten Endes geht es darum, ob man sich den Dingen stellt und den Teufelskreis durchbricht. Da habe ich getan und jeder, der die ebenfalls geleistet hat, darf auf Augenhöhe gern mitreden.
Alle anderen sollten es mit Dieter Nuhr halten. "Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten!"

LG
Titel: Re: Kinder psychisch kranker Eltern
Beitrag von: DreiPunkte am 31 Mai 2014, 21:08:12
Deja, falls du Bezug auf meinen Beitrag nimmst, der wohl der einzig kritische ist, dann hast du diesen falsch verstanden.
Denn was du ankreidest, steht bei mir nicht.
Im Gegenteil. Ich finde ja, dass jeder Kinder haben darf.
Ich sage, dass man dann vielleicht auch die eigenen Eltern verstehen kann, sofern nicht unbedingt Missbrauch und Gewalt im Spiel war.

Einfach jemanden Unwissenheit unterstellen und ihm den Mund verbieten halte nicht nicht für fair, wenn man sich mit dessen Meinung und Aussagen nicht genau auseinander setzt ;).

Aber da der Thread lang ist, kann es auch gut sein, dass du auf einen anderen Beitrag Bezug nimmst, den ich jetzt nicht gelesen habe.
Titel: Re: Kinder psychisch kranker Eltern
Beitrag von: chanell am 02 Juni 2014, 18:08:12
wie bedrückend dieser Thread ist.

Wenn ich zurück blicke,wie meine Kindheit war,wird mir schlecht.
Das Jugendamt hatte mir nicht geholfen.Ich war den Monstern ausgeliefert.
Gewalt war an der Tagesordnung-auch gab es keine netten Wort. Die Beschimpfungen waren schlimm.

Heute habe ich noch daran zu kämpfen,überhaupt wenn die Flash kommen.Ich falle in ein Loch,weil ich all die schrecklichen Erfahrungen,immer noch nicht verarbeitet habe(Ich vermute das ich es auch nicht verarbeiten kann.Ich kann nur versuchen damit umzugehen)

Ja  ich habe einen Sohn. Ich habe ihn immer vor Gewalt schützen wollen,habe ihn von schlimmen bewart,bis mir auffiel,das ich immer noch die innere Angst in mir trage,die ich als Kind ausgesetzt war.
Ich habe mein Sohn so dolle geschützt,wie ich gerne geschützt werden wollte.
 

Ich habe lange Gespräche mit mein Sohn geführt,warum ich die schützende Hand über ihn hielt.
Mit Hilfe eines professionellen Arzt,konnte mein Sohn es verarbeiten.

 psychisch kranke Eltern,sollten nicht die Gewalt anwenden,die sie zu spüren bekamen.
Es kann nicht sein,das ständig behauptet wird,auch die Eltern hatten eine schlimme Kindheit.
Wie soll sich da etwas ändern?

In diesen Sinne
chanell
Titel: Re: Kinder psychisch kranker Eltern
Beitrag von: DreiPunkte am 02 Juni 2014, 20:06:33
nein, man kann nicht immer auf die Vergangenheit eines Menschen zurückgreifen, um dessen Handeln zu rechtfertigen.

Chanell, du wurdest von deinen Eltern geschlagen, hast dies bei deinem Sohn aber nicht gemacht, wie ich hier rauslese.
Ich nehme an, weil du anders tickst als deine Eltern und Gewalt verabscheust.

Dein Sohn hat eine andere Art erfahren, die er selbst psychisch verarbeiten muss, wie du angibst. Vielleicht gibt er auch seine Erfahrungen an seine Kids weiter und beschützt sie in einem anderen Maß als du ihn, da dies für ihn selbst auch nicht gut war.

Aber das klingt nach einer Durchbrechung des Teufelskreises. Aber man sieht an deinem Beispiel, dass man einfach gewisse Werte, Wünsche weitergibt.
Dein Umgang mit deinem Sohn beruht auch auf deiner Vergangenheit.
Wenn man nun sagt, dass deine Kindheit keine Rechtfertigung für den Umgang mit deinem Sohn ist, weiß ich nicht, woher dies kommt.

Dennoch versteh ich, was du sagen willst. Man muss sich eben eingestehen, dass man auch was falsch macht. Ob deine Eltern eine schlechte Kindheit hatten, weiß ich nicht und selbst wenn, wäre dies keine Rechtfertigung, dich zu misshandeln.
Ich finde nur, man kann dies immer als Grund heranziehen, um ein verhalten evtl. zu verstehen.

Deinen Umgang mit deinem Sohn versteht man ja auch erst, wenn man deine Vergangenheit betrachtet. Wenn ich nur wüsste, dass du deinen Sohn zu sehr beschützt, würde jeder denken, du wärst eine Übermutter, die jede Gefahr von dem Kind abhalten möchte.
Betrachtet man deine Vergangenheit, versteht man, wieso du dies so gemacht hast.

Ich hoffe, du verstehst, was ich sagen möchte. Ich gehe mit dir dahingehend konform, dass die eigene Vergangenheit keine Rechtfertigung für eigenes (negatives) Handel sein kann. Dennoch kann man sie nie ausblenden, um das Verhalten eines Menschen zu verstehen.
Titel: Re: Kinder psychisch kranker Eltern
Beitrag von: chanell am 02 Juni 2014, 21:01:22
Wie gerne hätte ich meinen Sohn mehr Freiheiten gelassen,damit er seine eigenen Erfahrungen hätte machen können.
Ich war so versunken in meiner Erinnerung,sodass ich mein Sohn beschützt habe.
Immer nahm ich an,das er verhauen wird,immer war ich in Sorge.
Ja für viele kam ich rüber,als sei ich eine Übermutter,aber das war ich nicht.

Für mein Sohn war es kaum zu erragen,wie er mir später erzählt hat.Dieser ständige Schutz von mir,das war zu viel.
Die ganze Wut die sich bei ihn gesammelt hat,die brach aus,indem er mir seine Empfindungen geschildert hat.
Mit Hilfe von den Arzt,konnte mein Sohn all seine Wut bei mir herauslassen, zu mir gehörte seine Wut.

Ganz von meiner Sorge bin ich noch nicht befreit. Heute noch,wenn ich Nachrichten höre,wo es wieder um Gewalt geht,bekommen ich Ängste.
Ja ich rief meinen Sohn sofort an,und fragte wie es ihn geht? Seine Reaktion ,ob ich wieder Nachrichten gesehen habe?
Mit einen lachen fragte er mich auch einmal, welchen Krimi ich geschaut habe?

Ich werde immer in Sorge sein,obwohl mein Sohn schon Erwachsen ist.
was ich vermeiden möchte,ihn nicht mehr damit zu belasten.
In Hilfe meiner Therapeutin,möchte ich versuchen,meine traumatischen Erinnerungen aufzuarbeiten.
Wer weiß,vielleicht schaffe ich es eines Tages,ein wenig diese tiefen Ängste zu überwinden.

Wer weiß das schon.
chanell