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Hausärztin ist gegen Reha (Burn-Out - Depression)

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MalteBosch:
Hallo liebes Forum,
ich habe das Problem, dass meine Hausärztin nur widerwillig einen Antrag bei der Krankenkasse stellen will.
Ihr Spruch: "Wenn Sie Selbstmordgedanken haben, gehen Sie nach Haar oder ich weise Sie ein. Aber Sie wollen sich ja eine schöne Zeit in der Burnout-Reha machen. Das wird die Krankenkasse sowieso ablehnen, dafür garantiere ich."
Ich habe jetzt Angst, dass sie den Antrag entsprechend ausfüllen wird oder spätestens beim Widerspruch gegen mich arbeitet.
Auch wenn ich einen besseren Arzt zur Unterstützung finde, wird man später vielleicht die Hausärztin um Angaben bitten, oder?
Ein weiteres Argument von ihr: "Sie haben verschriebene Antidepressiva selbst abgesetzt und denselben keine Chance gelassen!" (Ich hatte nach der Einnahme wirklich sehr schlimme Selbstmordgedanken, fühlte mich völlig verrückt).
Zu meiner ihr übergebenen Liste meiner Gedanken und Beschwerden kamen Kommentare wie "Angst vor dem Tod hat ja jeder", "Alle meine Patienten haben Schmerzen" usw.
Es wäre schön, wenn jemand entsprechende Erfahrung hätte und wüsste, wie man mit so einer Situation umgeht - also konkrete Tipps gibt.

Vielen Dank

Malte

Ina:
 
Hallo Malte,

erstmal herzlich willkommen im Forum.

Ich möchte Dir gerne ans Herz legen, Dich an einen Psychiater zu wenden. Allgemeinmediziner sind zwar in jedem Falle der erste Ansprechpartner und haben auf jedem Gebiet ein gewisses Grundwissen, doch sind sie nicht auf die Behandlung einer jeden Erkrankung spezialisiert. Sie können Krankheiten erkennen oder zumindest die "Richtung" einschätzen, in die es geht (z.B. psychische Erkrankung → entweder affektive Störung oder Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen oder Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen oder ...) und den Patienten dann an einen Facharzt (in diesem Falle also an einen Psychiater oder auch Neurologen) überweisen.

Ein Psychiater kann eine viel genauere Diagnose stellen und am ehesten beurteilen, welche Art der Behandlung angebracht ist – so auch, ob und welche Medikamente (Antidepressiva, Neuroleptika usw.) bei Deinem Krankheitsbild geeignet sind; ob eine ambulante Therapie (und wenn: welche Therapieform) hilfreich sein könnte; ob sich ein stationärer Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik empfiehlt, eine Reha förderlich wäre oder sonstige Behandlungsansätze sinnvoll(er) wären.

Bei einem Psychiater wirst Du Dich mit Deinen Anliegen sicher besser aufgehoben fühlen, da er eben darauf spezialisiert ist und schlicht und ergreifend mehr "Ahnung" davon hat als ein Hausarzt.

Und selbst wenn die Krankenkasse Informationen von Deiner Hausärztin anfordern sollte: Deren "Begründungen", die Du hier wiedergegeben hast, sind gewiss keine Argumente... Ich glaube, die Meinung eines Facharztes hat bei der Entscheidungsfindung zur Bewilligung oder Ablehnung eines Reha-Antrages deutlich mehr Gewicht.

Nur Mut!

Liebe Grüße
Ina
 

stillalive:
Kann mich meinen Vorrednern nur anschließen.
Möchte darüber hinaus aber auch einwerfen das eine Reha vlt ein ein bissel früh für dich ist.
Eine Raha soll nach erfolgter Behandlung erreichte Erfolge festigen und eine Nachsorge bieten. Für Akut-Medizin sind Rehazentren schlicht nicht zu ständig und vor bereitet.
Vlt ist es am Beistiel körperliche Beschwerden der unterschied besser zu erkennen...
Wenn dir ein Herzchirurg einen Bypass verpasst musst du erst unters Messer, dann in der Intensiv Medizin wieder unter die Lebenden, danach auf der Herzstation wieder auf die Füsse...
und erst dann wird eine Kur beantragt bei der du mit der neuen Technik im Köper umzugehen und Leben lernst.
Kleiner Tip  Burnout geschied wenn man mehr reißen will als man kann. In dem Tempo wirst du dir Gesundheit nicht erzwingen können und eine 2 te Reha weil die erste zu unvorbereitet war wäre noch schwerer zu bekommen.
lg

MalteBosch:
Vielen Dank, das ist sehr hilfreich. Meine Ärztin hatte mich schon zu einem Psychiater geschickt, der mir diese schlimmen Tabletten verschrieb. Ich kam auch sonst mit dem Mann schlecht zurecht.
Die Ärztin: "Der Psychiater wird das Gleiche sagen - keine Reha-Klinik!"
Also suche ich jetzt per Internet einen verständnisvollen Psychiater.
Bin gespannt wie lang das dauert und was der dann mit mir anstellt.

Malte

stern:
ich schließe mich da meinen Vorrednern an und geb dir noch den Rat,
wenn du bei den niedergelassenen Arzten nicht fündig wirst,wende ich an eine Klinik Ambulanz.
Dort findet man zum einen meist schneller einen erst Termin und mehr Verständins.
Außerden würde ich mir überlegen ob ich so einer Hausärztin noch vertraue, wäre es meine-ich würde sofort wechseln ,wenn sie solche Äußerungen bringt ist das eine absolute Frechheit.

Wenn du mir sagst in welchem Gebiet du suchst bin ich dir gerne behilflich eine Ambulaz /Psychatrie zu suchen.

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