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Autor Thema: Elektrokrampftherapie  (Gelesen 1160 mal)

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Krokette

  • Gast
Elektrokrampftherapie
« am: 15 April 2017, 20:44:02 »

Hallo ihr Lieben.

Ich bin ganz neu hier und möchte mich gleich mit einem Anliegen an euch wenden.
Kurz zu mir, ich bin 32 Jahre alt und kenne depressive Verstimmungen seit meinem ungefähr 13. Lebensjahr.
Trotz vielen ausprobierten Therapien  (tiefenpsychologisch, verhaltenstherapeutisch, ambulant, stationär, medikamentös....) kann man eigentlich dabei zusehen, wie es mir jeden Tag schlechter geht.
Inzwischen ist es so, dass ich morgens zum duschen aufstehe und ansonsten eigentlich den ganzen Tag im Bett liege, in die Leere starre und mir den Kopf zerbreche.
Schlafen ist ein ziemliches Fremdwort, auch hier die totale Medikamentenresistenz oder paradoxe Reaktionen.
Ich bin vor einigen Wochen gegen meinen ausdrücklichen Willen aus der Klinik entlassen worden, angeblich in ausreichender Stabilisierung, von der ich aber nichts merke oder gemerkt habe.
Mittlerweile ist das Ganze wirklich so ausgeprägt, dass ich mich noch irgendwie zu meinen Therapieterminen schleppe und alles andere ist schlichtweg unmöglich.
Egal wie sehr ich wollen würde....ich kann einfach nicht, selbst essen und trinken ist meistens zuviel verlangt.

Nun wurde mir im letzten Klinikaufenthalt wochenlang dringend zur Elektrokrampftherapie geraten. Als ich nach ewigem Überlegen und vielen Zweifeln zugestimmt habe, wollten die Ärzte sie dann plötzlich doch nicht mehr durchführen. Es gäbe traumatische Erfahrungen, somit wäre das nicht erfolgsversprechend.
Ja, ich habe traumatische Erfahrungen, aber ich habe glaube ich auch eine gewisse Veranlagung.
Und ich könnte mir vorstellen, dass es natürlich nicht alles wegmacht, aber vielleicht eine gewisse Grundstabilisierung schaffen könnte.
Da ich mich wirklich in einem mehr als desolaten Zustand befinde und jegliche Hoffnung verloren habe, muss ich wohl gerade nach jedem Strohhalm greifen, der irgendwie helfen könnte.

Aber natürlich ist die EKT wahrscheinlich nicht ganz ohne.
Deswegen wollte ich euch mal fragen, ob hier jemand Erfahrungen gemacht hat und mir vielleicht ein bisschen davon berichten mag?
Muss das immer stationär gemacht werden oder geht das theoretisch auch ambulant?
Wenn stationär, muss man die ganze Zeit da sein oder hat man auch mal Ausgang?
Ich weiss, dass meine Gesundheit wichtiger ist, aber hin und wieder mal zum Training zu kommen fände ich schon toll, weil ich sonst wegen den Gegebenheiten des Vereins ein komplettes Jahr aussetzen müsste.

Sorry, dass es so lang und durcheinander geworden ist, aber ich freue mich auf ein paar Erfahrungsberichte. :-)
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hardworking fool

  • Gast
Re: Elektrokrampftherapie
« Antwort #1 am: 15 April 2017, 20:55:20 »

Nur zum Verständnis: Du schreibst, dass du kaum aus dem Bett kommst, außer um zu Duschen. Ist das richtig?
Training ist natürlich wichtig. Welchen Sport machst du denn? Vielleicht kannst du ja mit deinem Verein irgendeine Übereinkunft treffen? Ein Jahr aussetzen klingt ziemlich hart.

Hoffe, ich bin ich zu neugierig. :-)
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Krokette

  • Gast
Re: Elektrokrampftherapie
« Antwort #2 am: 15 April 2017, 21:04:16 »

Ja, ist richtig...liege eigentlich nur im Bett.
Das Training geht meistens noch irgendwie, aber auch nicht immer. Ist halt gut, irgendeine "Verpflichtung" zu haben, wo ich weiss, dass es nicht weitergeht, wenn ich ständig nicht erscheine.
Und Therapietermine gehen. Unter Schwerstarbeit aber alles...

Ich bin im karnevalistischen Tanzsport und wir trainieren normalerweise zweimal in der Woche.
Wer ständig fehlt, kann halt nicht fest eingeplant werden und das ist dann ungünstig. Mal fehlen ist natürlich kein Problem, aber wenns zu oft ist, müsste ich halt die ganze Session aussetzen und könnte erst im kommenden Frühjahr wieder einsteigen. Das wäre halt schon schade.
Und soweit ich weiss, geht die EKT ja über 6 Wochen...das heißt, es wären 12 Trainingseinheiten die fehlen würde und das wäre halt wirklich zu viel. Klar geht aber auch die Gesundheit vor...
Gespeichert
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