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Panik

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Sucre:
Ich bin nicht selbst davon betroffen, würde aber gerne wissen, wer oder was hilft bei Panikattacken?

Wohlstandspudel:
hallo sucre

die person sollte mal folgendes versuchen (wenden wir im rettungsdienst an):

4–7–8-Atmung gegen Panik
Bei Panik atmen wir automatisch flacher und schneller – dadurch entsteht das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Die 4-7-8-Atmung hilft dir, dich während einer Panikattacke wieder zu beruhigen: Atme langsam durch die Nase ein, zähle dabei bis vier. Halte den Atem an, zähle dabei bis sieben. Atme kräftig durch den Mund aus, zähle dabei bis acht. Wiederhole die Übung so lange, bis du dich etwas beruhigt hast.

generell sollte die person bei häufigen panikattacken einen arzt aufsuchen

Feli:
Hallo Sucre,

den Tipp von Pudel mit der Atmung finde ich richtig gut. Oder dass man bei häufigen Panikattacken auf jeden Fall zum Arzt gehen soll!

..aber warum macht Dich das Thema wütend??

nubis:

Also mir persönlich haben die Atemübungen nie etwas gebracht: im Gegenteil - bei den Versuchen mit meiner Therapeutin haben sie Panikattacken ausgelöst!
Ich denke, da kommt es tatsächlich sehr darauf an, was die Attacke auslöst.
Bei Panik in geschlossenen Räumen oder vor Menschenmengen hilft es natürlich, erst mal die Situation zu verlassen.
Sind es Empfindungen, die die Panikattacke auslösen, kann man versuchen sie zu analysieren: zB wenn man ein Ziehen im rechten Arm spürt und glaubt, einen Herzinfarkt zu bekommen.
Sofern abgeklärt ist, dass es keine tatsächlichen gesundheitlichen Beschwerden gibt, kann man versuchen die Empfindung zuzuordnen (und dabei einmal tief einatmen ;-) ).

Manchmal hilft nur: aushalten! ...ich habe schon auf dem Boden gelegen und gefühlt bis zum Kreislaufkollaps hyperventiliert - und ich weiß nicht, ob ich eingeschlafen oder tatächlich weggetreten bin - jedenfalls bin ich irgendwann wieder klar geworden und es war ok.

Danach ist halt das Problem der 'Angst vor der Angst'

Da ist man dann noch nicht in der Panikattacke, aber man steigert sich rein.
Dabei hat mir Ablenkung geholfen: etwas, das interessant genug ist, um seine Aufmerksamkeit darauf zu fokusieren, aber nicht so wichtig, dass es 'schlimm' ist, wenn man mal wegdrivtet.
Gleichzeitig aber auch, bei dem es blöd ist, wenn einem das Wegdrivten zu oft passiert, so dass man wirklich versucht dran zu bleiben - weil man nicht, wie zB bei einem Buch, einfach 10 mal da weitermachen kann, wo man aufgehört hat.

Mir hat da der Chat geholfen :-)

Und eine besondere Sorte Computerspiele: Bubbleshooter

Klingt albern, aber ist so: wenn ich das gespielt habe, hat es mir geholfen, weil man sich, wenn man zum 20ten mal von vorne anfangen muss, automatisch mehr darauf konzentriert.
Also: ich jedenfalls.

Ich bin allerdings auch in Behandlung und nehme (inzwischen niedrig dosiert) ein Medikament, dass Angstzustände verringert.

Deshalb würde ich - bei anhaltenden oder sich gar verstärkenden Panikattacken - auf jeden Fall auch zu einem Arztbesuch raten!

Feli:
...ich kann mich an 2 Panikattacken erinnern.. beide Male überfielen sie mich im Bus.. ich hatte die Angst, dass der Bus womöglich zu schnell in die Kurven fuhr und dabei jeden Moment umkippen würde...

eigentlich wollte ich dann nie wieder Bus fahren, aber ich wollte mich von meinen Ängsten nicht unterkriegen oder behindern lassen und habe extra drauf geachtet, langsamer und etwas tiefer zu atmen, außerdem habe ich mir gesagt 'du fährst selber Auto und hast den Führerschein gemacht, also vertrau dem Busfahrer, er wird seinen Job schon gut machen.' und - 'wenns passiert, dann passierts sowieso, dann kann man eh nichts machen.' Dann habe ich versucht, mich von meiner Angst zu lösen und habe mich wie nubis schon erwähnt hat, auf etwas anderes konzentriert. Inzwischen hilft mir das so gut wie immer.

Anfangs als meine Angst trotzdem wieder in mir aufsteigen wollte, habe ich darauf geachtet, langsam und regelmäßig zu atmen. Ich habe (wie ich es hier gelernt habe) in mich geschaut und erfühlt, wo genau die Angst herkam und habe dann meinen Atem (beim Einatmen) direkt zu dieser Stelle gelenkt, habe diese Stelle mit meinem Atem beschützend eingehüllt und war einfach für dieses Gefühl da, wie wenn man jemandem die Hand hält, der gerade Angst hat und einfach bei ihm ist. Ich habe dieses Gefühl, meine Angst, einfach nur beobachtet, habe sie liebevoll angenommen und ihr gesagt, dass sie es ja nur gut meint und dass sie so lange bei mir bleiben darf wie sie mag. Irgendwann hat sie sich beruhigt und ist eingeschlafen.

Das sind so wie soll ich sagen "Bilder", wie ich sie gelernt habe, und bei mir hat es gewirkt.

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