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Autor Thema: Erneute Depression seit Ausbilungsbeginn  (Gelesen 3138 mal)

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Trixi

  • Gast
Erneute Depression seit Ausbilungsbeginn
« am: 05 November 2019, 09:47:12 »

Hallo zusammen!

ich bin ratlos und mir gehts immer schlechter.

Ich bin 24, habe zwei abgebrochene Studiengänge hinter mir und mache seit 3 Monaten eine Ausbildung. Seit Beginn der Ausbildung geht es mir sehr schlecht.

Vor einigen Tagen hatte ich eine Zwischenbewertung und mir wurde bemängelt ich sei unfreundlich, viel zu still und würde bei Aufgaben die ich scheinbar doof finde schlampen.

Das ist gar nicht meine Art- eigentlich bin ich ein sehr sehr ordentlicher und zuverlässiger Mensch. Nur mit der zunehmenden Depression ist alles schwieriger.

Die Ausbildung macht mir seit Anfang bis heute überhaupt keinen Spaß. Und ich gehe an dem Gedanken zu Grunde wieso ich in meinem Alter einfach nicht weiß wo ich beruflich hin möchte. Freunde studieren mit Begeisterung- das wünsche ich mir auch und den Anspruch habe ich auch an mich, aber wie so immer schaffe ich nichts, bin ein absoluter Nichtsnutz.

Zurück zur Ausbildung.., ja ich Grüße Leute oftmals nicht oder werde schnell zickig, patzig. Das liegt daran, dass ich seit Wochen wie in Watte gepackt durch die Welt laufe. Mein Kopf ist absolute Matsche, ich kann mir kaum was merken, vergesse was ich vor 2-3 Wochen erledigen sollte (bezüglich Rückmeldung, keine Erinnerungen das schonmal erklärt bekommen zu haben).
Ich will in Ruhe gelassen werden, habe keine Lust mit den Leuten zu reden, geschweige denn irgendwelche Aufgaben zu erledigen. Fühle mich schnell angegriffen. Mir fällt alles super schwer, strengt mich an und kommt mir sehr lästig vor, woraus eine „kein Bock“ Stimmung entsteht. Wie gesagt das geht schon seit Wochen so, es ist keine Besserung in Sicht. Ich denke auch starke Minderwertigkeitskomplexe zu haben. Mein Selbstbewusstsein ist gleich Null, habe große Angst was falsch zu machen, traue mich oftmals stundenlang nicht nachzufragen ob das was ich tue richtig ist, bis jemand mal auf mich zukommt...

Ich quäle mich morgens aus dem Bett, jedesmal mit starker Übelkeit und weinen ans erster Handlung des Tages..
ich will nicht mehr! Ich möchte auch etwas machen wo meine Leidenschaft drin liegt, etwas worin ich gut bin, was mir endlich Spaß macht.
ABER ICH WEISS ES NICHT :traurig:

Aktuelll wie schon gesagt quäle ich mich irgendwie durch. Nur dass meine Depression immer schlimmer wird und auch der Stein in meiner Brust immer
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hardworking fool

  • Gast
Re: Erneute Depression seit Ausbilungsbeginn
« Antwort #1 am: 05 November 2019, 09:57:24 »

Hallo Trixi!

Das klingt wirklich nicht gut, was du da erzählst. Deswegen stellt sich mir natürlich sofort die Frage, ob du wegen deiner Depression in Behandlung bist. Wenn nicht, solltest du dringend zum Arzt gehen.

Das Problem ist, dass du dich vermutlich auf einer Abwärtsspirale befindest. Negative Beurteilungen machen ja nicht gerade Freude an der Arbeit, dadurch wirst du noch genervter und so wird es immer schlimmer. Du musst also etwas ändern. Das ist nicht einfach, aber ich fürchte du hast keine andere Wahl.

Alles Gute!
Fool
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Trixi

  • Gast
Re: Erneute Depression seit Ausbilungsbeginn
« Antwort #2 am: 05 November 2019, 10:47:32 »

Ich befinde mich in Therapie, allerdings mit großen Abständen.

Ich mache mir so furchtbare Vorwürfe versagt zu haben. Ich bereue es Das Studium nicht durchgezogen zu haben und habe Angst dass es wirklich ein Fehler war. Immerhin habe ich ein super Abi und habe zu der Zeit super gerne gelernt, seit dem Schulabgang geht alles den Bach runter. Meine Gedanken sind so verbissen darin dass ich ein Studium zu machen habe und dass ich mir im Leben nichts leisten kann mit einer simplen Ausbildung. Ich werfe mir täglich vor Chancen nicht genutzt zu haben und so dumm gewesen zu sein einfach in Ruhe weiter zu studieren anstatt direkt aufzugeben wenn was nicht klappt. Meine Gedanken kreisen nur darum und irgendwie mache ich mich selbst kaputt, kann es aber nicht lassen. Warum kann ich nicht akzeptieren dass es jetzt so ist wie es ist ? Es geht einfach nicht. Ich hasse meine aktuelle Lage und finde es furchtbar. Ich bin schon 24 und habe so viel Zeit vergeudet. Ich hätte besser lernen sollen, mehr machen, jetzt ist alles zu spät 😭
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hardworking fool

  • Gast
Re: Erneute Depression seit Ausbilungsbeginn
« Antwort #3 am: 05 November 2019, 11:13:40 »

Liebe Trixi,

ich komme mir zwar furchtbar alt vor, wenn ich das jetzt sage, aber es ist nun mal eine Tatsache: Mit 24 bist du noch jung, du kannst noch ganz viel erreichen.

Du sagst selbst, dass du ein gutes Abitur gemacht hast. Das ist doch schon mal sehr viel mehr als andere in deinem Alter erreicht haben. Und das kann dir auch keiner mehr nehmen. Damit stehen dir immer noch alle Möglichkeiten offen.
Was dein Studium anbelangt, so wird es doch wohl gute Gründe gegeben haben, warum du es abgebrochen hast. Versagt hast du deswegen ganz sicher nicht.
Ich kenne sogar jemanden der erst das 5. Studium zu Ende gebracht hat. Ein Versager? Sicher nicht.
Ich selbst habe mit 40 noch mal eine Ausbildung absolviert und seit ein paar Jahren studiere ich im Fernstudium Psychologie. Du siehst, es ist nie zu spät.

Der einzige nicht wiedergutzumachender Fehler wäre, wenn du dich aufgibst. Es gibt noch so vieles was du tun und erreichen kannst. Und was nützt dir eine Ausbildung, wenn du damit todunglücklich bist? Steady as she goes, ist keine wirklich schlaue Entscheidung, wenn du der Kapitän der Titanic bist. Vielleicht kannst du ja mal ein freiwilliges soziales Jahr machen, dann hättest du Zeit dir zu überlegen was du wirklich willst -und ein gutes Werk würdest du obendrein tun. Mir fällt dazu gerade der olle IKEA Werbespruch ein: Entdecke die Möglichkeiten.

Ich drück dir die Daumen!
LG Fool
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LostSoul

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Re: Erneute Depression seit Ausbilungsbeginn
« Antwort #4 am: 05 November 2019, 11:49:00 »

Hallo Trixi.

Dein Text könnte von mir kommen, selbst das gleiche Alter haben wir. Nur dass ich im Gegensatz zu dir nicht mal das Abitur habe, dafür aber schon etliche Ausbildungen abgebrochen hab. Ich kann es so gut nachempfinden wie du dich fühlst, habe erst kürzlich selbst einen Beitrag dazu im Forum verfasst. Genau wie du kenne ich das Gefühl was du hast, dass man einfach nur in Ruhe gelassen werden will, mit keinem Menschen reden will.

Auch ich bin derzeit mal wieder in einer Ausbildung, bei der ich immer mehr merke, dass sie gar nichts für mich ist, weil sie mich einfach überfordert. Mittlerweile hab ich aber auch gemerkt, dass es absolut nichts bringt, sich zu etwas zu zwingen und krampfhaft etwas durch zu ziehen, was einen nur unglücklich macht. Du schreibst, dass du jeden Tag mit Übelkeit aufstehst und weinen musst. Hör auf deinen Körper, wenn er dir sagt, dass es nicht mehr geht. Bevor es zu spät ist. Denn was bringt dir eine Ausbildung, die du jetzt mit ach und krach zu Ende bringst, wenn du danach psychisch komplett am Boden bist?

Und ein Versager bist du schon gleich gar nicht. Das ist niemand. Auch wenn es von der Gesellschaft oft so hingestellt wird.
Gibt es denn etwas, was du dir für die Zukunft eher vorstellen könntest? In welchem Bereich möchtest du mal arbeiten?
Und selbst wenn du erst mal eine Auszeit brauchst und dich in erster Linie nur um dich und deine Gesundheit kümmerst, ist das auch vollkommen ok, denn denk immer dran, dass die Gesundheit an erster Stelle steht, kein Job, keine Ausbildung und kein Studium sind es wert, seine Gesundheit aufs Spiel zu setzen.

Ich wünsch dir alles Gute.
LG LostSoul

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Trixi

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Re: Erneute Depression seit Ausbilungsbeginn
« Antwort #5 am: 05 November 2019, 13:58:52 »

Danke @hardworking fool !

Ich hatte Tränen in den Augen nach deinem Text. Irgendwo weiß ich dass ich noch viel Zeit habe um mich auszuprobieren. Aber irgendwann will man auch finanzielle Sicherheit, eine Familie gründen, ein Haus kaufen. Ich mache mir den Druck wahrscheinlich größtenteils selbst. Aber habe auch strenge Eltern im Rücken, die für mich eigentlich ein studium angedacht haben. Mich sogar in eine andere Stadt verfrachtet haben damit ich da studiere - daraus entstand meine Depression, weil ich viel zu jung ausgezogen bin, einsam und völlig überfordert war.

Mittlerweile ist es für die ok dass ich eine Ausbildung mache, weil sie gesehen haben dass (zumindest das erste) Studium mich krank macht. Ich wollte aber auch nie eine Ausbildung machen, keine Ahnung habe mich nie darin gesehen. Wollte immer dass ich mal was werde, was durchaus bedeutendes mache und Erfolg habe. Davon habe ich mich in den letzten zwei Jahren völlig verabschiedet.

@LostSoul danke dir! Es ist schön zu wissen dass man doch verstanden wird..

Mein Freund sagte mir die Tage mal ich solle doch meine Mittagspause mit den Leuten hier verbringen Und mich nicht wundern dass die nur das nötigste mit mir reden. Ich will mich hier aber irgendwie nicht einbringen. Keine Lust drauf. Die meisten Menschen hier sind mir auch unsympathisch bzw. Ich fühle mich stark eingeschüchtert wegen derer Leistungen. Mein Ausbilder ist genauso alt wie ich und hat gefühlt schon 10x mehr erreicht.
Und irgendwie strengt es mich noch mehr an als sowieso schon, mich zu unterhalten oder so zu tun als würde ich mich wohlfühlen und gute Laune haben. Ich mag einfach grad nicht mehr. Am liebsten würde ich mich irgendwo verkriechen😭

Leider weiß ich nur absolut nicht wie ich mir selbst helfen kann. Mir macht grad nichts wirklich Spaß und ich bin durchgehend müde. In meiner Vorstellung würde ich so gerne irgendwas beruflich machen was mich absolut fasziniert und wofür ich gerne morgens so früh aufstehe und so viele Stunden mit verbringe... nur was ist es? 😰
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hardworking fool

  • Gast
Re: Erneute Depression seit Ausbilungsbeginn
« Antwort #6 am: 05 November 2019, 18:02:43 »

Ach Trixi,

zum Weinen wollte ich dich nicht bringen, aber zum Nachdenken. Es gibt so einen blöden Spruch, "Wenn man Gott zum Lachen bringen will, muss man Pläne machen." Finanzielle Sicherheit? Klingt gut, aber die gibt es heutzutage nicht mehr. Und wieder kann ich mich als Beispiel hinstellen. Beamtin, unkündbar, finanziell abgesichert. Tja, und dann kam die Depression und deswegen die zwangsweise Versetzung in den Ruhestand - und schon war alles anders.

LostSoul hat es auf den Punkt gebracht. Deine Gesundheit ist wichtiger als dein Beruf. Den Job kann man wechseln, deinen Körper und deine Seele nicht.

Ich glaube es war Pfarrer Kneipp der (zumindest sinngemäß) sagte: Wer glaubt keine Zeit für seine Gesundheit aufbringen zu können, wird eines Tages sehr viel Zeit für seine Krankheit aufbringen müssen. 

Nimm dir die Zeit herauszufinden was du wirklich willst.

Alles Gute!
Fool
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Trixi

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Re: Erneute Depression seit Ausbilungsbeginn
« Antwort #7 am: 10 November 2019, 13:20:02 »

Wie finde ich denn heraus was ich will? Woher weiß man das?

Ich fühle mich richtig unfähig wenn mir Leute (was schon paar mal passiert ist) sagen, dass sie schon immer wussten was sie wollten. Schon immer Beruf xy angestrebt haben und nicht verstehen dass ich es nicht weiß.

Ich weiß absolut nicht weiter. Die letzten Tage waren zunehmend schwieriger für mich. Ich halte einfach nur durch, Tag für Tag und ich kann langsam nicht mehr. Ich wache mit Übelkeit, Herzrasen und Angst auf. Bin müde, träge und kann nicht lachen. Ich mag nicht mehr. Ich will dass es aufhört. Dass ich endlich mal zufrieden bin mit meinem Alltag und dass diese fürchterlichen Sorgen aufhören, aber es wird schlimmer statt besser.. dazu kommt der Anschein dass alle um mich herum glücklich sind und ihr Leben mögen. Ich halte die Tage nur durch und kann es kaum erwarten wieder ins Bett zu kriechen- wobei jeder Morgen der reinste Horror ist.
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LostSoul

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Re: Erneute Depression seit Ausbilungsbeginn
« Antwort #8 am: 21 November 2019, 15:24:36 »

Trixi, es ist wirklich keine Schande, nicht sofort zu wissen was man beruflich will. Auch mir geht es so, du bist damit nicht allein. Und die Leute die das nicht verstehen, die hatten einfach nur das große Glück, sofort das Richtige gefunden zu haben und können nicht nachvollziehen dass es anderen nicht so geht und manche eben mehr Zeit brauchen.

Hast du schon mal Berufswahltests gemacht? Oder überlege doch mal, was deine Interessen sind, was du gut kannst und was dir Spaß macht. Und dann schaust du, ob du in der Richtung beruflich etwas machen kannst. Ich bin mir sicher, dass es auch für dich etwas gibt, was genau zu dir passt, du hast es nur noch nicht gefunden. Setze dich nur nicht zu sehr unter Druck, das bringt absolut nichts. Geh es lieber langsam an, bevor du zwanghaft nach einer Ausbildung/einem Studium suchst nur um vor anderen gut da zu stehen. Wie ich schon sagte: Deine Gesundheit ist das wichtigste und darum solltest du dich als aller erstes kümmern.

Alles Gute. :)
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Trixi

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Re: Erneute Depression seit Ausbilungsbeginn
« Antwort #9 am: 02 Dezember 2019, 11:38:34 »

Hallo!

Tut mir leid dass ich mich so wahnsinnig lange nict gemeldet habe.

Mir geht es, was die depressive Stimmung angeht, deutlich besser als vor ein paar Wochen. Jedoch habe ich weiterhin mit starker Müdigkeit trotz 7-9 std. Schlaf und der morgendlichen Übelkeit zu kämpfen. Dazu kommt noch dass ich an machen Tagen mirgens nicht von der Toilette runter komme. Ich habe in zwei Wochen eine Magenspiegelung, ich gehe aber sehr stark von psychischen Ursachen aus, denn am Wochenende gehts mir meistens sehr gut und esse auch deutlich mehr.., fängt die Arbeitswoche wieder an gehts mir wieder ziemlich schlecht, esse kaum, übergebe mich manchmal morgens nach dem aufstehen oder habe eben lange bis in den Mittag hinein mit Übelkeit zu kämpfen.

Ich bin insgesamt aber etwas tatfreudiger geworden, aber nur in meiner Freizeit. Da habe ich richtig Lust was zu unternehmen und plane verschiedene Aktivitäten. Auf der Arbeit vin ich einfach nur still, irgendwie lustlos und keine Lust Interesse zu zeigen.

Tja was soll ich machen..,  ich ziehe die Ausbildung irgendwie durch und hoffe sehr stark in den 3 Jahren mein berufliches Ziel zu finden. Spaß macht mir die Ausbildung absolut gar nicht. Und ich merke dass ich kein Morgen-Mensch bin. Absolut nicht... ich hasse dieses frühe aufstehen und schon am Montag so krass müde zu sein - bis zum freitag word es unerträglich, sodass ich Freitags nach der Schule nur noch auf die Couch krieche und da sehr früh einschlafe... wirklich schön so zu leben finde ich es nicht grade😰
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LostSoul

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Re: Erneute Depression seit Ausbilungsbeginn
« Antwort #10 am: 03 Dezember 2019, 19:55:37 »

Hey Trixi,

schön dass du wieder schreibst. Und es freut mich auch, dass es dir schon etwas besser geht. Auch wenn es oft nur kleine Schritte sind, aber gerade bei einer Depression ist man ja oft über jede kleine Änderung / Verbesserung froh.

Deine Symptome klingen für mich aber wirklich danach, als würde es durch die Ausbildung kommen. Mir ging es auch schon oft so, wenn eine Arbeitsstelle oder Ausbildung mich psychisch sehr fertig gemacht hat, sei es durch Mobbing oder Überforderung, hatte ich dann auch ähnliche körperliche Symptome wie du. Und kaum hatte ich Urlaub oder war krank geschrieben sind zumindest die körperlichen Probleme wie Übelkeit, Übergeben, Schlafstörungen und die dadurch enstehenden Müdigkeit komplett verschwunden. Das war für mich dann immer ein Zeichen, dass ich auf meinen Körper hören muss, weil ich sonst innerlich daran zerbrochen wäre. Auch wenn die Depression durch das beenden der Jobs / Ausbildungen nicht besser geworden ist, aber zumindest körperlich ging es mir dann etwas besser.

Sehr gut, dass du wieder mehr in deiner Freizeit machst. Gerade weil du mit deiner Ausbildung so unglücklich bist ist es umso wichtiger wenigstens einen Ausgleich in der Freizeit zu finden. Das habe ich leider damals nicht mehr geschafft, ich war meist so fertig von der Arbeit, dass ich daheim nur noch da liegen und nichts tun wollte. Behalte dir das auf jeden Fall bei, vor allem wenn die Lust dazu da ist, Dinge zu unternehmen.

Wenn ich deine Worte aber so lese, würde ich persönlich dir raten, das ganze nochmal zu überdenken, ob du wirklich die Ausbildung durchziehen willst. Du scheinst wirklich sehr unglücklich zu sein. Außerdem schlägt es schon sehr stark auf deinen Körper und das ist immer ein Warnsignal, bei dem man rechtzeitig die Reißleine ziehen sollte. Wie gesagt, das ist meine persönliche Meinung und wie ich dir schon mal geschrieben habe: Gesundheit steht immer an erster Stelle und keine Ausbildung der Welt ist es wert, dass du sie deswegen aufs Spiel setzt.

Alles Gute wünsche ich dir.
LG LostSoul
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Trixi

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Re: Erneute Depression seit Ausbilungsbeginn
« Antwort #11 am: 04 Dezember 2019, 07:12:20 »

Danke @LostSoul für deine so schnelle Antwort.

Ich habe mich gestern mit meinem Freund gestritten bzw. er war sauer auf mich. Ich habe mit ihm darüber gesprochen und meine Sorgen mitgeteilt, dass es mir Sorgen bereitet wie ich neben der Arbeit auch nich das Lernen für eine Klausur vor Weihnachten unterbringen soll. Ich bin in Tränen ausgebrochen als ich ihm sagte ich kann nicht nach 8 std ätzendem Job auch noch 2 std am Abend zu Hause lernen. Ich will meistens nach der Arbeit nur auf die Couch und an nichts denken müssen. Der Hund ist auch noch da der raus muss und bespaßt werden will. So ist es dann auch am Wochenende, ich bin heilfroh dass ich die Woche überstanden habe und erstmal mich wieder gut fühlen kann, da kann und will ich auch einfach  nicht lernen. Ich bin in einer Zwickmühle...

Ich sagte ihm dass ich auch große Probleme habe mich zu konzentrieren oder mir Sachen dauerhaft zu merken. Als ich ihm erzählte dass ich den zu lernenden Stoff auf der Arbeit schön zusammengefasst und notiert habe, fing er an mich abzufragen, und ich wusste gar nichts. Daraufhin wurde er wütend wieso ich nach dem aufschreiben und mich damit beschäftigen nichts mehr mit den Begriffen anfangen kann.

Ich fühle mich unfähig in jeglicher Hinsicht. Ich fühlte mich letzte Woche besser - seit Montag geht es mir wieder umso schlechter. Seit gestern bin ich oft geistig nicht anwesend, ich bin einfach nur äußerlich da. Wir waren einkaufen, fragt mich nicht wie oft mir Dinge aus der Hand gefallen sind...

Ich fühle mich so furchtbar.. meine Psychologin sagte mir in meiner letzten Sitzung, dass ich das durchziehen sollte, einfach um was in der Hand zu haben. Es stimmt.., nach so vielen Jahren Studium nichts vorzeigen zu können ist halt nicht so gut.. aber ich befürchte es wird eine grauenhafte Zeit wenn es so weitergeht wie jetzt. Ich hoffe nur dass meine Beziehung das auch aushält
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hardworking fool

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Re: Erneute Depression seit Ausbilungsbeginn
« Antwort #12 am: 04 Dezember 2019, 08:42:53 »

Das klingt alles nicht sehr erfreulich, aber ich fürchte, dass es umso schlimmer wird je mehr du dich unter Druck setzt.
Mir hat da manchmal das Worst-Case-Szenario geholfen. Stelle dir das Schlimmste vor, was passieren könnte. Wird die Welt davon wirklich untergehen?

Oder die Übung mit den 2 Möglichkeiten.

Entweder du bestehst die Klausur, oder nicht. Bestehst du sie, ist es gut. Versemmelst du sie, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder du kannst die Prüfung wiederholen, das ist gut, oder nicht. Wenn du sie nicht wiederholen kannst, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder du kannst im nächsten Semester noch mal antreten, oder …

Wenn du den Stoff bereits zusammen gefasst hast, dann wirst du ihn auch abrufen können. Vielleicht hat dich dein Freund einfach auf dem falschen Fuß erwischt. Jedenfalls hast du dann schon mal eine Grundlage auf die du zurückgreifen kannst.
Ich würde allerdings sehr davon abraten, dich nochmal von ihm abfragen zu lassen. Das macht dich nur um so nervöser.

Eine nicht-bestandene Klausur ist wirklich nicht das Ende der Welt. Ich bin auch durch so einige Prüfungen gerasselt, da ich unter extremer Prüfungsamt leide, aber irgendwie habe ich es trotzdem geschafft das Studium erfolgreich zu beenden. Ein Tipp übrigens für mündliche Prüfungen. Wenn du sehr nervös bist, teile das den Prüfern mit. Meistens werden sie dann geduldiger und nachsichtiger sein.

Alles Gute und Toi, toi, toi!

Fool
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Trixi

  • Gast
Re: Erneute Depression seit Ausbilungsbeginn
« Antwort #13 am: 04 Dezember 2019, 12:16:52 »

Danke !

Ich denke ich habe aber auch enorme Schwierigkeiten zu lernen. Ich weiß nicht wieso. Als ich mein Abi gemacht habe, hatte ih so Spaß zu lernen und war mega motiviert. Seit dem Studium so gar nicht mehr. Habe keine Lust mich zum lernen hinzusetzen, alles erscheint interessanter als für meine Zukunft zu sorgen und zu lernen..  wie schon geschrieben fehlt die Konzentration. Ich schaue auf einen Text und meine Augen springen umher anstatt sich auf die Wörtern zu fokussieren. Auch meine Einstellung ist irgendwie völlig daneben. Um mal meine Gedanken zu schildern: ich denke immerzu wenn der Punkt kommt an dem die Klausur nun echt nah ist, dass ich einfach kein bock habe zu lernen. Ich habe Null Biss oder Ehrgeiz. Ich habe einfach nur innerlich absolute Unlust. Ich denke momentan einfach ständig dass ich dämlich bin und ein Nichtsnutz 😑

Ich bin auch heute wieder einfach nur müde und will ins Bett ... dabei bin ich mit meinem Freund zu einer Runde Weihnachtsmarkt verabredet. Irgendwie freue ich mich, aber gleichzeitig hoffe ich trotzdem früh im Bett sein zu können. Ich kann meinem Freund auch irgendwie nicht klar machen dass ich zur Zeit einfach viel Schlaf und Ruhe brauche. Er reagiert abends oft mit Aussagen wie: toll wir sehen uns den ganzen Tag nicht und dann willst du auch noch so früh ims Bett und mit dem Hund muss auch wieder ich raus.

Ja sorry dass ich schwach bin und zu nichts tauge.....
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Trixi

  • Gast
Re: Erneute Depression seit Ausbilungsbeginn
« Antwort #14 am: 04 Dezember 2019, 12:27:39 »

Achja, den Stoff habe ich zwar zusammengefasst, aber fragt mich nicht was ich da alles gelesen habe. Es ist absolut gar nichts hängen geblieben. Das ist es ja was ich nicht so ganz verstehe..., ich beschäftige mich schon noch mit dem ganzen Zeug, aber das alles Wissen und Können kann ich nicht...
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