Nur Ruhe - Selbsthilfeportal über Depressionen und Selbstmord

Allgemeines Nur-Ruhe Forum => Erfahrungen mit Kliniken, Therapien und Medikamenten => Thema gestartet von: Seele47(Guest) am 13 Februar 2010, 10:47:11

Titel: Lithium
Beitrag von: Seele47(Guest) am 13 Februar 2010, 10:47:11
Hallo meine Lieben....

könnt Ihr mir eure Erfahrungen was Licium angeht mitteilen?
Ich bin ein Stück weit *MANISCH DEPRESSIV*....Ich hatte ganz schwere 3 Monate hinter mir, jetzt gehts mir erneut zu gut, und ich bin fast schon wieder in der MANIE...Ich nehme VALPROINÄURE seit JAHREN konstant ein, diese hilft mir aber nicht wirklich!
Meine Ärztin hat schon des öfteren das Thema Licium angesprochen, ich weiss das es gerade für die MANIE ein gutes Medi sein soll.Meine grössten Bedenken sind mal wieder *die Nebenwirkungen des FETTMACHENS....*
Bin für jede Info mehr als dankbar!

DANKE EURE SEELE
Titel: Re: Licium
Beitrag von: Weinen(Guest) am 07 März 2010, 18:39:51
Da muss ich Pudel doch ausnahmsweise recht geben, da geht nur probieren. Aber zum Gewichtsproblem kann ich aus eigener erfahrung sagendaß ich nicht zugenommen hab.

Wünsche Dir viel Erfolg
Titel: Re: Licium
Beitrag von: freierFall am 10 Mai 2010, 11:42:07
Also ich nehme seit 2 Monaten Lithium.
Ich habe bisher keine Gewichtszunahme erfahren - aber das ist leider keine Garantie.
Positiv kommt allerdings noch nichts von dem Medikament rüber, ich habe es allerdings auch erst vor kurzer Zeit erhöht - vielleicht stellt sich die Wirkung noch ein.
An Nebenwirkungen hatte ich vor allem Magen-Darm Probleme. Nicht gravierend, aber doch störend.

Liebe Grüße,
Freddy
Titel: Re: Licium
Beitrag von: freierFall am 20 September 2010, 20:31:41
Um das Thema nicht versumpfen zu lassen:

Inzwischen bin ich mit Lithium doch zufrieden.
Nehme das jetzt über ein halbes Jahr und habe die Dosis 2x erhöht. (Gerade 400mg morgens und abends - ist aber noch ohne größere Probleme zu steigern, meinem Lithium-Spiegel nach zu urteilen)
Ich merke meistens nichts von den Stimmungsschwankungen, die bei mir ja sehr schnell aufeinander folgen.
Wenn ich unter Stress stehe kommen sie allerdings zum Vorschein.
Die körperlichen Sympthome haben nachgelassen. Die Magen-Darm Probleme sind Vergangenheit.
Allerdings hab ich zugenommen. Ich weiß aber nicht, ob das an dem Medikament liegt.
Naja - soviel zu meinen Erfahrungen mit Lithium.

Liebe Grüße,
Freddy
Titel: Re:Licium
Beitrag von: freierFall am 23 Februar 2011, 09:10:47
Wieder mal ein Update:

Ich nehme weiterhin die 400mg morgens und abends, allerdings ist mein Lithium-Spiegel sehr niedrig.
Mir geht es weiterhin sehr gut mir dem Medikament, habe keine offensichtlichen Nebenwirkungen und auch meine Laune ist relativ stabil, auch wenn ich in letzter Zeit wieder ein gewisses Schwanken feststelle.
Allerdings meint mein Psychater, dass das, solange es mich nicht stört nicht heißen muss, dass ich das Medikament erhöhen muss, worüber ich sehr froh bin, denn in gewisser Weise macht dieses Schwanken mich ein wenig aus.
Naja - auf jedenfall ein postives Gefühl mit Lithium.

Liebe Grüße,
Freddy 
Titel: Re:Licium
Beitrag von: freierFall am 29 März 2011, 00:39:40
Ich habe die Dosis nun doch erhöht, da ich wieder häufiger manische Anflüge hatte, die zwar an sich sehr viel Spaß machen können, aber auch zeigen, dass das Medikament nicht so wirkt, wie es sollte und es auch leicht in die andere Richtung gehen kann, die wiederum nicht so lustig ist.
Bin jetzt bei 400mg morgens und 600mg abends und soll insgesamt hoch auf 1,5g insgesamt. Mein Psychater meinte allerdings, dass ich das schrittweise machen soll und warten soll, bis der gewünschte Effekt auftritt.

Liebe Grüße,
Freddy
Titel: Re:Licium
Beitrag von: Ina am 30 März 2011, 12:00:26
Hi Freddy,

Du solltest Dich auf jeden Fall daran halten, was Dein Psychiater gesagt hat:
Lithium ist kein harmloses Medikament und kann sehr unschöne Nebenwir-
kungen hervorrufen, wenn man die Dosis zu schnell steigert. Schwindel, Kopf-
schmerzen, Müdigkeit, starkes Zittern, Überfunktion der Schilddrüse, etc...
Deshalb auf jeden Fall langsam auf die nötige Dosis steigern! Erfordert natür-
lich Geduld und Durchhaltevermögen, da es dauern kann bis die gewünschte
Wirkung eintritt. Aber das schaffst Du :)

Alles Liebe und viel Erfolg, dass das Hochdosieren hilft!
Ina
Titel: Re:Licium
Beitrag von: freierFall am 15 Februar 2012, 17:59:18
Ich bin immer noch bei 400mg morgens und 600g abends.
Das Medikament funktioniert im normalen Alltag ganz gut.
Allerdings hatte ich um die Jahreswende rum sehr viel Stress, was sich sofort in Schwanken der Laune (sowohl ins Depressive wie auch ins Hypomane) geäußert hat.
Größtes Problem gerade ist, dass ich den "Deckel" zu sehr spüre. Mir fehlen irgendwo meine Eigenarten - aber ich kann das Medikament nicht reduzieren, ohne, dass das zu krasse Auswirkungen hätte.
Nunja - Bis zum nächsten Mal bei meiner kleinen Teststudie zu Lithiumcarbonat =P

Liebe Grüße,
Freddy
Titel: Re:Lithium
Beitrag von: freierFall am 14 Juni 2012, 14:05:07
Bin jetzt doch rauf auf 600 morgens und 600 abends.
Hatte in letzter Zeit wieder rel. starke Schwankungen, auch mit recht unschönen Phasen.
Ich beobachte das jetzt eine Weile, bis Ich Semesterferien habe und schau dann, ob ich wieder runter gehe.

Fortsetzung folgt.

Liebe Grüße,
Freddy
Titel: Re: Lithium
Beitrag von: freierFall am 19 Februar 2013, 12:21:43
Mal wieder ein Update:
Bei mir schwankts wieder sehr bedrohlich. Depressive Phasen sowie zumindest hypomane Phasen kommen und gehen.
An der Dosierung wurde bis jetzt nichts geändert (600/600).
Hoffe, dass das beim nächsten Arztbesuch geklärt werden kann.
Die Tendenz zu immer mehr Lithium gefällt mir nicht sonderlich.
Recht schockierend zu sehen, mit welcher Dosierung ich angefangen habe und dass ich immer noch steigere.

Liebe Grüße,
Freddy
Titel: Re: Lithium
Beitrag von: freierFall am 26 Februar 2013, 15:28:07
Mein Lithiumspiegel befindet sich wohl dort, wo er hingehört.
D.h. das Lithium fängt leider nicht mehr alles auf, auch bei ordnungsgemäßer Dosierung.
Um sicher zu gehen werd ich noch einen Test machen lassen.
Wenn der das gleiche Ergebnis bringt heißt es wohl entweder mit dem Schwanken leben oder noch ein zusätzliches Medikament nehmen.
Was ein Dreck.

Liebe Grüße,
Freddy
Titel: Re: Lithium
Beitrag von: Deja am 26 Februar 2013, 19:50:58
Hallo freier Fall

könntest du vlt mal erklären, wie du hypomane Phasen bemerkst? Aber nur, wenn es für dich ok ist!

lg Deja
Titel: Re: Lithium
Beitrag von: freierFall am 27 Februar 2013, 11:31:50
Ich habe dann eine unglaubliche Getriebenheit in mir. Ich muss irgendetwas tun, muss unterwegs sein.
Wenn ich dann alleine zu Hause bin, dann bin ich richtig am rotieren. Mich pisst alles an, solange ich nicht was unternehmen kann. Sport ist da eigentlich die beste Medizin gegen - habe dann ja eh mehr Willen als körperliche Kraft und da kann ich mich dran auspowern bis der Körper mich schlafen legt.
Zusätzlich bin ich permanent gereizt und gerade das fällt mir auf, da man mich normalerweise schon mit einem Vorschlaghammer hauen muss, damit ich mich aufrege. Manchmal geht das auch so weit, das ich mich mit jemandem schlagen möchte, was auch eher untypisch für mich ist. (Habe ich bisher auch sehr gut vermieden).
Wenn ich richtig in eine Manie rutsche, dann ist die Welt natürlich nocheinmal etwas anders, aber das ist glücklicherweiste länger nicht mehr vorgekommen. Dann hab ich nämlich nichtmals ansatzweise Lust mich am Riemen zu reißen. Habe bisher nie wirklich Mist gebaut, aber ich bin mir der Gefahr, dass ich es irgendwann mal tue, durchaus bewusst.

Ich hoffe, dass ich deine Frage beantworten konnte.

Liebe Grüße,
Freddy
Titel: Re: Lithium
Beitrag von: Deja am 27 Februar 2013, 14:39:12
Ja, ich danke dir. Da kann ich meine Symptome jetzt besser zuordnen. Ich hab auch diese Ich reiße die Welt aus den Angeln Phasen, die sind aber relativ kurz und ich denke, der entscheidende Unterschied ist, daß ich dann zwar ganz viel will aber fast nichts umsetzen kann, der Antrieb also trotzdem gegen Null tendiert.

lg Deja
Titel: Re: Lithium
Beitrag von: freierFall am 04 Juni 2017, 20:07:41
Nach ein paar Jahren nochmal ein Update.

Nehme inzwischen zusätzlich zum Lithium (2x 600mg) noch Tianeurax (SSRE, 3x 12,5mg) am Tag und Sertralin (SSRI, 25mg).

Tianeurax und Sertralin kamen dazu, weil ich seit über einem halben Jahr wieder in die Depression gerutscht bin. Erst half Tianeurax alleine, war aber schnell zu wenig. Das bisschen Sertralin hat dann - für mich überraschenderweise - den Unterschied gemacht. Sehr schnelle Wirkung. Die Depressionen sind wieder gut verpackt und ich habe wieder eine angenehme emotionale Distanz.

Hatte sogar relativ wenig Nebenwirkungen, die bis auf das (auch durch die restlichen Medikamente) inzwischen  allgegenwertige Zittern in den Händen größtenteils abgeklungen sind, obwohl ich andere SSRIs (Citalopram, Ventaflaxin) sehr schlecht vertragen habe (Kreislaufprobleme, Hitzewallungen, Übelkeit, Erbrechen...) und deshalb immer rasch wieder abgesetzt habe.

Bin gerade recht froh wieder eine für mich funktionierende Medikamentenkombination gefunden zu haben.

Liebe Grüße
Titel: Re: Lithium
Beitrag von: Felidae am 05 Juni 2017, 10:20:46
Hallo freier Fall,

das freut mich sehr für Dich!

LG
Feli
Titel: Re: Lithium
Beitrag von: Antenne am 06 November 2019, 19:14:42
Lithium stabilisiert. (mich)