Hallo Ihr,
ich habe hier ein Problem, das wahrscheinlich den meisten lächerlich erscheint. Aber einige von Euch wissen ja, wieviel mir mein Heimzoo bedeutet, und können vielleicht verstehen, was in mir abgeht.
Letzte Woche wurde eins meiner Meeris, ein Winzling, den ich von Hand aufgezogen habe, beim Auslauf durch meine Unachtsamkeit schwer verletzt. Das Kleine fiel in Schock, wir sind sofort in die Notklinik, und nach mehreren Tagen Intensivbetreuung und einer komplizierten OP ist mein Wutz heute wieder zuhause. Jetzt muß ich es gesundpflegen. Normalerweise kein Problem. Sonst gebe ich Spritzen, wechsle Verbände, ohne mit der Wimper zu zucken. Aber plötzlich kann ich es nicht mehr. Meine Hände zittern so, daß ich das Wutz nicht mit der Spritze füttern kann. Einmal ist es mir schon aus den Händen geglitten und wäre fast zum zweiten Mal verletzt worden.
Ich bringe es auch nicht fertig, die anderen auslaufen zu lassen. Ich schiebe das Essen in die Käfige rein und mache die Tür schnell wieder zu, wobei ich vor meinen Augen ständig gequetschte Pfoten sehe und Schmerzensschreie höre.
Normalerweise habe ich den ganzen Tag irgendeine Fellnase an mir. Auf dem Schoß, auf der Schulter, im Ausschnitt ... jetzt habe ich seit mehreren Tagen kein Pelzchen mehr gestreichelt.
Ich muß auch sagen, daß ich die letzten Tage, wärend das Wutz zwischen Leben und Tod schwebte, stundenlang geheult habe, Atemnot hatte und zum ersten Mal seit längerer Zeit wieder nach den Benzos gegriffen habe.
Das ist doch ein Trauma, oder?
Es hat auch leider keinen Sinn, mir zu raten, mit meinem Therapeuten drüber zu reden, denn ich habe keinen Therapeuten. Ich kann auch mit niemand anderem reden, denn ich habe keine Freunde mehr. Ich habe nur noch Kontakt zu meiner Mutter, die meine Tiere verabscheut und sie für die Quelle meines Unglücks hält, und meinen Mann, der mir sagt: "Du mußt dich zusammenreißen, sie hängen schließlich von dir ab!" Als ob ich das nicht wüßte ...
Ich habe sowas noch nie erlebt. Ich nehme Bachblüten - die gleichen wie das Wutz -, aber ich höre einfach nicht auf zu zittern.
Weiß jemand einen Rat? Einen ganz praktischen Rat, mit dem ich, Wutz und die anderen Pelznasen durch die nächsten Tage kommen können?
Liebe Grüße
von der ziemlich verwirrten und verzweifelten
Ezabeth