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Autor Thema: Frage nach Suizidmethoden in der Therapie  (Gelesen 13430 mal)

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hardworking fool

  • Gast
Re: Frage nach Suizidmethoden in der Therapie
« Antwort #15 am: 23 Juni 2017, 11:01:46 »

Liebe Topolino,

genau das hat meine Thera gestern zu mir gesagt "Dann wären sie tot und dann ist alles vorbei..."
Ich konnte mir nur mit Mühe verkneifen Sokrates zu zitieren: "Keiner kennt den Tod, es weiß auch keiner ob er nicht das größte Geschenk an die Menschheit ist."

Wahrscheinlich spiele ich so überzeugend den Fool, dass selbst diejenigen die bei mir eine Depression festgestellt haben, nicht wirklich glauben, ich könne tatsächlich suizidal sein. Macht irgendwie keinen Sinn, oder?
Ich bin ja mal gespannt. Demnächst habe ich ja einen Termin bei einem neuen Arzt, ob der wohl die Frage stellt?

Im Augenblick will ich mir eigentlich nur mein Leben nehmen - im Sinne von zurückholen, endlich wieder anfangen zu leben. Ich habe zwar keine Ahnung was ich damit eigentlich meine und wie das gehen soll, aber ich glaube, dass der Versuch lohnenswert ist.

Liebe Grüße
Fool
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nobodyisperfect86

  • Gast
Re: Frage nach Suizidmethoden in der Therapie
« Antwort #16 am: 23 Juni 2017, 23:11:25 »

Hallo Fool, 

Ich habe halt heftige Ängste durch Mängel oder Fehler z. B abgelehnt oder ausgegrenzt zu werden. Daher habe ich mich gleich dafür entschuldigt. 

Und seit heute bereue ich es wieder den Versuch überlebt zu haben.  Sind halt heute zwei blöde Sachen passiert, die mich wieder völlig aus der Bahn geworfen haben.  Daher geht es mir gerade voll dreckig und mies. Aber das gehört nicht in diesen Thread,  also sorry dafür.

Gruß

nobodyisperfect
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nobodyisperfect86

  • Gast
Re: Frage nach Suizidmethoden in der Therapie
« Antwort #17 am: 23 Juni 2017, 23:14:18 »

z. B. in der Rechtschreibung sollte das heißen.
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hardworking fool

  • Gast
Re: Frage nach Suizidmethoden in der Therapie
« Antwort #18 am: 23 Juni 2017, 23:19:32 »

@isperfect genau um solche Beiträge geht es mir!

Deswegen freue ich mich , dass du hier geschrieben hast.
Und wenn du darüber reden willst was passiert ist, kannst du mir auch gerne eine PN schreiben.
Pass auf dich auf und lass dich nicht unterkriegen!
liebe grüße Fool
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Felidae

  • Gast
Re: Frage nach Suizidmethoden in der Therapie
« Antwort #19 am: 24 Juni 2017, 09:11:16 »

Hallo liebe Topolino,

hat Dir noch niemand von all diesen Leuten irgendwelche Tipps gegeben, was Du konkret wegen diesen Gedanken unternehmen kannst?

lg
Feli
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hardworking fool

  • Gast
Re: Frage nach Suizidmethoden in der Therapie
« Antwort #20 am: 24 Juni 2017, 09:26:31 »

Also ich beantworte die Frage an Topolino mal für mich. Nein, bisher habe ich noch keine Tipps bekommen was ich gegen diese ständigen Selbstmordgedanken tun kann.
Ich fand es allerdings schon ganz hilfreich, dass meine Therapeutin zumindest akzeptiert, dass ich ständig daran denke - auch wenn es ihr offensichtlich nicht gefällt.

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Felidae

  • Gast
Re: Frage nach Suizidmethoden in der Therapie
« Antwort #21 am: 24 Juni 2017, 12:22:03 »

Hallo Nobodyisperfect,

Also ich persönlich bin froh, dass es bei dir nicht geklappt hat und ich hoffe, dass du das dauerhaft genauso siehst. Tu mir aber bitte einen Gefallen. Entschuldige dich nicht mehr für sprachliche Fehler. - Genau! Hauptsache man versteht was gemeint ist, zur Not kann man ja respektvoll nachfragen.
1. gibt es viele die weit mehr Fehler machen - haha, siehe ICH! ;/
2. wer hier einen Fehler findet kann sich freuen und darf ihn behalten - Liebste Fooly, Du denkst bitte das nächstemal auch in MEINEM Fall daran Dich zu freuen ja? ;) *liebbittendkuck*
3. dadurch bringst du die Leute erst dazu danach zu suchen - also mich nich, mir is das zu aufwändig, außerdem werden die Rechtschreib- und Grammatikregeln eh nach Lust und Laune geändert, also was solls *gleichgültigmitdenschulternzuck*

Ich finde sowieso, dass das, was man schreibt, wichtiger ist als das, wie man es schreibt. - Find ich auch!!

Und was ich noch unbedingt dazusagen möchte ist - ich war schon immer gut in Deutsch, konnte als Erste in der Klasse flüssig lesen und wurde in der Realschule immer um Hilfe gebeten, wenn jemand irgendwelche Regeln nicht verstanden hatte. Na und? Dafür war ich superschlecht in Mathe, war immer die Allerlangsamste im Kopfrechnen und habe im Alter von 30 Jahren den 10er-Überschlag gelernt, weil ich ihn damals nie kapiert hatte.

Außerdem habe ich viele Bekannte, Nachbarn, Freunde, die aus anderen Ländern kommen und erst hier deutsch gelernt haben. Bei einer Bekannten ist es zb so, dass sie gut deutsch sprechen konnte, aber wegen einer Hirn-OP das meiste wieder vergessen hat und sich deshalb auch nur noch schlecht Neues merken kann. Sie schreibt die deutschen Wörter halt einfach so, wie sie sie ausspricht und das ist für mich oft lustig das so zu lesen, sie kann es nicht anders und ich kann verstehen, was sie mir sagen will. 

Ich wünschte, ich könnte so gut andere Sprachen sprechen wie meine Bekannten deutsch können!

lg
Feli

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Ina

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Re: Frage nach Suizidmethoden in der Therapie
« Antwort #22 am: 24 Juni 2017, 13:44:31 »

hat Dir noch niemand von all diesen Leuten irgendwelche Tipps gegeben, was Du konkret wegen diesen Gedanken unternehmen kannst?

Ich glaube nicht, dass es irgendwelche schlauen Tipps gibt, die Suizidgedanken in Luft auflösen. Es gibt sicherlich viele Wege, sich etwas zu entspannen und den inneren Druck zu reduzieren, sodass alles ein bisschen erträglicher ist, sowie tausend Möglichkeiten, sich abzulenken und somit mal für ein paar Stunden oder vielleicht auch etwas länger nicht daran zu denken. "Richtig" verschwinden können diese Gedanken meiner Meinung nach aber erst, wenn sich etwas an der inneren Haltung und der Einstellung zum Leben verändert hat. Und genau das kann man z.B. in einer Therapie lernen, indem man den Ursachen seiner Depression auf den Grund geht, die Dinge von verschiedenen Seiten beleuchtet, sich selbst kennen- und verstehen lernt (!), Lösungen erarbeitet, alte, destruktive Denkmuster durchbricht und auflöst bzw. in eine andere Richtung lenkt, Verhaltensweisen ändert usw. – ganz individuell, je nachdem, was bei der betreffenden Person eben nötig ist.

Soll nicht heißen, dass immer eine Therapie notwendig ist... Grundlegende Veränderungen der aktuellen Lebenssituation kann man unter Umständen auch ganz alleine herbeiführen, auch wenn es viel Kraft und Überwindung kostet. Kommt halt darauf an, worum es geht, wie stabil man ist und wo der Ursprung der Selbstmordgedanken liegt. Schließlich beruhen sie ja nicht immer auf Depressionen. Auch Verzweiflung und das Gefühl von Hilflosigkeit in schweren Lebenssituationen, die einem ausweglos erscheinen oder aus denen man alleine einfach nicht herauskommt (wie z.B. immer größer werdende Probleme finanzieller Art) lassen solche Gedanken aufkommen und werden von manch einem auch in die Tat umgesetzt, ohne dass er unter schweren Depressionen gelitten hat. Oder wenn man z.B. in einer Beziehung mit jemandem lebt, den man zwar abgöttisch liebt, unter dem man aber dennoch leidet, weil man (bspw. aus Eifersucht) von ihm eingeengt und massiv unter Druck gesetzt wird oder aber weil er nebenbei noch Affären am Laufen hat und man damit umgehen kann oder weil er seit 20 Jahren Trinker ist und es nicht einsieht (womit also kein Ende in Sicht ist) oder was auch immer – sowas kann einem schon die Lebensfreude nehmen. So schmerzhaft eine Trennung auch ist, würde sie in solch einem Fall sicher sehr befreiend sein und nach einiger Zeit wieder zu mehr Lebensfreude verhelfen. (Solche Dinge meine ich mit "schweren Lebenssituationen", die man u.U. auch ohne eine Therapie verändern kann und die nicht immer in Verbindung mit Depressionen stehen.)
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Love is God's favorite daughter. (David Crosby)

hardworking fool

  • Gast
Re: Frage nach Suizidmethoden in der Therapie
« Antwort #23 am: 24 Juni 2017, 13:58:58 »

Liebe Ina,

vielen Dank für deinen Beitrag. Sehe ich eigentlich ganz genau so.

Bei mir z.B. gibt es ganz objektiv gesehen keinerlei Grund warum ich mich umbringen sollte. Sicherlich habe ich schon den einen oder anderen Nackenschlag erlebt, aber es ist mein Verhalten was mich in die falsche Richtung manövriert hat - zu hohe Ansprüche an mich selbst, allzu große Erwartungen, die panische Furcht Fehler zu machen, ich könnte ja, Heaven forbid!, irgendjemanden enttäuschen. Ob ich damit alleine fertig werden könnte? Vielleicht - aber schlauer ist es schon, sich Hilfe zu suchen.

Was ich wirklich spannend finde. Am Donnerstag hatte ich die bisher schlimmste Therapiesitzung meines Lebens. @Topolino: Entsprach 1 zu 1 deinen schrecklichsten Erzählungen. ^^ Obwohl ich die ganze Zeit nur dagesessen bin und nichts getan habe, vor allem aber nichts gesagt habe, fühlte ich mich danach erschöpft wie nach einem Triathlon!
Seitdem kommt bei mir zwar der Gedanke an Selbstmord immer noch gelegentlich hoch (also der Begriff), aber immer mit dem Nachsatz "Brauche ich nicht." oder so ähnlich. Und alles nur weil mir gesagt wurde, dass ich mich meiner Gedanken nicht zu schämen brauche, dass es auch "in Ordnung" ist wenn ich einfach mal nicht reden kann.

Sicherlich kann man mit vielen Anforderungen im Leben gut zurecht kommen - aber warum sollte man keine Hilfe von außen annehmen. Bei einem Beinbruch würde man doch auch zu den Krücken greifen?

LG Fool
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hardworking fool

  • Gast
Re: Frage nach Suizidmethoden in der Therapie
« Antwort #24 am: 26 Juni 2017, 20:33:20 »

Okay, wie soll ich das nun verstehen? Meine Therapeutin meinte heute zu mir, sie habe mich in der letzten Sitzung als nicht stimmig erlebt - weil ich zwar über Suizidgedanken gesprochen hätte, aber irgendwie nicht aufrichtig klang.

Hä???? Ich hatte darüber gesprochen was mich in den letzten Wochen beschäftigt hat und dann aber berichtet, dass ich doch versuchen möchte das Leben zu wählen. "Mir mein Leben nehmen!" im Sinne von Zurückholen!

Dann hatte ich erwähnt, dass ich mich in der letzten Stunde extremst unwohl gefühlt hatte - und sie versuchte partout mich zu dem Geständnis zu  bewegen, dass ich mich schon vorher ständig unwohl gefühlt hätte. Was soll der Blödsinn? Ich empfinde die Therapie zwar oft als extrem anstrengend, aber doch stets als sehr produktiv. In der kurzen Zeit habe ich mehr über mich gelernt als in 40+ Jahren vorher.
Wenn ich den Eindruck hätte, dass die Therapie nichts bringt hätte ich sie schon längst beendet!

Irgendwie fragt sie mich auch ständig ob ich ihr vertraue. Was erwartet sie von mir? Dass ich ihr schriftlich gebe "Ja, ich vertraue ihnen!" und "Ich glaube, dass ich mit ihrer Hilfe die Depression besiegen werde"!

Wirkt irgendwie einerseits unprofessionell, andererseits auch ziemlich liebenswert. Aber was macht man wenn der eigene Therapeut so offensichtlich überfordert ist? Hey, I'm just a fool! It's not hard to talk to me!
Dabei finde ich nicht mal, dass sie überfordert ist. Ganz im Gegenteil, was sie mir sagt hat stets Hand und Fuß! Und was sie sagte hat mir tatsächlich schon mehr als einmal das Leben gerettet.
Warum nur scheint sie dann im Umgang mit mir so unsicher zu sein? Bin ich wirklich so ein schreckliches Monster????

Fragen über Fragen!


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Topolino

  • Gast
Re: Frage nach Suizidmethoden in der Therapie
« Antwort #25 am: 26 Juni 2017, 20:41:44 »

Liebe fool,

Mag es evtl. Möglich sein, dass ihr Verhalten ihre Taktik ist? Scheint ja auch zu funktionieren, du machst dir ja produktive Gedanken darüber?

Magst es evtl. Nicht durchschauen aber wenn du das tätest könntest du abblocken *nachdenk*

Was soll Thera von dir erwarten? Im Grunde außer Ehrlichkeit nix, den jede Lüge würde dir selbst Schäden. Und dass sie empathisch ist, ist doch nicht falsch, oder kämmst du mit einem eisklotz besser zu recht, ich glaube nicht.

Im Grunde denke ich weist du das alles schon, musst es " nur" zulassen, ganz einfach *ironieaus*

Liebe fool lass es einfach im Raum stehen und wenns dich zu sehr beschäftigt frag sie doch einfach.

Glg

Topo
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hardworking fool

  • Gast
Re: Frage nach Suizidmethoden in der Therapie
« Antwort #26 am: 26 Juni 2017, 22:05:23 »

Liebe Topo,

ja, ich glaube das sollte ich wirklich. Ich werde sie darauf ansprechen. Ist ja auch nicht das erste Mal, dass sie mir gegenüber Zweifel äußert.

Irgendwie glaube ich nicht, dass es eine bestimmte Taktik ist. Vielleicht klingt das jetzt überheblich, aber ich habe manchmal das Gefühl, dass ich nicht dem üblichen Beuteschema entspreche. Hey! Jemand der (laut sämtlichen Online-Tests eine schwere) Depression(en) hat (laut Diagnose "nur" eine mittlere) bezeichnet sich normalerweise nicht als Schoßkind des Glücks und weiß eigentlich ständig nur positives zu berichten - bis auf die klitzekleine Kleinigkeit, dass ich ständig darüber nachdenke, wie ich mich am effizientesten umbringen kann - so jemand entspricht nicht wirklich den Fallbeispielen aus medizinischen Handbüchern, oder?

Ist das jetzt fies? Manchmal denke ich, dass es eigentlich gar nicht so schlecht ist, dass meine Thera nicht 100% überzeugt zu sein scheint von dem was sie tut. Mit jemanden der keine Zweifel kennt zusammenzuarbeiten? Ich glaube, dass würde mir sehr schwer fallen.

LG an alle und eine gute Nacht!
Fool
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hardworking fool

  • Gast
Re: Frage nach Suizidmethoden in der Therapie
« Antwort #27 am: 05 Juli 2017, 11:29:10 »

Also jetzt geht es aber wirklich ein bisschen zu weit! Ich finde es ja schon mehr als merkwürdig wenn ein Therapeut sich zu Äußerungen wie "Irgendwie spüre ich bei ihnen gar nichts;" "ich weiß, ich nerve"; "Ich stelle aber auch immer saublöde Fragen" "Jetzt kommt die Alte wieder mit ihrem Blödsinn" (an sich selbst gerichtet) hinreißen lässt. Aber okay, man kann das als besondere Form des Humors durchgehen lassen.

Aber wenn mir dann jemand erzählt, dass das was ich sage "nicht stimmig" sprich gelogen ist, dann ist das für mich nicht mehr okay.

Konkret ging es darum, dass ich in der Therapie erzählt hatte, dass meine Gedanken sich ständig um das Thema Suizid drehten. Eine Zeitlang war das so schlimm, dass ich sogar Gartenbücher gewälzt habe (giftige Pflanzen und so.) Sogar über Physik habe ich wieder einiges gelesen.... (Elektrizität)

Ein paar Wochen später dann diese Äußerung. Schon irgendwie spannend, wenn ein Therapeut verrät, dass er seinen Patienten für einen Lügner hält.
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hardworking fool

  • Gast
Re: Frage nach Suizidmethoden in der Therapie
« Antwort #28 am: 09 Juli 2017, 22:01:51 »

Ich fürchte, ich muss ein paar Dinge richtig stellen. In meinem letzten Beitrag hatte ich mich ja über meine Therapeutin beschwert. Zugegeben, dass mit dem "nicht stimmig" finde ich immer noch nur wenig prickelnd, aber das mit dem dauernden sich selbst runter machen habe ich jetzt kapiert.

In der letzten Therapiesitzung hatte ich das Problem tatsächlich einmal angesprochen, dass ich es furchtbar fand, wenn meine Thera ihre Äußerungen ständig abwertete. Das störte nicht nur den Gesprächsfluss, ich fand es auch inhaltlich mehr als deplatziert.
Jedenfalls merkte ich bei dem Gespräch, dass sich bei meiner Thera große Erleichterung breit machte, dass ich es endlich kapiert hatte. Da ich offensichtlich vorher nicht verstanden hatte wie destruktiv meine ständige Selbstkritik ist, hat sie es mir eben vorgespielt.

Eigentlich schade, dass ich jetzt wieder einmal eine kurze Therapiepause habe - bin beruflich wieder einmal unterwegs - denn ich habe das Gefühl, dass im Augenblick unheimlich viel passiert.
Alleine schon, dass ich es "gewagt" habe zu äußern was mir an der Therapie nicht passt! Nicht lachen, aber für mich ist das eine unglaubliche Leistung! Normalerweise hätte ich selbst Steine im Schuh klaglos ertragen statt mich darüber zu beschweren - bildlich gesprochen.
Beinahe noch unglaublicher: Am Ende der Stunde meinte sie, ich könne ja ganz gut Englisch. Und ich habe ihr tatsächlich widersprochen und gemeint, ich könne SEHR gut Englisch. Dann habe ich mich sogar noch korrigiert und erklärt, dass ich PERFEKT Englisch spräche - das habe ich noch nie von mir behauptet, auch wenn ich normalerweise als Native Speaker durchgehe (allerdings in Großbritannien leider nicht als Brite sondern als Kanadier.)

Vielleicht wird jetzt jeder der das liest, herzhaft darüber lachen, aber für mich ist das echt ein ziemlich großer Schritt zu behaupten, dass ich irgendetwas einigermaßen gut kann.

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hardworking fool

  • Gast
Re: Frage nach Suizidmethoden in der Therapie
« Antwort #29 am: 17 Juli 2017, 13:53:30 »

Was bin ich doch für ein alberner Narr! Im Augenblick läuft alles absolut perfekt - ich werde bald wieder nach Hause versetzt, die Probezeit habe ich letzte Woche bestanden, mein Sohn hat die Schule zwar nicht glänzend aber erfolgreich abgeschlossen und wird nach den Ferien eine berufsvorbereitende Maßnahme absolvieren - warum bin ich dann ängstlich, unzufrieden und drehe völlig am Rad?

Heute Nachmittag werde ich mich wieder der gefürchteten Frage stellen müssen: "Worum soll es heute gehen?" Keine Ahnung. Eine Frage beschäftigt mich tatsächlich, aber die wird auch meine Therapeutin nicht beantworten können: WHO AM I ???

Ich habe mir vorhin den Spaß gemacht die beiden Probezeitbeurteilungen zu vergleichen. Ganz offensichtlich handelt es sich um zwei völlig verschiedene Personen: die eine unfähig, faul, wenig belastbar und insgesamt für den Beruf ungeeignet, die andere kompetent, hochmotiviert und fleißig. Beides Einschätzungen der selben Vorgesetzten über mich. Und welche stimmt nun? Was ist richtig?
Weder mein Tätigkeitsprofil noch meine Arbeitsleistung haben sich, meiner Meinung nach, geändert. Ich habe nichts, aber auch gar nichts an der Art und Weise wie ich meinen Dienst mache verändert.

Anderes Beispiel? Es gab einige Kolleginnen die mich teils recht offen, teils feige im Verborgenen massiv gemobbt haben. Jetzt reden sie alle darüber wie schade es doch sei, dass ich gehen würde. Die eine wollte mich sogar wegen eines angeblichen Dienstvergehens anschwärzen - jetzt erkundigte sie sich scheißfreundlich danach wie lange ich noch im Dienst sei, damit sie sich auch ja verabschieden könne. Sie habe ja so gerne mit mir zusammen gearbeitet.

Die Dienstleitung hatte mir noch vor einem Jahr nahegelegt den Dienst zu quittieren - diese Woche kam sie sogar zu mir (!!!) um mich zu bitten (!!!) zu ihr zu kommen weil sie sich unbedingt von mir verabschieden, mir für die geleistete Arbeit danken und mir alles Gute wünschen wollte. Geht's noch?
Erst eine schallende Ohrfeige in Form einer grottenschlechten Beurteilung und nun? Vom "Muster ohne Wert" zum Musterexemplar?
Nee, auf diese Scheinheiligkeit kann ich dann echt verzichten.

Und schon sind da wieder die Zweifel. Habe ich tatsächlich so eine schlechte Menschenkenntnis? Hatte ich mir das mit dem Mobbing nur eingebildet? Was bin ich nun? Eine Katastrophe im Job? Das Gegenteil?
Bis vor kurzem dachte ich noch, es gäbe im ganzen Betrieb keine die schlechter angesehen sei als ich und nun wünschen mir alle möglichen Leute alles Gute. Personen mit denen ich kaum jemals wenn überhaupt schon einmal gesprochen habe, deren Namen ich teilweise noch nie gehört habe.

Wieso kennt mich überhaupt jeder? Selbst Leute aus Abteilungen die ich überhaupt nie betreten habe, wissen wer ich bin und dass ich zum 1. August versetzt werde! Dabei halte ich mich doch immer zurück, treffe mich außerhalb des Dienstes niemals mit Kollegen sondern verbringe meine Zeit allein im Wohnheim. Ich begreife es nicht! Soooo klein ist der Betrieb dann ja doch nicht. Ganz im Gegenteil!

Was ist aus "Sie passen nicht hierher," "Was um alles in der Welt willst du hier? Du gehörst nicht zu uns" geworden? "Schade, dass du gehst?" "Immer die Guten verlassen uns!"

Wollen die mich alle verarschen?????

Sorry, bisher dachten wahrscheinlich viele ich sei eine halbwegs intelligente Frau, aber ich bin einfach zu dumm das zu kapieren. Ich verstehe es nicht. Wer oder was bin ich? Ein bunter Hund?

Aber ich könnte ja nicht mal die Frage beantworten ob ich traurig bin, dass ich gehe oder nicht. Jahrelang habe ich sehnsüchtig darauf gewartet und heute habe ich Angst davor zurück zu kommen. Immerhin eines weiß ich - in der neuen / alten Filiale kennt mich garantiert auch immer noch jeder Hinz und Kunz. Und ich bin mir absolut nicht sicher, ob ich mich wirklich darüber freue. Wenn ich an meine Ausbildung dort denke.... Mir wird schlecht!

I know it sounds absurd! Please tell me who I am !!!
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