Drogenkinder
Lex
Mike
Am Anfang brannte er noch sehr,
dieser Dreck, den ich mir gebe.
Am Anfang war die Angst noch leer,
dass ich H nicht überlebe.
Was auch kommt, ich sterbe doch,
sei es mit, oder auch ohne.
Über jeden hängt ein Joch,
doch trag ich meines schon als Krone.
Gebückt muss ich durchs Leben gehen,
mit der Droge die mich liebt.
Gebückt kann ich nur selten sehen,
wer noch wahre Freundschaft gibt.
So geh ich meistens ganz allein,
mit den Gedanken die mir blieben.
So geh ich um nicht dort zu sein
wo alle Junkies einmal liegen.
Jessy
Schule und Straße, das sind zwei Welten,
die nie zur gleichen Zeit bestehen.
Drum kann ich bald schon, nur noch selten,
dort hin, wo sie alle gehen.
Auf der Straße liegt die Freiheit,
für die Freier dieser Stadt.
Auf der Straße liegt die Geilheit,
die jeden Mann zum Täter macht.
Dort muss ich zuhause sein,
ganz gleich ob es mir auch gefällt.
Was will Schule mit dem Stein,
der sich nur unter Wasser hält.
Ich lebe gern mit vollen Taschen,
manchmal auch mit einem Schuss.
Ich will vom Besten täglich naschen,
so zahl ich gern mit manchem Kuss.
Und oft auch mehr, doch ist der Preis,
nie zu hoch für dieses Leben.
Denn früh genug werd ich zum Greis,
dann ists zu spät nach mehr zu streben.
Sophia
Zusammen sind wir unzertrennlich,
teilen uns dasselbe Glück.
Zusammen sind wir so lebendig,
dass wir sterben, stück für stück.
Mike stirbt schneller als die andern,
keiner rennt so schnell wie er.
Wo die Menschen fröhlich wandern,
schmeißt er die Jahre hinterher.
Alte Wesen sind wir drei,
doch keiner über 16 alt.
Wir stehen gern und oft dabei,
wenn man uns den Tod auszahlt.
Selbstverständlich müssen wir,
für den Tod auch etwas geben.
Etwas das sehr gut bei mir,
und bei den andren schlechter eben.
Ein Job ist es für den wir lohnen,
oftmals kalt und manchmal Pein.
Ein Loch ist es in dem wir wohnen,
modrig feucht und zellenklein.
Jessy ist ein kluges Kind,
13 Jahr und so geschickt.
Wo andre noch beim Knutschen sind,
hat sie schon alle Welt gefickt.
Geld schafft jeder von uns ran,
manchmal viel und selten nichts.
Sterben tun wir dann und wann,
doch was zählt, ist nur wenns sticht.
Heroin macht alt und träge,
Heroin ist unser Brot,
Heroin zählt zwei Erträge,
erst die Hölle, dann den Tod.