Nur Ruhe - Selbsthilfeportal über Depressionen und Selbstmord
Allgemeines Nur-Ruhe Forum => Erfahrungen mit Kliniken, Therapien und Medikamenten => Thema gestartet von: Ina am 19 Juni 2009, 12:04:30
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Hallo Ihr Lieben,
Heute Morgen war ich beim Neurologen, weil es mir sehr sehr schlecht geht.
Er sagte mal wieder, dass er mir nicht mehr helfen könne... ich hab ihn also
regelrecht angebettelt, mir etwas zu geben. Diazepam zur Beruhigung wollte
er mir leider nicht geben. Als ich sagte, dass ich von mir aus auch noch ein
Antidepressivum ausprobieren würde, gab er mir nach kurzem Überlegen ein
Medikament mit dem Namen Valdoxan. Ich bin die erste Patienten, der er es
gegeben hat, da es noch relativ neu zu sein scheint. Es ist auch das erste AD,
welches dem Melatonin sehr ähnlich ist und auf den Schlaf-Wach-Rhythmus
Einfluss hat. Das wäre ja schon mal gut bei mir, da ich starke Schlafprobleme
habe (ich brauche oft Stunden zum Einschlafen und wache dann manchmal
alle zwanzig Minuten wieder auf).
Hat jemand dieses Medikament schon mal ausprobiert und kann mir etwas
darüber erzählen?
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Liebe Ina,
eigene Erfahrungen damit hab ich nicht,
aber vor kurzem hab ich hier in der Arbeit etwas darüber gelesen....
wie gesagt, es ist noch ziemlich neu, und wirkt anders als die "herkömmlichen" AD's.
Ich hab Dir hier mal 2 "seriöse" Links rausgesucht:
http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/neuro-psychiatrische_krankheiten/depressionen/?sid=473870
http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=29752
Ich würde mal sagen, gerade bei jemandem, wo alle anderen Antidepressiva keine richtige Wirkung gezeigt haben, macht es Sinn, das mal zu probieren.
Vor allem, da bei Dir ja auch der Schlafrhythmus so durcheinander ist, da hat es sicher auch einen positiven Einfluss drauf, was dann wieder die Depressionen positiv beeinflussen könnte :)
Ich wünsch Dir auf jeden Fall, dass es Dir hilft!!!
Liebe Grüße von
Gypsy
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Danke für die Links, hab mir alles durchgelesen!
Das klingt ja eigentlich alles relativ gut.
Ich bin gespannt, ob es was bringt...
Hm, man liest überall, dass die Leberwerte ansteigen können
und dass das vom Arzt regelmäßig kontrolliert werden sollte.
Mein Neurologe hat davon aber gar nichts gesagt. Sollte ich
es jetzt trotzdem nehmen oder erstmal meine Werte checken
lassen?
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Was steht denn in der Gebrauchsinformation? Schau da mal unter "Was müssen Sie vor der Einnahme von ... beachten?", wenn da steht, dass die Leberwerte regelmäßig kontrolliert werden müssen oder vor der Einnahme kontrolliert werden sollen, solltest Du mal den Hausarzt fragen.
Ich guck mal, ob ich hier an die Fachinfo (das ist sowas wie ein Beipackzettel für Ärzte, mit ausführlicheren Infos) von dem Medikament komme, dann kann ich es Dir vllt. auch sagen.
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So, Ina, konnte noch ein bisschen was rausfinden.
In den Studien wurde eine Verschlechterung der Leberwerte festgestellt, bei Patienten, die ohnehin schon Leberschäden (Zirrhose) hatten.
Also, wenn bei Dir nicht schon mal irgendwelche Leberschäden diagnostiziert wurden, musst Du Dir glaub ich eher keine Sorgen machen ;)
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Danke für die Mühen, Gypsy :)
Also Anfang des Jahres wurde mir mal Blut abgenommen
und der Arzt meinte, dass meine Leberwerte optimal wären :)
Konnte ich kaum glauben, bei den Mengen Alkohol, die ich
zu der Zeit so getrunken hab...
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hihi... Ina, Du und Deine Leber, ihr seid ja auch noch ziemlich jung ;)
ich denk mal, dann musst Du Dir deswegen keine Gedanken machen. Und ansonsten ist es von den Nebenwirkungen her ja eh viel "harmloser" als andere AD's...
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Hallo Inalein,
ich nehme seit ein paar Wochen Valdoxan und bin damit eigentlich ganz zufrieden. Viele Schlafmittel haben ja den Nebeneffekt, dass man davon auch am Tag müde ist und laut meinem Psychiater ist dies gerade bei Valdoxan nicht der Fall. Ich kann das bestätigen und ich habe auch das Gefühl, dass mein Schlaf viel tiefer ist und ich in der Nacht nicht mehr so oft aufwache. Was das Einschlafen angeht, merke ich aber wenig bis keine Wirkung.
Grüßle Tobilein
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Danke, dass Du Deine Erfahrungen mit mir teilst!
Klingt ja alles sehr vielversprechend...
Wie schnell hat es bei Dir denn gewirkt?
Also wann hast Du das erste Mal irgendeine Form der Wirkung gespürt?
Ich habe gelesen, dass der antidepressiva Effekt bei vielen Patienten
bereits nach vierzehn Tagen einsetzt...
Wie sieht es da mit dem Schlafen aus?
Einen lieben Gruß an Dich!
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Bei mir ist es so, dass ich Valdoxan hauptsächlich zum besseren Schlafen und zusätzlich zu meinem bisherigen Antidepressiva bekommen habe - d.h. ich nehme morgens Citalopram und abends Valdoxan. Aus dem Grund kann ich schwer beurteilen, wie gut die antidepressive Wirkung von Valdoxan ist. Die Wirkung beim Schlafen ist bei mir allerdings auch recht schnell eingetreten (ca 1-2Wochen).
Zur Zeit bin ich dabei das Citalopram zu reduzieren, so dass ich dann nur noch das Valdoxan einnehmen muss - mal sehen, ob ich dann was zur Wirkung von Valdoxan als Antidepressiva sagen kann.
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Hallo Ina,
in den letzten 3 Wochen hab ich das Citalopram sehr stark reduziert und ich muss sagen, dass mir das nicht gut getan hat. Obwohl ich weiterhin das Valdoxan genommen habe, ging es mir sehr schlecht. Von meinem Gefühl her würde ich deshalb sagen, dass Valdoxan ganz gut als Schlafmittel zu gebrauchen ist, aber zumindest bei mir ist die antidepressive Wirkung eher gering.
Gruß Tobi
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So, ich nehme Valdoxan jetzt etwas mehr als zwei Wochen.
Antidepressive Wirkung? Bisher nicht. Kann aber ja noch kommen.
Besserer Schlaf? Nein, absolut nicht.
Ich schlafe immer noch schwer ein, schlafe sehr unruhig, wache oft auf
und fühle mich morgens erschöpft und keineswegs erholt durch den Schlaf.
Seit zwei oder drei Tagen bin ich den ganzen Tag extrem müde.
Ich weiß nicht, ob es mit dem Valdoxan zutun hat.
Besser schlafen tu ich aber wie gesagt überhaupt nicht.
Naja, ich nehme es ja auch erst seit zwei Wochen.
Also weiterhin warten, warten, warten.
Ich bin gespannt, ob sich da noch was tut.
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...
Seit zwei oder drei Tagen bin ich den ganzen Tag extrem müde.
Ich weiß nicht, ob es mit dem Valdoxan zutun hat.
...
Nach zwei Wochen Valdoxan war ich relativ teilnahmslos mit entsprechenden Begleiterscheinungen in meiner Wohnung gefunden worden. Diagnose: Somnolenz - Ursache: Valdoxan.
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Ergänzung:
Nach Ausführungen meines Arztes mussten etwa 50% der Patienten, denen er Valdoxan verschrieben hatte, das Präparat bereits in den ersten Wochen wegen erheblicher (kaum zu ertragender) Nebenwirkungen wieder absetzen.
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Liebe Ina...
ich nehme VALDOXAN jetzt die 3.Woche, und zwar daß ich ruhiger werde!
Ich bin ja manisch, reaktiv depressiv und nach meinem letzten so schweren 3 Monate Tief bin ich derzeit wieder mal hoch über den Wolken....
Ich war zusätzlich, weil ich einfach nochmal eine 2.Meinung hören wollte(Anfang des Jahres)hier bei uns in der Uniklinik.Hier wurde mir dann als schlafwirkendes Medi Valdoxan verschrieben-statt Fettmacher Nr.1 REMERGIL!
Jetzt nehme ich Valdoxan morgens nach dem Aufstehen, ich vertrage es sehr gut,komme prima durch den Tag und Nebenwirkungen habe ich bis dato gar keine!
Für mich ist es das Beste Medi das ich in all den Jahren verordnet bekam...
Ganz liebe Grüsse
Seele47
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@ Seele:
Freut mich zu hören, dass Dir das Medikament so gut weiterhilft und
dass es Dir etwas besser geht! Daran sieht man auch wieder, dass
jeder Mensch unterschiedlich auf die verschiedenen Medikamente
reagiert - zum Glück :)
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Ist zwar schon einige Zeit her, dass dieser Thread eröffnet wurde, aber da ich Agomelatin / Valdoxan jetzt seit 2 Wochen nehme, eine kurze Zwischenbilanz von mir.
Den ersten Unterschied merkte ich relativ schnell, schon nach 1, 2 Nächten: Ich fing wieder an zu träumen. Mein Psychiater meinte zwar, dass man "eigentlich" immer träumt, sich nur oft nicht daran erinnern kann, aber ich glaube in meinem Fall irrt er sich. In letzter Zeit bin ich oft schon nach 10 min, spätestens 30 wieder aufgewacht - in der kurzen Zeit kann man gar nicht in die Traumphase eintreten.
Nach einer Woche wurden dann die Phasen in denen ich längere Zeit wach gelegen bin, deutlich weniger. Allmählich glaube ich sogar daran, dass ich irgendwann mal wieder durchschlafen werde.
Nebenwirkungen: bisher keine.
Ich hoffe das bleibt auch so, vor allem was die Leberwerte anbelangt.
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Erneutes Update:
Ich habe jetzt tatsächlich schon zwei Tage hintereinander DURCHSCHLAFEN können. Ich nehme Valdoxan immer so um 21:30 und eine Stunde später bin ich tatsächlich soweit einschlafen zu können. Meine üblichen Schlafrituale habe ich allerdings beibehalten.
Nach 3 Wochen Einnahme von Valdoxan zeigten sich bei mir noch keine negativen Auswirkungen auf die Blutwerte.