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Allgemeines Nur-Ruhe Forum => Nur-Ruhe - Einfach nur Ruhe! => Thema gestartet von: DreiPunkte am 10 März 2015, 22:14:04

Titel: Vom Freund zum Feind - Wie fühlt sich das selbst an?
Beitrag von: DreiPunkte am 10 März 2015, 22:14:04
Hallo,

ich möchte gerne folgendes wissen.
Hier sind mir z.B. schon sehr viele Menschen begegnet, die jemand Neues in ihrem Leben sofort "in ihr Herz schließen", obwohl sie einen kaum kennen. Es kommt eine Phase, in der man vergöttert wird, aufmunternde Worte bekommt. Oft reicht nur ein kleines Missverständnis, dann kehrt sich dies um und man wird als Fein angesehen, der beschimpft und verletzt wird. Der betroffenen Person scheint es nur noch darauf anzukommen, den ehemaligen "Freund" mit Worten zu treffen und zu verletzen.

Vielleicht erkennt sich jemand in diesem (Krankheits-)Bild wieder und mag mir mal beschreiben, wie sich dies in seinem inneren anfühlt. Warum der plötzliche Wandel? Ist man am Anfang gar nicht so vernarrt in jemanden, sondern tut so, damit derjenige bleibt? Ist man wirklich so verletzt, dass man nicht mehr neutral denken kann?

Vielen Dank schon mal. Ist sicher nicht einfach darüber zu schreiben.

Gruß
Titel: Re: Vom Freund zum Feind - Wie fühlt sich das selbst an?
Beitrag von: 21HEIDI am 10 März 2015, 23:44:21
Servus!

Weil man zuerst einige Zeit nichts sagt,
weil man nicht gleich streiten will,
weil man viel Dinge in sich "hineinfrißt" oder "runterschluckt",
weil oft diese oder jene Erinnerung wieder hochkommt,
weil man beweisen will,man ist nicht gleich belleidigt,u.s.w...

Doch oft reicht eben eine Kleinigkeit,alles in Einem kommt innerlich wieder und dann reißt eben der Faden...!
HEIDI  ;-)
Titel: Re: Vom Freund zum Feind - Wie fühlt sich das selbst an?
Beitrag von: DreiPunkte am 11 März 2015, 16:56:10
danke für deine Antwort.
Das, was du beschreibst, ist der "normale" Weg.

Ich meinte das Krankheitsbild, bei dem diese Vorboten nicht vorhanden sind.

Gruß
Titel: Re: Vom Freund zum Feind - Wie fühlt sich das selbst an?
Beitrag von: Deja am 11 März 2015, 22:07:47
Nur mal ein Tipp- DreiPunkte.

Du fragst nach Antworten und wenn du sie bekommst....negierst du sie und belehrst denjenigen, der geantwortet hat.
Das ist wirklich ein durchgehendes Profil, was ich bei dir lese.
Immer und immer wieder.

Und da wird am Ende des Tages deine Frage zu deiner Antwort!

LG 
Titel: Re: Vom Freund zum Feind - Wie fühlt sich das selbst an?
Beitrag von: Nicki am 11 März 2015, 22:15:44
Ich weiß nicht, ob es überhaupt ein Krankheitsbild ist.
Hab gerade versucht, meine Gedanken dazu zu schreiben, aber ich bin nicht so gut drauf, der Text wurde sehr wirr.
Ich kenne aber beide Seiten. Wir können uns gerne per PN austauschen.
Titel: Re: Vom Freund zum Feind - Wie fühlt sich das selbst an?
Beitrag von: DreiPunkte am 11 März 2015, 22:20:56
Danke für deine Meinung Deja, hilft mir sehr.

Nicki, das können wir sehr gerne machen.
Titel: Re: Vom Freund zum Feind - Wie fühlt sich das selbst an?
Beitrag von: 21HEIDI am 14 März 2015, 13:11:37
Drei-Punkt!

Meinst Du,wenn die eine Person krank ist(wird) und die andere Person damit nicht zurechtkommt?
HEIDI  ;-)
Titel: Re: Vom Freund zum Feind - Wie fühlt sich das selbst an?
Beitrag von: DreiPunkte am 22 März 2015, 14:32:43
Hi Heidi,

ich meine die Situation, dass Person X an einer psychischen Erkrankung leidet, sich mit Person Y unterhält und diese sofort (nach außen) vergöttert. Also wirklich übertriebenes sympathisch finden. Dann tritt Person Y dem X durch eine winzige Kleinigkeit auf den Fuß, was objektiv kein Angriff oder Kritik ist. Person X dreht sich dabei sofort um und sind Y fort an nun als Feind, beschimpft Y und so weiter.

Ich meine hiermit nicht den "normalen" Verlauf, wenn sich verschiedene Dinge ansammeln und es irgendjemanden auf einmal reicht. Normal würde das oben beschriebene - wenn überhaupt - nur zu einen von dir beschriebenen Punkt führen, die sich mit der Zeit ansammeln, so dass es irgendwann zuviel wird.

DreiPunkte
Titel: Re: Vom Freund zum Feind - Wie fühlt sich das selbst an?
Beitrag von: 21HEIDI am 01 April 2015, 13:10:29
Würde sagen,daß das im Leben halt(eben) schon mal vorkommen kann,...
Wie oft reicht schon eine Kleinigkeit und man geht gleich hoch....was einem später wieder leid tut.
Würde sagen,da gehört ein Wort.  Entschuldigung!
Und Einsicht des Anderen,wenn es nicht immer so ist.
HEIDI  ;-)
Titel: Re: Vom Freund zum Feind - Wie fühlt sich das selbst an?
Beitrag von: Baerli am 03 April 2015, 00:24:31
Wollte eigentlich nimmer schreiben hier.... lese jedoch immer wieder mit :( ... - es ist ein Thema was viele von uns betrifft - es schmerzt - es löst emotionen in uns aus - man ist verletzt - man ist verärgert - man denkt Freunde müssen zu mir stehen , warum verletzen sie mich - kann man die wahrheit nicht vertragen - warum macht dieser sogenannte freund es mit mir - meint er es gut - oder ist er verletzt - was hat man falsch gemacht - oder ist es gar ein freund - ist er eigentlich böswillig ? es geht nicht darum wie der sogenannte freund agiert bzw. reagiert , sondern es geht darum "was macht das in mir" -  laße ich mich davon treiben, in eine dunkle welt, in der ich zu mir sage "ich bin falsch, was soll ich hier " , oder "was habe ich getan, daß man mich so behandelt " oder soll man diesen freund jetzt hassen aus dem tiefsten inneren heraus ?
man hat kein selbstbewußtsein , man ist so verletzt - man kann mit solchen dingen nicht umgehen ...
was bleibt  ?  fragen , die man nicht beantwortet bekommt -  man muß sich selber aus dem sumpf ziehen - und sagen , " es ist es nicht wert , sein leben in andere hände zu geben" - weil diese hände können nicht tragen- nur ich , ich kann mich tragen und in die richtung lenken , wo ich meine es ist die richtige. wo ich erfahre es tut mir gut , ich werde akzeptiert und ich werde geliebt , so wie ich handele
Titel: Re: Vom Freund zum Feind - Wie fühlt sich das selbst an?
Beitrag von: DreiPunkte am 03 April 2015, 23:07:43
Danke für eure sehr interessanten Antworten.
Titel: Re: Vom Freund zum Feind - Wie fühlt sich das selbst an?
Beitrag von: Adrenalinpur am 17 April 2015, 22:14:31
Real ist es anders oder nicht?

Der Grund ist, denke ich viele Menschen haben viele andersartige Interessen und jeder schleppt ein Päckchen Leid mit sich herum
Schlimmes

was man machen kann als Einzelner? Schwer ...
Verzeihen und versuchen andere zu verstehen? immer wieder?

Titel: Re: Vom Freund zum Feind - Wie fühlt sich das selbst an?
Beitrag von: Baerli am 22 April 2015, 21:35:16
Adre , du hast ein wenig auf den punkt getroffen , aber es ist nicht alles. wenn es ihnen schlecht geht , wenn sie sich zu einem hingezogen fühlen , dann ist alles  schön und in eintracht. aber wehe diese menschen bestreiten einen anderen weg, dann wird kritisiert , es wird gezweifelt , es wird verdammt ... ich habe alles dies erlebt , wenn aus liebe argwohn , misstrauen,  vorwürfe werden ... ich bin froh aus diesem kreislauf ausgebrochen zu sein . es zeigt mir wie man urteilt, wie man kritisiert , wie man liegen gelassen bleibt , wie man getäuscht wird im leben ,wie man belächelt wird, wie man einfach liegen gelassen wird, und aus welchelm grund. weil man eine hand hat, die einem hilft , die man vielleicht glaubt zu lieben , schmeißt man desqwegen anderes in den dreck, verurteilt dieses ? ich empfinde es als heuchlerisch, als herablassend, als benutzt . aber ich lebe , ich sterbe deswegen nicht, ich bin gestärkt , gerade durch so etwas, ich empfinde keinen haß oder desgleichen , nur mitleid , weil ich verzeihen kann und ich kann lieben , was andere wohl niemals erreichen können .....
Titel: Re: Vom Freund zum Feind - Wie fühlt sich das selbst an?
Beitrag von: Adrenalinpur am 23 April 2015, 23:30:58
glaubst du ich habs nicht erlebt?
Titel: Re: Vom Freund zum Feind - Wie fühlt sich das selbst an?
Beitrag von: Baerli am 02 Mai 2015, 03:20:27
Hallo Adre ,

klar glaube ich dir dieses. weil es einfach so ist . krankheit hin oder her, wer sich dahinter versteckt , sein problem , wer es vorgibt , ich verzeihe ihm , ich bin einfach nur enttäuscht , eigentlich von mir , weil ich glaubte wertschätzung und ehrlichkeit zu finden . aber dies blieb mir verwehrt , kam damit erst überhaupt nicht zurecht , aber jetzt denke ich anders darüber. ich , ich liebe mich , nehme mich an so wie ich bin , lasse micht nicht verdrehen , ich , ich bin gut so wie ich bin . bin froh , dass ich dies selber erkannt habe , mein leben , und es ist gut so.
 
Titel: Re: Vom Freund zum Feind - Wie fühlt sich das selbst an?
Beitrag von: Adrenalinpur am 04 Mai 2015, 00:29:42
Es ist doch immer so - auch wenn man sich selbst im Spiegel anschaut - dass nan hin und hergerissen ist. Bei sich selbst sieht man es als normal an - denkt gar nicht drüber nach. Und bei dem Verhalten von dem Freund - wird es zu einer Wunde - vielleicht wirds gut wenn ihr drüber redet
Titel: Re: Vom Freund zum Feind - Wie fühlt sich das selbst an?
Beitrag von: Adrenalinpur am 04 Mai 2015, 00:31:15
`meinte das allgemein - real und jetzt gutes Nächtle
Titel: Re: Vom Freund zum Feind - Wie fühlt sich das selbst an?
Beitrag von: Baerli am 08 Mai 2015, 21:11:13
Hallo Adre

Der sogenannte Freund läßt mir keine Chance . 
Muß er selber wissen , hab daran geknabbert. Aber jetzt empfinde ich keinen Frust , Mitleid oder Sonstiges gegen Ihn. Er ist so wie er ist
Titel: Re: Vom Freund zum Feind - Wie fühlt sich das selbst an?
Beitrag von: nubis am 28 Mai 2015, 13:35:53
‚vom Freund zum Feind’...

Was heißt ‚Feind’? - vom Wortsinn her, ist das jemand, den man hasst.
Nun muss das Empfinden des Einen aber nicht mit der Intention des Anderen übereinstimmen.
Mancher fühlt sich schon gehasst, weil er nicht genug Beachtung bekommt, oder schon  (wie ich grade hier im Forum oft feststellen durfte) weil man zu einem Thema verschiedene Ansichten hat.

Mir persönlich sind die meisten Leute schlicht zu egal, als dass ich da Energie hinein stecken würde sie zu hassen.
Selbst wenn ich eine Abneigung gegen jemanden habe, bin ich emotional nicht so beteiligt und beschränke mich darauf den Kontakt (soweit möglich) zu vermeiden – was anders herum aber nicht bedeutet, dass ich mir zur Konfliktvermeidung alles gefallen lasse^^
Da kann es dann durchaus sein, dass meine deutlichen Worte den anderen treffen, wenn es von meiner Seite her auch trotzdem nichts mit ‚Hass’ zu tun hat.

Auf der anderen Seite gibt es auch zu der Frage ‚was ist Freundschaft?’ die verschiedensten Ansichten.
Nur weil ich mich mit jemandem unterhalte, bin ich nicht sein Freund, oder weil wir in einer Sache gleicher Meinung sind, man sich vielleicht in einer Sache beisteht oder ein gleiches Interessenfeld gefunden hat.
Eine Freundschaft muss wachsen und (für mich, ebenso wie die Feindschaft) einen emotionalen Aspekt beinhalten.
Sie kann sich aus dem genannten entwickeln – es kann aber ebenso gut auf dem Niveau einer Bekanntschaft bleiben.

Wir haben also jeder eine Erwartungshaltung und unterschiedliche Vorstellungen davon, wie eng ein locker-freundschaftlicher oder allgemeiner Kontakt aussehen sollte.

Mir ist zB bewusst, dass ich einen großen persönlichen Freiraum brauche.

Wenn ich merke, dass jemand das, was ich als ganz normales Beziehungsniveau betrachte, anders sieht, neige ich dazu, einen Schritt zurück zu machen und reduziere den Kontakt - oder breche ihn ganz ab, wenn ich merke, dass meine Grenzen nicht respektiert werden.

Hasse ich deshalb den Anderen?
Ist er damit mein 'Feind'?

nein, sicher nicht - aber was weiß ich, wie der Andere es empfindet?

Und wenn einer wirklich klammert - dann muss man manchmal überdeutlich werden, weil er es anders nicht versteht (verstehen will) und es so keine Missverständnisse geben sollte.

Gibt es trotzdem immer mal wieder - eben weil manche Leute 'mauern' und/oder nur Schlagworte registrieren und sich daran festbeißen.

Ich frage mich dann immer: machen sie mich zum Feind? - oder denken sie, ich wäre ihrer?
Mir ist der Standpunkt des Anderen oft nicht klar - vielleicht grade weil man bei nüchterner Betrachtungsweise dem emotionalen Feind-/Freund-Aspekt des Anderen nicht folgen kann.

Titel: Re: Vom Freund zum Feind - Wie fühlt sich das selbst an?
Beitrag von: DreiPunkte am 02 Juni 2015, 19:52:03
schade, dass das hier in eine andere Richtung geht, als ich es ursprünglich gemeint habe.

Freund und Feind sind für mich ebenfalls starke Begriffe, die einfach das Extreme dieses Krankheitsbild ausdrücken, was ich meinte. Einige Betroffene haben dies so beschrieben und auch ihrer Krankheit zugeordnet.
Titel: Re: Vom Freund zum Feind - Wie fühlt sich das selbst an?
Beitrag von: deathpoem am 03 Juni 2015, 15:34:55
Also ich persönlich denke das es hier vor allem um die Auffassung von Baerli geht. Denn Sie sieht es bestimmt ganz anders wie wir. Dies ist die Situation in der Sie steckt, und deshalb kann nur Sie wissen wie es sich für Sie anfühlt. Klar ist Feind ein starker Begriff, doch wenn Sie es so sieht ist es so. Nach der Trennung von meiner Exfrau hat diese mich zu Ihrem ganz persönlichem Feindbild erklärt. Jeder denkt warum eigentlich, aber schlussendlich ist das die Art wie Sie damit am besten zurecht kommt.
Baerli, ich denke ganz wichtig wäre für dich eine räumliche Trennung von Ihm. Wenn es nicht anders geht schmeiß Ihn raus. Doch wie du entscheidet ist alleine Deine Sache. Ich bin in Gedanken bei dir, da ich weiß wie es jemanden in so einer Situation geht.
Titel: Re: Vom Freund zum Feind - Wie fühlt sich das selbst an?
Beitrag von: nubis am 03 Juni 2015, 18:28:07
@DreiPunkte

Schade, dass mein Beitrag anscheinend - entgegen sonstiger alles-wie-wild-in-2-Worte-Reininterpretiererei - nur sehr oberflächlich gelesen wurde.


@deathpoem

1) der Thread wurde von DreiPunkte mit einer Frage an die Leser eröffnet - daher geht es sicher nicht **vor allem um die Auffassung von Baerli**
2) Baerli ist ein Mann
und 3) es geht Bareli zwar im weitesten Sinne um eine (freundschaftliche) Beziehung - aber die Sache liegt doch etwas anders als seine Beiträge dir anscheinend vermittelt haben

Ein paar Beiträge zu diesem Thema sind (leider) inzwischen gelöscht worden - sonst hätte ich deutlicher werden können - aber es so im Raume stehen lassen möchte ich es auch nicht ;-)


LG
nubis
Titel: Re: Vom Freund zum Feind - Wie fühlt sich das selbst an?
Beitrag von: DreiPunkte am 03 Juni 2015, 18:52:50
Nubis, ich habe deinen Beitrag sehr ausführlich gelesen, nur nicht groß was dazu geschrieben.
Mir ging es einfach um was, was du - soweit ich es beurteilen kann -  nicht hast. Einige Borderliner haben mir das von mir beschriebene Bild beschrieben. Mich haben hierfür einfach die Hintergründe interessiert. Weg von der Ebene, wie es bei Menschen ohne dieses beschriebene Krankheitsbild ist, zumindest wurde es mir als solches verkauft..
Vielleicht gibt's dies auch nicht in der Form, wie ich es mir nach den Beschreibungen vorgestellt habe.
Titel: Re: Vom Freund zum Feind - Wie fühlt sich das selbst an?
Beitrag von: DreiPunkte am 03 Juni 2015, 19:05:53
Und ich muss zugeben, dass dein jetziger Beitrag neu für mich ist. War dein letzter nicht auf auf Baerli bezogen? Ich meine, du hättest erst allgemein angefangen und dann ihn angesprochen. Hast du das geändert? In der jetzigen Form kann ich auch paar Worte sagen.

Ich sehe es ähnlich wie du. Feind und Freund gibt's für mich nicht in einem Forum. Es gibt nur Menschen, die einem positiv oder negativ gegenüberstehen. Aber das bezieht sich oft gar nicht auf das reale Bild einer Person, sondern das, was sich der andere vorstellt. Ohne persönlichen Kontakt kann niemand den anderen einschätzen. Man macht sich lediglich ein Bild und Reaktionen des anderen werden dann in ein Schema gedrückt bzw. tragen nur in der form zu unserem Bild über jemanden bei, wie wir es zulassen. Wie jemand etwas wirklich meint, wissen wir nicht.
Wir bilden uns einiges sicher ein. Jemand reagiert lange nicht, also muss er beleidigt oder verletzt sein. Jemand anderes würde die Reaktion als Arroganz bezeichnen und die wenigsten denken vielleicht, dass jemand was nicht gelesen hat oder einfach keine Zeit hat.
Ich denke, man kann gerade in einem Forum niemanden einschätzen.
Vielmehr werden wir von anderen geformt. Sicher ist das auch real so, aber dort können wir automatisch dagegen angehen, da man mehr von uns wahrnimmt, als ein paar Zeilen.

Real bezeichne ich z.b. nur sehr wenig Menschen als "Freund". Nicht, weil ich niemanden kenne, sondern weil ein Freund für mich jemand ist, dem ich sehr stark und lange verbunden bin. Alles andere sind Bekannte, Kollegen usw. Trotzdem sind dies für mich auch tolle und wichtige Menschen.

Was meine Intention hier anging, habe ich ja bereits beschrieben.

Schöne Grüße
Titel: Re: Vom Freund zum Feind - Wie fühlt sich das selbst an?
Beitrag von: Ina am 03 Juni 2015, 19:19:11
Und ich muss zugeben, dass dein jetziger Beitrag neu für mich ist. War dein letzter nicht auf auf Baerli bezogen? Ich meine, du hättest erst allgemein angefangen und dann ihn angesprochen. Hast du das geändert?

Ich war's!

Baerli hatte mich gebeten, seine letzten Beiträge in diesem Thread zu löschen, was ich auch getan habe. Den Beitrag von nubis habe ich – und das war relativ unüberlegt – ebenfalls gelöscht, da sie sich darin ja zum Teil auch auf Baerlis Worte bezogen hatte und der Zusammenhang dann gefehlt hat. Ich habe mit nubis gesprochen und sie hat den allgemeinen Teil ihres Beitrags nochmal neu gepostet – so macht es meiner Meinung nach jetzt auch am meisten Sinn.
Titel: Re: Vom Freund zum Feind - Wie fühlt sich das selbst an?
Beitrag von: DreiPunkte am 03 Juni 2015, 19:22:28
Kein Problem. Wollte Nubis deswegen ja auch nicht kritisieren. Ich habe ihren Beitrag daher nur nicht "erneut" gelesen, weil ich dachte, ich hätte den schon gelesen.
Danke, dass dus aufklärst, aber für mich macht es keinen Unterschied, wer gelöscht hat. Hab ja nun geantwortet, da es so für mich mehr Sinn macht als vorher :).
Titel: Re: Vom Freund zum Feind - Wie fühlt sich das selbst an?
Beitrag von: Mai am 04 Juni 2015, 15:56:41
Hallo DreiPunkte,

ich versuche einmal, eine solche Situation, wie du sie beschrieben hast, aus meiner/X's Sicht zu erklären:
X ist wahnsinnig abhängig von der Bestätigung anderer Menschen, weil er selbst unglücklich mit sich ist. Er wird geplagt von ständigen Selbstzweifeln und hat Probleme mit zwischenmenschlichen Beziehungen weil er sehr unsicher ist. Folglich ist er immer wahnsinnig froh, wenn jemand ihn mag und so "mag" X jede ihn mögende Person zurück - ohne sich selbst zu fragen, ob er (X) diesen Jemand vielleicht wirklich mag/symphatisch findet. Sobald X also Zuneigung, Sympathie o.ä. von Y erhält, ist er überglücklich und schmeißt sich mit ganzem Elan in diese zwischenmenschliche Beziehung, um diesen Status aufrecht zu erhalten. Wenn Y nun aber anfängt einmal Kritik zu üben, verletzt dies X auf sehr persönlicher und tiefer Ebene. Es ist dabei unerheblich, ob Y die Kritik tatsächlich so persönlich meinte, oder nicht. Für X ist in einer solchen Situation alles persönlich, weil er jde Kritik als Bemängelungen seines Selbst betrachtet. Je nachdem, in welchem Bereich/zu welchem Thema Y sich geäußert hat, kann die Gegenreaktion von X natürlich unterschiedlich heftig ausfallen. Unter Umständen kann X sich von Y betrogen fühlen, weil er denkt, Y hätte ihm die ganze Zeit der 'Freundschaft' etwas vorgemacht und ihn in Wirklichkeit immer nur belächelt/auf ihn herab geschaut/nicht ernst genommen etc. Eine weitere Möglichkeit ist, dass X sich als kompletter Mensch in Frage gestellt fühlt, weil Y eine Kleinigkeit an ihm bemängelt/anzweifelt o.ä. Es kann aber auch eine einfache Schutzreaktion von X sein, der sich durch die Kritik von Y auf einmal wieder ungeliebt bzw. nicht gemocht fühlt und als sofortige Gegenmaßnahme zum Selbstschutz in den Angriff übergeht.
...Je nachdem, was von Y geäußert wurde...
Was da bei X passiert ist natürlich eine sehr subjektive Sache, die tiefe Verletzung/Enttäuschung ist objektiv an sich kaum bis gar nicht zu erklären. Für X ist es aber auch wahnsinnig schwierig aus diesem Muster auszubrechen...

Das sind nur einige Beispiele, wie ich eine ganze Zeit lang solche Situationen erlebt habe. Bei mir habe ich grundsätzlich das geringe Selbstwertgefühl als 'Problemherd' ausgemacht - was ich allerdings nicht als eigenes "Krankheitsbild" bezeichnen würde. Ich weiß aber nicht, ob das auch anderen so geht. Wie gesagt: sehr subjektiv.

Ich hoffe, ich hab damit ein wenig den Kern deiner Frage am Anfang getroffen und konnte dir X's Gedankenwelt ein wenig näher bringen!? ;)

Liebes, Mai
Titel: Re: Vom Freund zum Feind - Wie fühlt sich das selbst an?
Beitrag von: Deja am 04 Juni 2015, 21:19:03
Projektion.
Übertragung.
Gegenübertragung.

Alle vermeintlich neuen Kränkungen basieren auf tiefgreifenden alten Verletzungen und werden auf den jeweiligen "heutigen" Menschen "abgelegt."  Es gibt keine Grenzen, die man verletzen kann, denn derjenige, der so reagiert, hat schlichtweg keine. Alles schwappt ungefiltert über und auf ihn, er fällt in einen anderen Bewußtheitsgrad der primitiven Reife- genannt Kindheit. Natürlich ohne das zu wollen. Es gibt keine Grenzen, weil dieser Mensch niemals "reifen" durfte.

Keine Entwicklung- keine Abgrenzungserfahrungen, weil unterdrückt- alte Emotionen aufgestaut- iwer, der gar nix damit zu tun hat, lupft ein ganz klitzekleines bißchen den Deckel, ein Wort, eine Geste, ein Blick, ein Duft, das Aussehen, die Art, zu reden oder zu kommunizieren (genannt Trigger) egal- und padautz! der Dampfkochtopf knallt durch.

Alles, was der andere Mensch abbekommt, liegt schon lange zurück. Nur mit dem Unterschied, daß der Mensch, der so überreagiert, heute reagieren kann und darf. Wenn Du einmal Feind bist, ist es meistens nie wieder rückgängig zu machen.
Titel: Re: Vom Freund zum Feind - Wie fühlt sich das selbst an?
Beitrag von: deathpoem am 05 Juni 2015, 13:49:29
@ nubis: das ist auch absolut richtig von dir ,das du das so nicht im Raum stehen lassen willst.
@baerli: sorry, ich dachte du wärst eine Frau.
Titel: Re: Vom Freund zum Feind - Wie fühlt sich das selbst an?
Beitrag von: Baerli am 15 Juni 2015, 19:51:57
Ich finde es schön im Mittelpunkt zu stehen :)))))
Ich finde es fein , wenn Menschen über mich urteilen über hören und sagen , menschen die nichts wissen von mir .
Menschen die Urteile fällen , obwohl  sie doch nur eine seite kennen.

Aber so ist es heute - ich nehme es keinem übel , jedem das Seine ... Wenn sie zufrieden und glücklich damit sind . Freue mich mit euch  , schäme mich für meine unglaublichen Unterstellungen. Alles entspringt meiner wilden borderline Phantasie . es entschuldigt nichts -

lebt wohl
Titel: Re: Vom Freund zum Feind - Wie fühlt sich das selbst an?
Beitrag von: DreiPunkte am 15 Juni 2015, 21:14:03
Hi Mai,

danke für deine Antwort.
Als ich deinen Beitrag gelesen habe, fiel mir auch sofort fehlendes Selbstbewusstsein ein. Ich finde, das haben aber mehr Leute als man denkt. Daher finde ich deine Erklärung verständlich und auch passend. Klar, ich wüsste auch nicht, ob dies zu einer Krankheit gehört. Ist alles so vermischt, dass man das nie wirklich sagen kann.
Du meinst es so, dass man einfach in einer kleinen Welt lebt und sich seine eigenen dinge aufbaut. Ein kleines Wort kann diese sofort ins Wanken bringen. Vielleicht ists ja auch so, dass man einen gewissen Schutz sucht. Also in etwas mehr reininterpretiert, als es in Wirklichkeit ist. Das mag am Anfang im positiven Sinne sein, aber sobald ein Wort fällt, das nicht passt, wird wohl auch ins Negative zu viel reininterpretiert.

Hi Deja,

Auch dir danke für deine Antwort.
Vielleicht ists so, dass man irgendwann alte Geschichten verarbeitet. Und dann ist jemand der Auslöser für etwas, der damit nichts zu tun hat. Aber der andere ist vielleicht so weit, dass er gewisse Dinge rauslassen kann und vielleicht auch muss. Dann wird dann ein Profil gesucht, sicher nicht bewusst. Aber wenn dann eine gewisse Situation passt, kommt alles hoch.

Gruß
Titel: Re: Vom Freund zum Feind - Wie fühlt sich das selbst an?
Beitrag von: Deja am 15 Juni 2015, 21:50:42
Hi DreiPunkte,

möchtest du weiter darüber diskutieren?

Lg Deja
Titel: Re: Vom Freund zum Feind - Wie fühlt sich das selbst an?
Beitrag von: DreiPunkte am 15 Juni 2015, 22:00:28
Hi Deja,

an sich gerne. Bin momentan nur sehr im Stress, so dass ich nicht soviel Zeit habe. Daher ist meine jetzige Antwort auch eher kurz und zusammenfassend ausgefallen. Sofern du Geduld bzgl. Antwort mitbringst, können wir gerne weiter diskutieren.
Kann momentan einfach länger dauern.

Gruß
Titel: Re: Vom Freund zum Feind - Wie fühlt sich das selbst an?
Beitrag von: Deja am 21 Juni 2015, 18:56:16
Hi DreiPunkte,

nunja, ich sehe, ich hab selber scheinbar Streß, denn es ist schon 5 Tage her, das ich gefragt hatte, von daher, kein Thema. :-)

Gibt es bestimmte Dinge, die dich interessieren? Eine konkrete Frage?

LG Deja
Titel: Re: Vom Freund zum Feind - Wie fühlt sich das selbst an?
Beitrag von: DreiPunkte am 22 Juni 2015, 18:43:28
Hi Deja,

nein, ich habe momentan keine konkrete Frage. Mir ging es um das, auf was du geantwortet hast.
Wenn du Lust hast, kannst du deins noch etwas konkretisieren und du kannst gerne auch in eine Richtung schreiben, die dich interessiert. Ist ja sehr weitgefächert.

Es gibt sicher die Seite, die du beschrieben hast und doch kann auch diese in kleinen Teilen abweichen, so dass wieder ein ganz anderer Grund entsteht.
Wahrscheinlich gibt es auf meine Frage, nicht DIE Antwort.

gruß