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Autor Thema: Nachdenken  (Gelesen 608 mal)

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Adrenalinpur

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Nachdenken
« am: 25 Dezember 2008, 02:15:00 »

Grad habe ich den Text gefunden den ich Juni 2008 geschrieben habe und mich nachdenklich gemacht hat:

"Zen-Buddhismus was gibt er uns, was sagt er uns

Wir Menschen sind ja immer auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und es gibt mannigfaltige Versuche den Sinn herauszukristalisieren.
Haus- Familie- Auto - Boot? Kampf gegen Ungerechtigkeit? Annehmen eines alternativen Lebensschemas? Engagement für Unterdrückte und Arme oder die Natur? Es gibt Sport-Freaks, Familien-Freaks, jede Menge Freaks die sich ein Gebiet suchen indem sie besser sein wollen als andere.
Menschlich - aber da fängt meine Kritik am Individualismus gleich an: Die Suche nach dem Sinn des Lebens glaube ich kann keinen Erfolg haben, wenn man sie losgelöst von dem sieht, was einem alles umgibt und mehr oder weniger unbewußt beeinflußt und mit dem man dann auch wieder im Clinch ist-da geht die Suche ins Leere.

Der Usprung Zen des ist - wenn auch umstritten -keine Religion, teilweise eine Philosophie, keine wirkliche Moral aber ein Kernsatz sagt: „Ich würde gerne irgendetwas anbieten, um Dir zu helfen, aber im Zen haben wir überhaupt nichts.“ (Ikkyû Sôjun)

Dieser Satz mag verwirrend sein für Menschen, die aus anderen geistigen Strömungen Verhaltenskodexe gewöhnt sind wie "Du sollst...., du sollst nicht..."

Aber in Wirklichkeit geht es darum dass der Mensch in der Besinnung von selbst erkennt was er soll, er findet die Erkenntnis in Schritten ohne Diktate wenn er den Übungen folgt.

„Wenn unser Geist die Ruhe findet, verschwindet er von selbst.“ (Shin Jin Mei, Gedichtsammlung über den Glauben an den Geist, von Meister Sosan)

Das heisst, wenn wir lernen in uns zu ruhen, gegen die bösen Gedanken. Die Angst verkrümelt sich, das hyperventilieren.

Den weglosen Weg des Zen, das torlose Tor zu beschreiten, um die große Weisheit zu finden, würde sich von selbst einstellen wenn die Lebenssinnsucher ihre permanenten Anstrengungen aufgeben, etwas zu suchen was sowieso immanent ist. Und die Illusion der Existenz eines „Ich“ aufgeben würden um zu verstehen dass wir ein Teil eines riesigen Makrokosmos sind.

Zen verstehen ist eine lebenslange Übung, schwer für westlich denkende Menschen. Aber wer einmal Zenübungen bewußt gemacht hat, wird feststellen dass der Schritt Ruhe im Zentrum seines Ichs zu fühlen dadurch näher kommt, Stück für Stück.

Eine interessante Diskussion ist auch warum europäische und christliche Medidationstechniken nicht diesen heilsamen Eintritt gefunden haben wie die östlichen.

Schließlich wurde in Klöstern auch medititiert. Meist hing das aber mit Selbstkasteiungen zusammen, Bestrafungen für häre Sünden und war immer auf den einen Gott bezogen.

Nicht auf das Zurechtfinden der menschlichen Existenz in der Welt primär."
« Letzte Änderung: 25 Dezember 2008, 02:19:20 von Adrenalinpur »
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