Ich kann es in gewisser Weise auch verstehen, wenn man so verzweifelt ist, dass man denkt "Nichts und niemand kann mir mehr helfen". Mir ging es ja eine ganze Zeit lang auch mal so, war auch der Meinung Psychologen und Therapie bringt alles nichts. Aber solange man noch am Leben ist hat man den Kampf gegen die Krankheit noch nicht verloren und das sollte man sich immer vor Augen halten.
Ich weiß, man sollte sich nicht mit anderen Leuten vergleichen, aber ich finde es passt ganz gut. Jemand der zum Beispiel Krebs hat und weiß, dass er sterben muss und ihm niemand mehr helfen kann, der wird zwar erstmal geschockt sein, aber dann die restliche verbleibende Zeit seines Lebens genießen. Ich kenne zumindest einige Menschen, auch sehr junge Menschen in meinem Umfeld, die trotz solch einer schlimmen Krankheit so eine Lebensfreude ausgestrahlt haben und gekämpft haben, das kann man sich gar nicht vorstellen und ich bewundere solche Menschen wirklich. Und ähnlich ist es, finde ich, auch mit der Depression.
Klar gibt es viele Tage, an denen das Leben einfach nur scheiße ist, man am liebsten den ganzen Tag heulen will und auf nichts mehr Lust hat. Aber man weiß, dass man nur dieses eine Leben hat und wenn man eh schon am Boden ist kann es nicht schlimmer werden. Wieso sollte ich dann mein Leben wegwerfen? Sterben muss ich irgendwann sowieso, da kann ich mir die Zeit die mir hier noch bleibt zumindest so schön wie möglich machen, auch mit so einer beschissenen Krankheit wie Depressionen. Und auch ich weiß sehr wohl was es bedeutet, Depressionen zu haben, ich war schon am Ende, inklusive Selbstmordversuch, Klinikaufenthalt, Psychopharmaka. Und trotzdem bin ich noch hier und hab die Hoffnung nicht aufgegeben. Und das solltest auch du nicht. Wer sagt, dass es nie besser wird? Niemand, denn in die Zukunft sehen kann bisher noch keiner..
Wünsche dir trotzdem alles Gute..
LG LostSoul