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Was tun, wenn man jegliche Hoffnung verloren hat?

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Unwissend:
Ich möchte garnicht viel zu meiner Vorgeschichte ausholen (Depressionen seit 4 Jahren).

Was kann ich tun, wenn das Leid absolut unerträglich ist, eine Selbsteinweisung aber überhaupt nicht zur Debatte steht, Therapeuten/Therapien/Medikamente mangels Krankenversicherung (bin in Deutschland abgemeldet, um der Pflicht zu Entkommen, wohne aber inoffiziell noch hier) wegfallen und ich jegliche Motivation zum Weiterleben verloren habe?
Meine Gesamtsituation ist nicht mehr zu meistern, ich bekomme nichts mehr auf die Reihe.
Lebe nurnoch von meinem Ersparten, weil ich vor dem Bitcoin-Hype investiert habe und vom restlichen "Barvermögen" (meine Schulden übersteigen eigentlich das Vermögen, Insolvenz nicht möglich da Schulden aus wirtschaftlicher Straftat) versuche, mich noch irgendwie möglichst lange am Leben (eher vegetieren) zu halten (für meine Mutter oder Freundin?).

Ich würde gerne nocheinmal in einem anderen Land von neu anfangen, aber leider kann hier meine Freundin nicht einfach so alles Stehen und Liegen lassen (klar), und es würde wohl meine letzten Reserven aufzehren.

Meine Situation ist auswegslos, ich fürchte mich vor Tag X, an dem alles zerbricht (nicht aber vor dem Tod selbst).

Toni:
Erwartest du jetzt hier eine Antwort darauf, wie du zum einen deine Straftaten vertuschen und einer möglichen Strafe und jeglichen Pflichten entgehen kannst und gleichzeitig möglichst deine Depressionen behandeln (lassen) kannst?

Meiner Meinung nach wäre es das Beste, wenn du zu deinem bisherigen Verhalten stehst und die Sache ausbadest statt dich zu verstecken. Dann hättest du nämlich auch die Chance einer Privatinsolvenz und könntest ganz legal Hilfen der Krankenversicherung in Anspruch nehmen. Wenn du allerdings offiziell auch gar nicht mehr in Deutschland lebst - warum suchst du dann nicht Hilfe in dem Land, in dem du jetzt gemeldet bist? Es gibt überall Recht und Pflichten. Man kann nirgendwo nur Rechte für sich in Anspruch nehmen und die Pflichten verweigern!

Dann schreibst du, du könntest ja deine Freundin nicht so einfach im Stich lassen. Aber den Tod, den fürchtest du nicht? Eins kann dir genau sagen: Tod nützt du deiner Freundin gar nichts!

Es tut mir leid, wenn ich das jetzt hier alles sehr hart formulieren, aber du hast dich selbst in diese Lage gebracht und willst jetzt nichts von dir geben, um da wieder rauszukommen. Dafür habe ich nicht das geringste Verständnis!

Viele Grüße von Toni

hardworking fool:
Ich nehme mal an, dass du von Toni nicht die Antwort bekommen hast die du dir erhofft hast. Nun, von mir wirst du sie, fürchte ich, auch nicht bekommen.
Du schreibst, dass du der "Pflicht entkommen" wolltest. Damit hast du dich aus der Solidargemeinschaft ausgeklinkt, trotzdem würdest du wahrscheinlich eine Behandlung bekommen wenn du zum Sozialamt gehst. (Ich schreibe das ganz wertfrei.)

Die Behauptung, dass du nicht in Insolvenz gehen kannst, halte ich nicht für stichhaltig, aber ich lasse auch das mal dahingestellt. Auch wenn mich natürlich wundert, wie jemand gleichzeitig von gewaltigen Schulden und von vorhandenen Reserven und seinem Ersparten sprechen kann.

Ich halte es für unbedingt notwendig, dass du dich der Realität stellst.
Du willst auswandern? 
Ach so, das geht ja nicht wegen deiner Freundin. Du selbst würdest das ja ganz toll hinbekommen!
Noch mal, du willst in einem anderen Land neu anfangen? Das wird nicht passieren, denn da müsstest du auch Verantwortung für dich, dein Leben und deine Handlungen übernehmen. Und dazu bist du ja offensichtlich nicht bereit.
Vielleicht könntest du deine Energie ja sinnvoller nutzen als dich selbst zu bemitleiden.

Damit ich nicht falsch verstanden werde, Depressionen sind etwas Furchtbares und ich habe absolutes Verständnis dafür, dass deine Situation schwierig ist, aber die Umstände wirst du nicht ändern. Du kannst nur bei dir selbst anfangen.

Nur so ein Tipp: die medizinische Versorgung im Knast ist gar nicht so schlecht - und man braucht nicht einmal eine Krankenversicherung. ^^

Alles Gute!

Unwissend:
Ich möchte mich erstmal für die Anteilnahme bedanken.
Allerdings scheint es, als habe man meinen Beitrag völlig missverstanden.
Ich darf kurz aufklären:

--- Zitat von: Toni am 09 Januar 2019, 15:38:32 ---Erwartest du jetzt hier eine Antwort darauf, wie du zum einen deine Straftaten vertuschen und einer möglichen Strafe und jeglichen Pflichten entgehen kannst und gleichzeitig möglichst deine Depressionen behandeln (lassen) kannst?

Meiner Meinung nach wäre es das Beste, wenn du zu deinem bisherigen Verhalten stehst und die Sache ausbadest statt dich zu verstecken. Dann hättest du nämlich auch die Chance einer Privatinsolvenz und könntest ganz legal Hilfen der Krankenversicherung in Anspruch nehmen.

--- Ende Zitat ---

Wo geht aus meinem Beitrag hervor, dass ich eine Straftat vertuschen möchte bzw. mich einer Strafverfolgung entziehen möchte?
Tatsächlich wurde ich bereits wegen Steuerhinterziehung in Höhe von ca. 34.000€ verurteilt, die Geldstrafe konnte ich damals begleichen, weshalb ich auch nicht ins Gefängnis musste um die Tagessätze abzusitzen.

Steuerschulden die aus einer Straftat entstanden sind, sind nicht von der Restschuldbefreiung erfasst:
https://www.haufe.de/steuern/rechtsprechung/keine-bagatellgrenze-fuer-die-restschuldbefreiung_166_477654.html

Eine Insolvenz wäre zwar möglich, aber kompletter Unsinn, da ich dadurch nicht schuldenfrei werden kann.
Ich stottere monatlich einen Betrag in Höhe von 50€ ab, auch wenn dieser kaum die Zinsen tilgt.


--- Zitat ---Auch wenn mich natürlich wundert, wie jemand gleichzeitig von gewaltigen Schulden und von vorhandenen Reserven und seinem Ersparten sprechen kann.
--- Ende Zitat ---
Darum habe ich das Wort "Barvermögen" in Anführungszeichen gesetzt, und explizit nicht von "Vermögen" per se gesprochen.
Es hat seinen Grund, warum ich nurnoch Barmittel besitze (Konten gepfändet, Vermögen beschlagnahmt).
Mit einer Vorstrafe wie Steuerhinterziehung muss dir keine Bank ein Jedermannkonto einrichten, da ein wichtiger Grund zur Ablehnung gegeben ist.
Mein "Vermögen" besteht aus knapp 11.000€ Barmitteln, die aus dem Verkauf meiner letzten Bitcoins stammen.


--- Zitat ---Wenn du allerdings offiziell auch gar nicht mehr in Deutschland lebst - warum suchst du dann nicht Hilfe in dem Land, in dem du jetzt gemeldet bist? Es gibt überall Recht und Pflichten.
--- Ende Zitat ---
Sprachliche Barrieren, schlechte medizinische Versorgung.
Ich bin in einem baltischen Staat gemeldet, bei dem ich auch eine Krankenversicherung habe (die monatlich weniger als 20€ kostet, da kein Einkommen).

@hardworking fool:

--- Zitat ---Die Behauptung, dass du nicht in Insolvenz gehen kannst, halte ich nicht für stichhaltig, aber ich lasse auch das mal dahingestellt. Auch wenn mich natürlich wundert, wie jemand gleichzeitig von gewaltigen Schulden und von vorhandenen Reserven und seinem Ersparten sprechen kann.
--- Ende Zitat ---
Siehe oben, Steuerschulden aus einer Steuerstraftat sind nicht von der Restschuldbefreiung erfasst und bleiben nach einer erfolgreichen Insolvenz daher bestehen.

Ergänzend wollte ich hier noch erwähnen, dass es keine rechtliche Gründe gibt, die mir eine richtige physische Auswanderung nicht erlauben würden.
Meinen ehemaligen Beruf kann ich von Zuhause aus ausüben (wie ich es 14 Jahre davor in DE tat), weshalb ich nicht auf Almosen im neuen Land angewiesen wäre.

Leider hat mein Beitrag den Anschein erweckt, dass ich konkrete Lösungsvorschläge zu meinen Problemen einholen wollte, in diesem Fall hätte ich aber natürlich mehr ausgeholt und die komplette Vorgeschichte erzählt.
Mir geht es ganz akut sehr schlecht wegen meinen Depressionen, ich hatte mir Ratschläge erhofft, wie ich diese sehr dunklen Momente meistern bzw. überstehen kann... (Sofortmaßnahmen)

Ich nehme euch eure Beiträge natürlich nicht böse, ich weiß dass ihr mir im Grunde nur helfen wolltet.
Ich hätte ein paar Sachen einfach nicht erwähnen sollen, um Missverständnisse zu vermeiden, mein Fehler!

Toni:
Hallo unwissend,

gut, dass du deinen Beitrag noch mal näher erklärt hast. Ich kann leider immer nur zu dem etwas schreiben, was du selbst angeführt hast - und das war deine wirtschaftliche und soziale Situtation.


--- Zitat ---Wo geht aus meinem Beitrag hervor, dass ich eine Straftat vertuschen möchte bzw. mich einer Strafverfolgung entziehen möchte?
--- Ende Zitat ---

Das habe ich, offensichtlich fälschlicherweise, hieraus geschlossen:

--- Zitat ---bin in Deutschland abgemeldet, um der Pflicht zu Entkommen
--- Ende Zitat ---

--- Zitat ---Insolvenz nicht möglich da Schulden aus wirtschaftlicher Straftat
--- Ende Zitat ---

Aber du schreibst ja jetzt, dass du bereits verurteilt wurdest und

--- Zitat ---Tatsächlich wurde ich bereits wegen Steuerhinterziehung in Höhe von ca. 34.000€ verurteilt, die Geldstrafe konnte ich damals begleichen
--- Ende Zitat ---

Die Schulden aus der Straftat sind demnach also getilgt. Ich verstehe jetzt gerade nicht so richtig, warum du dann
a) immer noch monatlich 50 € abstottern muss; dann müssten ja noch über 11000 € Schulden vorhanden sein
b) warum du dich dann in Deutschland abmelden "musstest" und in der Folge hier keinen Anspruch auf medizinische Versorgung und Sozialleistungen hast
c) warum du deinen Beruf, den du in einem anderen Land ohne Weiteres von zu Hause ausüben könntest, nicht von Deutschland aus weiter ausübst um die Einkommenslage zu verbessern

Es ist schwer, jemandem Tipps zu geben mit einer Situation umzugehen, wenn man keinerlei Anhaltspunkte hat, wie die Depression sich äußert bzw. was da gerade das Problem ist. Die einzigen konkreten Problem, die du geschildert hast, sind die, die hier angesprochen wurden. Die einzige Möglichkeit, die mir einfällt wäre ein Sozialpsychiatrischer Dienst. Dort benötigt man keine Unterlagen (wie Krankenkassenkarte, Personalausweis, Aufenthaltsgenehmigung) um sich (auch therapeutisch) beraten zu lassen. Und es ist auch kostenlos. Schau doch mal im Internet, wo es bei dir in der Nähe solche Beratungsstellen gibt.

Vielleicht bringt dich das etwas weiter.

Viele Grüße von Toni



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