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Autor Thema: wie fang ich an? am besten stell ich mich mal vor?  (Gelesen 965 mal)

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sourkiwi

  • Gast
wie fang ich an? am besten stell ich mich mal vor?
« am: 19 Oktober 2017, 01:29:14 »

hi ihr lieben Forumsnutzer!
ich weiß nicht so ganz wie und wo ich am besten anfange, ich will ja auch keinen endlos-roman schreiben.
mein name ist lisa, ich bin 27 und komme aus nrw! früher war ich oft bei depri.ch aktiv und fand es sehr schade, das es jenes nicht mehr gibt. heute geht es mir nicht besonders, deswegen hoffe ich, mich hier einer ähnlich unterstützenden und netten gemeinde anschliessen zu können.
ich möchte nicht direkt im ersten post endlos über mein leiden swadronieren, ich glaube kaum jemandem, der jetzt noch hier unterwegs ist, gehts gut. ich habe auch das gefühl das ich ein sehr typischer fall von familiärem emotionalem missbrauch bin und möchte nicht mit klischees um mich werfen :D
über eines würde ich nur gerne kurz jammern: ich bin seit 9 jahren single, kann natürlich auch berührung und zuwendung schwer ertragen. nun habe ich mir nach all der zeit alleine doch eine ganze armee neuer freunde in einem billigen hotel angelacht: scabiesmilben. widerlich? absolut! schwer zu ertragen? darauf könnt ihr wetten!
ich leide seit 3 momaten darunter, war bei 9 ärzten, wurde mehrfach behandelt. leider scheinen die dinger extrem hartnäckig, obwohl ich alle tipps die das internet hergibt beachte. es gibt schlimmeres, aber oft fühle ich mich, als gäbe es nichts schlimmeres.
sonst habe ich schon immer das gefühl, meine verfassung (essstörung, sozialangst etc) schafft eine trennung zu allen anderen menschen wie durch eine glasscheibe.
...ich darf zuschauen, aber nicht mitspielen.
dadurch das ich ja niemanden anstecken möchte, habe ich seit wochen oder monaten auch niemanden mehr umarmt, der mir lieb ist, nicht mal meine beste freundin, die aus einem jahrestrip vietnam wiederkam... was das gefühl noch viel schlimmer macht.
im moment hält mich nur der gedanke an das studium, was ich nächstes jahr unbedingt machen möchte, von schlimmerem ab. ich möchte meine Mum nicht traurig machen, aber ich komme mir so eklig und wie ein sonderling vor :)
geht es euch manchmal auch so? habt ihr vielleicht ein paar tipps, wie ich mich etwas ablenken kann?
ich hoffe ich habe mit dem post keine forenregeln verletzt und danke jedem der sich alleine die mühe gemacht hat, bis hier her zu lesen. ich hoffe das ich hier in zukunft auch einigen erfolgreich zur seite stehen kann!
 
danke nochmal, und guten abend an alle!
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Ina

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Re: wie fang ich an? am besten stell ich mich mal vor?
« Antwort #1 am: 19 Oktober 2017, 02:20:20 »

Liebe Lisa,

sei ganz herzlich willkommen in unserem Forum! :)

Klischees – oh ja, die gibt es und davon nicht zu wenig... Und doch ist es bei jedem doch ein bisschen anders, vor allem der emotionale Teil. Keine Geschichte ist wie die andere, auch wenn sich die Umstände oberflächlich betrachtet ähneln und Parallelen erkennbar sind. Gefühle, Wahrnehmungen, inneres Erleben und der Umgang mit bestimmten Situationen und Problemen sind immer individuell, genauso wie sich die Auswirkungen des Erlebten sowie die daraus resultierenden Gedanken, Fragen und Empfindungen stark voneinander unterscheiden können.

Von daher mach Dir da mal keine Gedanken – Du brauchst Dich keineswegs zurückzuhalten.^^ Du kannst hier ruhig über alles schreiben, was Dich bewegt, beschäftigt und belastet. Dafür gibt es dieses Forum ja. :)

Ich finde es jedes Mal aufs Neue interessant, ganz persönliche Geschichten und Eindrücke aus dem Leben anderer Menschen zu hören / lesen – wenn sie auch noch von den gleichen Leiden (Depressionen, Ängste usw.) betroffen sind wie ich, natürlich umso mehr!

In diesem Sinne wünsche ich Dir hier einen guten Austausch und bin sicher, dass Du hier immer ein offenes Ohr finden und einen guten Rat bekommen wirst, wenn Du ihn brauchst!

Alles Liebe

Ina
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Love is God's favorite daughter. (David Crosby)

sourkiwi

  • Gast
Re: wie fang ich an? am besten stell ich mich mal vor?
« Antwort #2 am: 20 Oktober 2017, 16:41:13 »

Danke für deine Antwort,
liebe InaDiva, und auch danke an die privaten Nachrichten, die ich von Usern erhalten habe.
Ein paar liebe Worte können schon erstaunlich viel positive Wirkung haben.
Hier scheint nicht so viel "los" zu sein wie auf depri.ch, aber das hat auch seine Vorteile.
Ihr kennt euch bestimmt teilweise schon super lange!

Momentan macht mich die ganze Situation sehr nervös - Tage abstreichen, bis ich mich endlich fürs Studium bewerben kann, ich weiß noch nicht sicher, ob mir meine berufliche Qualifizierung als Zugangsberechtigung anerkannt wird.
Aber auf der anderen Seite auch ein objektiver Blick auf meine momentane Situation. Ich bin normalerweise trotz Depressionen, ES usw eine sehr postitive Person wenn ich denn kann, aber das ganze Jahr bisher war nicht so ganz prickelnd, ich wurde geroofied, meine Omi ist letztens gestorben, jetzt die Milben...

Idealerweise sollte ich ja gerade am Anfang des Studiums ein wenig aus mir rauskommen, um in der Eröffnungswoche ein paar nette Leute kennen zu lernen. Aber ich fühle mich so "alienated", von Anderen entfremdet, ich schaffe es seit 7 Jahren nicht mehr zu flirten oder auch nur Blickkontakt mit jemandem zu halten den ich nett finde, ohne das ich vorher ordentlich Alkohol getankt habe. Das das eher eine peinliche Abwärtsspirale ist, sollte ja klar sein. In Gesprächen ist es auch nicht besser - wenn ich nicht angesprochen werde, schaffe ich es einfach nicht, mich in ein Gespräch einzubringen, wenn fremde Leute dabei sind. Ich komm mir dabei ziemlich blöd vor, ich meine ich bin 27, nicht 6 :D
Geht es jemandem hier vielleicht ein bisschen ähnlich? Habt ihr ein paar Tipps?

Ich hoffe alle Nutzer haben ein schönes und stressfreies Wochenende!
Gespeichert
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