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[Sucre]

Um bei den Wilsbergbüchern zu bleiben, und bei Münster zu bleiben, heute die ersten Sätze aus "Wilsberg und die Wiedertäufer" von Jürgen Kehrer.
Die Wiedertäufer sind den meisten, die Münster kennen, vermutlich von den Wiedertäufer-Käfigen ein Begriff. In den drei Käfigen, die am Turm der Lambertikirche von Münster nach wie vor zu sehen sind, wurden 1536 die Leichname der Anführer der Wiedertäufer zur Schau gestellt, nachdem sie hingerichtet worden waren. Aber das nur als kleiner Exkurs.
Nun die ersten Sätze aus besagtem Buch:

"Georg, Telefon für dich!"
Meine Lieblingskellnerin schwenkte den Telefonhörer, und ich versuchte mich verzweifelt zu erinnern, wem ich verraten hatte, daß ich hier und heute im Alcatraz zu finden sei, mal abgesehen davon, daß ich in letzter Zeit fast jeden Abend im Alcatraz gewesen und selten vor Mitternacht wieder herausgekommen war. Genau genommen brauchte ich es also niemandem zu verraten, und diejenigen, die es interessierte, kamen einfach vorbei, tranken ein Glas mit mir und verließen mich dann mit einem aufmunternden Lächeln.

[Sucre]

Aus dem Buch "Der seltsame Fall des Benjamin Button" von F. Scott Fitzgerald.
Das Buch wurde auch verfilmt mit Brad Pitt und Cate Blanchett. Ich mag gar nicht allzuviel zu dieser wirklich skurillen Geschichte sagen. Ich habe ein Zitat ausgesucht, aus dem ersten Kapitel, das gleich deutlich macht, worum es geht.
Die Geschichte beginnt 1860 mit der Geburt von Benjamin Button. Der Vater, weiß noch nicht, wie die Geburt verlaufen ist und möchte seinen Sohn zum ersten Mal sehen. Die Krankenschwester zeigt im seinen neugeborenen Sohn:

"Also" , keuchte Mr. Button, "welches davon ist meines?"
"Das da!" sagte die Krankenschwester. Mr Buttons Blick folgte ihrem Zeigefinger, und da sah er es. Eingewickelt in eine bauschige weiße Decke und halbwegs hineingestopft in eines der Bettchen, hockte dort ein alter Mann von augenscheinlich etwa siebzig Jahren. Er hatte schütteres, nahezu weißes Haar, und von seinem Kinn hing ein langer rauchgrauer Bart, der in dem durchs Fenster hereinkommenden Luftzug irrwitzig hin und her wehte. [...] Vor ihm lag ein Mann von siebzig Jahren - ein Baby von siebzig Jahren-, ein Baby mit Beinen, die über die Bettkante des Kinderbettchens baumelten.

[Sucre]

Heimlich dem Bücherregal meines Sohnes entwendet, um zu zitieren. Die Altersangabe ist 11-13 Jahren, aber ich gehöre zu denen, die sich nicht immer an die Altersangabe halten, sondern ab und zu auch noch wie ein 11 bis 13jähriges Kind lesen ;)
Die Autorin, Frauke Scheunemann, wurde mit dem deutschen Katzen-Krimi-Preis ausgezeichnet. (Ich wußte bis dato nicht, dass es so einen Preis überhaupt gibt.) Damit ist auch gleich schon gesagt, worum es in dem Buch "Ein Kater in geheimer Mission" geht.
Der Einstieg in das Buch ist ein Prolog, ich aber zitiere aus dem darauf folgenden ersten Kapitel.


Was in aller Welt ist das? Es riecht seltsam und sieht noch seltsamer aus ... aber es liegt in meinem Napf! Ich vermute also, dass ich es fressen soll. Ach du heiliges Katzenklo! Das muss ein Missverständnis sein. Und zwar ein großes. Ich werde das aufklären, sofort! Denn ich, der vornehme Hauskater Winston Churchill, werde keinesfalls etwas fressen, was meinem edlen Gaumen nicht bekommt. Noch dazu, wenn ich es gar nicht bestellt habe!

Für Claudi und ihre Katze ;)

[claudi]

danke sucre mein kater ist tatsächlich jemand der sehr sehr wählerisch ist. also nicht in bezug auf futter. aber leggerlies etc nimmt der kaum an:-)

[Sucre]

Diesmal aus einem Sachbuch, einige Jahre bevor mir meine eigenen Ängste bewußt waren, und bevor die Depression alles lahm gelegt hat, gekauft zu Studienzwecken ....
Riemann unterteilt in vier Persönlichkeiten, eine davon ist die depressive Persönlichkeit, und erläutert an diesen Beispielen seine Aufteilung. Es ist lange her, dass ich es gelesen habe (vielleicht sollte ich nochmal reinlesen), aber soweit ich mich erinnere, war es gut zu lesen und nachzuvollziehen.
Die ersten Sätze der Einleitung aus "Grundformen der Angst" von Fritz Riemann:

Angst gehört unvermeidlich zu unserem Leben. In immer neuen Abwandlungen begleitet sie uns von der Geburt bis zum Tode. Die Geschichte der Menscheheit läßt immer neue Versuche erkennen, Angst zu bewältigen, zu vermindern, zu überwinden oder zu binden. Magie, Religion und Wissenschaft haben sich darm bemüht. Geborgenheit in Gott, hingebende Liebe, Erforschung der Naturgesetze oder weltentsagende Askese und philosophische Erkenntnisse heben zwar die Angst nicht auf, können aber helfen, sie zu ertragen und sie vielleicht für unsere Entwicklung fruchtbar zu machen.

[Sucre]

Aus einem Roman, den Mutter und Tochter gemeinsam geschrieben haben.
Die Thematik ist quasi die "Zurück in die Zukunft" Thematik. Das wird auch im Titel des Buches deutlich. Charlotte, die Charles genannt wird, landet im Jahr 1980, als ihre eigene Mutter 15 ist.
Sie lebt mit ihrer Mutter, ihrer Tante und den Großeltern in diesem Jahr. Nur die Mutter erfährt, dass ihre Tochter ihre Tochter aus der Zukunft ist.
Es ist ein Jugendbuch, doch ich finde es interessant zu lesen, wenn man die 80er erlebt hat.
Ich habe es einer Freundin und deren Tochter geschenkt, weil ich es so passend fand, meine Freundin so alt wie die Mutter in dem Buch und die Tochter in etwa so alt, wie die Tochter in dem Buch.
Für mich ein "Nebenher" Buch, das ganz witzig ist, kann man lesen, wenn man sonst nix hat, dann kann man sich wieder daran erinnern, dass ein Leben ohne Handy, PC, etc..... tatsächlich möglich war....
Ich zitiere aus dem dritten Kapitel von "Zwei wie Zucker und Zimt. Zurück in die süsse Zukunft." von Stefanie Gerstenberger und Marta Martin, als die Tochter aufwacht und erstmals merkt, dass etwas nicht stimmt:

Und wo waren meine Poster von Rihanna und LadyGaga?
Wer hatte sie abgenommen und stattdessen dieses komische Bild aus Pappe über mein Bett gehängt? Es zeigt zwei alte Typen, die hintereinanderstanden, der eine trug einen Schal, den anderen sah man gar nicht richtig. Simon & Grarfunkel stand darüber. Daneben prangte ein überdimensionaler Atomkraft-nein-danke-Aufkleber, so groß wie ein Kürbis, und ein ebenso großes Frauenzeichen in blassem Lila [...]
Kaum etwas lag darauf [auf dem Schreibtisch], kein Laptop, kein Handy, kein iPod, nur ein paar Hefte, Stifte und eine olle Schreibtischunterlage von Die Patisserie.

[Dom Cobb 77]

„Ihr, die ihr hier eintretet, lasset alle Hoffnung fahren.“

Bret Easton Ellis, "American Psycho"

[Bella]

"[...]Und da, wo vorher Leblosigkeit war, ist mit einem Mal Bewegung. Da wo Tod war, gibt es nun Zeichen des Lebens. Hoffnungslosigkeit weicht der Zuversicht. Leere Augen sind von einem Glanz erfüllt, der den Silberstreifen am Horizont tausendfach wiederspiegelt. [...] Licht! Licht! Nach all dem Dunkel, der Finsternis, der Enge, der Verzweiflung, der Angst und der Einsamkeit - Licht!"

Aus dem Prolog des Buches "Tochter Gottes, erhebe dich" von Inka Hammond

[Sucre]

Von claudi habe ich das Wort "sakrisch" zum ersten Mal gehört, bzw. gelesen.
Kurz danach ist es mir in einem Buch über den Weg gelaufen, wollte ich schon längst mal hier zitiert haben, und nun mache ichs.

Aus dem Buch "Dampfnudel-Blues" von Rita Falk, zitiere ich die ersten Sätze, und dann für claudi, den Satz, etwas später im Buch, in dem mir das Wort "sakrisch" zum zweiten Mal über den Weg lief, und mir vermutlich nur ins Auge fiel, weil ich es kurz zuvor von claudi las, sonst hätte ich es vielleicht überlesen ;)

STIRB, DU SAU!, steht auf dem Höpfl seiner Hauswand. Ärgerlich. Und nicht nur für den Höpfl.
Weil, wenn am Montag in aller Herrgottsfrüh das verdammte Telefon läutet, noch dazu das dienstliche, dann ist das halt scheiße. Erst recht vor dem Frühstück.
[...]
Da es jetzt schon auf Mittag zugeht und mich naturgemäß sakrisch der Hunger packt, fahr ich erst einmal heim. Fahr heim, in der Hoffnung, dass mir die Oma nicht auch noch das Mittagessen verweigert.

[claudi]

das ist aber lieb sucre:-) ich nehms als kompliment und freu mich-natürlich sakrisch drüber;-)
übrigens kenne ich das buch^^

[hardworking fool]

Zwar nicht der erste Satz des Buches, aber ein sehr schöner, wie ich finde:

Kindness is catching. (Freundlichkeit wirkt ansteckend.)

Rutger Bregman Humankind - A Hopeful History 

[Sucre]

Ich bin durch "Assozieren" wieder drauf gekommen, auf ein Buch von John Irving, den ich so liebe, bzw. seine Bücher, die ich aber in den letzten Jahren aus Zeitmangel so selten lese, weil sie immer sehr "vielseitig" sind.

Aus dem Buch von John Irving "Bis ich dich finde", in dem es ums Tätowieren und Tätowierungen geht und noch viel mehr.
Es ist nicht der erste Satz aber ziemlich am Anfang:

"Seine Mutter nannte das "in den Nadeln schlafen"-das war ein Ausdruck aus der Vorkriegszeit. "In den Nadeln schlafen" hieß, dass man im Studio schlief, weil die Zeiten hart waren und man keine andere Wohnung hatte. Aber gelegentlich sage man es auch, wenn ein Tätowierer -wie Alice`Vater - in seinem Studio gestroben war. Nach beiden Definitionen hatte er also nie irgendwo anders geschlafen, als in den Nadeln."

[Sucre]

Gerade Körper, stramme, straffe,
kurvenreiche, fette, schlaffe,
schwabblig-wabblige, jawoll!
Körper sind toll!

aus dem Kinderbuch "Körper sind toll" von Tyler Feder

[Müde Maus]

Eine Biene- gelb-schwarz geringelt, zwei Fühler, ein Rüssel, zwei Flügelpaare und sechs Beine.

Frau Honig und die Magie der Worte (Kinderbuch, auch für große Kinder)