Der folgende Text stammt von mir und wurde in einer meiner Fortbildungen verfasst.
Wir sollten uns Gedanken um das Diesseits und das Jenseits machen - und aufmalen bzw. aufschreiben, wo wir uns selbst gerade befinden.
Ich stell es mal hier rein - irgendwie passt es, finde ich.
Hab es gerade wiedergefunden - ist schon einige Monate her.
Die Zeit, sie rieselt,
wie warmer, weißer Sand durch meine Hände.
Manchmal versuche ich sie festzuhalten,
balle meine Faust,
möchte das Leben, das ich habe, niemals hergeben
und den Tod verleugnen.
Doch der Sand entzieht sich meiner Kontrolle...
Er bahnt sich seinen eigenen Weg,
in seiner eigenen Geschwindigkeit.
Wo wohl ist das Ende dieser, meiner Zeit?
An anderen Tagen bin ich neugierig und offen
für die andere Seite des Seins
und stelle sie mir vielleicht sogar als Ausweg vor.
Dann stehe ich an der Schwelle,
sehe mich um, nehme sie wahr
und es scheint egal zu sein,
dass der Sand meines Lebens
irgendwann verbraucht sein wird.
Ich stelle mir Erlösung vor, Ruhe
einen Ort, an dem ich einfach ich sein darf,
wie auch immer ich dann sein mag.
Fern von Wertungen, Forderungen, Zensierungen.
Sehr weit fort und dennoch da.
Ich stehe heute in der Mitte,
zwischen Diesseits und Jenseits.
Die Bewegung des Sandes kann ich nicht aufhalten
und ich möchte dies auch gar nicht.
Ich will leben, hier und jetzt,
das Leben, das mir gegeben wurde,
dem Fluss des Sandes folgend.
Trotzdem wage ich hin und wieder
einen Blick zur anderen Seite,
schenke dem Tod ein wenig Beachtung,
respektiere ihn und nehme ihn an
als eine Art Chance.
Denn wenn eine Tür geschlossen wird,
öffnet sich oft eine neue.
Und ich möchte einen Ort kennen,
an dem ich auch dann noch sein darf,
wenn meine Lebenssand längst
der Vergangenheit angehört.