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Autor Thema: Eine Frage  (Gelesen 1069 mal)

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5Jahre

  • Gast
Eine Frage
« am: 04 August 2020, 20:00:47 »

Kurzinfo zu mir:
Anfang: 40
Diagnose: Bipolar (Als Arbeitstitel: So eine der letzten Psychaterinnen mit der in einer Klinik Kontakt hatte, man hätte mich Aufgrund von Selbsverletzungen im Jugendalter gerne zum Borderliner gemacht, das trifft meiner Meinung nach nicht zu, Bipolar wohl eher, aber eben aufgrund der fehlenden Manien auch nicht)
Gefühlt leide ich seit meiner frühen Jugend wenn nicht Kindheit an mittel- bis schweren Depression. Mittel in den guten Phasen, schweren suizidalen in den schlechten Phasen.

Zusammenfassend: Diverse nicht behandelte Traumen in der frühen Kindheit, mit Folgen die schlüssig sind wie Drogenkonsum, diversen neurotischen Störungen usw, usw.

Zum Punkt: Ich bin jetzt an einer Stelle meines Lebens angelangt, an der meine Seele und mein Körper nicht mehr in der Lage sind die schweren depressiven Phasen auzugleichen. Ich merke immer mehr wie auch mein Körper geschädigt wird. Schlafstörungen habe ich seit Jahren, Esstörungen auch etc...

Nach der letzten Therapie ist mir eines bewusst geworden und ich bitte das nicht als Sichtweise eine depressiven Menschen zu verstehen sondern als ganz klarer realistischer Blick auf meine Situation:

Ich habe und das ist universell gemeint, keinerlei Lebensgrundlage. Sprich keine Familie, keine eigene Familie (Partnerin+Kind), keine Freunde, keine Arbeit und keinen Glauben mehr. Alles was ein Leben lebenswert macht fehlt und keine Möglichkeit mir diese Dinge auf welche Art auch immer zu erarbeiten. Ich bitte das erstmal als gegeben hínzunehmen und mir nicht abzusprechen das beurteilen zu können.

Meine Weltsicht werde ich hier nicht thematisieren weil diese für 99% der Anwesenden überfordernt bzw. verletzend wäre...

Der Grund meines Hierseins: Mir geht es weniger um den Kontakt mit euch, mir geht es eher um eine Klärung meiner Frage:

Wenn man wie ich keinerlei Chance auf eine Verbesserung hat und ich sehe mich als austherapiert hat, hat man in Deutschland keinerlei Chance auf Sterbehilfe? In Holland ist man wohl aus ethischer Sicht weiter und gesteht Menschen wie mir einen würdevollen Abschied zu, wenn das hier nicht geht steht mir nur frei es selbst zu beenden was ich aufgrund der deutschen Geschichte verständlich aber doch absurd finde. Kann mir jemand etwas dazu sagen?

Was vielleicht auch noch wichtig ist zu sagen, in meiner Kernfamile gab es drei erfolgreiche Suzide: Vater, Tante, Großtante...
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hardworking fool

  • Gast
Re: Eine Frage
« Antwort #1 am: 04 August 2020, 22:07:23 »

Der Grund meines Hierseins: Mir geht es weniger um den Kontakt mit euch, mir geht es eher um eine Klärung meiner Frage:

Wenn man wie ich keinerlei Chance auf eine Verbesserung hat und ich sehe mich als austherapiert hat, hat man in Deutschland keinerlei Chance auf Sterbehilfe? In Holland ist man wohl aus ethischer Sicht weiter und gesteht Menschen wie mir einen würdevollen Abschied zu, wenn das hier nicht geht steht mir nur frei es selbst zu beenden was ich aufgrund der deutschen Geschichte verständlich aber doch absurd finde. Kann mir jemand etwas dazu sagen?

Vorsorglich weise ich darauf hin, dass ich nicht im Namen des Forums spreche, wenn ich dir sage, dass du meiner Meinung nach hier fehl am Platz bist.

Es tut mir sehr leid zu lesen, wie schlecht es dir geht. Unter Umständen kann ich auch den Wunsch nachvollziehen, alles zu beenden, aber das hier ist ein Forum das sich dem Leben verpflichtet fühlt. Suizidgedanken hatten bzw. haben wohl die meisten hier zumindest gelegentlich, aber uns geht es darum eben nicht aufzugeben.
Der Irrtum ist verständlich. Ich landete, zufällig ebenfalls mit Anfang 40, auch hier auf der Suche nach Möglichkeiten mich umzubringen, aber, auch dank des Forums, bin ich immer noch da wie du siehst. Und ich bin sehr glücklich darüber.

Zum Thema Sterbehilfe. Keine Ahnung, wie das mit der deutschen Geschichte zusammenhängen soll. Ich bin mir aber sicher, dass du in der Lage bist, sämtliche Informationen im Internet zu finden. Wenn du wirklich überzeugt bist, dann wirst du Wege finden. Besser wäre es allerdings, wenn du es dir noch einmal überlegen würdest. Vielleicht gibst du dem Leben ja doch noch eine Chance.

Alles Gute!

Fool


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5Jahre

  • Gast
Re: Eine Frage
« Antwort #2 am: 05 August 2020, 01:56:10 »

Okay Danke, dann können die Moderatoren das hier löschen oder wie immer damit umgegangen wird.
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riversong

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Re: Eine Frage
« Antwort #3 am: 05 August 2020, 08:46:18 »

Hallo 5Jahre

Ich habe deinen Eintrag gelesen und er stimmt mich sehr sehr traurig.

Ich wünsche dir von ganzem Herzen dass du einen Weg findest um dein Leben hier ohne Suizid zu vollenden.
Du bist, so wie jeder Mensch "wertvoll"

Ich werde an dich denken, für dich beten und dich in mein Herz schließen

Alles Liebe dir
riversong <3


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Mickie

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Re: Eine Frage
« Antwort #4 am: 05 August 2020, 10:33:43 »

Hallo 5Jahre,

erstmal willkommen hier, wie du sicher mitbekommen hast ist es hier ein Forum was zur Lebensbejahung beitragen soll.

Zitat
Wenn man wie ich keinerlei Chance auf eine Verbesserung hat und ich sehe mich als austherapiert hat, hat man in Deutschland keinerlei Chance auf Sterbehilfe? In Holland ist man wohl aus ethischer Sicht weiter und gesteht Menschen wie mir einen würdevollen Abschied zu, wenn das hier nicht geht steht mir nur frei es selbst zu beenden was ich aufgrund der deutschen Geschichte verständlich aber doch absurd finde. Kann mir jemand etwas dazu sagen?
Sterbehilfe ist meines Wissens noch immer in Deutschland verboten, es wird zwar in verschiedenen Gremien immer wieder diskutiert, aber mir wäre nicht bekannt dass dies legal hier derzeit möglich wäre, was in anderen Ländern konkret geht?

Was mich irritiert die Idee dass du keine Chance auf Verbesserung hast, weil solange man selber ist, frei denken kann und handeln kann gibt es sicher auch Möglichkeiten.
Ich bin selber Mitte 40, bin Therapieerfahren, stehe öfters mal am Punkt Leben ist nicht Lebenswert und mir geht auch manches mal die Kraft aus, wenn wiedermal eine Depression ausbricht, ein altes Trauma aufplatzt und und und, und ich mich frage was denn noch alles.
Aber ich mache gerade die x-te Therapie und ich kann wieder etwas lernen und staune das es tatsächlich noch Möglichkeiten gibt anders mit verschiedenen Dingen umzugehen.

Ich wünsch dir eine Chance zu sehen und den Mut an sich selbst zu glauben,
ich wünsche dir ein Aha-Erlebnis, aus dem du deine persönliche Idee fürs Leben findest.

Lieben Gruß

Mickie

P.S. Statt übrigens die Depression in den Mittelpunkt der Behandlung zu stellen, hilft es vielleicht mal zum Thema komplexe Posttraumatische Belastungsstörung kurz KPTBS zu schauen und Traumatherapie mal mehr in den Fokus zu nehmen, nur mal so als Idee
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