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Autor Thema: Wechselndes Befinden  (Gelesen 1222 mal)

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Elsbeth

  • Gast
Wechselndes Befinden
« am: 25 Mai 2019, 10:19:38 »

Hallo Forianer,

ich bin neu hier. Seit Jahren leide ich immer wieder an depressiven Episoden. Lange Zeit habe ich keinem davon erzählt und versucht da immer wieder von alleine raus zu kommen. Meine erste Therapie habe ich dann vor ca. 9 Jahren gemacht. Danach ging es auch einige Zeit relativ gut, bis ich, aufgrund der familiären Situation vor drei Jahren erneut eine Therapie gemacht habe. Nachdem diese vorüber war, kam aber der richtige Absturz. Ich komme einfach nicht auf die Beine. Seit letztem Herbst nehme ich AD's. Von mehreren Seiten wurde mir geraten eine psychosomatische Reha zu machen. Dazu kann ich mich aber aus vielerlei Gründen nicht durchringen.

Im Moment ist es so dass ich über Wochen kaum klar denken kann und zu fast nichts zu gebrauchen bin. Und dann, Zack, wache ich morgens auf und mir geht es gut wie lange nicht mehr. Meine Gedanken sind klar, ich freue mich auf den Tag, schaffe es sogar etwas im Haushalt zu tun, habe aber trotzdem ein riesiges Ruhebedürfnis. Und das ist mein Problem. Mein Geist ist klar, sieht die Arbeit, die in den letzten Monaten einfach liegen geblieben ist und mein Körper schwach und sehnt sich nach Ruhe. Mein Kopf sagt, sei nicht so faul. Mein Körper sagt ich kann nicht. Irgendwie werden diese Phasen unter intensiver.

Kann mir jemand Raten? Kennt ihr das?

Gruß Elsbeth
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ruhh

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Re: Wechselndes Befinden
« Antwort #1 am: 25 Mai 2019, 11:37:50 »

das hört sich nach einer manischen Depression an, mal geht es dir gut und dann wieder schlecht.

man könnte auch an Burnout denken aber bei dir wurden ja Depressionen diagnostiziert bereits.

Depressionen gehen in den seltensten fällen von alleine weg.

es isst gut dass du Medikamente nimmst und hier muss man diese aber oftmals Wechsel da nicht immer jedes Medikament bei jedem wirkt.

ansonsten kann ich dir nur raten was dir schon geraten wurde, nämlich dass du eine Therapie machst beziehungsweise zur reha gehst, denn deine Gesundheit ist das wichtigste.
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Elsbeth

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Re: Wechselndes Befinden
« Antwort #2 am: 25 Mai 2019, 13:36:18 »

Es ist fraglich ob eine Therapie genehmigt werden würde. Ich bin noch in der 2 Jahresfrist. Wie schon geschrieben, für eine Reha bin ich nicht bereit. Die wäre auch ziemlich sinnlos denke ich. Auch von einer neuen Therapie bin ich eigentlich nicht überzeugt, da im Moment einfach alles sinnlos ist.  Ich sehe nicht dass alles gut werden wird.

Gruß Elsbeth
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fest

  • Gast
Re: Wechselndes Befinden
« Antwort #3 am: 25 Mai 2019, 13:46:23 »

hallo Elsbeth

genau da liegt dein Problem, indem du glaubst eine Therapie hilft nicht!

du musst da versuchen positiv zu denken

sowas kannmal vorher nie wissen, hier gilt: probieren geht über studieren!

man kann ja versuchen einen Antrag zu stellen und abwarten was sich tut ansonsten eben nach spätestens 2 jähren.
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Elsbeth

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Re: Wechselndes Befinden
« Antwort #4 am: 25 Mai 2019, 14:44:46 »

Positives Denken... *vorsichtig lach*

Positives Denken... wo doch alles dunkel ist um mich rum

Positives Denken... wo mein Ich sich in Zeitlupe bewegt, während draußen das Leben rast...

Wie geht das?

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hfgeteg

  • Gast
Re: Wechselndes Befinden
« Antwort #5 am: 25 Mai 2019, 15:57:06 »

na ich habe mich da etwas falsch ausgedrückt ...

du darfst dir nicht einreden oder einreden lassen dass dir eine Therapie nicht helfen würde oder keinen sinn macht ...

denn gerade diese Einstellung macht es nicht einfacher.
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Toni

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Re: Wechselndes Befinden
« Antwort #6 am: 26 Mai 2019, 11:38:51 »

Liebe Elsbeth,

dieses Auf und Ab ist bei einer Depression nichts Ungewöhnliches. Kenne ich auch nur zu gut. Ich kann mich aber meinem Vorredner nur anschließen: Von alleine wird das nicht besser. Auch nicht, wenn man es immer hofft. Voxxclub singt in einem Lied "Du kannst nur fliegen, wenn's den Oarsch hochkriegst und du es versuchst" Ich habe z. B. bei meinen ersten Therapiestunden immer gedacht "und das Gelaber soll helfen?" und konnte mich nicht so wirklich darauf einlassen. Dann habe ich aber gedacht "naja, schaden kann es auch nicht!" Und tatsächlich: hat doch geholfen!

Kurz: Ich denke, es wäre gut, wenn du dich einfach auf das einlässt, was dir angeboten wird. Wenn es absolut nichts ist, kann du es immer noch lassen. Wenn du dir eine neue Therapie wünschst, würde ich an deiner Stelle eine beantragen. Wenn der Therapeut gut argumentiert, wird das auch vor Ablauf der Frist genehmigt.

Vielleicht magst du dir die Geschichte von dem Mann, dem das Pferd weg lief und der nicht wusste, ob es ein Segen war, anhören: https://archive.org/details/FurMarlonGeschichtenDieIchDirErzahlteDingerMarcA./01+Herr+Weng+und+sein++Pferd.mp3

In jedem Fall wünsche ich dir ganz viel Mut und Kraft um dich und dein Leben zu kämpfen!

Herzliche Grüße von Toni
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Elsbeth

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Re: Wechselndes Befinden
« Antwort #7 am: 28 Mai 2019, 04:40:06 »

Vielen Dank Toni.

Ich habe viele Jahre gekämpft. Aber jetzt bin ich müde. Da ist keine Kraft mehr um groß zu kämpfen. Jeder Tag ist ein Kampf.

Ich weiß dass ich ohne Therapie nicht klar komme. Aber selbst die Therapeuten sagen dass es keine große Chance gibt, eine neue Therapie genehmigt zu bekommen. Zumindest nicht ohne darum zu kämpfen. Die Kassen wollen sparen. Ich möchte nicht mehr um alles kämpfen. Ich möchte Ruhe einfach Ruhe.

Lg elsbeth
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Toni

  • Gast
Re: Wechselndes Befinden
« Antwort #8 am: 28 Mai 2019, 09:28:00 »

Liebe Elsbeth,

das du einfach nur noch Ruhe willst, kann ich total gut verstehen. Hättest du denn die Gelegenheit, einfach mal "Pause vom Leben" zu nehmen, d. h. dich nur noch um dich zu kümmern und sonst nichts?

Gibt es bei dir in der Nähe einen Sozialpsychiatrischen Dienst oder eine Psychiatrische Ambulanz oder Beratungsstellen? Vielleicht könntest du dir dort Unterstützung suchen. Du schreibst ja, es gibt auch gute Tage. Die könntest du nutzen.

Vielleicht hilft es dir auch, dich hier im Forum mit anderen auszutauschen, die deine Situation aus eigener Erfahrung leider nur zu gut nachvollziehen können. Ich war vor etlichen Jahren hier im Forum registriert und habe mir quasi eine "Auszeit vom Leben" genommen. Finanziell war das zwar schwierig, aber ich konnte einfach weder vorwärts noch rückwärts. Nach einigen Wochen Kampfpause hatte ich dann wieder etwas mehr Kraft und konnte kleine Schritte unternehmen, damit es mir besser geht. Und ich konnte lernen, mich an kleinen Erfolgen und schönen Dingen zu erfreuen.

Und wenn gar nichts mehr geht, kannst du dich (oder dein Hausarzt) auch selbst in eine Klinik einweisen (lassen).

Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute und dass du einen Weg für dich findest!

Viele liebe Grüße von Toni
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