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Autor Thema: Eine Erfahrung, von der ich euch erzählen möchte  (Gelesen 805 mal)

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youandme

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Eine Erfahrung, von der ich euch erzählen möchte
« am: 17 Mai 2009, 13:37:48 »

Hallo meine lieben
viele von euch kennen mich wohl noch, einige noch nicht. um mich kurz vorzustellen und auch um das folgende besser nachvollziehen zu können: im janaur 08 hat mich mein freund verlassen. das hat mich umgehauen und total in depressionen gestürzt. ich habe eine therapie angefangen, kein analytisches verfahren, habe erst citalopram u. trimipramin, danach mirtazapin genommen. ein halbes jahr später hab ich trotzdem versucht, es zu beenden.
ende 08 hat sich das blatt gewendet. seit dem bin ich wieder glücklich mit meinem freund zusammen. aber um ehrlich zu bleiben: ich weiß nicht, was ich tue, falls es noch mal so verläuft. zumin bis vor kurzem. und ab hier zum eig. thema:

neulich ist mein opa gestorben. er war alt, sehr krank und sein tod war sicher ein erlösung für ihn, denn er hatte starke schmerzen. vielen von euch geht es sicher auch so. viele von euch wünschen sich sicher auch den tod herbei, einfach weil sie keine kraft mehr haben, noch einen einzigen tag weiterzumachen. mir ging es auch so und wie gesagt: ich weiß nicht, was ich beim nächsten mal getan hätt. bei der beerdiung meines opas aber ist etwas passiert: alles war so schlimm. mir sind so viele gedanken durch den kopf, ich konnte es nicht fassen. mein opa, weg? meine oma, allein? meine mutter, ohne ihren vater? das war alles so absurd! auch um was sich jetzt alle, vor allem meine oma, zu kümmern hatten... die meldung bei der rentenkasse, der verkauf des autos, am telefon einem entfernten bekannten, der einfach so anruft, zu sagen, wie es ist. wer soll sich jetzt um die mieteinnahmen kümmern? sein konto auf der bank, sein schließfach bei der post,... es tat so weh das alles,... zu sehen wie er vermisst wird, von allen, die ihn geliebt haben...
in diesem moment hab ich mir geschworen: egal, wie depressiv ich auch je wieder sein werde, egal wie schwarz meine welt wieder werden würde, egal wie aussichtslos, wie kraftlos, wie willenlos, wie sehr der wunsch einfach zu entkommen,... ich werde es nicht selber beenden!
ich weiß, in dem moment, in dem es einem so dreckig geht, ist es einem auch egal, welches leid man anderen mit dem eigenen verlust hinzufügt, glaubt mir, ich weiß es. aber trotzdem. so lang wie euer herz noch von alleine schlägt und eure lungen noch alleine zu atmen vermögen, tut alles, dass es so bleibt, versucht alles, dass es auch seelisch wieder besser geht.
ihr glaubt, ihr hab keine freunde/famile, denen euer verlust schmerzen würde? ich behaupte das gegenteil!!! kein mensch hat nur feinde in dieser welt!
in diesem sinne...
eure mutvolle you!
« Letzte Änderung: 17 Mai 2009, 14:04:27 von youandme »
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