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Autor Thema: Zufall, Schicksal oder bin ich das Problem???  (Gelesen 1157 mal)

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FearlessLink

  • Gast
Zufall, Schicksal oder bin ich das Problem???
« am: 23 Januar 2011, 07:52:19 »

Hallo liebe Forenuser,
das ich das letzte Mal hier Forum ist mittlerweile fast sieben Jahre her. Damals hat sich meine damalige Lebensgefährtin den Kampf gegen die Depression verloren, ihr 4. Suizidversuch war erfolgreich. Ich habe lange gebraucht um mich davon zu erholen. Seit knapp zwei bin ich wieder in einer Beziehung und es geht wieder von vorne los. Meine Freundin äußert wiederholt Todessehnsucht, alles kommt wieder hoch, die Hilflosigkeit, der Schmerz, die Verzweiflung.  Ich fange an zu glauben, es liegt an mir.....ich habe das Gefühl mein Leben zerbricht unter meinen Füssen, wie ein Schaulustiger, der seinen eigenen Unfall beobachtet und kommentiert. Ich fühle mich dem Gang durch die Institutionen nicht gewachsen, ich fühl mich den Stimmungsschwankungen meiner Freundin nicht gewachsen....ich will es nicht hören, wenn sie sagt, sie wäre lieber tot, ich möchte sie dann anschreien, ihr sagen, daß ich ihr Tips geben kann, wie man es zuende bringen, kenn mich schließlich aus. Ich steh das nicht noch einmal durch, aber ich will sie nicht verlieren. Ich weiß nicht weiter.....euer gar nicht furchtloser
Fearless
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Gedankenschachtler

  • Gast
Re:Zufall, Schicksal oder bin ich das Problem???
« Antwort #1 am: 23 Januar 2011, 09:11:22 »

Guten Morgen.

Bei vielen Erkrankungen (physischer und psychischer Art) leiden Angehörige mit. Meiner Meinung ist es wichtig zu erkennen, dass man in der Situation nicht alle Last allein tragen muss. Ist deine Freundin in Therapie ? Fragt bei eurem Gesundheitsamt nach dem Sozialpsychiatrischen Dienst. Aus meiner Erfahrung kenne ich es so, dass einen dortige Angestellte bei Behördengängen u.s.w. unterstützen.
Trotz aller Sorge um deine Freundin solltest du dir regelmäßig Zeit für dich nehmen; in Form eines Hobbys, Sport, einer halben Stunde in der Badewanne... Dass du ihr Tips geben kannst, würde ich ihr nicht unbedingt sagen, aber durchaus ausdrücken, dass du Angst um sie hast, dass du sie nicht verlieren möchtest. Weiß sie vom Suizid deiner damaligen Lebensgefährtin ?

Gedankenschachtlerin
(die das alles von der Warte der Partnerin her kennt)
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FearlessLink

  • Gast
Re:Zufall, Schicksal oder bin ich das Problem???
« Antwort #2 am: 23 Januar 2011, 09:25:57 »

Hallo,
ja sie weiß um den Suizid meiner Exfrau!! Das mit den Tips geben war eher verzweifelt darauf bezogen, daß ich ihr sagen kann, wie sie es am besten "vollziehen" kann. Sie ist z.Zt. noch nicht in Therapie, sie hatte ein Gespräch bei, der ihr zu einer Verhaltenstherapie geraten wurde. Sie ist dort auf einer Warteliste. Mit sämtlichen Institutionen hier vor Ort habe ich nur schlechte Erfahrungen gemacht, der SpSD hat meiner damaligen Frau n warmes Bad oder n guten Film empfohlen, Krankenhäuser haben trotz Einweisung die Aufnahme abgelehnt....etc, pp!!!
Als meine jetzige Partnerin vor einem Jahr ihrem Hausarzt ihre Probleme dargelegt hat, wurde sie gefragt, ob sie sich noch an einem Blumenstrauss erfreuen könne....was sie bejahte, auch wenn sie die Frage voll dumm fand. Der Arzt hat sie schließlich in eine Kur geschickt, mit ihren Kindern (5 und 10), hinterher war sie erschöpfter als vorher....
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Gedankenschachtler

  • Gast
Re:Zufall, Schicksal oder bin ich das Problem???
« Antwort #3 am: 23 Januar 2011, 09:41:05 »

Für die Wartezeit: Gibt es bei euch in der Nähe eine Selbsthilfegruppe o.ä. ? Vielleicht würde es deiner Freundin helfen, zu spüren, dass sie nicht allein ist.
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FearlessLink

  • Gast
Re:Zufall, Schicksal oder bin ich das Problem???
« Antwort #4 am: 23 Januar 2011, 09:43:20 »

Gibt es sicher, also SH-Gruppen meine ich!! Aber inzwischen hat sich aber ihrerseits ein totale Hoffnungslosigkeit breitgemacht, die auch ziemlich ansteckend ist...
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Gedankenschachtler

  • Gast
Re:Zufall, Schicksal oder bin ich das Problem???
« Antwort #5 am: 23 Januar 2011, 09:50:03 »

Mh... Das kann ich einerseits verstehen, weil ich das Gefühl selbst oft habe. Andererseits weiß ich, wie wichtig es ist, während der Wartezeit nicht vollständig zu "versinken", sprich, ein Minimum an Struktur zu haben. Bei mir sah das so aus, dass ich einmal pro Woche eine Selbsthilfegruppe besuchte, regelmäßige Gesprächstermine mit meiner Hausärztin hatte. Natürlich sind Hausärzte nicht für langfristige psychologische Betreuung ausgebildet, doch mir gaben die Gespräche das Gefühl, dass sich jemand kümmert. Ferner war ich draußen unterwegs, so ich mich irgendwie aufraffen konnte. Lässt sich etwas davon für deine Freundin nutzen ?
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FearlessLink

  • Gast
Re:Zufall, Schicksal oder bin ich das Problem???
« Antwort #6 am: 23 Januar 2011, 10:30:58 »

z.Zt. lässt sich sie sich zu gar nichts motivieren  :(
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