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[Leon]

Italien – Urlaub mit der Familie.
Sonne, Wärme und gute Luft.
Letzte Sonnenstrahlen am Abend.
Nach einem guten Essen sitze ich auf der Terrasse,
meine Frau neben mir.
Wir sehen zu, wie unsere Töchter
auf dem Rasen herumhüpfen und spielen.
Milliarden Menschen würden mich jetzt beneiden,
wie ich so dasitze – satt und alles in Ordnung.

Da schlägt sie plötzlich zu,
die gemeine Feindin,
meine dunkle Dame.
Sie lacht mich aus wie eine Hexe.
„Hast wohl geglaubt, du könntest vor mir davonlaufen.
Netter Versuch – der Urlaub. Halt still, ich hab' was für dich...“
Ihre bloße Gegenwart lähmt mich.  
Sie legt eiserne Bänder um meine Brust;
und zieht sie langsam immer enger.
Mein Herz zappelt und stolpert herum,
als ob es weglaufen möchte.
Kein Entkommen – die Dämonin
stößt ein Rohr in meine Brust
und pumpt ihr schwarzes Gift hinein.
Wie heißer flüssiger Asphalt breitet sich
die schwarze Schwere in mir aus.
Der klebrige Klumpen blockiert
Worte und Gedanken, legt sich tonnenschwer
über Farben und Klarheit, löscht jede Buntheit
mit seiner Schwärze und seinem Dreck.
Ich sehe alles wie in schwarz-weiß,
nur ohne weiß.

Was soll dieser grausame Spuk,
so sinnlos und unerwartet?
Plötzlich aus Zeit und Gegenwart herausgerissen,
allein mit dem schmerzenden Schatten, den nur ich spüre,
weil ihn keiner sonst versteht.

Juni 2010