Liebe chanell
ich kann deine Schuldgefühle, was deinen Sohn angeht, sehr gut nachvollziehen. Ich leide noch heute unter meinem schlechten Gewissen als es nicht mehr anders ging, als mich in die Klinik einzuweisen. Auch im Gegenteil zu meiner Mutter, die ihr halbes Leben in Kliniken verbracht hat und die es überhaupt nicht interessierte, wie es mir dabei ging.
Du bist eben so wie du bist. Ich bin so wie ich bin. Unsere Kinder sind so, wie sie sind. Niemand hat es sich ausgesucht, und psych Erkrankungen fordern oft einen großen Tribut. Manchmal mehr als körperliche, denn weil man es meistens niemandem ansieht, muß man sich eben ständig rechtfertigen.
Ich möchte dir ganz eindringlich sagen, du bist trotz allem eine gute Mutter. Ich hab auch manchmal meine Zweifel aber hey, es gibt Mütter, die kümmern sich einen Dreck und machen sich keinen Kopf um ihre Kinder. Gesunde Mütter ebenso wie kranke.
Wichtig ist, daß dein Sohn zu dir hält und ihr ein gutes Verhältnis habt.
Ich weiß, das man sich durch Dinge, wie sie dir passiert sind, schnell davon abbringen läßt, wieder etwas neues zu versuchen. Ich kämpfe sei 4 Jahren damit, weil ich einfach das Gefühl hab, ich werd sowieso wieder enttäuscht und es lohnt sich nicht, weil ich meine Energie für andere Dinge brauche.
Meine Freundin hat mal eine ihrer Freundinnen etwas über mich erzählt, nix BL- technisches- und ich war so verletzt, daß ich den Kontakt abgebrochen habe. Ich hatte sie gebeten, genau das niemandem zu erzählen und sie fand es nicht weiter schlimm. Für mich war, es würde die Welt zusammenbrechen und ich war wie erstarrt.
Es ist schwer, Vertrauen zu fassen und wenn man dann, wie du, versucht, etwas aufzubauen und so enttäuscht wird, zieht man sich automatisch zurück.
Man möchte ja auch mal über sich etwas erzählen, man möchte ja auch verstanden werden, sonst wär es ja Humbug, sich mit Menschen zu treffen.
Ich kann dir nix raten, weil ich mich selbst so schwer tue. Eigentlich kann ich dir nur sagen, daß du alles gut und richtig machst und manchmal trifft man eben die falschen Menschen.
lg deja