Nur Ruhe - Selbsthilfeportal über Depressionen und Selbstmord

Erweiterte Suche  
Seiten: 1 2 [3]

Autor Thema: Die Reise durch das schwarze Loch  (Gelesen 7756 mal)

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Sintram

  • Gast
Re: Die Reise durch das schwarze Loch
« Antwort #30 am: 12 Juni 2010, 17:31:54 »

Displaced Persons

Meine geliebte Frau und ich verließen die jeweilige weit voneinander entfernte Tagklinik fast zeitgleich und konnten endlich zusammenziehen.

Während sich unser gefürchteter Alltag als harmonisch und erfüllend herausstellte, saß uns mein Vermieter mit Rausschmissdrohungen im Nacken. Die Nachmieterin hatte er bereits ausfindig gemacht. Da diese eine Werkstatt im Stall oder Schuppen einrichten wollte, sprang mehr Kohle für ihn dabei heraus.
Hinzu kam die Begattungsmöglichkeit der alleinerziehenden Mutter, zumal mein Vermieter inzwischen zum erneuten Single-Dasein degradiert war.

Der unverhohlene Neid, mit dem er unser Glück beargwöhnte und die mehr oder wenige offene Missgunst gegenüber unserer innigen Zweisamkeit war für mich lediglich eine weitere Bestätigung seines Charakters.
Die Feigheit, mit der er meine Frau verschonte und in Ruhe ließ, um bei Gelegenheit umso heftiger und bissiger über mich herzufallen, erklärte sich recht einfach. Er wusste sehr wohl, dass ich es unter meiner Würde fand, mich vor ihm zu rechtfertigen –für immer abstrusere und absurdere Beanstandungen und Vorwürfe- wohingegen ich nicht gezögert hätte, ihm eine zu verpassen, wenn er es gewagt hätte, meine geliebte Frau zu kränken oder verletzen.

Er verharrte bis zuletzt in dieser Haltung, und ich verlor mehr und mehr das Interesse daran, mich weiter mit seiner Wenigkeit zu beschäftigen.

Unsere Wohnungssuche indes erwies sich als eine nicht abreißende Folge von Enttäuschung und Frustration. Abrissreife Bruchbuden, feuchte Kellerlöcher, verbaute Kammerkabinette, abgelegene Schattenverliese – mit jeder Besichtigung schwand ein Stück Hoffnung, im beschränkten Rahmen unserer finanziellen Möglichkeiten eine auch nur halbwegs bewohnbare Bleibe zu finden.

Wochenende für Wochenende fuhren wir über Land. Wenigstens hatten unsere Ausflüge den angenehmen Begleiteffekt, dass ich meiner geliebten Frau die wirklich schönen und romantischen Flusstäler und Landschaften der Umgebung zeigen konnte.
Ich hingegen fand auch hier nur Altbekanntes und Abgegriffenes fern jeden Heimatgefühls.

Während ich also viermal die Woche zur Arbeitstherapie in Form einer Computerschulung radelte, um mich so auf meinen bewilligten Antritt beim Projekt für Annäherung an Arbeit vorzubereiten, schwand uns Meter für Meter der kalte Boden unter den Füßen.

Alles war unter Dach und Fach, der Betrieb besichtigt, das Vorstellungsgespräch erfolgreich über die Bühne gebracht, die Unterstützung durch das Arbeitsamt genehmigt, was fehlte, war eine Bleibe. Eine Sozialwohnung war auf Grund jahrelanger Wartezeiten pure Utopie, wir standen mit dem Rücken zur Wand.
Die Perspektive kontrollierter Nachbetreuung scheiterte an der Vergeblichkeit, das dafür nötige Dach über dem Kopf zu finden.

Andrerseits entwickelten wir als Paar zunehmende Stabilität. Wir wurden furchtloser und versteckten auch unsere Schwächen nicht länger voreinander.
Was auch immer wir unternahmen wurde zum gemeinsamen Erlebnis. All unsere Eindrücke und Gedanken teilten wir miteinander, bei den einfachsten Erledigungen hatten wir viel Spaß und heiterten uns durch Albernheiten auf, die für gewöhnlich nur bei Kindern zu finden sind. Unser Glück war ungetrübt und grenzenlos, allein, wir schwebten noch immer im leeren Raum.

Alles und jedes schien sich gegen uns verschworen zu haben.

Obwohl uns dies mehr und mehr zusammenwachsen ließ, tauchte vor mir die Unausweichlichkeit einer Entscheidung auf. Der Tag oder besser die Stunde der Wahrheit rückte erbarmungslos näher.
Meine geliebte Frau gab mir mit ihrem Versprechen, mir überall hin zu folgen, den nötigen Rückhalt, gleichwohl aber verlangte sie eine klare Entscheidung von mir, unmissverständlich und klar. Im Angesicht der Ungewissheit war sie mit ihren Kräften am Ende.

Ich gehe also in mich, wäge ab, fasse ins Auge, lasse das Erkannte sich setzen, prüfe für und wider, berücksichtige diese und jene Eventualitäten- und komme keinen Schritt weiter.

Letzter Anstoß schließlich ist ein recht schönes und ruhiges Häuschen irgendwo im Niemandsland, das wir mieten könnten. Als ich den Vertrag unterschreibe, überfällt mich eine jähe Umnachtung, ich falle regelrecht in Angst und Albdruck.
Mit einem Mal wird mir klar, was zu tun und was zu lassen ist.

Wer einen Neuanfang wagen will, muss erst einen Schlussstrich ziehen. Wenn es sein muss, einen dicken.
Und der Weg führt unweigerlich zurück zum Anfang, zum Ausgangspunkt, wenn eine Irrfahrt kein Ziel mehr erkennen lässt. Mitunter braucht es einen klaren und deutlichen Bruch mit allem, was ohne Zukunft ist.

Zum Glück macht die freundliche Vermieterin keinerlei Probleme, als wir den Mietvertrag rückgängig machen.
Ebenso ist der Leiter des Wiedereingliederungs-projektes zwar nicht gerade begeistert über meine kurzfristige Absage, genauer gesagt einen Tag vor meinem Antritt, da aber hinter mir eine Schlange wartet, nimmt er es hin und wünscht mir sogar Glück.

Ich sage also meinem alten Vater zu. Dieser wartet bereits. Er ist nicht nur einverstanden mit unserem Einzug, sondern für seine Verhältnisse hocherfreut. Das halbe Jahr des Alleinlebens im Haus hat offenbar seine Wirkung gezeitigt.
Dieser alte Mann hat mit dem Dämon unseres ersten Fehlversuches nichts mehr zu tun.

Wir packten unsere sieben Sachen zusammen und waren bereit für den Sprung ins kalte Wasser.


Gespeichert

Sintram

  • Gast
Re: Die Reise durch das schwarze Loch
« Antwort #31 am: 12 Juni 2010, 17:42:23 »

Abflug

Meine geliebte Frau nutzte die Gelegenheit des Auszugs, meinem Pseudofreund ihre Meinung zu geigen. Er schmetterte ihre Anklage mit seiner üblich ratlosen Strategie ab, die ihr keinerlei Angriffsfläche mehr bot und jede weitere Auseinandersetzung unmöglich machte.
Ich verweigerte mich ihm, indem ich mich ohne Gruß und Abschied aus dem Staub machte.

Der Umzug war der erwartete Kraftakt. Erst rauschte mein letzter Freund mit einem zu klein geratenen Möbelwagen in den Hof. Es bedurfte meiner ganzen Erfahrung als professioneller Umzieher, durch Nutzung jeden Quadratzentimeters unser Zeug im Laderaum zu verstauen.
Als der Kasten endlich verzurrt und verschlossen war, blieben sogar ein paar Hohlräume frei. Frohgemut stürmte ich in die leere Bude, um feststellen zu müssen, dass noch allerlei Krimskrams rumstand. Niemand hatte mir darüber bescheid gegeben.

Ich verlor tatsächlich Fassung und Nerven und fuhr meine geleibte Frau zum ersten mal heftig an. Nachdem ich das Gerümpel erfolgreich in ihrem PKW verstauen hatte können, versprach ich ihr ernst und zerknirscht, dass es auch das letzte mal gewesen sei.

Ich hatte weiß Gott genug gestritten in meinem Leben, genug verletzt, genug gekränkt. Sollten sie mir die Füße abhacken oder die Haut abziehen, nie mehr wollte ich mich hinreißen lassen zu Zorn und Aggression, nie wieder meine Liebe angreifen.
So ließ ich denn diese emotionale Entgleisung mit aller Entschiedenheit in der leergeräumten Bude, zusammen mit meinem alten Leben, und war auch schon verschwunden- endgültig und für immer.

Nicht eine Träne ließ ich zurück.

Mein Bruder und seine Gefährtin, die uns beim Auszug große und unschätzbare Hilfe geleistet hatten, kamen beim Elternhaus an, als wir mit tatkräftiger Unterstützung meines letzten Freundes den Kübel bereits ausgeleert und alles erst einmal untergestellt und in den leergeräumten Zimmern verstaut hatten. Es war geschafft.

Allerdings vergingen volle drei Wochen, bis alles an Ort und Stelle war.
Angesagt war eine große Entrümpelungsaktion, da nicht nur das Gästezimmer randvoll mit alten Möbeln gefüllt war. Mein Vater zeigte sich erstaunlich wendig und kooperativ, da er von sich aus eine Möbelfirma anrief, die den Plunder tatsächlich entsorgte.

Außerdem galt es, den vermoderten Kellerflur zu streichen und zur Garderobe umzufunktionieren, die bodenlos chaotische Werkstatt in einen Abstellraum zu verwandeln, den Speicher mit bergeweise Altkleidern und Gerümpel aller Art und Epoche zu füllen und bei alledem meinem verunsicherten und aufgescheuchten Vater nicht das Gefühl einer Hausbesetzung zu vermitteln.
Was mit das Schwierigste an der Unternehmung war.

Als ich schließlich erschöpft und rundum zufrieden in unserem gemütlichen Wohnzimmer saß, war ich angekommen, bevor ich es richtig gemerkt hatte. Zum ersten mal seit achtzehn Monaten genoss ich das Gefühl, in meinen eigenen vier oder besser acht Wänden zu Hause zu sein. Ein unbeschreibliches Aufatmen löste mir das Gemüt, ein Gefühl, das nur kennt, wer ein unstetes Leben zwischen Tür und Angel hinter sich hat.

Meine reichen Umzugserfahrungen zeitigten nun ihre Früchte. Improvisationstalent, systematisches und schrittweises Vorgehen und nicht zuletzt ein Fass voll Geduld und Ausdauer brachten meine Heimkehr schließlich zu einem guten und befriedigenden Ergebnis.

Wir hatten endlich ein Heim.

Das Zusammenhausen mit meinem zugegebenermaßen etwas sonderlichen Vater indes erwies sich als wesentlich reibungs- und problemloser als erwartet. Er war erstaunlich entgegenkommend und einsichtig, woraus ich schließen konnte, dass er tatsächlich froh war darüber, nicht mehr allein vor sich hin krautern zu müssen.

Bald stellte sich heraus, dass ihn das Jahr des Alleinseins psychisch enorm mitgenommen hatte. Einen im Grunde glimpflichen Autounfall, den Zusammenstoß mit einer deutschrussischen Familie, der bis auf Blechschäden ohne Folgen blieb, wertete er als geplante Verschwörung, eigens ihm gestellte Falle und feigen Anschlag auf sein Leben.
Absichtlich seinen diese Russen ihm in die Tür gerammt, um sich so ein neues Auto zu finanzieren. Nur durch ein blitzschnelles Ausweichmanöver hätte er sein Leben retten können. Personenschaden hätten sie billigend in Kauf genommen, um seine Kosten noch erhöhen und ihn regelrecht ausrauben zu können. Unsummen hätten sie ihm abnötigen wollen. Falsche Zeugen hätten sie bestellt und am Unfallort in Position gebracht. An der Haustür hätten sie ihn bedroht. Sein Rechtsanwalt glaube ihm nicht und unternähme nichts. Und so fort.

Niemand konnte ihn von dieser Räuberpistole abbringen, nicht einmal die seit langem bekannte Zugehfrau. Als er zu aberwitziger Letzt seinen Enkel, einen Militärpolizisten, per Telefon um eine Pistole bat, war das Maß des Erträglichen und zu Verantwortenden überschritten.
Uns blieb nichts anderes übrig, als ihm per Hausarzt und heimlich per Gute Nacht Tee ein Neuroleptikum zu verabreichen, um ihn von seiner bereits seit Wochen anhaltenden Paranoia herunterzuholen Heimlich deshalb, weil er bereits auf eine geringe Menge übersensibel reagierte und sich schwor, dieses Teufelszeug nie mehr zu nehmen.

Mit halber Menge ging ´s dann doch. Er kam wieder zu sich und wurde ruhig, sein Schlaf kehrte zurück, seine Zuckerwerte normalisierten sich. Langsam wurde mir bewusst, dass er sich durchaus in einer lebensbedrohlichen Situation befunden hatte.
Wir waren ganz offensichtlich gerade noch rechtzeitig gekommen.
Jedenfalls war der kleine Akt der Entmündigung besser als die Einweisung in die Psychiatrie, auf die sich das Ganze hinauslief. Ich wusste nun in etwa, was auf uns zukam. Wir betrieben Altenbetreuung. Wieso auch nicht, fragte ich mich. Sinnvoller allemal, als in einer verhassten Stadt in irgendeiner Druckerei die Zeit tot zu schlagen.

Es war weniger ein Wagnis als eine Verzweiflungstat, in mein Elternhaus zurückzukehren. Obendrein ein gewaltiges Risiko, weil ich meiner geliebten Frau den täglichen Umgang mit meinem Vater zumuten musste. Bei genauer Betrachtung hatte ich die Wahl zwischen Scylla und Charybdis.

Seltsamerweise konnte meine Frau von Anfang an gut mit ihm. Was mich aber noch mehr erstaunte, war die Erfahrung, dass ich nicht wie bisher nach wenigen Tagen Aufenthalt von quälender Verfinsterung heimgesucht und von massiven Fluchtinstinkten gepackt wurde wie bisher all die Jahre, sondern mich im Gegenteil von großer innerer Gelassenheit und abgeklärter Ruhe erfüllt wiederfand.

Es war, als würde ich meinen inneren Prozess des geschlossenen Kreises und der Lebensabrundung auch äußerlich vollziehen.

Gespeichert

Sintram

  • Gast
Re: Die Reise durch das schwarze Loch
« Antwort #32 am: 12 Juni 2010, 17:44:26 »

Meine Erinnerungen hatten alles Bedrohliche, Bedrängende und Bedrückende verloren, grad so, als gehörten sie zu mir wie meine Haut.
Die Vergangenheit gleich welcher Phase war abgeschlossen und erledigt, ich atmete auf und schaute auf die Summe des Ganzen. Und fand mich reif, erfahren und auf gewisse Weise altersweise.

Mein Weggang von und Bruch mit der Stadt meines Gestern stellte sich als Erlösung heraus, als Befreiung und Erleichterung ohne Maßen, als hätte ich Zentnerlasten von mir abgeschüttelt.
Ich fühlte mich wie ein Schmetterling, der dem Grab seiner eigenen Puppe entstiegen war und sich nun leicht und frei dem Sonnenlicht entgegenstreckte, bereit zum Abflug. Wer weiß, vielleicht gibt es doch so etwas wie Auferstehung.

Die tiefgreifende und grundlegende Veränderung, die sich in den letzten zwei Jahren in mir vollzogen hatte, wurde mir erst jetzt in der ehedem verhassten Umgebung vollends bewusst.
Sie war anhaltend und geschah im tiefsten Wesen. Alles, was bisher in meinem Leben geschehen war, hatte seinen endgültigen Abschluss gefunden. Ich kehrte nicht mehr in ein Vorher zurück, um es nach kurzer Zeit als Kerker und Enge zu empfinden, weil das Gestern zu meinem Heute keinen Bezug mehr fand.

Ebenso war jeder Drang und Eifer von mir gewichen, diese Welt wie ein schier Besessener ändern zu wollen und ihre Feindlichkeit zu besiegen. Die Welt wird sich niemals ändern, aber sie ist bereits besiegt.
Alles was ich wollte und brauchte war die Liebe meiner Frau.

So begann unser neues Leben. Bald zog die alte Dackeldame meiner geliebten Frau bei uns ein nebst drei kleinen Meerschweinchen, die unsere Bude mit Leben füllten.

Im großen Obstgarten, der genug Arbeit abwarf, zwitscherten die Vögel. Der Wind wehte über das weite Land. Am Horizont leuchteten bei Fön die mächtigen Berge in der Abendsonne. Am Himmel zogen die Wolken vorbei.

Und ich sah, dass es gut war.



Das Leben an sich

Oft habe ich mich gefragt, woran es wohl liegt, dass ich verzweifelt bin. Ich forschte in meiner Kindheit, meiner Jugend, den Jahren als Vater, den Jahren danach. Gründe gab es etliche, aber keiner schien mir triftig genug.

Heute habe ich die Antwort gefunden. Es sind nicht die Widrigkeiten, die mich zerbrechen ließen, nicht die Frühgeburt, nicht Angst und Gewalt im Elternhaus, nicht der Leistungsdruck der Schule, nicht der Alkohol und die Drogen, nicht die gescheiterte Ehe und der Verlust meiner Söhne, nicht die einsame Zeit zu zweit und die Heimatlosigkeit, die enttäuschten Hoffnungen und vergeblichen Mühen, die mich zermürbt und zerrieben haben.

Nein. Nichts von alledem.

Es ist das Leben an sich. Das Leben mit seiner Dynamik, seinen Erwartungen und Versprechungen, seinen Leidenschaften und Träumen. Das Leben und nur das Leben allein hat mich vernichtet.

Alle Menschen zerbrechen daran. Die Meisten jedoch können es verbergen und verdrängen. Dazu jedoch bin ich zu sensibel. Zu empfindsam oder empfindlich, je nach Betrachtungsweise. Auf alle Fälle zu wach und bewusst.

Das Leben selbst zerstört den Menschen. Das ist mein Fazit. Meine Erkenntnis. Meine Einsicht. Es ist das Leben selbst, das uns tötet.


« Letzte Änderung: 18 Juni 2010, 08:33:25 von Sintram »
Gespeichert

Sintram

  • Gast
Re: Die Reise durch das schwarze Loch
« Antwort #33 am: 15 Juni 2010, 17:10:52 »

Kleine Hundeseele

Sind wir Funken? Glühwürmchen? Sternschnuppen? Tanzende Irrlichter über dem Moor der Zeit? Blendet unser Licht, erleuchtet es das Dunkel und Wirrwarr der Zeiten, weist es einen Weg, führt es in die Irre?

Der letzte Reim ist zerbrochen. Splitter und Scherben wollen nicht mehr zueinander finden. Niemand kann die ursprüngliche Form erkennen. Keiner ihre Reste zusammenfügen. Babylonische Wortfetzen in allen Sprachen. Sinnentleert und ohne Inhalt.

Leben wir? Oder sind wir längst tot und wissen es nicht? Unsichtbare Schatten einer bereits vergangenen Epoche? Werden all die Sterbenden um uns her geboren ins Licht der Wirklichkeit hinein, wir aber verharren trauernd im Tod und Dunkel der Illusion und des Trugs?

Der schwarze Hund zu meinen Füßen, was unterscheidet ihn vom Menschen? Wir behaupten ohne besseres Einsehen, er verfüge nicht über die Gabe des Denkens. Er wisse nicht um sein Selbst. Ja, er habe nicht einmal erkannt, dass er sei.

Woher nehmen wir die Gewissheit dieser Mutmaßung? Wir benutzen unsere Maßstäbe, um ihn zu beurteilen. Macht er es nicht ebenso mit uns? Wie wird wohl sein Urteil ausfallen?
Wir sprechen ihm die Gabe der Abstraktion ab? Was aber, wenn er sie einfach nicht braucht? Oder aber wenn die seine eine andere, uns verborgene ist?

Das Hündchen träumt. Es bellt im Schlaf, zuckt und zappelt mit den Beinen. Es erlebt. Sind seine Traumbilder von weniger Bewusstsein bestimmt als unsere? Ist sein Unterbewusstsein von weniger Gedanken durchsetzt als Unseres?

Wir wissen nicht, was in seinem Kopf vorgeht. Wir wissen so gut wie nichts von seinem Fühlen, Trachten, Sehnen. Wir sagen, er handelt instinktiv. Ist beherrscht von Fresssucht und Trieb. Was aber sind wir? Ich frage, was?!

Wir sprechen ihm jede Fähigkeit ab, spirituelle Welten zu erreichen. Kennen wir die seinen? Wissen wir um seine Religion, um seinen Gottesbegriff? Wie archaisch war unserer noch vor wenigen Jahrtausenden, wie entsetzlich ist er zum Teil heute noch? Woher nehmen wir die Gewissheit, seine Seele auf ein dumpfes Etwas zu reduzieren, woher diese Anmaßung?

Er kann Freude empfinden und Leid wie wir. Schmerz und Trauer, Begeisterung und Sehnsucht, Angst und Kummer wie wir. Er kann hassen. Und er kann lieben. Selbstlos und leidenschaftlich. Er ist uns ähnlich, mit uns verwandt. Beseelt und lebendig.

Wieso sagen wir, dass er nicht um seine Sterblichkeit weiß? Wissen wir das? Wir vermuten es, nichts weiter. Nichts, so gut wie Nichts wissen wir von ihm.

Wir verachten ihn wegen seiner Scham- und Zügellosigkeit. Er treibt es mit Verwandten, lässt keine Gelegenheit aus, beschnüffelt die Ausscheidungen seiner Artgenossen. Was aber lese ich Tag für Tag in der Zeitung? Und wo hinein stecken wir unsere Nase?

Er tötet grausam und ohne Gnade, wenn er kann. Wie aber gehen wir mit unseren Beutetieren, unserem Nutz- und Schlachtvieh um?

Er ist blutgierig und erbarmungslos, so er entfesselt. Ich beobachtee dasselbe Verhalten bei uns in den Nachrichten, Abend für Abend. Und doch, da ist ein kleiner Unterschied. Wir morden Unseresgleichen, wir töten Artgenossen.

Unser Leben, unsere Ethik, ist bestimmt von Verzicht und Selbstbeherrschung. Wir praktizieren sie, um zu überleben, weshalb sonst? Was aber wissen wir von seinem Verzicht und seiner Selbstbeherrschung?
Der Rahmen mag ein anderer sein, die moralische Leistung deshalb geringer anzusehen ist nichts als selbstgefälliges Gutdünken. Außerdem widerspricht dieses unser Urteil der Relativitätstheorie, also einem wesentlichen Bestandteil unserer sogenannten Erkenntnis.

Was also unterscheidet mich wirklich von meiner liebgewonnenen Hündin? Ist es lediglich der Dünkel der Überlegenheit, der mir dabei hilft, die eigene Erbärmlichkeit besser ertragen zu können?

Oh ja, wir haben uns die Erde untertan gemacht. Wir taten es mit rücksichtsloser roher Gewalt, ohne Gnade und Gewissen, mit entsetzlicher Zerstörungswut und Grausamkeit. Und, so frage ich, warum tun die Tiere nicht dasselbe mit uns? Sind sie es am Ende, die uns überlegen sind, irgendwo tief in ihrem Innersten Wissende und Verstehende, auf einer Ebene, die wir längst verloren oder nie besessen haben?

Ich weiß es nicht. Ich erziehe. Auch Menschenkinder müssen erzogen werden. Der Unterschied ist nicht allzu groß. Und der Erfolg ebenso ungewiss.

Bei genauer Betrachtung kann ich nicht einmal mit Gewissheit sagen, ob es nicht vielleicht umgekehrt ist. Ich werde von ihr erzogen. Hundgerecht gemacht sozusagen. Nach ihrem Bild geformt und erschaffen. Ihr Kompromiss ist der Gehorsam, ein Verhalten, dass ihr auch im Wolfsrudel abverlangt wäre.

Wer also lernt eigentlich von wem? Und wer beherrscht, manipuliert, konditioniert, dressiert wen? In jedem Falle ist mir der Gedanke, die Krone der Schöpfung zu sein, verhasst. Und ich fürchte, sie nutzt das gnadenlos aus...

Wie dem auch sei, ich habe einiges gemeinsam mit ihr. In jungen Jahren soll ich ein rechter Hundesohn gewesen sein, was mir so zugetragen wurde, doch in späteren Tagen war mir immer öfter hundeelend zumute ob des Hundelebens, das zu führen ich blöder Hund mich gezwungen sah und das mir nur allzu oft hundsgemein mitgespielt hat.
Immer öfter fiel der Schatten des Höllenhundes auf meinen Weg, und nicht nur einmal hatte ich das Gefühl, vor die Hunde zu gehen.

Hunde wollt ihr ewig leben, mittlerweile bin ich ganz schön auf den Hund gekommen. Meine arme Hundeseele heult den Vollmond an, wenn ich wieder mal leide wie ein Hund und es mir hundsmiserabel geht.

Diese winselnden Zeilen schreibe ich unter wolkenverhangenem Himmel, aus dem es Cats and Dogs regnet, nicht einmal einen Hund würde man bei diesem Hundewetter vor die Tür jagen.
Aber scheiß der Hund drauf, ich will keine schlafenden Hunde wecken und mag bekannt sein wie ein bunter Hund, nur glücklicher Fügung verdanke ich es, kein Schweinehund geworden zu sein, und anhänglichen sensiblen Wesen wie diesem, dass sich unter meinen Händen streckt und räkelt.

Für das Alles und Jedes Spiel ist, das Dasein pure Freude, das Erleben hemmungslose Begeisterung und Ausgelassenheit. Ein Kind der Unschuld.
Eine kleine Hundeseele, die nicht gebrochen, ein Welpe, der nicht getreten, geschlagen und misshandelt, ein Hündchen, das nicht verraten, verlassen, missbraucht und entwürdigt wurde. Ein unversehrtes kleines Ich.

Das ist es, was mich von ihm trennt. Was mich ab und an mit Wehmut und Traurigkeit erfüllt. Wenn ich in seinen Augen das Strahlen von Glück, Liebe, Geborgenheit und Zufriedenheit sehe.

Dann möchte ich die Welt da draußen vergessen. Sie nie gekannt haben. Dann möchte ich ein kleiner schwarzer Hund sein.
Gespeichert

Sintram

  • Gast
Re: Die Reise durch das schwarze Loch
« Antwort #34 am: 18 Juni 2010, 07:54:46 »

Abgesang

Das Leben um uns her kümmerte sich nicht um unsere Befindlichkeit. Es blieb erbarmungslos und grausam wie eh. Mit dem einen Unterschied, dass mich seine üblen Machenschaften nicht mehr sonderlich interessierten. Weder bäumte ich mich auf noch rannte ich dagegen an.
Ich ließ einfach alles geschehen, entlud zur rechten Zeit meinen Zorn und fügte mich dann umso geduldiger in seine Ränkeschmiede. Sollte es doch mit uns machen, was ihm gefiel. Ich ließ mich von seiner Unberechenbarkeit nicht mehr aus der Ruhe bringen.

Ich hatte jedes Interesse an seinen Fügungen und Schicksalsschlägen verloren. Diese waren ohnehin die öde Aneinanderreihung von Wiederholungen und Bekanntem. Bist Du glücklich, kommt mit Sicherheit ein Unglück, hast Du keine Sorgen, stellen sie sich hundertprozentig ein, bist Du fröhlich, hat sich die Trauer längst herangeschlichen, hast Du keine Pläne, sind die finsteren seit langem geschmiedet, hast Du keine Probleme, tauchen sie unweigerlich auf.

Das ewig alte Lied, dessen Klänge mir derart vertraut waren, dass sie mir längst zur Hintergrundmusik alltäglicher Erledigungen gerieten. Ich tat, was zu tun war, und ließ das Leben toben. Offenbar hatte es nichts Besseres zu tun, als seine Untertanen zu quälen und drangsalieren, nun denn, das war sein Problem und nicht das meine.

Meine Depression wollte partout nicht abklingen und machte auch keinerlei Anstalten, es in absehbarer Zukunft zu tun. Ich gewöhnte mich an ihre Gegenwart und beschäftigte sie artig mit Antidepressiva.
Ein scharfer Hund braucht Auslauf und Aufgabe, und so rieb sich meine Seelennacht an den Tabletten auf bis zur Ermüdung Tag für Tag, geiferte immer wieder mal, knurrte, bellte und schnappte auch ab und zu, aber im Zwinger der Chemie kläffte sie ungefährlich und gebändigt.
Ansonsten schenkte ich ihr weiter keine allzu große Beachtung. Die Anwesenheit lebensmüder Gedanken und Gefühle verlor ihre Schrecken, ich dachte sie, fühlte sie, akzeptierte ihre Dringlichkeit und stellte sie in den Medizinschrank.
Sollten sich die Ärzte damit auseinandersetzen, diese absonderliche Spezies, die wider besseres Wissen und alle Erfahrung an das Leben zu glauben schien.

Ich machte es uns urgemütlich in der Wohnung, auf den Regalen standen allerlei Figuren und Tiergestalten, und jede Neuerwerbung erfüllte mich mit Befriedigung und Freude. Ich hörte gern und mit Vergnügen Musik, bastelte Kassetten und CDs zusammen, las allerlei Bestseller und abgedrehte Krimis, genoss den ausgedehnten Fernsehabend und die Leckereien, die meine geliebte Frau zur rechten Zeit aus der Küche zauberte.
Die Gartenarbeit verschaffte mir die nötige Beschäftigung, die Tierhaltung ebenso. Im Garten scharrten sechs braune Hühner, die uns fleißig mit Eiern versorgten, die mittlerweile fünf Meerschweinchen erquickten mein Gemüt und bereiteten mir nicht unerhebliches Vergnügen, in den Spaziergängen mit dem alten Dackelmädchen und dem schwarzen Hundekind fand ich Entspannung und innere Klärung. Ich war rundum zufrieden und hatte weiter nichts mehr vor.
Kurzum, ich führte ein ruhiges Rentnerdasein und wollte nichts anderes.

Alles war bestens, die Welt mochte getrost untergehen, ich würde es wahrscheinlich erst hinterher bemerken und auch dann wäre es mir ziemlich egal.

Die täglichen Schreckensbilder und Horrormeldungen aus Zeitung und Tagesschau registrierte ich mit wissender Abgeklärtheit.
Ich litt mit den Opfern und verachtete die Täter, die Mächtigen rissen mich höchstens zu einer spöttischen Bemerkung hin, an eine Besserung von was auch immer wo auch immer glaubte ich definitiv nicht mehr. Leere Versprechungen und inhaltlose Plattitüden langweilten mich zumeist, ab und zu amüsierten sie mich, bisweilen ärgerten sie mich.
Jedwede Bedeutung für mich hatte das Weltgeschehen ebenso verloren wie die Prozesse der Gesellschaft, in der ich lebte. Ihr vorprogrammierter Verfall war offensichtlich und unaufhaltsam, Kinder in Scheinwelten finden sich in der wirklichen nicht zurecht, wie auch? Weltfrieden ist eine Utopie, weil der Mensch kein friedliches Geschöpf ist.

Die Erde ist dem Untergang geweiht, was auch sonst. Alle Nationen haben es seit Jahrzehnten gewusst, nichts dagegen getan und offenbar so gewollt oder zumindest gedankenlos und fahrlässig in Kauf genommen. Warum also plötzlich die große Aufregung? Unsere Hühner kümmerte das ebenso wenig wie die ersten Krokusse.

Wahnsinn, Gewalt und Mord nahmen zu, Säuglinge wurden umgebracht, Kinder zu Tode geprügelt, Familien von durchgeknallten Vätern ausgelöscht, Jugendliche von ebensolchen erschlagen, minderjährige Amokläufer setzten ihre blutrünstigen Computerspiele in die Wirklichkeit um, Schüler wurden bis zum Zusammenbruch gemobbt.
Kinderpornographie erreichte ungeahnte Ausmaße, Menschen- und Frauenhandel florierten. Kapitalverbrecher kauften sich schamlos frei. Die Lüge war längst salonfähig und genoss gesellschaftlichen Status.

In den Medien regierte die Blödheit mit unerträglichen Entgleisungen, Widerlinge und Zyniker schoben die fette Kohle, das Volk ließ sich nach Herzenslust verarschen.
Die orientierungslose und angepasste Jugend schob eine Altenüberschuss- Paranoia und hatte Panik vor einer ungewissen Zukunft ohne Job. Zahllose Rentner nagten am Hungertuch.

Kurzum, es herrschte eine Bombenstimmung im Lande, und je trüber die Aussichten wurden, desto tiefer steckten die Leute ihre Köpfe in den Sand.
Das Kabarett hatte definitive Probleme mit der Steigerung seiner Pointen, da es immer mehr hinter der irrsinnig gewordenen Wirklichkeit hinterherhinkte.

Es gab keine Unschuld mehr und keine Aufrichtigkeit. Der rücksichtslose Egoismus hatte Religion, soziales Denken und politisches Bewusstsein ersetzt. Die Frage ist müßig, wie zwei schwermütige Seelen auf diesen kollektiven Wahnsinn reagieren, ja reagieren müssen: mit Rückzug.

Es blieb uns nur übrig, auf das wenige Gute zu schauen, das sich an den Rändern und in Nischen der Gesellschaft einem Kaffeesatz gleich festgesetzt hatte, in kleinen Seelen und unbedeutenden Persönlichkeiten ohne Falsch und Arg.

Und da waren ja noch die Tiere. Noah füllte seine Arche auf Gottes Geheiß damit, während die Menschheit absoff. Das sollte uns zu denken geben. Unter gewissen Umständen zieht der Schöpfer seine animalischen Wesen der Krone der Schöpfung, dem Homo sapiens vor.

Vielleicht bin ich noch zu jung, um mich enttäuscht und desillusioniert von der Menschheit ab und zur Tierwelt hinzuwenden. Andrerseits habe ich diesen Punkt längst überschritten, und außerdem fühle ich mich wie neunundneunzig oder hundertzwo.
Es gibt zwei Alterserfahrungen in meiner Seele. Zum einen bin ich ungefähr siebzehn und werd es bis zum Ende meiner Tage bleiben. Zum andern dürften es so an die zweitausend Jahre sein.

Für gewöhnlich halte ich mich irgendwo dazwischen auf.

Gespeichert

Sintram

  • Gast
Re: Die Reise durch das schwarze Loch
« Antwort #35 am: 18 Juni 2010, 07:56:57 »

Jedenfalls sind mir die Menschen in der Regel zu böse. Ich liebe ihre Gesellschaft nicht besonders. Tiere hingegen sind angenehme Zeitgenossen, listige kleine oder größere Kobolde, im Gros friedliche Seelen und berechenbare Charaktere. Sie sind durchschaubar und zumeist einfach, vor allem aber ehrlich und liebebedürftig.

Diese neue Einsicht verdanke ich meiner geliebten Frau. Sie hat mich erinnert an meinen Draht zu unseren tierischen Geschwistern, meine Gabe der Telepathie, mit Hilfe derer ich mit ihnen kommuniziere, meine Hochachtung vor ihren Fähigkeiten und Begabungen, die unsere zumeist bei weitem übertreffen. Ich war reif für diese Rückbesinnung. Überreif.

Es tut mir leid sagen zu müssen, dass ich mit der Menschheit fertig bin, aber es ist nun mal so. Alle meine Erfahrungswerte kommen unterm Strich zu diesem Ergebnis. Die Menschheit taugt nichts.

Tja, das wäre alles so weit. Es gibt eigentlich nichts mehr zu sagen. Und hier endet dieses Buch, weil jedes irgendwo enden muss, irgendwann. Und hoffentlich zur rechten Zeit. Im Grunde ist alles gesagt.

Oder?


Niedergeschrieben 2007
Gespeichert

Sintram

  • Gast
Re: Die Reise durch das schwarze Loch
« Antwort #36 am: 20 Juni 2010, 08:19:13 »

Nachruf

Wo Worte keinen Raum mehr finden
bleibt nur das Schweigen
wozu noch reden
der letzte Spruch gesagt ist
will meines Vaters Tod verkünden
geschlossen ist sein Reigen
so wie bei einem jeden
ein anderer die Lebensspanne misst

Gar mancher Apfel fällt doch weit vom Stamm
und kullert tief den Hang hinab
bis nicht mehr seine Frucht zu finden
die Wurzeln seines Ursprungs sind verloren
gar mancher Löwe zeugt ein Lamm
die Blumenkränze auf dem frischen Grab
sie können Tod nicht an das Leben binden
denn wer da stirbt ist anderswo geboren

Es waren gute Tage
was bleibt ist ungewisse Leere
verschachert wird was Heimstatt uns gewesen
noch gestern Hilfe sind wir heute Ärgernis
ich habe anderes geerbt ganz ohne Frage
Verfall und Alter gab ich Ehre
und konnt´ dabei im Innersten genesen
mir heilte mancher Schlangenbiss

Ich sehe alles etwas anders
die Sicht der Dinge ist verschoben
das Wesentliche hat sich neu gestaltet
Erkenntnis ist ein leises Säuseln
wenn einer biegt das Leben überspannt er´s
wer´s tragen will der hat sich überhoben
denn ohne unser Tun das Schicksal waltet
so wie die Wasser sich im Winde kräuseln


2007
Gespeichert
Seiten: 1 2 [3]