Hallo ?,
ganz unabhängig von Weihnachten: Ich glaube, ich kann sehr gut nachempfinden, was Du geschrieben hast.
Wertschätzung für das, was ich für andere mache, ist mir ebenfalls sehr wichtig. Ich brauche nicht für alles ein "Danke!", aber wenn es an Wertschätzung mangelt, tut mir das unheimlich weh. Es ist sehr enttäuschend, viel Zeit für jemanden aufzuwenden, sich tausend Gedanken zu machen und zu helfen, wo man nur kann, ohne dass es am Ende als das anerkannt wird, was es ist: Etwas, was eben NICHT selbstverständlich ist.
An völlige Selbstlosigkeit glaube ich nicht. Genau wie Du geschrieben hast, denke auch ich, dass man sich zumindest ein bisschen Anerkennung für das, was man macht, wünscht. Mehr braucht es gar nicht zu sein. Ich erwarte keine "Gegenleistung" – es steht niemand in meiner Schuld, nur weil ich ihm geholfen habe. Das mache ich schließlich freiwillig, unheimlich gern und immer von Herzen. Aber wenn es für selbstverständlich gehalten wird und das öfter vorkommt, grenze ich mich von der betreffenden Person ab – jedenfalls, wenn es darum geht, ständig irgendetwas für sie zu tun. Es kommt immer darauf an, um was und wen es geht. Wenn ich bspw. sehe, dass hier im Forum jemand Hilfe braucht und ich weiß, dass ich sie geben kann, dann mache ich das – und ja, das halte ich dann tatsächlich für selbstverständlich. Das ist einfach so in mir drin und dafür brauche ich in der Regel kein Danke (auch wenn es natürlich schön ist). Aber wenn es um Menschen aus meinem privaten Umfeld geht, für die ich mich manchmal regelrecht aufopfere, doch, dann brauche ich ein gewisses Maß an Wertschätzung dafür. Ich fühle mich sonst nicht "gesehen". Ich denke, Du verstehst, was ich meine. Mit Egoismus hat das meiner Meinung nach nichts zu tun. Es ist menschlich und völlig "normal".
Jetzt habe ich viel von mir gesprochen. Damit möchte ich Dir aber nur deutlich machen, dass es auch für mich ein großes Thema ist und ich mich daher in Deinen Schmerz hineinversetzen kann. Vielleicht tut Dir das ein bisschen gut.
Du wirst die Menschen nicht ändern können. Wenn sie so sind, dann sind sie so und bleiben es wahrscheinlich auch.
Was Du aber ändern kannst, ist Dein eigenes Verhalten – und damit meine ich, dass Du anfangen könntest, Grenzen zu setzen.
Das kann bedeuten, dass Du den jeweiligen Personen sagst, was Dich stört oder dass es Dich verletzt, dass Deine Bemühungen offenbar für selbstverständlich gehalten werden, obwohl Du dabei selber viel zu kurz kommst.
Es kann aber auch bedeuten, dass Du Dich zukünftig ein bisschen zurückhältst, wenn Du ohnehin schon weißt, worauf es hinauslaufen würde und dass Dir das letzten Endes nicht gut tun würde.
Du kannst auch versuchen, Dich mehr den Leuten zuzuwenden, die Dich und Deine Hilfe zu schätzen wissen und Dir ein gutes Gefühl geben.
Achte auf DICH und lass Dich nicht zu Dingen hinreißen, die Deiner Seele schaden, Dich traurig machen und Dir weh tun.
Danke, dass Du hier geschrieben hast.
Ich wünsche Dir alles Liebe.
Ina