Hallo Gast
Habe gerade lange über deinen Beitrag nachgedacht, es stimmt was du sagst, oftmals gibt man und gibt und gibt und wenn man ein einziges Mal nur selber Hilfe braucht, sagen alle, dass sie gerade total überlastet sind, dass sie nun auf sich schauen müssen, lernen müssen nein zu sagen u.s.w.
Zu Recht fühlt man sich dann als Mülleimer und Allesschlucker ausgenutzt. Irgendwann denkt man unweigerlich:" Was ist mit mir? Wer gibt mir? Bin ich so wenig wert, dass man mir nie hilft? Ist dies der Dank für meinen Einsatz an anderen?"
Man wird frustrierter und frustrierter und sieht oftmals gar nicht, dass man in vielem auch einen Teil des Ausnutzens durch andere, selber initiiert ja sogar gefördert hat, indem man seine Hilfsbereitschaft anderen so lange angeboten hat, bis sie angenommen wurde.
Wer anderen gerne hilft tut dies nämlich oftmals aus unbewussten egoistischen Gründen. Man erwartet insgeheim Dankbarkeit, das Gefühl gebraucht zu werden tut gut, man fühlt sich dadurch wertvoller und das Ansehen in der Gesellschaft steigt.
Ich will damit nicht sagen, dass du auch so bist, ich kenne dich ja nicht. Ich kann nur von mir ausgehen und von den Leuten die mir nahestehen.
Nun, die Sichtweise jener denen wir unsere Hilfe "aufgedrängt" haben.
Wer oftmals Hilfe anbietet muss sich am Ende nicht beklagen, wenn diese Hilfe als selbstverständlich angesehen wird. Man gewöhnt sich schließlich daran, dass man bei X alles abladen kann, auch wenn es was anzupacken gilt, ist X immer die erste die man anfragt, selten sagt sie nein, sie ist einfach ein lieber Mensch, der immer da ist, wenn man ihn braucht.
Manchmal hilft sie sogar finanziell aus, ich meine man hätte nie darum gefragt, aber sie hat es mehrfach angeboten, also nimmt man das Angebot immer gerne mal an.
Eigentlich wollte man ihre Hilfe gar nie wirklich, aber es war eben kein anderer da und dann nimmt man eben was man bekommt.
Nun möchte X selbst einmal Hilfe, weil es ihr auch nicht gut geht, keiner hat Zeit und weshalb nicht?
Die Frage nach dem "wie viel bin ich jenen wert", denen ich immer geholfen habe, taucht unweigerlich auf.
Die Antwort ist oftmals "Nichts" und weshalb bin ich denen nichts wert? Vermutlich, genau darum, weil sie die Hilfe gar nicht wirklich wollten, sondern weil man sie einmal zu oft angeboten, einfach angenommen und sich in der Folge daran gewöhnt und sie sogar vorausgesetzt hat.
Diese Gedanken und Überlegungen habe ich mir vor Jahren auch schon gestellt und ich bin zum Schluss gekommen, dass man nie erwarten darf, dass andere das Gleiche für einen tun, was man selbst bereit ist zu geben.
Eine Erwartungshaltung, oder gar Dankbarkeit müssen jene die gerne helfen aufgeben. Es heißt nicht umsonst "Undank ist der Welten Lohn", das Sprichwort birgt viel Wahrheit.
Häufig ist es jedoch so, dass man von völlig unerwarteter Seite etwas Gutes als Dankeschön zurück bekommt, nur kann man darin keinen Zusammenhang erkennen.
Als Konsequenz meiner damaligen Frustration, habe ich mich von "Freunden" getrennt die immer nur von mir profitiert haben. Ich erkannte, dass sie nur meine Freunde waren solange ich geholfen hatte und immer für sie da war, als damit Schluss war, haben sie sich kaum mehr gemeldet, erst dadurch erkannte ich schlussendlich, dass ich es war die ihnen immer Hilfe angeboten hatte, sie selbst haben mich kaum je darum gebeten, sondern hatten mich irgendwann als feste Institution, die gerne gibt in ihrem Leben integriert. Wirklich etwas bedeutet hatte ich ihnen nie... ich war einfach nur da, wenn man mich brauchte, mehr nicht.
Na ja, dass meine Gedanken dazu, vielleicht ist es bei dir jedoch total anders.
Auf jeden Fall wünsche ich dir wahre Freunde, die genau so viel geben wie sie von dir bekommen.
Liebe Grüße
Epines