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Autor Thema: Sozialphobie, wer kann mir dazu etwas sagen?  (Gelesen 5891 mal)

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stumm

  • Gast
Re: Sozialphobie, wer kann mir dazu etwas sagen?
« Antwort #30 am: 02 Februar 2009, 07:52:55 »

moin emmi

ich geh nicht arbeiten und ich kann, wenn ich mir hier anseh wer nachts alles immerzu online ist, sehr gut schlafen
nur bin ich ebend immer frühs 6 uhr wach
einfach so ohne wecker
denke der mensch ist ein gewohnheitstier, ist ebend so angewöhnt durch die kinder
hab nun noch 2 zu hause und die jüngste muss ja in die schule
habe meine kinder nie allein aufstehn lassen

du bist jetzt noch wütend auf diese person im traum
ich kenne alpträume
und das schlimme daran ist, dass ich nicht ,,raus komme,,
ich brauche ewig um zu begreifen das ich wach bin und wenn ich wach bin geht das gefühl des traumes nicht weg
habe jahre lang mit licht und lauten radio geschlafen
ich kenne es wenn die gefühle eines traumes einem ewig hinterher rennen
obwohl man,s ja besser wissen müsst
ich glaube nicht an den spruch das die zeit wunden heilt
ich glaube auch nicht an die liebe
und trotzdem muss ich sagen ....es ist dank meines mannes mit der zeit besser geworden
passt nicht zusammen ...ich weiss

all so sachen wie meditieren oder entspannungstechniken funktionieren bei mir nicht
man muss dran glauben sonst klappt ma gar nichts
ich glaube daran weil ich weiss wie stark der mensch sich selber beeinflussen kann
sorum und auch sorum...
aber sobald mir jemand (oder ebend auch ich mir selber)
sagt...nu bleib ma ruhig gehn bei mir alle alarmglocken an und ich bin äusserst unruhig
keine ahnung ist ein reflex in mir ich wittere sofort gefahr
ich weiss das es wichtig ist zu entspannen mal abzuschalten und es ist sehr gut das du sowas kannst
muss man sich schwer erarbeiten und antrainieren

man kann auch angst und panikattaken beeinflussen
keine leichte aufgabe ...aber ich habs gelernt
nur hast du natürlich ein problem wenn dich so etwas auf der autobahn überfällt
weil dieses beeinflussen nur durch starkes ablenken funktioniert
gibt verschiedene methoden...gedanken und auch fühlen
also fühlen mit den händen...etwas ertasten
nur auf der autobahn natürlich nicht machbar
und trotzdem ....ich habe die erfahrung gemacht
das die attaken weniger und nicht mehr so heftig wurden ebend weil ich gelernt hatte diese zu beeinflussen
mit meinen gedanken weg zu machen
man sollte der angst nicht diesen raum geben
jeh weniger raum sie erhält um so weniger kommt sie....es wird ihr wohl dann langweilig *gg
und wenn die angst vor der angst dazu kommt ...ohje :-(
nun gibts da wohl 2 methoden
die eine ist eine verhaltensthera wo man lediglich lernt die angst in griff zu bekommen mit verschiedenen verhaltensformen
ohne der angst auf den grund zu kommen
das habe ich mir selber gelernt
die andere ist zu erforschen wo sie den herkommt die angst
tiefenpsychologische thera
das wird dann wohl die mit der konfrontation sein
wobei ..wie gesagt...das nicht mit den menschen direkt sondern ebend mit der damaligen situiation ist
ein zurück versetzen in diese situation
vielleicht solltest du dir bevor du in ne thera gehst überlegen wozu du bereit bist

kommt nun die angsattake von der sozialphobie oder sie sozialphobie von der angstattake?
dabei muss nicht im vordergrund stehen was laut lebenslauf rein zeitlich zuerst da war
nur ne überlegung von mir

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Emmi

  • Gast
Re: Sozialphobie, wer kann mir dazu etwas sagen?
« Antwort #31 am: 02 Februar 2009, 10:17:55 »

Guten Morgen,
zuerst gute Nachricht,
ich habe einen Termin! 26. Februar und das ist eine Gemeinschaftspraxis, ich habe einen Termin bei einer Frau bekommen.
Ist prima finde ich, ich dachte es sei ein Mann, wusste nicht, dass es da eine Frau gibt.
Ich hab doch mit Männern so eine Hemmung frei über mein Problem zu sprechen aber bei allen Therapeutinnen welche ich angerufen habe konnte ich keinen Termin bekommen auch nicht auf einer Warteliste.
Bin wirklich so froh, jetzt habe ich auch keine Bedenken mehr.

Aber jetzt lese ich erste einmal, was Ihr mir geschrieben habt.
bis geich
Emmi
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Emmi

  • Gast
Re: Sozialphobie, wer kann mir dazu etwas sagen?
« Antwort #32 am: 02 Februar 2009, 10:53:58 »

Zuerst einmal an Dich liebe Fee,
Du sprichst mir sooo aus der Seele. Wie schön Du das mit den Weisheiten über die Hunde zusammengestellt hast, so kommt wirklich das ganze Gefühl für sie zum Ausdruck.
Ich hab meine Oscar so lieb, ich könnte ihn fressen!
Meine boshafte gemeine Mutter hat diesen Ausspruch vom "versündigen" auch immer getätigt. Gerade die! Die hat doch die schlimmsten Sünden auf sich geladen, die sollte ihr schändliches Maul halten.
Sie hat das gesagt, weil sie meine große Liebe zu dem Tierchen gesehen hat und nicht einmal das sollte ich haben, ich sollte nur leiden, seit ich die Augen aufgemacht habe auf dieser Welt. Stell Dir vor, die hat mir als Kind immer eingeredet ich sei ein Freitagskind, weil Jesus an einem Freitag am Kreuz gestorben ist, deshalb müsse ich auch leiden.

Ist die nicht pervers?! Die ist doch abartig krank in ihrer Birne, findest Du nicht auch?!

Ich habe das natürlich alles geglaubt, den ganzen perversen Mist von ihr habe ich geglaubt. Die hat uns wie Affen dressiert damit wir ihr Untertan sind und so haben wir folgsam alles Scheußliche getan, was sie uns befohlen hat.
Sie hat uns gesagt, wer seine Hand wider die Eltern erhebt, dem wächst später die Hand aus dem Grab. An Allerheiligen habe ich dann immer verstohlen über die Gräber geschaut um die Hände zu sehen. Waren aber keine da und ich hatte ein ganz unheimliches Gefühl. Natürlich habe ich den absoluten Gehorsam praktiziert da ich ja sonst die einzige mit der Hand geworden wäre.

Wirklich krank!

Ich hasse sie, ich hasse sie, ich hasse sie. ......................................................................!
Jetzt hat sie schwere Demenz und redet nur noch wirr aber ihre Bösartigkeit ist immer noch vorhanden. Sie lebt bei meiner Schwester, ich kümmere mich nicht mehr um sie, ich hätte sie ins Heim abgeschoben. Ich hasse sie!

Liebe Fee, wie geht es Dir denn jetzt? Musst Du noch sehr weinen wegen Bienchen? Es ist so schade, Du wohnst in Berlin, nicht wahr? ich wohne am anderen Ende von Deutschland (Ar... der Welt!) sonst könnte ich mit Dir und Oscar spazieren gehen, Oscar könnte Dich bestimmt trösten, er kann wunderbar trösten!
Kannst Du mir noch nicht von ihr erzählen? Laß Dir Zeit damit. Ich höre so gerne Geschichten von Hunden. Kennst Du die Geschichte von Krambambuli?

Ich möchte Dich so gerne in den Arm nehmen und Dir sagen: "Alles wird gut", aber ich weiß nicht ob es Dir dabei hilft.
Ich denke jeden Tag an Dich und Dein Bienchen, der Liebe Gott steht dem Bienchen bestimmt bei, im Himmel.
Alles Liebe von mir für Dich liebe Fee,
Deine Emmi

« Letzte Änderung: 02 Februar 2009, 12:04:48 von Emmi »
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Emmi

  • Gast
Re: Sozialphobie, wer kann mir dazu etwas sagen?
« Antwort #33 am: 02 Februar 2009, 11:58:30 »

Guten Morgen liebe Stumm,
klar, dass Du noch mit der Entspannerei nicht zurecht kommst wenn Du noch eine Familie versorgst und ein Schulkind hast. Da ist auch kaum Zeit für Dich. Als meine Kinder noch in meinem Haushalt lebten, da war auch mit Entspannen und so einem Kram nicht viel möglich.
Kannst Du nicht doch ein bisschen Freiraum für Dich abzwicken? Das ist alles nicht so schwer zu erlernen. Am Anfang habe ich mich einfach nur mit schöner Entspannungsmusik auf die Couch gesetzt, die Augen geschlossen und versucht mich auf meine einzelnen Körperteile der Reihe nach zu konzentrieren, wenn ich dann mein Bein z.B vor meinem geistigen Auge fest hatte, habe ich dem Bein gesagt es soll ganz locker werden usw.
Alls dann alle Teile abgearbeitet waren habe ich nur noch so gesessen und der Musik gelauscht. Nicht so lange, 5 Minuten reicht oft schon aber das ist dann so schön, ich bleib immer länger.
Wenn Du genug davon hast, dann rufst Du sanft alle Teile wieder zurück und reckst und streckst Dich.
Das tut so gut, versuche es doch mal, ist doch nicht schlimm wenn es nicht gleich klappt, steter Tropfen höhlt den Stein!

Eine Viertelstunde für Dich am Tag, das wird doch drin sein, oder? Das bist Du Dir doch wert?

Das ist nicht nur für den Körper gut, Du bekommst ganz klare Gedanken danach, Du fühlst Dich erleichtert und glücklich.

Du willst doch glücklich werden? Denke daran was ich schon vorher gesagt habe, andere können Dir das Glück nicht geben, Du muße Dich selbst glücklich machen. Erinnerst Du Dich? "Jeder ist seines Glückes Schmied" und das ist das Schmieden für Erwachsene oder sagen wir einmal, eine der Schmieden.

Du solltest doch nicht so viel über meinen Kram nachdenken, das ist Popelkram, ich habe ja schon meine Konsequenzen gezogen damit ich nicht durch den ollen Panickkram umkomme und niemand anderes. Das werde ich demnächst alles in den Griff bekommen.

Wirklich krass, stell Dir vor Du fährst 70km jeden Tag, ein Weg, Stoßstange an Stoßstange auf einer extrem schmalen Autobahn, Transitstrecke mit vielen Lastwagen. Hinter dir drängeln sie schon obwohl du auf der linken Spur hinterm Lastwagen fährst, du denkst "Blödmann, kannst ja selbst nach rechts auf die Überholspur aber die ist auch voll". Alle fahren 100 bis 110km/Std. Jetzt nimmst du allen Mut zusammen und scherst in die Lücke auf der Überholspur und jetzt Gas geben.

Und dann geht es los:
Du hast gerade den Lastwagen neben Dir da rast der Puls auf 200 (geschätzt), du bekommst keine Luft mehr, dein Brustkorb schnürt sich zu, die Hitze steigt in deinen Kopf, es wird die schwarz vor den Augen, OH Gott, denkst Du, nur nicht ohnmächtig werden, deine Hände beginnen zu zittern, Nur Ruhe bewahren, schau gerade aus, nicht auf den Lastwagen schauen, nur nicht die Spur verlieren. Der rechte Seitenstreifen kommt immer näher, oder bilde ich mir das nur ein? Weiter nach vorne schauen, ganz tief durchatmen, solltest in den Rückspiegel schauen aber nein, trau ich mich nicht, am Ende verreiße ich dann das Steuer. Lieber Gott hilf mir, wie war noch der 23. Psalm? "Und muß ich auch wandern durch dunkle Schluchten so fürchte ich mich nicht denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab geben mir Zuversicht!" Jetzt, es ist geschafft, der Lastwagen ist hinter mir, schnell zurück nach links, das mache ich nicht mehr...................... und dann kommt die hohe Autobahnbrücke, nächstes Drama, ich muß nach rechts, oh Gott, nicht am Abgrund fahren, Hände zittern usw.

Verstehst Du? Das war nicht mehr möglich, ich habe das 2 Jahre so mitgemacht und ich kann nicht mehr. Es war wirklich nicht mehr möglich für mich, ich konnte einfach nicht mehr auf diese Autobahn fahren.

Ich bin früher 100.000de von km Autobahn gefahren und hatte keine Probleme, ich verstehe mich selbst nicht mehr, ich drehe am Rad. Total blämbläm.

Aber ab jetzt wird alles besser, ich bin jetzt wieder zuversichtlich.

Und Du grübelst nicht mehr über meinen Quatsch nach sondern jetzt kümmern wir uns um Dich, willst Du?

Du kannst nur aus Deinem Teufelskreis raus, wenn Du es schaffst, Dich selbst zu beeinflussen. Schau mal, was geschehen ist, das ist nun mal geschehen. Daran kannst Du nichts mehr ändern, das musst Du leider so hinnehmen. Aber was jetzt ist, das kannst Du ändern, dazu wirst Du die Kraft finden. Die hast Du nicht sofort auf Anhieb, Du kannst sie aber bekommen, Zug um Zug langsam mit Geduld. "Geduld ist das Einzige und Wahre was zu lernen sich lohnt, alles Wachstum alles Werden und alles Gedeihen auf dieser Erde beruht auf Geduld.... Ein Gedicht von Hermann Hesse (nicht sicher ob ich jetzt getreu vorgetragen habe aber so ähnlich auf jeden Fall).

Versuche es doch einmal, ich würde mich sehr freuen, wir können dann gemeinsam über unser Erlebtes philosophieren, das wäre doch schön. Vielleicht machen noch einige Menschen hier mit und wir könnten einen philosophischen Arbeitskreis mit dem Thema "Anleitung zum Glücklichsein" gründen :D

Du bist ein ganz lieber Mensch!
L.G. Emmi


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stumm

  • Gast
Re: Sozialphobie, wer kann mir dazu etwas sagen?
« Antwort #34 am: 03 Februar 2009, 06:51:00 »

hey emmi

ich freu mich für dich das du einen termin hast und noch besser sogar bei einer frau

ich hatte das richtig verstanden....du wartest auf einen platz in einer klinik?
da du dir aber nicht sicher bist willst du nun vorab zu nem therapeuten
in der klinik muss man immer mal anrufen und sagen das man noch will damit der platz auf der warteliste bestehn bleibt
ich hoffe du hast den platz auf der warteliste nicht aufgegeben

ich hatte es hier schon mal geschrieben aber ich schreib es nochmal
es gab mal einen test um raus zu bekommen wie genau die diagnosen der psychater sind
völlig gesunden menschen wurde erklärt was sie zu sagen und wie sie sich zu benehmen hatten
und wurden zum arzt geschickt
depressionen angszustände sozialphobie usw
die ärzte stellten die diagnosen bei völlig gesunden menschen und wiesen diese in kliniken ein
in der klinik sollten diese menschen sich dann so benehmen und reden wie immer...also völlig gesund
die klinikärzte allerdings gingen von den diagnosen kein stück ab
sie behandelten einfach weiter auf die jeweiligen diagnosen auf den einweisungscheinen
das ansich naja....es erschreckt mich nicht unbedingt...aber ist schon beunruhigend
nun kommt das für mich aber  beachtliche
die mitpatienten sonderten sich von diesen probanden ab
sie sagten...was willst du hier du bist gesund du lügst wir wollen nichts mit dir zu tun haben
sie dachten es hatte sich ein jornalist in die klinik eingeschlichen

weisst du das mit den diagnosen ist so ne sache
ich glaube ihnen nicht
ich denke die wissenschaft ist einfach noch nicht soweit
die pfuschen da noch so ein bischen rum
also jedenfalls was den geist und die seele betrifft
viele diagnosen sind für mich mehr oder weniger sammelbegriffe
sind mir zu wenig speziefisch
und die diagnosen verwischen ineinander
ich denke nicht das man diagnosen behandeln sollte
sondern einfach die beschwerden oder ungesunden verhaltensweisen
so irgendwie....
klar wenn man hier die beiträge liest ähneln sich viele
und viele verhaltensweisen und leiden resultierend aus ähnlichen erfahrungen sind fast gleich
und doch sage ich....man kann sie nicht alle in einen topf werfen
und doch denke ich nicht jeder mensch reagiert genau gleich
all diese vielen dinge in eine diagnose zu pressen finde ich nicht richtig
ich habe viele diagnosen
ich glaube an keine von diesen
und ich leugne keine
weil in jeder diagnose ein kleines stück wahrheit steckt
aber auch vieles was ich nicht annehmen kann

ich denke es wird ein stück wahrheit in deiner diagnose sozialphobie stecken aber ebend auch dinge welche nicht passen
so ist das mit den diagnosen


ooohaa guck an die emmi kann hassen
das erstaunt mich
hass hat wenig mit positiven gedanken zu tun
eigentlich ...nix
um genau zu sein
es ist das komplette gegenteil
liebe und hass sind große gefühle man sollte wirklich nicht leichtferig damit umgehn
man kann in einer gläsernen wand so große gefühle haben?
es kommen gedanken und gefühle von aussen herein um solche gedanken und gefühle hervorzurufen?
nun kannst du ja auch sagen...diese gefühle waren vorher da und sind in mir und nun somit mit hinter der gläsernen wand
aber
ich denke solch eine gläserne wand oder auch mauer wurde erschaffen um vollig emotionslos dahinter zu hocken
ich denke sie wurde erschaffen weil man all diese emotionen nicht mehr ertragen konnte
das unterbewusstsein hat die gläserne wand erschaffen um sich von den leiden gefühlen und gedanken abzukapseln
um dahinter ruhe vor ihnen zu haben
einfach nur ruhe
kann man bestimmen welche gefühle dahinter dürfen?
wie kann hass hinter diese gläseren wand geraten?

versteh mich nicht falsch
du hast alles recht dieser welt diese frau zu hassen
und es ist gut das du deine gefühle hast und auch klar ausdrücken kannst
es sind deine
aber vielleicht ist ja ein ganz kleines löchlein in deiner glaswand
und das ...so denke ich...gibt hoffnung
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Emmi

  • Gast
Re: Sozialphobie, wer kann mir dazu etwas sagen?
« Antwort #35 am: 03 Februar 2009, 15:37:46 »

Liebe Stumm Du hast schon wieder den Kern erwischt! Wie machst Du das eigentlich, kannst Du Gedanken von Anderen wahrnehmen?
Ist schon richtig unheimlich mit Dir!

Meine liebe weise Forumfrau, das mit dem Termin hab ich wohl falsch geschildert. Ich musste tatsächlich für einen Therapieplatz hier bei einem Psychologen alle 6 Wochen anrufen. Nicht für eine Klinik, Gottbewahre für eine Klinik :o, mit meiner Glaswand um Himmelswillen :o.
Ich war doch in der Reha, 3 Wochen. Glaubst Du mir, ich bin schnell zu diesem Anwendungsgedöns und danach schnurstracks auf mein Zimmer. Musste am Tisch mit anderen Patienten essen, hab mich sehr bemüht damit sie nicht denken ich hätte was gegen sie aber ich war sehr schnell fertig mit dem Essen. Habe 3 kg abgenommen dabei brauche ich das garnicht.
Bin dann nach einer Woche krank geworden und brauchte den ganzen Badekram nicht mehr mitmachen.
Das war für mich die Hölle, so was mache ich nieeee mehr!

Und dort hat man das mit der ollen Sozialphobie gesagt, ich glaube es ist genau so wie Fee das schon beschrieben hat.
Das ist eine ganz normale Reaktion wenn das Maß übervoll wird und Deine Mitmenschen einfach nicht die Grenze sehen und glauben man kann rücksichtslos alles auf Dir abladen. Wenn Du dann auch noch vom Leben Schicksalsschläge zugespielt bekommst und wirklich körperlich und seelisch am Ende deiner Kräfte bist, aber deine lieben Mitmenschen das einen Dreck interessiert und man dich fallen läßt,
dann ist das ganz normal, dass man eine Wand baut.

Und das ist auch gut so, diese Wand gibt mir Schutz, ich brauche mich nicht mehr mit dieser kaltherzigen Bande abgeben, sie können mich nicht mehr verletzen und ich brauche mir auch nicht mehr denen ihren Müll anhören.
Ich rede hier von meinen sogenannten Freunden und Familie, nicht von sonstigen Menschen, bitte nicht falsch verstehen.
Die Wand ist ein bisschen durchbrochen indem ich mit Familienmitgliedern rede, die wissen noch nicht einmal etwas von meiner Wand, interessiert die auch garnicht.

Mein Herz bleibt kalt, das ist die Wand, ich kann noch zuschauen aber mich rührt nichts mehr.
Einzig mein Enkelkind (habe ihn mit großgezogen) für den Jungen empfinde ich noch ein wenig.
Aber ansonsten sind meine Gefühle tot, es berührt mich wirklich nichts mehr, ich habe kein Mitleid mehr für sie und auch keine Freude mehr an ihnen. Sie sind mir einfach alle egal.

Ja, Du hast recht, Haß ist auch ein starkes Gefühl, mein Haß auf meine Mutter richtet sich nicht auf die Person ansich.

Ich hasse sie dafür, dass sie mit ihren Demütigungen und Quälereien, mit ihren abartigen Erziehungspraktiken uns Kinder derart kaputt gemacht hat, wir können kein normales Leben mit Partner und so führen, wir haben keinen normalen Instinkt im Umgang mit anderen, uns fehlt die Erfahrung wie man eigentlich mit Menschen zusammenleben kann. Wir haben kein Maß in Allem. Entweder wir reagieren zu stark oder wir reagieren zu schwach es fehlt uns einfach die Mitte wir können nicht in ein Gleichgewicht kommen.
 
Das verunsichert mich so sehr, ich traue mich nicht mehr an Andere heran weil ich befürchte falsch zu reagieren. Werde ich dann in eine solche Situation gezwungen, dann artet das auch schon hin und wieder in starken Aggressionen aus. Deshalb die 2 bis 3 Glas Rotwein, das entspannt die Verkrampfung in mir aber das kann es ja so nicht sein, nicht wahr.

Eigentlich ist das der Grund für die Wand, früher war ich ziemlich locker im Umgang mit Menschen aber Nähe habe ich nicht zugelassen, seit diesem Zusammenbruch vor 5 Jahren ist jetzt die Glaswand da.

Geht mir aber gut damit, ich vermisse das vorherige Leben nicht, ist eigentlich jetzt viel ausgeglichener als vorher.
Habe auch keine untergründigen Ängste mehr in mir, kann aber von diesem Doxepin kommen, wahrscheinlich geht es mir deshalb relativ gut.
Soll ich sie mal absetzen? Mal sehen was dann wieder abgeht? Nur so, aus Forschungszwecken, kann sie ja danach wieder nehmen ;D.

Deinen Gedanken über die Diagnosen, da stimme ich Dir voll und ganz zu. Die Seele ist so tiefgründig und vielseitig, das ist garnicht möglich die Persönlichkeit eines Menschen in ein Raster zu bringen. Das können wirklich nur grobe Vorgaben sein.

Im Grunde kann man nur selbst bei sich herausfinden wo das Problem ist oder wo der Hund begraben liegt.
Die Therapeuten können dich hinführen zu den Abgründen deines Seins aber in den Teich fallen wirst du dann alleine. Und herausschwimmen mußt du dann auch alleine (Bademeister -Therapeut- wacht am Rande ;D).

Liebe Stumm, jetzt muß ich das Enkelkind von der Klotze zerren, sonst hat er gleich wieder viereckige Augen.
War mal wieder wohltuend mit Dir zu schreiben.

Einen schönen Tag noch für Dich, tue Dir was Gutes!
L.G. Emmi

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stumm

  • Gast
Re: Sozialphobie, wer kann mir dazu etwas sagen?
« Antwort #36 am: 04 Februar 2009, 06:29:21 »

moin emmi

ohja eine ganz normale reaktion

weisst du ich für mich finde meine reaktionen auch absolut normal
und was ich sehe erlebe und fühle auch absolut real
das ist nicht das problem
das problem ist, dass oft der jeweilige mensch mir gegenüber, in den jeweiligen situationen wo ich ebend einfach für mich absolut normal reagier, mich anstarrt als sei ich grad vom mars gelandet und hätte zwei köpfe ...oder so
die umwelt kann meine reaktionen und verhaltensweisen oftmals nicht einschätzen
die entsprechenden reaktionen auf mich....die sind das problem
es ist mir egal wie andere über mich denken, ob sie es nun verstehn oder nicht
aber mit den reaktionen auf mich...damit muss ich leben lernen
sie betreffen mich und ich bekomme sie zu spüren
nun hab ich da...wie immer im leben ...verschiedene möglichkeiten und wege
ich kann mir eine mauer bauen und sagen so ich lass keinen mehr ran
ich kann so wenig wie möglich mit den menschen aggieren um die reaktionen nicht spüren zu müssen

ja auch das ist ein weg...

weisst du so ne mauer...hm ja da kann keiner rein...aber ebend auch du nicht raus
so eine gläserne wand ist eine grenze welche du gebaut hast
eine grenze zu deinem schutz
jede grenze engt ein
schwierig den horizont zu erweitern
du kannst durch deine wand ganz genau soweit sehn wie sie dich laufen lässt
nicht weiter

ja auch ich habe eine mauer und auch ich rede mir ein...mein horizont reicht mir
mehr will ich von den menschen gar nicht sehen
diese mauer hat mein leben gerettet ist mein freund
und freunde verlässt man nicht
vielleicht ab und an ...ein kleines stück..etwas abstand
aber freunde möchte man nie ganz loslassen
vielleicht liebe emmi kannst du weiter sehn...deine mauer ist ja nun wenigstens aus glas
wenn auch nicht die menschen so kann da immehin licht rein
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Emmi

  • Gast
Re: Sozialphobie, wer kann mir dazu etwas sagen?
« Antwort #37 am: 04 Februar 2009, 15:15:36 »

Vom Mars mit zwei Köpfen ;D, ich mußte mal kräftig Lachen, hab mir vorgestellt wie du jetzt aussiehst.
Liebe Stumm wir haben da wohl ein ähnliches Problem mit der Einschätzung von dieser sogenannten Menschenrasse. Du kannst genausowenig mit denen umgehen wie ich.

Nur, müssen wir das? Mal ehrich, findest du die so toll?

Ich für meinen Teil entbehre nicht allzuviel damit.
Frag dich mal was hast du denn bisher an Zuwendung und Fürsorge von denen erhalten?

Ich jedenfalls habe absolut noch nie Fürsorge erhalten. Nun bin ich eine ziemlich starke Persönlichkeit, ich will nicht ungerecht sein, es kann sein, dass ich nie den Eindruck gemacht habe, als hätte ich welche nötig, sehr wahrscheinlich sogar. Aber als ich vor ein paar Jahren diesen schlimmen Zusammenbruch hatte, da wußte es jeder, ich war nur noch ein Haufen Elend.
Sicher, du sollst geben und nicht an Dank dabei denken, habe ich im Grunde auch nicht, ich habe aber viele viele Jahre für eine ganze Gruppe Menschen "der Fels in der Brandung" bedeutet, ist es da vermessen eine helfende Hand zu erwarten wenn ich am ertrinken bin?

Ich kann das einfach nicht verzeihen, der Schock über diese Erkenntnis ist letztendlich noch viel schlimmer für mich als die Gründe für den Zusammenbruch, die habe ich schon längst vergessen.

Ich habe sowieso schon nicht viel Vertrauen gehabt aufgrund meiner Kindheit aber zu diesen paar Menschen hatte ich es, hättest du mir vorher gesagt was da geschehen wird, ich hätte dich für komplett blämbläm erklärt. Niemals hätte ich das geglaubt.

Und die gläserne Wand, ja, sie ist mein Freund, der beste den ich je hatte, sie schützt mich, sie versperrt mir nicht den Ausblick aber sie läßt das Böse nicht herein.
Richtig, ich kann nicht heraus aber einzig nur zu den Menschen. Für alles andere Schöne in dieser Welt ist keine Mauer vorhanden. Ich streune oft stundenlang mit meinem Oscar durch den Wald, sammle Kräuter oder Pilze, ich schaue mir schöne Kunst an und sitze lange an unserem Fluss und träume. Aber in meinen Träumen kommen die Menschen nicht mehr vor und das finde ich ist gut.

Ist dir schon einmal der Gedanke gekommen, dass nicht du unnormal bist sondern die Anderen?

Wer setzt denn da die Richtlinien für die Normalität?

Also, was ich bisher von dir für einen Eindruck habe, bist du ganz und gar unnormal!
Du bist außerordentlich tiefgründig in deinen Gedanken und krittich dem Außen gegenüber. Du hast eine überdurchschnittliche Sensitivität, eine sehr geschärfte Wahrnehmung.
Klar, dass man dich gerne als nicht normal einstuft, das Gro der Menschen hat Angst vor dir, du durchschaust sie zu schnell, das ist ihnen unheimlich, sie können deinen Gedankengängen nicht folgen.

Mal ehrlich, wer hat denn da ein Defizit? Du oder die?

Dein Proglem ist, dass du schon Erkenntnisse errungen hast an die deine Umgebung nicht einmal denken kann.
Du bist extrem klug und du hast dabei auch noch eine überbegabte Intuition!
Nein, du bist weißgott nicht normal! Du bist außerordentlich! Du hast leider nur niemanden :D in deiner Nähe der das zu schätzen weiß! Ja, liebe Stumm, ich rede jetzt von dir!

Befreie dich doch von diesem Bild in das man dich reinpressen will, sei krittich, glaube nicht alles, womit dich unsere Gesellschaft  zutextet!

Schau in den Spiegel! Wen siehst du da?

Findest du nicht auch, dass du prima bist! Siehst du da eine Frau die nicht richtig tickt?

Liebe Stumm ich bewundere dich wegen all diesem was ich hier geschrieben habe und ich finde dich genial und nicht normal. :D

Mit einem lächeln im Gesicht,
L.G. Emmi

P.S. ich muss noch an diesem "Verzeihen können" arbeiten, ist eine weitere Prüfung um mein Karma zu erfüllen


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gast 2(Guest)

  • Gast
Re: Sozialphobie, wer kann mir dazu etwas sagen?
« Antwort #38 am: 04 Februar 2009, 21:01:44 »

ich geb auch mal meinen Senf zu dem Thema ab.

Soll nur ein Vorschlag sein, wie es auch gehen kann^^

http://www.youtube.com/watch?v=Y7uyAl2rU7s

gast 2
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Emmi

  • Gast
Re: Sozialphobie, wer kann mir dazu etwas sagen?
« Antwort #39 am: 05 Februar 2009, 09:58:52 »

Danke lieber Gast,
ist wirklich wahr! spricht mir aus der Seele!

und prima song auch noch

l.g. Emmi
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Fee

  • Gast
Re: Sozialphobie, wer kann mir dazu etwas sagen?
« Antwort #40 am: 05 Februar 2009, 11:26:25 »

liebe emmi,

habe alles gelesen,gestern schon,nochmal von vorne,bin nur zu "müde",kann einfach nicht schreiben gerade,habe meine med. erhöht bekommen,lese dich aber ... denke an dich ... freue mich über dein hier "gestrandetsein" ...


L.G. Fee
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stumm

  • Gast
Re: Sozialphobie, wer kann mir dazu etwas sagen?
« Antwort #41 am: 08 Februar 2009, 08:10:41 »

moin emmi

ja nee natürlich müssen wir nicht mit menschen umgehn
sie gehn mit uns um...aber das ist ein anderes thema
ich finde nur das wir uns selber beschneiden
klar kann man auch ohne die menschen leben
die frage ist doch aber ..wie leben wir?
ist das die erfüllung? leben wir wirklich gut ? welche lebensqualität erlegen wir uns selber auf?
oder reden wir es uns nur ein weil wir feig sind?
zu feig uns auf die menschen einzulassen....mit ihnen umzugehn?

sicherlich man kann auch allein ins kino museum usw
aber mit wem redet man den dann über den film oder die austellungsstücke?
gehört dieses danach darüber reden nicht dazu?
macht dieses meinung austauschen die sache nicht erst rund?
ich denke uns fehlt dann irgendwie eine art rückkoppelung oder so
ja sicher man kann sich nen lustigen film ansehn und ohne ende lachen
aber ist das lachen mit einem menschen gemeinsam nicht ein anderes?
ja sicher ist der wald sehr schön und auch das laufen am fluß
diese stille diese natur
aber ist das nicht nur die eine seite der medallie?
gehört da nicht noch mehr dazu?
wenn jemand immerzu nur stress hat und es um ihn ständig laut ist und er dann am abend noch in die disco geht
brauch der dann nicht auch mal die ruhe des waldes?
sollte da nicht irgendwie auf beiden waagschalen was liegen?
naja...sind nur gedanken von mir dazu

ja sicher....lass die leute reden
aber das lied sagt uns doch nicht lebe allein, gib den menschen so wenig reibungspunkte wie möglich zum reden
renn vor den menschen weg damit sie so wenig wie möglich zum reden haben
das lied sagt doch ...es ist absolut wurscht wie du lebst sie reden eh...also zieh deinen stiefel durch
lebe mit den menschen und ihrem gerede
und schon sind wir wieder beidem oben geschriebenen
der austausch mit menschen.....zb ebend über dieses lied und den verschiedenen meinungen dazu
im übrigen mag ich dieses lied nicht
diesen schwäzern auch noch ein lied zu widmen, auch wenn es ein zynisches ist, finde ich zu viel der ehre

verzeihen
naja habs hier oft gelesen.....man soll verzeihen und dann würde die seele heilen
emmi ich kann dir nicht sagen ob es funktionieren würde
ich verzeihe nicht
ist das gnadenlos? werde ich nun niemals gesund?
vergib uns unsere schuld wie auch wir vergeben unseren schuldigern
ich verlange von keinem menschen vergebung
vor gott ...ja
aber das ist eine andere rechnung
schuldig gemacht hab ich mich in meinem leben des öfteren
vergebung erwarte ich nicht
verständniss ..ja
ich verstehe meine täter...naja die meisten
ich weiss warum wer was getan hat...meistens
verständins hät ich gern ja
vergebung ...nein
was getan ist ist getan
wieviel von dem was ich heute weiss hät ich lieber nie gesehn

 http://www.youtube.com/watch?v=Z2OQY5yjml8
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