Nur Ruhe - Selbsthilfeportal über Depressionen und Selbstmord

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Autor Thema: neue Wege  (Gelesen 2822 mal)

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hardworking fool

  • Gast
neue Wege
« am: 26 September 2016, 04:30:51 »

Dann viel Glück Junehoney! Ich denke, das mit der Auszeit ist eine gute Idee. Einfach mal etwas anderes tun, ausbrechen aus dem unendlichen Einerlei endloser Tage.

Das Dumme am Selbstmord ist, dass man danach nicht mehr viele Optionen hat - deshalb sollte man, wie Du schreibst, erstmal alle anderen Möglichkeiten ausschöpfen.

Alles Gute!
Fool
« Letzte Änderung: 26 September 2016, 15:34:10 von nubis »
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Junehoney

  • Gast
Re: neue Wege
« Antwort #1 am: 26 September 2016, 08:30:47 »

Hey Fool.
Du bist wieder da!
Danke!
Es scheint zu klappen. Diese Woche kriege ich den Auflösungsvertrag und dann kann ich mich erstmal ein bisschen ausruhen. Meine Therapeutin ist stolz auf mich.
Ich weiß noch nicht, wie das wird. Aber schlimmer kannst ja nicht mehr werden ;-)
Liebe Grüße
Junehoney
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hardworking fool

  • Gast
Re: neue Wege
« Antwort #2 am: 26 September 2016, 08:42:48 »

Guten Morgen Junehoney,

ja, Gott sei Dank, ich bin meinem persönlichen Gefängnis wieder für eine Woche entflohen. Schön wieder hier zu sein.

Ich hoffe, DU bist auch STOLZ auf dich. Sich Zeit für sich selbst zu nehmen ist das Beste, was man für sich tun kann. Sch..... auf's Geld. Wie heißt es doch so schön? TIME is Money. Den Mut komplett hinzuwerfen hätte ich nicht. Wenigstens arbeite ich nur noch 50%. Siehe oben. :-)

All the best! Fool
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Junehoney

  • Gast
Re: neue Wege
« Antwort #3 am: 26 September 2016, 10:05:53 »

Danke, Fool!
Naja, das mit dem Stolz auf mich, da muss ich noch dran arbeiten. Im Moment überwiegt noch Angst und Unsicherheit. Ich werde meinen Nebenjob auch weiter machen und für eine Prüfung lernen (Weiterbildung). Aber so bin ich meine Haupttätigkeit los....Das war zu viel und zu stressig. Und die 2 Kinder und den Hund habe ich ja auch noch.  Daher werde ich hoffentlich keine Langeweile bekommen.
Mein Hausarzt und meine Therapeutin konnten mich überzeugen, dass es nur besser werden kann, wenn ich mal weniger Belastungen habe. Im Grunde waren die Suizidgedanken ein Wunsch nach Ruhe und Entlastung. Und Schuldgefühle meinen Kindern ggü., weil ich nie für sie da war.
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hardworking fool

  • Gast
Re: neue Wege
« Antwort #4 am: 26 September 2016, 10:50:21 »

Also dann übe mal fleißig stolz auf dich zu sein, Junehoney!
Wenn ich mir so anschaue, was du alles gemacht hast... Ich kann förmlich hören, was meine Ärztin dazu sagen würde: "Da wundern sie sich, dass sie Depressionen haben?!!??!!!"

Dass du dich unsicher fühlst, ist nur natürlich, aber du tust das Richtige. Du wirst sehen, die Angst wird auch bald verschwinden. Wer weiß, vielleicht ja auch die Depression?
Ich wünsche es Dir von ganzem Herzen!
Fool
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Junehoney

  • Gast
Re: neue Wege
« Antwort #5 am: 26 September 2016, 13:49:33 »

Danke dir!
Ja, ich war in so einem scheiß Teufelskreis gefangen....Alleinverdienerin, weil mein Mann chronisch krank ist und dann immer Geldsorgen und die Gedanke: "ohne meine Arbeit bricht Alles zusammen." und "es gibt keine andere Lösung" und "Ich darf nicht schwach dein und muss es alleine schaffen." Dann kamen noch einige Schicksalsschläge im letzten Jahr, war die Depression vorprogrammiert. Wenn man einmal depressiv war (so wie ich mit 15J.), hat man ja eh ein höheres Risiko es nochmal zu bekommen.
Jetzt geht's meinem Mann etwas besser und er hat endlich eine passende Arbeit gefunden.
Daher hoffe ich, dass jetzt mal bessere Zeiten auf uns zu kommen. Aber bei so viel Pech, wird man misstrauisch.
Wie geht's dir im Moment?
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nubis

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Re: neue Wege
« Antwort #6 am: 26 September 2016, 15:35:41 »


Ich habe das mal vom ursprünglichen Thread abgetrennt, weil es da wohl nichts mehr mit zu tun hat^^

Wenn ein anderer Titel gewünscht ist, kann ich das noch ändern.


LG
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Gegen Schmerzen der Seele gibt es nur zwei Arzneimittel: Hoffnung und Geduld

(Pythagoras)

hardworking fool

  • Gast
Re: neue Wege
« Antwort #7 am: 26 September 2016, 15:46:53 »

Also ich finde den neuen Titel okay.
Hier noch einmal mein letzter Beitrag zu den "Hinterbliebenen:"

Junehoney
Diesen Teufelskreis kenne ich nur zu gut. Alleinerziehend, der Sohn behindert, kein Unterhalt vom Ex, ständige Angst vor Arbeitslosigkeit... Das reinste Hobbythek-Buch "Do-it-yourself-Depression."

Heute schaut es finanziell besser aus (trotz Teilzeitarbeit!) und mein Arbeitsplatz ist sicher. Leider musste ich dafür meinen absoluten Traumjob aufgeben. Anfangs habe ich deshalb meine neue "Beschäftigung" abgrundtief gehasst, aber langsam wird es besser. Danke der Nachfrage.
Eigentlich darf ich mich gar nicht beklagen. Mein Chef hat viel Verständnis und hat mir zumindest für den Moment einen Posten zugeteilt an dem ich nicht überfordert werde. Fragt sich nur wie lange seine Geduld hält. Das normale Tagesgeschäft kann ich zumindest jetzt noch nicht erfüllen.

Das Gesetz der Serie besagt, dass nach viel Pech irgendwann einmal auch das Glück an die Tür klopfen wird. Auch beim Roulette kommt ja nicht ständig schwarz. In diesem Sinne: Viel Glück!
Fool
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Junehoney

  • Gast
Re: neue Wege
« Antwort #8 am: 26 September 2016, 20:12:53 »

Danke, Nubis....passte wirklich nicht mehr ;-)

Fool:
Do it yourself-Depression *lach*. Ja, so ist es leider.
Ist ja gut, dass du aktuell mit dem Posten zurechtkommst. Es werden bestimmt auch wieder bessere Zeiten kommen.
Alleinerziehend sein ist auch echt eine große Verantwortung. Da gerät man schnell in so einen Teufelskreis.
Mein Ex zahlt auch keinen Unterhalt für die Große. Manche Männer kann man auch echt vergessen.

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hardworking fool

  • Gast
Re: neue Wege
« Antwort #9 am: 27 September 2016, 06:09:01 »

Guten Morgen, Junehoney!

Sag ich doch! Es kommen wieder bessere Zeiten.

Mit der "selbstgemachten" Depression muss man aber aufpassen. Das klingt so nach "selber schuld." Mittlerweile glaube ich das nicht mehr. (Versuche es zumindest.)
Irgendwo habe ich einmal gelesen, dass die meisten Depressiven besonders leistungswillige, oft perfektionistische Menschen sind. Da wo die "Normalos" schon längst aufgegeben hätten, um Hilfe gefragt hätten, gemotzt und sich geweigert hätten, immer noch mehr und immer mehr zu tun, macht der zukünftige Depressive stoisch weiter, beklagt sich nie, macht sich eher noch Vorwürfe, wenn etwas mal nicht 150% klappt, übernimmt freudig zusätzliche Aufgaben und ist unzufrieden mit sich selbst weil er/sie sich manchmal "etwas kraftlos" fühlt.
Ich weiß nicht, wie es Dir dabei geht, aber ich erkenne mich in dieser Beschreibung absolut wieder. Irgendwo muss der Name hardworking fool ja herkommen. Ich bin so ein Narr, dass ich wegen so einer "Kleinigkeit" wie einer mittelschweren bis schweren Depression nie auf die Idee gekommen wäre weniger zu arbeiten. Sich deswegen krankschreiben zu lassen? Verrückt!! Da plag(t)e ich mich doch lieber mit Selbstmordgedanken. Eigentlich fast ein Wunder, dass ich deswegen überhaupt zum Arzt gegangen bin und eine Therapie angefangen habe. Nö, nicht wirklich. Irgendwann bin ich im Job zusammengeklappt und da hieß es dann sinngemäß "Holen sie sich Hilfe oder ihre Arbeitspapiere."
LG Fool
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Junehoney

  • Gast
Re: neue Wege
« Antwort #10 am: 27 September 2016, 08:49:16 »

Ja, du hast so recht.
Meine Freundin sagt: Depressive sind sensible Rennpferde. Sehr leistungsfähig und doch so sensibel, dass sie sich Alles zu Herzen nehmen und still und leise zusammenbrechen.
Ich habe mich diesmal auch erst 3 Jahre lang mit Suizidgedanken gequält, verzweifelt alleine geweint und bin doch jeden Morgen wieder aufgestanden und lächelnd weiter gemacht. Gedacht: "ICH, ich brauche doch keine Therapie! Mir hilft eh Keiner, ich muss es alleine schaffen, darf nicht zusammenbrechen."
Bis ich dann jeden Tag Kopf und Rückenschmerzen hatte und 2 Wochen lang weinend zur Arbeit gefahren bin. Und wenn jemand sagte: "Du bist so dünn geworden." oder "Du siehst so müde aus." Da konnte ich mich nicht mehr kontrollieren und habe geweint und gleichzeitig gesagt: "ach, geht schon, gleich geht's mir besser." Nach 2 Wochen hat mein Kollege mich nach Hause geschickt und gesagt: "Ich will dich hier die nächsten Wochen nicht mehr sehen, geh und ruh dich aus."
Und erst da habe ich es mir erlaubt. Seitdem bin ich AU.

Oh, Mann. Ich glaube wir müssen lernen, besser mit uns umzugehen.
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hardworking fool

  • Gast
Re: neue Wege
« Antwort #11 am: 27 September 2016, 09:10:19 »

Gott sei Dank gibt es Kollegen / Chefs die auf ihre Mitarbeiter schauen. :-)

Das mit dem besser mit sich umgehen - keine einfache Lektion. Ich bin immer noch so blöd, dass ich mich selbst dann in die Arbeit quäle wenn ich wieder einmal weniger als 3 Stunden geschlafen habe.

Vielleicht sollten wir versuchen die Worte: "müssen" und "nicht dürfen" aus unserem Wortschatz zu streichen. ... Obwohl, wenn ich so darüber nachdenke... Der einzige Grund warum ich noch hier bin war der Gedanke: "Du darfst dich nicht umbringen." Oh, Mann!
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hardworking fool

  • Gast
Re: neue Wege
« Antwort #12 am: 27 September 2016, 10:38:29 »

Hallo Wolke,

das mit dem müssen / nicht dürfen bezog sich auf "Du musst es allein schaffen!" "Du darfst nicht zusammenbrechen."
Ich glaube nicht, dass die Gefahr besteht meine Aussage dahingehend zu verstehen, dass man sich nicht mehr um seine Kinder kümmern müsse. Schau nur mal wie viele Leute hier schon geschrieben haben, dass sie nur ihrer Kinder willen nicht Schluss gemacht haben. Ich zum Beispiel.

Vielleicht habe ich deine Anmerkungen ja irgendwie falsch verstanden, aber irgendwie fühle ich mich ein ganz kleines bisschen vor den Kopf gestoßen.
Nichts für ungut. Fool
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Wolke

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Re: neue Wege
« Antwort #13 am: 27 September 2016, 10:43:33 »

ohje :/, das wollte ich nicht
vermutlich habe ich es falsch verstanden
entschuldige
es tut mir sehr sehr leid

(bitte löscht meinen beitrag)
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Junehoney

  • Gast
Re: neue Wege
« Antwort #14 am: 27 September 2016, 11:07:00 »

Das eine MÜSSEN ist ja der Druck den man sich macht.
Das MÜSSEN für die Kinder ist ja auch irgendwie ein WOLLEN. Wir möchten für sie da sein, eine gute Mutter oder Vater sein.
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