Hallo Pudelchen,
schön wieder mit Dir schreiben zu können. Seit meinem Eintrag ist vieles passiert. Mein Freund wäre beinahe gestorben, sie mußten ihn ins künstliche Koma legen und künstlich beatmen. Er hatte eine Lungenentzündung, war total dehydriert, seine Leber und die Nieren versagten und er mußte ans Dialysegerät angeschlossen werden. Und alles durch diesen verfluchten Alkohol....das erste Wochenende war kritisch, sie sagten, wenn er stabil bleibt überlebt er das, aber ob Schäden zurückbleiben kann man nicht sagen. Zum Glück hat er es überstanden, wurde dann Anfang April aus dem Krankenhaus entlassen und in eine Pflegeklinik gebracht weil ich mich zuhause nicht um ihn kümmern kann. Er kann immer noch nicht laufen, die Muskeln sind stark zurückgegangen, aber wenigstens kann er jetzt in den Rollstuhl, auch wenn ich ihn dort rein hieven muß. Und die Dialyse wird wohl weiter bleiben bei 3x die Woche, es kann noch keiner sagen ob die Nieren ihre Arbeit wieder ganz aufnehmen können, die Leber ist aber auf jeden Fall geschädigt. Dennoch, das er jetzt wieder ansprechbar ist und ich mit ihm auch im Cafe des Pflegeheims mal sitzen kann ist ein Fortschritt. Aber natürlich war das noch nicht alles: Mein Vater starb Anfang April völlig überraschend. Noch ein schwerer Schlag für mich. Mein Vater war dement und auch in einem Pflegeheim untergebracht. Es ging ihm eigentlich gut, aber von jetzt auf gleich bekam er eine Lungenembolie und starb mit fast 68 Jahren. Letzten Dienstag haben wir ihn begraben. Ich fühle mich im Moment extrem überfordert! Ich muß noch soviele Dinge für meinen Freund erledigen, Anträge stellen usw.....und da ist noch Robin der ja auch Aufmerksamkeit braucht und der auch schwer von beiden Sachen getroffen war. Und jetzt noch Robins Geburtstag und die Kommunion. Am Samstag Abend waren wir in der Kirche, nach dem Gottesdienst habe ich dem Pfarrer gesagt was bei uns los ist und warum wir den Sonntag vorher nicht gekommen waren, da hätte Robin an einer Prozession teilnehmen sollen. Wir konnten einfach nicht mehr, brauchten mal einen Tag absolute Ruhe. Der Pfarrer war so lieb und hat gemeint, ich habe jetzt "Schonzeit", und ich soll den Gruppenleitern der Kommunion Bescheid geben damit Robin auch alles was die nächsten Tage noch kommt mitmachen kann falls ich nicht die Kraft habe dabei zu sein. Wenn ich an meinen Vater denke heule ich los, aber ständig unterdrücken kann ich es auch nicht. Denke ich an meinen Freund kommen mir immer sofort die Bilder in den Kopf wie er auf der Intensiv lag mit den ganzen Schläuchen im Körper. Ich muß die nächsten 2 Wochen irgendwie wieder runterkommen, dann fange ich in meinem neuen Job an und muß mich darauf konzentrieren können....