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Autor Thema: Mein Leben  (Gelesen 791 mal)

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No_Love

  • Gast
Mein Leben
« am: 13 September 2010, 20:35:53 »

ein trauriges Hallo

mein Leben?
ein einziger Scherbenhaufen!
Motivation zum Weiterleben?
geht gegen Null!
aber ich will mal am Anfang beginnen....

Schon meine Kindheit war wirklich bescheiden. Meine Eltern stritten häufig, blieben nur zusammen wegen der Kinder. Austausch von Zärtlichkeiten, eine Umarmung zwischen Kind und Mutter oder so- das gab es bei uns nicht! Wir wurden immer auf Distanz gehalten. In der Schule war ich dann die Ruhige, Stille und die die nicht unbedingt tolle Sachen trug. Unbeliebt, der Mobbingkanditat schlechthin. Wenn aus einem Buch vorgelesen werden sollte und ich an der Reihe war, war ich so aufgeregt, das ich noch nicht mal einen Satz fehlerfrei vorlesen konnte. Ein Alptraum für mich-die ganze Schulzeit.

Fand zwei Jahre lang keine Lehrstelle, was mir zu Hause nur Vorwürfe ohne Ende einbrachte.
Dann wurde ich doch genommen, von einem großen Lebensmittelhändler. Nach anfänglichen Schwierigkeiten bemerkte ich das mir meine schnelle, effenziente Arbeit Lob und Anerkennung einbrachte. Und ich ging in meinem Job voll auf. Bestand die Prüfung zur Verkäuferin mit glatt eins, die Einzelhandelskauffrau immerhin noch mit drei. Lernte einen jungen Mann kennen (auch auf der Arbeit) und lieben.....
Sollte sich wirklich alles zum Guten wenden???

Nach sechs Jahren zusammen leben, ließ ich mich breit schlagen zu heiraten, obwohl ich nach den Erfahrungen mit der Ehe meiner Eltern nie hatte heiraten wollen. Nur was das Thema Kinder betraf blieb ich hart. Ich reduzierte meinen Job erst auf eine Halbtagsstelle, dann auf einen 400 Euro Job- um meinem Mann den Rücken frei zu halten. Und auch weil mit Lohnsteuerklasse 5 nicht wirklich viel übrig bleibt. Immer stand ich zu meinem Mann, als er des Diebstahls bezichtet wurde, gekündigt wurde, als er schon mit jungen Jahren an Diabetes erkrankte........
Trotzdem hat er Karriere gemacht. Wir führten ein einfaches Leben, gingen nicht oft raus, schon allein weil er jeden Morgen um fünf raus mußte. Hatten wenige Freunde und Bekannte. Nie kam ein Wort von ihm, das er etwas anders haben oder machen wollte....Als ich mal in meinem Laden übel unter Druck gesetzt wurde, wirklich übel, kam nicht wie erhofft: schmeiß' die Brocken hin, du findest schon etwas Neues. Nein es kam nur: wir brauchen das Geld. Das hat mir ganz schön zu schaffen gemacht, das ihm das Geld wichtiger war als mein Wohlergehen und warf die ersten Schatten auf mein Leben..

Nachdem wir 18 Jahre verheiratet, also lange 24 Jahre zusammen waren, kommt er eines Tages nach Hause vom "angeblichen" Schwimmen mit einem Arbeitskollegen und sagt mir eiskalt ins Gesicht, das er mit mir so nicht weiterleben könne.

Seitdem entwickelt sich für mich alles wieder rückwärts und es ist noch schlimmer als in meiner Schulzeit als ich auch niemanden hatte. Er wollte eine Trennung im Guten, wenn ich Hilfe brauchen würde, wäre er für mich da. Worum ich in bat, war Ehrlichkeit. Und was hat er mich belogen!! Er hatte längst eine Neue, eine Sozialempfängerin mit fünf Kindern von weiß-ich-wievielen Männern, die ihren arbeitslosen Mann gleich den Laufpass gab. Er ist mit ihr in das Reihenhaus gezogen, in dem wir über 15 Jahre glücklich zur Miete wohnten. Er kaufte sich einen Hund, obwohl er es ablehnte unseren zu nehemn. Den habe ich an der Backe.

Sprach ich ihn auf diese ganzen, für mich unfassbaren Lügen an, bekam ich nur zu hören mit mir könne man nicht vernünftig reden.

Innerlich bin ich tot, kann nichts mehr empfinden. Aber das ist ja noch nicht alles. Ich besitze weder Führerschein noch Auto und kann mir auch keins von beisen bei meinem Gehalt leisten. Ja ich kann froh sein eine Dreiviertelstelle im Handel bekommen zu haben. Das heißt ich muß alle Wege zu Fuß bewältigen, habe einen drei Jahre jungen Hund, und schlimmen Knochenverschleiß, der meine Tage so sehr mit Schmerz füllt, das ich oft denke, wofür?? Heute waren es wieder fünf Schmerztabletten um einigermaßen über den Tag zu kommen.

Nun haben meine Arbeitskollegen auch noch beschlossen mich zu meiden, mich zu schneiden, weil ich zu ehrlich uns unverblümt meine Meinung sage. Immer öfter muß ich mir sagen lassen, ich solle doch mal zu Psychiater gehen.

Es ist jetzt anderthalb Jahre her, seither bin ich allein, habe weder Familie noch Freunde oder Bekannte, denn in den Ort in den ich nach meiner Trennung ziehen mußte, leben viele Alteingessene, die bleiben lieber unter sich. So sitzen mein Hund und ich allein hier- und der seelische und auch der körperliche Schmerz lassen mich verzweifeln. Immer noch weine ich mir jeden Tag die Augen aus.

Die Möglichkeit einen neuen Partner zu finden, habe ich für mich abgeharkt, schließlich gehe nur zur Arbeit und wieder nach Hause, ach ja und mit dem Hund, aber selbst da lernt man hier nicht wirklich jemanden kannen, aber das ich noch nicht mal eine Freundin finde.... gibt mir doch zu denken.....

Das Leben ist eine Qual
NoLove
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No_Love

  • Gast
Re: Mein Leben
« Antwort #1 am: 14 September 2010, 08:30:01 »

Hallo und Morgen

ja ich weiß, das ich in absehbarer Zeit zum Arzt gehen muß, wegen der Arthrose wie du richtig vermutet hast. Doch nachdem mir in der Vargangenheit Ärzte immer nur rieten doch einfach etwas abzunehmen dann würden meine Beschwerden von ganz allein verschwinden- ist mein Vertrauen in Ärzte nicht mehr existent, was du daran erkennen kannst, das ich seit 91 bei keinem mehr war.

Sicher haben meine Arbeitskollegen recht damit, das ich Hilfe suchen sollte. Aus meinem seelischen Tief scheint kein Weg zu führen, mein Lieblingslied ist von Unheilig Für immer, wenn der Graf singt: ich springe mit, fühle ich mich getröstet, denke mehr an Suizid als über jedes andere Thema nach. Und habe da auch genaue Vorstellungen, wie ich es ohne Tabletten schaffen kann diesem jämmerlichen Leben zu entfliehen. Sachen, die mir früher sehr wichtig waren sind  mir völlig schnurtz- ich kann mich für nichts mehr begeistern.
Für mich ist jeder neue Tag eine Qual.

Und  nun werde ich mich zur Arbeit schleppen. Und versuchen zu funktionieren.

LG NoLove
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psycorella

  • Gast
Re: Mein Leben
« Antwort #2 am: 14 September 2010, 12:47:33 »

hallo no love,
ich kann mich nur wohlstandspudels worten und bitte anschließen, dir hilfe zu suchen..
ich z.B. habe mich jahrelang nicht getraut, bzw. wurde mir immer nur gesagt, stell dich nicht an, seh zu usw.
habe 25 jahre nur ausgehalten und immer versucht zu funktionieren, allerdings nur für meine kinder...
bis vor 2jahren...da ging garnichts mehr...
heute weiß ich, hätte ich damals schon hilfe gehabt, wär es heute einfacher...also bitte warte nicht mehr..
und die einsamkeit ist grausam, weiß nur zu gut, wie sich das anfühlt...

psy
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21HEIDI

  • Gast
Re: Mein Leben
« Antwort #3 am: 22 September 2010, 15:25:24 »

Hallo Love! (ich lasse das Wort "no" weg!)

Willkommen hier erstmal von mir.
Kann Dich nur zuuu gut verstehen,weil ich auch schon ziemlich alles durchgemacht habe.
Ich war auch immer für die Anderen da,ohne auch mal auf mich selbst zu schauen.
Auch ich bin geschieden,mußte damals allerdings in seiner Wohnung bleiben wegen meiner Krankheiten und war somit "mitgehangen-mitgefangen"!!!
Man strich mir mein Geld  ("er geht ja arbeiten") und vom Gesetz her war ich also sozusagen "seine Lebensgefährtin"!
Wie ich allerdings behandelt wurde,will ich lieber nicht beschreiben,....

Das Ganze ging 6 Jahre so!
Nervlich am Ende,3 Schlaganfälle,totale Lähmung damals,u.s.w...
Immer auf die Anderen angewiesen,immer Krankenhaus,Ärzte,u.s.w..
Konnte meinen Berufen(Koch/Kellner,Polizei) nimmer nachgehen,u.s.w..

Frag mich nicht,wie es mir damals ergangen ist....die Hölle kann ich heute nur sagen.
Noch dazu waren die Kinder noch minderjährig und man strich mir ABSOFORT das Sorge und Erziehungsrecht.Warum? Weil man mir beinhart sagte:"Sie brauchen ja selbst Hilfe!Sie können ja nicht mal alleine einkaufen gehen,oder mit dem Kind in der Nacht zu einem Arzt,u.s.w."!

Heute habe ich seit fast 6 Jahren meine EIGENE Wohnung,habe zwar vor fast 4 Jahren Krebs dazubekommen,aber ich kann sagen:
Ich bin viiiiieeeel,viel anders geworden.
Ich brauche keine Antidepressiv oder Nerventropfen mehr!!!  :-)))
Ich stehe auf eigenen Füßen,auch wenn ich nicht alles alleine machen kann.Na und?
Dann brauche ich eben für dies und das Hilfe.Na und?
Dafür sind ja die Ärzte,Heimhilfen,Beamten,u.s.w.. da!!!

Auch ich hatte einen Schäferhund damals und heute habe ich eine Katze.
Ein Tier kann sogar auf den Ämtern HILFREICH sein,denn das Tier gilt als THERAPIE!!!
Suche schnell einen Arzt auf,erzähle ihm Deine ganze Geschichte und frage mal auf den Ämtern nach,ob Du nicht das Recht darauf hast,daß Du nun weniger arbeitest(gesundheitlich),doch der Wille ist ja da!!!
Und daß Du somit das restliche Geld von Ämtern draufbezahlt bekommst!

Liebe Grüße fürs Erste(mich kannst gerne und immer alles fragen),
HEIDI (46J.)   :-)
Gespeichert
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