Hallo da,
Dann werde ich mal eine Wall of Text mit einer anderen Kontern. Bin vermutlich keine große Hilfe, aber würde es doch ganz gerne probieren:
Also erstmal, bitte sage nicht, du hättest alles probiert, wenn du das wichtigste und einzig logische bisher ausgelassen hast.
Bin kein Psychologe oder sowas, aber nach diesem Text klingt es doch sehr wahrscheinlich, dass du unter einer (wenn nicht mehreren) psychischen Störungen leidest. Depressionen und generell solche Störungen kann man sehr gut mit "normalen" physischen Krankheiten vergleichen.
Sprich: Wenn du dir jetzt ein Bein brichst, würdest du auch alles von "versuchen einfach weiter damit zu leben" bis hin zu "selbst dran rumdoktoren, in der Hoffnung irg.was zu bewirken" probieren und dann einfach aufgeben, wenn davon nichts klappen will?
Vermutlich eher nicht, sondern du würdest den logischen Schritt gehen: Dir eingestehen, dass du das nicht alleine Lösen kannst und zum Fachmann (Arzt) gehen. Genau so verhält sich das im Normalfall auch mit solchen Störungen.
Ok, klar lässt sich das jetzt von mir einfach so sagen. Ich kenne selbst dieses Problem mit dem Reden. Vor allem über solche Themen könnte ich kaum wirklich reden, wenn du direkt vor mir stehen würdest.
Da kann ich auch gut verstehen, dass du nur ungerne zu einem Therapeuten gehen würdest, da man da wohl leider über das ganze reden MUSS.
Aber dann lieber alles hinschmeißen und sich umbringen wollen? Aufgeben ist natürlich immer einfacher...
Klar könnte einiges schief gehen, aber genauso könnten Ärzte/ Medikamente auch wirklich was bringen...letzteres halte ich persönlich ja für wahrscheinlicher, einfach weil es sowas genau dafür gibt.
Auch klar, dass es vlt. teuer werden kann. Aber Gesundheit und Leben ist immer wichtiger als Geld.
Nicht zuletzt ist da das mit deiner Freundin...Du hast ihr vor ihrem Tod versprochen, dir Hilfe zu suchen. Könntest du es wirklich verantworten, dieses Versprechen in die Tonne zu kloppen, quasi ihren letzten Wunsch zu ignorieren und das einfach nur aus Angst, es könnte vielleicht unter Umständen was schief gehen?
Ich finde ja, du bist es ihr schuldig, zumindest mal wirklich ALLES auszuprobieren, bevor du aufgibst.
Dazu sei nur mal angemerkt: Auch wenn du für sie nichts fühlst/ gefühlt hast, so hast du doch trotzdem wohl selbst bemerkt, dass sie dir irg.wo wichtig ist. Einfach schon weil du sie nie einfach weggeworfen hast, wie du es mit allen anderen Menschen getan hast. Dass du dabei nichts fühlst, dürfte wieder "nur" diese elende psychische Störung sein.
Und andersherum, aus ihrer Sicht, bin ich mir relativ sicher, dass sie einiges für dich übrig hatte. Wieder ein ähnlicher Grund, weil sie dich bis zum Schluss nie im Stich gelassen hat und das trotz deiner Emotionslosigkeit...und ich geh einfach mal davon aus, dass du deswegen (auch wenn oft unbewusst/ ungewollt) das eine oder andere Mal mehr oder weniger grob zu ihr warst.
Keine Ahnung, ob dir solche Worte was bringen oder ob du überhaupt noch was auf sowas gibst...aber naja.
Um dir dann mal noch zumindest etwas halbwegs handfestes mitzugeben:
(Bin wie gesagt kein Fachmann, gebe also keinerlei Garantie auf das, was ich hier schreibe, und will mir auch keine wirklichen Diagnosen oder sowas erlauben. Will nur vlt. ein Paar Denkanstösse geben)
Dinge wie, dass alles keinen Sinn für dich macht, du nicht weißt, was du mit deinem Leben anfangen willst (berufstechnisch und so) und sowas klingt natürlich stark nach Depression (ok, vermutlich nix neues für dich, da du das ja selbst schon so nennst)
Aber denke dein Hauptproblem dürfte diese extreme Emotionslosigkeit sein. Der ganze Rest könnte sich womöglich schon von alleine lösen, wenn du die nötige Begeisterung für ein Hobby oder so und generell Freude am Leben oder wenigstens Trauer empfinden könntest.
Und der teil klingt für mich doch weniger nach Depression. Innere Leere und tiefe Trauer ja, aber selbst bei so einer Leere fühlt man genau genommen trotzdem noch zumindest "etwas" (speziell da kann man mich gerne korrigieren, lediglich eigene Erfahrung)
Das und generell deine Schreibweise erinnern mich da eher an Asberger Syndrom. Mach dich darüber mal etwas schlau, vielleicht findest du dich darin ein wenig wieder.
Und wohl bemerkt: Ganz egal, was das nun für Störungen sind. Fakt ist: Sie sind medizinisch anerkannte Krankheiten und behandelbar. Man muss es nur richtig probieren.