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Autor Thema: Quviviq  (Gelesen 1179 mal)

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Ina

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Quviviq
« am: 23 Februar 2023, 17:17:17 »

 
Vorgestern hat mein Psychiater mir mal wieder ein neues Schlafmittel verschrieben und da es sich in der Wirkungsweise von anderen schlaffördernden Medikamenten unterscheidet, ist es durchaus einen Versuch wert. An meiner Schlaflosigkeit hat sich nämlich leider auch nach Jahren nichts verändert. Ich bin fast immer wach.

Das neue Medikament heißt Quviviq und ist noch nicht lange in Deutschland zugelassen. Mir wurden Tabletten mit 50 mg verordnet.

Vorgestern – Tag 1 der Einnahme: Keine Nebenwirkungen, keine Wirkung. Ich habe nichts davon gemerkt.
Gestern – Tag 2 der Einnahme: Zwei bis drei Stunden nach der Einnahme war mir leicht schwindelig, ansonsten habe ich nichts bemerkt und bin nach wie vor wach.

Da mein Psychiater meinte, es könne zwei bis drei Tage dauern, bis sich eine Wirkung einstellt, werde ich es weiter versuchen...
 
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Ina

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Re: Quviviq
« Antwort #1 am: 24 Februar 2023, 17:37:57 »

 
Tag 3 der Einnahme war vergleichbar mit Tag 2: Abends war mir etwas schwindelig und das war's. :-/

Ich werde es weiter probieren. Ein paar Tage gebe ich dem Medikament noch Zeit...
 
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Ina

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Re: Quviviq
« Antwort #2 am: 25 Februar 2023, 06:16:16 »

 
Und eine weitere Nacht ohne Schlaf liegt hinter mir. Es hat alles keinen Zweck…
Ein weiteres Medikament, das mir leider nicht hilft.
 
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Feli

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Re: Quviviq
« Antwort #3 am: 25 Februar 2023, 07:42:58 »

...und wenn Du es noch paar Tage länger ausprobierst? Manche Medikamente brauchen bei manchen Menschen länger bis sich eine Wirkung zeigt...

Halte uns auf dem laufenden,

freundlicher Gruß, Feli
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Ina

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Re: Quviviq
« Antwort #4 am: 28 Februar 2023, 17:37:47 »

 
Habe es jetzt sieben Tage probiert und setze das Medikament aufgrund der fehlenden Wirkung wieder ab.

Schade, aber lässt sich nicht ändern.
 
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Mira

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Re: Quviviq
« Antwort #5 am: 03 März 2023, 14:51:37 »

Hallo Ina,

seit langer Zeit leidest Du schon unter nächtlicher Schlaflosigkeit und hast gewiss schon tausend Sachen ausprobiert. Leider erfolglos. Was eine nicht durchschlafene Nacht bedeutet kenne ich durchaus. Am nächsten Tag ist man zu nichts zu gebrauchen selbst wenn man nicht berufstätig ist. Irgendwann übermannt einen der Schlaf am Tag. Und der wird nicht mehr planbar in jeder Hinsicht. Dringender Arzttermin und ähnliches. Jedenfalls holst Du den Schlaf wohl tagsüber nach. Und das zu einer Zeit, wo die Augen über spezielle Rezeptoren vor allem für die Psyche wichtige Lichtquellen aufnimmt. Zwei Wochen Schlaflosigkeit überlebt kein Mensch. Also muss man Punkt für Punkt alles durchgehen, was einem den nächtlichen Schlaf raubt.

Das kann auch an anderen Medikamenten liegen, die man nebenbei noch so einnimmt. Gegen Bluthochdruck bekam ich Telmisartan verordnet. Nächtlicher Schlaf danach ausgeschlossen. Auch manche Kortisonmedis selbst als Inhalat können zu nächtlicher Schlaflosigkeit führen. Nicht alles muss dann an Nebenwirkungen im Beipackzettel stehen. Gibt eben auch eher seltene, die man trotzdem dem Arzt berichten sollte.

Da auch ich gelegentlich an nächtlicher Schlaflosigkeit leide, gehe ich inzwischen die Palette der Ursachen durch. Ohja, meine familiären Umstände sind wahrlich nicht die besten. Insofern schlafe ich nachts besser, wenn ein kleines Lichtlein brennt. Ein Psychiater sagte mir mal, dass wir alle nachts kurzfristig aufwachen und das in der Regel überhaupt nicht wahrnehmen. Nun, ich schlafe manchmal die ganze Nacht nicht durch. Aber wenn ich ein bisschen mein Zimmer in der Nacht erkennen kann, beruhigt mich das. Ich habe wenigstens darüber so etwas wie Kontrolle, also rein für mich nach meiner Vorstellung.

Ich mag es nicht, wenn jemand nachts in mein Zimmer kommt. Glaube nicht, dass ich jemals sexuell vergewaltigt wurde. Dennoch hasse ich jegliche Übergriffe auf mich selber. Seltsamerweise hat sich meine Empfindlichkeit dagegen gesteigert. Könnte schon daran liegen, dass ich körperlich schon reichlich am Boden bin. Komme mir dann noch jemand unfreundlich! Ich bin dann ganz oben auf der Palme, hundertpro.

Liebe Ina. Ich kann Dich in dieser Sache nur bedauern und bin auch selber auf der Suche nach möglichen Lösungen. Ich antworte inzwischen nicht mehr auf Mails meiner beiden Schwestern, denn die bringen mich ganz hoch auf die Palme. Gerade nachts, wenn ich zur Ruhe kommen und schlafen will, beliebt meine Seele zu arbeiten und das mächtig. Jede Nacht träume ich von vielfältigen zu erledigenden Aufgaben vor allem im Zusammenhang mit meinen Angehörigen. All das führt zu nichts, bestenfalls zur Erkenntnis, dass ich auf meiner Schwestern Mails nicht mehr reagieren sollte. Die führen aus dem nichtigsten Anlaß zu schweren Konflikten zumindest aus meiner Sicht.

Jeder körperliche Schmerz ist ein Signal, dass etwas nicht stimmt. Mit dem Schlaf verhält es sich nicht anders. Leider ist jeder von uns anders gebaut, weswegen Pauschalisierungen zu rein gar nichts bringen. Es ist eben jeder anders. Rat-Schläge will ich nicht verteilen, bestenfalls dazu ermuntern, dass jeder für sich passende Lösungen sucht, vielleicht auch mit Anleitungen. Derer gibt es unzählige, wie etwa hier https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=Schlafst%C3%B6rungen Es gibt wahrlich sehr viele Vorschläge im Internet. Darunter auch das Loslassen-Können, teilweise leider auch sektenmäßig als LOLA angeboten. Davon sollte man sich fernhalten.

Ich drücke die Daumen, dass es Dir Ina hoffentlich bald besser geht.

Mira, die bisher noch nichts umgebracht hat ^^
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Ina

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Re: Quviviq
« Antwort #6 am: 08 März 2023, 01:33:55 »

 
Hallo Mira,

danke für Deine Zeilen.

Ich wollte hier eigentlich nur von meinen Erfahrungen mit dem Medikament berichten. Über meine Schlaflosigkeit habe ich in den letzten Jahren bereits in verschiedenen Threads sehr ausführlich geschrieben. Nur so viel: Wenn ich den Schlaf einfach tagsüber nachholen könnte, würde ich mich nie, nie wieder beklagen und hätte ein Riesenproblem weniger. Mein Problem ist nämlich nicht, dass ich NACHTS nicht schlafen kann, sondern dass ich GENERELL so gut wie gar nicht mehr schlafe und daher seit Jahren unter einem massiven Schlafdefizit leide.

In diesem Thread soll es aber um das Medikament Quviviq gehen. ;)


Alles Gute Dir!
Ina
 
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Mira

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Re: Quviviq
« Antwort #7 am: 09 April 2023, 16:44:27 »

Hallo Ina,

nach Erfahrungen andere zu fragen ist völlig angebracht. Hoffe sehr, dass Du nicht enttäuscht bist, dass möglicherweise viele auf Quviviq gut ansprechen, nur Du nicht. Bis ein neuer Wirkstoff zugelassen wird, muss er sehr viele vorgeschriebene Tests durchlaufen.

https://www.bfarm.de/DE/Arzneimittel/Zulassung/_node.html

Das dauert viele Jahre. Zuerst wird an speziell dafür gezüchteten Mäusen, Ratten getestet. Dann bei jungen, völlig gesunden freiwilligen Probanden in einem extra Labor, dann an Erkrankten in Kliniken. Zur Veranschaulichung: In einer Pharmafirma, wo ich tätig war, hat eine Nebenabteilung jahrelang ca. 30 Leute in Vollzeit beschäftigt, nur um eine zusätzliche Zulassung für ein Röntgenkontrastmittel genehmigt zu bekommen, das schon seit Jahren auf dem Markt war. Die Ärzte vom Monitoring reisten von Madrid bis Stockholm und sammelten Daten von Uni-Kliniken, die sich an der Studie beteiligten. Welch ein Riesenaufwand! Welch immense Kosten auch wegen der zurecht sehr hohen Anforderungen seitens der Gesundheitsämter.

Eine Garantie für die Wirkung wie auch den Ausschluss möglicher Nebenwirkungen gibt es einfach nicht. Es gab schon mal unvorgesehene Nebenwirkungen. Da glich die Pharmafirma einem mutwillig zerstörten Ameisenhaufen. Panik total! Also sehr ernst hat man das wirklich genommen.

Das Grundproblem beruht darauf, dass jeder von uns seinen individuellen Stoffwechsel hat. Das bedeutet, dass möglicherweise 99 Leute auf ein Medikament positiv reagieren, einer von Hundert eben nicht. Mein pharmazeutisches Praktikum machte ich in einer Apotheke, wo der Chef Apotheker und zugleich Arzt war. Ich fragte ihn, warum Apotheker nicht medizinisch beratend werden sollten (oder so ähnlich). Er antwortete: weil Apotheker von Physiologie keine Ahnung haben. Punkt.

Das schwirrt mir immer noch im Kopf umher. Denn mittlerweile habe ich von wirklich kompetenten Professoren an Uni-Kliniken gehört/gelesen, dass man sich selbst den Mechanismus von gängigen Schmerzmitteln sei es nur Aspirin physiologisch nicht erklären kann. Mit Aspirin begann die deutsche Pharmaindustrie. Eigentlich nur ein Weidenrindenextrakt. Im Gegensatz zu pflanzlichen Auszügen/Tees kann die Industrie wenigstens die Menge des Wirkstoffs festlegen.

Quiviviq ist erst seit April 2022 zugelassen. Übrigens, welch ein komplizierter Name, der "quietschfidel" und "vivic", also lebhaft beinhaltet. Selbst bei Aspirin sind erst nach vielen Jahrzehnten viele unerwünschte Nebenwirkungen öffentlich gemacht worden.

Liebe Ina. Es kann kein Mensch zwei Wochen gänzlich ohne Schlaf überleben. Denn dann stirbt er regelrecht an Schlafmangel.

https://www.spektrum.de/frage/wie-lange-kann-man-wach-bleiben/1321562

Wünsche Dir alles Gute, vor allem ausreichend Schlaf

Mira











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Mira

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Re: Quviviq
« Antwort #8 am: 10 April 2023, 21:38:28 »

Hallo Ina,

möchte nachträglich noch hinzufügen, dass ich Leute kenne, denen 4 - 6 Stunden Schlaf täglich/nächtlich anscheinend genügen. Die behaupten, dass sie sich damit wohlfühlen. Wahrscheinlich sind die allgemeinen Empfehlungen für das tägliche Schlafsoll eben nur "allgemein". Schlaflosigkeit kann auch durch schwere psychische Belastungen hervorgerufen werden. Vielleicht sollten auch andere Begleiterscheinungen Deiner Schlaflosigkeit von kompetenten Ärzten überprüft werden. Denn ständig übermüdet zu sein ist sehr belastend. Sowas macht krank, hemmt ein zufriedenes Leben.

Mittlerweile gibt es viele den Schlaf fördernde Medikamente, die nicht abhängig machen. Obwohl, es gibt Ärzte, die auf Süchte spezialisiert sind, die meinen, man könne auch von Gelee-Bärchen süchtig werden. Jedenfalls würde ich es an Deiner Stelle mit einem anderen schlaffördernden Medikament probieren. Wichtig scheint zu sein ein fester Tagesablauf und "Schlafrituale". Manchmal schaue ich um Mitternacht noch TV, weil ich das zuende sehen möchte. So hab ich meine übliche Einschlafzeit überschritten und kann dann nicht mehr einschlafen.

Wünsche Dir Ina, dass Du bald wieder einen regulären, erholsamen Schlaf findest.

LG, Mira
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