Hallo liebe Leute,
ich weiß nicht was soll es bedeuten.
Klar gibt es von Menschen versaute bösartige Hunde, sicher umgeben sich minderwertigkeitskomplexbeladene Misanthropen oft mit Tieren, die gehorsam zu ihnen aufschauen, und dass unser Land besonders kinderlieb sein soll ist ebenso ein Gerücht, manche lassen ihre Hunden stundenlang bellen und ereifern sich über Kindergeschrei,
sicher sind Tiere nach menschlichen Maßstäben mitunter sehr grausam untereinander, wenn es ums Gesetz des Überlebens geht, um Hierarchien oder Revieransprüche, Futterplätze oder Überlebensstrategien.
Mit Narzissmus hat das nichts zu tun, sie handeln schlicht logisch und notwendig, wie es ihnen Überlebenstrieb und Umweltsituation zur eigenen Erhaltung und der ihrer Aufzucht diktieren, es wäre einfach unfair ihnen gegenüber, ihr Verhalten mit humanistischen Augen zu betrachten oder beurteilen.
Jedoch hatte ich das Glück, insbesondere bei kleinen verwaisten Wildtieren ein ausgeprägtes Sozialverhalten, Zuneigung und Geselligkeit sowie Verantwortung füreinander beobachten zu können, etwa als unser Amselmännchen dem etwas jüngeren Weibchen in tagelanger Geduld das Fliegen beibrachte oder ein Eichhörnchenmädchen nicht bei seinen Geschwistern schlief, sondern bei einem fremden etwas älteren schwer traumatisierten Hörnchen und ihm mit seiner Nähe viel von seiner Angst nahm und es entscheidend positiv ermutigte und beeinflusste um nicht zu sagen heilte.
Was das alles aber damit zu tun hat, sich um schwache oder abgeschriebene Tiere zu kümmern und ihnen eine Lebenschance zu gewährleisten, von mir aus gern und warum nicht um seinem eigenen Leben einen gewissen Sinn abzuringen, kann ich so ganz nicht nachvollziehen.
Weil ich Kinder nicht mit Hunden vergleiche und Tiere nur sehr bedingt mit Menschen, ich nehme nur die Summe an positiven und beglückenden Erfahrungen, die ich im Umgang mit Tieren machen kann und vergleiche sie mit denen, die mir Menschen beigebracht haben
und stelle fest, dass eben nur der Mensch über die ausgeprägte Fähigkeit von Lüge, Falschheit, Berechnung und Hinterlist verfügt, Tiere hingegen nur sehr bedingt und vergleichsweise erheiternd, in diesem Falle tatsächlich den charmanten Listen kleiner Kinder nicht unähnlich.
Das ist ein schlichter Erfahrungswert, und wenn ich heute Menschen eher zurückhaltend misstrauisch begegne, liegt es einfach daran, dass ich zu oft von ihnen gebissen, verletzt, verraten und missbraucht worden bin, was ich von Tieren eben nicht sagen kann.
Deshalb sehe ich auch keinen Grund dafür mich zu verteidigen, wenn ich im Alltag die Gesellschaft von Tieren der von Menschen vorziehe – die übrigens als Egomanen erster Sahne mitunter enorm nerven können.
Was die Machtverhältnisse im Haus betrifft, werden zum Beispiel alle Mitbewohner von unserer alten Katze beherrscht und dominiert einschließlich Hündin.
Ich sehe darin keine Diskrepanz oder versäumte Verantwortung meinen Mitmenschen gegenüber, jeder soll machen was er für gut und richtig hält, der Mensch erkämpft sich seine Lobby und Unabhängigkeit unter Umständen skrupellos, das Tier hat diese Möglichkeit grundsätzlich nicht und ist seinem Halter und dem Menschen an sich auf Gedeih und Verderb ausgeliefert, gehört also so gesehen zu den Schwächsten der Schwachen, und was soll verkehrt sein daran, sich ihrer anzunehmen oder für ihre Rechte zu streiten?
Unzählig und unsäglich die Leiden und Verbrechen, die der Mensch den Tieren zufügt.
Was zuletzt die intellektuelle Herausforderung anbelangt, muss ich gestehen, dass mich Menschen schon lange vor keine solche mehr gestellt haben sondern sehr leicht durchschaubar und berechenbar geworden sind für mich, um nicht zu sagen ein klein wenig langweilig, wohingegen mich Tiere vor eine Überraschung nach der nächsten Verblüffung stellen und meine Gedanken über das Leben, die Natur und die angebliche Überlegenheit und Vorherrschaft des Homo Sapiens erheblich ins Wanken gebracht haben.
Darum, Ezabeth, glaub einfach an das was Du gerade machst, es ist eine gute Sache, sie wird Deine vorhandene Menschenliebe nicht vermindern oder in ihrer Ausübung beeinträchtigen, sondern nur ein wenig verändern, und das kann ja nie schaden.
LG
Sintram