Hey du,
ich kann das ein bisschen nachvollziehen, was du schreibst... Ich hab mich auch sehr lang nicht getraut, mir Hilfe zu suchen, weil ich über meinen Vater mitversichert war und nicht wollte dass meine Eltern was mitkriegen...
Eine Freundin hat mir dann aber erzählt, dass sie bei einer Therapeutin ist, ich glaub von der Diakonie oder so... da bin ich dann auch hin (ich bin überhaupt nicht christlich, und schon gar nicht katholisch, aber das interessiert die da nicht, auch wenn's ne kirchliche Einrichtung ist). Da wird nix über die Krankenkasse abgerechnet, d.h. Dein Vater erfährt auch nix davon. Die Kosten richten sich danach, was man verdient, bei mir war das damals ziemlich wenig (weniger als ALG) und ich musste glaub 5 oder so zahlen pro Termin. Sie hat aber gesagt, wenn's mal gar nicht geht, wäre das auch nicht so schlimm. Aber ich bin halt so, eher ess ich nix mehr, als dass ich eine "Rechnung" nicht bezahle...
Am Anfang hatte ich Einzelgespräche, später hat sie mich in eine Gruppe mit reingenommen, was mir furchtbar schwer gefallen ist, aber letztendlich doch sehr viel gebracht hat...
Probier's doch mal bei sowas, gibt's fast in jeder Stadt / Dorf.
Und das war auch eine ganz "normale" Psychotherapeutin, also im Prinzip das gleiche, was woanders viell. über die Krankenversicherung laufen würde...
Und wenn Du Angst hast, dass Deine Eltern Dir so was anmerken... geh halt nicht direkt danach heim, sondern ein bisschen spazieren oder so...
Übrigens, ich hab meinen Eltern vor kurzem erst davon erzählt (nur von der Thera, nicht von den Ursachen), war gar nicht so schlimm :)
Ich hätt auch nie gedacht, dass mir das helfen würde. War immer davon überzeugt, dass es mir erst wieder gut geht, wenn ich tot bin. Tja, aber ich leb immernoch, und manchmal sogar ganz gerne :) probier's einfach mal aus - wieder weggehen kannst immer noch. Und so erfährt ja erstmal keiner was davon...
Liebe Grüße
Gypsy