Liebe Just me,
Das Herz ist eine scheiss Zone und wenn es gerade ordentlich zerfurcht wurde, ein Brachland. Ich habe einmal gelesen, dass braucht es, damit darin wieder etwas Neues wachsen kann. Einer dieser dummen Sprüche, die man in solchen Momenten gar nicht hören will, genau wie so vieles anders Neuanfang, andere Mütter und ihre Kinder, die anderen und und und. Das eigene Fühlen bleibt trotzdem.
Das was du gerade erlebst ist eine ganze normale Phase und so große Einschnitte im Leben führen leicht zu einem depressiven Verhalten. Das ist ok so, weil es das wohl eben auch braucht. Es ist auch ok, wenn du in der Zeit etwas Ruhe von der Welt brauchst, nur diese Ruhe ist gefährlich, denn sie macht auf die lange Dauer alles eher schlimmer. Man muss irgendwann wieder raus in die Welt und Freunde sind dabei eine große Hilfe, weil sie einem helfen können, sich etwas aus der momentanen eigenen düsteren Welt rauszuholen.
Ich würde gerne noch etwas Positives sagen. Kann ich nicht wirklich, nur dass es mit der Zeit besser wird, ob es ganz weg geht, weiß ich selber nicht. Vielleicht ist da jeder aber auch einfach individuell anderes. Ich hatte eine große Liebe, wir waren über 5 Jahre zusammen, dann habe ich es versemmelt, selbst wenn ich inzwischen begriffen habe, es lag an uns beiden. Die ersten Tage lag ich nur depressiv im Bett, danach habe ich gedacht, dass Beste ist wenn ich mich umbringe, habe ich am Ende nicht und dann hat mich zum Glück (oder Unglück, wer weiss das schon) der Alltag eingeholt, Dinge wie Arbeit, Sport, Freunde, ein Buch lesen so etwas eben, das mich letztlich das Ganze hat halbwegs überstehen lassen hat. Der ganze Schmerz wurde einfach immer etwas weniger. Das Ganze ist inzwischen auch 7 Jahre her, es lagen andere Beziehungen dazwischen, in denen ich sehr verliebt war, aber ehrlich ich muss heute noch öfters an die eine für mich besondere Person denken, dann werde ich immer etwas depressiv. Ich versuche mir dann immer einzureden, es hatte irgendeinen Sinn, selbst wenn ich ihn nicht verstehe.
Beziehungen sind an sich schon kompliziert und ihnen steht Ehrlichkeit zu. So sehr man sich auch manches wünscht oder wiederhaben will, wenn erst einmal ein Sprung in der Bezeihung ist, dann bleibt er oft, weil etwas darin kaputt gegangen ist. Vile bleiben dann aus der Angst alleine zu sein, aber vielleicht ist es manchmal eine bessere Option sein, als zusammen unglücklich zu werden.
Was dieses Unverstehen angeht. Menschen ändern sich stetig. Vielleicht lebt man manchmal doch etwas aneinander vorbei oder es gibt Dinge über die man niemals redet, die den anderen Stück für Stück etwas abtreiben lasse, so dass er es vielleicht gar nicht selber am Anfang bemerkt, bis es dann irgendwann nicht mehr geht. Später dann ist dieser Umgang mit einem so geleibten Menschen kompliziert. Die Liebe kann sich verändern und manchmal wird eine Beziehung für den anderen eher zu einer Freundschaft, da fühlt man aber immer noch manche Gefühle. Nur meistens ist es dann eben so, dass einer etwas mehr fühlt als der andere.